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DE737439C - Verfahren zur Herstellung einer in Wunden aufsaugbaren Paste aus Bindegewebe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer in Wunden aufsaugbaren Paste aus Bindegewebe

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Publication number
DE737439C
DE737439C DEN45175D DEN0045175D DE737439C DE 737439 C DE737439 C DE 737439C DE N45175 D DEN45175 D DE N45175D DE N0045175 D DEN0045175 D DE N0045175D DE 737439 C DE737439 C DE 737439C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wounds
connective tissue
paste
wound
absorbed
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEN45175D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Med Otto Boyksen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
OTTO BOYKSEN DR MED
Original Assignee
OTTO BOYKSEN DR MED
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by OTTO BOYKSEN DR MED filed Critical OTTO BOYKSEN DR MED
Priority to DEN45175D priority Critical patent/DE737439C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE737439C publication Critical patent/DE737439C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K47/00Medicinal preparations characterised by the non-active ingredients used, e.g. carriers or inert additives; Targeting or modifying agents chemically bound to the active ingredient
    • A61K47/30Macromolecular organic or inorganic compounds, e.g. inorganic polyphosphates
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/0012Galenical forms characterised by the site of application
    • A61K9/0014Skin, i.e. galenical aspects of topical compositions

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Dermatology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Medicinal Preparation (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung einer in Wunden aufsaugbaren Paste aus Bindegewebe Die Wundverklebung erfolgt nach Vorstellungen von H all e r durch einen gelatinösen Stoff der aus den Gefäßen, den Vasa aquosa, austritt, die L e e u w e n h o e k und B o erhave (I7I3) zuerst beschrieben. Nach der Lehre von H ii n t e r (1794) kommt die erste Vereinigung der Wunde durch Gerinnung des zwischen die Wunde ergossenen Blutes zustande. T h o m s e n (1821) war der Ansicht, daß eine Wunde durch eine gallertartige Substanz vereinigt wird die er bereits 4 Stunden nach der Verwundung im Tierversuch feststellte. R e m a k s Entdeckung der Teilung der embryonalen Zellen, die immer bestimmter hervortretende Überzeugung. daß die pathologischen Gewebe ebensowenig wie die normalen sich von einem extrazellulären Cystoblastom bilden, die fortgesetzten Bemühungen V i r c h o w s, für alle pathologischen Neubildungen die Herkunft von normalen Elementen nachzuweisen, gipfelten in dem Satz: Omnis cellula e cellula (1855).
  • Bereits Vircholv ging einen Schritt weiter.
  • Er nahm der plastischen Lymphe, dem Fibrin, ihre Bedeutung als amorphes Blastom.
  • Virchow suchte wahrscheinlich zu machen, daß das Fibrin bei den Entzündungsprozessen überhaupt nicht aus der Flüssigkeit stamme, sondern ein Lokalprodukt des Gewebes sei.
  • Die alte, von H u n t e r bekämpfte Lehre von der Einschmelzung des Gewebes kam wieder zu Ehren. Soweit der Stand der Technik und seine Entwicklung.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung macht nun Bindegewebe in Form einer Paste zur Deckung von Wunden nutzbar. Der einfache Wundverband saugt durch die Kapillarkräfte des verwandten Gewebes einen großen Teil der Wundabsonderung ab; es bildet sich aber je nach der Saugfähigkeit unter dem Verband erfahrungsgemäß eine mehr oder minder größere Stauung des Wundsaftes, deren Größe sich nach der Durchlässigkeit des Verbandes richtet. Eine noch größere Behinderung des Abschlusses der Wundabsonderung wird herbeigeführt, wenn man den Verband durch Auftragung eines Fettes oder Öles undurchlässig macht dem sog. Salbenverballd.
  • Die als Salbengrundlage verwandten Fette oder Öle kommen mit der Wunde in unmittelbare Berührung und geben einen dichten Film. Die demischen Reaktionen, die sich unter einem Salbenverband abspielen. sind von den in den Salben eingebrachten Füllmitteln und den physikalischen Eigenschaften der Salbengrundlage abhängig.
