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Die vorliegende Erfindung betrifft ein absorbierbares topisches Hämostatikum, das ein
baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern zur Verwendung auf dem Gebiet der
Chirurgie umfasst, insbesondere ein absorbierbares topisches Hämostatikum, das rasch und
wirksam auf Blutungen von parenchymatösen inneren Organen und Kapillarblutungen
angewandt werden kann.
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Als Hämostatikverfahren während eines chirurgischen Eingriffs können ein
Kompressionsverfahren, ein Ligationsverfahren, ein Elektrokoagulationsverfahren, die
Anwendung einer physiologisch aktiven Substanz, wie z. B. Thrombin, Fibrinpaste usw. und
andere. Auf arterielle Blutung mit klaren hämorrhagischen Stellen wurde bisher allgemein
ein Ligationsverfahren oder ein Elektrokoagulationsverfahren angewandt. Im Fall von
venöser Blutung lässt sich Hämostase problemlos und ausreichend durch Kompression
erzielen. Diese hämostatischen Verfahren sind jedoch manchmal unwirksam gegenüber
Blutungen von parenchymatösen inneren Organen und Kapillarblutungen, und wenn es
eine Tendenz zu Blutungen bei Leberinsuffizienz oder auf dem Gebiet der
Gefäßchirurgie gibt, ist die Blutstillung besonders schwierig. In einem solchen Fall ist ein
absorbierbares topisches Hämostatikum, das die Blutgerinnungsreaktion allein dadurch
beschleunigt, dass es mit einer blutenden Oberfläche in Kontakt gebracht wird, wodurch es rasch
zur Thrombusbildung kommt, um die Blutung zu stillen, wirksam, da nicht nur die
Operationszeit verkürzt wird, sondern auch postoperative erneute Blutung verhindert wird,
was zur sicheren postoperativen Regulation beiträgt. Für diesen Zweck sind
verschiedene topische Hämostatika entwickelt und klinisch eingesetzt worden, bei denen oxidierte
Cellulose als Material verwendet wird. Diese weisen insofern Vorteile auf, als sie
kostengünstig sind und hervorragende Handhabbarkeit aufweisen, haben aber insofern
Nachteile, dass, nachdem dafür kein Material verwendet wird, das von einem
Tierkörper stammt, die Absorption in einen lebenden Körper langsam erfolgt und starke
Hämolysereaktionen sowie Fremdkörper-Abstoßungreaktionen hervorgerufen werden. In den
letzten Jahren sind topische Hämostatika, bei denen Collagen, ein von Tierkörpern
stammendes Protein, verwendet wird, häufig klinisch eingesetzt worden, da das
Collagen geringe Antigenität aufweist und gefahrlos in einen lebenden Körper absorbiert
wird, wodurch allergische Reaktionen und Fremdkörper-Abstoßungreaktionen minimiert
werden und weiters das Collagen selbst auch physiologische Funktionen erfüllt
(Koagulation von Blutplättchen durch Adhäsion, Beschleunigung eines Blutkoagulationssystems
durch den Blutplättchenfaktor III, der aus koagulierten Blutplättchen freigesetzt wird,
und Thrombusbildung) (wodurch es starke hämostatische Wirkung zeigt).
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Topische Hämostatika aus Collagen, die zur Zeit praktisch eingesetzt werden, sind jene,
bei denen Mikrofibrillen aus Collagen schuppig gemacht werden und jene, bei denen
Collagen-Schwamm in Plättchenform gebracht wird. Was erstere betrifft, zeigt
Telopeptid, das eine Determinante der Antigenität von Collagen ist, weiterhin Antigenität in
lebenden Körpern, so dass sie nach Verwendung entfernt werden müssen; sie sind
schuppig, so dass sie von Blut umflossen und zerteilt werden, wodurch keine starke
hämostatische Wirkung zu erwarten ist; und sie werden leicht elektrostatisch geladen, so
dass es bei der Handhabung den Nachteil gibt, dass sie während der Verwendung leicht
an Händen und Pinzetten haften bleiben. Was andererseits letztere betrifft, umfassen
einige davon Atelocollagen, aus dem Telopeptid entfernt worden ist. Sie sind aber
plättchenförmig, so dass das Haftvermögen an einer Wundoberfläche mit komplizierter
Form nicht ausreichend ist und auch keine Abbindung erfolgen kann, wodurch ähnlich
wie bei den ersteren keine starke hämostatische Wirkung zu erwarten ist.
