Fachgebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Polyarylensulfid, insbesondere Polyarylensulfid mit hohem Molekulargewicht.
Stand der Technik
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Ein Grundverfahren zur Herstellung von Polyarylensulfid (nachstehend als PAS
bezeichnet) ist bekannt, bei dem eine aromatische Dihalogenverbindung mit einem
Alkalimetallsulfid in einem organischen Amidlösungsmittel umgesetzt wird (japausche
Patentveröffentlichung Nr. 3368/1970). Das in diesem Verfahren hergestellte PAS wies
geringes Molekulargewicht auf und wurde daher einer Hitzevernetzungsbehandlung
unterzogen, um dabei hohes Molekulargewicht zu erhalten. Jedoch ist es schwierig, das
vernetzte PAS zu Folien, Platten und Fasern zu verarbeiten.
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Vor kurzem wurde PAS mit hohem Molekulargewicht ohne Hitzevernetzung
hergestellt. Folien, Platten und Fasern, hergestellt aus solchem PAS, weisen ausgezeichnete
mechanische Eigenschaften auf. Beim Spritzformen zeigt ein solches PAS hohe
Fließfähigkeit unter geringer Schergeschwindigkeit beim Schmelzverarbeiten. Ein solches PAS
weist helle Farbe auf. Aus diesen Gründen steigt der Bedarf an einem solchen PAS.
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Verschiedene verbesserte Verfahren sind zur Herstellung von PAS mit hohem
Molekulargewicht nur durch Polymerisation bekannt.
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In einem in der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 12240/1977
beschriebenen Verfahren werden Alkalimetallcarboxylate, wie Natriumacetat und Lithiumacetat,
als Polymerisationshilfsmittel in einem herkömmlichen Reaktionssystem verwendet.
Jedoch sind als Ergebnis die Herstellungskosten bei diesem Verfahren höher und das
Verfahren ist kommerziell sehr unvorteilhaft. Eine Reihe an damit verbundenen Anlagen,
Technologie und Kosten sind erforderlich, um die Alkalimetallcarboxylate von einem
Produkt abzutrennen und zurückzugewinnen und sie ohne Verschmutzung als Abfall zu
beseitigen, was das Verfahren weiter nachteilig macht.
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Die japanische offengelegte Patentanmeldung (oder Kokai) Nr. 7332/1986
offenbart ein Verfahren zur Herstellung von PAS mit hohem Molekulargewicht, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Reaktion in zwei Schritten durchgeführt wird und Wasser
zum zweiten Schritt gegeben wird. Das heißt, die Reaktion wird bei 180 bis 235ºC in
Gegenwart von 0.5 bis 2.4 mol Wasser pro Mol Alkalimetallsulfid durchgeführt, um
PAS in einer Umwandlung einer aromatischen Dihalogenverbindung mit 50 bis 98 mol-
% im ersten Schritt zu bilden. Im zweiten Schritt wird Wasser zugegeben und die
Reaktion bei 245 bis 290ºC in Gegenwart von 2.5 bis 7.0 mol Wasser durchgeführt.
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Es sind auch viele andere Verfahren bekannt, um PAS mit hohem
Molekulargewicht herzustellen, bei denen man Wasser in ähnlicher Weise mit Absicht vorhanden
sein läßt. In einem in der japanischen offengelegten Patentanmeldung Nr. 39926/1988
beschriebenen Verfahren wird die Reaktion bei 235 bis 280ºC in Gegenwart von 0.5 bis
5 mol Wasser pro Kilogramm eines Lösungsmittels bei einer Umwandlung von 70 bis 98
mol-% im ersten Schritt durchgeführt. In einem zweiten Schritt wird Wasser zugegeben
und die Reaktion bei 240 bis 290ºC in Gegenwart von 6 bis 15 mol Wasser
durchgeführt. Das Verfahren soll dadurch gekennzeichnet sein, daß die Reaktionstemperatur
höher und der Wassergehalt im ersten Schritt geringer ist, verglichen mit denen des
Verfahrens der vorstehend erwähnten japanischen offengelegten Patentanmeldung Nr.
7332/1986, und daß eine große Menge Wasser zugegeben wird, um eine Flüssig-
Flüssig-Zweischichtentrennung im zweiten Schritt zu bewirken.
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Es ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Umsetzung nach einer solchen Flüssig-
Flüssig-Zweischichtentrennung weiter durchgeführt wird. Das heißt, bei einem in der
japanischen offengelegten Patentanmeldung Nr. 285922/1987 beschriebenen Verfahren
wird die Reaktion bei 180 bis 235ºC in Gegenwart von 0.5 bis 2.4 mol Wasser pro Mol
Alkalimetallsulfid bei einer Umwandlung von mindestens 80 mol-% im ersten Schritt
durchgeführt. Im zweiten Schritt wird Wasser zugegeben und die Reaktion bei 245 bis
290ºC in Gegenwart von 2.5 bis 7.0 mol Wasser durchgeführt und dann das Rühren
abgebrochen, um eine Trennung in zwei Schichten zu bewirken. In einem dritten Schritt
wird die untere Schicht (konzentrierte Polymerlösungsschicht) weiter einer Umsetzung
bei 245 bis 350ºC unterzogen.
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Wasser muß in der Mitte der Umsetzung in den vorstehenden Verfahren
zugegeben werden, bei denen der Wassergehalt in der Mitte der Reaktion geändert wird, um
PAS mit hohem Molekulargewicht herzustellen. Um das zu machen, gibt es nur drei
Alternativen, d. h. einmal die Temperatur so zu erniedrigen, daß der Druck auf
Normaldruck vermindert wird, und dann Wasser zuzugeben; einen Reaktor zwischen einem
ersten Schritt und einem zweiten Schritt zu ändern; oder Wasser unter Druck in den
Reaktor, der sich unter hoher Temperatur und Druck befindet, einzuspritzen. Jedoch sind
diese Verfahren in der Praxis in bezug auf die Anlagen, Wirtschaftlichkeit und
Handhabung nachteilig. Außerdem wird Natriumsulfid üblicherweise in einer Konzentration von
1 mol pro 0.4 bis 0.5 kg eines Lösungsmittels (z. B. N-Methylpyrrolidon) verwendet.
Wenn 2.5 mol oder mehr Wasser pro mol Natriumsulfid bei einer Temperatur von
245ºC oder höher im zweiten Schritt vorhanden sind, ist der Druck hoch, wie 20 kg/cm²
Überdruck oder mehr. Daher muß der Reaktor in der Praxis einem Druck von 30 kg/cm²
Überdruck oder mehr widerstehen. So ist es nicht möglich, Anlagen zu verwenden, die
für die früheren Verfahren gebaut worden sind, bei denen kein Wasser im mittleren
Verlauf der Reaktion zugegeben wird. Druckwiderstehende Anlagen sind
vergleichsweise teuer. Demgemäß ist ein Verfahren erwünscht, das in der Praxis wie früher bei
geringerem Druck durchgeführt werden kann. Außerdem sind vom Standpunkt der Sicherheit
Verfahren bei einem so niedrigen Druck wie möglich bevorzugt.
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Außerdem soll ein hohes Molverhältnis von Alkalimetallsulfid zu einer
aromatischen Dihalogenverbindung, z. B. 0.980 bis 1.01, prinzipiell erforderlich sein, um PAS
mit hohem Molekulargewicht nur durch Polymerisation herzustellen. Wenn die
Polymerisationstemperatur auf 230ºC oder höher erhöht wird, ist ein Reaktionssystem mit
hohem Molverhältnis von Alkalimetallsulfid zu einer aromatischen Dihalogenverbindung
nicht stabil und PAS mit hohem Molekulargewicht wird nicht gebildet oder das einmal
gebildete PAS kann depolymerisieren, wobei Polymere mit niedrigerem
Molekulargewicht und eine merkliche Menge an Thiophenol gebildet werden.
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Die Verwendung einer aromatischen Polyhalogenverbindung mit drei oder mehr
Halogensubstituenten im Molekül, um PAS mit hohem Molekulargewicht nur durch
Polymerisation herzustellen, ist bekannt. In einem in der japanischen
Patentveröffentlichung 8719/1979 beschriebenen Verfahren werden eine aromatische
Polyhalogenverbindung und Lithiumcarboxylat oder Lithiumchlorid in ein übliches Reaktionssystem
gegeben. Teures Lithiumcarboxylat oder Lithiumchlorid sollte in etwa äquimolarem
Verhältnis zum Alkalimetallsulfid verwendet werden, was die Herstellungskosten von PAS
erhöht und das Verfahren kommerziell sehr nachteilig macht. Außerdem ist ein großes
Maß an zusätzlichen Anlagen, Technologie und Kosten erforderlich, um
Lithiumcarboxylat oder Lithiumchlorid von einem Produkt ohne Verschmutzung abzutrennen und
zurückzugewinnen, was das Verfahren weiter nachteilig macht.
