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Spannvorrichtung zur wahlweisen Herstellung von Bilderrahmen, Tischplatten
o. dgl. von beliebiger quadratischer, rechteckiger, ovaler oder runder Form und
Größe Bekannt ist die Herstellung von Bilderrahmen, Tischplatten o. dgl., die eine
beliebige quadratische, rechteckige, ovale, runde o. dgl. Form und Größe aufweisen.
Solche Rahmen, Tischplatten usw. werden bisher von Hand hergestellt. Zu diesen Arbeiten
%%-erden die benötigten Leisten o. dgl. unter Verwendung von Kantenzwingen zusammengesetzt,
wobei jede einzelne Ecke geleimt, von Hand zusammengesetzt und eingespannt werden
muß. Bei diesen Arbeiten läßt es sich nicht vermeiden, daß die Rahmen nicht genau
im Winkel anfallen. Für ovale oder runde Spiegel müssen diese Handarbeiten entsprechend
abgewandelt werden.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einstell- und Spannvorrichtung,
mit der man beliebig, je nach Wunsch, quadratische oder rechteckige bzw. ovale oder
runde Rahmen, Tischplatten o. dgl. von jeder gewünschten Höhe und Breite sowohl
in Einzel- als auch in Mehrfachfabrikation herstellen kann. An dieser Vorrichtung
brauchen lediglich die für die jeweilige Form notwendigen Spannbacken ausgewechselt
zu werden; alle anderen Teile sind einstell- bzw. verschiebbar.
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Nach der Erfindung besteht die Anspannvorrichtung aus zwei in der
gleichen Ebene angeordneten Doppelarmen, von denen ein Doppelarm um die Mitte des
anderen festsitzenden Doppelarmes einstellbar schwenkbar ist, wobei an diesen Armen
einstellbare, durch eine gemeinsame Antriebsvorrichtung, beispielsweise Gewindespindeln
oder
Kurvenstücke, gleichzeitig und gleichmäßig verschiebbare Schlitten
sitzen, an denen Spannbacken auswechselbar angebracht sind.
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Über jedem Doppelarm können nach der Erfindung beispielsweise festsitzende
Führungsleisten angebracht sein, an denen Schlitten zusammen mit einstellbaren und
feststellbaren Spanngleitschuhen verschiebbar angeordnet sind. Die beweglichen,
verschiebbaren Schlitten sind mit Rasten zur Einstellung der Spanngleitschuhe und
die letzteren mit Sperrklinken versehen, welche in die Rasten zum Eingriff gebracht
werden können.
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Es wurde gefunden, daß man eine gleichzeitige und gleichmäßige Verschiebbarkeit
der beweglichen Arme erzielen kann, wenn man z. B. Kugelrollen und entsprechende
Kurvenplatten mit einem beweglichen sowie mit festsitzenden Kurvenstücken vorsieht
und hierbei vorteilhaft an einer Randleiste des beweglichen Kurvenstückes Aussparungen
anbringt, in welche nach erfolgter Einstellung eine gegebenenfalls festlegbare Sperrklinke
eines Anspannhebels eingreift. Dieser Hebel muß seinerseits wieder durch eine besondere
Sperrklinke und eine feststehende Rast festgelegt werden. Ein gleichzeitiger und
gleichmäßiger Antrieb zum Anspannen der Vorrichtung kann aber auch beispielsweise
erzielt werden, wenn an den Doppelarmen geteilte Gleitführungen mit darin angeordneten
Gewindespindeln vorgesehen werden, an denen auswechselbare Spannschlitten über ein
Kegelradsystem mittels eines Handrades o. dgl. beweglich angeordnet sind.
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Es wurde gefunden, daß man vorteilhaft auch einen Doppelarm an einem
mehrfüßigen Tisch und die beweglichen Doppelarme an einer in der Tischebene drehbaren
Platte befestigen kann.
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Zur Erleichterung einer schnelleren Einstellung des beweglichen Doppelarmes
kann vorteilhaft an einem Arm desselben ein kreisbogenförmiges Skalenblech angebracht
werden, welches in einer Führung des nebengeordneten festsitzenden Doppelarmes läuft
und durch einen Schlitten o. dgl. in der gewünschten Winkelstellung festlegbar ist.
