DE8520C - Maschine zur Herstellung von Schaftlitzen - Google Patents
Maschine zur Herstellung von SchaftlitzenInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03C—SHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
- D03C9/00—Healds; Heald frames
- D03C9/02—Healds
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Description
1879.
Klasse 86.
EDUARD WINCKLER in PARIS. Maschine zur Herstellung von Schaftlitzen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. Februar 1879 ab.
Bisher hatte man für Webgeschirre vier verschiedene Arten von Litzen, nämlich:
1. Einfache Litzen ohne Schleife aus zwei Fäden zusammengedreht. Diese Litze läfst sich
nur in wenigen Fällen verwenden.
2. Litze mit einfachem Knoten, welche eine Schleife mit halbem Knoten hat. Diese Litze
wird am häufigsten angewendet, obgleich dieselbe den grofsen Nachtheil besitzt, dafs sie sich
unter dem Druck oder Zug der Kettenfäden öffnen kann. Es giebt eine besondere Maschine
zur Herstellung dieser Art Litzen.
3. Litze mit Doppelknoten, welche sich von der vorbeschriebenen nur dadurch- unterscheidet,
dafs der Knoten doppelt ist und dafs die Litze hier nicht gleiten kann. Durch den Doppelknoten
bietet aber die Litze Vorsprünge, welche den Kettenfaden zum Reifsen bringen können.
4. Litze mit Metallschleife. Diese Litze besteht aus zwei zusammengedrehten, an den Ecken der
Schleife befestigten Fäden. Diese Litze wird gewöhnlich für den Jacquardstuhl benutzt und
obgleich ihre Anwendung eine sehr beschränkte ist, so existirt doch eine Maschine zur selbstthätigen
Herstellung derselben.
Die vorliegende Erfindung bezweckt in erster Linie die Herstellung einer Litze, deren Schleife
von einem besonderen Faden gebildet ist und unter anderen den Vortheil bietet, dafs sie sich
nicht öffnen kann, und dadurch, dafs sie keine Knoten hat, auch nicht im Stande ist, die
Kettenfäden zu fangen.
Diese Litze ohne Knoten mit besonderer Schleife wird mit Hülfe der in beiliegender
Zeichnung dargestellten Maschine hergestellt.
Fig. ι ist ein Aufrifs dieser Maschine,
Fig. 2 eine obere Ansicht, und
Fig. 3 eine Seitenansicht derselben.
Die Fig. 4, 5 und 6 stellen Einzelansichten der Spindel dar, über welche die Schleife zur
Hälfte aufgeschoben ist.
Die Haupttheile der Maschine sind folgende:
α ist die Spule zur Aufnahme des Fadens, aus welchem die Schleife hergestellt wird. Die
Linie a' deutet den Weg an, welchen der Faden nimmt, um nach der Spindel χ zu gelangen.
d' d'" i/4, Fig. 3, ist der schwingende Hebel,
über welchen der Faden der Spule zu dem Punkt c" geht, um durch das kleine Loch di
der Zange b nach der Spindel χ zu gelangen. Dieser Hebel ist in zwei Stellungen gezeichnet:
in der einen Stellung giebt er den Faden an die Spindel ab, während er den Faden in der
anderen Stellung der Scheere g hinhält, von welcher derselbe abgeschnitten wird, k k' zeigt
die Zange de" in einer anderen Ansicht. Der Hebel erhält seine Bewegung durch das
Excenter /, welches auf den Hebel e' wirkt. Dieser steht durch den Arm e'" mit dem Hebel
d' d'" d" in Verbindung.
χ ist die Spindel, auf welche sich der Faden aufwickelt, um die Schleife zu bilden. Dieselbe
ist von m" bis m' konisch und durchweg hohl. Auf derselben sitzt die mit Nuth versehene
Scheibe n, an welche der Blechkasten »' angenietet ist. In letzterem befindet sich der kleine
Hebel, welcher sich um den Zapfen g"' dreht. Auf der Spindel χ sitzt der Bügeln", durch welchen
der Kasten V hinduichgeht und welcher diesem
als Führung dient.
Auf dem Bügel 0" sitzt der Anschlag 0', welcher den kleinen Hebel q zurückdrängt und
auf diese Weise das Band freiläfst, wenn der Kasten an seinem Ende angekommen ist.