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Bei einem in der japanischen Patentveröffentlichung 334/1982 beschriebenen
Verfahren werden eine aromatische Polyhalogenverbindung, etwa 1.2 bis 2.4 mol
Wasser (einschließlich Hydratationswasser des Alkalimetallsulfids) pro Mol
Alkalimetallsuliid oder etwa 1.0 bis 2.4 mol Wasser und Natriumcarboxylat in einem herkömmlichen
Reaktionssystem zugegeben. Gemäß den Beispielen wurde, wenn Natriumcarboxylat
nicht zugegeben wird, PAS mit ausreichend hohem Molekulargewicht nicht erhalten,
wenn nicht mindestens 1.5 mol Wasser vorhanden sind. Wenn der Wassergehalt in
einem System so hoch ist, ist der Druck in einem Reaktor während der Reaktion hoch,
was einen hochdruckbeständigen Reaktor erfordert und daher die Kosten erhöht.
Andererseits sind, wenn Natriumcarboxylat zugegeben wird, damit verbundene Anlagen und
Technologie erforderlich, um es von einem Produkt abzutrennen und zurückzugewinnen
und es ohne Verschmutzung zu vernichten, was die Kosten erhöht.
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Die europäische Patentanmeldung EP-A-0 126 369 offenbart ein Verfahren zur
Herstellung gegebenenfalls verzweigter Polyarylensulfide mit hohem Molekulargewicht.
Das Verfahren umfaßt die Umsetzung von Alkalisulfiden und aromatischen
Halogenverbindungen in einem polaren organischen Lösungsmittel in Abwesenheit von Wasser.
Die Reaktion wird bei Umgebungs- oder leicht erhöhtem Druck durchgeführt. Die
Beispiele der Patentanmeldung veranschaulichen, daß die Reaktion unter
Rückflußbedingungen durchgeführt wird.
Zusammenfassung der Erfindung
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Zweck der Erfindung ist, ein wirtschaftliches und bequemes Verfahren zur
Herstellung eines Polyarylensulfids mit hohem Molekulargewicht bereitzustellen, bei dem
ein teures Polymerisationshilfsmittel, wie Alkalimetallcarboxylate und Lithiumchlorid,
nicht erforderlich ist, und die Polymerisation mit einem konstanten, vergleichsweise
geringen Wassergehalt in einem Reaktionssystem in einem Niederdruckreaktor
durchgeführt wird, ohne daß damit verbundene Anlagen, wie eine Druckeinspritzvorrichtung,
erforderlich sind.
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Die Erfinder haben den Polymerisationsmechanismus genau untersucht, um die
vorstehenden Probleme bei der Herstellung von Polyarylensuliid mit hohem
Molekulargewicht zu lösen, und haben festgestellt, daß die vorstehenden Probleme durch Abkühlen
eines Gasphasenteils eines Reaktors gelöst werden, wobei auch eine Depolymerisation
eines gebildeten Polyarylensulfids vermieden wird.
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Die vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
Polyarylensulfids nach Anspruch 1.
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Vorzugsweise werden 0.005 bis 15 mol-%, bezogen auf das Alkalimetallsulfid,
einer aromatischen Polyhalogenverbindung copolymerisiert, um ein Polyarylensulfid mit
höherem Molekulargewicht zu erhalten.
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Die Apparatur zur Herstellung von Polyarylensulfid durch die Umsetzung eines
Alkalimetallsulfids mit einer aromatischen Dihalogenverbindung in einem organischen
Amidlösungsmittels wird mit einer Vorrichtung zum Abkühlen eines Gasphasenteils des
Reaktors, um dabei einen Teil der gasförmigen Phase im Reaktor zu kondensieren, und
Wiederzurückführen der kondensierten Flüssigkeit in den oberen Teil der flüssigen
Phase in den Reaktor bereitgestellt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Fig. 1 ist eine schematische Ansicht einer Reaktoreinheit mit einer externen
Kühlschlange.
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Fig. 2 ist eine schematische Ansicht einer Reaktoreinheit mit einer internen
Kühlschlange.
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Fig. 3 ist eine schematische Ansicht einer Reaktoreinheit mit einem Kühlmantel.
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Fig. 4 ist eine schematische Ansicht einer Reaktoreinheit mit einer Einheit zum
Sprühen einer Flüssigkeit.
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Fig. 5 ist eine schematische Ansicht einer Reaktoreinheit mit einer Einheit zum
Einblasen eines Gases.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Die kondensierte und rückgeführte Flüssigkeit weist, wegen des Unterschieds des
Dampfdrucks zwischen Wasser und einem Amidlösungsmittel, einen höheren
Wassergehalt, verglichen mit der Flüssigphasenmasse, auf. Dieser Rückfluß mit einem höheren
Wassergehalt erzeugt eine Schicht mit einem höheren Wassergehalt im oberen Teil des
Reaktionsgemisches. Als Ergebnis sind größere Mengen an verbliebenem
Alkalimetallsulfid (z. B. Na&sub2;S), Alkalimetallhalogenid (z. B. NaCl) und Oligomer in dieser Schicht
enthalten. Bei herkömmlichen Verfahren werden gebildetes Polyarylensulfid,
Ausgangssubstanzen, wie Na&sub2;S und Nebenprodukte homogen bei hoher Temperatur von 230ºC
oder höher zusammengemischt. Bei solchen Bedingungen wird das Polyarylensulfid mit
hohem Molekulargewicht nicht gebildet und außerdem kann sogar das einmal gebildete
Polyarylensulfid depolymerisiert werden, wobei Polymere mit niedrigerem
Molekulargewicht und eine merkliche Menge an Thiophenol als Nebenprodukt gebildet werden.
Bei der Erfindung wird angenommen, daß die vorstehenden unvorteilhaften Phänomene
vermieden werden können, Faktoren, die die Reaktion beeinträchtigen, sehr effektiv
ausgeschlossen werden können und ein Polyarylensulfid mit hohem Molekulargewicht
durch aktives Kühlen des Gasphasenteils eines Reaktors und Wiederzurückführen einer
großen Menge an wasserreichem Rückfluß zum oberen Teil der flüssigen Phase erhalten
werden kann. Jedoch sollte die Erfindung nicht durch die Wirkungen beschränkt sein,
die nur durch die vorstehenden Phänomene erreicht werden, sondern es können
verschiedene Effekte, die durch Abkühlen des Gasphasenteils bewirkt werden,
Polyarylensulfid mit hohem Molekulargewicht ergeben.
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Eine Zugabe von Wasser im mittleren Verlauf der Reaktion ist, verschieden zu
herkömmlichen Verfahren, bei der Erfindung nicht erforderlich, aber eine solche Zugabe
von Wasser ist nicht ausgeschlossen. Jedoch gehen einige der Vorteile der Erfindung mit
den Verfahren der Zugabe von Wasser verloren. Demgemäß ist bevorzugt, daß der
ge
samte Wassergehalt in einem Polymerisationssystem im Verlauf der Reaktion konstant
ist. Im allgemeinen wird die Polymerisation von Polyarylensulfid in einem
Temperaturbereich von 180 bis 350ºC durchgeführt und ein Reaktor muß erhitzt werden.
Demgemäß ist es gebräuchlich, einen Reaktor oder eine gesamte Reaktionsapparatur mit
wärmeisolierenden Materialien für die Wärmewirtschaftlichkeit abzudecken. Im Gegensatz
dazu wird der Gasphasenteil eines Reaktors bei der Erfindung vielmehr abgekühlt. Das
ist selbstverständlich in der Wärmewirtschaftlichkeit, verglichen mit üblichen Wegen,
nachteilig, aber die erreichten Vorteile gleichen den Nachteil mehr als aus. Eine
Maßnahme zum Abkühlen des Gasphasenteils eines Reaktors kann eine externe Kühlung oder
interne Kühlung sein und umfaßt vorzugsweise (a) eine um eine obere Außenwand des
Reaktors gewickelte externe Kühlschlange, (b) eine im oberen inneren Teil des Reaktors
befestigte interne Kühlschlange, (c) einen auf einer oberen Außenwand des Reaktors
befestigten Kühlmantel, (d) eine Einheit zum Sprühen oder Blasen einer Flüssigkeit oder
eines Gases direkt auf eine obere Außenwand des Reaktors oder (e) einen
Rückflußkühler, befestigt zum Beispiel über dem Reaktor. Jede andere Maßnahme kann ebenfalls
angewandt werden, sofern sie eine Wirkung auf die Erhöhung der Menge des
Rückflusses im Reaktor aufweist. Es ist nicht erforderlich, daß eine solche Kühlmaßnahme sich
auf den ganzen Gasphasenteil des Reaktors erstreckt. Wenn die Kühlwirkung sich nach
unten auf den Flüssigphasenteil ausdehnt, wird die Wärmewirtschaftlichkeit
verschlechtert. Demgemäß ist bevorzugt, nur einen oberen Gasphasenteil zu kühlen, und das ist
ausreichend. Wenn eine umgebende Temperatur vergleichsweise gering (z. B.
