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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Mikropartikelsystem,
welches als Hilfe bei der Herstellung eines Papierproduktes, beispielsweise
eines Papiers oder einer Pappe, mit verbesserten Eigenschaften in
den Retentions- und Entwässerungs-
sowie den Bogenformungsbereichen verwendet wird. Insbesondere betrifft
sie ein Mikropartikelsystem mit einer Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung als
anorganisches disperses Material in einem Mikropartikelsystem.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Bei
der Herstellung von Papier oder Pappe wird eine verdünnte wässrige Zusammensetzung,
die als "Eintragsmasse" oder "Papierbrei" bekannt ist, auf
ein sich bewegendes Maschensieb gesprüht, welches als "Maschinensieb" bekannt ist. Die
festen Bestandteile dieser Zusammensetzung, beispielsweise Cellulosefasern
und anorganisches disperses Füllmaterial,
werden durch das Maschinensieb hindurch entwässert oder abgetrennt, um einen
Papierbogen zu bilden. Der prozentuale Anteil des auf dem Maschinensieb
festgehaltenen festen Materials ist als "Erstdurchlaufsretention" (FPR) des Papierherstellungsverfahrens
bekannt. Bei dem Papierherstellungsverfahren werdenden Retentions-,
Entwässerungs-
und Bogenformungshilfen (D/R/F) verwendet.
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Der
Rententionsgrad gilt als eine Funktion verschiedener Mechanismen,
beispielsweise der Abtrennung durch mechanische Mitführung, elektrostatische
Anziehung und Brückenbildung
zwischen den Fasern und den Füllstoffen
in der Eintragsmasse. Da sowohl die Cellulosefasern als auch viele übliche Füllmaterialien negativ
geladen sind, wirken sie einander abstoßend. Im wesentlichen ist der
einzige Faktor, der zur Verstärkung
des Haltegrades neigt, die mechanische Mitführung. Deshalb wird im allgemeinen
eine Retentionshilfe verwendet, um den Retentionsgrad der Fasern
und der Füllstoffe
auf dem Maschinensieb zu verbessern. Der Retentionsgrad von Feinstoffen
und Füllstoffen
ist für
den Papierhersteller wichtig, um die Retention der kolloidal bemessenen
Partikel in der Bogen sicherzustellen. Diese Fähigkeit des Retentionsprogramms
wird mit der Erstdurchlaufsretention (FPR) gemessen. In der Vergangenheit
wurde kolloidales Siliciumdioxid als Mikropartikel in einer Retentionshilfe
bei alkalischem Feinpapier verwendet. Wenn Siliciumdioxid richtig
angewendet wird, kann es den Retentionsgrad von Feinstoffen und
Füllstoffen
durch Ausbildung von Mikroflocken verstärken, welche kolloidales Material
festhalten und die Faserstoffsuspension schnell entwässern lassen.
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Entwässerung
bezeichnet die Geschwindigkeit, mit welcher Wasser während der
Formung des Papierbogens aus der Eintragsmasse beseitigt wird. Entwässerung
bezeichnet gewöhnlich
die Beseitigung von Wasser, welche vor dem Auspressen der Papierbogen
im Anschluss an die Formung des Bogens stattfindet. Mithin werden
Entwässserungshilfen
verwendet, um den Gesamtwirkungsgrad des Entwässerns bei der Herstellung von
Papier oder Pappe zu verbessern.
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Formung
bezeichnet die Ausbildung des in dem Papierherstellungsverfahren
hergestellten Papier- oder Pappebogens. Die Formung wird im allgemeinen
durch die Varianz der Lichtdurchlässigkeit in einem Papierbogen
bewertet. Eine hohe Varianz zeigt eine "schlechte" Formung an, und eine niedrige Varianz
zeigt im allgemeinen eine "gute" Formung an. Wenn
der Retentionsgrad ansteigt, nimmt im allgemeinen der Grad der Formung
von guter Formung zu schlechter Formung ab.
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Es
ist zu erkennen, dass Verbesserungen bei Retention und Entwässerung
und bei den Formungseigenschaften für den Papier- oder Pappebogen
aus mehreren Gründen
besonders erwünscht
sind, von denen der wichtigste die Produktivität ist. Bei guter Retention
und guter Entwässerung
kann eine Papiermaschine schneller laufen, und die Maschinenstillstände vermindern
sich. Durch gute Formung der Bogen wird die Papierabgangsmenge verringert.
Diese Verbesserungen kommen durch die Verwendung von Retentions-
und Entwässerungshilfen
zustande. Retentions- und Entwässerungshilfen
sind im allgemeinen Zusatzstoffe, die zum Ausflocken des feinen,
festen Materials verwendet werden, welches in der Eintragsmasse
vorhanden ist, um diese Parameter in dem Papierherstellungsverfahren
zu verbessern. Die Verwendung solcher Zusatzstoffe wird durch die
Auswirkung des Ausflockens auf die Formung des Papierbogens beschränkt. Wenn
mehr Retentionshilfe zugesetzt wird und damit die Größe der Zusammenballungen
des feinen, festen Materials zunimmt, dann führt das im allgemeinen zu Schwankungen
in der Dichte des Papierbogens, was in der weiter oben dargelegten
Weise dazu führen
kann, dass etwas erfolgt, was man als "schlechte" Bogenformung bezeichnet. Zu starkes
Ausflocken kann sich auch auf die Entwässerung auswirken, da das schließlich zu
Löchern
in dem Bogen und zu einem nachfolgenden Einbuße an Vakuumdruck in den späteren Stadien
der Entwässerung
während
des Papierherstellungsverfahrens führen kann. Retentions- und Entwässerungshilfen werden
im allgemeinen in der Nasspartie der Papiermaschine in die Eintragsmasse
eingebracht und weisen im allgemeinen drei Arten auf, und zwar:
- a) einzelne Polymere;
- b) doppelte Polymere; oder
- c) Mikropartikelsysteme, welche mit einem Ausflockungsmittel
und/oder Koagulierungsmittel verwendet werden können.
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Ein
Mikropartikelsystem kann im allgemeinen das beste Ergebnis als Retentions-
und Entwässerungshilfe
erbringen und ist in dem Stand der Technik umfassend beschrieben.
Beispiele für
Veröffentlichungen
zu Mikropartikelsystemen sind: EP-B-235,893, in welchem als anorganisches
Material Bentonit in Verbindung mit einem kationischen Polymer hohen
Molekulargewichts in einer festgelegten Eingabeabfolge verwendet
wird; WO-A-94/26972, in welchem ein Vinylamidpolymer zur Verwendung
in Verbindung mit einem von verschiedenen anorganischen Materialien
wie Siliciumdioxid, Bentonit, Porzellanerde und organischen Materialien
offenbart ist; WO-A-97/16598, in welchem Kaolin zur Verwendung in
Verbindung mit einem von verschiedenen kationischen Polymeren offenbart
ist; und EPO 805234, in welchem Bentonit, Siliciumdioxid oder Acrylatpolymer in
Verbindung mit einem kationischen Polymer verwendet wird.
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In
den USA-Patenten Nr. 4,305,781 und Nr. 4,753,710 ist die Verwendung
nichtionischer und ionischer Polymere hohen Molekulargewichts in
Verbindung mit Bentoniterde als Hilfe bei der Entwässerung
und der Retention in der Papierherstellung offenbart. In den USA-Patenten
Nr. 4,388,150 und Nr. 4,385,961 ist die Verwendung kationischer
Stärke
und eines kolloidalen Siliciumdioxids gelehrt. In den USA-Patenten
Nr. 4,643,801 und Nr. 4,750,974 ist die Verwendung kationischer
Stärke,
eines anionischen Polymers und kolloidalen Siliciumdioxids hohen
Molekulargewichts bei der Papierherstellung beschrieben. In dem
USA-Patent Nr. 5,185,062 ist
ein anionisches Polymer beschrieben, welches als Mikropartikel mit
einem kationischen Ausflockungsmittel hohen Molekulargewichts wirkt.
