DE69214464T2

DE69214464T2 - Trockene, wasserlösliche substituierte phenoxy- und/oder benzoesäure-herbizide und verfahren zu ihrer herstellung

Info

Publication number: DE69214464T2
Application number: DE69214464T
Authority: DE
Inventors: Roger Cahoy; Haften John Van
Original assignee: Pbi-Gordon Corp
Current assignee: Pbi-Gordon Corp
Priority date: 1991-08-16
Filing date: 1992-08-13
Publication date: 1997-05-22
Anticipated expiration: 2012-08-14
Also published as: WO1993003614A1; DE69214464D1; JPH06509805A; EP0641161A1; EP0641161A4; CA2115760C; EP0641161B1; CA2115760A1

Description

Hintergrund der Erfindung

1. Gebiet der Erfindung

Diese Erfindung betrifft in Wasser lösliche herbizide Zusammensetzungen in trockener gepulverter Form, die herbizid wirksame, substituierte Phenoxy- und/oder Benzoesäuren umfassen, die allein in Wasser nicht leicht löslich sind.

2. Beschreibung des Standes der Technik

Diejenigen herbiziden Mittel, die für die Verwendung durch kommerzielle Anwender registriert sind, werden im allgemeinen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit beim Transport in konzentrierter Form verkauft und dann durch den Anwender entweder in einem zentralen Verteilungszentrum oder weniger häufig an dem Gebrauchsort verdünnt. Der Großteil der wirksamen Herbizide und Pflanzenwachstumsregulatoren wird über die Blätter absorbiert und muß daher, um wirksam zu sein, auf das Laubwerk der Zielunkrautspezies aufgebracht werden. Andere Herbizide werden durch die Wurzeln absorbiert, und das Produkt muß auf eine Weise aufgebracht werden, die es für die Wurzeln des Zieles verfügbar macht. Dies wird üblicherweise durch Sprühen einer verdünnten Wasserlösung oder einer Dispersion des gewünschten Pestizids auf die zu behandelnde Vegetation wirkt. Die meisten Herbizide werden daher entweder (1) als flüssige oder trockene, in Wasser lösliche Formulierungen, (2) als flüssige, in Wasser emulgierbare Formulierungen oder (3) als feste oder flüssige in Wasser dispergierbare Formulierungen verkauft. Die konzentrierten Formulierungen werden auf die benötigte effektive Konzentration durch denjenigen verdünnt, der die Sprühung durchführt. Um eine optimale Effektivität zu erhalten und eine Bewegung und/oder andere mechanische Suspensionserfordernisse zu minimieren, sind daher normalerweise in Wasser lösliche Formulierungen bevorzugt.
Wegen der Schwierigkeiten der Herstellung einer trockenen, löslichen Form von Herbiziden sind die meisten trockenen Formulierungen einfach dispergierbare Formen von im wesentlichen unlöslichen wirksamen Bestandteilen. Typische Beispiele von Formulierungen sind (1) benetzbare Pulver, (2) in Wasser dispergierbare Körner oder (3) trocken fließfähige Materialien. Formulierungen dieser Arten hängen weitgehend von Tensiden und Mahltechniken ab, um eine trockene Formulierung wirksamer Bestandteile zu erhalten, die vorübergehend für eine Sprühaufbringung in Wasser dispergiert oder suspendiert werden kann. Sogar wenn ursprünglich eine Dispersion in Wasser erhalten werden kann, ist die Zeit einer vollständigen Dispersion üblicherweise begrenzt, was ein Rühren, Bewegen mit Luft oder eine andere mechanische Mischung erfordert. Dispersionen dieser Art bringen weitere Probleme dahingehend mich sich, daß das Material dazu neigt, Sprühdüsen und andere Verteilungskomponenten zu verstopfen, und sie machen es für den Anwender nötig, kleinere Ansätze als gewünscht herzustellen, um die Aufbringungsprobleme zu minimieren.