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Als Material, mit dem die obigen Nachteile überwunden werden können, sind
baumwollartige topische Hämostatika veröffentlicht worden, die Atelocollagen umfassen.
Beispielsweise kann ein Material erwähnt werden, das durch Spinnen von aus
Schweinehaut stammendem Atelocollagen, Trocknen und Formen desselben zu einem
baumwollartigen Produkt erhalten wird (Shimizu et al., Artificial Internal Organs 19 (3), 1235
(1990)); ein Material, das durch Behandlung von gesponnenem Collagen mit einem
Vernetzer, Waschen und Lyophilisieren desselben, um daraus ein baumwollartiges Produkt
zu formen, auf dessen Oberfläche feine rissartige Ritzen ausgebildet sind (JP-A-
61862/1992; EP-A-0.463.887) usw. Da bei ersterem lösliches Atelocollagen als solches
verwendet wird, absorbiert es Blut, wenn es zur Hämostase verwendet wird, wodurch
die Faserfestigkeit deutlich beeinträchtigt wird, so dass es schwierig ist, den Blutstrom
zu stillen, weshalb keine ausreichende hämostatische Wirkung zu erwarten ist.
Andererseits bestehen bei letzterem insofern Probleme, dass, nachdem Vernetzungsbehandlung
mit einem Vernetzer vor der Lyophilisierung durchgeführt wurde, die hämostatische
Wirkung von Collagen beeinträchtigt wird, und aus Gründen der Sicherheit ist ein
Waschvorgang zur vollständigen Entfernung des nicht-umgesetzten Vernetzers
erforderlich. Die EP-A-0.463.887 offenbart Faserstärken von 10 bis 40 um und Fasern, die auf
eine Länge von 5 cm geschnitten sind.
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Die EP-A-0.466.383 offenbart eine Kleberzusammensetzung für chirurgische
Anwendungen, die eine wässrige Lösung von natürlichem Collagen ist, deren
Vernetzungsdichte auf thermischem Weg erhöht worden ist.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Hämostatikum bereitzustellen,
mit dem die Aufgaben der herkömmlichen Hämostatika aus Collagen, wie oben
beschrieben, erfüllt werden können, d. h. eine topisches Hämostatikum aus Collagen
bereitzustellen, das ausreichende hämostatische Wirkung aufweist, nach Verwendung in
einem lebenden Körper gefahrlos und rasch abgebaut und absorbiert wird und auch
gute Handhabbarkeit aufweist.
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Als Ergebnis von Studien bezüglich eines solchen Ziels ist die vorliegende Erfindung
gemacht worden.
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Genauer gesagt besteht die vorliegende Erfindung in einem baumwollartigen Produkt,
das Atelocollagenfasern umfasst, die durch Rekonstituieren von solubilisiertem Collagen
erhalten werden, worin jede der Fasern einen Durchmesser von 10 bis 70 um und eine
Faserlänge von 3 bis 70 mm aufweist und zumindest ein Teil der die Fasern bildenden
Collagenmoleküle heißvernetzt ist.