In dem USA-Patent Nr. 5,167,766 ist die Verwendung geladener organischer polymerer
Mikrokügelchen
als Mikropartikel bei der Papierherstellung gelehrt.
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Die
Verwendung von sauren Kolloiden von Melaminformaldehyd (MF) für die Nassfestigkeit
von Papier ist wohlbekannt. Es wird auf die TAPPI-Monographie Nr.
29 "Wet Strength
in Paper and Paperboard" von
C. S. Maxwell, J. P. Weidner ed. verwiesen. In dem USA-Patent Nr.
2,345,543 ist die Herstellung stabiler saurer Kolloide von Melaminformaldehyd
beschrieben, und in dem USA-Patent Nr. 2,485,080 ist die Aufnahme
von Harnstoff in die Kondensationsprodukte enthalten. In den USA-Patenten
Nr. 2,559,220 und Nr. 2,986,489 ist die Verwendung dieser Kolloide
zur Erhöhung
der Nassfestigkeit von Papier gelehrt. In dem USA-Patent Nr. 4,845,148
ist die Verwendung eines sauren Kolloids von Aminoaldehyd mit Acrylamid
zur Erhöhung
der Trockenfestigkeit von Papier beschrieben. In dem USA-Patent
Nr. 5,286,347 ist die Verwendung eines Kolloids von Melaminformaldehyd
zur Steuerung von schädlichem
Harz bei der Papierherstellung beschrieben. In dem USA-Patent Nr.
4,461,858 ist die Verwendung von Kolloidmischungen von Polyvinylalkohol
und Melaminformaldehyd für
die Nassfestigkeit bei Papier beschrieben. In dem USA-Patent Nr.
4,009,706 ist die Verwendung von MF-Kolloid und anionischem Polymer
hohen Molekulargewichts zum Ausflocken von Rohzucker gelehrt. In
dem USA-Patent Nr. 5,382,378 ist eine Zusammensetzung aus kolloidalem
Siliciumdioxid und Melaminaldehyd, Harnstoffaldehyd oder saurem
Kolloid von Melaminharnstoff-Aldehyd beschrieben, die zum Zweck
des Sammelns von Anstrichen, Ölen
und Fetten oder Farben aus Prozesswässern miteinander gemischt
sind.
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Ein
Mikropartikelsystem kann im allgemeinen ein ausflockendes Polymer
mit oder ohne ein kationisches Koagulierungsmittel und ein feines,
disperses Material umfassen. Das feine, disperse Material kann ein anorganisches
disperses Material sein und verbessert den Wirkungsgrad des Ausflockungsmittels
und/oder ermöglicht
die Herstellung kleinerer, gleichmäßigerer Flocken.
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Trotz
der mehreren Mikropartikelsysteme, die zur Zeit zur Verwendung in
den Papierfabriken zur Verfügung
stehen, um ein besseres Laufverhalten der Papiermaschine zu erreichen
und/oder eine spezielle Endverwendungseigenschaft des Papiers wie
eine verbesserte Formung des Bogens zur besseren Bedruckbarkeit oder
eine verbesserte Oberflächenfestigkeit
zu erzielen, bleibt der sehr relle und wesentliche Bedarf an einem verbesserten
Mikropartikelsystem zur Verbesserung des Papiers oder der Pappe
durch Verbesserung von Entwässerung
und Retention während
des Papierherstellungsverfahrens und der Formungseigenschaften in
dem ausgebildeten Bogen bestehen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird dieser oben beschriebene Bedarf
gedeckt. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mikropartikelsystem,
das als Retentions- und Entwässerungshilfe
in einem Papierherstellungsverfahren verwendet wird.
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Gemäß einer
ersten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung von Papier geschaffen, welches das Einbringen eines
Mikropartikelsystems, beispielsweise einer Retentions- und/oder
Entwässerungshilfe,
in einen Papierbrei oder eine Eintragsmasse umfasst, welches ein
ausflockendes Polymer hohen Molekulargewichts und ein anorganisches
disperses Material umfasst, wobei das anorganische disperse Material
eine Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung
umfasst, und wobei diese Mischung kolloidales Siliciumdioxid und
ein saures Kolloid umfasst.
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Gemäß einer
zweiten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird ein verbessertes
Mikropartikelsystem geschaffen, welches als Retentions- und/oder
Entwässerungshilfe
in einen Papierbrei oder eine Eintragsmasse eingebracht wird, und
wobei das Mikropartikelsystem ein ausflockendes Polymer hohen Molekulargewichts
und ein anorganisches disperses Material umfasst, wobei das anorganische
disperse Material eine Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung umfasst,
und wobei diese Mischung kolloidales Siliciumdioxid und ein saures
Kolloid umfasst.
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Gemäß einer
dritten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird ein Papier-
oder Pappeprodukt mit verbesserten Eigenschaften im Bereich der
Retention, Entwässerung
und Formung geschaffen, wobei das Papier- oder Pappeprodukt durch
Einbringen eines verbesserten Mikropartikelsystems in einen wässrigen,
cellulosehaltigen Papierbrei oder eine Eintragsmasse hergestellt
wird, wobei das Mikropartikelsystem ein ausflockendes Polymer hohen
Molekulargewichts und ein anorganisches disperses Material umfasst,
welches eine Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung
umfasst, und wobei diese Mischung kolloidales Siliciumdioxid und
ein saures Kolloid umfasst.
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Gemäß einer
vierten Ausgestaltung der Erfindung wird ein Verfahren geschaffen,
bei welchen Papier oder Pappe durch Formung einer wässrigen,
zellulosehaltigen Eintragsmasse mit den folgenden Schritten hergestellt
wird:
- a) nach einer ersten Scherstufe das Einbringen
eines ausflockenden Polymers hohen Molekulargewichts in den dünnen Massestrom
einer Papiereintragsmasse,
- b) nach einer zweiten Scherstufe das Einbringen eines anorganischen,
dispersen Materials aus einer Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung mit kolloidalem
Siliciumdioxid und einem sauren Kolloid in die Papiereintragsmasse;
- c) das Entwässern
der Papiereintragsmasse zur Formung eines Papierbogens, und
- d) das Trocknen des Bogens.
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Das
saure Kolloid kann eine wässrige
Lösung
eines wasserlöslichen
Polymers umfassen, welches Melaminaldehyd, Harnstoffaldehyd oder
Melamin-Harnstoff-Aldehyd
sein kann, und das Aldehyd ist
wobei R
1 aus
der Gruppe ausgewählt
ist, die aus einem geradem und einem verzweigtem C
1-4-Alkyl
besteht. Vorzugsweise ist das saure Kolloid ein Polymer von Melaminformaldehyd,
kann jedoch ein Copolymer von Melaminformaldehyd und Harnstoff-Formaldehyd
oder ein Copolymer mit Melaminaldehyd und Kondensaten oder ein Copolymer
von einer Amin-Aldehyd-Art und ethylenisch ungesättigten Monomeren sein.
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In
der Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung
sind das saure Kolloid und das kolloidale Siliciumdioxid im Verhältnisbereich
von jeweils etwa 99,5 : 0,5 bis etwa 0,5 bis 99,5, bezogen auf die
gesamten Feststoffe, in einer sauren Umgebung mit einem pH-Wert
von 3.0 oder darunter gemischt. Die Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung ist
in einer Menge von etwa 0,0005 Gew.-% bis 0,5 Gew.-% vorhanden,
bezogen auf das Trockengewicht der Feststoffe in der Eintragsmasse.
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Das
ausflockende Polymer hohen Molekulargewichts ist in einer Menge
von etwa 0,0025 Gew.-% bis etwa 1,0 Gew.-% vorhanden, bezogen auf
das Trockengewicht der Feststoffe in der Eintragsmasse, und die Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung ist
in einer Menge im Bereich von 0,0005 Gew.-% bis 0,5 Gew.-% vorhanden,
bezogen auf das Trockengewicht der Feststoffe in der Eintragsmasse.