Wegen der Probleme, die mit dem Versuch verbunden sind, trockene, gepulverte Herbizide herzustellen, haben die Lieferanten in manchen Fällen auf die Auflösung des wirksamen Bestandteils in einem organischen Lösungsmittel wie Mineralspiritus oder dergleichen zurückgegriffen. Die konzentrierte Formulierung, die geeignete Tenside enthält, wird dann mit Wasser verdünnt, um eine Dispersion zu bilden, die wiederum üblicherweise eine Art von Bewegung erfordert, um die Phasen für einen brauchbaren Zeitraum im wesentlichen homogen zu halten.
In Fällen, in denen die Herbizide in einem Lsungsmittel für die Versendung als Konzentrat gelöst sind, stellt das Lösungsmittel eine Gesundheits- und Körpergefährdung sowohl für den Hersteller als auch für den Anwender dar, tragen die Lösungsmittel zu den Gesamtkosten des Produkts bei und ist das Lösungsmittel häufig phytotoxisch in bezug auf die wünschens werten Pflanzenspezies.
Die benetzbaren Pulver und die in Lösungsmitteln gelösten Herbizide sind häufig in Kunststoffbehältern verpackt, und eine Entsorgung dieser Kunststoffverpackungen wird vom Umweltstandpunkt her zunehmend schwierig.
Substituierte Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizide wie beispielsweise (2,4-Dichlorphenoxy)essigsäure (2,4-D), 4-(2,4- Dichlorphenoxy)butansäure (2,4-DB), (±)-2-(4-chlor-2-methylphenoxy) propansäure (MGPP), (4-Chlor-2-methylphenoxy) essigsäure (MCPA), (±)-2-(2,4-Dichlorphenoxy)propansäure (Dichlorprop), 3,6-Dichlor-2-methoxybenzoesäure (Dicamba) und 3-Amino-2,5-dichlorbenzoesäure (Chloramben) sind seit langem verwendet worden, um unerwünschte Vegetation zu kontrollieren.
Diese substituierten Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizide sind weiße, kristalline Feststoffe mit sehr niedrigen Dampfdrükken und geringen Löslichkeiten in Wasser. Sie sind nur in alkalischen Lösungen oder polaren organischen Lösungsmitteln löslich.
Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizide sind kommerziell als Säure-, Ester-, Alkalimetall- und Aminsalzformulierungen erhältlich, die auch als Mischungen mit anderen Herbiziden aufgebracht werden können. Die Alkalimetall- und insbesondere die Aminsalzformulierungen sind bevorzugt, weil sie die in Wasser am meisten löslichen sind und leichter in Form wäßriger Sprays aufgebracht werden können. Die Ester müssen jedoch entweder in Form von Emulsionen in Wasser oder in Form von Lösungen in organischen Lösungsmitteln wie Ölen aufgebracht werden. 2,4-D ist beispielsweise ein unlösliches kristallines Material mit einem pKa-Wert von ungefähr 2,6. Zur Vereinfachung der Aufbringung wird 2,4-D normalerweise durch den Hersteller in ein in Wasser lösliches Amin- oder Mineralsalz umgewandelt und dann vom Anwender vor der Verwendung in einem Wasserträger gelöst.
In Wasser lösliche substituierte Phenoxy- und/oder Benzoesäuresalze, die eine herbizide Wirksamkeit entfalten, sind jedoch in einem trockenen Zustand schwierig herzustellen. Lösliche Salze wie beispielsweise Kalium- oder Natrium- oder Dimethylaminsalze müssen zuerst in Wasser oder einem Lösungsmittel hergestellt werden und dann muß das Lösungsmittel entfernt werden. Dies erfordert eine spezielle Ausrüstung, ist energiemtensiv und erzeugt häufig unerwünschte Abfallprodukte. Als Konsequenz sind die meisten trockenen Formen von Herbiziden, die vermarktet werden, nicht von einem löslichen Typ, sondern sind eher lediglich dispergierbare Formen der im wesentlichen unlöslichen Herbizidsäure, die in Form eines benetzbaren Pulvers oder eines benetzbaren, dispergierbaren Korns vertrieben werden. Obwohl sowohl anorganische als organische Salzformen kommerziell erhältlich sind, ist die üblichste Salzform das Dimethylaminsalz des substituierten Phenoxy- oder substituierten Benzoesäureherbizids. Typische Formulierungen liegen im Bereich von Konzentrationenvon von wirksamen Bestandteilen von etwa 20 % bis 50 % in Wasser oder Lösungsmittellösungen.