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In dem Spannschlitten können nach der Erfindung auswechselbar rechteckige,
gegebenenfalls in den Ecken abgerundete oder auch abgerundete Spannbacken angeordnet
werden. Die Spannbacken können einstellbar sein, z. B. durch Vorsehen besonderer
Einstellgewindespindeln. Zum besseren etwa notwendig werdenden Halten der zusammengepreßten
Rahmenteile können nach der Erfindung an den Außenflächen der Spannbacken entsprechende,
bis zum Werkstück reichende Aussparungen vorgesehen werden, durch die die Rahmenecken
zugänglich sind.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsformen des Gegenstandes der
Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigt Fig. i den Grundriß der ersten Ausführungsform,
die linke Seite als Vorrichtung zur Herstellung eines quadratischen Bilderrahmens,
die rechte Seite als Vorrichtung zur Herstellung einer runden Tischplatte, Fig.
2 den Schnitt der Fig. i nach A-A, teilweise in Ansicht, Fig.3 den Grundriß der
Einstell- und Spannvorrichtung, in der Stellung für einen quadratischen Bilderrahmen,
Fig. 4 den gleichen Grundriß nach Fig. 3, in der Stellung für einen rechtwinkligen
Bilderrahmen, Fig. 5 dieAnsicht einerFußrolle nach F derFig. i, Fig. 6 den Schnitt
der Fig. 2 nach E-E, Fig. 7 den Schnitt der Fig. i nach G-G, Fig.8 den Grundriß
der zweiten Ausführungsform, Fig. 9 den Schnitt der Fig. 8 nach B-C-D, Fig. io den
Schnitt der Fig. 8 nach H-H.
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Das Ausführungsbeispiel der Fig. i bis 7 zeigt einen mit seinen Seinen
2 mittels Winkeleisen 3 o. dgl. am Fußboden befestigten Doppelarm i, der in der
Mitte mit einem Doppelarm 4 überblattet ist, welcher an seinen Beinen 6 Fußrollen
7 (Fig. 5) besitzt. Der Doppelarm 4 ist um eine Welle 5 drehbar, die in dem in der
Mitte des Doppelarmes i befestigten Lager 8 ruht. Auf dem Zapfen 9 der Welle 5 ist
über dem Bund io die Einstell- und Anspannvorrichtung (vgl. Fig. 3 und 4) aufgelegt.
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Diese Einstell- und Anspannvorrichtung besteht aus einem Doppelkurvenstück
i i und zwei gleichen Einzelkurvenstücken 12, von denen die letzteren auf einer
runden Kurvenplatte 13 befestigt sind. Das Doppelkurvenstück i i besitzt an einem
Außenrand mehrere Aussparungen 14, die der weiter unten beschriebenen Anspann- und
Einstellvorrichtung dienen. Alle drei Kurvenstücke besitzen ferner als Führungen
dienende segmentartige Aussparungen 15. Die Kurvenplatte 13 ist auf dem Doppelarm
i durch Kugellagersegmente 32 leicht drehbar. Über dieser Einstell- bzw. Anspannvorrichtung,
die zur Erzielung einer besseren Übersichtlichkeit in ihren Einzelheiten nicht in
der Fig. i eingezeichnet ist, sind auf dem Zapfen 9 der Welle 5 vier Führungsleisten
16 aufgelegt, die oben durch eine entsprechende Scheibe oder Mutter gesichert und
an ihren Enden mittels Unterlagen 20 mit den Doppelarmen i und 4 fest verbunden
sind. Über diesen Führungsleisten 16 sind in entsprechenden Führungen 18 und Schlitzen
i9 verschiebbare Schlitten 17 angeordnet. Unter dem inneren Ende der Führungsleisten
16 ist je eine Kugelrolle 21 im Schlitten 17 gelagert, welche in den Aussparungen
15 der Kurvenstücke i i, 12 laufen. Auf den Schlitten 17 ist je ein Spanngleitschuh
22 verschiebbar, die mittels einer Sperrklinke 23 in den auf den Schlitten 17 angebrachten
Rasten 24 feststellbar sind.
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Auf diesen Spanngleitschuhen 27 werden je nach Bedarf auswechselbare
Spannbacken 25 für rechtwinklige, gegebenenfalls an ihren Ecken abgerundete Rahmen
oder Spannbacken 26 für ovale bzw. runde Rahmen drehbar befestigt. Um eine weitere
und gleichmäßigere Spannung für ovale bzw. runde Rahmen zu ermöglichen, besitzt
die dargestellte Spannbacke 26 eine Hauptfeder 27 mit angelenkten kleineren Federn
27', die durch eine z. B. in der Spannbacke gelagerte Gewindespindel 28 und Handrad
58 (Fig. 7) auf den größeren oder kleineren Durchmesser der gewünschten Anspannfläche
einstellbar sind.
