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DE866595C - Verfahren zur Herstellung von Faserstoff-Formkoerpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Faserstoff-Formkoerpern

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DE866595C
DE866595C DEP8422A DEP0008422A DE866595C DE 866595 C DE866595 C DE 866595C DE P8422 A DEP8422 A DE P8422A DE P0008422 A DEP0008422 A DE P0008422A DE 866595 C DE866595 C DE 866595C
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DE
Germany
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wood
fibrous
fiber
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binders
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DEP8422A
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NORDDEUTSCHE HOMOGENHOLZ GES M
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NORDDEUTSCHE HOMOGENHOLZ GES M
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21JFIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
    • D21J3/00Manufacture of articles by pressing wet fibre pulp, or papier-mâché, between moulds

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)
  • Debarking, Splitting, And Disintegration Of Timber (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Faserstoff-Formkörpern .Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges und besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Faserstoff-Formkörpern aus Faserstoffen und Bindemitteln.
  • Nach bekannten Verfahren werden Faserstoff-Formkörper in der Weise hergestellt, daß wäßrige _##,ufschwemmungen von feinteiligen, verfilzbaren Faserstoffen, die gegebenenfalls mit Bindemitteln und/oder anderen Zusätzen versehen sind, in Formkästen, in Formpressen, auf Langsiebmaschinen od. dgl. gleichzeitig entwässert und vor,-\-formt werden und daß die auf diese Weise erhaltenen Naßformlinge bzw. Feuchtkuchen dann getrocknet und damit vollends verfestigt werden. Über die Durchführung dieses Verfahrens im einzelnen, z. B. hinsichtlich der Art, Menge und Einbringung etwaiger Bindemittel und/oder anderer Zusätze, der Entwässerung, Vorverfestigung und Formung sowie der Methoden der Trocknung, sind gleichfalls zahlreiche Vorschläge gemacht worden und in das einschlägige Schrifttum eingegangen.
  • Soweit im Rahmen dieser Verfahren die Faserstoff-Formkörper aus Holzfasern aufgebaut sind, müssen diese zuvor erzeugt werden und es sind hierfür ebenfalls die verschiedensten Verfahren vorgeschlagen und in Anwendung gebracht worden-. Das älteste, bekannteste und wohl am meisten durchentwickelte Verfahren hierfür ist das der Holzschleiferei, das auch für zahlreiche andere Verwendungsgebiete von Holzfasern bzw. von sogenanntem Holzschliff in Gebrauch ist. Andere diesbezügliche Verfahren laufen darauf hinaus, mittels Dampfkraft eine Zerfaserung bzw. Zerreißung, des Holzes herbeizuführen, oder darauf, durch gleichzeitige Anwendung von Hitze und Druck und/oder dessen plötzlicher Entspannung eine gegenseitige Loslösung der Holzfaser zu ermöglichen, oder darauf, Holzabfallschnitzel zunächst ,.einer Behandlung bzw. Kochung in Chemikalien oder deren Lösungen zu unterwerfen und dann in Mahlgeräten verschiedenster Art, wie Stift- oder Schlagkreuzn#.ühlen, Kollergängen, Halb- -und Ganzzeugholländern od. dgl., zu zerquetschen und zu zerniahlen.