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Gemäß vorliegender Erfindung ist mit solubilisiertem Collagen ein Collagen gemeint,
das Solubilisierung unterzogen wird, indem Solubilisierungsbehandlung mit Protease
oder Solubilisierungsbehandlung mit Basen durchgeführt wird, und das auch einem
Verfahren zum Entfernen von Telopeptid unterzogen wird, das eine Determinante der
Antigenität von Collagen darstellt. Die Herkunft von Collagen zur Verwendung als Material
gemäß vorliegender Erfindung unterliegt keiner speziellen Einschränkung, aber
allgemein wird Collagen verwendet, das von Haut, Knochen, Knorpel, Sehnen, inneren
Organen usw. eines Säugetiers (z. B. von Mensch, Rind, Schwein, Kaninchen, Schaf, Maus
usw.) stammt. Es kann auch collagenartiges Protein verwendet werden, das von Vögeln,
Fischen oder dergleichen stammt.
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Im Allgemeinen weist Collagen, das Solubilisierungsbehandlung mit Protease
unterzogen wurde, im Vergleich zu einem, das Solubilisierungsbehandlung mit Basen
unterzogen wurde, höhere Aktivität gegenüber Blutplättchen auf, so dass bevorzugt Collagen
verwendet wird, das Solubilisierungsbehandlung mit Protease unterzogen wurde.
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Hämostase durch das Collagen-Hämostatikum erfolgt, indem zunächst ausgetretenes
Blut unterdrückt wird und dann die hämostatische Wirkung von Collagen selbst zum
Tragen kommt. Daher ist, damit sich eine ausreichende hämostatische Wirkung zeigt,
die Festigkeit der Fasern, die das Hämostatikum bilden, ein wichtiger Faktor. Wenn
deren Durchmesser jedoch zu groß ist, werden die Fasern starr, so dass die Formgebung
schwierig ist. Daher kann er 10 bis 70 um, vorzugsweise 15 bis 45 um, betragen.
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Die Länge der Fasern kann beliebig sein, da die Fasern durch Rekonstitution von
solubilisiertem Collagen erhalten werden. Wenn ihre Länge jedoch zu groß ist, ist es
schwierig, die Fasern ausreichend zu verteilen, wenn daraus ein baumwollartiges Produkt
gebildet wird, und wenn ihre Länge zu gering ist, verschlingen sich die Fasern kaum
miteinander, so dass die Fasern beim Aufbringen des Hämostatikums verteilt werden und
keine Festigkeit erzielt werden kann, die dem Blutdruck standhält. Daher kann sie 3 bis
70 mm, vorzugsweise 5 bis 50 mm, betragen.
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Das absorbierbare topische Hämostatikum gemäß vorliegender Erfindung quillt bei
Absorption von Blut, wodurch sich sein Gesamtvolumen vergrößert. Als Ergebnis zeigt sich
eine Abbindewirkung auf die Randgewebe der Stellen, an denen es angewandt wird.
Die Abbindewirkung zeigt sich nur dann, wenn das Hämostatikum einen gewissen Grad
an Festigkeit aufweist. Bei den Fasern, die aus dem solubilisierten Collagen erhalten
werden, ist ihr Quellgrad von Bedeutung, und die Festigkeit wird Hand in Hand mit
dem Quellen verringert. Daher können gemäß vorliegender Erfindung durch
Heißvernetzen zumindest eines Teils der die Fasern bildenden Collagenmoleküle geeignete
Quellbarkeit (die Fasern haben eine dichte Oberflächenstruktur, absorbieren aber rasch
Blut, wodurch eine Volumsausdehnung verursacht wird, was eine Abbindewirkung an
den Blutungsstellen bewirkt) und Festigkeit (die Wirkung der vollständigen Hemmung
des Blutstroms, um in einem frühen Stadium Hämostase zu erzielen) als Hämostatikum
verliehen werden, während die hämostatische Wirkung beibehalten wird, die Collagen
zu eigen ist.
