DE69104677T2 - Patrone für automatische waffen. - Google Patents
Patrone für automatische waffen.Info
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Description
- Im allgemeinen betrifft die Erfindung das Gebiet der Artillerie und insbesondere nichttötliche Munition, die im Training und bei Kriegspielen verwendet wird.
- Normale automatische oder halbautomatische Waffen werden herkömmlich entweder durch die Expansion von Treibgas gegen einen mit der rückstoßenden Bolzenmasse verbundenen Kolben oder durch direkten Rückstoß des Patronengehäuses gegen den Bolzen bei Expansion des Treibgases während des ballistischen Zyklus der Munition betätigt. In diesen Systemen ist die dem Rückstoßmechanismus zugeführte Energie teilweise abhängig von der dem Geschoß erteilten. Das heißt, ein verringerter Druck in der Kammer oder Gewichtsschwankungen des Geschosses führen zu einer Änderung der gesamten den Waffen betätigenden Mechanismus Zugeführten Energie, was wiederum dessen Zyklusgeschwindigkeit oder die zuverlässigkeit seiner Arbeitsweise beeinträchtigt. Bei Geschossen mit geringer Masse oder dem für Trainings- und nichttötliche Munition verwendeten Typ ist dieses Problem besonders schwer. Zerbrechliche Geschosse können nicht in der Lage sein, hohen Beschleunigungen zu widerstehen. Die zum Abschuß dieser leichten Geschosse erforderliche geringe Energie kann nicht eine ausreichende Reaktion hervorrufen oder einen ausreichend hohen Kammerdruck erfordern, um den Zyklus eines herkömmlichen Waffenmechanismus zu durchlaufen. Leere Munition, das heißt eine Patrone ohne ein Geschoß, ist normalerweise nicht in der Lage, den Zyklus einer Waffe ohne einen Rückstoßadapter zur für das Funktionieren des Mechanismus ausreichenden Erhöhung des Druckes im System zu durchlaufen.
- Das Problem kann auch bei Geschützen mit größerem Kaliber beobachtet werden, zum Beispiel 40 mm-Granatengeschützen, bei denen ein Geschoß mit relativ niedriger Geschwindigkeit und beschränkter Kapazität zum Widerstehen hoher Geschleunigungen von einer automatischen gasbetätigten Waffe abgeschossen wird. Frühere Versuche, um zuverlässige Waffenfunktionen zu erzielen, zusammen mit einer Geschoßbeschleunigung mit niedrigem spitzenwert haben "Hoch-Niedrig"-Ballistiksysteme eingeschlossen, bei denen ein Treibmittel anfänglich in einem Hochdruckabschnitt eines unterteilten Patronengehäuses verbrannt und durch Öffnungen in die das Geschoß enthaltende Seite mit einer geschwindigkeit entlassen wird, die ausreichend ist, den Spitzendruck oder die Beschleunigung auf das Geschoß zu begrenzen. Während solche Systeme verminderte Spitzenkräfte für die Waffenfunktion liefern können, machen sie Kompromisse in der Gestaltung der Waffe erforderlich.
- Eine ähnliche Vorrichtung ist in AT-B-357 445 offenbart, auf der der Oberbegriff des Anspruchs 1 basiert.
- Es ist die primäre Aufgabe der Erfindung, eine Munitionskonfiguration zu schaffen, die einen konstanteren Impuls zu einem Waffenzyklus-Mechanismus liefert, um dessen zuverlässige Funktion sicherzustellen unabhängig von der dem Geschoß mitgeteilten Energie oder selbst davon, ob ein Geschoß vorhanden ist oder nicht. Dies erlaubt den Abschuß von beschleunigungsempfindlichen Geschossen oder solchen mit niedriger Masse, ohne deren Begrenzungen zu überschreiten, oder das Abfeuern einer leeren Patrone, wobei weiterhin eine zuverlässige Zyklusfunktion der Waffe erhalten bleibt.