In die Eintragsmasse kann vor einer ersten Scherstufe ein kationisches
Koagulationsmittel hoher Ladungsdichte oder ein Ausflockungsmittel mittleren
Molekulargewichts eingebracht werden und kann in manchen Fällen vor
oder nach dem Einbringen der Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung zugesetzt
werden. In manchen Fällen
kann es vorteilhafter sein, die Reihenfolge der Eingabestellen der chemischen
Zusatzstoffe in der Papiermaschine zu verändern. Das heißt, dass
die Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung
vor der ersten Scherstufe und das Koagulationsmittel oder das Ausflockungsmittel
mittleren Molekulargewichts nach oder vor der zweiten Scherstufe
und das Ausflockungsmittel hohen Molekulargewichts nach oder vor
der zweiten Scherstufe in den Papierbrei oder die Eintragsmasse
eingebracht werden können.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Die
einzige Figur ist eine Skizze, in welcher ein Teil einer typischen
Papiermaschine und die Eingabestellen für die Bestandteile des Mikropartikelsystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung in einer bevorzugten Form dargestellt sind.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Mikropartikelsystem, welches als Retentions- und/oder Entwässerungshilfe zur
speziellen Verwendung an dem nassen Ende einer Papiermaschine in
dem Papierherstellungsverfahren für saures wie auch für alkalisches
Feinpapier verwendet wird.
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In
dem hier verwendeten Begriff "Papier" sind Produkte enthalten,
welche ein cellulosehaltiges Bogenmaterial umfassen, zu welchem
eine Papierbogen, Pappe und dergleichen gehören.
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Mit
dem " Mikropartikelsystem" gemäß der Erfindung
ist die Kombination von mindestens einem hydrophilen Polymer, welches
aus Ausflockungsmittel verwendet wird, und einem anorganischen,
dispersen Material, welches das Mikropartikel in dem System darstellt,
und wahlweise einem kationischen Koagulierungsmittel oder einem
Ausflockungsmittel mittleren Molekulargewichts bezeichnet. Bei der
Erfindung ist das anorganische, disperse Material eine Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung.
Die Bestandteile dieser Kombination können dem Papierbrei oder der
Eintragsmasse, die zu behandeln sind, gemeinsam zugesetzt werden,
werden jedoch in der im Folgenden beschriebenen Weise und Reihenfolge
vorzugsweise getrennt zugesetzt.
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Die
Erfindung kann unter Verwendung einer herkömmlichen Papiermaschine ausgeführt werden.
Gemäß herkömmlicher
Praxis wird die Eintragsmasse oder der "dünne
Papierbrei", welcher
zur Formung der Papierbogen entwässert
wird, oft durch Verdünnen
eines dicken Papierbreis hergestellt, welcher typischerweise in
einem Mischbehälter
oder Kübel
durch Mischen von Pigment- oder Füllmaterial, der geeigneten
Faser, einem gewünschten
Verfestigungsmittel und/oder anderen Zusatzstoffen sowie Wasser
hergestellt, welches wiederverwertetes Wasser sein kann. Der dünne Papierbrei
kann in herkömmlicher
Weise, beispielsweise mit Hilfe eines Wirbelstromreinigers, gereinigt
werden. Gewöhnlich
wird der dünne
Papierbrei durch Hindurchführen durch
ein Zentrifugalsieb gereinigt. Der dünne Papierbrei wird gewöhnlich mit
einer oder mehreren Radialkreiselpumpen, die als Flügelpumpen
bekannt sind, entlang der Papiermaschine gepumpt. Beispielsweise
kann der dünne
Papierbrei mit einer ersten Flügelpumpe
zu dem Zentrifugalsieb gepumpt werden. Der dünne Papierbrei kann mit Wasser
verdünnt
werden, um den dünnen
Papierbrei an der Eintrittsstelle in diese erste Flügelpumpe
oder vor dieser ersten Flügelpumpe,
d.h. durch Hindurchführen
des dicken Papierbreis und des Verdünnungswassers durch eine Mischpumpe,
auszubilden. Dann kann der dünne
Papierbrei durch Hindurchlauf durch ein zweites Zentrifugalsieb
oder Drucksieb weiter gereinigt und vor dem Bogenformungsvorgang
auf der Papiermaschine durch einen Auflaufkasten hindurch geführt werden.
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Der
Bogenformungsvorgang kann durch Verwendung jeder herkömmlichen
Papier- oder Pappeformmaschine, beispielsweise einer Plansieb-Langpapiermaschine,
eines Zweisiebformers oder eines Pappeformers oder einer Kombination
dieser Formungsmaschinen, ausgeführt
werden. Eine Methode bei einer Papiermaschine kann die in der einzigen
Figur gezeigten Teilen umfassen. Zu diesen Teilen gehören eine
Flügelpumpe 1,
ein Drucksieb 2 und ein Auflaufkasten 3. Der dicke
Papierbrei kann mit Wasser verdünnt
werden, um vor dem Eintreten des Papierbreis in die Flügelpumpe 1 durch
Hindurchführen
des dicken Papierbreis und des Verdünnungswassers durch eine (nicht
gezeigte) Mischpumpe einen dünnen
Papierbrei zu bilden. Der dünne
Papierbrei wird durch Hindurchführen
durch das Drucksieb 2 von Verunreinigungen gereinigt, und
der dünne
Papierbrei, welcher aus dem Drucksieb 2 austritt, wird
vor der Formung des Bogens zu dem Auflaufkasten 3 geführt.
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In
der einzelnen Figur sind auch die bevorzugten Eingabestellen für die Bestandteile
des Mikropartikelsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Wenn ein kationisches Koagulierungsmittel
oder ein Ausflockungsmittel mittleren Molekulargewichts (MMW) verwendet
wird, so wird dieses in den dünnen
Papierbrei eingegeben, bevor der dünne Papierbrei durch die Flügelpumpe 1 geführt wird,
wobei dieser Lauf durch den Pfeil 4 bezeichnet ist und
das Einbringen mit dem Pfeil 5 bezeichnet ist. Das ausflockende
Polymer hohen Molekulargewichts (HMW) wird dem dünnen Papierbrei in der mit
dem Pfeil 6 bezeichneten Weise zugesetzt, wenn dieser aus
der Flügelpumpe 1 austritt,
und die Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung wird
dem dünnen
Papierbrei in der mit dem Pfeil 7 bezeichneten Weise zugesetzt,
wenn der dünne
Papierbrei aus dem Drucksieb 2 austritt. In der Flügelpumpe
und dem Drucksieb 2 werden hohe Scherstufen in der Papiermaschine
erzeugt.
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Bei
der Erfindung wird das ausflockende HMW-Polymer des Mikropartikelsystems
vorzugsweise zugesetzt, bevor der dünne Papierbrei zu der letzten
Stelle hoher Scherkraft gelangt, und der entstandene dünne Papierbrei
wird vorzugsweise zum Beispiel an der letzten Stelle hoher Scherkraft
und vorzugsweise vor dem Zusetzen der Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung
des Mikropartikelsystems gemäß der Erfindung
geschert. Die einzige Figur zeigt, dass das HMW-Ausflockungsmittel
zugesetzt wird, bevor der dünne
Papierbrei durch das Drucksieb 2 läuft, und sie zeigt, dass die
Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung
zugesetzt wird, nachdem der Papierbrei durch das Drucksieb 2 gelaufen
ist.
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Vorzugsweise
wird das ausflockende HMW-Polymer des Mikropartikelsystems gemäß der Erfindung in
den dünnen
Papierbrei (d.h. mit einem Feststoffgehalt von erwünschtermaßen nicht
mehr als 2 Gew.-% oder höchstens
3 Gew.-%) und nicht in den dicken Papierbrei eingebracht. Mithin
kann das ausflockende HMW-Polymer direkt in den dicken Papierbrei
eingebracht werden oder kann in das Verdünnungswasser eingebracht werden,
das zum Umwandeln des dicken Papierbreis in dünnen Papierbrei verwendet wird.
