HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gewerbliches Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Gerät
zur Behandlung viskoser Flüssigkeiten, und insbesondere auf
ein Gerät zur Behandlung viskoser Flüssigkeiten, das zwei
horizontale Wellen aufweist.
Beschreibung des Standes der Technik
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Allgemein werden Geräte zur Behandlung viskoser
Flüssigkeiten dieser Art grob in einen kontinuierlich
arbeitenden Typ und einen chargenweise bzw.
diskontinuierlich arbeitenden Typ eingeteilt. Ein
horizontales Gerät zur Behandlung viskoser Flüssigkeiten
vom kontinuierlich arbeitenden Typ ist auf eine solche
Weise aufgebaut, daß ein zu behandelndes Material von einem
an einem längsseitigen Ende eines Gehäuses angeordneten
Einlaß zugeführt wird, es sich (unter Bildung sogenannter
Kolbenströmungen) zu einem am anderen längsseitigen Ende
angeordneten Auslaß bewegt, während ein Reaktionsgrad oder
ähnliches erhöht wird bzw. zunimmt, und es nach Beendigung
eines gewünschten Prozesses von dem Auslaß ausgetragen wird
(siehe die geprüfte japanische Patentveröffentlichung 47-
27179, geprüfte japanische
Gebrauchsmusterveröffentlichungen 51-45559 und 54-5805,
geprüfte japanische Patentveröffentlichungen 61-59173 und
62-50179). Folglich weist das Gerät zur Behandlung viskoser
Flüssigkeiten dieses kontinuierlich arbeitenden Typs eine
Charakteristik auf, daß sich der Reaktionsgrad in
Abhängigkeit mit der Position des strömenden Materials auf
dem Weg vom Einlaß zum Auslaß verändert.
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Andererseits ist ein horizontal es Gerät zur Behandlung
viskoser Flüssigkeiten vom chargenweise arbeitenden Typ auf
eine solche Weise aufgebaut, daß eine zu behandelnde
Materialdosis, die vorher berechnet wurde, in ein Gehäuse
eingeführt wird und nach Beendigung eines gewünschten
Prozesses nach außen ausgetragen wird, und eine andere
Dosis des Materials sodann neu in das Gehäuse eingeführt
wird (siehe die ungeprüfte japanische
Patentveröffentlichung 49-73759 und ähnliche). Daher weist
das Gerät zur Behandlung viskoser Flüssigkeiten von diesem
chargenweise arbeitenden Typ eine Charakteristik auf, daß
sich der Reaktionsgrad in Abhängigkeit von der
Verarbeitungszeitdauer verändert, so daß es vorzuziehen
sein wird, daß das Material an jeder Position im Gehäuse
gleichzeitig gleichmäßig während einer bestimmten
Verarbeitungszeitdauer reagieren kann.
