DE849619C - Wendepflug - Google Patents
WendepflugInfo
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- DE849619C DE849619C DE1949P0034898 DEP0034898D DE849619C DE 849619 C DE849619 C DE 849619C DE 1949P0034898 DE1949P0034898 DE 1949P0034898 DE P0034898 D DEP0034898 D DE P0034898D DE 849619 C DE849619 C DE 849619C
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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- A01B63/00—Lifting or adjusting devices or arrangements for agricultural machines or implements
- A01B63/02—Lifting or adjusting devices or arrangements for agricultural machines or implements for implements mounted on tractors
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- A01B63/111—Lifting or adjusting devices or arrangements for agricultural machines or implements for implements mounted on tractors operated by hydraulic or pneumatic means regulating working depth of implements
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- A01B3/46—Ploughs supported partly by tractor and partly by their own wheels
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 15. SEPTEMBER 1952
ρ 34HyS III I 4$ a I)
Wendepflug
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung bezieht sich auf Wendepflüge, insbesondere
auf Weiidepflüge jener Bauart, bei welchen
der l'flugbaum oder Pflugbalken an seinen Enden so
gelagert ist, da 1.1 er um eine im wesentlichen in der
Längsrichtung laufende Achse schwingt und mit zwei Sätzen von Pflugscharen versehen und so gekröpft
ist, daΙ.Ί eine Drehung um seine Drehlage die
fHugscharsätze abwechselnd in Rechts- und Linkspflügestellung
verbringt.
Ks ist bereits ein I'flug bekannt, bei welchem der
l'fliigbalken πκίιηίπ Vorderkarren undeinen Hinterkarren
gelagert und mittels Zahnstange und Ritzeleinrichtung betätigt wird, wobei von Hand oder
durch Krafteinwirkung betätigte Mittel vorgesehen sind, durch die das Ritzel betätigt wird, um den
Pflugbalken wahlweise in die Rechts- oder Linkspflügestellung umzulegen.
Neue Versuche sind unternommen worden, um die Umlegel>ewegung des Pflugbalkens mit Hilfe
von Mitteln automatisch zu gestalten, welche die Reaktionskraft des Widerstandes ausnutzen,
die am Hinterkarren l>eim Wenden des Pfluges entsteht.
Die praktischen Ergebnisse waren jedoch nicht zufriedenstellend, weil die Kraft, die zunächst zum
Aushel>en der Pflugschare am Pflugbalken ausgeübt werden muß, sehr beträchtlich ist und weil die
mechanische Hubkraft selbst bei ausgehobenen Pflugscharen, die von einem am Schlepper befindlichen
Hebel ausgeübt werden kann, nicht ausreicht.
um ein vollständiges Umlegen unter absoluter Aufsicht
des Schlepperführers herbeizuführen.
Der Hauptzweck der Erfindung besteht darin, einen Wendepflug zu schaffen, bei welchem das
Umlegen des Pflugbalkens zwar halbautomatisch geschieht, trotzdem aber jederzeit unter vollständiger
Aufsicht des Schlepperführers steht.
Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, von den auf modernen Schleppern vorhandenen
ίο Krafthebern, insbesondere solchen mit sogenannter Dreipunktaufhängung, Gebrauch zu machen.
Ferner zielt die Erfindung darauf ab, eine Anordnung zu finden, durch welche der Pflug direkt an
der Zugplatte des Schleppers angehängt werden kann, wodurch die Notwendigkeit eines Vorderkarrens
für die Abstützung des vorderen Endes des Pflugbalkens entfällt.
Schließlich soll durch die Erfindung noch ein Kraftheber und eine Anhebevorrichtung für den
so Pflugbalken geschaffen werden, in der Weise, daß billige Schlepper ohne Kraftheber für die Anwendung
von Pflügen gemäß der Erfindung leicht umgebaut werden können.