Zusammenfassung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von trockenen, in Wasser löslichen, substituierten Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbiziden, die in Säureform vorliegen. Die Erfindung betrifft auch trockene Phenoxy- und/oder Benzosäureherbizidpulver, die in Wasser in Konzentrationen aufgelöst werden können, die mindestens etwa 0,1 % bis mindestens etwa 2,5 Gew.-% des wirksamen Herbizids in der fertigen Herbizidlösung liefern.
Ein trockenes herbizides Produkt ist gegenüber einem flüssigen konzentrierten Herbizid aus einer Reihe von Gründen bevorzugt. Trockene Formulierungen sind gegenüber Temperaturveränderungen stabiler, die mit einer Lagerung und Versendung verbunden sind. Beispielsweise kann ein Frieren flüssige Produkte destabilisieren, was die Effektivität des Herbizids beeinträchtigt. Entsprechend können hohe Lagerungstemperaturen zu Lösungsmittelverlusten führen, wenn ein organisches Lösungsmittel zum Lösen des Mittels verwendet wird, oder sie können Hydrolyse verursachen, wenn Wasser ein Lösungsmittel ist, wodurch die wirksamen Bestandteilskonzentrationen nachteilig beeinträchtigt werden.
Trockene herbizide Formulierungen sind weniger gefährlich als flüssige Produkte. Ein Herauslecken aus der Verpackung während der Handhabung ist weniger wahrscheinlich. Wenn zufällig ein Loch entstehen sollte, ist das Herauslaufen von trockenem Material weniger schwerwiegend und leichter zu beseitigen als bei einem flüssigen Produkt. Auch der Personenschutz ist bei trockenen Produkten einfacher zu bewirken, weil das Material nicht einfach in die Augen oder auf die Haut des Anwenders spritzen kann. Verschüttetes von Lösungsmittel enthaltenden Formulierungen ist potentiell brennbar, was den Widerstand gegen die Verwendung von Lösungsmitteln zur Lösung des Herbizids weiter verstärkt.
Die Einfachheit der Verpackung ist bei trockenen Produkten gegenüber flüssigen Formulierungen signifikant vergrößert, und die Verpackungsflexibilitäten sind deutlich verbessert. Es können Papierbehälter oder mit Wachs behandelte Behälter ebenso verwendet werden wie Kunststoffbehälter. Bei Flüssigkeiten sind speziell behandelte Kunststoffbehälter oder Glasbehälter üblicherweise erforderlich. Papier oder Pappverpackungen können zusammengepreßt und viel leichter entsorgt werden als Kunststoff-, Glas- oder Metallbehälter.
Die Transportkosten für trockene Produkte sind potentiell niedriger als in dem Fall, in dem ein flüssiger Träger transportiert werden muß. Obwohl eine Reihe von konzentrierten flüssigen Produkten in kommerziellem Gebrauch sind, die einen recht hohen Gehalt an aktivem Bestandteil aufweisen, werden viele Formulierungen im 20 bis 30 % wirksamer Bestandteil-Bereich verkauft, wobei der Rest des Produkts aus Wasser zusammen mit einer kleinen Menge an Dispergiermitteln oder Verbesserern für das Produktaussehen oder für das Produkthandhaben besteht.
Die bevorzugten trockenen, in Wasser löslichen, substituierten Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizide gemäß der vorliegenden Erfindung werden hergestellt, indem das herbizide Mittel mit einem im wesentlichen festen solubilisierungsmedium für das herbizide Mittel gemischt wird, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Diammoniumphosphat (DAP), Dikaliumphosphat (DPP) und Dinatriumphosphat (DSP). Als eine Alternative, obwohl es eine weniger bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist, wird das Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizid mit einer Menge von festem, im wesentlichen wasserfreiem Trinatriumphosphat (TSP) oder wasserfreiem Trikaliumphosphat (TPP) trocken gemischt, das als Solubilisierungsmedium für das herbizide Mittel dient. Das Solubilisierungsmedium und die Herbizidmittelpulver werden in Abwesenheit einer chemischen Reaktion zwischen ihnen trocken gemischt. Es wird eine ausreichende Menge des Phosphatsolubilisierungsmediums in der trocken vermischten Mischung in bezug auf die Menge an herbizidem Mittel, die damit kombiniert ist, bereitgestellt, um die trocken gemischte Mischung dazu zu bringen, sich während der Herstellung einer herbiziden Lösung, die einen ausreichenden Anteil des herbiziden Mittels enthält, im wesentlichen in Wasser zu lösen, um etwa 0,1 bis etwa 2,5 Gew.-% des wirksamen Herbizids in der Herbizidlösung zu liefern.
Im Fall der bevorzugten Zusammensetzung, die DAP, DPP oder DSP enthält, wird eine ausreichende Menge des Phosphatsolibilisierungsmediums trocken mit dem trockenen, substituierten Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizid gemischt, um mindestens etwa 1 Mol und vorzugsweise etwa 1,15 Mole des Phosphatmediums für jedes Mol aktives herbizides Mittel in der trocken gemischten Mischung zu liefern. Wenn TSP oder TPP als Solubilisierungsmedium verwendet wird, wird eine ausreichende Menge TSP oder TPP trocken mit dem trockenen substituierten Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizid gemischt, um mindestens etwa 0,6 Mol bis etwa 1,15 Mol des Phosphatmediums für jedes Mol aktives herbizides Mittel in der trocken gemischten Mischung zu liefern.
Die in Wasser löslichen substituierten Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizide werden leicht hergestellt, indem die Bestandteile in gepulverter Form trocken gemischt werden. Es sind keine ungewöhnlichen Herstellungstechniken wie ein Zermahlen zu sehr feinen Größen oder ein Klassifizierungsverfahren erforderlich, die normalerweise notwendig sind, um ein geeignet dispergierbares Produkt zu erhalten. Die Produktrohmaterialkosten sind mit denen von weit verbreitet verwendeten organischen Aminphenoxy- und/oder Benzoesäureherbizidformulierungen vergleichbar, die zur Zeit auf dem Markt sind. Die Rohmaterialien sind alle kommerziell erhältlich und sind leicht zu konkurrenzfähigen Preisen erhältlich. Zusätzlich zu den herbizid wirksamen Bestandteilen enthält das trocken gemischte, in Wasser lösliche, substituierte Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizide Stickstoff-, Phosphor- oder Kaliumbestandteile. Diese sind alle potentiell als Nährstoffe für nicht-empfindliche Spezies brauchbar.

AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

In der bevorzugten gepulverten Herbizidzusammensetzung wird eine Menge eines im wesentlichen festen herbiziden Mittels ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus substituierten, herbizid wirksamen Phenoxysäuren und substituierten, herbizid wirkenden Benzoesäuren, die in Wasser nicht leicht löslich sind, zu einer Menge eines im wesentlichen festen Solubilisierungsmediums für das herbizide Mittel ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Diammoniumphosphat (DAP), Dikaliumphosphat (DPP) und Dinatriumphosphat (DSP) gegeben. Eine etwas weniger bevorzugte aber trotzdem vollständig betriebsfähige Zusammensetzung enthält Trinatriumphosphat (TSP) oder Trikaliumphosphat (TPP) als Solubilisierungsmedium.
Beispiele von brauchbaren Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbiziden sind (2,4-Dichlorphenoxy)essigsäure (2,4-D), 4-(2,4-Di- chlorphenoxy)butansäure (2,4-DB), (±) 2-(4-Chlor-2-methylphenoxy)propansäure (MCPP), (4-Chlor-2-methylphenoxy)essigsäure (MCPA), (±)-2-(2,4-Dichlorphenoxy)propansäure (Dichlorprop), 3,6-Dichlor-2-methoxybenzoesäure (Dicamba) und 3-Amino-2,5-di- chlorbenzoesäure (Chloramben). Die Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizide können allein oder als Kombinationen derselben verwendet werden. Bevorzugte Formulierungen umfassen etwa 50 Gew.-% der wirksamen herbiziden Säure oder von Kombinationen derselben, obwohl in bestimmten Fällen bis zu etwa 60 Gew.-% des wirksamen herbiziden Mittels oder von Kombinationen derselben verwendet werden können.
Das herbizide Mittel und das Phosphatsolubilisierungsmedium werden trocken gemischt, um eine im wesentlichen homogene Mischung derselben herzustellen. Diese trocken vermischte Mischung kann in Papierbehälter oder andere geeignete Verpackungen verpackt werden, ohne eine weitere Verarbeitung wie beispielsweise eine Pulverisierung, eine ausgedehnte Mahlung oder eine kritische Klassifizierung. Die Teilchengröße ist jedoch vorzugsweise klein genug, um eine relativ schnelles Benetzen zu erlauben, wenn zu Wasser gegeben wird. Es wird mindestens etwa 1 Mol und vorzugsweise werden etwa 1,15 Mole des DAP-, DPP- oder DSP-Solubilisierungsmediums für jedes Mol wirksames herbizides Mittel in der trocken gemischten Mischung bereitgestellt. Wenn jedoch TSP oder TPP als Solubilisierungsmedium verwendet wird, wird das Molverhältnis des Solubilisierungsmediums zu dem herbiziden Mittel im Bereich von etwa 0,6 bis etwa 1,15 gehalten.