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Nach dem Stand der Technik wird bei der Vernetzung Collagen ein Verfahren unter
Verwendung eines Vernetzers, wie z. B. Aldehyden, Diepoxiden usw., eingesetzt. Beim
Collagen, das mit dem Vernetzer behandelt wurde, geht die Wirkung von Collagen
gegenüber Blutplättchen verloren, so dass keine Verbesserung der hämostatischen
Wirkung zu erwarten ist (das Reaktionsvermögen von Collagen gegenüber Blutplättchen
wird durch die Wärmebehandlung kaum deaktiviert). Weiters bestehen beim Verfahren
zur Verwendung des Vernetzers insofern viele Probleme, als die Reaktion nicht zu dem
Zeitpunkt unterbrochen werden kann, wenn die Vernetzung in einem Ausmaß
fortgeschritten ist, damit ein für ein Hämostatikum geeigneter Quellgrad bestehen bleibt, und
das zu verwendende Hämostatikum weist in vielen Fällen Toxizität auf, so dass ein
Waschvorgang zum Entfernen des nicht-umgesetzten Vernetzers erforderlich ist.
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Die Heißvernetzungsbehandlung erfolgt vorzugsweise in einem Bereich von 50 bis 200
ºC. Wenn die Temperatur unter 50ºC liegt, wird die Vernetzung unzureichend, oder es
kann keine Vernetzung erzielt werden, während, wenn sie 100ºC übersteigt, die
Denaturierung von Collagen beträchtlich ist, so Quellfähigkeit und physiologische Aktivität
verloren gehen. Wenn sowohl der Faktor Produktion als auch die Qualität
berücksichtigt werden, beträgt sie mehr bevorzugt 60 bis 180ºC, besonders bevorzugt 95 bis 150
ºC.
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Als weitere physikalische Eigenschaft, die das absorbierbare topische Hämostatikum
besitzen soll, ist auch das spezifische Volumen des baumwollartigen Produkts aus
Collagenfasern wichtig, was die Handhabbarkeit des Hämostatikums und das Haftvermögen
an Wundstellen betrifft. Das spezifische Volumen der Fasern ist vom Standpunkt der
Einfachheit der Formgebung beim Aufbringen vorzugsweise höher (die hämostatische
Wirkung kann maximal zum Tragen kommen, indem die Form des Hämostatikums in
Übereinstimmung mit Wundstellen geändert wird, die unterschiedliche Formen
aufweisen, und es gleichmäßig daran angebracht wird). Es gibt jedoch eine Einschränkung
dafür, um die Fasern auf geeignete Weise miteinander zu verschlingen, und wenn sie zu
hoch ist, werden die Fasern zerstreut, oder beim Aufbringen werden Zwischenräume
gebildet, wodurch vollständige Hämostase schwierig ist. Daher kann sie 20 bis 80 cm³/g,
vorzugsweise etwa 40 bis 70 cm³/g, betragen.
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Nun wird das spezifische Volumen ermittelt, wie nachstehend beschrieben
(nachstehend erfolgt die Beschreibung anhand eines baumwollartigen Standard-Produkts aus
Collagenfasern, aber das schuppenartige Produkt wird auf die gleiche Art gemessen).
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(1) Unter Standard-Bedingungen (20ºC, 65% r.L.) wird etwa 1 g des erhaltenen
baumwollartigen Produkts aus Collagenfasern verwendet und korrekt gewogen (gemessenes
Gewicht: Wg).
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(2) Unter den Standardbedingungen wird ein transparentes Kunststoffrohr mit einem
Innendurchmesser von 35 mm gleichmäßig mit dem Produkt gefüllt.
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(3) Als nächstes wird eine flache Scheibe mit einem Durchmesser von 30 mm und
einem Gewicht von 5,0 g auf das unter (2) hergestellte baumwollartige Produkt gelegt,
und ein Gewicht von 50 g wird weiters 30 s lang darauf gelegt. Daraufhin wird das
Gewicht entfernt, und der Rest 30 s lang stehengelassen. Dieser Vorgang wird dreimal
wiederholt, und dann wird die Höhe des eingefüllten baumwollartigen Produkts an drei
Positionen in Umfangsrichtung gemessen (der Mittelwert ist als H mm definiert).
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(4) Das spezifische Volumen der drei Proben werden nach der folgenden Gleichung
ermittelt, und es wird ein Mittelwert davon verwendet.
