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Innenmeßgerät
175 Sjll(I bereits Innenmeßgeräte bekannt, die dadurch
gekennzeichnet sind, daß sie aus einem Meßkopf, einer Spindel mit Konus, einer Mikrometerschraul)e
mit Skala und Gefühlsratsche bestehen.
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Im Meßkopf sind drei Meßsteine bzw. Tastbolzen gefiihrt, die durch
Längsverschiebung der gehärteten sind geschliffenen konischen Spindel an die Wand
der Bohrung gepreßt werden. Die Kraftübertragung voll der Spindel auf die A[eßsteine
bzw.
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Tastbolzen erfolgt bei den bekannten Geräten in einem Winkel von 90°.
Die bekannten Innennleßgeräte benötigen an der Spitze des Meßkopfes einem Hohlraum.
in den der Konus beim aufdrehen hineingehen kann. Die Spitze der Meßsteine bzw.
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Tastbolzen treten infolgedessen bei den bekannten Geräten aus der
Seite des Meßkopfes unterhalb von dessen Spitze heraus. Diese Geräte können daher
nur zum Messen solcher Bohrungen verwendet werden, die bereits eine gewisse Tiefe
besitzen.
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Außerdem haben die Meßsteine bzw. Tastbolzen bei den bekannten Geräten
einen verhältnismäßig hohen Verschleiß, da sie auf dem Konus nur Linienberührung
haben. Bei Präzisionsgeräten, die genau messen sollen, kann die Gebrauchsfähigkeit
bereits durch eine verhältnismäßig geringe Abnutzung des Konus oder der Meßleisten
bzw. Meßbolzen ungünstig beeinflußt werden Die vorliegende Erfindung bezweckt die
Herstellung eines verl)esserten Innenmeßgeräts, das es gestattet, Bohrungen bereits
im Anfangsstadium, d. h. wenn noch keine wesentliche Tiefe der Bohrung erreicht
ist, einwandfrei zu messen. Außerdem bezweckt die vorliegende Erfindung eine Verringerung
der Abnutzung des Meßgeräts.
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Das erfindungsgemäße Meßgerät verwendet eine Ratsche üblicher Art,
eine Meßtrommel üblicher Art und eine beim Drehen der Ratsche nach vorwärts gehende
Spindel üblicher Art. Die beiden erwähnten Zielsetzungen werden dadurch erreicht,
daß die Kraftübertragung von der Spindel auf die
Meßleisten bzw.
Meßbolzen nicht wie bei den bekannten Geräten senkrecht seitlich, d. h. in einem
Winkel von go0, sondern schräg nach vorn, d. h. in einem Winkel, der beispielsweise
450 beträgt und jedenfalls kleiner als go0 ist, erfolgt und daß außerdem die Meßleisten
bzw. Meßbolzen so angeordnet sind, daß ihre Spitzen nicht wie bei den bekannten
Geräten aus der Seite des Meßkopfes heraustreten und infolge ihrer Bewegungsrichtung,
die senkrecht zur Spindel ist, auch beim Meßvorgang unterhalb der Spitze des Meßkopfes
bleiben, sondern daß die Spitzen der Meßleisten bzw. Meßbolzen aus der Kopfseite
des Meßkopfes oder seitlich so nahe der Kopfseite des Meßkopfes heraustreten, daß
die Spitzen der Meßleisten bzw. Meßbolzen beim Meßvorgang vor der Kopfseite des
Meßkopfes liegen. Dies läßt sich infolge der schräg nach vorn gerichteten Bewegung
der Meßleisten bzw. Meßbolzen ohne Schwierigkeiten erreichen.