An dem Bügel 0" ist ferner der kleine Finger In" drehbar befestigt. Derselbe dient dazu,
das Ende des Fadens von dem Hebel d' zu fassen, um es bei der Drehung der Spindel mit
fortzunehmen und die Schleife zu bilden. Die kleine Spiralfeder s' hebt den Finger In" in die
Höhe, wenn derselbe sich selbst überlassen ist. q" ist ein an' dem Kasten n' sitzender im Winkel
gebogener Stift, welcher den hinteren Theil n" des kleinen Fingers zurückdrängt,
wenn der Kasten an seinen äufsersten Punkt zurückgeht, worauf der Finger an die Spindel
angedrückt wird, um den Faden auf dieser festzuhalten. Auf diese Weise hebt sich der Finger,
wenn der Kasten vorgeht, und schliefst sich, wenn der Kasten zurückgeht.
z" ist ein mit zwei Zapfen i versehener Gabelhebel,
welcher sich in die Scheibe η einlegt, um dieselbe vor- und zurückzubewegen.
m ist das durch die Spindel hindurchgehende Band, welches in den Kasten V eingefaltet ist,
unter dem kleinen Hebel q aus diesem heraustritt, in die Spindel eintritt und sich nach ihrem
Austritt aus der Spindel auf eine kleine Trommel r' aufwickelt, nachdem es vorerst über die
Walze r gelaufen ist. Die Welle, auf welcher die kleine Walze r sitzt, trägt ein Rad, in
welches die endlose Schraube r'" eingreift. Letztere sitzt auf einer Welle ζ", an deren
Ende sich ein Sperrrad v" befindet.
Der Hebel t trägt zwei kleine Kugeln t", welche sich auf den Zapfen der Welle z" drehen
und den Sperrhaken tragen, welcher sich in das Sperrrad v" einlegt.
Bei der Drehung der Spindel wird der Hebel t durch die Fliehkraft gehoben und der auf ihm
sitzende Sperrhaken läfst das Sperrrad um einen oder zwei Zähne vorrücken.
Infolge dieser Anordnung mufs das Band sich um eine sehr kleine Länge aufwickeln, wenn
die Spindel die zum Aufwickeln des Fadens nöthigen Drehungen macht.
Das in dem Kasten n' eingeschlossene Band wird von dem Hebel q stark zurückgehalten
und vermag dem auf dasselbe ausgeübten Zug nur dann nachzugeben, wenn der Kasten an
seinem äufsersten Punkt zurückbewegt ist, wo alsdann der Hebel q mit dem Anschlag o' zusammentrifft
und eine Schwingung macht, welche das Band auslöst und demselben gestattet, dem Zuge zu folgen.
g ist die Scheere, welche zum Abschneiden des Fadens dient und deren Arme sich um
den Stift h drehen. Die Feder o'" hält die Arme der Scheere stets auseinander.
g" ist ein kleiner im Winkel gebogener Stift, welcher sich in die Scheerenarme einlegt, wenn
diese sich schliefsen sollen, um den Faden abzuschneiden.
Die Scheere sitzt auf dem Träger g'.
v' ist eine mit Klebstoff getränkte Walze, über welche der Faden geht.
Das Rad ζ greift in das Getriebe z' ein, welches auf der Spindel sitzt und dieselbe
12 bis 18 Umdrehungen machen läfst. Diese
Umdrehungen sind intermittirend, indem das Rad ζ nur auf der Hälfte seines Umfanges gezahnt
ist. Diese Spindel bleibt mithin in Ruhe, wenn das Rad die nicht gezahnte Hälfte seines
Umfanges an dem Getriebe z' vorbeiführt.
Die Spiralfeder/" sucht den Hebel i" stets zurückzuziehen. Dieselbe sitzt auf dem kleinen
Ständer /'.
b' b" b'", Fig. i, ist eine Ansicht des der gröfseren Deutlichkeit halber von seiner Stelle
gerückten schwingenden Hebels.
iA, Fig. 3, ist eine Stange, welche den
Hebel g" mit dessen Excenter verbindet.
i' ist der Träger des Querhebels i".
Bevor der Gang der Maschine beschrieben werden kann, wird es nöthig, noch einige Erläuterungen
zu geben.
Hierzu dienen die Fig. η bis 17 der beiliegenden
Zeichnung.
