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Decke aus Stahlbetonfertigbalken ohne Zwischenbauteile Die Erfindung
bezieht sich auf eine aus Fertigbetonteilen herstellbare massive Betondecke, die
insbesondere zur Verwendung als Geschoßdecke in Wohnhäusern bestimmt ist, die aber
auch für andere Anwendungsfälle, insbesondere als Dachdecke, verwendbar ist. Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, gegenüber den bekannten Bauweisen durch Vereinfachungen
beim Herstellen und insbesondere durch Einsparung an Schalung, Zeit und Arbeit zu
sparen. Fernerhin soll die Herstellung der Bauteile fabrikmäßig abseits der Verwendungsstelle
erfolgen, so daß (las Eindringen von zusätzlicher Feuchtigkeit in den Bau auf ein
-Mindestmaß beschränkt wird.
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Die Erfindung geht also von dem Gedanken aus, möglichst die ganze
Deckenkonstruktion aus fabrikmäßig herstellbaren Einzelstücken zusammenzusetzen,
die von ungelernten Arbeitern leicht an der Baustelle zusammengebaut werden können.
Die genannten Aufgaben werden nach der Erfindung durch eine Bauweise gelöst, bei
der die Decke aus aneinanderstoßend verlegten gleichartigen Teilstücken besteht.
Diese Teilstücke berühren sich beim Aneinanderlegen lediglich itn unteren Teil über
die ganze Balkenlänge, während darüber an den Seitenwänden Nuten und Eingußöffnungen
vorgesehen sind, die nach dem Verlegen der Teilstücke mit Zementmörtel vergossen
werden und so eine gegenseitige X'erdübelung der Teilstücke ergeben. Zweckmäßig
besteht dabei jedes einzelne Deckenteilstück aus einem U-förmigen Stahlbetonträger,
der mit der Öffnung nach unten verlegt wird. Die Außenflächen der Rippen dieses
Körpers sind also zur Anlage am gleichartigen Nachbarkörper bestimmt. Die Rippen
selbst können in gewissen Abständen durch Querstege verbunden und in den verbleibenden
öffnungen
schall- und wärmedämmende leichte Füllkörper untergebracht werden, so daß die fertige
Decke allen denkbaren Anforderungen bei ihrer Verwendung entspricht. Der Gesamtquerschnitt
des einzelnen Bauteils kann so klein gehalten werden, daß für die Verlegung keine
besonderen Hilfsmittel erforderlich sind.
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Die geschilderte Bauweise eignet sich ohne weiteres für Neubauten,
aber auch besonders für <las Einbringen von Decken bei der Wiederherstellung
ausgebrannter Häuser.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung und ihrer weiteren Einzelheiten
und Vorteile sind in der Zeichnung einige Ausführungsbeispiele für Betondecken gemäß
der Erfindung dargestellt. Dabei zeigt Fig. i den Grundriß eines Ausschnittes aus
einer fertigen Betondecke, die als Zwischendecke in einausgebranntes Haus eingebracht
ist, Fig. 2 einen zugehörigen Schnitt nach der Linie I-1 in Fig. i mit dem bei der
Herstellung verwendeten Hilfsgerüst, Fig. 3 in wesentlich vergrößertem :Maßstab
einen weiteren Schnitt senkrecht dazu; Fig. 4 zeigt einen Schnitt entsprechend Fig.
2 für ein anderes Ausführungsbeispiel, nämlich für eine auf mehr als zwei Auflagern
durchlaufend abgestützte Decke, Fig. j den Grundriß ähnlich Fig. i für eine andere
Ausführungsform des bei Fig. 4 gegebenen Anwendungsfalles.
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Die bei den verschiedenen Ausführungsformen verwendeten Hauptbauteile,
also die Teilstücke der eigentlichen Decke, sind bei allen Ausführungsformen gleichartig.
Der in Fig. 3 gezeigte Querschnitt gilt also für alle erwähnten Anwendungsformen.