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Das
ausflockende HMW-Polymer umfasst ein Mittel zum Zusammenballen der
Feststoffe, insbesondere der Feinstoffe, in der Eintragsmasse zur
Papierherstellung. Der hier verwendete Begriff "Feinstoffe" bezeichnet feine Feststoffteilchen
und -fasern, die in dem TAPPI-Testverfahren T261 bzw. T269 definiert
sind.
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Die
Ausflockung der Feinstoffe der Eintragsmasse kann durch das HMW-Polymer selbst oder
in Kombination mit einem kationischen Koagulierungsmittel hoher
Ladungsdichte oder dem MMW-Ausflockungsmittel zustande gebracht
werden. Durch die Ausflockung der Feinstoffe ergibt sich eine bessere
Retention der Feinstoffe in der Faserkonstruktion des entstehenden
Papierbogens, und mithin ergibt sich eine verbesserte Entwässerung
oder Wasserabführung.
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Das
HMW-Ausflockungsmittel ist ein Polymer, welches vorzugsweise durch
sich selbst für
eine Ausflockungswirkung sorgt.
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Beispiele
für ausflockende
HMW-Polymere, die sich zur Verwendung bei der Erfindung eignen,
sind solche mit einem massegemittelten Molekulargewicht von etwa
100 000, insbesondere von 500 000 oder darüber. Vorzugsweise liegt das
massegemittelte Molekulargewicht über etwa 1 Million und oft über etwa
1 Million und am meisten typischerweise im Bereich von 10 bis 30
Millionen oder darüber.
Diese Polymere können
lineare, verzweigte, kationische, anionische, nichtionische, amphotere
oder hydrophobisch modifizierte Polymere von Acrylamid oder anderen
nichtionischen Monomeren sein.
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Die
Menge des HMW-Ausflockungsmittels des in den Papierbrei oder die
Eintragsmasse bei der vorliegenden Erfindung eingebrachten Mikropartikelsystems
kann jede ausreichende Menge sein, um eine wesentliche Wirkung beim
Ausflocken der Feststoffe, insbesondere der in der Eintragsmasse
vorhandenen Feinstoffe, zu erbringen. Die Gesamtmenge des zugesetzten
wasserlöslichen
Polymers kann im Bereich von etwa 0,0025 Gew.-% bis etwa 1 Gew.-%,
mehr vorzugsweise im Bereich von 0,01% bis 0,2 Gew.-% und am meisten vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,0125 Gew.-% bis etwa 0,1 Gew.-% (Trockengewicht
des Polymers, bezogen auf das Trockengewicht der in der Eintragsmasse
vorhandenen Feststoffe) liegen. Das Einbringen kann in einer oder
mehreren Dosen an einer oder mehreren Dosierstellen erfolgen und
erfolgt vorzugsweise in einer Dosis in den Strom des dünnen Papierbreis
nach der Flügelpumpe,
wodurch eine hohe Scherkraft bewirkt wird.
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Erwünschterweise
werden die durch das ausflockende Polymer gebildeten Flocken einer
Scherwirkung unterworfen, bevor die Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung des
Mikropartikelsystems gemäß der Erfindung
eingebracht wird. Vorzugsweise wird diese Scherwirkung durch ein
Drucksieb ausgelöst,
welches eine hohe Scherwirkung hervorruft.
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Das
disperse Mikropartikel-Material gemäß der Erfindung umfasst bei
einer bevorzugten Ausführungsform
eine Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung,
beispielsweise solche Zusammensetzungen, wie sie in dem vorbesagten
USA-Patent 5,382,378 offenbart sind, dessen Lehren durch Verweis
darauf hier einbegriffen sind. Beispielsweise ist die Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung
gemäß der Erfindung
aus einer Mischung von Melaminaldehyd, Harnstoffaldehyd oder Melamin-Harnstoff-Aldehyd
und kolloidalem Siliciumdioxid umfasst. Wie in dem USA-Patent 5,382,378
beschrieben ist, ist eine kolloidale Siliciumdioxid-Lösung eine
stabile Dispersion diskreter, kolloidal bemessener Teilchen von
amorphem Siliciumdioxid in wässrigen
Lösungen.
Kolloidale Siliciumdioxid-Lösungen
enthalten 5 bis 50% SiO2 und weisen Teilchengrößen von
weniger als 1 Mikrometer auf. Die Stabilität der kolloidalen Siliciumdioxid-Lösung hängt davon
ab, dass eine hohe elektrostatische Abstoßung zwischen den Siliciumdioxid-Teilchen
aufrechterhalten wird. Der pH-Wert muss alkalisch sein, um die negative
Ladung an den Siliciumdioxid-Teilchen aufrechtzuerhalten, um eine
Zusammenballung zu vermeiden. Die kolliodalen Lösungen sind bei niedrigem pH-Wert
viel weniger stabil und neigen zur Gelbildung.
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Geeignete
kolloidale Siliciumdioxid-Lösungen
zur Verwendung bei der Erfindung besitzen eine Teilchengröße von weniger
als 1 Mikrometer, vorzugsweise von 3 bis 20 nm, und weisen 0,5 Gew.-%
bis 50 Gew.-% Feststoffe auf.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
kann für
die saure Kolloidkomponente des Mikroteilchens jedes melaminaldehydartige
Polymer verwendet werden. Dieses Polymer wird durch Verwendung von
a) Melamin oder eines substituierten Melamins; und b) eines Aldehyds
mit der Formel:
hergestellt, wobei R
1 aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus geradem und
aus verzweigtem C
1-4-Alkyl besteht. Dialdehyde
können
ebenfalls verwendet werden. Das Dialdehyd kann ein geradkettiges
oder zyklisches sein, welches 2 bis 8 Kohlenstoffatome enthält, und
C-substituiert sein und Heteroatome enthalten. Die bevorzugten Aldehyde
sind Methanal (Formaldehyd), Ethanal, Propanal, Glyoxal und Glutaraldehyd.
Das am meisten bevorzugte Aldehyd ist Formaldehyd.
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Das
Molverhältnis
von Komponente a) zu Komponente b) oben sollte im Bereich von etwa
1 : 1 bis etwa 1 : 10 liegen, wobei das bevorzugte Verhältnis etwa
1 : 3 bis 1 : 6 beträgt.
Das am meisten bevorzugte Molverhältnis beträgt etwa 1 Mol Melamin oder
ein Derivat desselben bis etwa 3 Mol eines Aldehyds. Mithin wird
das am meisten bevorzugte Polymer aus Melamin und Formaldehyd hergestellt,
und das Molverhältnis von
Melamin zu Formaldehyd beträgt
etwa 1 : 3.
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Das
melaminaldehydartige Polymer gemäß der Erfindung
ist in Wasser unlöslich,
kann jedoch in wässrigen
Lösungen
in kolloidaler Suspension gehalten werden. Zur Herstellung der melaminaldehydartigen
sauren Kolloide des dispersen Mikropartikel-Materials gemäß der Erfindung
kann jede Säure
oder kompatible Kombination von Säuren verwendet werden, obwohl
Salzsäure
bevorzugt wird. Der aktive Inhalt des melaminaldehydartigen Polymers
in azidischer Suspension oder Lösung
sollte im Bereich von etwa 0,1% bis etwa 20%, vorzugsweise von 1%
bis etwa 15% und am meisten bevorzugt von etwa 4% bis etwa 12% liegen.
Der pH-Wert sollte
bei einer wässrigen
anorganischen oder organischen Säure
ausreichend niedrig sein und zwischen 1.0 und 2.5 liegen, um das
melaminaldehydartige Polymer in feiner kolloidaler Lösung zu
halten.
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Harnstoffaldehydartige
Polymerlösungen,
die sich zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung eignen, sind
solche, bei denen das Aldehyd in der obigen Weise definiert ist,
am meisten bevorzugt Harnstoff-Formaldehy-lösungen. Das Molverhältnis des
Harnstoffs zum Aldehyd sollte im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 10 liegen,
wobei das am meisten bevorzugte Verhältnis 1 3 bis 1 : 6 beträgt.