Beispiel 1

Die folgenden Bestandteile wurden trocken gemischt;
Die Bestandteile 1 bis 5 wurden trocken unter Bedingungen gemischt, die eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 50 µ ergaben, und dann in einen mit einer Kappe versehenen Glasbehälter gegeben. Danach wurde ausgefälltes Siliciumdioxid als Beschichtungsmittel zugesetzt, um zu verhindern, daß das Produkt übermäßig Feuchtigkeit aus der Atmosphäre aufnahm.
Durch umfangreiche Tests ist bestimmt worden, daß Diammoniumphosphat technischer Qualität zur Herstellung der trocken gemischten, in Wasser löslichen, substituierten Phenoxysäure/substituierten Benzosäure-Herbizidzusammensetzung verwendet werden kann. Das Molekulargewicht von Diammoniumphosphat beträgt 132,06, und wenn auf einer 100 %-Basis berechnet wird, ergibt eine chemische Analyse 21,22 % Stickstoff, 23,45 % Phosphor und 53,73 % P&sub2;O&sub5;. Diammoniumphosphat technischer Qualität hat üblicherweise eine Dichte von etwa 962 bis 1025 kg/m³ (60 bis 64 lbs/cu. ft). Der pH-Wert einer 1%igen Lösung ist 8,0 und eine typische Siebanalyse ergibt:
Kumulative Retention auf einem 20 Tyler Standardsieb 24-50 %
Kumulative Retention auf einem 35 Tyler Standardsieb 70-85 %
Kumulative Retention auf einem 65 Tyler Standardsieb 83-95 %
Kumulative Retention auf einem 100 Tyler Standardsieb 91-98 %
Kumulative Retention auf einem 200 Tyler Standardsieb 95199 %
Diammoniumphosphat ist das bevorzugte Solubilisierungsmedium, weil es ein üblicherweise erhältliches landwirtschaftlich chemisches Produkt ist, es ist weniger teuer als Dikaliumphosphat oder Dinatriumphosphat, es hat das niedrigste Molekulargewicht, wodurch die in der Formulierung benötigte Menge minimiert wird, und es führt nicht-empfindlichen Pflanzen Ammoniak und Phosphor zu.
Das nächstbevorzugte Solubilisierungsmedium ist Dinatriumphosphat, weil es ein niedrigeres Molekulargewicht aufweist als Kaliumphosphat, was die Verwendung einer geringeren Menge des Additivs erlaubt.

Beispiel II

Eine Mischung, die 3,25 g 2,4-D-Säure (96 %) mit technischerqualität, 1,69 g MCPP-Säure (93%), 0,37 gdicamba (86 %), 0,1 g Natriumlignosulfonat und 4,59 g kommerziell erhältliches Dinatriumphosphat (wasserfrei) enthielt, wurde zu einem feinen, trockenen Pulver (etwa 50 µ) in einer analytischen Labormühle gemahlen. Die Mischung wurde in einen mit Deckel versehenen Glasbehälter überführt. Eine 2 g Probe des 50 % aktiven Herbizidpulvers wurde in einen graduierten Zylinder mit Glasstopfen gegeben, der 98 ml Stadtwasser enthielt. Der verschlossene Zylinder wurde 2mal umgedreht und bei Umgebungstemperatur auf dem Tisch stehen gelassen. Durch visuelle Inspektion ergab sich, daß alle Feststoffe sich innerhalb von 15 Minuten des Mischens gelöst hatten. Die klare wäßrige Lösung war leicht brauner in ihrer Farbe.

Beispiel III

Eine Mischung, die 1,62 g 2,4 D-Säure ((96 %) mit technischerqualität, 0,84 g MCPP-Säure (93%), 0,18 g Dicamba (86 %), 0,1 g Natriumlignosulfonat und 7,26 g Dikaliumphosphat (wasserfrei) enthielt, wurde zu einem feinen Pulver in einer analytischen Labormühle gemahlen. Die Mischung wurde in einen Glasbehälter mit Deckel überführt. Eine hergestellte wäßrige Probe, die 2,0 Gew.-% des 25 % aktiven Herbizidpulvers enthielt ergab eine klare Lösung innerhalb von 2 Minuten. Die Herstellung der klaren Lösung erforderte kein Heizen oder Bewegung.
Es können brauchbare herbizide Zusammensetzungen gemäß dieser Erfindung hergestellt werden, indem auf einer Gewichtsteilebasis kombiniert wird:

Beispiel IV

32,4 Teile 2,4 D (100 %-Basis) mit technischer Qualität
14,5 Teile MCPP (100 %-Basis)
2,1 Teile Dicamba (100 %-Basis)
45 Teile Diammoniumphosphat (98 %)