Gemäß der Erfindung wird die erste Kraftauslösung zum Ausheben der Pflugschare aus dem
Boden durch den Fahrzeugführer bewirkt durch geeignete mechanische Mittel, und die Reaktion,
welche beim Wenden des Pfluges in dem Hinterkarren auftritt, wird dazu nutzbar gemacht, den die
Pflugschare tragenden Pflugbalken umzulegen, so daß die Umschaltung von einem Pflugscharsatz auf
den anderen durch die Wendebewegung des Gerätes erfolgt.
Im allgemeinen werden die günstigsten Ergebnisse erreicht, wenn man den wirksamen Kraftheber
direkt auf den Pflug selbst einbaut, anstatt die an dem Schlepper bereits vorhandenen Kraftheber zu
verwenden, weil dadurch das Ausheben der Pflugschare und die anderen zum Anheben und Senken
des Pfluges erforderlichen Einstellungen, z. B. verschiedene Furchentiefe, erleichtert werden.
Zu diesem Zweck kann ein hydraulischer Heber auf dem Pfluge selber angeordnet und mit der
erforderlichen Druckflüssigkeit von einer Pumpe versorgt werden, die auf dem Schlepper sitzt und
von einer Antriebswelle desselben oder einem Hilfsmotor angetrieben wird.
Die Erfindung ist anwendbar auf einen Pflug, der sowohl Vorderkarren als auch Hinterkarren zur
Abstützung des Pflugbalkens hat, oder aber auch auf solche Pflüge, bei welchen der Vorderkarren in
Wegfall kommt, wobei der Pflugbalken am vorderen Ende auf dem Schlepper auf einer Tragplatte abgestützt
ist, wobei diese Tragplatte zwei Gelenkverbindungen aufweist, von denen die eine an der
Zugplatte des Schleppers angehängt ist und die andere ein Drehlager für den Pflugbalken trägt.
.Die Erfindung ist in den schematischen Zeichnungen in Ausführungsbeispielen dargestellt. Es
zeigt
Fig. ι die Seitenansicht eines Wendepfluges gemäß
der Erfindung bei direkter Anhängung an einen Schlepper,
Fig. 2 eine Draufsicht auf diesen Wendepflug, Fig. 3 eine Teilansicht von hinten auf einen
Schnitt, der die Kraftübertragungsverbindungen zeigt,
Fig. 4 die Endansicht eines Hinterkarrens in größerem Maßstab,
Fig. 5 und 6 verkleinerte Darstellungen des Rechts- und Linkspflügens zur Erläuterung des
Hinterkarrens,
Fig. 7 eine Draufsicht auf einen Wendepflug, gemäß der Erfindung an einen Schlepper angekuppelt
und mit einem auf dem Pflug statt auf dem Schlepper angeordneten Kraftheber.
Fig. 8 einen Schnitt nach Linie 8-8 der Fig. 7, welcher die vordere Drehlagerung des Pflugbalkens
und einen Vorderkarren zeigt,
Fig. 9, 10, 11 und 12 kleinere Einzelheiten.
In der Ausführungsform gemäß der Erfindung, wie sie in den Fig. 1 bis 6 dargestellt ist, wird der
Pflug direkt an den Schlepper angehängt, wodurch die Notwendigkeit der Anordnung eines Vorderkarrens
entfällt; er wird jedoch mit seinem hinteren gg Ende von einem Hinterkarren getragen, mit welchem
der Pflugbalken 1 gelenkig verbunden ist.
Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Hinterkarren weist einen Parallelogrammaufbau aus den Seitenteilen
120 auf, an denen die Bodenräder 12 sitzen go
und die unter sich an ihren hinteren Enden durch Drehzapfen 121 mittels einer Querstange 11 verbunden
sind. Ihre vorderen Enden besitzen aufgebogene Achsschenkel 12' (Fig. 1), die teleskopartig
in hülsenartige Teile 110 eingreifen. Die Teile 110
sind durch einen starren Querbalken 123 verbunden, und die Lage der Achsschenkel 12', die sich in den
Hülsen frei drehen können, sind in senkrechter Richtung durch Schraubenkurbeln 124 einstellbar.