  • Man hat hereits in die Salbengrundlage Mittel eingebracht, die die Wundheilung nach dem Wunsche des Arztes beeinflussen sollen: in dem einen Falle soll das in die Salbe eingebrachte Mittel eine zu starke Wucherung der Wundflächen abdämmen, was z. B. durch Beimischung von Argent. nitricum in dio Salbengrundlage geschieht, bei anderen Wunden soll die Sprossung der Fleischwärzchen und die Überhäutung angeregt werden. Man hat hierzu Öle mit reichem Gehalt an Phytosteinen benutzt. wie z. B. den Perubalsam. in neuerer Zeit vitaminhaltige Salben, wie Lebertransalbe. Auch Farbstoffe wurden verwandt, wie z. B. Scharlachrotsalbe. Nach dem Aufkommen der keimtötenden Präparate der Sulfonamidreihe hat man auch diese durch Einbringung in die Salbe mit der Wunde in Berührung gebracht. Auch arteigenesundartfremdes Gewebe hat man in Wunden eingebracht. man verwandte hierzu am häufigsten Muskelgewebe, das entweder frisch entnommen oder besonders vorbereitet wurde zur das aus dem Blut des Tiers gewonnene Serum wurde versuchsweise in Wunden eingeführt.
  • Diese Art der Verwendung des tierischen Gewebes hat aber keine größere praktische Bedeutung gewonnen, zumal die Haftbarkeit in Wunden schlecht ist.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung macht nun das Bindegewebe in Form einer aufsaugbaren. anhaftenden Paste für Wunden nutzlar. Das Verfahren gemäß der Erfindung geht davon aus, daß das Bindegewebe in der Form, in der es im Tierkörper vorliegt. nicht zur Deckung von Wunden benutzt werden kann. Daher wird erfindungsgemäß das Bindegewebe in seiner kolloidalen Bindung so weit zerstört, daß eine hochviscose, nicht klebende Lösung entsteht. Die Lösung unterscheidet sich in ihren kolloidalen Reaktionen durchaus von der Gelatine. Das Bindegewebe. z. B.
  • Sehnen, wird also getrocknet. bis auf einen Wassergehalt von etwa 10 bis 20%. und mechanisch, z. B. Klopfen, BrEchen. behandelt.
  • Das in dieser Weise vorbereitete Bindegewebe nird unter Zusatz von Wasser. z. B. auf 50 Gewichtsteile Schne 50 Gewichtsteile Wasser. weiter mechanischer Gewalt, z. 13. durch Rühren oder Schlagen. ausgesetzt, bis eine homogene kolloidale Lösung voll den be schriebenen Eigenschaften entsteht. Durch Zusatz von geringen Mengen von Säuren oder Alkalien, z. B. Kaliumhydroxyd 1%, Ameisensäure 2%, berechnet auf vorstehende Gesamtlösung, und Zufügung leichter Wärme bis 72 C kann die Lösung beschleunigt werden.
  • In der so hergestellten Lösung ist die leimgebende Substanz, das Kollagen, in einer niedrigkondensierten, leicht löslichen Phase und einer hochkondensierten, schlecht wasserlösliegen Phase nachweisbar.
  • Da die Filmbildung der im ersten Gang des Verfahrens hergestellten Lösung für eine Filmbildung in Wunden nicht ausreicht, wird im zweiten Gang des Verfahrens die hergerichtete Sehnenlösung mit einer gerillgere Menge eines Kautschuklatex oder einer wäßrigen Dispersion eines der bekannten Kunststoffe vermischt, z.B. 20%, berechnet auf die obige Lösung. Das geschieht am besten im Emulgator. Dadurch wird eine sahnenartige Paste gewonnen, die sich zum Einbringen in Wunden ausgezeichnet eignet. Zur Beeinilussung der Wundheilung können in diese Paste die bekannten Arzneimittel auch der Sulfonamin reihe eingebracht werden.
  • Die gemäß der Erfindung hergerichtete kolloidale Lösung des Bindegewebes dringt in menschliches Gewebe außerordentlich rasch ein. wie bei Prüfungen am menschlichen Auge gefunden wurde, wenn die beschriebene Lösung mit Novocain versetzt wurde. In die beschriebene Lösung eingebrachte Substanzen. auch Arzneimittel, lagern sich an die ll(her kondensierte harte Phase der leimgebenden Substanz in der erfindungsgemäß hergestellten Lösung an.
  • Die erfindungsgemäß angefertigte Wundpaste stellt in ihrer Art und auch ihrer Wirkungsweise etwas durchaus Neues dar. Die Wundpaste ist ein neu gebildetes kolloidales System, das durch Bindung zweier völlig verschiedener Systeme, der desaggetrierten Substanz des Bindegewebes einerseits und dem System des Kautschuklatex bzw. der wäßrigen Dispersion des Kunststoffes, gebildet wird.
  • Im Filmversuch ergibt die erfindungsgemäß angefertigte Wundpaste wasserklare Filme.
  • Die erfindungsgemäß hergerichtete Paste ist fast fettfrei. Durch ihren dem menschlichen Bindegewebe ähnlichen Aufbar vermag die erfindungsgemäß angefertigte Paste in besonders innige Berührung mit den Wundflächen zu treten. Die Wundflächen trennen sich von der eingeführten Paste nicht mehr. wie dies bei fetthaltigen Salben beobachter wird. Für den Austausch der Gewebeflüssigkeit ist die erfindungsgemäß hergestellte Wundpaste daher besonders geeignet. Arzneimittel, die in die erfindungsgemäß angefertigte Paste eingebracht sind, werden nur langsam von der hochkondensierten Phase des Bindegewebes abgegeben, an die sie sich anlagern. Dies ist für eine Heilwirkung hesonders günstig.
  • Durch die bei der Austrocknung der Wundpaste auftretende Filmbildung nähern sich die Wundränder mechanisch. Der zur Filmbildung hinzugefügte Kautschuklatex oder die wäßrige Dispersion des Kunststoffes bewirkt gleichzeitig, daß der Verband sofort auf den Wunden haftet.
  • Die Wundpaste schmerzt nicht, während Klebmittel in ätherischer Lösung in Berührung mit der Wunde gekommen, erhebliche Schmerzen hervorrufen.

