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Zerkleinerungsvorrichtung Zusatz zum Patent 686 627
Die Erfindung
betrifft eine Zerkleinerungsvorrichtung, die in dem Patent ö86 627
beschrieben
ist. Die dort behandelte Zerkleinerungsvorrichtung bestellt aus einem Mahlhohlkörper
bzw. Mahlgehäuse, das eine um eine waagerechte Achse ringförmig geschlossene Innenfläche
besitzt, auf der frei bewegliche Mahlkörper dadurch zum Abrollen gebracht werden,
daß das Mahlgehäuse auf einer in sich geschlossenen Kurve (Kreis oder Ellipse) parallel
zu sich selbst bewegt wird. Ein Ausführungsbeispiel dieser Vorrichtung zeigt zwei
oder mehrere Mahlgehäuse mit Aufgabe des Gutes von oben in einer Vorrichtung derart
untereinander angeordnet, daß der Siebdurchfall der höheren Stufe der nächst tieferen
Stufe zufällt. Durch diese Anordnung erreicht man den für die Zerkleinerung notwendigen
langen Mahlweg, und es findet eine Feinzerkleinerung in ununterbrochenem Betriebe
statt.
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Die Erfindung stellt eine weitere Ausgestaltung .der im Hauptpatent
beschriebenen Zerkleinerungsvorrichtung dar, bei der durch Bewegen des Mahlgehäuses
ein darin befindlicher Mahlkörper zum Abrollen gebracht wird. Sie besteht darin,
daß die Mahlgehäuse stufenförmig in Richtung senkrecht zur Schwingebene nebeneinander
angeordnet und in den Stirnflächen der Gehäuse Durchtrittsöffnungen
vorhanden
sind, wobei die Zulauföffnungen jedes Mahlgehäuses höher liegen als dessen Austrittsöffnungen.
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Diese Ausbildung der Zerkleinerungsvorrichtung kann im Hinblick auf
die zu ,er-,: reichende Mahlfeinheit noch dadurch v@ebessert werden, daß die Gesamtmahlfläche'
vom Groben zum Feinen vergrößert wird. Das läßt sich auf einfache Weise dadurch
erzielen, daß man die Mahlgehäuse in Gruppen zusarnmenfaßt und diese Gruppen so
anordnet, daß jeweils die höher liegende Gruppe auf eine oder mehrere darunterliegende
Mahlgehäusegruppen aufgibt. Hierbei kann noch, da bei der Feinstverrnahlung eine
Schlagwirkung nicht mehr erforderlich ist, die Mahlfläche weiterhin dadurch vergrößert
werden, daß die Mahlgehäuse an Stelle der Mahlwalzen oder -Scheiben in an sich bekannter
Weise mit einer Mahlkörperfüllung aus Kugeln oder Stäben o. dgl. gefüllt werden.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Schnitt senkrecht zur Schwingebene durch
die Zerkleinerungsvorrichtung.
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Abb. 2 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Abb. i.
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Abb. 3 zeigt eine besondere Ausgestaltung des ilIahlgehäuses.
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Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß der Erfindung besteht aus stufenförmig
angeordneten -Mahlgehäusen i, und zwar ist die Anordnung so getroffen, daß die Stufen
in För derriclitung des Gutes abfallend angeordnet sind. Die Verbindung von einer
Stufe zur anderen wird durch in den Stirnwänden der -Iahlgeliäuse i vorgesehenen
Öffnungen 3 vermittelt, wobei die Zulauföf£nung zum Mahlgehäuse höher liegt als
die Austrittsöffnung. In der die beiden aneinander grenzenden -Mahlgehäuse trennenden
Wand liegt also die Dur chtrittsöffnung 3 in oder annähernd in Höhe des Bodens der
vorhergehenden Stufe. In den Mahlgehäusen i ist je ein walzenförmiger Mahlkörper
2 untergebracht. Dieser Mahlkörper 2 kann auch in zwei oder mehrere axial nebeneinanderliegende
Walzenscheiben unterteilt sein. Die Aufgabe des Gutes erfolgt über den Zulauf .M.