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Ein Gerät zur Behandlung viskoser Flüssigkeiten
erfordert solche Funktionen wie gleichmäßiges Abscheren und
Umrühren viskoser Flüssigkeit, Umwälzung oder Förderung der
Flüssigkeit in einer Richtung, zusammenwirkendes Abschaben
der Flüssigkeit durch Umrührschaufeln (Selbstreinigung) und
Austausch der Flüssigkeitsoberfläche, ob es nun vom
kontinuierlich arbeitenden Typ oder vom chargenweise
arbeitenden Typ ist. Es gab bisher jedoch kein Gerät zur
Behandlung viskoser Flüssigkeiten, bei dem diese
Funktionen, insbesondere die Abscher/Umrühr-Funktion und
die Flüssigkeits-Förderfunktion gleichzeitig mittels
scheibenförmiger Umrühr- bzw. Agitatorflügel oder
-schaufeln mit einem so einfachen Aufbau wie möglich
durchführbar war.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung wurde zur Lösung dieser
Probleme der herkömmlichen Techniken geschaffen. Sie kann
wie folgt zusammengefaßt werden: ein Gerät zur Behandlung
viskoser Flüssigkeiten, mit einem horizontalen Gehäuse, das
Seitenwände an dessen beiden längsseitigen Enden umfaßt,
zwei Wellen, die sich parallel zueinander im Gehäuse
entlang dessen Längsrichtung erstrecken und drehbar
zwischen den Seitenwänden gelagert sind, wobei eine der
Wellen eine Welle für niedrige Geschwindigkeit und die
andere Welle eine Welle für hohe Geschwindigkeit ist und
die beiden Wellen in entgegengesetzten Richtungen gedreht
werden, und einer Anzahl von Umrührschaufeln, die an jeder
der Wellen angebracht und entlang deren Längsrichtung
beabstandet sind, derart, daß die Schaufeln an der einen
Welle in die Zwischenräume zwischen den Schaufeln an der
anderen Welle eintreten, wobei das Gehäuse einen
Bodenabschnitt aufweist, der den Bahnen der
Außenumfangsenden der Umrührschaufeln entspricht und jede
der Umrührschaufeln allgemein in einer dicken,
scheibenartigen Konfiguration mit einer Anzahl dicker
radialer Sektor-Schaufelelemente ausgebildet ist, die durch
maschinelle (spanabhebende) Abtragung von Zwischenbereichen
in gleichen Intervallen aus einer dicken Scheibe
hergestellt sind, wobei ein solches dickes radiales
Sektor-Schaufelelement einen parallelogrammartigen Querschnitt
besitzt, so daß das Vorderende jedes Schaufelelements in
Richtung dessen Drehung gesehen einen spitzen Winkel
festlegt.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Es zeigen:
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Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung,
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Fig. 2 eine senkrechte Schnittansicht der ersten
Ausführungsform entlang einer Linie II-II in Fig.
1,
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Fig. 3 eine schematische Darstellung von Umrührschaufeln
der ersten Ausführungsform,
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Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer
Umrührschaufel für niedrige Geschwindigkeit der
ersten Ausführungsform,
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Fig. 5 und 6 perspektivische Darstellungen zweier Arten
von Umrührschaufeln für hohe Geschwindigkeit der
ersten Ausführungsform,
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Fig. 7 bis 9 Darstellungen zur Erläuterung von Funktionen
von Schaufelelementen der Umrührschaufeln jeweils
der Figuren 4 bis 6,
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Fig. 10 eine Darstellung von Rotationsbahnen der
Umrührschaufeln für hohe Geschwindigkeit relativ
zu den Umrührschaufeln für niedrige
Geschwindigkeit, wenn eine Welle für niedrige
Geschwindigkeit als feststehend festgelegt
angenommen wird,
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Fig. 11 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und
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Fig. 12 schematische Darstellungen von Umrührschaufeln der
zweiten Ausführungsform.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Aufbau und Funktion eines Geräts zur Behandlung
viskoser Flüssigkeiten vom chargenweise arbeitenden Typ
gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird nun detailiert anhand der Figuren 1 bis 9
beschrieben.
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Diese Ausführungsform ist ein Gerät zur Behandlung
viskoser Flüssigkeiten vom chargenweise arbeitenden Typ mit
zwei horizontalen Wellen zum Umrühren einer viskosen
Flüssigkeit eines hochmolekularen Polymers oder von
Ähnlichem, zum Zwecke eines Prozesses wie Polykondensation,
Blockpolymerisation, Lösungspolymerisation, Gas-
Flüssigkeits-Reaktion und Monomer-Degradation.