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Wie aus Fig. 3 erkennbar ist, sind in der Druckplatte a und in den
Rippen b jedes einzelnen Teilstücks die Stahlbewehrungen c untergebracht. Entsprechende
Bewehrungseinlagen d liegen auch in den Querstegen e, die die Rippen bin gewissen
Abständen verbinden. Der nach unten offene Hohlraum zwischen den Stegen ist mit
einem Zellenbetonkörper geringsten spezifischen Gewichts ausgefüllt, wodurch die
Decke eine glatte Untersicht erhält. Bei Mangel an Baustoffen kann also auf einen
Verputz der Decke verzichtet werden. Es kann aber auch nachträglich noch ein Deckenverputz
erfolgen; zur Befestigung der Putzträger sind in den Querstegen e die Holzdübel
f vorgesehen. Diese Holzdübel können auch zur Befestigung von elektrischen
Leitungen, von Lampen und anderen Dingen dienen.
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Die besondere Ausbildung der einzelnen Teilstücke der Decke hat zur
Folge, daß ihr Isolierwert sowohl hinsichtlich der Wärme- als auch hinsichtlich
der Schallübertragung mindestens ebensogut ist wie der der Hohlsteindecken oder
Stahlbetonrippendecken mit Füllkörpern. Der Wärmeschutz kann dabei ohne Schwierigkeit
durch geeignete Fußbodenbeläge auf jedes gewünschte Maß gebracht werden. Bei der
Verwendung der Bauteile zu Dacheindeckungen empfiehlt sich die Vergrößerung der
Isolierfähigkeit durch eine an Ort und Stelle aufgeschüttete Zellenbetonschicht.
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Die Decke nach Fig. i bis 3 wird in folgender Weise hergestellt. An
den Gebäudewänden, an denen die Kopfenden der Rippen b liegen sollen, wird zuerst
auf Holzstützen ein Kantholz g als Stützbalken verlegt. Auf diese Stützbalken werden
dann die Teilstücke der Decke so aufgelagert, daß sie mit ihren Rippen in der in
Fig. 3 gezeigten Weise aneinanderstoßen. Das Kantholz g dient gleichzeitig als Seitenschalung
für den in Stahlbeton herzustellenden Auflagerbalken li. Die untere Schalung dieses
Balkens 1c wird von demselben Gerüst getragen wie der Stützbalken g. Das Betonieren
des Auflagerbalkens h erfolgt dann in einem Arbeitsgang mit der Betonausfüllung
der Hohlräume i, die durch entsprechende Nuten in den Seitenflanschen der Deckenteilstücke
gebildet werden und von oben her durch Eingußöffnungen zugänglich sind. Gleichzeitig
werden auch die Maueraussparungen k, in denen früher die Holzbalken der ehemaligen
Decke lagen, mit Beton ausgefüllt. wobei die Stahlbewehrung so angeordnet ist, daß
sie den Auflagerbalken h mit den Köpfen in den Aussparungen k
und den Teilen
der Decke zu einem biegungs- und drehsteifen Körper verbindet. Der richtige Anschluß
an die Teilstücke der Decke kann dabei dadurch erreicht werden, daß die Bewehrungseisen
dieser Teile über die Stirnflächen des Betons hinausragen, um in den Auflagerbalken
lt in geeignete Richtungen eingebogen zu werden. Eine Verankerung der Außenwände
kann durch Einlegen von verbindenden Bewehrungen bzw. Mauerankern in die Hohlräume
i zwischen den Teilstücken der Decke erreicht werden.
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Das in Fig. 1 bis 3 dargestellte Beispiel zeigt, daß die Wiederherstellung
ausgebrannter Häuser mit Decken gemäß der Erfindung in einer besonders einfachen
Weise möglich ist, nämlich mit einem Mindestmaß an Schalungsteilen und an Arbeit
an Ort und Stelle. Die hier erforderliche Arbeit kann im allgemeinen mit ungelernten
oder angelernten Arbeitern erfolgen.
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Bei Neubauten ist die Herstellung der Decken selbstverständlich noch
wesentlich einfacher. Die einzelnen Deckenteilstücke werden hier unmittelbar auf
die Mauern verlegt, und zwar in Mörtel, um ein einwandfreies sattes Lager zu gewährleisten.