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Lösungen eines
Copolymers von Melamin und Harnstoffaldehyd können bei der vorliegenden Erfindung
ebenfalls verwendet werden. Diese Lösungen werden aus der oben
beschriebenen Aldehyd-Komponente, Harnstoff und Melamin oder einem
substituierten Melamin hergestellt. Bevorzugt werden Lösungen eines Copolymers
von Melamin-Harnstoff-Formaldehyd. Die zur Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung geeigneten Lösungen
des Copolymers von Melamin-Harnstoff-Formaldehyd
enthalten 1 bis 70 Mol-% Harnstoff, 30 bis 99 Mol-% Melamin und
etwa 1 bis 4 Mol Aldehyd für
jedes Mol von kombiniertem Melamin und Harnstoff in dem azidischen
wässrigen
Medium. Die Copolymerlösung
zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung liegt im Bereich von
0,1 bis 20 Prozent Feststoffen und vorzugsweise 1 bis 12 Prozent
Feststoffen.
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Das
saure Kolloid kann ein Copolymer mit Melaminaldehyd und Kondensaten
sein, zu denen Ammelinaldehyd, Dicyandiamidaldehyd, Biguanidinaldehyd,
Harnstoff-Formaldehydpolyalkylenpolyamin und Polyureido gehören.
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Das
saure Kolloid wird durch Reaktion der genannten Aldehyde mit dem
Amin und Alterung der Lösung
unter sauren Bedingungen und typischerweise unter Verwendung von
Salzsäure
hergestellt. Wenn die Alterung vonstatten geht, wachsen die kolloidalen
Partikel zu einer Größe von 20
bis 200 Ångström an. Der durchschnittliche
Polymersierungsgrad beträgt
10 bis 20 methylolierte Melamin-Einheiten.
Das Partikel trägt eine
kationische Ladung, d.h. manche von den sekundären Amin-Einheiten sind protoniert.
Die kolloidalen Lösungen
weisen in charakteristischer Weise eine blaue Trübung auf. Die Lösungen werden
mit einer Konzentration von 8–12%
Aktivstoff aufbewahrt. Die Lösungen
können
sich ausschließlich
aus Amin und Aldehyd zusammensetzen oder können Derivate derselben sein.
Die Lösungen
können
zum Teil mit einem Alkohol, Glykol oder einer anderen hydroxylhaltigen
Art verethert werden. Die Lösungen
können
ein Cokondensat von Melaminformaldehyd und eines anderen Aminoplasts
sein, das dann verethert werden kann. Die Lösungen können eine Mischung solcher
Aminoplaste sein, die dann zur Bildung des sauren Kollids verwendet
werden. Die das Kolloid bildenden Aminoplaste können auch Copolymere von ethylenisch
ungesättigten
Monomeren wie Acrylamid, Dimethylaminoethylacrylat, Diallyldimethylammoniumchlorid
(DADMAC) oder Methacrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid und dergleichen
sein.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ähneln die
Zusammensetzungen des Mikropartikels gemäß der vorliegenden Erfindung
denjenigen Partikeln, die in dem USA-Patent 5,382,378 offenbart
sind, welches durch Verweis darauf hier einbegriffen ist, oder werden ähnlich diesen
hergestellt. Der pH-Wert der kolloidalen Siliciumdioxid-Lösung wird
zuerst mit Hilfe von 10%-iger Salzsäure auf 1.3 bis 2.0 abgesenkt.
Dann wird die saure kolloidale Lösung,
beispielsweise das Melaminharnstoff-Aldehyd-Copolymer, unter Umrühren zugesetzt.
Die entstandene Mischung sollte einen pH-Wert von etwa 1.0 bis 3.0
und vorzugsweise einen pH-Wert von
1.5 aufweisen. Die Mischungen können
insgesamt Feststoffe von 1,0 bis 50% aufweisen. Bei der Erfindung
werden diese Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischungen
als Teil eines Mikropartikelsystems für ein Entwässerungs-, Retentions- und
Bogenformungsprogramm in Bezug auf die Herstellung von Papier oder
Pappe angewandt.
-
Die
Menge an Siliciumdioxid-Säure-Kolloid
in dem dispersen Mikropartikelmaterial des Mikropartikelsystems
gemäß der Erfindung,
welche dem Papier oder der Eintragsmasse zugesetzt wird, kann im
Bereich zwischen etwa 0,0005% und etwa 0,5% und vorzugsweise etwa
0,005% bis etwa 0,25% Trockengewicht liegen, bezogen auf das Trockengewicht
der Feststoffe in der Eintragsmasse. Das Einbringen kann in einer
oder mehreren Dosen an einer oder mehreren Zuführstellen, vorzugsweise jedoch
in einer Dosis, und vorzugsweise nach dem Drucksieb 2 in
der einzigen Figur und zumindest zwischen dem Drucksieb 2 und
der Auflaufkasten 3 erfolgen.
-
Die
Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischungen
des Mikropartikelsystems gemäß der Erfindung
umfasst kolloidales Siliciumdioxid und ein saures Kolloid, vorzugsweise
Melaminformaldehydsäurekolloide
und Derivate derselben, in der weiter oben beschriebenen Weise.
-
Durch
das Zusetzen des ausflockenden HMW-Polymers kommt es grundsätzlich zur
Formung großer Flocken
aus den suspendierten Feststoffen in dem Papier oder der Eintragsmasse,
dem/der das Polymer zugesetzt wird. Diese goßen Flocken werden sofort oder
anschließend
infolge hoher Scherkraft zu kleinen Flocken aufgelöst, die
in der Technik als "Mikroflocken" bekannt sind. Diese "hohe Scherkraft" kann durch Hindurchführen der
geflockten Eintragsmasse durch das Drucksieb 2 gemäß der einzelnen
Figur eingebracht werden.
-
Das
wasserlösliche
Koagulierungsmittel weist im allgemeinen ein niedrigeres Molekulargewicht
als das vor dem Drucksieb 2 in den Papierbrei eingebrachte
HMW-Ausflockungsmittel auf und wird dem Papierbrei vorzugsweise
zugesetzt, bevor der Papierbrei durch die Flügelpumpe 1 gemäß der einzelnen
Figur hindurch läuft.
Dieses Koagulierungsmittel ist vorzugsweise ein kationisches Polymer
hoher Ladungsdichte. Wenn das koagulierende Polymer beispielsweise
ein stickstoffhaltiges kationisches Polymer ist, kann es eine Ladungsdichte
von etwa 0,2, vorzugsweise mindestens 0,35 und am meisten vorzugsweise
0,4 bis 2,5 oder mehr Stickstoffäquivalente
pro Kilogramm Polymer aufweisen. Wenn das Polymer durch Polymerisierung
eines kationischen, ethylenisch ungesättigten Monomers wahlweise
mit anderen Monomeren gebildet wird, beträgt die Menge an kationischem
Monomer normalerweise etwa 2 Mol-% und gewöhnlich etwa 5 Mol-% und vorzugsweise
mindestens etwa 10 Mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge der zur Ausbildung
des Polymers verwendeten Monomere.
-
Geeignete
kationische Koagulierungsmittel sind: Polydiallyldimethylammoniumchlorid
(p-DADMAC); Polyalkylamine; kationische Polymere von Epichlorhydrin
mit Dimethylamin und/oder Ammoniak oder anderen primären und
sekundären
Aminen; Polyamidoamine; Copolymere eines nichtionischen Monomers,
beispielsweise Acrylamid, mit einem kationischen Monomer, beispielsweise
DADMAC oder Acryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid; mit Cyanoguanidin
modifizierte Polymere von Harnstoff-/Formaldehyd-Harzen; Melamin-/Formaldehyd-Polymere;
Harnstoff-/Formaldehyd-Polymere, Polyethylenimine; kationische Stärken; Monomere
und Polymere kationischer Aluminiumsalze; amphotere Polymere mit
einer kationischen Nettoladung; und Mischungen der vorgenannten
Koagulierungsmittel.