A, Fig. 7 und 8, ist ein hohler Metallcylinder, welcher von B bis C konisch zugeht und
durch welchen ein 5 bis 6 mm breites Band D läuft. Dieses tritt bei E in den Cylinder ein.
Es sei vorläufig angenommen, das Band sei an dem Punkt 0 fest. Wenn man nun auf
diesen Cylinder an der Stelle M einen Faden 12 bis 18 mal aufwickelt, so wird dort ein Ring /
gebildet.
Um diesen Ring von dem Cylinder A wegzunehmen und demselben die erforderliche
Drehung zu geben, so dafs die Schleife einer Schaftlitze daraus wird, genügt es, das Band
bei M nach g, Fig. 9 bis 11, umzubiegen und demselben einen Zug in der Richtung des
Pfeiles R zu geben. Der Ring löst sich alsdann von der Stelle M los und gelangt nach und
nach unter fortwährender Drehung bis zu dem Ende des Cylinders. Dort angelangt, ist der
Ring zu einer Schleife gedreht, und fertig, um in die Litze eingesetzt zu werden.
Dieser Zug wird aber durch einen Blechkasten α, Fig. 12, ausgeübt, in welchem sich
eine gewisse Menge Band y befindet. Dieser Kasten ist an der mit Nuth versehenen Scheibe B
befestigt. Letztere sitzt auf der Spindel und ist mit einem. Falzläufer X versehen, der in einem
Falz der Spindel steckt, derart, dafs die Scheibe B und der Kasten α an der Drehung
der Spindel theilnehmen, gleichzeitig aber auf der Spindel in der -Richtung ihrer Längsaxe
hin- und hergeschoben werden können.
Das Band y tritt aus dem Kasten a, läuft längs der Spindel von m nach n, tritt bei 0 in
die Spindel ein, durchläuft dieselbe ihrer ganzen Länge nach und ist an dem Aufwindesystem
befestigt, welches hinter der Spindel liegt.
Das Centrifugal - Aufwindesystem windet bei jeder neuen Schleife, welche um die Spindel
gewickelt wird, 0,05 mm Band auf, derart, dafs die Wirkungsfläche des Bandes sich beständig
erneuert. Der kleine Hebel k, Fig. 13, welcher sich in dem Kasten befindet, dient dazu, das
Band gegen die untere Wand des Kastens anzupressen, so dafs dasselbe nicht nachgiebt,
wenn der Kasten die Schleife vortreibt. Der kleine Hebel k wird durch eine Feder n bewegt,
welche denselben gegen die Kastenwand anprefst, wenn der Kasten sich vollständig
hinten befindet. Der Hebel k stöfst gegen den Ansatz I, Fig. 12, an, und wird von diesem
zurückgeschoben, so dafs er dem Zuge des Centrifugal - Aufwindesystems nachzugeben vermag.
In Fig. 14 ist der Kasten in seiner äufsersten
Vorderstellung angelangt, woselbst er die Schleife bereits von der Spindel abgeschoben hat.
In den Fig. 15 und 16 ist die Spindel mit
dem kleinen Finger α dargestellt, der dazu dient, den Faden auf der Spindel festzuhalten,
so dafs derselbe bei der Drehung dieser Spindel aufgewunden wird, i ist der Drehzapfen dieses
Fingers, welcher auf dem auf der Spindel befestigten Träger b sitzt. Dieser Finger wird
durch eine kleine Feder n bewegt, welche denselben stets von der Spindel zu entfernen
sucht.
Der Bandkasten d ist mit einem Stift k versehen,
welcher, wenn der Kasten an seinen äufsersten Punkt zurückgeht, gegen den Ansatz ο
des kleinen Fingers α anstöfst und diesen gegen die Spindel andrückt, so dafs er den Faden festhält.
Fig. 17. Um den Faden an die Spindel heranzuführen, dient ein kleiner schwingender
Hebel ab ede f. Dieser Hebel dreht sich um einen Zapfen 0. Der Arm bee hat bei e ein
kleines Oehr. Der Arm df bildet eine kleine Zange, d'" f" zeigt diese Zange von der
Seite, y ist der Faden, welcher die Schleife bildet. Derselbe geht durch die Führung g,
durch das Oehr e und wird von der Zange / gefafst.