- Es ist eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, diese Funktionen in einer herkömmlichen Waffe vom Rückstoß typ mit einem Minimum von Änderungen an der Waffe selbst vorzusehen, wodurch ihr ermöglicht wird, mit verringerter Geschwindigkeit, zerbrechliche oder nichttötliche oder leere Munition abzufeuern, während sie weiterhin in normaler Weise funktioniert.
- Es ist noch eine weitere Aufgabe dieser Erfindung, ein Mittel zum zyklischen Betreiben einer Waffe vorzusehen, welche eine Munitionsgestaltung verwendet, die kompatibel mit bestehenden Herstellungsvorgängen ist, um die Kosten zu minimieren und einen maximalen Gebrauch von bestehenden Produktionsanlagen zu machen.
- Diese und andere Aufgaben der Erfindung werden gelöst durch Vorsehen einer Patrone für zerbrechliche Geschosse mit geringer Masse, welche ein Patronengehäuse mit einem Zünder an seiner Basis und einem Geschoßring oder Kolben an seiner Mündung aufweist. Der Geschoßring wirkt als ein "Schuh" oder Halter für das Geschoß. Er ist auch im Fall einer leeren Variante der Erfindung vorhanden, worin er wie in der Geschoßversion als ein Stecker und Kolben am Ende des Patronengehäuses dient. Während die folgende Beschreibung sich auf dieses Teil als ein "Geschoßring" bezieht, um die Erfindung darzustellen, kann dieses Teil der Patrone nach der Erfindung in seiner breiteren Kennzeichnung als ein Verschlußstopfen bezeichnet werden und wird als solcher beansprucht.
- Der Geschoßring endet mit einer äußeren ringförmigen Schulter, die gegen eine komplementäre, nach innen ausgebildete Stufe oder geneigte Schulter stoßen kann, die am Ende der Kammer einer Feuerwaffe um den Eingang zum Lauf gebildet sein kann. Der Geschoßring ist gleitend innerhalb des Patronengehäuses mit einem abgedichteten Eingriff enthalten, die nur einen geringen Gasstrom zwischen diesen zuläßt. Der Geschoßring kann mit Längsöffnungen, diagonalen Öffnungen, Rillen oder einer beliebigen Kombination von Öffnungen und Rillen versehen sein, um einen Weg für Treibgas vom Volumen des Gehäuses hinter dem Geschoßring zu schaffen, so daß es zur Rückseite des Geschosses strömen kann, und von da zum Lauf des Geschützes. Das Geschoß ist in einem zylindrischen Einschnitt im vorderen Bereich des Geschoßrings eingesetzt. Die Öffnungen stehen mit diesem Einschnitt in Verbindung, um nach einer Zündung dem Treibgas zu ermöglichen, hier hindurchzuströmen und das Geschoß zu beschleunigen. Die dem Geschoß zugeführte Energiemenge kann durch Veränderung der Größe der Öffnungen eingestellt werden.
- Nach der Zündung des Zünders werden das Patronengehäuse und/oder die mit dem Zünder verbundene Treibmittelmenge, die frei ist, um rückwärts versetzt zu werden, so unter dem Druck von dem explodierenden Treibmittel versetzt. Aufgrund dieser rückwärtigen versetzung wird ein Impuls auf den Geschützverschluß ausgeübt, der ausreichend ist, um den zyklischen Betrieb der Waffe durchzuführen. Das Gehäuse und der Geschoßring können jeweils mit einer Welligkeit und einem gestuften Bereich versehen sein, um den Weg des Patronengehäuses in bezug auf den Geschoßring zu begrenzen.
- Die Erfindung wird im Anspruch 1 und in den Unteransprüchen 2 bis 11 beansprucht.
- Ein besseres Verständnis der offenbarten Ausführungsbeispiele der Erfindung wird erreicht, wenn die begleitende detaillierte Beschreibung in verbindung mit den angefügten Zeichnungen betrachtet wird, in welchen gleiche Bezugszahlen für in den verschiedenen Figuren dargestellte gleiche Teile verwendet werden.