An dem Querbalken 123 sitzt eine Stütze 125, in der ein Führungszapfen 10 für den Pflugbalken
gelagert ist. Letzterer ist mit Ansätzen versehen, die an einer Befestigungsplatte 126 sitzen, welche
gleitbar von dem Balken 1 getragen wird. Die Ansätze sind so gebohrt, daß sie den Zapfen 10
aufnehmen, so daß der Balken 1 um die Achse des Zapfens 10 schwingen kann, wenn man vom Rechtspflügen zum Linkspflügen übergeht und umgekehrt.
Die Befestigungsplatte 126 stellt eine Verankerung für die Ketten 35 und 35' dar, die an den hinteren
Enden der Seitenteile 120 befestigt sind. Mittels der Ketten, wird eine Zugkraft, die durch die Winkelverschiebung
des Hinterkarrens beim Wenden bedingt ist, auf den Balken 1 übertragen. Die Ketten
35 und 35' sind an ihrem einen Ende mit den Ecken der Befestigungsplatte 126 verbunden, die an dem
Balken 1 befestigt ist, während die anderen Kettenenden an den entsprechenden Seiten des Karrens
nahe seinem Ende angreifen.
Der, Pflugbalken 1 trägt je einen Satz von Rechts- und Linkspflugscharen 2 und ist im vorderen Teil
im Winkel nach unten abgeknickt, so daß ein Winkelschenkel 4 entsteht. Der Pflugbalken 1 ist an den
Punkten 5 und 14 drehbar so gelagert, daß er um eine beim Pflügen im wesentlichen horizontal
iegende, von vorn nach hinten durchgehende
Mittelachse des Pfluggerätes drehen kann. Die Drehpunkte 5 und 14 sind fest auf einer Schwingplatte 6
angeordnet, die um die horizontale Querachse 40 schwingbar an eine Kupplungsplatte 41 angelenkt
ist, welche unmittelbar an den Schlepper T angehängt wird, wodurch der Vorderkarren ersetzt wird.
Die Tragplatte 6 kann um die Aufhängung 40 auf- und niederschwingen, genau so, als ob sie an der
Achse eines Vorderkarrens angelenkt wäre, da die Achse 40 dieselbe Rolle spielt wie die Achse 7 des
Vorderkarrens, wie dies in Fig. 7 gezeigt ist. Die Kupplungsplatte 41 hat Bolzenlöcher 41', mit deren
Hilfe sie und damit die Schwingplatte an die Zugschiene des Schleppers angekuppelt werden kann,
dessen Räder mit W- und dessen Kraftheber mit P bezeichnet ist.
Beim Pflügen verläuft die Drehachse des Pflugbalkens,
die durch die Drehpunkte 5 und 14 bestimmt ist, im wesentlichen horizontal. Wird aber nach Beendigung
einer Furche der Schlepper gewendet, dann wird das hintere Ende des Pflugbalkens angehoben,
schwingt um die Querachse 40 nach oben, so daß die Lagerachse 5, 14 schräg zur Horizontalen
geneigt steht. Die vordere Lagerung am Punkt 5 besteht aus einem auf der Schwingplatte 6 festen
Bock 42, der eine Gleitführung 43 für einen Schildzapfen 44 enthalt, der die vordere Drehlagerung
darstellt.
Am vorderen Stirnende des Winkelschenkels 4 des Pflugbalkens ist ein nach oben gerichteter Umschalthebel
45 befestigt, mit dessen Hilfe der Pflugbalken um einen bestimmten Winkel (Fig. 3)
umgelegt werden kann. Auf der Schwingplatte 6 angeordnete, in Böcken 47 verstellbare Schrauben 46,
gegen welche der Winkelschenkel mit Anschlagplatten 48 anschlägt, dienen zur Begrenzung des
Drehwinkels des Pflugbalkens.
In Festpunkten 49" des Schlepperrahmens sind schwingbar zwei Schwingarme 49 gelagert, deren
freie Enden durch einen quer verlaufenden Hubbalken 50 miteinander verbunden sind. Auf diesen
Hubbalken längs gleitend ist ein Bügelstück 57 angeordnet, das mittels eines Schäkels 52 am Umschalthebel
45 angreift, so daß böi Anheben der Schwinghebel 49 auch der Pflugbalken gehoben
wird.