Normaltemperatur) ist, kann ein geeignetes Kühlen durch Entfernen der wärmeisolierenden
Materialien vom oberen Teil eines herkömmlichen Reaktors vorgenommen werden.
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Ein an der Wand eines Reaktors oder Wand einer inneren Kühlvorrichtung
kondensiertes Wasser/Amid-Lösungsmittelgemisch kann entlang der Wand herunterfallen,
wobei es den oberen Teil der flüssigen Phase in dem Reaktor erreicht, oder kann mit
jedem Verfahren gesammelt und zum oberen Teil der flüssigen Phase im Reaktor geleitet
werden.
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Inzwischen wird die Temperatur der flüssigen Phasenmasse konstant auf einem
festgelegten Wert gehalten oder gemäß einem festgelegten Temperaturprofil geregelt.
Wenn die Temperatur konstant ist, wird die Reaktion vorzugsweise bei einer Temperatur
von 230 bis 275ºC für 0.1 bis 20 Stunden, stärker bevorzugt 240 bis 265ºC für 1 bis 6
Stunden, durchgeführt. Es ist vorteilhaft, ein Reaktionstemperaturprofil mit mindestens
zwei Stufen anzuwenden, um ein Polyarylensulfid mit höherem Molekulargewicht zu
erhalten. Der erste Schritt wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 195 bis 240ºC
durchgeführt. Wenn die Temperatur geringer ist, ist die Reaktionsgeschwindigkeit zu
gering, um brauchbar zu sein. Wenn sie 240ºC übersteigt, ist die
Reaktionsgeschwin
digkeit zu hoch, um ein Polyarylensulfid mit ausreichend hohem Molekulargewicht zu
erhalten, und außerdem steigt die Geschwindigkeit von Nebenreaktionen merklich. Der
erste Schritt wird vorzugsweise zu einem Zeitpunkt beendet, wenn das Verhältnis der
restlichen aromatischen Dihalogenverbindung zu der in das Polymerisationssystem
eingebrachten 1 bis 40 mol-% beträgt und das Molekulargewicht einen Bereich von 3000
bis 20000, stärker bevorzugt 2 bis 15 mol-% und einen Molekulargewichtsbereich von
5000 bis 15000, erreicht. Wenn das Verhältnis 40 mol-% übersteigt, neigt eine
Nebenreaktion, wie Depolymerisation, im anschließenden zweiten Schritt zum Auftreten.
Wenn es geringer als 1 mol-% ist, ist der endgültige Erhalt eines Polyarylensulfids mit
hohem Molekulargewicht schwierig. Dann wird die Temperatur erhöht und im letzten
Schritt die Reaktion vorzugsweise bei einer Reaktionstemperatur von 240 bis 270ºC für
1 bis 10 Stunden durchgeführt. Wenn die Temperatur geringer ist, kann ein
Polyarylensuliid mit ausreichend hohem Molekulargewicht nicht erhalten werden. Wenn die
Temperatur 270ºC übersteigt, neigt eine Nebenreaktion, wie Depolymerisation, zum
Auftreten, und es ist schwierig, ein Produkt mit hohem Molekulargewicht stabil herzustellen.
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In der Praxis wird der Wassergehalt im Alkalimetallsuliid in einem
Amidlösungsmittel durch Entwässerung oder Zugabe von Wasser bei Bedarf in einer
Atmosphäre eines Inertgases auf einen festgelegten Wert gebracht. Der Wassergehalt beträgt
vorzugsweise 0.5 bis 2.5 mol, pro Mol Alkalimetallsulfid. Wenn er geringer als 0.5 mol ist,
ist die Reaktionsgeschwindigkeit zu hoch und eine unvorteilhafte Reaktion, wie
Nebenreaktion, kann auftreten. Wenn er 2.5 mol übersteigt, ist die Reaktionsgeschwindigkeit
zu langsam und außerdem werden größere Mengen an Nebenprodukt, wie Phenol, in
einem Filtrat nach der Reaktion festgestellt und der Polymerisationsgrad ist kleiner. Eine
aromatische Dihalogenverbindung kann in ein Reaktionssystem bei Beginn eingebracht
werden oder während oder nach Einstellung des Wassergehalts zugegeben werden. Sie
wird vorzugsweise in einer Menge von 0.9 bis 1.1 mol, pro Mol Alkalimetallsulfid,
verwendet, um ein Polyarylensulfid mit hohem Molekulargewicht zu erhalten.
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Im Fall einer Einstufenreaktion bei konstanter Temperatur sollte das Kühlen des
Gasphasenteils während der Reaktion, spätestens unter 250ºC im mittleren Verlauf des
Temperaturanstiegs, aber vorzugsweise zu Beginn der Reaktion, gestartet werden. Im
Fall von mehrstufigen Reaktionen wird das Kühlen vorzugsweise im mittleren Verlauf
des Temperaturanstiegs nach einer ersten Reaktionsstufe, aber stärker bevorzugt bei
einer ersten Reaktionsstufe gestartet. Druck in einem Reaktor ist üblicherweise die am
stärksten geeignete Maßnahme für den Grad der Kühlwirkung. Ein absoluter Wert des
Drucks hängt von den Eigenschaften eines Reaktors, den Rührbedingungen, dem
Wassergehalt in einem Reaktionssystem, Molverhältnis einer aromatischen
Dihalogenverbindung zum Alkalimetallsulfid usw. ab. Jedoch bedeutet ein verminderter Reaktordruck,
verglichen zu dem bei den gleichen Reaktionsbedingungen außer der Abwesenheit des
Kühlers, daß die Menge der Rückflusses erhöht wird und die Temperatur an der Gas-
Flüssig-Grenzfläche einer Reaktionslösung vermindert wird. Es wird angenommen, daß
eine relative Verminderung im Druck das Ausmaß der Trennung zwischen einer Schicht
mit einem größeren Wassergehalt und der restlichen Schicht zeigt. Demgemäß sollte ein
Kühlen in einem solchen Ausmaß vorgenommen werden, daß der Innendruck im Reaktor
geringer ist als der, wenn das Kühlen nicht durchgeführt wird. Ein Fachmann kann das
Ausmaß des Kühlers, abhängig von den verwendeten Vorrichtungen und den
Verfahrensbedingungen, bestimmen.
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So hergestelltes Polyarylensulfid kann von Nebenprodukten abgetrennt und mit
bekannten Aufarbeitungsverfahren getrocknet werden.
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Die Erfindung wird in bezug auf die beigefügten Figuren erklärt. Fig. 1 zeigt
eine Reaktoreinheit mit einer um den oberen Außenteil des Reaktors gewickelten
Kühlschlange. Die Substanzen für die Reaktion werden in den Reaktor 1 über eine Leitung 8
gegeben, wobei eine flüssige Phase gebildet wird, die mit einer Rührvorrichtung 2
gerührt wird. Der Flüssigphasenteil des Reaktors 1 wird mit einem Heizmediummantel 3
bedeckt, in dem ein Heizmedium über Leitung 4 einfließt und über Leitung 5 ausfließt.
Im Flüssigphasenteil des Reaktors wird die innere Heizspirale 6 angeordnet, in der ein
Wärmemedium ein- und ausfließt. Im oberen Teil des Reaktors wird Stickstoff zum
Unterdrucksetzer über Leitung 8 eingeleitet und zum Druckvermindern wieder aus 8
abgezogen. Wenn eine Wärmeentwässerung durchgeführt wird, nachdem Natriumsulfid
eingebracht ist, wird über Leitung 8 gesaugt. Nach vollständiger Polymerisation wird eine
gebildete, Polyarylensulfid enthaltende Aufschlämmung über Leitung 9 abgezogen.