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Gemäß den Abb. i und 2 sind die Mahlgehäuse i in drei Gruppen zusammengefaßt,
die im Querschnitt (Abb. 2) dreieckförmig untereinander angeordnet sind, und zwar
derart, daß eine Gruppe die Spitze eines Dreiecks bildet, während die beiden anderen
Gruppen darunter in den Ecken des Dreiecks liegen. Die Verbindung der oberen Gruppe
mit jeder der beiden unteren Gruppen erfolgt mittels eines Überlaufkanals 5. Auf
diese Weise wird das aus der oberen Gruppe der Mahlgehäuse austretende Gut zur weiteren
Vermahlung auf die beiden unteren Grup-7pen verteilt.
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Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung isl `,fpIgende: Die zu einem gemeinsamen
Ganzen Zusammengebauten Gruppen von Mahlgehäusen i werden durch einen in der Zeichnung
nicht dargestellten Unbalanz- oder Kurbelwellenantrieb oder sonst einen Antrieb
senkrecht zur Achse der Mahlgehäuse oder, was das gleiche bedeutet, senkrecht zur
Förderrichtung des Gutes in kreis- oder ellipsenförmige Schwingungen versetzt. Hierdurch
werden die walzenförmigen Mahlkörper 2 auf der Innenfläche der Mahlgehäuse i zum
Abrollen gebracht. . Das über dem Zulauf .4 aufgegebene zu zerkleinernde Gut gelangt
zunächst in das erste, oberste in der Zeichnung am weitesten links liegende Mahlgehäuse
i, wo es durch die Schwingbewegung verteilt und von dem abrollenden Mahlkörper :2
mehr oder weniger schlagartig getroffen und zerkleinert wird. Dieses vorzerkleinerte
Gut wird durch die umlaufenden Mahlkörper quer zur Schwingungsebene durch die in
der Höhe des Bodens befindlichen Öffnungen 3 in das nächste Mahlgehäuse i gedrückt,
in welchem in gleicher Weise wie vorher eine weitere Zerkleinerung des Gutes stattfindet.
Dieser Vorgang der Zerkleinerung und Weiterbeförderung durch die Mahlkörper findet
fortlaufend von Stufe zu Stufe statt. Ist das Mahlgut in der oberen Gruppe durch
das in der Zeichnung am weitesten rechts befindliche Mahlgehäuse i hindurchgegangen,
so wird es jetzt mittels des Überlaufkanals 5 auf die beiden unteren Gruppen von
Mahlgehäusen verteilt, in denen sich dann in gleicher Weise wie in der ersten Gruppe
das abwechselnde Spiel der Zerkleinerung und Weiterbeförderung wiederholt. Das auf
die gewünschte Mahlfeinheit zerkleinerte Gut wird schließlich aus den untersten
Mahlgehäusen der beiden unteren Gruppen abgezogen.
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Da die Mahlkörper 2 in jedem der Mahlgehäuse i während ihres Umlaufes
ständig vom Boden des Gehäuses abgehoben werden, entsteht zwischen diesen und dem
Mahlkörper ein genügend großer Zwischenraum, in welchen das Mahlgut eintreten muß,
wobei es der Einwirkung des Mahlkörpers ausgesetzt ist. Infolgedessen kann das Mahlgut
niemals unzerkleinert und ohne mit den Mahlkörpern in Berührung gekommen zu sein,
in das nächste Mahlgehäuse gelangen. Im Hinblick darauf, daß sich zeitweilig zwischen
dem Boden des Mahlgehäuses und dem Mahlkörper ein Zwischenraum bildet, können in
der Zerkleinerungsvorrichtung gemäß der Erfindung Stücke von erheblicher Größe aufgegeben
und
auf feinste Korngröße einwandfrei vermahlen werden.
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Bei der in Abb. i und 2 dargestellten Ausführungsform haben die Mahlgehäuse
i einen kreisförmigen Querschnitt. Bei *entsprechender Einstellung des Hubes und
der Umlaufzahl.der Antriebswelle rollt der Mahlkörper vollkommen auf der -Innenfläche
des Mahlgehäuses ab. Für die Zerkleinerung von sehr hartem Gut kann es jedoch erwünscht
sein, dieses zunächst einer starken Schlagwirkung durch die Mahlkörper zu unterwerfen.
