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Brenner für Trockenbrennstoffe Trockenbrennstoffe, wie Hartspiritus
und Metaldehyd, (Esbit, Meta u. dgl.), finden heute nicht nur auf Wanderungen und
Reisen, sondern auch im Haushalt vielfach Verwendung. Dabei treten die bekannten
Nachteile dieser Brennstoffe, nämlich eine starke Rußbildung und die Entwicklung
eines unangenehmen spezifischen Geruchs besonders stark in Erscheinung. Diese Nachteile
haben ihre Ursache im wesentlichen in einer ungenügenden Verbrennung, die durch
Luftmangel im Flammenkern bedingt ist. Die bekannten Trockenbrennstoffe werden nämlich
in Form von Platten, Stäbchen oder Tabletten in den Handel gebracht und auf einer
rost- oder schalenförmigen Unterlage zur Verbrennung gebracht. Dabei wird die gesamte
Oberfläche des Trockepbrennstoffes auf die Entzündungstemperatur gebracht, so daß
schließlich der ganze Brennstoffkörper von der Flamme umhüllt ist. Dabei halten
die von den tiefer liegenden Seitenflächen des Brennstoffkörpers hochsteigenden
Flammenteile die Luft vom eigentlichen Flammenkern ab, so daß dieser unter Luftmangel
leidet. Die Flamme zeigt infolgedessen Anzeichen einer ungenügenden Luftzufuhr,
d. h. sie leuchtet und rußt und schlägt bei der Berührung kalter Flächen sogar unverbrannten,
sublimierten Brennstoff nieder.
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Man hat schon versucht, die Verbrennung dadurch zu verbessern, daß
man den Trockenbrennstoff in einem Brennstoffbehälter zum Verdampfen bringt und
die im Behälter entwickelten Brenngase einer besonderen Brenneröffnung zuführt.
Dabei ist der Brennstoffbehälter mit einer geringen Anzahl vergleichsweise großen
Luftöffnungen versehen, die nach dem Entzünden des Brennstoffs dazu dienen, einige
gegen das Innere des Behälters gerichtete Flammen zu bilden, die den Brennstoff
bestreichen und dessen Vergasung in Gang halten.
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Der Gegenstand der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen oben offenen
Brennstoffbehälter, dessen waagerechter Querschnitt in einer Richtung höchstens
unwesentlich
größer, vorzugsweise jedoch kleiner als 20 mm ist, während seine Seitenwände den
Brennstoff mit geringem Abstand umschließen und mit zahlreichen engen Durchbrechungen
versehen sind, die den Zutritt von Primärluft in den Behälter gestatten, eine Flammenbildung
auf der Außenseite aber verhindern. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß die
durch die Durchbrechungen der Seitenwände eintretenden feinen Primärluftströme mit
den sich aus den Seitenflächen des erhitzten Brennstoffs entwickelnden Brenngasen
äußerst wirksam vermischt werden, so daß der Flammenquerschnitt genügend Sekundärluft
für eine Verbrennung mit Luftüberschuß erhält. Es bildet sich daher eine straffe,
entleuchtete Flamme, die weder rußt noch einen schlechten Geruch entwickelt und
infolge der vollkommenen Verbrennung auch keine Niederschläge von sublimiertem Brennstoff
bildet. Der erfindungsgemäß ausgebildete Brenner hat einen sehr einfachen Aufbau,
indem er in der einfachsten Ausführung die Gestalt eines oben offenen rechteckigen
Kästchens mit gelochten oder aus Drahtgeflecht bestehenden Seitenwänden hat. Zur
Bildung größerer Brennerflächen kann man mehrere dieser einfachen Brenner in einem
gemeinsamen Gestell zusammenfassen, wobei die Einzelbrenner entweder parallel nebeneinander
oder rings um einen gemeinsamen Luftschacht angeordnet sein können. Ebenso ist es
aber auch möglich, den Brennstoffbehälter als doppelwandigen Zylinder auszubilden,
dessen Innenwand einen Luftschacht umschließt, während der ringförmige Hohlraum
zwischen den beiden Zylinderwänden den Brennstoff aufnimmt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in mehreren beispielsweisen
Ausführungsformen dargestellt. Es zeigt Fig. i einen einfachen, kastenförmigen Brenner
in isometrischer Darstellung, Fig.2 einen senkrechten Querschnitt durch den gleichen
Brenner, Fig. 3 einen senkrechten Querschnitt durch einen Brenner mit federnder
Nachschubvorrichtung, Fig. d eine isometrische Darstellung eines aus vier kastenförmigen
Brennern gebildeten Großbrenners mit Luftschacht, 'Fig. 5 eine Draufsicht auf diesen
Brenner, ' Fig. 6 einen senkrechten Achsenschnitt durch einen zylindrischen Brenner,
Fig. 7 einen waagerechten Querschnitt nach Linie VII-VII in Fig.6. Fig. 8 eine Draufsicht
auf einen aus fünf parallel nebeneinander angeordneten kastenförmigen Brennern gebildeten
Großbrenner.