  • Derartige Verfahren haben zwar einen zum Teil sogar weitgehenden Eingang in die Praxis gefunden, sind aber doch entweder recht umständlich und kostspielig oder führen zu bei der Formkörperherstellung bedingt oder nu ' r teilweise brauchbaren Erzeugnissen. So haben schon Pappeplatten, die aus Holzschliff ähnlich dem Papier auf den üblichen Papiermaschinen hergestellt werden, nur untergeordnete Bedeutung. Außerdem erfordert die Holzschleiferei Vorrichtungen hohen Kraftbedarfs. Als Ausgangsmaterial dienen dabei meist etwa o,5 bis i m lange, für eine Vorrichtung stets gleich lange Hölzer wie Knüppel, Spreisel, Schälrestrollen u. dgl., die im Hinblick auf das jeweils angestrebte Faserrnaterial, wie z. B. Weißschliff oder Braunschliff, mit mehr oder weniger Frischwasseraufwand und dementsprechender Abfährung der am Schleifstein auftretenden'Hitze dein Schleifprozeß unterworfen werden. Die zum Verschleifen kleinerer S Vilckabf älle entwickelten Spanschleifer (ZVD1 68 [192,41, S. 1319) haben sich dagegen nicht bewährt. Der anfallende Holzschliff wird von den Splittern befreit und in verschiedene Fraktionen zerlegt. Außer dem für die Papierfabrikation angestrebten, für die Platten- und Formkörperherstellung weniger erwünschten Feinschliff enthält er stets gewisse Mengen Mehlstoffe und Schleimstoffe und damit Stoffe, die sich infolge geringer Faserlänge an den normalen Verfilzungsvorgängen nicht mehr beteiligen-, dagegen aber die Entwässerungs- und Trockengeschwindigkeiten der Formkörper noch stärker als Feinschliff herabsetzen und die Abwässer belasten.
  • Die Verfahren, welche ein Zerfasern bzw. Zerreißen des Holzes mittels Dampfkraft herbeiführen, erfordern eine vorherige Zerkleinerung des Holzes auf Hackspäne von etwa :2 X 5 cm Größe und eine Sichtung des Gutes zum Zwecke der Abscheidung zu grober und zu feiner Anteile. Die Hackspäne werden sodann einem Koch- und/oder Dämpfvorgang und zusätzlich einem Qu-etschvorgang unterworfen, oder es werden von vornherein hühere Dampfdrucke angewandt und die Zerfaserung durch deren plötzliche -Entspannung herbeigeführt. Die erhaltenen Faserstoffe werden je nach Anfall -von groben Teilen und Splittern befreit, worauf sie dann weiter aufgeschlossen und fraktioniert und etwaige Knoten und Faserbündel aufgefasert werden. Ähnliches gilt auch bezüglich der mit Chemikalienbehandlung b2w. Kochungen arbeitendenVerfahren, die zwar ebenfalls, wie die vorerwähnten sonstigen Wärmebehandlungen, zu weichen Fasern führen, andererseits aber auch Faserschädigungen hervorrufen, und Holzbestandteile herauslösen, die gegebenenfalls innerhalb der Weiterverarbeitungsprodukte an sich erwünscht wären, und statt dessen die Abwässer belasten.
  • Die, Faseraufschlußanlage einer Platten- oder Formkörperherstellung mit den zusätzlichen Einrichtungen zur Sortierung und weiteren Aufbereitung usw. erfordert nach allem in der Regel einen eigenen, nicht unwesentlichen Betriebsteil mit einem beachtlichen Kraft- und Wärmeaufwand, eigener Abwasseraufarbeitüng und weiteren Zusatzeinrichtun,-en, welche Nachteile alle in Kauf genommen werden müssen, wenn befriedigende bzw. für den ihnen zugedachten Verwendungszweck geeignete, verfilzba.re Holzfasern erhalten werden sollen.