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Auf die obere Außenwand des Reaktors ist eine äußere Kühlschlange 11
gewickelt, in der ein Kühlmittel, z. B. Wasser, mit 20 bis 90ºC über Leitung 13 unter einer
Fließgeschwindigkeitsregelung über ein Kontrollventil (nicht gezeigt) eingeleitet und
über Leitung 12 abgezogen wird. So wird der Gasphasenteil (d. h. oberer Teil) des
Reaktors gekühlt, und ein Teil der gasförmigen Phase wird kondensiert, fällt entlang der
Wand des Reaktors herunter und wird in die flüssige Phase zurückgeführt. Der gesamte
Reaktor ist mit einem wärmeisolierenden Material 10 bedeckt.
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Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform, in der eine innere Kühlschlange 21 in
einem oberen Innenteil eines Reaktors 1 angebracht ist. Die Nummern in Fig. 2 zeigen
die gleicher Teile wie in Fig. 1. Das gilt für die anderen Figuren. Auf der Oberfläche
der Kühlschlange 21 kondensierte Flüssigkeit fällt entlang der Kühlschlange und darin
entlang der Wand des Reaktors herunter und erreicht eine flüssige Phase. Alternativ
kann eine Mulde so angeordnet werden, daß sie fallende Tröpfchen aufnimmt, die auf
der Oberfläche der Kühlschlange 21 kondensiert werden, und sie in die flüssige Phase
einbringt.
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In einer anderen in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform wird ein Kühlmantel 31
auf einer oberen Außenwand des Reaktors 1 befestigt.
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In einer anderen in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform wird Wasser über Leitung
42 zugeführt und über Düsen 41 direkt auf die obere Außenwand des Reaktors 1
gesprüht. Das gesprühte Wasser fließt langsam in einen porösen Träger für ein
wärmeisolierendes Material 44, zum Beispiel eine aus rostfreiem Stahl hergestellte
schwammartigen Schicht ab, und wird über Leitung 43 abgezogen.
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In einer anderen in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform gibt es kein
wärmeisolierendes Material am oberen Teil des Reaktors 1, wo die Wand des Reaktors exponiert ist.
Druckluft wird über Leitung 52 zugeführt und über Düsen 51 zur oberen Außenwand
des Reaktors geblasen.
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Eine in der Apparatur gemäß der Erfindung hergestellte Aufschlämmung, die
Polyarylensuliid enthält, wird über Leitung 9 entnommen, von Nebenprodukten in
üblichen Schritten getrennt und getrocknet.
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Die bei der Erfindung zu verwendenden Amidlösungsmittel sind die zur
Polymerisation von Polyphenylensulfid bekannten und schließen zum Beispiel
N-Methylpyrrolidon (nachstehend NMP), N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid und N-
Methylcaprolactam und Gemische davon ein, wobei NMP bevorzugt wird. Alle diese
weisen einen geringeren Dampfdruck als Wasser auf.
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Die bei der Erfindung zu verwendenden Alkalimetallsulfide sind auch bekannt
und schließen zum Beispiel Lithiumsulfid, Natriumsulfid, Kaliumsulfid, Rubidiumsulfid
und Gemische davon ein. Diese können hydratisiert oder in Form einer wäßrigen
Lösung sein. In einer anderen Ausführungsform können Hydrosulfide oder Hydrate davon,
die diesen entsprechen, in die entsprechenden Sulfide mit jeweils dem entsprechenden
Hydroxid umgewandelt und verwendet werden. Natriumsulfid, das weniger teuer ist, ist
bevorzugt.
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Die bei der Erfindung zu verwendenden aromatischen Dihalogenverbindungen
können aus denen ausgewählt werden, die in der japanischen Patentveröffentlichung
3368/1970 beschrieben sind. p-Dichlorbenzol ist bevorzugt. Außerdem kann eine kleine
Menge (20 mol-% oder weniger) einer oder mehrerer Verbindungen von
m-Dihalogenbenzol, o-Dihalogenbenzol, dihalogeniertem Diphenylether, Diphenylsulfon und
Biphenyl, zur Herstellung von Copolymeren verwendet werden, wie m-Dichlorbenzol,
o-Dichlorbenzol, p,p'-Dichlordiphenylether, m,p'-Dichlordiphenylether,
m,m'-Dichlordiphenylether, p,p'-Dichlordiphenylsulfon, m,p'-Dichlordiphenylsulfon,
m,m'-Dichlordiphenylsulfon, p,p'-Dichlorbiphenyl, m,p'-Dichlorbiphenyl und m,m'-Dichlorbiphenyl.
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Kleine Mengen an Zusätzen, wie monohalogenierte Verbindungen, als Endgruppe
oder Modifikator, können verwendet werden.
Herstellung von Polyarylensulfid mit höherem Molekulargewicht mit einer aromatischen
Polyhalgenverbindung
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Polyarylensulfid mit höherem Molekulargewicht wird durch Zugabe einer
aromatischen Polyhalogenverbindung als Comonomer in einem Reaktionssystem bei der
vorliegenden Erfindung hergestellt.
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Bei dieser Ausführungsform ist der gesamte Wassergehalt in einem
Reaktionssystem vorzugsweise geringer als 1.7 mol, stärker bevorzugt 0.8 bis 1.2 mol, pro mol
Alkalimetallsulfid. Wenn er 1.7 mol übersteigt, treten Nebenreaktionen merklich auf. Die
Menge der Nebenprodukte, wie Phenol, in einem Reaktionsprodukt steigt mit
steigendem Wassergehalt des Reaktionssystems. Der Polymerisationsgrad ist ebenfalls gering.
Wenn der Wassergehalt geringer als 0.8 mol ist, ist die Reaktionsgeschwindigkeit zu
hoch, um ein gewünschtes höheres Molekulargewicht zu erreichen.
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Eine aromatische Polyhalogenverbindung wird in einer Menge von 0.005 bis 1.5
mol-%, vorzugsweise 0.02 bis 0.75 mol-%, bezogen auf das Alkalimetallsulfid,
verwendet. Wenn sie geringer als 0.005 mol-% ist, wird die Wirkung der Zugabe einer
aromatischen Polyhalogenverbindung nicht festgestellt. Wenn er 1.5 mol-% übersteigt, ist die
Viskosität des Polyarylensulfids in der Schmelze extrem hoch. Daher treten gelartige
Substanzen beim Formen auf, und außerdem ist die Formbarkeit schlecht. Die
aromatische Polyhalogenverbindung kann zusammen mit einer aromatischen
Dihalogenverbindung zu einem Reaktionssystem zugegeben werden oder kann zu jedem Zeitpunkt im
mittleren Verlauf der Reaktion zugegeben werden.
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Die bei der Erfindung zu verwendenden aromatischen Polyhalogenverbindungen
weisen mindestens drei Halogensubstituenten im Molekül auf und schließen zum Beispiel
1,2,3-Trichlorbenzol, 1,2,4-Trichlorbenzol, 1,3,5-Trichlorbenzol,
1,3-Dichlor-5-brombenzol, 2,4,6-Trichlortoluol, 1,2,3,5-Tetrabrombenzol, Hexachlorbenzol,
1,3,5-Trichlor-2,4,6-trimethylbenzol, 2,2',4,4'-Tetrachlorbiphenyl, 2,2',6,6'-Tetrabrom-
3,3',5,5'-tetramethylbiphenyl, 1,2,3,4-Tetrachlornaphthalin,
1,2,4-Tribrom-6-methylnaphthalin und Gemische davon ein. 1,2,4-Trichlorbenzol und 1,3,5-Trichlorbenzol sind
bevorzugt.
Beispiel
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Die Erfindung wird nachstehend in bezug auf die folgenden Beispiele weiter
erklärt.
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In den Beispielen und Vergleichsbeispielen ist das Molekulargewicht ein
Molekulargewicht an der Peakspitze, das wie folgt erhalten wird: eine Retentionszeit, bestimmt
bei 210ºC durch Gelpermeationschromatographie unter Verwendung von
1-Chlornaphthalin als mobile Phase wird in ein Molekulargewicht, bezogen auf Polystyrolstandard,
umgerechnet, das dann im Universalkalibrierungsverfahren kompensiert wird. Die
verwendete Apparatur war der Typ SSC-7000, erhältlich von Senshu Kagaku. Jedoch wurde
ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts statt des Molekulargewichts an der Peakspitze
in den Beispielen 9 bis 16 und Vergleichsbeispielen 7 bis 11 angegeben.