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Der in den Fig. i und 2 gezeigte Brenner besteht aus einem kastenförmigen
Brennstoffbehälter, der einen geschlossenen Boden a und mit zahlreichen engen Durchbrechnungen
b versehene Seitenwände c hat. Der Brennstoffbehälter ist oben offen, und sein in
Fig.2 gezeigter Querschnitt ist erfindungsgemäß nicht wesentlich breiter, zweckmäßig
jedoch schmaler als 20 mm, bei einer bevorzugten Ausführungsform 18 mm. Die
Seitenwände des Brennstoffbehälters umgebendie Brennstofftablette mit geringen Zwischenraum,
wodurch erreicht wird, daß die Flamme nicht an den Seitenflächen des Bremistoffs
hinunterkriechen kann, sondern durch die von der Flamme in dem Zwischenraum hervorgerufene
Zugwirkung nach oben gedrängt wird. Gleichzeitig werden die sich aus den Seitenflächen
des erhitzten Brennstoffs entwickelnden Brenngase von den durch die Durchbrechungen
b einströmenden Luftfäden kräftig durchwirbelt und reichlich mit Primärluft vermischt.
Infolgedessen findet die Flamme günstige Bedingungen für eine vollkommene Verbrennung
vor. Es ist darauf zu achten, daß die Durchbrechungen eine bestimmte -Maximalbreite,
die etwa bei 2 mm liegt, nicht überschreiten. Der Brennstoff soll im frisch eingefüllten
Zustand die Seitenwände in ihrer Höhe nicht oder höchstens unwesentlich überragen.
Das Abbrennen erfolgt dann bei nach oben gewölbter Kuppe allmählich und gleichmäßig
von oben nach unten, wie dies für zwei verschiedene Abbrandstellungen "v, z mit
strichpunktierten Linien angedeutet ist. Die Zahl der Durchbrechungen ist verhältnismäßig
groß zti wählen.
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Die in Fig.3 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der bisher
beschriebenen dadurch, daß eine Seitenwand s des Brennstoffbehälters in seitlichen
Führungen e herauszielibar geführt ist, um die Brennstofftablette d in den Behälter
einlegen zu können, während die Tablette durch eitle Feder f und gegebenenfalls
ein Druckstück g gegen die entgegengesetzte gelochte Stirnwand t, Quersteg o. dgl.
gedrückt wird, so daß sie entsprechend dem Abbrand ständig nachgeschoben wird.
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Dieser Brenner mit federndem Nachschub eignet sich besonders als Magazinbrenner,
bei dem gegebenenfalls zur Änderung der Flammengröße eine längs verschiebbare, strichpunktiert
eingezeichnete prismatische Hülse x vorgesehen ist, die je nach ihrer Einstellung
einen größeren oder kleineren Teil der eingelegten Tablette abdeckt.
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Die Fig.4 und 5 zeigen einen Großbrenner, der aus vier kastenförmigen
Brennstoffbehältern v gebildet ist, die auf einem gemeinsamen Grundgestell h so
im Viereck angeordnet sind, daß ihre nach innen gerichteten Seitenwände einen zentralen
Luftschacht umschließen. Die durchbrochenen Seitenwände sind bei diesem Ausführungsbeispiel
durch Drahtgazeflächen k gebildet.
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In den Fig. 6 und 7 ist ein weiterer Großbrenner gezeigt, dessen Brennstoffbehälter
aus zwei auf einem Grundgestell h' konzentrisch ineinandergestellten Zylindern -z.,
und kn besteht, die mit Durchbrechungen b' versehen sind. Die Raum n zwischen
den beiden Zylindern dient zur Aufnahme des Brennstoffs, während der innere "Zylinder
in einen schornsteinartigen Luftschacht i' umschließt.
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Der in Fig. 8 schließlich noch im Grundriß gezeigte Großbrenner besteht
aus fünf kastenförmigen Brennstoffbehältern p, die auf einem gemeinsamen Grundgestell
h" parallel nebeneinander aufgestellt sind. Zwischen den kastenförmigen Einzelbrennern
p
sind im Grundgestell lt" Unterbrechungen d vorgesehen, durch die die Verbrennungsluft
von unten her in die von den gelochten Seitenwänden der I?inzelbrenner p gebildeten
Zwischenräume oder Luftschächte eintreten kann.