  • Bezüglich der im Rahmen der vorerwähnten bekannten Erzeugung von Faserstoff-Formkörpern etwa mitverwendeten Bindemittel sind gleichfalls bereits hinsichtlich deren Art, Zustandsform und Einbringungsmethoden zahlreiche Vorschläge gemacht worden und in das einschlägige Schrifttum eingegangen. Ein Teil dieser Vorschläge und Verfahren betrifft die Verwendung von Bindemitteln anorganischer Natur, wie z. B. Zemente, Gips, Wasserglas und ähnliche Stoffe. Derartige Bindemittel führen aber zu Erzeugnissen von mehr oder minder sprödem bis steinartigem Charakter und kommen daher nur für geringerwertige Zwecke in Betracht, für welche auch die Art des verwendeten Fasermaterials keine erhebliche Rolle spielt. Unter den in Betracht kommenden Bindemitteln organischer Natur hat man zwischen entsprechenden Naturstoffen einerseits und Kunststoffen andererseits zu unterscheiden.,Zu der ersteren Gruppe gehören z. B. die Eiweißleime, wie Albumin und Kasein, Knochenleime, ferner Fischleime. Didselben kommen aber-für eine großtechnische Verwendung praktisch nicht in Betracht, da sie mengenmäßig nur begrenzt zu haben und auch vellhältnismäßig teuer sind. Für die Naturharze gilt vielfach ähnliches. Außerdem erhöhen dieselben die Brennbarkeit der Erzeugnisse oft in unliebsamer Weise, wie z. B. Kolophonium. Dagegen sind-verschiedene Kunststoffe bzw. Kunstharze mit Vorteil in die Faserstoff - Formkörper - Fabrikation eingeführt worden.
  • Über die vorerwähnten allgemeinen Gesichtspunkte hinaus spielen vor allem auch die jeweiligen spezifischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften der Bindemittel und deren Verhalten den Faserstoffen gegenüber eine gewichtige Rolle im Rahmen der gesamten Formkörperf ertigung und für die Eigenschaften der danach erhaltenen Erzeugnisse, insbesondere auch im Zusammenwirken mit den jeweils verwendeten Faserstoffarten. Ist z. B. das Bindemittel wasserlöslich und durch keine Mittel oder Maßnahmen aus seiner Lösung ausfällbar, so muß dem gesamten Wasserkreislauf eine solche Menge zugegeben werden, daß im Wassergehalt der Naßformlinge der prozentuale Anteil, der dem Formkörper einverleibt werden soll, enthalten ist, was zur Folge hat, daß mit etwaigen Abwässern die entsprechenden Verluste an Bindemitteln auftreten würden.
  • Man hat deswegen vielfach das Bindemittel in Pulverform angewandt und darunter wieder solche bevorzu-t, die an den Fasern anhaften oder an sie fixiert werden könnend. Die betreffenden Pulverstoffe müssen hernach jedoch zu verflüssigen sein, damit sie sich verleimend betätigen können. Eine solche Verflüssigung wird im allgemeinen durch Hitze, meist in Verbindung mit hohen Drücken, be- wirkt. In der sogenannten Preßkörperindustrie, die spezifisch schwere, nicht allzu groß dimensionierte Gegenstände mit Kunststoffeigenschaften fabriziert, wird durchweg in dieser Weise gearbeitet. Bei geringen Drücken und/oder geringprozentigen Beigaben derartiger Pulver ist die Verleimung bzw. Imprägnierung oder Durchtränkung der ganzen -Masse des Fasermaterials nur eine unvollständige, so daß derartige Gegenstände im allgemeinen nur mit dem spezifischen Gewicht von etwa i und über i hergestellt werden können und derartige Pulver für eine Erzeugung von Faserstoff-Forinkörpern aus wäßrigen Aufschwemmungen von feinteiligen, verfilzbaren Faserstoffen praktisch nicht in Betracht kommen.