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Spezifisches Volumen (cm³/g) = ((35/20)² · π · H/10)/W
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist eine Mikrofotografie (Vergrößerung: 1.000), welche die Form der Oberfläche
einer Atelocollagenfaser zeigt, die das absorbierbare topische Hämostatikum gemäß
vorliegender Erfindung bildet.
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Fig. 2 ist eine Mikrofotografie (Vergrößerung: 7.000), in der die Oberfläche weiter
vergrößert ist.
Beispiel 1
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Durch Behandlung von unlöslichem Collagen, das von frischer Rinderhaut stammt, mit
Protease (Pepsin, nachstehend gleichbedeutend) wurde Telopeptid digeriert, und eine
Lösung aus solubilisiertem Atelocollagen wurde erhalten. Als nächstes wurde diese
Lösung in auf pH 2 eingestellter wässriger Salzsäure gelöst (Collagenkonzentration: 6%),
und Atelocollagenfasern wurden durch ein Nassspinnverfahren unter Einsatz von 20 0/0
wässrigem Ammoniumsulfat als Koagulierungsmittel erhalten. Die erhaltenen
Atelocollagenfasern wurden entsalzt, mit Methanol entwässert, getrocknet und dann so
geschnitten, dass sie eine Länge von 50 mm aufwiesen. Die Fasern wurden im Luftstrom (mit
einer Windgeschwindigkeit von 30 m/s für 10 min) verteilt und dann
Wärmebehandlung bei 105ºC (für 3 h) unterzogen, um ein baumwollartiges Produkt aus den
Colla
genfasern zu erhalten. Die Werte der physikalischen Eigenschatten des erhaltenen
baumwollartigen Produkts waren eine Faserlänge von 5 bis 50 mm, ein
Faserdurchmesser von 15 bis 45 um und ein spezifisches Volumen von 60 cm³/g. Die Form der
Faseroberfläche des erhaltenen baumwollartigen Produkts wird in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigt
(welche die Ergebnisse der Betrachtung mit einem von Nihon Denshi Co. hergestellten
Rasterelektronenmikroskop, Modell JSM-804, sind).
Beispiel 2
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Ein baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass Wärmebehandlung bei 60ºC (24 h lang)
durchgeführt wurde. Die Werte der physikalischen Eigenschaften für das erhaltene
baumwollartige Produkt waren clie gleichen wie jene von Beispiel 1.
Beispiel 3
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Ein baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass die Wärmebehandlung bei 180ºC (10 min
lang) durchgeführt wurde. Die Werte der physikalischen Eigenschaften des erhaltenen
baumwollartigen Produkts waren die gleichen wie jene von Beispiel 1.
Beispiel 4
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Ein baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass die Verteilungsbehandlung der Fasern im
Luftstrom nicht durchgeführt wurde. Die Werte für die physikalischen Eigenschaften des
erhaltenen baumwollartigen Produkts waren eine Faserlänge von 30 bis 50 mm, ein
Faserdurchmesser von 15 bis 45 um und ein spezifisches Volumen von 28 cm³/g.
Beispiel 5
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Ein baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass die Bedingungen der
Verteilungsbehandlung der Fasern im Luftstrom auf eine Windgeschwindigkeit von 40 m/s für 60 min
ge
ändert waren. Die Werte der physikalischen Eigenschaften des erhaltenen
baumwollartigen Produkts waren eine Faserlänge von 5 bis 50 mm, ein Faserdurchmesser von 1 S
bis 45 um und ein spezifisches Volumen von 78 cm³/g.
Beispiel 6
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Ein baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass anstelle der Enzymbehandlung von
unlöslichem Collagen eine Solubilisierungsbehandlung mit Basen (unter Verwendung eines
Lösungsgemisches aus Natriumsulfat, Natriumhydroxid und Monomethylamin)
durchgeführt wurde. Die Werte der physikalischen Eigenschaften des erhaltenen
baumwollartigen Produkts waren die gleichen wie jene von Beispiel 1.