Um einen Richtungswechsel des Pflügens mit dem Schlepper beim Übergang in die entgegengesetzte
Richtung beim Pflügen einer Rechtsfurche zu erreichen, wird der Fahrer seinen Schlepper in
eine Rechtskurve steuern, und der Hinterkarren ist gezwungen zu folgen. Dies führt zu einem Erschlaffen
der Kette 35. Wenn eine halbkreisförmige Rechtswendung vollendet ist, so wird sich der Pflug,
der in entgegengesetzter Richtung liegt, auf das ungepflügte Land bewegt haben, so daß genügend
Platz bleibt, um eine vollständige Linkswendung auszuführen, die den Pflug wieder in die entgegengesetzte
Richtung bringt, wobei jedoch die den zuletzt (links) gepflügten Furchen benachbarten
Schare die nächsten Furchen rechts pflügen.
Wenn diese volle Linkswendung gemacht wird, wird die Kette 35 wieder straff und setzt der Bewegung
der Lauf räder 12, die zum Eintritt der Wendung notwendig ist, Widerstand entgegen.
Dieses ruft einen Widerstand hervor gegen die Schwenkung des Hinterkarrens nach rechts, und die
Reaktion dieses Widerstandes wendet den Pflugbalken in seine Stellung für Rechtspflügen. Beim
völligen Umwenden des Pfluges nach links wird der Hinterkarren gezwungen, dem Schlepper zu folgen,
so daß die Achsen des Pflugbalkens und der Hinterräder versuchen, wieder aufzuschließen und so in
der Kette35 eine Spannung in Richtung des Pfeiles x (Fig. 5) hervorrufen, die dadurch straff wird. Dies
muß auf das Ende des Pflugbalkens eine Reaktionskraft im Sinn des Pfeiles y auslösen, welche groß
genug ist, um den Pflugbalken um seine Achse 5, 14
umzuwerfen. Es ist zu beachten, daß in diesem Moment die Schwingplatte 6 sich in angehobener
Stellung befindet, wodurch die Hebelwirkung am Ende des Pflugbalkens vermehrt wird. Infolgedessen
schwingt der Pflugbalken um seine Mittelachse 5, 14 über seine Totpunktlage hinaus. Nach dem Durchgang
durch diese Totpunktlage wird die Schwenkbewegung unterbrochen, und der Pflugbalken bleibt
noch in einer angehobenen Stellung, weil sein vorderes linde durch die Schäkelverbindung 52 an
dem hoch!legenden Hubbalken 50 hängt. Erst wenn die Linkswendung vollendet ist und der Pflug in go
die neue Furche einfährt, wird der Kraftheber P ausgelöst, und er läßt den Hubbalken 50 absinken
und dadurch den Pflugbalken frei abfallen, wobei nunmehr die Rechtspflugschare zur
Arbeit gelangen.
Mit dieser Anordnung werden günstige Resultate erreicht, da die Aushebung der Pflugschare aus dem
Boden positiv ist und der Schlepperführer genau die Stelle bestimmen kann, an welcher die Aushebung
der Pflugschare erfolgen soll.
Die Wirkungsweise des in den Fig. 1 bis 6 beschriebenen
Pflugbalkens ist davon abhängig, daß auf dem Schlepper selbst ein Kraftheber angeordnet
ist. Sollte das aber nicht der Fall sein, dann kann eine solche Einrichtung zusätzlich an dem Schlepper X05
angebracht werden.
Die Fig. 7 und 8 zeigen die Lagerung des Pflugbalkens auf einem Vorderkarren, auf welchen auch
eine Hilfseinrichtung zur Erzeugung einer Kraftheberwirkung zum Umschalten des Pflugbalkens
vorgesehen ist.