Zu diesem Zweck wären dann Hub und Umlaufszahl so einzurichten, daß der Mahlkörper
innerhalb des Mahlgehäuses nur bis zu einer gewissen Höhe aufsteigt und dann quer
durch den Raum hindurch auf das zu zerkleinernde Gut herabfällt. In einem solchen
Fall ist es nicht erforderlich, dem Mahlgehäuse einen kreisförmigen Querschnitt
zu geben, sondern es kann dann in bekannter Weise einen Querschnitt erhalten, wie
er beispielsweise in Abb. 3 dargestellt ist, d. h. das Mahlgehäuse ist trogförmig
und nur durch eine A.bdeckplatte 7 nach oben hin abgeschlossen. Die Abb. 3 läßt
auch erkennen, wie der Mahlkörper 2 in dem Mahltrog 6 sich von der Innenfläche ablöst
und frei auf das Mahlgut herunterfällt.
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Da es nach einer Vorzerkleinerung des Gutes auf eine gewisse Korngröße
nicht mehr notwendig ist, das Gut einer Schlagwirkung durch den herabfallenden Mahlkörper
zu unterwerfen, genügt es in solchem Fall, wenn in den darauffolgenden Mahlgehäusen
an Stelle der Mahlwalzen eine Füllung aus Kugeln oder Stäben o. dgl. vorhanden ist,
so daß das Gut dann nur noch der zerreibenden Wirkung zwischen den einzelnen Füllkörpern
unterliegt. .
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Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung kann auch in der Weise
umgewandelt werden, daß an Stelle jedes zweiten oder dritten Mahlgehäuses in der
Abb. i eine Siebfläche eingeschaltet ist, auf der :bereits das feinere Gut abgesiebt
wird, so daß nur noch der Siebüberlauf in das nächste Mahlgehäuse aufgegeben wird.
Wenn darüber hinaus für das endgültige Mahlerzeugnis eine bestimmte Körnung verlangt
wird, kann unterhalb jeder Gruppe der Mahlgehäuse ein über die Breite der Vorrichtung
reichendes und in seiner Länge entsprechend bemessenes Sieb angeordnet werden, bei
welchem die gewünschte Korngröße im Siebüberlauf anfällt, während das Feine in den
Siebdurchfall geht. Eine solche Anordnung bietet den Vorteil, daß in einer einzigen
Vorrichtung gleichzeitig eine Zerkleinerung und Absiebung erfolgt.
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Um eine Regelung des aus dem einen Mahlgehäuse in das nachste übertretenden
Gutes zu ermöglichen, kann der Ausschnitt der Öffnungen 3 einstellbar gemacht werden,
indem z. B. von außen verschiebbare Abdeckflächen vorgesehen werden, durch welche
die Öffnungen 3 ganz oder teilweise verschlossen werden.
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Anstatt die Mahlgehäusegruppen, wie im Ausführungsbeispiel im Dreieck
anzuordnen, kann die Unterteilung auch so vorgenommen werden daß z. B. der Austrag
eines mittleren Mahlgehäuses, etwa der fünften Stufe, außer auf die sechste noch
auf zwei weitere darunter befindliche Gruppen von Mahlgehäusen aufgegeben wird,
so daß also eine Dreiteilung des Gutstromes stattfindet.
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Darüber hinaus bestehen noch eine ganze Anzahl weiterer Möglichkeiten
zur Unterteilung in Gruppen von Mahlgehäusen und zur Vergrößerung der Gesamtmahlfläche
auf dem Wege vom Groben zum Feinen. Wichtig ist allein die in Förderrichtung des.
Gutes hintereinanderliegenden und damit senkrecht zur Schwingungsebene vorgesehene
stufenförmige Anordnung der Mahlgehäuse. Diese Maßnahme ermöglicht allein einen
fortlaufenden Betrieb der Zerkleinerungsvorrichtung.