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In diesen Zeichnungen ist mit 1 ein Gehäuse
bezeichnet, das einen Bodenabschnitt aufweist, der den
Bahnen der Außenumfangsenden von später noch beschriebenen
Agitator-Flügeln oder Umrührschaufeln entspricht. In der
Mitte dieses Bodenabschnittes ist eine Rippe 1a entlang der
Längsrichtung des Gehäuses 1 ausgebildet. Eine Welle 2 für
niedrige Geschwindigkeit und eine Welle 3 für hohe
Geschwindigkeit sind parallel zueinander horizontal
zwischen Seitenwänden 1b an beiden längsseitigen Enden des
Gehäuses 1 und durch diese hindurch erstreckend angeordnet,
wobei die Wellen 2 und 3 gemäß den Pfeilen p und q in
einander entgegengesetzten Richtungen gedreht werden, um
die zu behandelnde Flüssigkeit zwischen den Wellen von der
Oberseite her umzurühren bzw. durchzumischen. Die Wellen 2,
3 sind mit den Agitator-Flügeln bzw. Umrührschaufeln
versehen. Es ist zu beachten, daß das Gehäuse 1 mit einem
(nicht dargestellten) Deckel verschlossen werden kann, um
einen Reaktionsprozeß in einem Vakuumzustand oder einem
unter Druck gesetzten Zustand des Reaktionsgases
durchzuführen.
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Ein Flügel bzw. eine Schaufel 4 für niedrige
Geschwindigkeit besitzt eine Form gemäß Fig. 4. Eine
ungerade Anzahl (z.B. fünf) solcher Schaufeln in
unterschiedlichen Phasenlagen sind sicher an der Welle 2
für niedrige Geschwindigkeit befestigt, um eine Tandem-
Anordnung zu bilden. Jede der Schaufeln 4 für niedrige
Geschwindigkeit wird von einer Anzahl von (z.B. vier)
radialen abschnittsweisen oder Sektor-Flügel- bzw.
Schaufelelementen 5 gebildet, die durch maschinelle
(spanabhebende) Abtragung von Zwischenbereichen in gleichen
Intervallen aus einer dicken Scheibe hergestellt sind. Ein
Mantel, durch den ein thermisches Medium strömt, ist falls
erforderlich an der Innenseite jedes der Sektor-
Schaufelelemente 5 ausgebildet. Gemäß Fig. 7 ist der
Querschnitt der Sektor-Schaufelelemente 5 als
Parallelogramm ausgebildet, so daß das Vorderende des
Schaufelelements in einer Drehrichtung der Umrührschaufel 4
für niedrige Geschwindigkeit gesehen einen spitzen Winkel,
und das gegenüberliegende Ende der gleichen Endf läche als
das Vorderende einen stumpfen Winkel bildet. Das
spitzwinklige Ende dient als eine Abscherkante 5a und seine
geneigte bzw. schräge Oberfläche weist eine
Flüssigkeits-Förderwirkung in einem Maße entsprechend dessen Dicke (h)
auf. Die Umrührschaufeln 4 für niedrige Geschwindigkeit
sind jeweils sicher über eine Nabe 6 an der Welle 2 für
niedrige Geschwindigkeit befestigt.
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Desweiteren ist ein Ende eines Abstreiferstabes bzw.
einer Abstreiferstange 7 an dem hinteren Außenumfangsende
jedes der Sektor-Schaufelelemente 5 der Umrührschaufel 4
für niedrige Geschwindigkeit, in Drehrichtung gesehen, und
das andere Ende des Abstreiferstabes 7 ist an dem vorderen
Außenumfangsende jedes der Sektor-Schaufelelemente 5 der
benachbarten Umrührschaufel 4 befestigt. Somit sind
derartige Abstreiferstäbe 7 in einem durchgehenden
Spiralmuster angeordnet.
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Andererseits sind eine gerade Anzahl (z.B. acht)
Agitator-Flügel bzw. Umrührschaufeln 8, 9 für hohe
Geschwindigkeit sicher an der Welle 3 für hohe
Geschwindigkeit befestigt, um eine Tandemanordnung zu
bilden. Gemäß den Figuren 5 und 6 wird jede der
Umrührschaufeln 8 für hohe Geschwindigkeit durch eine
Anzahl von (z.B. zwei) breiten Sektor-Schaufelelementen 10
(Figur 5) gebildet, die im wesentlichen den zuvor
beschriebenen Sektor-Schaufelelementen 5 entsprechen und
durch maschinelle (spanabhebende) Abtragung der
Zwischenbereiche von einer dicken Scheibe gebildet sind.