Beispiel 1
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In einem 150 l-Autoklaven, der mit einer äußeren Kühlschlange ausgestattet ist,
wie in Fig. 1 gezeigt, wurden 19.253 kg fiockenförmiges Natriumsulfid (Na&sub2;S-Gehalt
60.8 Gew.-%) und 45.0 kg N-Methyl-2-pyrrolidon (nachstehend als NMP bezeichnet)
eingebracht. Die Temperatur wurde in einem Stickstoffstrom unter Rühren auf 204ºC
erhöht, um 4.442 kg Wasser abzudestillieren. Der Autoklav wurde dann verschlossen
und auf 180ºC abgekühlt, worin 21.940 kg para-Dichlorbenzol (nachstehend als p-DCB
bezeichnet) und 18.0 kg NMP eingebracht wurden. Nach Unterdrucksetzen bis 1 kg/cm²
Überdruck (d. h. Meßdruck) mit Stickstoffgas bei einer Flüssigkeitstemperatur von
150ºC wurde die Temperatur erhöht. Das Rühren wurde bei einer
Flüssigkeitstemperatur von 220ºC für drei Stunden fortgesetzt, während ein Kühlmittel mit 20ºC in eine
Schlange geleitet wurde, die um den oberen Teil der Außenseite des Autoklaven
gewickelt war, um ihn zu kühlen. Dann wurde die Flüssigkeitstemperatur erhöht und das
Rühren bei einer Flüssigkeitstemperatur von 260ºC für drei Stunden fortgesetzt.
Anschließend wurde die Temperatur erniedrigt und gleichzeitig das Kühlen des oberen Teils des
Autoklaven abgebrochen. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug 8.71 kg/cm²
Überdruck.
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Die erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt mit einem üblichen
Verfahren mit warmem Wasser gewaschen und dann 4.5 Stunden bei 120ºC getrocknet,
wobei ein weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde. Das Molekulargewicht des so
erhaltenen Polyphenylensulfids betrug 42000. Die Umwandlung, 100 - (Gewicht an
verbliebenem p-DCB/Gewicht an eingebrachtem p-DCB) · 100, betrug 98.4%.
Thiophenol wurde im Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen. Der Nachweis von Thiophenol
wurde mit Gaschromatographie durchgeführt.
Beispiel 2
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In einem mit Wassersprühdüsen ausgestatteten 4 m³ Autoklaven, wie in Fig. 4
gezeigt, wurden 513.4 kg flockenförmiges Natriumsulfid (Na&sub2;S-Gehalt 60.3 Gew.-%)
und 1190 kg NMP eingebracht. Die Temperatur wurde in einem Stickstoffstrom unter
Rühren auf 204ºC erhöht, um 111.3 kg Wasser abzudestillieren. Der Autoklav wurde
dann verschlossen und auf 180ºC abgekühlt, in den 583.1 kg p-DCB und 400 kg NMP
eingebracht wurden. Nach Unterdrucksetzen auf 1 kg/cm² Überdruck mit Stickstoffgas
bei einer Flüssigkeitstemperatur von 150ºC wurde die Temperatur erhöht. Das Rühren
wurde bei einer Flüssigkeitstemperatur von 215ºC für fünf Stunden fortgesetzt, während
Wasser auf den oberen Teil des Autoklaven gesprüht wurde, um ihn zu kühlen. Dann
wurde die Temperatur erhöht und das Rühren bei einer Flüssigkeitstemperatur von
255ºC für vier Stunden fortgesetzt. Die Temperatur wurde erniedrigt und gleichzeitig
das Kühlen des oberen Teils des Autoklaven abgebrochen. Der Maximaldruck während
der Reaktion betrug 9.2 kg/cm² Überdruck.
-
Die erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt mit warmem Wasser
auf übliche Weise gewaschen und dann in einem Trockner mit 130ºC getrocknet, wobei
ein weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde. Das Molekulargewicht des so
erhaltenen Polyphenylensulfids betrug 46500. Die Umwandlung betrug 98.6%. Thiophenol
wurde im Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen.
Beispiel 3
-
In einen mit acht Lufteinblasdüsen ausgestatteten 150 l-Autoklaven, wie in Fig.
5 gezeigt, wurden 19.253 kg flockenförmiges Natriumsulfid (Na&sub2;S-Gehalt 60.8 Gew.-%)
und 45.0 kg NMP eingebracht. Die Temperatur wurde in einem Stickstoffstrom unter
Rühren auf 204ºC erhöht, um 4.074 kg Wasser abzudestillieren. Der Autoklav wurde
dann verschlossen und auf 180ºC abgekühlt, in den 21.940 kg p-DCB und 18.0 kg NMP
eingebracht wurden. Nach Unterdrucksetzen auf 1 kg/cm² Überdruck mit Stickstoffgas
bei einer Flüssigkeitstemperatur von 150ºC wurde die Temperatur erhöht. Nachdem die
Flüssigkeitstemperatur 240ºC erreicht hatte, wurde ein Luftstrom mit 15ºC mit einer
Fließgeschwindigkeit von 20 l/min über acht Düsen in den oberen Teil des Autoklaven
eingeblasen, bei dem das wärmeisolierende Material entfernt wurde. Das Rühren wurde
bei einer Flüssigkeitstemperatur von 250ºC für zwei Stunden fortgesetzt. Die
Temperatur wurde erniedrigt und gleichzeitig das Kühlen des oberen Teils des Autoklaven
abgebrochen. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug 8.89 kg/cm² Überdruck.
-
Die erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt auf übliche Weise
mit warmem Wasser gewaschen und dann 4.5 Stunden bei 120ºC getrocknet, wobei ein
weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde. Das Molekulargewicht des so erhaltenen
Polyphenylensulfids betrug 30300. Die Umwandlung betrug 98.6%. Thiophenol wurde
im Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen.
Vergleichsbeispiel 1
-
Eine Polymerisation wurde wie in Beispiel 1 mit der Ausnahme durchgeführt,
daß kein Kühlmittel durch die äußere Kühlschlange geleitet wurde. Der Maximaldruck
während der Reaktion betrug 10.3 kg/cm² Überdruck. Das erhaltene Polymer wies ein
Molekulargewicht von 27500 auf und die Umwandlung betrug 99.0%. Es wurde
festgestellt, daß Thiophenol in einer Konzentration von 200 ppm im Reaktionsprodukt
vorhanden war.
Vergleichsbeispiel 2
-
Eine Polymerisation wurde wie in Beispiel 1 mit der Ausnahme durchgeführt,
daß ein Wärmemedium mit 270ºC in der äußeren Kühlschlange durchgeleitet wurde.
Der Maximaldruck während der Reaktion betrug 11.2 kg/cm² Überdruck. Das erhaltene
Polymer wies ein Molekulargewicht von 22000 auf und die Umwandlung betrug 99.1%.
Das erhaltene Polymer war ein leicht bräunlich weißes Pulver. Es wurde festgestellt, daß
Thiophenol in einer Konzentration von 400 ppm im Reaktionsprodukt vorhanden war.
Vergleichsbeispiel 3
-
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 2 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß Wasser nicht auf den oberen Teil des Autoklaven gesprüht wurde. Der
Maximaldruck während der Reaktion betrug 10.8 kg/cm² Überdruck. Das erhaltene Polymer
wies ein Molekulargewicht von 23500 auf und die Umwandlung betrug 99.0%. Es
wurde festgestellt, daß Thiophenol in einer Konzentration von 250 ppm im Reaktionsprodukt
vorhanden war.
Beispiel 4
-
In einen mit Luftblasdüsen ausgestatteten 3 l-Autoklaven, wie in Fig. 5 gezeigt,
wurden 388.3 g flockenförmiges Natriumsulfid (NaZS-Gehalt 60.3 Gew.-%) und 900 g
NMP eingebracht. Die Temperatur wurde in einem Stickstoffstrom unter Rühren auf
204ºC erhöht, um 81.2 g Wasser abzudestillieren. Der Autoklav wurde dann
verschlossen und auf 180ºC abgekühlt, wozu eine Lösung von 436.6 g p-DCB und 4.4 g meta-
Dichlorbenzol, gelöst in 240 g NMP, gegeben wurde. Nach Unterdrucksetzen auf 1
kg/cm² Überdruck mit Stickstoffgas bei einer Flüssigkeitstemperatur von 150ºC wurde
die Temperatur erhöht. Das Rühren wurde bei einer Flüssigkeitstemperatur von 215ºC
für 5.5 Stunden fortgesetzt, während ein Luftstrom über vier Düsen zum oberen Teil des
Autoklaven geblasen wurde, um ihn zu kühlen. Dann wurde die Temperatur erhöht und
das Rühren bei einer Flüssigkeitstemperatur von 250ºC für drei Stunden fortgesetzt.
Anschließend wurde die Temperatur erniedrigt und gleichzeitig das Kühlen des oberen
Teils des Autoklaven abgebrochen. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug
8.18 kg/cm² Überdruck.