Bei dieser Einrichtung ist die Schwingplatte 60 an einer Achse 7 angehängt, auf welcher Laufräder
8 drehbar gelagert sind und die somit einen Vorderkarren bildet, der mit Hilfe eines Zugbalkens
am Schlepper angekuppelt werden kann. Der Pflugbalken ist in diesem Fall drehbar auf der Schwingplatte
angeordnet, und zwar um eine beim Pflügen horizontal liegende, von vorn nach hinten durchgehende
Mittelachse, auf welcher hinten der Drehpunkt 14' und vorn der Drehpunkt 44' sitzt. Die
Schwingplatte 60 wird in diesem Fall dargestellt durch seitliche Profilträgerstücke 61, die vorn durch
eine Traverse 63 miteinander verbunden sind, auf welcher der vordere Drehpunkt 44' des Pflugbalkens
gleitend angeordnet ist.
Fest an der Traverse 63 ist eine Führung aus U-Profileisen 64 angeordnet, deren Abstand durch
Boden- und Kopfplatten 65 und 65' gesichert ist. Die Versteifung der Führung erfolgt mittels
Stützen 66. In den senkrechten Führungsprofilen 64 gleitet eine Platte 67, die einen den Drehpunkt
44' bildenden Stutzen trägt, an welchem das vordere Ende des Pflugbalkens mittels eines Stützarmes 45'
drehbar abgestützt ist. Die Gleitplatte 67 kann in den Führungsprofilen 64 mit Hilfe einer Schraubenregulierung
auf und nieder verstellt werden, um auf diese Weise die Arbeitstiefe der Pflugschare in
den Furchen zu bestimmen.
Am unteren Ende der Gleitplatte 67 ist um eine Längsachse drehbar ein gabelförmiges Lager Ji
befestigt, in welchem um eine Querachse schwingbar der Zylinder 75 eines hydraulischen Hebers
angelenkt ist, der zur Bewegung des Pflugbalkens dient. Der Kolben 72 ist durch die Kolljenstange 73
an einen Bolzen 70 angelenkt, der an dem vorderen Winkelschenkel 4 des Pflugbalkens befestigt ist.
In der in Fig. 8 dargestellten Lage befindet sich der Pflug, wenn man die Stellung entgegengesetzt
der Fahrtrichtung betrachtet, in der Rechtspflügestellung. Soll nun von rechts nach links umgeschaltet
werden, so wird dem hydraulischen Zylinder Druckflüssigkeit zugeführt, der Zylinder 72 drückt
nach außen und schwingt dadurch den Pflugbalken aus der in Fig. 8 mit RH bezeichneten Stellung bis
zu einem Punkt, der etwa bei N1 liegt. In dieser
Lage sind zwar die Pflugschare aus dem Boden ausgehoben, aber eine vollständige Umschaltung
von rechts nach links hat noch nicht stattgefunden. Beim Arbeiten verbleibt nun der Pflugbalken so
lange in der durch N1 gekennzeichneten Lage, bis
der Pflugführer anfängt zu wenden. Die an Hand der Fig. 5 und 6 oben erläuterte Reaktionswirkung
tritt nun bei dieser Wendefahrt ein und \virft den Pflugbalken aus der Lage N1 über die mit N3 bezeichnete
neutrale Totpunktlage nach rechts in die Stellung VV2 hinüber. Darüber hinaus kann der
Balken nicht schwingen, weil dies der Öldruck im hydraulischen He1>er verhindert. In Praxis kann
fler Führer den Öldruck im Zylinder etwas ve;rmindern,
wenn er ein Hinüberschwingen des Pflugbalkens über die Stellung N2 hinaus herbeiführen
will, um mit Sicherheit ein Zurückfallen des Pflugbalkens um die Totpunktstellung zu verhindern.
Ist die Wendung von Schlepper und Pflug beendet und soll der Pflug eine neue Furche beginnen, dann
wird der Öldruck fortgenommen, und der Balken mit den Scharen fällt in die neue Pflugstellung ein.