Unter einem der Arme des einstellbaren Doppelarmes
.4 ist ein bogenförmiges Skalenblech 29 befestigt, «-elches in einer am feststehenden
Doppelarm i befestigten Führung 30 läuft und mittels Schraube 31 o. dgl. festlegbar
ist.
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Um die Schlitten 17 mit dem Spanngleitschuh 22 und den Spannbacken
25 bzw. 26 gleichzeitig und gleichmäßig anziehen zu können, ist ein in Pfeilrichtung
drehbarer Hebel 33 vorgesehen, der mittels einer Sperrklinke 34 durch Druck einer
Feder in die _lusschnitte 14 des Kurvenstückes i i eingreift und über die Kurvenplatte
13 mit den Kurvenstücken i i, 12 und die Kugelrollen 21 die Schlitten 17 verschiebt.
Der Hebel 33 ist seinerseits durch eine Sperrklinke 35 in einer feststehenden
Rast 35' feststellbar.
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Diese Vorrichtung (Fig. i bis 7) kann beliebig zur Herstellung von
quadratischen oder rechteckigen bzw. ovalen oder runden Rahmen usw. in den verschiedensten
Größenabmessungen verwendet werden, beispielsweise wie folgt: Zur Herstellung eines
quadratischen Bilderrahmens (vgl. Fig. i und 3) wird der bewegliche Doppelarm ,4
im rechten Winkel zu dem feststehenden Doppelarm i eingestellt und dann die Schraube
31 festgezogen. Hierauf werden die Spanngleitschuhe 22 mit ihren Spannbacken 25
unter Verwendung eines der Rahmenleiste entsprechenden Probestabes auf die entsprechende
Rast 24 der Schlitten 17 eingestellt und durch die Sperrklinken 23 festgelegt. Nach
dem Einlegen der vorbereiteten, z. B. an den späteren Stoßstellen geleimten Rahmenleisten
54 in die Spannbacken 25 wird der Hebel 33 in Pfeilrichtung bewegt. Hierbei werden
durch die Bewegung der Kugelrollen 21 in den Aussparungen 15 der Kurvenstücke i
i, 12 die auf den Führungsleisten 16 verschiebbaren Schlitten 17 mit ihren auf den
Spanngleitschuhen 22 festsitzenden Spannbacken zusammengezogen und die in den Spannbacken
ruhenden Leisten gleichzeitig und gleichmäßig zusammengepreßt. Die Preßstellung
wird durch Einrasten der Sperrklinke 35 gesichert. In dieser Stellung können die
Rahmen verbleiben, bis der Leim erhärtet ist und der fertige Rahmen herausgenommen
werden kann.
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Um eine sofortige Herausnahme der frisch geleimten Rahmen aus der
Spannvorrichtung zu ermöglichen, sind an den Außenflächen der Spannbacken 25 Aussparungen
55 vorgesehen, durch die hindurch erforderlichenfalls ein Heften der Rahmenleisten
an denStoßstellen vorgenommen werden kann.
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Zur Herstellung eines rechteckigen Bilderrahmens (vgl. Fig. 4) wird
der bewegliche Doppelarm :4 entsprechend dem auf der Skala 29 angebrachten Wert
in den erforderlichen Winkel zu dem feststehenden Doppelarm i eingestellt und in
dieser Lage durch Festlegen derSchraube 31 gesichert. Hierauf werden die Spanngleitschuhe
22 je nach den in Frage kommenden Längen und Breiten auf den Schlitten 17 eingestellt
und in ihrer Lage gesichert. Die weitere Handhabung erfolgt entsprechend wie vorher
beschrieben.
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Zur Herstellung von ovalen oder runden Rahmen 57 werden die Sperrbacken
25 durch entsprechend abgeänderte Sperrbacken 26 ersetzt. Für runde Rahmen erfolgt
die Einstellung auf eine ähnliche Art wie bei der Herstellung von quadratischen
Rahmen und für ovale Rahmen ähnlich wie bei der Herstellung von rechteckigen Rahmen.