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Während die bisher bekannten Innenmeßgeräte dadurch gekennzeichnet
sind, daß ein Konus aufgedreht und dadurch die senkrecht auf dem Konus angeordneten
Meßsteine bzw. Tastbolzen auseinandergedrückt werden, ist das erfindungsgemäße Meßgerät
in einer bevorzugten Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Kopfes
des Meßgeräts, der vorteilhaft aus einem inneren und einem äußeren Teil besteht,
eine Mehrzahl von Laufschlitzen oder zylindrischen Bohrungen angeordnet ist, die
von innen nach außen strahlenförmig und konisch verlaufen, und daß diese Laufschlitze
bzw. zylindrischen Bohrungen Meßleisten bzw. Meßbolzen aufnehmen, die beim Vorwärtsdrehen
der Spindel vermittels einer an der Spitze der Spindel angebrachten Scheibe oder
einer anderen geeigneten Vorrichtung nach vorn und damit infolge der konisch verlaufenden
Laufschlitze bzw. zylindrischen Bohrungen auch nach außen gedrückt werden. Die Teile
des Meßkopfes sind so gestaltet, daß sie die Bewegung der Meßleisten bzw. Meßbolzen
nach oben bzw. nach außen nicht behindern und andererseits die Meßleisten bzw. Meßbolzen
in der gewünschten Lage festhalten. Dadurch daß die Kraftübertragung nicht mehr
von einem Konus auf senkrecht dazu angeordnete Meßsteine bzw.
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Tastbolzen, sondern vielmehr vermittels der Scheibe oder einer anderen
dem gleichen Zweck dienenden Vorrichtung flächenförmig in der gleichen Richtung
erfolgt, ist die Abnutzung wesentlich geringer.
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Die der Abnutzung am stärksten unterworfenen Flächen der Meßleisten
bzw. Meßbolzen sind hartmetallbestückt. Außerdem gestattet die besondere Ausführung
des vorliegenden Meßgeräts die Innenmessung von Bohrungen mit besonderer Präzision
und u. a. bereits im Anfangsstadium der Bohrung.
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Das erfindungsgemäße Meßgerät ist in der Zeichnung erläutert. Fig.
I zeigt das Meßgerät im Schnitt; Fig. II zeigt den Innenteil des Kopfes des Meßgeräts
mit den Laufschlitzen bzw. zylindrischen Bohrungen, aber ohne die Meßleisten bzw.
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Meßbolzen; Fig. III zeigt die Meßleiste.
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In Fig. 1 bezeichnet I die Befestigungsmutter, 2 die erwähnte Ratsche
üblicher Art, 3 bezeichnet die Meßtrommel gleichfalls üblicher Art, 4 bezeichnet
den äußeren Mantel des Meßgeräts. Beim Drehen der Meßtrommel 3 wird die Spindel
5 vorwärts getrieben. Die Spindel 5 trägt an ihrem Kopf eine runde Scheibe 6 oder
eine andere dem gleichen Zweck dienende Ausgestaltung. 8 bezeichnet das äußere (Gehäuse,
g das innere Gehäuse. Zwischen dem äußeren Gehäuse 8 und dem inneren Gehäuse 9 befinden
sich die Laufsehlitze bzw. zylindrischen Bohrungen 7, die die Meßleisten bzw. Meßbolzen
12 führen; Fig. II zeigt im Schnitt den äußeren Teil io und den inneren Teil II
des Meßkopfes; Fig. III zeigt die Meßleiste.
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Das Gerät enthält mehrere, am zweckmäßigsten drei Laufschlitze bzw.
zylindrische Bohrungen.
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Die Meßleisten bzw. Meß,olzen werden durch Drehen der Mikrometerschraube
nach vorn gedrückt. Beim Zurückdrehen werden die Meßleisten bzw. Meßholzen durch
eine eingel>aute Feder oder eine andere geeignete Vorrichtung wieder in die Ausgangsstellung
gebracht.
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Der äußere Teil des Meßkopfes wird durch Zylinderstifte oder in sonstiger
geeigneter Weise mit dem inneren Teil des Meßkopfes verbunden, so daß der Meßkopf
ein einheitliches znsatnmellhiingendes Gerät l)ildet.
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PATENTANsi'P.L I.CIIF: I. Meßgerät zum Innenmessen von Bohrungen
mit einer Ratsche, Aleßtrommel und einer beim Drehen der Ratsche nach vorwärts gehenden
Spindel, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftübertragung von der Spindel auf die
Iettleisten bzw. Meßbolzen in einem Winkel von weniger als go0 erfolgt und daß die
Meßleisten bzw. Meßbolzen so angeordnet sind, daß ihre Spitzen beim Meßvorgang vor
der Kopfseite des Meßkopfes liegen.