In dieser Stellung bietet der Hebel den Faden dem Finger ζ der Spindel * dar.
Indem sich die Spindel in Bewegung setzt, zieht sie den Faden nach sich und nimmt ihn
von der Zange df fort.
Bei der 17. Umdrehung verschiebt sich der
Hebel und nimmt zuerst die Stellung a'b'c'd1 e'f
ein. In dieser Stellung wird der Faden von neuem von der Zange d'f gefafst.
Bei fortgesetzter Bewegung nimmt der Hebel die Stellung a" b" c" d" e" f" ein und bietet in
dieser Stellung den Faden der Scheere dar, welche ihn abschneidet. Wenn der Faden abgeschnitten
ist, wird er von neuem der Spindel zugeführt und von dem Finger ζ wieder gefafst,
wenn der Hebel in seine erste Stellung zurückgeht.
Der Gang der Maschine ist folgender:
In der Zeichnung, Fig. 1 bis 3, ist die Maschine in der Stellung der Theile dargestellt,
in welcher Hebel d' d'" d* den Faden der Spindel hinhält. Der Bandkasten n' ist bis zu
seiner äufsersten Stellung zurückgegangen und der kleine von dem Stift q" bewegte Finger In"
klemmt den Faden bereits an die Spindel an. In diesem Augenblick setzt sich die Spindel in
Bewegung, um dem Faden die 18 Drehungen zu geben, welche die Schleife bilden sollen.
Bei der 15. Drehung der Spindel wird der kleine Hebel durch das Excenter / in Bewegung
gesetzt und bringt den Faden der Scheere gegenüber, welche ihn abschneidet. Bei dieser
Bewegung wird der Faden von neuem von der kleinen Zange d gefafst.
Bei der 17. Umdrehung der Spindel schliefst
der von seinem Excenter bewegte Hebel die Zange und schneidet den Faden ab.
Der Fadenring ist alsdann auf der unbeweglich gewordenen Spindel aufgewickelt.
In diesem Augenblick wird der Hebel i" durch Vermittelung der Stange j von seinem
Excenter in Bewegung gesetzt, um den Bandkasten vorzustofsen.
Bei der ersten Bewegung des Kastens n' verläfst
der Anschlag 0" den Hebel q, welcher, frei werdend, durch seine Feder ί zurückgeführt
wird, derart, dafs er das Band an die Bodenwand anpreist.
Indem der Kasten n' seine Bewegung fortsetzt, biegt er das Band über die Schleife und
läfst dasselbe sich vorbewegen, wobei die Schleife gleichzeitig vorbewegt und gedreht
wird, um endlich von der Spindel abzufallen.
Die fertige Schleife wird nunmehr in derselben Weise, wie die bisherigen Metallschleifen,
mit den Geschirrfäden zu einem Geschirr verarbeitet.
Die Maschine mufs nunmehr wieder in ihre ursprüngliche Stellung zurück.
Wenn der Hebel i" am Ende seiner Vorwärtsbewegung angelangt ist, nimmt der Hebel
d' d'" d1* wieder die Stellung ein, in welcher
er den Faden dem Finger In" darbietet. Alsdann schiebt der von der Feder/" bewegte
Hebel i" den Bandkasten n' nach hinten und wenn dieser alsdann in seiner hintersten Lage
angekommen ist, prefst der durch den Stift q" bewegte Finger den Faden von neuem an die
Spindel an.
Claims (2)
1. Die knotenlose Schleife, im wesentlichen wie beschrieben.
2. Die Maschine zur Herstellung der Schleife, welche im wesentlichen aus einer an ihrem
Ende konisch zulaufenden Spindel und einem mit dieser verbundenen Band besteht, welch
letzteres nach dem Aufwickeln des Fadens die Schleife auf dieser hinrollt und über
das Ende der Spindel gleiten läfst, im wesentlichen wie beschrieben und dargestellt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1126811B (de) * | 1957-01-04 | 1962-04-05 | Elektroisola Narodni Podnik | Verfahren zum Aufbereiten von Glimmer |
-
0
- DE DENDAT8520D patent/DE8520C/de active Active
Cited By (1)
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DE1126811B (de) * | 1957-01-04 | 1962-04-05 | Elektroisola Narodni Podnik | Verfahren zum Aufbereiten von Glimmer |
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