  • Bei der Verwendung von Kunstharzen, die in or,-anischen Lösungsmitteln oder auch wäßrigen t' ZD Alkalien löslich sind, in Form von Lösungen, aus denen die Kunstharze bei der Verdünnung mit Wasser und somit auch bei ihrer Zugabe zur wäßrigen Faseraufschwemmung ausgefällt werden, ausel "eben entweder die flocken, koagulieren usw., 01 Lösungsmittel verloren, da ihre Wiedergewinnung aus der entstandenen hohen wäßrigen Verdünnung zu umständlich und oft nicht möglich ist, oder aber die faserschädigenden Alkalien müssen neutralisiert werden, und die Neutralisationsprodukte geraten anteilig und unerwünscht in die Endprodukte. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Aufschlämmflüssigkeit im Kreislauf geführt wird und sich daher mit diesen Produkten anreichert. Stößt man dagegen die Aufschlämmflüssigkeit nach jedem Formungs- und Entwässerungsvorgang oder auch sonst in kurzen Intervallen ab, so erhält man ungemein große Abwassermengen für eine oft umständliche Reinigung, Entgiftung und Weiterleitung oder Vernichtung* Bewährt haben sich dagegen wäßrige kolloide Lösun-en vornehmlich von Kunstharzen, seien diese suspellsoiden oder emulsoideli Charakters, und besonders auch Emulsionen (flüssig-flüssige polydisperse Systeme, deren gröbere Teilchen schon im normalen Mikroskop gut erkennbar sind), und dies vor allem dann, wenn die dispersen bzw. dispergierten Harze durch das Fasermaterial zur Ausfällung gebracht bzw. die Emulsionen gebrochen werden. Eine solche Ausfällun- oder Ausflockungkarm dabei auch durch bekannte Maßnahmen eingeleitet und/oder vervollständigt werden Andererseits besteht aber bei der Verwendung von wäßrigen Bindemittelernulsionen, vornehmlich solchen von Kunstharzen, wiederum die Schwierigkeit, daß bei dem Zusammenbringen derartiger disperser Systeme mit wäßrigen Faseraufschwemmungen darin etwa anwesende- Mehl- und Schleimanteile sowie Fasertrümmer od. dgl. besonders stark brechend bzw. ausflockend wirken. Dieser Nachteil ist besonders empfindlich bei Verwendung der in erster Linie für eine solche Faserstoff-Formkörper-He7rstellung in Betracht kommenden und herangezogenen Holzschliff- und ähnlichen Ausgangsmaterialien, da diese an derartigen -Mehl- und Schleimanteilen besonders reich sind. Solche Stoffe entziehen nämlich dem verfilzbaren Fasermaterial Bind--mittelanteile, die innerhalb desselben für die Verleimung der Fasern notwendig sind. Außerdem bilden die harzangereicherten Mehl- und Schleimstoffe häufig Klümpchen, Knötchen u. dgl., welche ihrerseits wiederum die Homogenität der Fertigprodukte aufheben, den Erzeugnissen ein unschönes fleckigesAussehen geben und die Bearbeitungswerkzeuge angreifen, da diese harzreichen Klü.mpchen, Einlagerungen usw. oft mehr aus Kunststoff als aus Holzmasse bestehen. Die hauchdünnen Leimfilme, welche die Fasern umkleiden bzw. das verfilzte Faserskelett verbinden, belasten bzw. schädigen als solche die Bearbeitungswerkzeuge demgegenüber nicht wesentlich.
  • Die vorliegende Erfindun- fahrt nun einerseits ein neuartiges und den bekannten Ausgangsstoffen gegenüber für die vorliegenden Zwecke vorteilhafteres Fasermaterial in den gesamten Prozeß ein, das außerdem auch noch auf außerordentlich einfache und wolilfeile Weise erzeugt werden kann, und läßt andererseits auch die vor-erwähnten, für das Arbeiten mit wäßrigen Bindemittelemulsionen, insbesondere solchen von Kunstharzen, bisher bestehenden Schwierigkeiten entfallen bzw. die diesem arteigenenVorteile in ausgezeichneterWeise zur Auswirkung kommen, da bei diesem Fasermaterial Mehl- und Schleimstoffe der vorerwähnten Art nicht oder nur in höchst untergeordnetem -Maße auftreten.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, nicht von Holzteilchen zufällig an-fallender oder gegebener Beschaffenheit auszu-ehen, sonderil Holz zielbewußt auf hierfür geeignete Weise in Holzspäne zu zerspanen, welche eine für die ihnen zugedachten Zwecke besonders gute Eig,-nung aufweisen, und diese dann bis zu der jeweils _gewünschten Verfilzungsfähigkeit weiter zu zerfasern.