-
Die erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt mit einem üblichen
Verfahren mit warmem Wasser gewaschen und dann in einem Ofen mit 120ºC für 5
Stunden getrocknet, wobei ein weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde. Das
Molekulargewicht des Produkts betrug 37600. Die Umwandlung war 98. 8%. Thiophenol
wurde im Reaktionsprodukt nicht festgestellt.
Vergleichsbeispiel 4
-
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 3 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß der Luftstrom nicht auf den oberen Teil des Autoklaven geblasen wurde, wobei der
Teil mit einem wärmeisolierenden Material bedeckt war. Der Maximaldruck während
der Reaktion betrug 10.8 kg/cm² Überdruck. Das erhaltene Polymer wies ein
Molekulargewicht von 26500 auf und die Umwandlung betrug 98.9%. Es wurde festgestellt,
daß Thiophenol in einer Konzentration von 140 ppm im Reaktionsprodukt vorhanden
war.
Beispiel 5
-
In einen mit Wassersprühdüsen ausgestatteten 4 m³ Autoklaven, wie in Fig. 4
gezeigt, wurden 513.4 kg flockenförmiges Natriumsuliid (Na&sub2;S-Gehalt 60.8 Gew.-%)
und 1190 kg NMP eingebracht. Die Temperatur wurde in einem Stickstoffstrom unter
Rühren auf 204ºC erhöht, um 111.3 kg Wasser abzudestillieren. Der Autoklav wurde
dann verschlossen und auf 180ºC abgekühlt, in den 583.1 kg p-DCB und 400 kg NMP
eingebracht wurden. Nach Unterdrucksetzen auf 1 kglcm² Überdruck mit Stickstoffgas
bei einer Flüssigkeitstemperatur von 150ºC wurde die Temperatur erhöht. Nachdem die
Flüssigkeitstemperatur 240ºC erreicht hatte, wurde Wasser auf den oberen Teil des
Autoklaven gesprüht, um ihn abzukühlen. Dann wurde die Temperatur erhöht und das
Rühren bei einer Flüssigkeitstemperatur von 255ºC für zwei Stunden fortgesetzt.
Anschließend wurde die Temperatur erniedrigt und gleichzeitig das Kühlen des oberen Teils des
Autoklaven beendet. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug 9.4 kg/cm²
Überdruck.
-
Die erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt mit einem üblichen
Verfahren mit warmem Wasser gewaschen und dann in einem Trockner mit 130ºC
getrocknet, wobei ein weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde. Das
Molekularge
wicht des so erhaltenen Polyphenylensulfids betrug 31500. Die Umwandlung betrug
99.1%. Spuren von Thiophenol wurden im Reaktionsprodukt nachgewiesen.
Veregleichsbeispiel 5
-
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 5 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß Wasser nicht auf den oberen Teil des Autoklaven gesprüht wurde. Der
Maximaldruck während der Reaktion betrug 11.0 kg/cm² Überdruck. Das erhaltene Polymer
wies ein Molekulargewicht von 23800 auf, und die Umwandlung betrug 99.3%. Es
wurde festgestellt, daß Thiophenol in einer Konzentration von 220 ppm im
Reaktionsprodukt vorhanden war.
Beispiel 6
-
Ein 4 m³ Autoklav wurde verwendet. Sein oberer äußerer Teil über einem
Flüssigkeitsspiegel wurde nicht mit einem wärmeisolierenden Material bedeckt und der Luft
ausgesetzt. Die Atmosphärentemperatur betrug 20.3ºC. Der untere äußere Teil unter
einem Flüssigkeitsspiegel wurde mit einem Heizmantel bedeckt, der wiederum mit
feuerfesten Steinen zur thermischen Isolierung bedeckt war. In den vorstehenden Autoklaven
wurden 512.2 kg flockenförmiges Natriumsulfid (Na&sub2;S-Gehalt 60.3 Gew.-%) und 1200
kg NMP eingebracht. Die Temperatur wurde in einem Stickstoffstrom unter Rühren auf
204ºC erhöht, um 104.1 kg Wasser abzudestillieren. Der Autoklav wurde dann
verschlossen und auf 180ºC abgekühlt, in den 577.4 kg p-DCB und 400 kg NMP
eingebracht wurden. Nach Unterdrucksetzen auf 1 kg/cm² Überdruck mit Stickstoffgas bei
einer Flüssigkeitstemperatur von 150ºC wurde die Temperatur erhöht. Das Rühren
wurde bei einer Flüssigkeitstemperatur von 215ºC für fünf Stunden fortgesetzt. Dann wurde
die Temperatur erhöht und das Rühren für vier Stunden bei einer Flüssigkeitstemperatur
von 255ºC fortgesetzt. Anschließend wurde die Temperatur erniedrigt. Der
Maximaldruck während der Reaktion betrug 9.8 kg/cm² Überdruck.
-
Das Molekulargewicht des so erhaltenen weißen pulverförmigen Produkts betrug
41700. Die Umwandlung betrug 98.7%. Thiophenol wurde in einer Konzentration von
20 ppm im Reaktionsprodukt nachgewiesen.
Vergleichsbeispiel 6
-
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 6 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß die gesamte Reaktionsapparatur mit feuerfesten Steinen wärmeisoliert war. Der
Maximaldruck während der Reaktion betrug 10.3 kg/m² Überdruck. Die erhaltene
Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt mit einem üblichen Verfahren mit warmem
Wasser gewaschen und dann in einem Trockner mit 130ºC getrocknet, wobei ein weißes
pulverförmiges Produkt erhalten wurde. Das Molekulargewicht des so erhaltenen
Polyphenylensulfids betrug 25000. Die Umwandlung betrug 99.1%. Thiophenol wurde in
einer Konzentration von 280 ppm im Reaktionsprodukt nachgewiesen.
Beispiel 7
-
In einen mit einer inneren Kühlschlange ausgestatteten 150 l Autoklaven, wie in
Fig. 2 gezeigt, wurden 16.825 kg flockenförmiges Natriumsulfid (Na&sub2;S-Gehalt 60.3
Gew.-%) und 39.0 kg NMP eingebracht. Die Temperatur wurde in einem
Stickstoffstrom unter Rühren auf 204ºC erhöht, um 3.627 kg Wasser abzudestillieren. Der
Autoklav wurde dann verschlossen und auf 180ºC abgekühlt, in den 19.206 kg p-DCB
und 15.6 kg NMP eingebracht wurden. Nach Unterdrucksetzers auf 1 kg/cm² Überdruck
mit Stickstoffgas bei einer Flüssigkeitstemperatur von 150ºC wurde die Temperatur
erhöht.
-
Das Rühren wurde 6 Stunden fortgesetzt, während die Flüssigkeitstemperatur auf
215ºC gehalten wurde, und dann die Temperatur wieder erhöht. Nachdem die
Temperatur 220ºC erreicht hatte, wurde ein Kühlmittel mit 20ºC in die innere Kühlschlange
geleitet. Die Flüssigkeitstemperatur wurde auf 250ºC erhöht und das Rühren 3 Stunden bei
der Temperatur fortgesetzt. Anschließend wurde die Temperatur erniedrigt und
gleichzeitig der Strom des Kühlmittels in der inneren Kühlschlange beendet. Der
Maximaldruck während der Reaktion betrug 8.61 kg/cm² Überdruck.
-
Die erhaltene Aufschlämmung wurde wie in Beispiel 1 behandelt, wobei ein
weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde. Das Molekulargewicht des so erhaltenen
Polyphenylensulfids betrug 44500. Die Umwandlung betrug 99.2%. Thiophenol wurde
im Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen.
Vergleichsbeispiel 7
-
Die Polymerisation wurde wie in Beispiel 7 mit der Ausnahme durchgeführt, daß
kein Kühlmittel in die innere Kühlschlange geleitet wurde. Der Maximaldruck während
der Reaktion betrug 10.9 kg/cm² Überdruck. Das so erhaltene Polymer wies ein
Molekulargewicht von 27000 auf und die Umwandlung betrug 98.8%. Es wurde festgestellt,
daß Thiophenol in einer Konzentration von 175 ppm im Reaktionsprodukt vorhanden
war.