Claims (3)

  1. P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur Herstellung einer in Wunden aufsaugbaren, anhaftenden Paste aus Bindegewebe, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindegewebe des Tieres nach Trocknung unter Zugabe von Wasser mechanisch zu einer nicht klebenden, hochviscosen Lösung und darauf mit Kautschuklatex oder einer- wäßrigen Dispersion bekannter Kunststoffe, insbesondere im Emulgator, verarbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die erste Stufe des Verfahrens unter Anwendung geringer Wärme bis etwa 72- C und Zufügung von geringen Mengen von Säuren und Alkalien erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindegen ebe des Tieres nach Trocknung mit etwa 50() Wasser versetzt und als Säuren und .X1-kalien insbesondere 1 0.0 Kalilauge und 2°o Ameisensäure verwendet werden. wällrend im zweiten Gang des Verfahrens etwa 20% Kautschuklatex Verwendung Wunden.
DEN45175D 1941-11-02 1941-11-02 Verfahren zur Herstellung einer in Wunden aufsaugbaren Paste aus Bindegewebe Expired DE737439C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2723908A1 (de) * 1976-06-02 1977-12-15 Inventions Et D Applic Invap Pharmazeutische und kosmetische praeparate auf der grundlage von elastin

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2723908A1 (de) * 1976-06-02 1977-12-15 Inventions Et D Applic Invap Pharmazeutische und kosmetische praeparate auf der grundlage von elastin

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