- Fig. 1 ist eine Seitenansicht einer Patrone gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 2 ist eine Querschnittsansicht der Patrone nach Fig. 1 entlang der Linie 2-2 in Fig. 1;
- Fig. 3 ist eine Querschnittsansicht der Patrone nach Fig. 1 entlang der Linie 3-3 in Fig. 2;
- Fig. 4 ist eine Seitenansicht einer Patrone gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 5 ist eine Querschnittsansicht der Patrone nach Fig. 4 entlang der Linie 5-5 in Fig. 4;
- Fig. 6 ist eine Querschnittsansicht der Patrone nach Fig. 4 entlang der Linie 6-6 nach Fig. 5;
- Fig. 7 ist eine Seitenansicht einer Patrone gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 8 ist eine Querschnittsansicht der Patrone nach Fig. 7 entlang der Linie 8-8 in Fig. 7;
- Fig. 9 ist eine Querschnittsansicht der Patrone nach Fig. 7 entlang der Linie 9-9 in Fig. 8;
- Fig. 10 ist eine Querschnittsansicht der Patrone nach Fig. 7 entlang der Linie 10-10 in Fig. 8;
- Fig. 11 ist eine Querschnittsansicht einer Patrone gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 12 ist eine Querschnittsansicht der Patrone nach Fig. 11 entlang der Linie 12-12 nach Fig. 11;
- Fig. 13 ist eine Querschnittsansicht einer Patrone gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 14 ist eine Querschnittsansicht der Patrone nach Fig. 13 in der abgefeuerten Position;
- Fig. 15 ist eine Seitenansicht einer Patrone gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 16 ist eine Querschnittsansicht der Patrone nach Fig. 15 entlang der Linie 16-16 in Fig. 15;
- Fig. 17 ist eine Querschnittsansicht der Patrone nach Fig. 15 entlang der Linie 17-17 in Fig. 16.
- Bei der Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiele wird aus Gründen der Klarheit auf eine bestimmte Terminologie Bezug genommen. Jedoch ist nicht beabsichtigt, daß die Erfindung auf die so gewählten besonderen Begriffe beschränkt ist, sondern es ist festzustellen, daß jeder der besonderen Begriffe alle technischen Äquivalente, die in einer ähnlichen Weise arbeiten, um einen ähnlichen Zweck zu erreichen, enthält.
- Ein erstes Ausführungsbeispiel einer Patrone gemäß der vorliegenden Erfindung ist allgemein in den Fign. 1 bis 3 dargestellt. Die Patrone 10 weist ein Patronengehäuse 12 auf, das einen Zünder 14 in der Basis oder im Kopf 16 des Gehäuses 12 enthält, um eine Zündung und/oder eine Vortriebsenergie zu liefern. Ein herkömmliches Treibmittel 20 kann wahlweise innerhalb des Gehäusehohlraums 22 angeordnet sein, um die erforderliche Vortriebsenergie zu liefern, wenn die Energie des Zünders 14 nicht ausreichend ist, um die Waffe zu erregen und das Geschoß voranzutreiben (wenn enthalten). Ein Flansch 24 oder eine Sicke 24 kann an der Mündung oder dem vorderen Ende 26 des Gehäuses vorgesehen sein für einen nachfolgend beschriebenen Zweck. Eine Extraktionsnut 28 ist in herkömmlicher Weise benachbart der Basis 16 zur Verwendung beim Ausstoßvorgang vorgesehen. Alternativ kann ein herkömmlicher Flansch (nicht gezeigt) vorgesehen sein.