Beispiel 7
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Ein baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass anstelle der frischen Rinderhaut frische
Schweinehaut verwendet wurde. Die Werte der physikalischen Eigenschaften des
erhaltenen baumwollartigen Produkts waren die gleichen wie jene von Beispiel 1.
Vergleichsbeispiel 1
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Ein baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass clie Wärmebehandlung nicht durchgeführt
wurde. Die Werte der physikalischen Eigenschaften des erhaltenen baumwollartigen
Produkts waren die gleichen wie jene von Beispiel 1.
Vergleichsbeispiel 2
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Ein baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, das anstelle der Enzymbehandlung von
unlöslichem Collagen eine Solubilisierungsbehandlung mit Basen (unter Verwendung eines
Lösungsgemisches aus Natriumsulfat, Natriumhydroxid und Monomethylamin)
durchgeführt wurde und keine Wärmebehandlung durchgeführt wurde. Die Werte der
physikali
schen Eigenschaften des erhaltenen baumwollartigen Produkts waren die gleichen wie
jene von Beispiel 1.
Vergleichsbeispiel 3
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Ein baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass anstelle der Wärmebehandlung eine
Behandlung mit Glutaraldehyd durchgeführt wurde. Die Werte der physikalischen
Eigenschaften des erhaltenen baumwollartigen Produkts waren die gleichen wie jene von
Beispiel 1.
Vergleichsbeispiel 4
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Ein baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass die Spinnbedingungen geändert wurden.
Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen baumwollartigen Produkts waren eine
Faserlänge von 5 bis 50 mm, ein Faserdurchmesser von 7 bis 9 um und ein spezifisches
Volumen von 65 cm³/g.
Vergleichsbeispiel 5
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Ein baumwollartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass die Spinnbedingungen geändert wurden.
Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen baumwollartigen Produkts waren eine
Faserlänge von 5 bis 50 mm, ein Faserdurchmesser von 80 bis 100 um und ein
spezifisches Volumen von 35 cm³/g.
Vergleichsbeispiel 6
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Ein schuppenartiges Produkt aus Collagenfasern wurde auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, dass die Schnittlänge nach dem Trocknen auf 3 mm
geändert wurde. Die Werte der physikalischen Eigenschaften des erhaltenen
schuppenartigen Produkts waren eine Faserlänge von 0,5 bis 1 mm, ein Faserdurchmesser von 15
bis 45 um und ein spezifisches Volumen von 18 cm³/g.
Vergleichsbeispiel 7
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Durch die Behandlung von unlöslichem Collagen, das aus frischer Rinderhaut erhalten
wurde, mit Collagen wurde Telopeptid digeriert, und es wurde eine Lösung aus
solubilisiertem Atelocollagen erhalten. Als nächstes wurde diese Lösung in auf pH 2
eingestellter wässriger Salzsäure gelöst (Collagenkonzentration: 3%), und Collagenfasern wurden
durch ein Nassspinnverfahren unter Verwendung einer gesättigten Natriumsulfatlösung
als Koagulierungsmittel erhalten. Als nächstes wurden diese Fasern mit einer
Glutaraldehydlösung behandelt und dann mit Wasser gewaschen, um anorganische Salze und
nicht-umgesetztes Glutaraldehyd zu entfernen. Als nächstes wurden die Fasern auf eine
Länge von 50 mm geschnitten und lyophilisiert, um ein baumwollartiges Produkt aus
den Collagenfasern zu erhalten. Die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen
baumwollartigen Produkts waren eine Faserlänge von 40 bis 50 mm, ein Faserdurchmesser
von 10 bis 30 um und ein spezifisches Volumen von 17 cm³/g.