Jede der Umrührschaufeln 9 für hohe Geschwindigkeit wird
durch eine Anzahl von (z.B. zwei) kleinen bzw. schmalen
Schaufelelementen 11 (Figur 6) mit einer im wesentlichen
rechteckigen Form gebildet, die durch weitere maschninelle
(spanabhebende) Bearbeitung der Sektor-Schaufelelemente
gebildet sind. Die Umrührschaufeln 8, 9 sind jeweils sicher
über eine Nabe 13a auf eine solche Weise an der Welle 3 für
hohe Geschwindigkeit befestigt, daß die Schaufelelemente
10, 11 in Phasen angeordnet sind, die um einen Winkel von
90º gegeneinander versetzt sind. Ein Mantel, durch den ein
thermisches Medium strömt, ist falls erforderlich an der
Innenseite jedes der Schaufelelemente 10, 11 ausgebildet.
Gemäß jeder der Figuren 8 und 9 ist der Querschnitt der
Schaufelelemente 10, 11 als Parallelogramm ausgebildet, so
daß das Vorderende des Schaufelelements in einer
Drehrichtung der Umrührschaufel 8, 9 für hohe
Geschwindigkeit gesehen einen spitzen Winkel und das
gegenüberliegende Ende der gleichen Endfläche als das
Vorderende einen stumpfen Winkel bildet, auf die gleiche
Weise wie das zuvor beschriebene Sektor-Schaufelelement 5
für Umrührung mit niedriger Geschwindigkeit. Seitenflächen
dieser Schaufelelemente 10, 11 sind in einer Richtung
umgekehrt zu einer Richtung der Schrägung bzw. Neigung der
schrägen Flächen des Sektor-Schaufelelements 5 der
Umrührschaufel 4 für niedrige Geschwindigkeit geneigt bzw.
abgeschrägt.
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Desweiteren ist ein Ende eines Abstreiferstabes bzw.
einer Abstreiferstange 12 an dem hinteren Außenumfangsende
jedes der kleinen bzw. schmalen Schaufelelemente 11 der
Umrührschaufel 9 für hohe Geschwindigkeit, in Drehrichtung
gesehen, und das andere Ende des Abstreiferstabes 12 ist an
dem hinteren Außenumfangsende jedes der Sektor-
Schaufelelemente 10 der benachbarten Umrührschaufel 8, in
Drehrichtung gesehen, befestigt. Kein Abstreiferstab ist
zwischen einem Sektor-Schaufele1ement 10 und einem kleinen
bzw. schmalen Schaufelelement 11, die einander unter
Zwischenfügung der zuvor beschriebenen Umrührschaufel 4 für
niedrige Geschwindigkeit benachbart sind, vorgesehen. Somit
sind derartige Abstreiferstäbe 12 in einer durchgehenden
Spiralanordnung, deren Steigung die gleiche Richtung wie
die Steigung der durch die Abstreiferstäbe 7 der Welle 2
für niedrige Geschwindigkeit gebildeten Spiralanordnung
aufweist, angeordnet. Die Sektor-Schaufelelemente 5 der
Umrührschaufeln 4 für niedrige Geschwindigkeit sind
zwischen solchen unverbundenen Schaufelelementen 10, 11
angeordnet. Andererseits sind aus den Schaufelelementen 10,
11 der Umrührschaufeln 8, 9 für hohe Geschwindigkeit und
den Abstreiferstäben 12 gebildete Tor-ähnliche Agitatoren
relativ zu diesen drehbar zwischen den Sektor-
Schaufelelementen 5 zweier benachbarter Umrührschaufeln 4
für niedrige Geschwindigkeit angeordnet. Die Lage dieser
Schaufelemente, die von der Seitenwand 1b aus gesehen
einander überschneidend gedreht werden, ist mit einem
Bereich A in Fig. 2 dargestellt.