- Ein aus einem Stück bestehender Kolben oder Geschützring 30 mit einem vorderen Ende 80 und einem hinteren Ende 72 ist in die Mündung 26 des Patronengehäuses 12 eingesetzt. Der äußere Durchmesser wenigstens eines Teils des hinteren Teils 32 des Geschützrings 30 ist im wesentlichen gleich dem inneren Durchmesser der Wand 34 des Gehäuses 12, um satt und dichtend an der inneren Oberfläche der Wand 34 des Gehäuses 12 anzuliegen, wodurch das Entweichen des Treibgases behindert wird. Der hintere Bereich 32 kann mit einem oder mehreren zusätzlichen Bereichen ausgebildet sein, die seitenwände 81 von verringertem Durchmesser aufweisen, d.h. einem Durchmesser, der geringer ist als der Innendurchmesser der Wand 34, für einen nachfolgend zu beschreibenden Zweck. Der vordere Bereich 40 des Geschoßrings 30 hat einen größeren Durchmesser als der hintere Bereich 32 und ist im wesentlichen gleich dem äußeren Durchmesser der Wand 34, um gut anliegend in die Kammer 102 des Geschützes zu passen (siehe Fig. 14).
- Öffnungen 44 in Längsrichtung erstrecken sich durch den hinteren Bereich 32 des Geschoßrings 30 und öffnen sich und enden in einem zylindrischen axialen Einschnitt 46, der am vorderen Ende 80 des hinteren Bereichs 32 im Geschoßring 30 ausgebildet ist, um einen Weg oder einen Gasdurchlaß 44 für Treibgas von dem größeren Bereich des Hohlraums 22 im Gehäuse 12 zum vorderen Ende 80 des Geschoßrings 30 auf der rückwärtigen Seite des Geschosses 60 und von da zum Lauf des Geschützes herzustellen. Wie in den Fign. 2 und 3 gezeigt ist, sind zwei Öffnungen 44 in gleichem Abstand von der Längsachse des Geschoßringes 30 und parallel mit der Längsachse und zueinander vorgesehen. Jedoch wird die genaue positionierung und die Anzahl von Öffnungen 44 nicht als kritisch angesehen. Obgleich zwei Öffnungen aus Gleichgewichtsgründen vorgesehen werden können, ist es beispielsweise möglich, eine einzige Öffnung zu verwenden, die axial oder sonstwo angeordnet ist.
- Eine nach innengesetzte Stufe 48, die durch den Übergang zwischen den Bereichen unterschiedlichen Durchmessers bestimmt ist, kann in der seitenwand 81 des hinteren Bereichs 32 des Geschoßrings 30 im Abstand hinter dem vorderen Bereich 40 für einen nachfolgend zu beschreibenden Zweck ausgebildet sein. Das Geschoß 60 ist im Einschnitt 46 im vorderen Bereich des Geschoßrings 30 enthalten. Im Falle einer Leermunition, wie im einzelnen nachfolgend mit Bezug auf die Fign. 13 und 14 beschrieben wird, wird das Geschoß weggelassen, wodurch das Gas direkt entlang des Laufes entweichen kann.
- Nach der Zündung des Zünders 14 durch den Zündstift (nicht gezeigt) der Waffe wird Gas durch den Zünder 14 und/oder das von diesem gezündete Treibmittel 20 erzeugt. Der vordere Bereich 40 des Geschoßrings 30 wird von einer Vorwärtsbewegung zurückgehalten durch die Stufe 100 in der Kammer 102 der Waffe (siehe Fig. 14), die komplementär zu der um das vordere Ende 40 des Geschoßrings 30 gebildeten äußeren ringförmigen Schulter 76 und mit dieser in Eingriff ist. Obgleich sie als senkrecht zur Richtung des Laufs gezeigt sind, können die Stufe 100 und die Schulter 76 schräg orientiert sein, solange wie die Schulter 76 gegen die stufe 100 anstoßen kann. Das expandierende Gas treibt daher das Gehäuse 12 rückwärts und gibt einen Impuls auf den Bolzen der Waffe. Gleichzeitig kann das Gas durch die Öffnungen 44 zum Geschoß 60 strömen, wodurch dessen Beschleunigung beginnt. Die dem Geschoß 60 zugeführte Energiemenge kann durch Veränderung der Größe der Öffnungen 44 eingestellt werden. Im Falle von Leermunition kann in diesem Zeitpunkt das Gas entlang des Laufes entweichen und bewirkt ein Aufblitzen und ein Geräusch, die das Abfeuern eines tatsächlichen Geschosses simulieren.