-
Die
Menge des in den Papierbrei oder die Eintragsmasse eingebrachten
kationischen koagulierenden Polymers in dem Mikropartikelsystem
gemäß der Erfindung
kann jede ausreichende Menge sein, um eine wesentliche Wirkung beim
Koagulieren der in dem Papier oder der Eintragsmasse vorhandenen
Feststoffe zu erbringen. Die Gesamtmenge des wasserlöslichen
koagulierenden Polymers kann im Bereich von etwa 0,0025 bis 1 Gew.-%,
mehr vorzugsweise im Bereich von etwa 0,005 Gew.-% bis etwa 0,50
Gew.-% Trockengewicht liegen, bezogen auf das Trockengewicht der
in der Eintragsmasse vorhandenen Feststoffe.
-
Wenn
an Stelle des kationischen Koagulierungsmittels ein MMW-Ausflockungsmittel
verwendet werden soll, kann dieses Ausflockungsmittel eingebracht
werden, bevor der Papierbrei durch die Flügelpumpe 1 hindurch
läuft.
Beispiele für
ein MMW-Ausflockungsmittel, das sich zur Verwendung bei der Erfindung
eignet, sind diejenigen mit einem massegemittelten Molekulargewicht
im Bereich von 500 000 bis etwa 5 bis 6 Millionen. Dieser chemische
Zusatzstoff kann ein Copolymer eines Acrylamids oder eines ungesättigten
Monomers sein sein. Ein geeignetes MMW-Ausflockungsmittel kann die
Copolymere ECCatTM 500 umfassen, die von
der Calgon Corporation, PA, erhältlich
sind.
-
Die
Menge des MMW-Ausflockungsmittels kann jede ausreichende Menge sein,
um eine wesentliche Wirkung beim Koagulieren der in dem Papier oder
der Eintragsmasse vorhandenen Feststoffe zu erbringen. Die Gesamtmenge
des MMW-Ausflockungsmittels
kann im Bereich von etwa 0,0025 bis 1 Gew.-% liegen, bezogen auf
das Trockengewicht der in der Eintragsmasse vorhandenen Feststoffe.
Die Dosierungen würden
im Bereich von 0,01 bis 5,0 lb./t Polymer liegen.
-
Wie
hier oben erwähnt,
kann das kationische Koagulierungsmittel oder das MMW-Ausflockungsmittel vor
der Flügelpumpe
in den dicken Papierbrei eingebracht werden, das ausflockende HMW-Polymer
kann nach dem Hindurchlaufen des dicken Papierbreis durch die Flügelpumpe 1 in
den dünnen
Papierbrei eingebracht werden, und die Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung
gemäß der Erfindung
kann nach dem Hindurchlaufen des Papierbreis durch das Drucksieb 2 gemäß der einzigen
Figur in den dünnen
Papierbrei eingebracht werden. Als Alternative können diese chemischen Zusatzstoffe
in einer anderen Reihenfolge als der in der Figur gezeigten in den
dicken Papierbrei eingebracht werden. Das heißt, dass die Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischung
vor. der Flügelpumpe 1 eingebracht
werden kann, das HMW-Ausflockungsmittel nach dem Drucksieb 2 eingebracht
werden kann, und das Koagulierungsmittel oder MMW-Ausflockungsmittel
vor dem Drucksieb 2 eingebracht werden. Bei den Zuführstellen
für die
chemischen Zusatzstoffe in der Papiermaschine kann es andere Reihenfolgen
geben.
-
Der
anfängliche
dicke Papierbrei kann aus jedem herkömmlichen Papierherstellungszellstoff
hergestellt werden, beispielsweise traditionellen chemischen Zellstoffen
wie gebleichtem oder ungebleichtem Sulfat- oder Sulfitzellstoff,
mechanischen Zellstoffen wie Holzschliff; thermomechanischem Zellstoff;
oder chemisch-thermochemischem Zellstoff; oder wiederverwertetem
Zellstoff wie entfärbtem
Abfall, faserigen Füllverbundstoffen
aus Aggregations- oder
Recyclingvorgängen;
und allen Mischungen derselben.
-
Die
Eintragsmasse oder der Papierbrei, die/der bei der Erfindung verwendet
wird, und das fertige Papier können
im wesentlichen ungefüllt
sein (d.h. weniger als 10 Gew.-% und im allgemeinen weniger als
5 Gew.-% Füllstoff
enthalten), oder mit einem Füllstoff
gefüllt
sein, der in einer Menge bis zu 50%, bezogen auf das Trockengewicht
der Feststoffe in der Eintragsmasse, oder bis zu 40 Gew.-%, bezogen
auf das Trockengewicht des Papiers, vorgesehen sein kann. Wenn Füllstoff
verwendet wird, kann jeder herkömmliche
weiße
Pigmentfüllstoff
wie Calciumcarbonat, Kaolinton, kalziniertes Kaolin, Titandioxid
oder Talkum oder eine Kombination derselben vertreten sein. Der
Füllstoff
(falls vorhanden) wird vorzugsweise in herkömmlicher Weise und vor dem
Zusetzen der Komponenten des Mikropartikelsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung in die Eintragsmasse eingebracht.
-
Die
Eintragsmasse oder der Papierbrei, die/der bei der Erfindung verwendet
wird, kann auch andere bekannte, wahlweise verwendete Zusatzstoffe
wie Terpentinharz, Alaun, neutrale Leime oder optische Aufhellungsmittel
enthalten. Sie/er kann ein Verstärkungs-
oder Bindemittel enthalten, und dieses kann beispielsweise eine
Stärke
wie kationische Stärke
sein. Der pH-Wert der Eintragsmasse liegt im allgemeinen im Bereich von
etwa 4 bis etwa 9.
-
Die
Mengen an Faser, Füllstoff
und anderen Zusatzstoffen, beispielsweise Verstärkungsmitteln oder Alaun, können alle
herkömmlich
sein. Typischerweise weist der dünne
Papierbrei einen Feststoffgehalt von 0,1 bis 3 Gew.-% oder einen
Fasergehalt von 0,1 bis 2 Gew.-% auf. Der dünne Papierbrei weist gewöhnlich einen Feststoffgehalt
von 0,1 bis 2 Gew.-% auf. Diese Prozente sind auf das Trockengewicht
der Feststoffe in der Eintragsmasse bezogen.
-
Wie
hier weiter oben erläutert,
umfasst die als das disperse Mikropartikelmaterial in dem Mikropartikelsystem
gemäß der Erfindung
verwendete Silicium-Säure-Kolloidmischung
kolloidales Siliciumdioxid und ein saures Kolloid oder Derivate
derselben. Vorzugsweise umfasst das saure Kolloid eine wässrige Lösung eines wasserlöslichen
Polymers, welches vorzugsweise ein Melaminaldehyd und vorzugsweise
Melaminformaldehyd ist. Dieses disperse Material löst sich
leicht in einer wässrigen
Zellstoffsuspension in einem Papierherstellungsverfahren, um die
Oberflächeneigenschaften
des fertigen Papierproduktes zu verbessern.
-
Die
Erfinder stellten fest, dass die Silicium-Säure-Kolloidmischungen in Verbindung
mit einem HMW-Ausflockungsmittel durch dieses selbst oder mit einem
Koagulierungsmittel oder einem MMW-Ausflockungsmittel Entwässerung
und Retention verstärken
und die Bogenformung in einem Papierherstellungsverfahren verbessern
können.
-
Experimente
-
Die
folgenden Beispiele demonstrieren die Erfindung ausführlicher
und sollen den Umfang der Erfindung in keiner Weise einschränken. Bei
diesen Beispielen wurden folgende Produkte verwendet:
- Polymer
A: 25 Gew.-% betragendes aktives Copolymer von Acrylamid und Acryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid,
erhältlich
von der Calgon Corporation (Pittsburg, PA), mit etwa 90 Mol-% Acrylamid
und etwa 10 Mol-% Acryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid.
- Polymer B: anionisches Ausflockungsmittel – 28 Gew.-% betragendes aktives
anionisches Copolymer von Acrylamid und Acrylsäure, erhältlich von der Calgon Corporation
(Pittsburg, PA), mit etwa 70 Mol-% Acrylamid und etwa 30 Mol-% Acrylsäure.