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Als nächstes wird die Funktion dieser Ausführungsform
erläutert werden. Eine hochviskose, zu behandelnde
Flüssigkeit wird in das Gehäuse eingefüllt, bis sie im
wesentlichen eine Höhe der Wellenmitte erreicht. Wird ein
(nicht dargestellter) Motor betätigt, wird die Drehung des
Motors über ein geeignetes (nicht dargestelltes)
Reduktionsgetriebe zur Welle 2 für niedrige Geschwindigkeit
und zur Welle 3 für hohe Geschwindigkeit übertragen, so daß
diese Wellen 2 und 3 in einem Geschwindigkeitsverhältnis
von 1:2 gedreht werden. Es ist zu beachten, daß die Anzahl
der Schaufelelemente für die Welle 2 für niedrige
Geschwindigkeit und für die Welle 3 für hohe
Geschwindigkeit nicht auf die dieser Ausführungsform
beschränkt ist. Es kann vorgesehen werden, daß jede
Umrührschaufel der Welle 3 für hohe Geschwindigkeit zwei
Schaufelelemente oder mehr besitzt, und daß jede
Umrührschaufel der Welle 2 für niedrige Geschwindigkeit
eine ganzzahlige vielfache Anzahl von Schaufelelementen wie
die Umrührschaufel der Welle 3 für hohe Geschwindigkeit
aufweist, wobei das Dreh (geschwindigkeits) verhältnis auf
eine inverse Zahl der Anzahl der Schaufelelemente
eingestellt wird.
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Sodann werden gemäß der Darstellung in dem Bereich A
in Fig. 2 die Sektor-Schaufelelemente 5 der Umrührschaufeln
4 für niedrige Geschwindigkeit und die Schaufelelemente 10,
11 der Umrührschaufeln 8, 9 für hohe Geschwindigkeit
zusammen mit den Abstreiferstäben 7, 12 relativ zueinander
gedreht, wobei die Schaufelelemente auf einer Welle in die
durch die Schaufelelemente auf der anderen Welle in einem
Bereich zwischen den Wellen festgelegten Zwischenräume
eintreten. Wenn die Abscherkanten 5a, 10a, 11a der Sektor-
Schaufelelemente 5 der Umrührschaufeln 4 für niedrige
Geschwindigkeit und der Sektor-Schaufelelemente 10 sowie
der kleinen bzw. schmalen Schaufelelemente 11 der
Umrührschaufeln 8, 9 für hohe Geschwindigkeit in
unterschiedlichen Geschwindigkeiten gedreht werden, wird in
Folge davon die viskose Flüssigkeit kräftig abgeschert und
umgerührt, um gegen die Rippe 1a des Gehäuses 1 gedrückt zu
werden, d.h. die viskose Flüssigkeit wird aufgerührt und
umgerührt, während ständig ein Teil der Flüssigkeit an der
freien Oberfläche mit einem anderen Teil ausgetauscht wird,
um zu beiden Seitenwänden des Gehäuses 1, die zu den
drehenden Wellen 2, 3 parallel sind, gefördert zu werden.
In diesem Fall wird die viskose Flüssigkeit unter dem
Einfluß der Flüssigkeits-Förderwirkungen der jeweiligen
schrägen Flächen der Schaufelelemente 5, 10, 11 in den
durch die Pfeile a, c bezeichneten Richtungen innerhalb des
Gehäuses l in einer einzigen, durch die Pfeile a, b', c und
d in Fig. 1 bezeichneten Richtung umgewälzt. Außerdem wird
die vorstehend beschriebene Umwälzung der Flüssigkeit noch
gefördert, da an den inneren Umfangsflächen des Gehäuses 1
anhaftende Teile der viskosen Flüssigkeit durch die
Flüssigkeits-Förderwirkung beeinflußt werden, während sie
zur Selbstreinigung durch die in den Spiralanordnungen mit
gleicher Steigung angeordneten Abstreiferstäbe 7, 12
abgeschabt werden. Desweiteren werden hängende dünne
Schichten der Flüssigkeit gebildet und folglich kann die
Gas-Flüssigkeits-Berührungsfläche zur Verbesserung der
Luftentfernung vergrößert sein, wenn diese Abstreiferstäbe
7, 12 aus der viskosen Flüssigkeit austreten und etwas
Flüssigkeit herausheben.