Beispiel v

50 Teile MCPA (100 %-Basis)
45,4 Teile Dinatriumphosphat (wasserfrei)

Beispiel VI

50 Teile MCPA (100 %-Basis)
45,9 Teile Diammoniumphosphat (98 %)

Beispiel VII

50 Teile Dicamba (100 %-Basis)
40,7 Teile Diammoniumphosphat (98 %)

Beispiel VIII

50 Teile 2,4 D (100 %-Basis)
45,9 Teile Diammoniumphosphat (98 %)
Zwei Teile von jeder der in den Beispielen IV bis VIII einschließlich angegeben Zusammensetzungen ergaben, wenn sie zu 98 Teilen Wasser gegeben wurden, innerhalb von 2 Minuten eine klare Lösung. Das herbizide Mittel und das Phosphatsolubilisierungsmedium können getrennt gemahlen und dann gemischt werden oder sie können zusammen gemahlen werden. Das trocken gemischte Produkt weist eine Teilchengröße von etwa 50 µ bis etwa 100 µ auf, wobei etwa 50 µ die bevorzugte Größe ist.
Die erfindungsgemäßen trockenen, in Wasser löslichen, substituierten Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizide werden vorzugsweise auf empfängliche Flora mit Raten von etwa 1362 bis 1816 g (3 bis 4 lbs) des trockenen Pulvers (enthaltend 50 % wirksame herbizide Mittel) in 75 bis 908 1 (20 bis 240 Gallonen) an Wasser pro 0,4 Hektar (1 acre) aufgebracht. Daher werden 7,5 bis 10 Teile trockenes Pulver in 400 bis 4800 Teile Wasser für jeden Hektar an Abdeckung geliefert.
Beispiele von Zusammensetzungen, die TSP und TPP als Solubilisierungsmedium umfassen, schließen die folgenden ein:

Beispiel IX

Die folgenden Bestandteile wurden trocken gemischt:
Die Bestandteile 1 bis 7 von Beispiel IX wurden zu einem feinen, trockenen Pulver (durchschnittlich etwa 50 µm Teilchengröße) in einer analytischen Labormühle gemahlen. Die Mischung wurde in einen mit Deckel versehenen Glasbehälter überführt. Eine 2 g Probe des 50 % wirksamen Herbizidpulvers, hergestellt gemäß Beispiel IX, wurde in einen graduierten Glaszylinder gegeben, der 98 ml Stadtwasser enthielt. Der verschlossene Zylinder wurde mehrere Male innerhalb eines Zeitraums von 5 Minuten umgedreht. Die 2 Gew.-% herbizides Mittel, die dem Wasser zugesetzt wurden, lösten sich, wobei nur eine geringe Menge Siliciumdioxid als Dispersion zurückblieb. Nach 96 Stunden in einem Ofen bei 50 ºC zeigte eine Probe des Pulvers keine sichtbaren Veränderungen.

Beispiel X

Die folgenden Bestandteile wurden trocken gemischt:
Die Bestandteile 1 bis 7 von Beispiel X wurden zu einem feinen, trockenen Pulver (durchschnittlich etwa 50 µm Teilchengröße) in einer analytischen Labormühle gemahlen. Die Mischung wurde in einen mit Deckel versehenen Glasbehälter überführt. Eine 2 g Probe des 60 % wirksamen Herbizidpulvers, hergestellt gemäß Beispiel X, wurde in einen graduierten Glaszylinder gegeben, der 98 mm Stadtwasser enthielt. Der verschlossene Zylinder wurde mehrere Male innerhalb eines Zeitraums von 5 Minuten umgedreht. Die 2 Gew.-% herbizides Mittel, die dem Wasser zugesetzt wurden, waren gelöst, wobei nur eine geringe Menge Siliciumdioxid als Dispersion zurückblieb. Nach 96 Stunden in einem Ofen bei 50 ºC zeigte eine Probe des Pulvers keine sichtbaren Veränderungen.