  • Von diesem Gedanken ausgehend, werden im Rahmen des vorliegenden Verfahrens schüttfähige und damit entsprechend kurze, andererseits aber die jeweilige Faserlänge nicht unterschreitende, unter sich gleichartige, zumindestens vorwiegend längs gefaserte Holzspäne, die durch vorsätzliche Zerlegung von stückigern, nicht weiter vorbehandeltein Holz mit Hilfe von eigens dafür bestimmten Schneidwerkzeugen hergestellt sind, im Holländer oder sonstigen naß verarbeitenden Mahlvorrichtungen der Papierindustrie bis zu der jeweils gew(iinschten Verfilzungsfähigkeit weiter zerfasert. Die so erhaltenen Faserstoffe werden dann nach Versetzen mit wäßrigen Bindemittelemulsionen, vorzugsweise solchen von Kunstharzen, in an sich bekannter Weise auf Formkörper verarbeitet. Dieses erfindungsgemäße Verfahren kann dabei mit Vorteil gegebenenfalls auch derart durchgeführt werden, daß die Bindemittelemulsionen bereits der Mahlvorrichtung zugeführt -werden, in welchem Falle ohne zusätzliche Maßnahmen eine besonders innige, wechselseitige Durchdringung und alle sich aus einer solchen ergebenden Sondervorteile erzielt werden können.
  • In Ergänzung und Unterstreichung des- Obengesagten sind insbesondere folgende, dem erfindungsgemäßen Verfahren arteigeneVorteile herauszustellen.
  • An die Stelle eines der Zerfaserung dienenden, besonderen, umfangreichen Betriebsteiles mit Sortierer sowie gegebenenfalls Raffineur, Hackerei, Ab- wasseranfall und Kalorienverbrauch usw. tritt lediglich eine nach bestimmten Gesichtspunkten durchgefiffirte Zerspanungsvorrichtung von stückigem, nicht weiter vorbehandeltem Holz. Eine solche Zerspanung von Holz gänzlich oder volrnehmlich in der Faserrichtung erfordert dabei geringsten Kraftverbrauch für das ohnehin schon ökonomische Verfahren.
  • Das bei einer solchen Zerspanung anfallende Spanmaterial ist außerordentlich gleichmäßig und füir eine Weiterzerkleinerung bzw, Zerfaserung bestens geeignet, so daß auch diese mit geringstmöglichem Kraftbedarf auf die erwähnte, außerordentlich einfache Weise ausgeführt werden kann.
  • Aus der Gleichmäßigkeit des Spanmaterials resultiert ein ebenfalls weitgehend gleichmäßiges Fasermaterial, das die längstmöglichen Fasern der jeweilig zerkleinerten Holzart enthält und sich durch eine gute Verfilzbarkeit auszeichnet, die sich wieder auf das vorteilhafteste im Endprodukt auswirkt.
  • Im Gegensatz zu den üblicherweise dem Holländer oder entsprechenden Mahlgeräten zugeführten Faserausgangsmaterialien treten in dem für die Mahlung bestimmten Spangut keine Mehl- oder Schleimstoffe auf. Die anschließende Mahlung kann nun so geführt werden, daß genügend verfilzbare Fasern und Faserbändel erzielt werden, gegebenenfalls noch mit Beimischungen das Gefüge erfahrungsgemäß nicht störender kleiner #Splitter, *während andererseits noch keine Schleim- und Mehlstoffbildung auftritt.
  • Bei dem stetig und harmonisch arbeitenden Zerfaserungsvorgang in der sowieso betrieblich gebrauchten, naßarbeitenden Mafilvorrichtung kann nämlich der Vorgang bei allen Chargen mit Sicherheit bei dem jeweils gewünschten Mahlgrad abgebrochen werden.