Hilfsgerüste sind dabei nicht erforderlich, wenn die Decke als Balken auf zwei Stützen
ausgebildet wird. In besonderen Fällen kann allerdings auch bei Neubauten ein Hilfsgerüst
zweckmäßig sein, beispielsweise bei großen Spannweiten, bei denen es vorgezogen
wird, die Decke durchlaufend über zwei Feldern zu bilden, bei denen die einzelnen
Teilstücke in der Mitte auf einem Unterzug abgestützt werden. Ein Ausführungsbeispiel
für eine solche Bauart liegt der Fig. 4 zugrunde. Die Kopfenden m der in den beiden
Deckenfeldern verlegten Deckenteilstücke sind hier während der Deckenherstellung
auf die von einem Hilfsgerüst getragenen Kanthölzer g abgestützt, zwischen denen
die Schalung
für den Unterzug it angeordnet ist, der gleichzeitig
die Teile aus beiden Deckenfeldern zu einem einzigen Betonkörper verbindet. Die
Abstützung des Unterzuges kann an seinen beiden Kopfenden erfolgen oder aber auch
durch eine Wand o, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Die hier dargestellte Bauweise
eignet sich im übrigen auch für den Fall der Wiederherstellung ausgebrannter Häuser,
wenn dünne Wände, die früher zur Unterstützung durchlaufender Holzbalken dienten,
stehengeblieben oder neu aufzuführen sind.
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Bei Neubauten oder auch in Wiederherstellungsfällen, in denen die
Zwischenwände neu aufgeführt werden müssen, kann auch die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform
zweckmäßig sein. Hier sind die Kopfenden m der Deckenteilstücke so ausgebildet,
daß die Rippenteile b des U-förmigen Profils über den letzten Quersteg e hinausragen,
wobei der Zwischenraum zwischen diesen Vorsprüngen unausgefüllt bleibt. Es ist dann
möglich, in diesen Zwischenraum die entsprechenden Vorsprünge b des anderen Deckenfeldes
zu verlegen und die dann noch verbleibenden Lücken mit Beton zu füllen, nachdem
durch Bewehrungen bzw. durch Anker für eine biegungssteife Verbindung der in den
beiden Deckenfeldern verlegten Teilstücke gesorgt ist. Auch diese Verbindungsart
kann gewählt werden, um die Teilstücke zweier Deckenfelder auf einem Unterzug abzufangen,
dessen Schalungsgerüst dann zum vorübergehenden Abfangen des Gewichtes der Deckenteilstücke
dient.
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Es ist dabei in allen Fällen möglich, die Stoßfugen in den beiden
benachbarten Deckenfeldern so zu versetzen, wie es die Anordnung nach Fig.5 erfordert.
Es ist in den seltensten Fällen damit zu rechnen. daß die Deckenbreite zufällig
ein Vielfaches der Breite der einzelnen Deckenteilstücke ist. Der meist verbleibende
Zwischenraum zwischen dem letzten Teilstück wird dann zur Herstellung eines Randbalkens
p benutzt, wie er in Fig. i dargestellt ist. Die Herstellung dieses Balkens erfolgt
in ähnlicher Weise wie die Herstellung der: Auflagerbalken h. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 5 erhalten dann diese Randbalken ungleiche Stärke, so daß damit sich die
versetzten Stoßfugen von selbst ergeben. Eine andere Möglichkeit ist durch die Verwendung
von Paßbalken gegeben, deren Breite nur einen Bruchteil der normalen Breite der
Deckenteilstücke beträgt.
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Als besonderer Vorteil des Gegenstandes der Erfindung ist noch zu
erwähnen, daß die zur Verwendung kommenden Deckenteilstücke besonders einfach herstellbar
sind, so daß ihre Anfertigung auch in der Nähe der endgültigen Verwendungsstelle
in Schuppen oder Hallen einfachster Art durchführbar ist. Für die Herstellung der
Deckenteilstücke ist nämlich nach der Erfindung folgender Weg vorgesehen. Als erstes
werden die Zellenbetonfiillkörper gegossen oder auch in fertigem Zustand von einer
für größere Mengenleistung eingerichteten Fertigungsstätte angeliefert. Diese Füllkörper
werden auf einer Fläche so verlegt, daß sie gegebenenfalls nach Aufrauhung der Seitenwände
als Innenschalung für die Herstellung des Schwerbetonteils dienen. Dieser Teil benötigt
dann außer der schon gegebenen Grundfläche nur noch seitliche Schalungen, während
sich die Rippen b des U-Profils und die Zwischenstege e durch die als Innenschalung
verwendeten Füllkörper von selbst ergeben.