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Die Darstellung der zweiten Ausführungsform (Fig.8 bis io) zeigt einen
mehrfüßigen Tisch36, an dem ein Doppelarm 37 befestigt ist, z. B. mittels Schrauben
38. In der Tischebene ist auf einer um die in der Mitte der Tischplatte 36 festgelagerten
Welle 4o eine Platte 39 drehbar, auf der ein Doppelarm 41 befestigt ist, beispielsweise
mittels Schrauben 42. Die Arme 41 sind an ihren äußeren Enden mit darüber angeordneten
Gleitführungen 46 fest verbunden, z. B. mittels Schrauben 47. Die Gleitführungen
46 sind an ihrem entgegengesetzten Ende auf der Welle 4o drehbar gelagert. Der Doppelarm
37 ist ebenfalls mit Gleitführungen 56 fest verbunden, z. B. durch Schrauben 47.
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Zwischen den Gleitführungen46 und 56 sind Gewindespindeln 44 angeordnet,
die in Lagern 45 drehbar und mit Spannschlitten 43 verbunden sind, auf welchen die
Spannbacken 25 bzw. 26 auswechselbar befestigt sind. Die Schlitten der Gewindespindeln
sind mittels eines Handrades 49 o. dgl. über die unter der Tischplatte 36 angeordnete
Welle 48 und das Kegelradsystem 50, 51, 52, 53 gleichmäßig und gleichzeitig nach
der Mitte zu bzw. umgekehrt verschiebbar. Von diesen Kegelrädern sitzen das Rad
5o auf der Welle 48 und die vier kleineren Kegelräder 53 jeweils an den inneren
Enden der Gewindespindeln 44, während die Räder 51 und 52 um die Welle 4o drehbar
sind. jede mit dem Handrad 49 vorgenommene Drehung wird daher selbsttätig gleichzeitig
und gleichförmig über das Kegelradsystem auf die an den Spindeln sitzenden Spannschlitten
bzw. Spannbacken übertragen.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 8 bis io zeigt die Vorrichtung
in der Einstellung zur Herstellung eines rechteckigen Bilderrahmens. Grundsätzlich
erfolgt auch hier die Einstellung in der gleichen Weise wie bei dem zuerst beschriebenen
Ausführungbeispiel. Es wird zunächst der an der Platte 39 befestigte Doppelarm 41
mittels der Skala 29 im erforderlichen Winkel zu dem auf der Tischplatte befestigten
Doppelarm 37 eingestellt und durch Festlegen der Schraube 31 in seiner Lage gesichert.
Unter Verwendung entsprechender Probeleisten werden die Spannschlitten 43 mit ihren
Spannbacken 25 bzw. 26 etwa durch entsprechendes Drehen des Handrades 49 in die
gewünschte Lage gebracht. Hierauf werden die vorbereiteten Rahmenleisten 34 in die
Spannbacken eingelegt und dann durch Betätigung des Handrades fest zusammengepreßt.
Nach Fertigstellung des Rahmens o. dgl. wird das Handrad etwas zurückgedreht und
der Rahmen herausgenommen.
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Um die jeweils erforderlichen Winkel zwischen den beweglichen und
festen Doppelarmen schnell und sicher einstellen zu können, kann eine besondere
Tabelle verwendet werden, in der die für die einzelnen Verhältnisse (Größe zur Breite)
errechneten Werte eingetragen sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann je nach der Einstellung der drehbaren Arme, Einstellung der Schlitten und je
nach der Art der angewandten auswechselbaren Spannbacken beliebig, zur Herstellung
von quadratischen und rechteckigen bzw. von ovalen oder runden Bilder- oder Spiegelrahmen,
Tischplatten u. dgl.' in jeder beliebigen Größe verwendet werden, und zwar je nach
Wunsch in Einzel-oder Serienfabrikation.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung gewährt ferner den großen Vorteil,
daß sämtliche Rahmenleisten selbsttätig in einem Arbeitsgang zum fertigen Rahmen
zusammengepreßt werden, wobei der Rahmen in der eingespannten Stellung für den jeweils
beabsichtigten Zweck vollständig montiert werden kann, beispielsweise bei der Herstellung
von Spiegeln durch Einsetzen des Spiegelglases oder bei der Herstellung von Bildern
durch Einsetzen der Bilder mit Glasscheiben usw.