Beispiel 8
-
In einen mit einem Kühlmantel ausgestatteten 2 m³ Autoklaven, wie in Fig. 3
gezeigt, wurden 256.7 kg flockenförmiges Natriumsulfid (Na&sub2;S-Gehalt 60.8 Gew.-%)
und 600 kg NMP eingebracht. Die Temperatur wurde in einem Stickstoffstrom unter
Rühren auf 204ºC erhöht, um 57.6 kg Wasser abzudestillieren. Der Autoklav wurde
dann verschlossen und auf 180ºC abgekühlt, in den 293.1 kg p-DCB und 200 kg NMP
eingebracht wurden. Nach Unterdrucksetzer mit Stickstoffgas bei einer
Flüssigkeitstemperatur von 150ºC auf 1 kg/cm² Überdruck wurde die Temperatur erhöht. Das Rühren
wurde bei einer Flüssigkeitstemperatur von 215ºC für 4.5 Stunden fortgesetzt, während
ein Kühlmittel mit 20ºC in den Mantel geleitet wurde. Dann wurde die
Flüssigkeitstemperatur erhöht und das Rühren drei Stunden bei einer Flüssigkeitstemperatur von 255ºC
fortgesetzt. Anschließend wurde die Temperatur erniedrigt und gleichzeitig das Kühlen
des oberen Teils des Autoklaven abgebrochen. Der Maximaldruck während der Reaktion
betrug 8.55 kg/cm² Überdruck.
-
Die erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt mit warmem Wasser
mit einem herkömmlichen Verfahren gewaschen und dann in einem Trockner mit 130ºC
getrocknet, wobei ein weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde. Das
Molekulargewicht des so erhaltenen Polyphenylensulfids betrug 48300. Die Umwandlung betrug
98.9%. Thiophenol wurde im Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen.
Beispiel 9
-
In einen 150 l Autoklaven, wie in Fig. 4 gezeigt, wurden 19.478 kg
flockenförmiges Natriumsuliid (Na&sub2;S-Gehalt 60.1 Gew.-%) und 45.0 kg NMP eingebracht. Die
Temperatur wurde unter einem Stickstoffstrom unter Rühren auf 204ºC erhöht, um
4.856 kg Wasser abzudestillieren (der Gehalt an verbliebenem Wasser betrug 1.08 mol,
pro Mol Natriumsulfid). Der Autoklav wurde dann verschlossen und auf 180ºC
abgekühlt, in den 21.940 kg p-DCB und 18.0 kg NMP eingebracht wurden. Nach
Unterdrucksetzer auf 1 kg/cm² Überdruck mit Stickstoffgas bei einer Flüssigkeitstemperatur
von 150ºC wurde die Temperatur erhöht. Das Rühren wurde 7 Stunden bei einer
Flüssigkeitstemperatur von 215ºC fortgesetzt, während Wasser auf den oberen Teil der
Außenseite des Autoklaven gesprüht wurde, um den Gasphasenteil des Autoklaven
abzukühlen. Dann wurden 108.9 g 1,3,5-Trichlorbenzol (etwa 0.4 mol-%, bezogen auf
Natriumsulfid) in 500 g NMP in den Autoklaven unter Druck mit einer kleinen
Hochdruckpumpe eingebracht. Dann wurde die Temperatur erhöht und das Rühren drei Stunden bei
einer Flüssigkeitstemperatur von 260ºC fortgesetzt. Anschließend wurde die Temperatur
erniedrigt und gleichzeitig das Sprühen des Wassers auf den oberen Teil des Autoklaven
beendet. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug 8.89 kg/cm² Überdruck.
-
Die erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt mit einem
herkömmlichen Verfahren mit warmem Wasser gewaschen und dann in einem Ofen mit
120ºC für 5 Stunden getrocknet, wobei ein weißes pulverförmiges Produkt erhalten
wurde. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts des so erhaltenen
Polyphenylensul
fids betrug 81600. Die Umwandlung betrug 99.0%. Thiophenol wurde im
Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen.
Beispiel 10
-
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 9 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß 21.8 g 1,3,5-Trichlorbenzol (etwa 0.08 mol-%, bezogen auf Natriumsulfid)
verwendet wurde. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug 8.87 kg/cm² Überdruck.
Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts des erhaltenen weißen pulverförmigen
Polyphenylensulfids betrug 51500. Die Umwandlung betrug 99.2%. Thiophenol wurde im
Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen.
Beispiel 11
-
In einen 150 l-Autoklaven, wie in Fig. 5 gezeigt, wurden 19.478 kg
flockenförmiges Natriumsulfid (NaZS-Gehalt 60.1 Gew.-%) und 45.0 kg NMP eingebracht. Die
Temperatur wurde unter einem Stickstoffstrom unter Rühren auf 204ºC erhöht, um
5.180 kg Wasser abzudestillieren (der Gehalt an verbliebenem Wasser betrug 0.96 mol
pro Mol Natriumsulfid). Der Autoklav wurde dann verschlossen und auf 180ºC
abgekühlt, in den 21.940 kg p-DCB und 18.0 kg NMP eingebracht wurden. Nach
Unterdrucksetzen auf 1 kg/cm² Überdruck mit Stickstoffgas bei einer Flüssigkeitstemperatur
von 150ºC wurde die Temperatur erhöht. Das Rühren wurde 7 Stunden bei einer
Flüssigkeitstemperatur von 215ºC fortgesetzt, während ein Kühlmittel mit 20ºC in eine
Schlange geleitet wurde, die am oberen Teil der Außenseite des Autoklaven angeordnet
war, um den Gasphasenteil des Autoklaven zu kühlen. Dann wurden 108.9 g
1,2,4-Trichlorbenzol (etwa 0.4 mol-%, bezogen auf Natriumsulfid) in 500 g NMP in den
Autoklaven unter Druck mit einer kleinen Hochdruckpumpe eingebracht. Dann wurde die
Temperatur erhöht und das Rühren drei Stunden bei einer Flüssigkeitstemperatur von
260ºC fortgesetzt. Anschließend wurde die Temperatur erniedrigt und gleichzeitig das
Kühlen des oberen Teils des Autoklaven abgebrochen. Der Maximaldruck während der
Reaktion betrug 8.71 kg/cm² Überdruck.
-
Die erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt mit warmem Wasser
auf übliche Weise gewaschen und dann 5 Stunden in einem Ofen bei 120ºC getrocknet,
wobei ein weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde. Das Gewichtsmittel des
Molekulargewichts des so erhaltenen Polyphenylensulfids betrug 77200. Die Umwandlung
betrug 99.1%. Thiophenol wurde im Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen.
Beispiel 12
-
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 11 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß 40.8 g 1,2,4-Trichlorbenzol (etwa 0.15 mol-%, bezogen auf Natriumsulfid)
verwendet wurden. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug 8.73 kg/cm² Überdruck.
Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts des erhaltenen weißen pulverförmigen
Polyphenylensulfids betrug 56700. Die Umwandlung betrug 99.2%. Thiophenol wurde im
Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen.
Beispiel 13
-
In einen 150 l-Autoklaven, wie in Fig. 1 gezeigt, wurden 19.478 kg
flockenförmiges Natriumsulfid (Na&sub2;S-Gehalt 60.1 Gew.-%) und 45.0 kg NMP eingebracht. Die
Temperatur wurde unter einem Stickstoffstrom unter Rühren auf 204ºC erhöht, um
5.072 kg Wasser abzudestillieren (der Gehalt des verbliebenen Wassers betrug 1.0 mol
pro Mol Natriumsulfid). Der Autoklav wurde dann verschlossen und auf 180ºC
abgekühlt, in den 21.984 kg p-DCB, 18.0 kg NMP und 40.8 g 1,2,4-Trichlorbenzol (etwa
0.15 mol-%, bezogen auf Natriumsuliid) eingebracht wurden. Nach Unterdrucksetzen
mit Stickstoffgas auf 1 kg/cm² Überdruck bei einer Flüssigkeitstemperatur von 150ºC
wurde die Temperatur erhöht. Das Rühren wurde 7 Stunden bei einer
Flüssigkeitstemperatur von 215ºC fortgesetzt, während ein Kühlmittel mit 20ºC in eine Schlange geleitet
wurde, die am oberen Teil der Außenseite des Autoklaven angebracht war, um den
Gasphasenteil des Autoklaven zu kühlen. Dann wurde die Temperatur erhöht und das
Rühren drei Stunden bei einer Flüssigkeitstemperatur von 260ºC fortgesetzt. Anschließend
wurde die Temperatur erniedrigt und gleichzeitig das Kühlen des oberen Teils des
Autoklaven abgebrochen. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug 8.69 kg/cm²
Überdruck.
-
Die erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt mit warmem Wasser
auf übliche Weise gewaschen und dann 5 Stunden in einem Ofen bei 120ºC getrocknet,
wobei ein weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde. Das Gewichtsmittel des
Molekulargewichts des so erhaltenen Polyphenylensuliids betrug 60800. Die Umwandlung
betrug 99.1%. Thiophenol wurde im Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen.