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Experimente mit der ersten Ausführungsform wurden wie
folgt durchgeführt:
[Beispiel]
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Durchmesser einer Scheibe für eine Umrührschaufel: 134 mm
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Gehäusegröße: 236 mmB x 168 mmH x 612 mmL
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Flüssigkeitsmenge: 5,6 l
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Reaktionstemperatur: 330ºC max
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Viskose Flüssigkeit: Ein Polyester Harz in einem
Zwischenzustand zur weiteren Polymerisation und zur
Entnahme als hoch-polymerisiertes Harz.
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Gemäß den Testergebnissen wurden mit der vorliegenden
Erfindung die gewünschten Wirkungen wie
Aufrühr/Umrühreffekt, Selbstreinigungseffekt und
Oberflächen-Austauscheffekt erzielt.
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Eine zweite Ausführungsform, bei der die vorliegende
Erfindung bei einem Gerät zur Behandlung viskoser
Flüssigkeiten vom kontinuierlich arbeitenden Typ angewandt
ist, wird im folgenden beschrieben.
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Die Figuren 11 und 12 zeigen die zweite
Ausführungsform, wobei die gleichen Bestandteile wie bei
der ersten Ausführungsform in diesen Zeichnungen mit den
gleichen Bezugszeichen versehen sind und eine Erläuterung
dieser Bestandteile mit Ausnahme der Unterschiede
ausgelassen wird.
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Bei dieser Ausführungsform ist an einer der
Seitenwände 1b des Gehäuses 1 (links in Fig. 11) ein Einlaß
und an der anderen (rechts in Fig. 11) ein Auslaß
ausgebildet, so daß vom Einlaß zugeführte hochviskose
Flüssigkeit behandelt wird, während sie kontinuierlich in
einer durch die Pfeile a' in der Zeichnung bezeichneten
Richtung gefördert wird und aus dem Auslaß ausgetragen
wird.
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Die Welle 2 für niedrige Geschwindigkeit ist mit
Umrührschaufeln 4A für niedrige Geschwindigkeit versehen,
die jeweils abschnittweise bzw. Sektor-Schaufelelemente 5A
umfassen, die im wesentlichen die gleichen sind wie die
Umrührschaufeln 4 für niedrige Geschwindigkeit der zuvor
beschriebenen ersten Ausführungsform. Die Welle 3 für hohe
Geschwindigkeit ist mit Agitator-Flügeln bzw.
Umrührschaufeln 14 für hohe Geschwindigkeit in einer
Tandem-Anordnung versehen, die jeweils abschnittweise
Schaufelelemente 10A ähnlich den Sektor-Schaufelelementen
10 der in Fig. 5 dargestellten ersten Ausführungsform
umfassen, wobei die geneigten bzw. schrägen Flächen der
Sektor-Schaufelelemente 5A der Umrührschaufeln 4A für
niedrige Geschwindigkeit in der gleichen Richtung wie die
geneigten bzw. schrägen Flächen der Sektor-Schaufeleleinente
10A der Umrührschaufeln 14 für hohe Geschwindigkeit geneigt
bzw. abgeschrägt sind. Desweiteren sind Abstreiferstäbe
bzw. -stangen 15 an den Außenumfangsenden der Sektor-
Schaufelelemente 5A der Umrührschaufeln 4A für niedrige
Geschwindigkeit befestigt, so daß eine kontinuierliche
Spiralanordnung auf die gleiche Weise wie bei der ersten
Ausführungsform gebildet wird. Andererseits ist jede der
Umrührschaufeln 14 für hohe Geschwindigkeit in einer um
einen Winkel von 90º von einer Phase der benachbarten
Umrührschaufeln versetzten Phasenlage sicher an der Welle 3
für hohe Geschwindigkeit befestigt, und ein Ende eines
Abstreiferstabs 16 ist in einer Drehrichtung gesehen an dem
vorderen Außenumfangsende jedes Sektor-Schaufelelementes
10A der Umrührschaufel 14 für hohe Geschwindigkeit
angebracht, während das andere Ende der Abstreiferstange 16
an dem vorderen Außenumfangsende jedes Sektor-
Schaufelelementes 10A der benachbarten Umrührschaufel 14
angebracht ist und derartige Abstreiferstäbe 12 in einer
diskontinuierlichen Spiralanordnung angeordnet sind. Mit
dieser Anordnung wird die vom Einlaß zugeführte viskose
Flüssigkeit kontinuierlich auf- und umgerührt, während sie
sich in der Richtung der Pfeile a' zum Auslaß bewegt.