  • Da also Mehl- und Schleimstoffe praktisch nicht auftreten, verringern sie auch nicht die Faserausbeute und belasten auch keine Abwässer, adsorbieren keine Bindemittelemulsion und bilden keine Klumpen mit derselben, die das Produkt inhornogenisieren und dessen Aussehen und Bearbeitbarkeit ungünstig beeinflussen.
  • Die den Aufteilungsprodukten eigene Langfaserigkeit fährt zu einem sehr guten Verfilzungsgefüge, welche die ihnen ebenfalls arteigene Gleichfaserigkeit und gleichmäßige Verleimungsflächen bedingt und damit eine weitestgehende Bindemittelausnutzung ermöglicht.
  • Die vorerwähnte, vorsätzliche Zerlegung von stückigem, nicht weit-er vorbehandeltem Holz mit Hilfe von eigens dafür bestimmten Schneid-werkzeugen wird zweckmäßig in der Weis6 durchgeführt, daß! dabei-im wesentlichen längs gefaserte Holzspäne anfallen, welche spindel- bis fadenförmige Gestaltung aufweisen und mehr oder weniger in der Längsrichtung aufgespalten und gekräuselt sind oder bei ungefähr rechteckig-streifenförmiger Ausdehnung und im wesentlichen zweibis eindimensionaler Ausbildung in sich quer zu ihrer Längsrichtung gestaucht sind und damit Längsbrüchigkeit und die Neigung zum Zerfall in längs gefaserte Nadeln aufweisen. Zur Erzeugung solcher Späne haben sich vor allem zwei Zerspanungsarten als besonders zweckmäßig erwiesen. Die eine derselben besteht im wesentlichen darin, daß von dem Holz in seiner Wuchsrichtung Späne mittels kreisender Schneidwerkzeuge abgehoben werden, welche das Holz sowohl in der Flugkreisebene als auch tangential zu dem Flugkreis unter schälender und stemmender Wirkung angreifen und wobei entweder die Werkzeuge oder das Holz in Abhängigkeit von der jeweils gewünschten Spangestaltung beliebig zur Flugkreisebene bewegt werden können.
  • Nach der anderen bevorzugten Zerspanungsart wird in der Weise gearbeitet, daß von dem Holz längsseitig, und zwar senkrecht zu seiner Wuchsrichtung, längs. gefaserte Späne mittels'kreisender Schälwerkzeuge abgehoben werden, welche das Holz tangential zu dem Flugkreis angreifen und wobei entweder die Werkzeuge oder das Holz in der Flugkreisebene bewegt werden.
  • Im einzelnen kann danach die Zerspanung beispielsweise wie folgt vorgenommen werden: Man nehme einen normalen Fräskopf, dessen Schneiden einige Zentimeter lang sind, und lege ihn an das Holz, das man sich einfachheitshalber als einen Balken vorstellen möge, dessen Länge mit der Faserrichtung (Hauptfestigkeitsrichtung, Wachstumsrichtung) zusammenfällt, derart an, daß- die Antriebswelle des Fräskopfes der Hauptfestigkeitsrichtung parallel läuft. Zur Spanabhebung wird sodann das Holz oder das Werkzeug quer zu dieser Hauptfestigkeitsrichtung bzw. tangential zum Flugkreis des Fräskopfes vorgeschoben. Beihoher Drehzahl des vorteilhaft mit mehreren Messern besetzten Fräskopfes und relativ geringer Vorschubgeschwindigkeit erhält man entsprechend dünnscheibige, rechteckig#streifenförmige, zum Zerfall in längs gefaserte Nadeln neigende Späne. Die Längsseit-en dieser rechteckig-streifenförmigen Gebilde fallen mit der Hauptfestigkeitsrichtung zusammen und ihre Länge ist gleich der Messerlänge der Fräsköpfe, während die Länge der quer zur Faserrichtun- verlaufenden, im allgemeinen recht kurzen Rechteckseiten durch das Maß der Beistellung des Holzes bestimmt ist. Die Späne sind außerordentlich gleichmäßig und dünnscheibig herstellbar, zerfallen dementsprechend leicht und ergeben bei der erfindungsgemäßen Weiterverarb,-itung