- Polymer C: kationisches Copolymer mittleren Molekulargewichts
von Acrylamid und Diallyldimethylammoniumchlorid, erhältlich von
der Calgon Corporation (Pittsburg, PA).
- Polymer D: Terpolymer mittleren Molekulargewichts von Acrylamid,
Diallyldimethylammoniumchlorid und Acrylsäure, erhältlich von der Calgon Corporation
(Pittsburg, PA).
- Saures Melaminformaldehydkolloid (MF): 8%-ige aktive Lösung, erhältlich von
der Calgon Corporation (Pittsburg, PA).
- Kolloidales Siliciumdioxid: 15%-ige aktive Lösung, erhältlich von DuPont (Wilmington,
DE).
- Carbital 60: trockenes, gemahlenes Calciumcarbonat, erhältlich von
ECC International Inc. (Atlanta, GA).
- Stalok® 400:
(Nationales Warenzeichen von A.E. Staley) und Interbond C: kationische
Stärken,
erhältlich
von A.E. Staley.
- Hercon 70: AKD-Leim (Alkylketendimer-Leim), erhältlich von
Hercules, Inc.
-
Beispiele 1–16 - Alkalische
Feinpapiereintragsmasse
-
Herstellung der Eintragsmasse
-
Es
wurde eine alkalische Feinpapiereintragsmasse hergestellt und zu
Entwässerungs-
und Retentionstests und zur Herstellung von Prüfbögen verwendet. Diese Eintragsmasse
wurde mit den folgenden Komponenten hergestellt:
Faser: | 50/50
Gew.-% gebleichtes Kraft-Hartholz/ gebleichtes |
| Kraft-Weichholz |
Füllstoff | 50/50
Gew.-% gemahlenes Calciumcarbonat (Carbital 60)/ausgefälltes Calciumcarbonat |
Füllstoffcharge: | 20
Gew.-%, bezogen auf die Faserfeststoffe |
Stärke: | 0,5
Gew.-% (Interbond C), bezogen auf die Faserfeststoffe |
Leim: | 0,25
Gew.-% Hercon 70 (AKD) |
-
Es
wurde ein trockener Zellstoff in Bogenform 10 Minuten lang in lauwarmem
Wasser eingeweicht, mit Wasser auf eine Konsistenz von 2 Gew.-%
Feststoffe verdünnt
und mit einer labormäßigen Voith-Allis-Valley-Mahlmaschine
auf einen Kanadischen Standardmahlgrad (CSF) von 590 ml verfeinert
oder gemahlen. Es wurden Stärke,
Leim und Füllstoff
in dieser Reihenfolge in die verfeinerte Faserstoffsuspension eingebracht. Der
pH-Wert der Faserstoffsuspension betrug typischerweise 7.5 ± 0.3.
Die Faserstoffsuspension wurde mit Leitungswasser bis zu einer Konsistenz
von annähernd
1,0 Gew.-% weiter verdünnt,
um einen dünnen
Papierbrei für
Entwässerungs-
und Retentionstests und zur Herstellung von Prüfbögen verdünnt. Die Eintragsmasse ist
für eine
typische alkalische Feinpapiereintragsmasse repräsentativ, wie sie zur Herstellung
von Druckpapier- und
Schreibpapierarten verwendet wird.
-
Entwässerungstestverfahren
-
- 1. Es wurden 200 ml (2g Feststoffe) der Eintragsmasse
mit 1 Gew.-% Beständigkeit
im Auflaufkasten in einen quadratischen Mischbecher eingegossen
und mit Leitungswasser auf 500 ml verdünnt.
- 2. Diese Inhaltsstoffe wurden mit Hilfe eines standardmäßigen Britt-Propellermischers
(1 Zoll Durchmesser) mit den folgenden Mischzeitbedingungen (in
Sekunden) und Drehzahlbedingungen (in U/min) gemischt, um eine chemische
Einbringung in den sekundären
Einlass der Flügelpumpe,
den Auslass der Flügelpumpe und
den Auslass des Drucksiebes zu simulieren:
- 3. Die Inhaltsstoffe in dem Mischbecher wurden in ein graduiertes
500 ml-Entwässerungsröhrchen übergeführt, welches
am Boden mit einem Sieb mit der Maschenweite 100 ausgestattet war.
Das Röhrchen
wurde 5 Mal umgewendet, um sicherzustellen, dass die Masse homogen
ist. Der untere Stopfen des Röhrchens wurde
entfernt, und es wurden die Elutionszeiten für Elutionsvolumina von 100,
200 und 300 ml gemessen. Die Elutionszeit bei einem Volumen von
300 ml bei einer unbehandelten Rohmasse sollte vorzugsweise länger als
60 Sekunden sein.
- 4. Es wurde in folgender Weise die Verbesserung bei der Entwässerung
berechnet, bezogen auf die Entwässerungszeit
bei einer unbehandelten rohen Probe:
-
Retentionstestverfahren
(FPR, FPAR)-TAPPI-Testverfahren
T269
-
- 1. Es wurden 500 ml der Eintragsmasse mit (1
Gew.-%) Beständigkeit
im Auflaufkasten in einen Britt-Pecher mit einem Sieb mit der Maschenweite
70 eingegossen, wobei die Masse um 1200 U/min umgerührt wurde.
- 2. Die Reihenfolge von Mischzeit (in Sekunden) / Drehzahl (in
U/min) war ähnlich
derjenigen bei dem obigen Entwässerungstestvorgang,
um chemische Zuführungsstellen
mit der folg enden Änderung
zu simulieren: Bei t30 wurde der untere
Absperrhahn geöffnet,
und des wurden die ersten 10 ml des Eluats entnommen.
- 3. Dieses Eluat wurde durch ein Whatman-Filterpapier Nr. 4 hindurch
gefiltert und bei 105°C
getrocknet.
- 4. Der Massekuchen wurde 2, Stunden lang bei 600°C verbrannt,
um die Ascheretention zu ermitteln.
-
Herstellung und Test des
Prüfbogens
-
Mit
Hilfe einer Prüfbogenform
von Noble & Wood
wurden Prüfbögen mit
einem Flächengewicht
von 7) Gramm pro Quadratmeter hergestellt. Diese Vorrichtung stellt
einen quadratischen Prüfbogen
von 20 cm × 20 cm
her. Die bei der Herstellung der Prüfbogen verwendete Abfolge von
Mischzeit/Drehzahl war die gleiche wie die bei dem Entwässerungstestvorgang
verwendete Abfolge. Die behandelte Eintragsmasseprobe wurde in den
Schöpfrandkasten
der Prüfbogenmaschine
von Noble & Wood
eingegossen, und der Bogen wurde unter Anwendung von dem Fachmann
wohlbekannten Standardverfahren hergestellt.
-
Eigenschaften
des Bogens
-
Mit
Hilfe eines MK-System-Formungstestgeräts des Modells MK 95OR wurde
die Formung an den Prüfbögen getestet.
Mit Hilfe eines Geräts
Technidyne Color Touch des Modells ISO wurden Weißgrad- und Opazitätsmessungen
vorgenommen.
-
Herstellung
der Mischungen
-
Die
kolloidalen Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischungen
wurden gemäß dem folgenden
Verfahren hergestellt:
- 1) Es wurden die Mengen
der kolloidalen Siliciumdioxidfeststoffe und der sauren kolloiden
Feststoffe in den Verhältnissen
von Tabelle 1 berechnet, und es wurden die festgelegten Mengen für jede Lösung in
gesonderte Becher eingewogen.
- 2) Es wurde eine pH-Sonde, die an einem pH-Messgerät angebracht
war, in die kolloidalen Siliciumdioxidlösung eingeführt. Der pH-Wert dieser Lösung wurde
durch Zusetzen von 10%-iger Salzsäure auf etwa 1.5 abgesenkt.