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Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
besitzt jede Umrührschaufel für niedrige Geschwindigkeit
vier abschnittweise Schaufelelemente 5, 5A und jede
Umrührschaufel für hohe Geschwindigkeit zwei
Schaufelelemente 10, 11, 10A. Die Erfindung schließt jedoch
andere Kombinationen der Anzahlen dieser Schaufelelemente
nicht aus, sofern sie ein Verhältnis von 2:1 erfüllen.
Beispielsweise kann jede Umrührschaufel für niedrige
Geschwindigkeit sechs Schaufelelemente und jede
Umrührschaufel für hohe Geschwindigkeit drei
Schaufelelemente aufweisen.
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Außerdem werden die Welle 2 für niedrige
Geschwindigkeit und die Welle 3 für hohe Geschwindigkeit,
die parallel zueinander verlaufen, auf eine solche Weise
gedreht, daß die Umrührschaufeln auf beiden Wellen in den
vorstehenden Ausführungsformen die Flüssigkeit zwischen
diesen Wellen von der Oberseite her umrühren. Die Welle 2
für niedrige Geschwindigkeit und die Welle 3 für hohe
Geschindigkeit können jedoch auch umgekehrt gedreht werden,
um die Umrührschaufeln die Flüssigkeit zwischen diesen
Wellen von der Unterseite her umrühren zu lassen.
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Da die Umrührschaufeln auf beiden Wellen zum Umrühren
der viskosen Flüssigkeit zwischen den beiden Wellen von der
Ober- oder der Unterseite her gedreht werden, wird die
viskose Flüssigkeit zwischen den Wellen gemäß der
vorliegenden Erfindung gegen das Gehäuse gedrückt. Jede der
geneigten bzw. schrägen Flächen der aus maschinell
(spanabhebend) bearbeiteten Scheiben gefertigten Sektor-
Schaufelelemente dient zum Fördern der Flüssigkeit in einem
Ausmaß gemäß deren Dicke, wobei die gegenüberliegende
schräge Fläche die Flüssigkeit aufgrund des daran erzeugten
Unterdruckes ansaugt. In Folge davon kann ein Aufrühren und
Umrühren der viskosen Flüssigkeit mit einer derart
einfachen Anordnung durchgeführt werden, und das Umrühren
der viskosen Flüssigkeit kann durch Abscheren der
Flüssigkeit durch die Vorderkanten der Sektor-
Schaufelelemente, die jeweils einen spitzen Winkel
festlegen, weiter gefördert werden.
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Weiterhin ist jede der Umrührschaufeln dick, so daß
ein Mantel für eine thermische Behandlung innerhalb der
Umrührschaufel ausgebildet sein kann.
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Da außerdem jedes der Schaufelelemente einen
parallelogrammartigen Querschnitt besitzt, sind die
Qberflächen der Schaufelelemente sanft und flach, um
dadurch ein Anhaften der viskosen Flüssigkeit an den
Schaufeloberflächen zu verhindern während ein
wirkungsvolles Abstrei fen durch die Abstreiferstäbe
gewährleistet ist.