Beispiel 14
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Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 13 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß 54.5 g 1,3,5-Trichlorbenzol (etwa 0.2 mol- %, bezogen auf Natriumsulfid) statt
1,2,4-Trichlorbenzol verwendet wurde. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug
8.72 kg/cm² Überdruck. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts des erhaltenen
wei
ßen pulverförmigen Polyphenylensulfids betrug 70800. Die Umwandlung betrug 98.8
%. Thiophenol wurde im Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen.
Beispiel 15
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In einen 4 m³-Autoklaven, wie in Fig. 4 gezeigt, wurden 512.9 kg
flockenförmiges Natriumsulfid (Na&sub2;S-Gehalt 60.1 Gew.-%) und 1200 kg NMP eingebracht. Die
Temperatur wurde unter einem Stickstoffstrom unter Rühren auf 204ºC erhöht, um
131.6 kg Wasser abzudestillieren (der Gehalt des restlichen Wassers betrug 1.05 mol-%
pro Mol Natriumsulfid). Der Autoklav wurde dann verschlossen und auf 180ºC
abgekühlt, in den 583.6 kg p-DCB, 400 kg NMP und 1.851 kg 1,2,4-Trichlorbenzol (etwa
0.25 mol-%, bezogen auf Natriumsulfid) eingebracht wurden. Nach Unterdrucksetzen
auf 1 kg/cm² Überdruck mit Stickstoffgas bei einer Flüssigkeitstemperatur von 150ºC
wurde die Temperatur erhöht. Nachdem die Flüssigkeitstemperatur 230ºC erreicht hatte,
wurde Wasser auf den oberen Außenteil des Autoklaven gesprüht, um den Gasphasenteil
des Autoklaven zu kühlen. Anschließend wurde die Temperatur auf 260ºC erhöht und
drei Stunden bei der Temperatur gehalten. Dann wurde die Temperatur erniedrigt und
gleichzeitig das Sprühen des Wassers abgebrochen. Der Maximaldruck während der
Reaktion betrug 8.82 kg/cm² Überdruck.
-
Die erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt mit warmem Wasser
auf herkömmliche Weise gewaschen und dann in einem Ofen mit 120ºC für S Stunden
getrocknet, wobei ein weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde. Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts des so erhaltenen Polyphenylensulfids betrug 53800. Die
Umwandlung betrug 98.7%. Thiophenol wurde im Reaktionsprodukt nicht
nachgewiesen.
Vergleichsbeisniel 8
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Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 9 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß das Sprühen von Wasser auf den oberen Außenteil des Autoklaven nicht
durchgeführt wurde. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug 10.5 kg/cm² Überdruck.
Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts des so erhaltenen Polyphenylensuliids betrug
32500. Die Umwandlung betrug 99.3%. Es wurde festgestellt, daß Thiophenol in einer
Konzentration von 150 ppm im Reaktionsprodukt vorhanden war.
Vergleichsbeispiel 9
-
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 9 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß die Menge an 1,3,5-Trichlorbenzol 326.8 g (1.6 mol-%, bezogen auf Natriumsulfid)
betrug. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug 8.70 kg/cm² Überdruck. Das so
erhaltene Polyphenylensulfid war nicht vollständig in 1-Chlornaphthalin gelöst, und
daher konnte das Molekulargewicht nicht bestimmt werden. Die Umwandlung betrug 98.6
%. Thiophenol wurde im Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen. Es war wegen der zu
hohen Viskosität nicht möglich, eine Schmelzviskosität bei 300ºC zu bestimmen.
Vergleichsbeispiel 10
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Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 10 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß 83.8 kg Wasser während des Entwässerungsschritts abdestilliert wurden (der Gehalt
des restlichen Wassers beträgt 1.75 mol pro Mol Natriumsulfid) und daß das Sprühen
des Wassers auf den oberen Außenteil des Autoklaven nicht durchgeführt wurde. Der
Maximaldruck während der Reaktion betrug 13.7 kg/cm² Überdruck. Das so erhaltene
Polyphenylensulfid war ein bräunlich weißes Pulver. Das Gewichtsmittel des
Molekulargewichts betrug 18400 und die Umwandlung 99.6%. Es wurde festgestellt, daß
Thiophenol in einer Konzentration von 1120 ppm im Reaktionsprodukt vorhanden war.
Vergleichsbeispiel 11
-
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 13 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß das Kühlmittel nicht in die am oberen Außenteil des Autoklaven angeordnete
Schlange geleitet wurde. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug 10.8 kg/cm²
Überdruck. Das so erhaltene Polyphenylensulfid war ein leicht bräunlich weißes Pulver.
Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts betrug 33600 und die Umwandlung 99.2%.
Es wurde festgestellt, daß Thiophenol in einer Konzentration von 140 ppm im
Reaktionsprodukt vorhanden war.
Vergleichsbeispiel 12
-
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 13 wurde mit der Ausnahme wiederholt,
daß 1,2,4-Trichlorbenzol nicht zugegeben wurde. Der Maximaldruck während der
Reaktion betrug 8.69 kg/cm² Überdruck. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts des
Polyphenylensulfids betrug 42800. Die Umwandlung betrug 99.2%. Thiophenol wurde
im Reaktionsprodukt nicht nachgewiesen.
Beispiel 16
-
In einen 150 l-Autoklaven, wie in Fig. 1 gezeigt, wurden 19.478 kg
flockenförmiges Natriumsulfid (Na&sub2;S-Gehalt 60.1 Gew.-%) und 45.0 kg NMP eingebracht. Die
Temperatur wurde in einem Stickstoffstrom unter Rühren auf 204ºC erhöht, um 5.072
kg Wasser abzudestillieren (der Gehalt des restlichen Wassers betrug 1.0 mol pro Mol
Natriumsulfid). Der Autoklav wurde dann verschlossen und auf 180ºC abgekühlt, in den
22.050 kg p-DCB, 18.0 kg NMP und 217.7 g 1,2,4-Trichlorbenzol (etwa 0.80 mol-%,
bezogen auf Natriumsulfid) eingebracht wurden. Nach Unterdrucksetzen mit Stickstoff
gas auf 1 kg/cm² Überdruck bei einer Flüssigkeitstemperatur von 150ºC wurde die
Temperatur erhöht. Das Rühren wurde bei einer Flüssigkeitstemperatur von 205ºC für
zwei Stunden fortgesetzt, während ein Kühlmittel mit 20ºC durch eine Schlange geleitet
wurde, die am oberen Außenteil des Autoklaven angebracht war, um den Gasphasenteil
des Autoklaven zu kühlen. Dann wurde die Temperatur erhöht und das Rühren drei
Stunden fortgesetzt, wobei die Flüssigkeitstemperatur auf 265ºC gehalten wurde.
Anschließend wurde die Temperatur erniedrigt und gleichzeitig das Kühlen des oberen
Teils des Autoklaven abgebrochen. Der Maximaldruck während der Reaktion betrug
9.65 kg/cm² Überdruck.
-
Die erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert und wiederholt mit einem
herkömmlichen Verfahren mit warmem Wasser gewaschen und dann 5 Stunden in einem
Ofen bei 120ºC getrocknet, wobei ein weißes pulverförmiges Produkt erhalten wurde.
Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts des so erhaltenen Polyphenylensulfids betrug
97500. Die Umwandlung betrug 99.4%. Thiophenol wurde im Reaktionsprodukt nicht
nachgewiesen.
Beurteilung der Verarbeitbarkeit
-
Die Spirmbarkeit wurde bei den in den vorstehenden Beispielen 9 und 13 und
Vergleichsbeispielen 7 und 8 hergestellten Polyphenylensulfiden wie folgt bestimmt:
-
Unter Verwendung eines Capillographen des Typs IB (Toyo Seiki Seisakusho,
LID = 10/1) wurde das Polyphenylensulfid bei 320ºC geschmolzen und der Strang aus
einer Form bei einer festgelegten konstanten Geschwindigkeit aufgewickelt, während die
Spannung am Strang bestimmt wurde.
-
Ein ähnliches Verfahren wurde durchgeführt, wobei die Wickelgeschwindigkeit
von 5 m/min kontinuierlich und allmählich erhöht wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 gezeigt.
-
Die Polyphenylensulfide mit hohem Molekulargewicht, die in den vorstehenden
Beispielen hergestellt wurden, zeigten stabile Schmelzspannung und weniger Fadenbruch
in einem weiten Bereich der Aufwickelgeschwindigkeit. Demgemäß werden sie als für
Faserspinn- und Blasformanwendungen geeignet eingestuft.
Tabelle 1
-
* Die Aufwickelgeschwindigkeit betrug 40 mlmin in den Beispielen 9 und 13 und
im Vergleichsbeispiel 7 und 5 m/min im Vergleichsbeispiel 8.