- Der Weg des Geschoßrings 30 kann durch einen nach innen versetzten Flansch 24 begrenzt sein, der die Form einer sicke aufweisen kann, welcher sich an der Mündung 26 des Gehäuses befindet und welcher mit der Seite der nach innen ausgebildeten stufe 48 in der Seitenwand 81 des Geschoßringes 30 in Eingriff tritt, wenn er das Ende seines Weges erreicht. Er kann auch begrenzt sein durch die Seitenwandreibung, verbunden mit einem abnehmenden inneren Druck, wodurch die Notwendigkeit für die Stufe 48 im Geschoßring 30 beseitigt wird.
- Wenn das Geschoß 60 entlang des Laufes beschleunigt wird, werden das Gehäuse 12 und der Geschoßring 30 weiterhin durch den Bolzen nach rückwärts als eine Einheit herausgezogen, um in der gleichen Weise wie ein herkömmliches Patronengehäuse aus einer Rückstoßbolzen-Waffe ausgestoßen zu werden. Da das Gehäuse 12 durch die Zündung in Bewegung gesetzt ist, besteht die verringerte Möglichkeit, daß es in der Kammer 102 steckenbleibt. Dies wiederum erlaubt die Verwendung geringerer Materialabmessungen für die Wand 34 des Gehäuses 12.
- Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren 4 bis 6 gezeigt. In dieser Konfiguration hat der Geschoßring 30 einen verringerten Durchmesser im hinteren Bereich 32, indem eine nach innen abgestufte Oberfläche 71 vorgesehen wird, die eng anliegend in ein Gehäuse 12 mit einem dünneren abgestuften Bereich 62 eingepaßt ist, welcher durch eine dickere Seitenwand 34a einwärts der Mündung 26 bestimmt ist. Auch sind diagonale Öffnungen 44a, die als Gasdurchgangsmittel 44a dienen, im hinteren Bereich 32 des Geschoßrings 30 vorgesehen. Die Öffnungen 44a verlaufen unter einem Winkel nach außen und rückwärts vom vorderen Ende 80 des Geschoßrings 30 (das für den Fall, daß ein Geschoß vorhanden ist, der Boden des Einschnitts 46 ist) zum hinteren Bereich 32 des Geschoßrings 30 und enden an der nach innen abgestuften Oberfläche 71, wo der Geschoßring 30 von verringertem Durchmesser an einer stelle nahe dem hinteren Ende 83 des Geschoßrings 30 ist. Nach Auslösung des Zünders 14 und/oder Treibmittels 20 ist das Gas vollständig eingeschlossen, bis das Ende des dünner abgestuften Bereichs 62 in der Gehäusewand 34a das hintere Ende 72 des Geschoßrings 30 freimacht, wodurch das Gas die Möglichkeit hat, durch die Öffnungen 44a zum Geschoß 60 zu strömen, und sichergestellt ist, daß die Waffe einen ausreichenden Betätigungsimpuls vor der Beschleunigung des Geschosses erhält.
- Ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren 7 bis 10 gezeigt. Der hintere Bereich 32 des Geschoßrings ist mit Nuten 64 versehen (vier sind gezeigt, jedoch ist eine ausreichend), um das Entweichen von Gas zu ermöglichen, wenn sich das Gehäuse ausreichend rückwärts bewegt hat, um das letzte Ende 84 einer der Nuten 64 freizugeben. Zu dieser Zeit strömt Gas durch die Nuten 64 entlang der Gehäusewand 34 und durch die abgewinkelten Öffnungen 44a des Geschoßringes zur Basis des Geschosses 60 und bewirkt, wie vorbeschrieben, dessen Beschleunigung. Diese Gestaltung verhindert auch, daß das Treibgas die Öffnungen 44a und dann das Geschoß 60 erreicht, bevor die Bewegung des Geschoßrings 30 fast ihre Grenze erreicht hat, wodurch sichergestellt ist, daß ausreichende Energie zum Bolzen geliefert wurde, um den Zyklus der Waffe durchzuführen, unabhängig von der dem Geschoß 60 zugeführten Energie. Weiterhin entfällt das Erfordernis für die Stufe 62 im Patronengehäuse 12, wie in Fig. 5 gezeigt ist.
- Ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren 11 und 12 gezeigt. Es ist ähnlich dem in den Figuren 7 bis 10 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel mit der Ausnahme, daß es ebenfalls sich in Längsrichtung durch den Geschoßring 30 erstreckende Öffnungen 40 enthält, so wie im in Fig. 2 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel, um zu ermöglichen, daß Treibgas unmittelbar nach der Zündung hindurchströmt und das Geschoß 60 beschleunigt. Die Öffnungen 44 sind vorgesehen, um einen ausreichenden, jedoch begrenzten Druck im Lauf herzustellen, bevor das Gehäuse 12 und der Bolzen sich ausreichend rückwärts bewegt haben, um die Nuten 64 im Geschoßring 30 freizugeben. Während dieser Periode wird das Geschoß 60 zum Ende des Geschützlaufes hin beschleunigt. Wenn die Nuten 64 freigegeben werden, wird ein viel größeres Gasvolumen freigesetzt, wodurch ein stärkeres Geräusch und Aufblitzen bewirkt werden, als bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren 1 oder 3 erhalten werden kann. Durch geeignete Gestaltung der Öffnungen 44 in Längsrichtung, der diagonalen Öffnungen 44a, der Bolzenmasse und der Parameter des Treibmittels ist es möglich, ein äquivalentes Geräusch und einen äquivalenten Rückstoß, wie bei einer herkömmlichen Feuerwaffen-Vollmunition zu erhalten, während ein Geschoß mit verringerter Energie abgeschossen wird.
- Dasselbe Konzept, d.h. die Verwendung einer so angelegten Öffnung, daß sie an irgendeinem Punkt des Weges des Geschosses im Lauf öffnet, kombiniert mit einer Öffnung zur Bereitstellung einer anfänglichen Geschoßbeschleunigung kann auch verwendet werden, um eine Verstärkung der Beschleunigung von Geschossen mit größerer Masse in herkömmlichen Waffen zu bewirken, wodurch deren Beschleunigung erhöht wird, ohne daß die Maximaldruckbeschränkungen der Waffe und des Laufes überschritten werden.
- Die Fig. 13 und 14 zeigen ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer leeren Patrone, die nach demselben Prinzip wie beim in den Figuren 1 bis 3 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel arbeitet. Die Treibmittelenergie wird zur Beschleunigung des Waffenmechanismus verwendet, und die restliche Gasenergie wird durch den Lauffreigesetzt, wenn die Nuten 64 im hinteren Bereich 32 des Geschoßringes 30 durch die Bewegung des Gehäuses 12 in bezug auf den Geschoßring 30 freigelegt werden. Dies ergibt ein Mittel zum zyklischen Betrieb einiger Waffen ohne das Erfordernis eines Leerfeuerungsadapters.
- Eine andere Änderung des Ausführungsbeispiels nach den Figuren 1 bis 3 ist in den Figuren 15 bis 17 gezeigt. In diesem sechsten Ausführungsbeispiel ist die Größe des Gehäuses 12 im Verhältnis zum Geschoßring 30 reduziert und umgekehrt. In einigen Waffen liefert diese Konfiguration mehr unterstützung für das stationäre Teile, wobei dem Gas erlaubt wird, das Gehäuse 12 gegen die Wand einer sich verjüngenden Kammer der Waffe auszudehnen, um eine zusätzliche tragende Oberfläche während des ballistischen Zyklus bereitzustellen. Dies kann die Verwendung einer dünneren Gehäusewand erlauben, birgt jedoch die Gefahr, daß die Patrone 10 einen stärkeren Widerstand gegen den Ausstoß bietet. Nichtsdestoweniger, solange wie ein bedeutender Teil der Gehäusewand 12 beim Feuern gegen den Bolzen zurückstößt, sind die Vorteile der Erfindung gegeben. In diesem Ausführungsbeispiel sind sowohl der Zünder 14 als auch das Treibmittel 20 in einem Kolben 74 angeordnet, und sie stehen in Verbindung durch ein Blitzloch 70. In gleicher Weise sind eine einzige öffnung 44 in Längsrichtung und der Einschnitt 46 im Gehäuse 12 ausgebildet.