Der für den Betrieb des hydraulischen Hebers
erforderliche Öldruck kann durch eine hydraulische Pumpe oder einen anderen Motor, der leicht als
Hilfsgerät auf dem Schlepper angeordnet werden kann, erzeugt werden. Der Antrieb erfolgt von
irgendeinem Teil des Schleppers oder seines Motors bzw. einem Elektromotor u. dgl.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 7 und 9 ist eine Zahnradpumpe vorgesehen, die an dem
Schlepper angebaut und mittels Kette und Kettenrad 80 an eine Kraftwelle des Schleppers angeschlossen
ist. Von der Pumpe P führt eine Druckleitung 81 zum hydraulischen Zylinder 75. Zum
Anschluß der Druckmittelleitung ist zweckmäßig eine Schnellkupplung 82 vorgesehen. Die Einstellung
der Hydraulik erfolgt mit Hilfe eines Verteilerventils 83, dessen Kontrollhebel 84 auf
Heben-, Senken- und Haltstellungen eingestellt werdefi kann und bequem für den Führer angeordnet
ist.
Im Betriel) stellt bei Beendigung einer Furche der Führer den Kontrollhebel zunächst in die Stellung
»Anheben«. Dadurch schwingt der hydraulische Heber den Pflugbalken in die Stellung N1, worin er
so lange bleibt, bis der Schlepper zu wenden anfängt, wobei die Reaktion aus dem Druck des Hinterkarrens
einsetzt, und ζ wir so, dal.! allein durch diese
Reaktionskraft während der Wendebewegung der Pflugbalken zunächst in die neutrale Mittelstellung
ΛΓ3 und dann darüber hinaus in die Stellung
N2 einfällt, in welcher der Pflugbalken verbleibt,
bis beim Einfahren in die neue Furche der Führer den Öldruck wegnimmt und die Pflugschare
in die neue Arbeitsstellung LII einfallen läßt. Bei Beendigung der Furche und Einfahren in die
nächste Furche vollzieht sich der Vorgang in umgekehrter Richtung, nämlich zunächst Anheben des
Pflugbalkens aus der Stellung LH nach Af2. alsdann
Weiterschwingen des Pflugbalkens über die Totpunktlage .¥3 nach N1 durch die Hinterkarrenreaktion
und schließlich Abfallenlassen des anderen Pflugscharensatzes in die Stellung RH beim Einfahren
in die neue Furche.
In Fig. 8 ist die Stellung gezeigt, die das Gerät während des Pflügens mit den Rechtsscharen einnimmt.
Aus der Zeichnung ergibt sich, daß die Gleitplatte 67 in der Profilführung 64 eingestellt
werden kann mit Hilfe einer Schraube 74. Dadurch wird der vordere Drehpunkt 44' des Pflugbalkens
gehoben oder gesenkt und ein tieferes oder höheres Arbeiten der Pflugschare herbeigeführt.
Eine ähnliche Einrichtung zur Tiefeneinstellung mit Handschrauben 86 (s. Fig. 4) ist auch am
Hinterkarren angeordnet, um ein Anheben oder Senken der Hinterräder, wie vorstehend erläutert,
zu gestatten. Da die senkrechten Achsschenkel 12' teleskopartig in den senkrechten Säulen 11' gelagert
sind, wird ihre Lage durch Hinein- oder Herausschrauben der Handschraube 125 gehoben
oder gesenkt.
Die Anordnung der Krafthebervorrichtung auf dem Pfluge selbst hat den besonderen Vorteil, daß
der Hub des hydraulischen Hebers unabhängig von der Tiefe des Pfluges konstant bleibt, während bei
der Ausführungsform nach Fig. 1 die Länge der den Kraftheber /' mit den Schwinghelxeln 49 verbindenden
Ketten bei Veränderung der Pflugtiefe verstellt werden müßte. Dagegen kann eine Verstellung
der Gleitplatte 67 im Fall der Ausführung nach Fig. 7 keine Störung hervorrufen, weil der
Hub des hydraulischen Hebers dauernd konstant bleibt, wenn auch seine Anlenkung sich ändert.