Versuch
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Erwachsene Mischlingshunde, denen vor Beginn des Versuchs systemisch 100 u/kg
Heparin verabreicht worden waren, wurden unter allgemeiner Narkose Laparotomie
unterzogen, und nur Milz-Integument mit einer exakten Größe von 1 cm · 1 cm wurde mit
einem Skalpell abgeschält. Als nächstes wurden jeweils 0,1 g der baumwollartigen
Collagen-Produkte und schuppenartigen Collagen-Produkte, die in den jeweiligen oben
beschriebenen Beispielen und Vergleichsbeispielen erhalten worden waren, auf die
obigen abgeschälten Oberflächen gelegt, 30 s lang angedrückt, und das Blutungsausmaß
wurde in Intervallen von 1 min gemessen (getrocknete Gaze wurde 1 min lang auf eine
blutende Oberfläche gelegt, und das Blutungsausmaß wurde anhand des Radius eines
Kreises ermittelt, der durch das von der Gaze absorbierte Blut entstanden war. Dieser
Index wird nachfolgend als Blutungsgrad BD bezeichnet. Der Anfangswert des BD wird
als BDt=0, definiert, BD nach jeder verstrichenen Zeit wird als BDt=t definiert, und jener
Wert, der nach der folgenden Gleichung bestimmt wird, ist als Hämostatikrate HR
de
finiert. Zu jenem Zeitpunkt, als kein Blut mehr in die Gaze drang, wurde die Hämostase
als beendet angesehen.).
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HR(%) = (1-(BDt=t/BDt=0)) · 100
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Die Daten, die erhalten wurden, als die jeweiligen 10 Proben untersucht wurden,
werden in Tabelle 1 gezeigt. In dieser Tabelle werden auch Ergebnisse des Messens jener
Zeit gezeigt, die erforderlich war, um 0,1 g der baumwollartigen Collagenprodukte und
schuppenartigen Collagenprodukte, die in den jeweiligen oben beschriebenen
Beispielen und Vergleichsbeispielen erhalten wurden, entsprechend der Form der abgeschälten
Oberflächen zuzurichten und sie auf die abgeschälten Oberflächen aufzubringen (als
Wiederverarbeitungszeit bezeichnet).
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Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die hämostatischen baumwollartigen Collagen-
Produkte gemäß vorliegender Erfindung hervorragende hämostatische Wirkung und
hervorragende Handhabbarkeit aufweisen (in Versuchsbeispielen dieses Versuchs, bei
denen die Hämostase nicht in einem frühen Hämostasestadium (innerhalb von 2 min)
abgeschlossen war, wurde abgesondertes Blut durch teilweises Hindurchdrücken durch
das Hämostatikum ausgespritzt (weil die das Hämostatikum bildenden Fasern nicht
genug Festigkeit beibehalten konnten, um dem Blutdruck standzuhalten), wodurch die
Blutstillung schwierig war. Das heißt, es ist äußerst wichtig, dass die Blutstillung
innerhalb von 2 min abgeschlossen ist.)
Tabelle 1
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Anmerkung: ← bedeutet, dass der Wert der gleiche ist wie in der Spalte links davon.
GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
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Das baumwollartige Produkt aus Collagenfasern gemäß vorliegender Erfindung ist ein
Zusammenschluss aus Fasern, die durch Rekonstituieren von solubilisiertem Collagen
erhalten werden und geeignete Länge, geeigneten Durchmesser und geeignetes
spezifisches Volumen aufweisen. Da zumindest ein Teil der die Fasern bildenden
Collagenmoleküle heißvernetzt ist, wird die Hemmwirkung auf die Blutung, die das erste
Hämostasestadium darstellt, verbessert, und es zeigt sich ausreichende hämostatische Wirkung,
ohne dass die hämostatische Aktivität beeinträchtigt wird, die Collagen eigen ist. Auch
kann es, da es ein geeignetes spezifisches Volumen aufweist, leicht gemäß der Form der
Blutungsstelle verarbeitet werden, es kann rasch zur Blutstillung verwendet werden, und
auch seine Haftung an einer blutenden Oberfläche ist gut, wodurch die hämostatische
Wirkung stark ist.