- Alle vorstehenden Ausführungsbeispiels können in herkömmlichen Rückstoßwaffen verwendet werden, wie kleine Pistolen und Maschinenpistolen mit geringen oder keinen Modifikationen der Waffen. Ihre Verwendung in größeren Pistolen, die eine Art von verzögertem Rückstoß-Zyklusmechanismus benutzen, und ihre verwendung in halbautomatischen gasbetätigten Waffen, wie den meisten Gewehren und automatischen Kanonen, erfordert nderungen an der Waffe, um sie in einen rückstoßbetätigten Mechanismus umzuwandeln.
- Aus dem vorstehendem ist offensichtlich, daß etwaige Modifikationen und Änderungen der vorliegenden Erfindung im Lichte der vorstehenden Lehre möglich sind. Es ist daher darauf hinzuweisen, daß die Erfindung innerhalb des Umfangs der angefügten Ansprüche anders als in der speziellen Beschreibung ausgeführt werden kann.
Claims (11)
1. Patrone (10) für die Verwendung in einer
Rückstoß-Schußwaffe mit einer Schußwaffen-Kammer
(102) mit nach innen gerichteter Abstufung oder
geneigter Schulter an ihrem Ende mit
(1) einer Patronenhülse (12) mit einer
Sockelfläche (16) am hinteren Endbereich;
(2) einem zünder (14);
(3) einem Verschlußstopfen (30), der den
vorderen Bereich der Patronenhülse (12)
abschließt, abdichtend am vorderen Ende der
patronenhülse (12) für eine gleitende
Verschiebung in ihr angeordnet ist und einen
geschlossenen Hohlraum (22) in der den
Zünder (14) enthaltenden Patronenhülse
begrenzt; und
(4) einer Gaskanalanordnung (44), die sich von
dem geschlossenen Hohlraum (22) durch den
Verschlußstopfen (30) erstreckt, um einen
Durchgang für in dem Hohlraum (22) als
Folge der Zündung des Zünders (14) erzeugtes
Gas nach außen und vor das vordere Ende des
Verschlußstopfens (30) zu ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschlußstopfen (30) ein durch eine
äußere ringförmige Schulter (76) begrenztes
vorderes Ende aufweist, wobei die Schulter für
einen Kontakt mit dem und einen Stoß gegen das
Ende der Schußwaffen-Kammer nach vorn gerichtet
ist, wodurch die Patronenhülse (12) eine
gleitende
Verschiebung in die Rückwärtsrichtung in
bezug auf den Verschlußstopfen (30) beim Zünden
des Zünders (14) bewirkt.
2. Patrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
(1) der Verschlußstopfen (30) in seiner
Seitenwand (81) mit einer nach innen
ausgebildeten Stufe (48) in dem hinteren Bereich des
Verschlußstopfens (30) ausgebildet ist,
wobei diese Stufe sich nicht bis zum
hinteren Ende (72) des Verschlußstopfens (30)
erstreckt; und
(2) die Hülse (12) eine Wand (34) aufweist, die
mit einem nach innen versetzten Flansch
(24) ausgebildet ist, um abdichtend mit der
nach innen ausgebildeten Stufe (48) in
Eingriff zu treten,
wodurch die Hülse (12) gleitend auf dem
Verschlußstopfen (30) verschiebbar ist, aber nicht
von ihr außer Eingriff kommt.
3. Patrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gaskanalanordnung (44)
anfänglich verschlossen ist und geöffnet wird, wenn
die Patronenhülse (12) sich nach hinten
verschiebt.
4. Patrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
(a) der Verschlußstopfen (30) in seiner
Seitenwand (81) mit einer nach innen gerichteten
Stufe (48) in dem hinteren Bereich (32) des
Verschlußstopfens (30) versehen ist,
(b) die Seitenwand (81) des Verschlußstopfens
(30) mit mindestens einer Aussparung (64)
in ihrem hinteren Bereich (32) versehen
ist, die sich von dem hinteren Ende (72)
des Verschlußstopfens (30) bis zu einem
Anschlagende (84) für die Aussparung (64)
an einer Stelle zwischen den Enden der nach
innen ausgeformten Stufe (48) erstreckt;
und
(c) ein Gaskanalanordnung (44a) sich von dem
vorderen Ende des Verschlußstopfens (30)
erstreckt, um einen Durchgang zu der nach
innen ausgeformten Stufe (48) vorzusehen,
wodurch bei einer Rückwärtsverschiebung der
Patronenhülse (12) in bezug auf den
Verschlußstopfen (30) Treibgas von dem geschlossenen Hohlraum
(22) durch das vordere Ende (80) des
Verschlußstopfens (30) strömen kann.
5. Patrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
(1) der Verschlußstopfen in seiner Seitenwand
(81) mit einer nach innen ausgeformten,
abgestuften Fläche (71) im hinteren Bereich
(32) des Verschlußstopfens (30) versehen
ist, die sich zu dem hinteren Ende (72) des
Verschlußstopfens (30) erstreckt;
(2) die Wand (34) der Hülse (12) mit einer
dickeren Seitenwand (34a) versehen ist, die
über der abgestuften Fläche (71) in einer
abdichtenden Gleitpassung mit ihr liegt;
(3) die Wand (34) der Hülse (12) mit einem
dünneren Bereich (62) in Kontakt mit der
Seitenwand des Verschlußstopfens vor der
abgestuften Fläche (71) versehen ist; und
(4) die Gaskanalanordnung (44a) sich von dem
vorderen Ende des Verschlußstopfens (30)
erstreckt, um einen Durchgang zu der nach
innen ausgeformten, abgestuften Fläche (71)
kurz vor dem hinteren Ende (72) des
Verschlußstopfens (30) vorzusehen;
wodurch bei Rückwärtsverschiebung der
Patronenhülse (12) in bezug auf den Verschlußstopfen
(30) Treibgas von der geschlossenen Kammer (22)
durch das vordere Ende (80) des
Verschlußstopfens (30) nach außen strömen kann.
6. Patrone nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gaskanalanordnung (44)
sowohl einen indirekten Gaskanal (44a), der
ursprünglich verschlossen ist, als auch einen
zusätzlichen direkten Gaskanal (44), der sich
durch den Verschlußstopfen (30) von dem Hohlraum
(12) zu dem vorderen Ende des Verschlußstopfens
(30) erstreckt, aufweist, wodurch Treibgas
direkt durch den direkten Kanal (44) während des
Zeitraums, in dem der indirekte Gaskanal (44a)
geschlossen ist, hindurchgehen kann.
7. Patrone nach Anspruch 6 in Verbindung mit einem
Projektil (60), dadurch gekennzeichnet, daß der
direkte Gaskanal (44) so dimensioniert ist, daß
das Treibgas das Projektil aus der Mündung des
Laufs in der Zeit, die für die Öffnung des
indirekten Gaskanals nötig ist, hinausträgt.
8. Patrone nach Anspruch 6 in Verbindung mit einem
Projektil (60), dadurch gekennzeichnet, daß der
direkte Kanal (44) so dimensioniert ist, daß das
Treibgas das Projektil einen Teilweg längs des
Laufs zu der Mündung des Laufs in der Zeit, die
für die Öffnung des indirekten Gaskanals (44a)
benötigt wird, trägt.
9. Patrone nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder
8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zünder (11)
den Vorrat des Treibgases bildet.
10. Patrone nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder
8, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzliches
Treibgasmaterial (20) in dem Hohlraum (22) den
Vorrat des Treibgases bildet.
11. Patrone nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder
8, die ein Projektil (60) in dem vorderen Ende
des Verschlußstopfens (30) einschließt.
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