Bezüglich der Verbindung zwischen Zugbalken les Schleppers und der Ankerplatte 41 des vorderen
Pflugteiles ist zu beachten, daß der Schwingbereich auf einen Winkel von io bis 150 beschränkt sein
sollte. Für diesen Zweck kann die Verbindung (s. Fig. 10) aus einem Mittelbolzen 130 und einem
5 oder mehreren Bolzen 131 an der Zugstange oder ■platte des Schleppers bestehen, die in entsprechende
Längsschlitze 132 der Ankerplatte eingreifen.
Diese Begrenzung der seitlichen Ausschwingmöglichkeiten des Pfluges im Verhältnis zum
Schlepper erlaubt einerseits eine kleine Steuerbewegung beim Pflügen, sichert aber andererseits beim
Wenden in die neue Furche das Mitschwingen des Pfluges mit dem Schlepper und dadurch die Auslösung
einer Kraft auf den Hinterkarren, der eine der Schwingbewegung entgegen gerichtete Reaktionskraft
auslöst, die bei angehobenen Pflugscharen auf den Pflugbalken zur Einwirkung gebracht wird.
Hat der Pflug einen Vorderkarren, so ist es ebenfalls erforderlich, dessen Schwingbewegung gegenüber
dem Schlepper zu begrenzen. Eine dazu geeignete Vorrichtung ist in Fig. 11 dargestellt, in
welcher die Achse 7 des Vorderkarrens mit einem Gabellager 90 versehen ist, das einen Bolzen 91
einer Zugstange 92 aufnimmt, die mit einem Auge 93 zum Anhängen an den Traktor versehen ist. Auf
der Zugstange 92 ist eine Rolle 95 befestigt, die im Eingriff steht mit einer Sperrplattego, die ihrerseits
von einem schwingenden Arm 97 getragen wird. Der Hebel 97 ist schwingbar bei 98 in einen Bock
99 gelagert, der von der Achse 7 getragen wird, so daß er in senkrechter Richtung auf und nieder
schwingen und wahlweise mit einem der Einschnitte 100 bzw. 100' der Sperrplatte 96 in Eingriff
mit der Rolle 95 gebracht werden kann.
■J5 Die Überwachung dieser Vorrichtung durch den
Führer erfolgt mit Hilfe eines Auslösehebels 101, der im Gelenk 102 am schwingenden Arm 97 drehbar
befestigt ist und mit einer Nase 104 auf einer Stützplatte 105 an der Zugstange 92 aufliegt. Die
Betätigung des Auslösehebels 101 erfolgt mittels Zugorgan 103 in Gestalt eines Seiles oder einer
Kette, während das andere oder tiefere Hebelende mit der Nase 104 ausgebildet ist, die in die Platte
105 an der Zugstange eingreift.
Wird an dem Seilzug 103 in der Pfeilrichtung gezogen, dann wird der Hebel 97 angehoben und
eine der Rasten 100 außer Eingriff mit der Rolle 95 gebracht. Der Pflug kann nun um einen geringen
Betrag gegenüber dem Schlepper seitlich ausschwingen, bis die Rolle 95 wieder in die andere Rast 100'
der Sperrplatte 96 einfällt. Auf diese Weise kann der angehängte Pflug in einem durch den Abstand
der Rasten 100 und 100' festgelegten Winkel gegenüber
der Mittellinie des Gerätes seitlich verstellt werden.
Mit dieser Einrichtung kann der Pflug in einem l>estimmten Winkel (10 bis 150) mit Bezug auf den
Traktor eingestellt werden, wenn dieser auf ungepflügtem Boden läuft.
Soll aber der Schlepper mit einem Rad in der Furche laufen, dann ist es notwendig, besondere
Mittel vorzusehen, um den Pflug mit dem Schlepper genau in die Mittelstellung zu bringen. Für diesen
Fall wird die Sperrplatte 96 durch eine andere Sperrplatte 105 ersetzt, welche nur eine zentrale
Rast, in welcher die Rolle 95 eingreift, aufweist.