ein recht einheitliches Fasermaterial in der längstmöglichen Faserlänge der jeweils angewandten Holzart. Legt man das Holz bezüglich seiner Faserrichtung nicht genau parallel, sondern leicht gewinkelt, etwa einseitig mit einer geringen Voreile oder etwa so an, daß die Verlängerung seiner Hauptfestigkeitsrichtung mit derjenigen der Antriebswelle des Fräskopfes weit außerhalb der Apparatur unter einem spitzen Winkel zusammenstoßen würde, so verläuft im Spanstreifen die Faserrichtung leicht schräg oder aber es werden auf die Spanlänge einzelne Jahresringe angeschnitten. Derartige Späne zerfallen meist schon bei ihrer Herstellung in längs gefaserte -'\Tadeln, die sich besonders leicht weiter zerkleinern lassen. Ähnliche Effekte treten auf, wenn der Wachstumsverlauf im zu zerspanenden Holz kein ganz regelmäßiger ist, wie z. B. bei Krümmungen, Verwerfungen im Holz, Drehwuchs u. d-I.
  • Die Weiterzerkleinerung der erhaltenen Späne erfolgt in einer gebräuchlichen, na-Barbeitenden Mahlvorrichtung der Papierindustrie, beispielsweise einem Holländer oder einem Kollergang, bis zum gewünschten Zerkleinerungs- oder Mahlgrad bzw. der jeweils gewünschten oder erforderlichen Verfilzungsfähigkeit. Nach Erreichen derselben wird das derart entstandene, aus gleichartigen Spänen weitgehend gleichmäßig anfallende Fasermaterial mit der Bindemittelemulsion und gegebenenfalls anderweitigen gegebenen Zusätzen versetzt und in bekannter Weise auf die Forinkörper weiterverarbeitet. Die Zugabe der Bindemittelemulsion und etwaiger weiterer Zusätze sowie ihre Verteilung und Einarbeitung erfolgt, wie oben bereits allgemein erwähnt, vorteilhaftindembenutzten Mahlgerät, so daß zumindestens ein Teil des in diese Vorrichtung einzusetzenden Kraftaufwandes und der Mahldauer für die Vorgänge der Durchmischung und Durcharbeitung dieser Stoffe mit dem Faserrnaterial ausgenutzt wird.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Faserstoff-Formkörpern aus Faserstoffen und Bindemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß schüttfähige und damit entsprechend kurze, andererseits aber die jeweilige Faserlänge nicht unterschreitende, unter sich gleichartige, zumindestens vorwiegend längs gefaserte Holzspäne, die durch vorsätzliche Zerlegung von stückigem, nicht ,veiter vorbehandeltem Holz mit Hilfe von eigens dafÜr bestimmten Schneidwerkzeugen hergestellt sind, im Holländer oder sonstigen naßverarbeitenden Mahlvorrichtungen der Papierindustrie bis zu der jeweils gewünschten Verfilzungsfähigkeit weiter zerfasert werden t' el und hierauf die so erhaltenen Faserstoffe nach Versetzen mit wäßrigen Bindemittelemulsionen, vor#ngsweise solchen von -IZ--unstharzen,. in an sich bekannter Weise auf Formkörper verarbeitet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemitteleinulsionen bereits der Mahlvorrichtung zugeführt -,verden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 652 o68.
DEP8422A 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zur Herstellung von Faserstoff-Formkoerpern Expired DE866595C (de)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2010003685A2 (de) * 2008-07-10 2010-01-14 Amandus Kahl Gmbh & Co. Kg Verfahren zum aufschluss von lignozellulosen zu faserstoffen

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DE652068C (de) * 1934-11-28 1937-10-25 Holzhandels Ges Silvana M B H Leichtbau-Isolierplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung

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