Beispiel XI

Die folgenden Bestandteile wurden trocken gemischt:
Die Bestandteile 1 bis 7 von Beispiel XI wurden zu einem feinen, trockenen Pulver (durchschnittlich etwa 50 µm Teilchengröße) in einer analytischen Labormühle gemahlen. Die Mischung wurde in einen mit Deckel versehenen Glasbehälter überführt. Eine 2 g Probe des 50 % wirksamen Herbizidpulvers, hergestellt gemäß Beispiel XI, wurde in einen graduierten Glaszylinder gegeben, der 98 mm Stadtwasser enthielt. Der verschlossene Zylinder wurde mehrere Male innerhalb eines Zeitraums von 5 Minuten umgedreht. Die 2 Gew.-% herbizides Mittel, die dem Wasser zugesetzt wurden, lösten sich, wobei nur eine geringe Menge Siliciumdioxid als Dispersion zurückblieb. Nach 96 Stunden in einem Ofen bei 50 ºC zeigte eine Probe des Pulvers keine sichtbaren Veränderungen.
Auf einer Gewichtsteilebasis besteht die bevorzugte, trokkene, in Wasser lösliche, substituierte Phenoxy- und/oder Benzoesäureherbizidpulverzusammensetzung (50 Gew.-% wirksamer Bestandteil) im wesentlichen aus, auf einer ungefähr 100 % wirksamen Bestandteilsbasis, etwa 31 Teilen an trockenen, festen Pulverteilchen von 2,4 D, etwa 16 Teilen an trockenen, festen Pulverteilchen von MCPP, etwa 3 Teilen an trockenen, festen Pulverteilchen von Dicamba und etwa 40 Teilen an wasserfreiem TSP oder wasserfreiem TPP.
In dem Fall von 60 Gew.-% wirksamen Bestandteilen besteht die bevorzugte herbizide Pulverzusammensetzung im wesentlichen aus, auf einer ungefähr 100 % wirksamen Bestandteilsbasis, etwa 37 Teilen trockenen, Pulverteilchen von 2,4 D, etwa 20 Teilen trockenen, feste Pulverteilchen von MCPP, etwa 4 Teilen trockenen, festen Pulverteilchen von Dicamba und etwa 30 Teilen von wasserfreiem TSP.

Beispiel XII

Eine hergestellte wäßrige Probe, die 2,0 Gew.-% des 50 oder 60 % wirksamen Herbizidpulvers enthielt, ergab in allen Fällen innerhalb von 2 Minuten eine klare Lösung. Es war nicht notwendig, das Produkt zu erhitzen oder zu bewegen, um die Bestandteile in Lösung zu halten, während es mehrere Tage lang bei Raumtemperatur auf einem Bord stand. Tests des trocken gemischten Materials, gelöst in Wasser, ergaben klare Lösungen bei Mengen von 0,5, 1, 2 und 4 Gew.-%. Es begann eine Trübung bei Mengen oberhalb von etwa 5 Gew.% aufzutreten, und es wurde gefunden, daß 10 Gew.-% Proben zumindest teilweise unlöslich waren. Gew.-% bedeutet in diesem Zusammenhang 1 g des wirksamen trockenen Pulvers auf jeweils 99 mm Leitungswasser. Normale Herbizidanwendungskonzentrationen reichen von etwa ½ Gew.-% der wirksamen Säure bis zu etwa 2 % der wirksamen Säure.

Claims

1. Stabile, in Wasser lösliche, substituierte Phenoxy- und/oder Benzoesäure-Herbizidpulverzusammensetzung, die eine Menge eines im wesentlichen festen herbiziden Mittels ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus substituierten, herbizid wirksamen Phenoxysäuren oder substituierten, herbizid wirksamen Benzoesäuren enthält, die allein in Wasser nicht leicht löslich sind, dadurch gekennzeichnet, daß

eine trocken gemischte Mischung aus einer ersten Menge von trockenen Pulverteilchen des festen herbiziden Mittels mit einer zweiten Mengen von trockenen, festen Pulverteilchen, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus mindestens etwa 1 Mol für jedes Mol an herbizidem Mittel von einem von Diammoniumphosphat, Dikaliumphosphat und Dinatriumphosphat oder mindestens etwa 0,6 Mol für jedes Mol an herbizidem Mittel von einem von Trinatriumphosphat und Trikaliumphosphat als Solubilisierungsmittel für das herbizide Mittel bereitgestellt wird,

wobei die ersten und zweiten Mengen des herbiziden Mittels und des Solubilisierungsmediums die überwiegenden Bestandteile der Zusammensetzung sind und das herbizide Mittel und das Solubilisierungsmedium trocken in gepulverter Form gemischt worden sind, ohne den physikalischen Zustand der Teilchen zu verändern, um den diskreten Teilchencharakter von jeder der ersten und zweiten Mengen dieser Teilchen beizubehalten, sowie in Abwesenheit einer chemischen Reaktion zwischen dem herbiziden Mittel und dem Solubilisierungsmedium, um eine relativ gleichförmige trockene Mischung derselben zu bilden,

wobei eine ausreichende Menge des Phosphatmediums in der trocken gemischten Mischung in Bezug auf die Menge des damit kombinierten herbiziden Mittels vorliegt, so daß die trocken gemischte Pulvermischung sich während der Herstellung einer herbiziden Lösung daraus, die einen ausreichenden Anteil des herbiziden Mittels enthält, um etwa 0,1 bis etwa 2,5 Gew.-% des wirksamen herbiziden Mittels in der herbiziden Lösung zu liefern, in Wasser löst.

2. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das trockene Solubilierungsmedium Diammoniumphosphat ist.

3. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das trockene Solubilierungsmedium Dikaliumphosphat ist.

4. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das trockene Solubilierungsmedium Dinatriumphosphat ist.

5. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das trockene Solubilierungsmedium Trinatriumphosphat ist.

6. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das trockene Solubilierungsmedium Trikaliumphosphat ist.

7. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem die trocken gemischte Mischung eine Mischung von substituierten Phenoxysäure- und substituierten Benzoesäureherbiziden umfaßt.

8. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das wirksame substituierte Phenoxysäureherbizid 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure ist.

9. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das wirksame substituierte Phenoxysäureherbizid 4-(2,4-Dichlorphenoxy)butansäure ist.

10. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das wirksame substituierte Phenoxysäureherbizid (±)-2-( 2,4-Dichlorphenoxy)propansäure ist.

11. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das wirksame substituierte Benzoesäureherbizid (4-Chlor-2-methylphenoxy)essigsäure ist.

12. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das wirksame substituierte Phenoxysäureherbizid (±)-2-(2,4-Dichlorphenoxy)propansäure ist.

13. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das wirksame substituierte Benzoesäureherbizid 3,6-Dichlor-2-methoxybenzoesäure ist.

14. Herbizid nach Anspruch 1, bei dem das wirksame substituierte Benzoesäureherbizid 3-Amino-2,5-dichlorbenzoesäure ist.

15. Verfahren zur Herstellung einer stabilen, in Wasser löslichen, substituierten Phenoxy- und/oder Benzoesäure-Herbizidpulverzusammensetzung, die eine Menge eines im wesentlichen festen herbiziden Mittels ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus herbizid wirkenden Phenoxysäuren und substituierten herbizid wirkenden Benzoesäuren enthält, die in Wasser nicht leicht löslich sind, dadurch gekennzeichnet, daß

eine erste Menge von trockenen Pulverteilchen des festen herbiziden Mittels bereitgestellt werden,

eine zweiten Mengen von trockenen, festen Pulverteilchen, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus mindestens etwa 1 Mol für jedes Mol an herbizidem Mittel von einem von Diammoniumphosphat, Dikaliumphosphat und Dinatriumphosphat oder mindestens etwa 0,6 Mol für jedes Mol an herbizidem Mittel von einem von Trinatriumphosphat und Trikaliumphosphat als Solubilisierungsmedium für das herbizide Mittel bereitgestellt wird,

wobei die ersten und zweiten Mengen des herbiziden Mittels und des Solubilisierungsmediums die überwiegenden Bestandteile der Zusammensetzung bilden,

das herbizide Mittel und das Solubilisierungsmedium in gepulverter Form ohne Veränderung des physikalischen Charakters der Teilchen trocken gemischt werden, um den diskreten Teilchencharakter von jeder der ersten und zweiten Mengen der Teilchen aufrechtzuerhalten, sowie in Abwesenheit einer chemischen Reaktion zwischen dem herbiziden Mittel und dem Solubilisierungsmedium, um eine relativ gleichförmige, trokkene Mischung derselben herzustellen,

eine ausreichende Menge des Phosphatsolubilisierungsmediums in der trocken gemischten Mischung in Bezug auf die Menge des damit kombinierten herbiziden Mittels bereitgestellt wird, um die gepulverte, trocken gemischte Mischung dazu zu bringen, sich in Wasser während der Herstellung durch den Anwender einer herbiziden Lösung, die einen ausreichenden Anteil des herbiziden Mittels enthält, um etwa 0,1 bis etwa 2,5 Gew.-% des wirksamen herbiziden Mittels in der herbiziden Lösung zu liefern, im wesentlichen zu lösen.

16. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem das Solubilisierungsmedium ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Diammoniumphosphat, Dikaliumphosphat und Dinatriumphosphat und eine ausreichende Menge des Phosphatmediums in der trocken gemischten Mischung vorhanden ist, um mindestens etwa 1 Mol des Mediums für jedes Mol an wirksamem herbizidem Mittel in der anfangs trocken gemischten Mischung zu liefern.