Claims (9)
1. Halbautomatischer Wendepflug mit einem an seinem rückwärtigen Ende auf einem Karren
und an seinem vorderen Ende auf einem Vorderkarren oder einem Träger zur Auhängung an
einem Schlepper drehbar gelagerter Pflugbalken, der sich im wesentlichen in der Längsrichtung
mit einer begrenzten Winkelverschiebbarkeit um seine vorderen und hinteren Drehzapfen erstreckt
und zwei Sätze von Pflugscharen für Rechts- und Linkspflügen besitzt, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kraftheber (P) zum Heben und Senken des die zwei Pflugscharsätze tragenden Pflugbaumes (1) vorgesehen ist und
daß eine am Hinterkarren (11, 12) beim Wenden
des Pfluges in die Gegenrichtung auftretende Reaktionskraft dazu benutzt wird, das Umlegen
des Pflugbaumes zu beenden, um den zweiten Pflugscharsatz zum Einsatz zu bringen, wobei
die am Hinterkarren auftretende Reaktionskraft vorzugsweise durch geeignete Verbindungsmittel,
z.B. Ketten (35, 35'), auf' den vom Kraftheber (P) angehobenen Pflugbaum (1)
übertragen wird.
2. Wendepflug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger für unmittelbare
Anhängung an einen Schlepper eine Tragplatte aus zwei Teilen (6,41) umfaßt, die durch eine
waagerechte Achse (40) gelenkig miteinander verbunden sind, wobei der eine Teil (41) am
Schlepper anbringbar und der andere Teil (6) zur Lagerung des Pflugbalkens (1) dient.
3. Wendepflug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatte (6) an der
Platte (T) des Schleppers mit Hilfe eines drehbaren Bolzens (130) befestigt ist, dem in Schlitzen
der Platte (T) gleitende Bolzen (1.31, 132)
zugeordnet sind, die eine begrenzte Seitenbewegung der Tragplatte (6) gestatten.
4. Wendepflug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch .gekennzeichnet, daß der Pflugbalken (1)
vorn mit einem Drehzapfen (5) in einem auf dem Vorderkarren oder der Platte (6) befestigten
Bock (42) gelagert ist, in dem er eine begrenzte Verschiebung in im wesentlichen senkrechter
Richtung vollführen kann.
5. Wendepflug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (42) als Führung
ausgebildet ist, in der ein Gleitstück (43) gelagert ist, das den Drehzapfen (5) trägt und
in der Mittel- zur Höheneinstellung des Gleitstückes (43) in der Führung entsprechend der
erforderlichen Tiefe des Pfluges vorgesehen sind.
6. Wendepflug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Kraftheber (P, 49') oder eine andere kraftbetä- 121.
tigte Einrichtung am Schlepper angeordnet ist,
die über ein Hebelgestänge (49, 45, 50, 57) mit dem Pflugbalken (1,4) verbunden ist und diesen
in eine Stellung schwingt, in der die Pflugschare außer Eingriff mit dem Boden sind.
7. Wendepflug nach Anspruch 5 mit einem Kraftheber zum Schwingen des Pflugbaumes,
der aus einem am Gleitstück (67) angeordneten Heber (75, 73) od. dgl. besteht, der mit einem
am Winkelstück (4) des Pflugbaumes angeordneten Bolzen (70) in Antriebverbindung steht
und von einer auf dem Schlepper angeordneten Kraftquelle gespeist wird.
S. Wendepflug nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine hydraulische Pumpe (P) auf dem
Schlepper, die von diesem oder von einer unabhängigen, vom Schlepper getragenen Maschine
angetrieben wird und über eine Rohrleitung (81) mit dem hydraulisch betätigten
Zylinder (75) an den Pflug gekuppelt ist.
9. Wendepflug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (75) schwenkbar
von dem Gleitstück (67,71) getragen wird und dessen Kolben (72) mit dem
kuppelt ist.
kuppelt ist.
Pflugbalken ge-
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
© 5359 9.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB550048A GB645213A (en) | 1948-02-24 | 1948-02-24 | Reversible plough |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE849619C true DE849619C (de) | 1952-09-15 |
Family
ID=9797374
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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