- 3) Die saure Kolloidlösung
wurde in die kolloidale Siliciumdioxidlösung eingebracht, und dabei
wurde die kolloidale Siliciumdioxidlösung umgerührt. 4) Der pH-Wert der fertigen
Mischung gemäß 3) oben
wurde durch Zusetzen von 10%-iger Salzsäure auf 1.5 abgesenkt.
-
In
Tabelle 1 ist das Verhältnis
der Zusammensetzungen für
die Mischungen von Siliciumdioxid und Melaminformaldehyd (MF) zusammengestellt,
die bei den Beispielen 1–16
verwendet wurden.
-
Tabelle
1 Zusammenstellung
der Mischungen
-
Beispiele 1–7
-
Tabelle
2 zeigt die Ergebnisse der Entwässerung
für die
Beispiele 1–7,
und Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse der Retention für diese
gleichen Beispiele 1–7.
Die Beispiele 2 und 4 zeigen insbesondere die Wirksamkeit der Verwendung
eines Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnisses von 4 : 1.
-
Entwässerung:
-
Die
Dosierungen bei den Beispielen 1–7 sind als aktiv in Bezug
auf 1 lb/t trockenen Zellstoffs ausgedrückt. Die Angaben in Tabelle
2 zeigen die Effektivität des
Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnisses
von 4 : 1 bei der Erhöhung
der Entwässerungsrate
der Eintragsmasse. Wie in Beispiel 2 angegeben ist, verstärkt sich durch
die Verwendung von 1,0 lb/t des Mischungsverhältnisses von 4 : 1 die Entwässerung,
d.h. die Entwässerungsrate
gemäß Beispiel
2, bei welchem das Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnis von
4 : 1 verwendet wurde, zeigt eine Zunahme im Vergleich zu Beispiel
1, d.h. eine Entwässerungsrate
von 57% bei Beispiel 2 im Vergleich zu einer eine Entwässerungsrate
von 39% bei Beispiel 1. Wie an den Beispielen 3 und 4 in Tabelle 2
ersichtlich ist, wurde die Entwässerung
durch weitere Erhöhungen
der Dosierungen des Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnisses von 4 : 1 noch weiter
erhöht,
d.h auf 65% bei Beispiel 3 und auf 68% bei Beispiel 4.
-
Das
Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnis
von 4 : 1 (Beispiel 4) funktionierte auch besser, als das Siliciumdioxid
bei ähnlichen
Dosierungen von 2,0 lb/t und mit weniger Stärke durch sich selbst (Beispiel
7) funktionierte, d.h. bei 5 lbs./t bei Beispiel 4 im Vergleich
zu 15 lbs./t bei Beispiel 7, wenn die Eintragsmasse am Einlass zu
der Flügelpumpe
eingebracht wurde. Das ist dadurch wichtig, dass der Papierhersteller
Geld sparen kann, indem er die in dem Papierherstellungssystem benötigte Stärkemenge
vermindert.
-
Tabelle
2 Verbesserung
der Entwässerung
bei Mischung von 4 : 1
-
Retention:
-
In
Tabelle 3 ist die Fähigkeit
des Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnis von 4 : 1 gemäß der Erfindung zur
Erhöhung
der Retention beim ersten Durchlauf (FPR) und der Ascheretention
beim ersten Durchlauf (FPAR) in einem Entwässerungs-/Retentions-/Formungsprogramm
angegeben. Die Retention wurde mit Hilfe des Britt-Verfahrens (TAPP-Testverfahren
T269) mit den hier weiter oben hier genannten Mischreihenfolgen gemessen.
Beispiel 1, in welchem kein disperses Mikropartikelmaterial enthalten
ist, weist eine FPR von 85,2% auf. Als in der in Beispiel 4 gezeigten
Weise 2 lbs./t des Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnisses
von 4 : 1 zugesetzt wurden, stieg die FPR auf 92,9% an, und die
FPAR stieg von 61% (Beispiel 1) auf 80,1% (Beispiel 4) an. Diese
Zunahme der FPR und diejenige der FPAR können dadurch wichtige Faktoren
für den
Papierhersteller sein, dass das Papierherstellungsverfahren effektiver
wird, der Gebrauch von Füllstoffen
vermindert werden kann und die Eigenschaften der Bögen verbessert
werden können.
Auf Grund des Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnisses von 4 : 1 kann wiederum
weniger Stärke
verwendet werden, und dadurch können
Ergebnisse ähnlich
den Beispielen mit Verwendung von nur Siliciumdioxid, d.h. Beispiel
3 (Mischung 4 : 1) im Vergleich zu Beispiel 6 (Siliciumdioxid),
erzielt werden.
-
Tabelle
3 Retention
der Mischung 4 : 1
-
Beispiele 8–12: Mischung
1 : 1
-
Tabelle
4 zeigt die Entwässerungsergebnisse
für die
Beispiele 8–12,
und Tabelle 5 zeigt die Retentionsergebnisse für die Beispiele 8–12. Diese
Ergebnisse zeigen die Effektivität
bei der Verstärkung
von Entwässerung
und Retention, wenn die Dosierung des Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnisses
von 1 : 1 in Tabelle 1 von 1,0 lbs./t auf 2,0 lbs./t erhöht wird.
Dieses Mischungsverhältnis
von 1 : 1 sowie das Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnis von
4 : 1 wirken in ähnlicher
Weise wie Siliciumdioxid, jedoch bei einem niedrigeren Stärkegrad,
d.h. 5 lbs./t im Vergleich zu 15 lbs./t bei Siliciumdioxid.
-
Tabelle
4 Entwässerung
bei Mischung von 1 : 1
-
Tabelle
5 Retention
der Mischung 1 : 1
-
Beispiele 13–16: Mischung
1 : 4
-
Tabelle
6 zeigt die Entwässerungsergebnisse
und Tabelle 7 zeigt die Retentionsergebnisse für die Beispiele 13–16. Diese
Ergebnisse zeigen eine Verbesserung von Entwässerung und Retention, wenn
das Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnis von
1 : 4 in Tabelle 1 in das DRF-Programm eingebracht wird. Wiederum verbessern
sich, wie in den Tabellen 6 und 7 zu sehen ist, Entwässerung
und Retention, wenn das Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnis von
1 : 4 verwendet wird, d.h. die Beispiele 14–16 im Vergleich zu Beispiel
13 verwendet werden, bei dem keine Mischung verwendet wurde.
-
Tabelle
6 Entwässerung
bei Mischung von 1 : 4
-
-
Tabelle
7 Retention
der Mischung 1 : 4
-
Stabilität der Mischungen:
-
Wie
Tabelle 8 zeigt, weisen die verschiedenen Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnisse
abhängig von
der Zusammensetzung verschiedene Stabilitäten bei einem pH-Wert von 2.0
auf. Es wurden folgende Feststellungen getroffen.
-
Tabelle
8 Stabilität der Mischungen
-
Wie
das Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnis von 1 : 4 zeigt, ist
das saure Kolloid um so länger
bei azidischem pH-Wert, d.h. länger
als 180 Tage, verwendbar, je mehr davon sich in der Mischung befindet.
Die 12% MF wurden durch Konzentrieren einer Lösung von insgesamt 8% Feststoffen
zustande gebracht. Die Mischungen gemäß der Erfindung weisen viel
bessere Stabilität
als jede der Komponenten in getrenntem Zustand auf, d.h. 15 und
90 Tage gegenüber
150 Tagen oder mehr bei den Siliciumdioxid-Säure-Kolloidmischungen gemäß der Erfindung.
-
Beispiele 17–21: Leicht
beschichtete (LWC) Eintragsmasse
-
Bei
dem Rest der Beispiele wurde ein Siliciumdioxid-MF-Mischungsverhältnis von
9 : 1 (Gew./Gew. Feststoffe) bei 15% Feststoffen insgesamt verwendet.
Das verwendete Siliciumdioxid war ein Siliciumdioxid mit 30% Feststoffen,
erhältlich
von DuPont (Wilmington, DE). Die Mischungen wurden in der hier weiter
oben beschriebenen Weise hergestellt.
-
Die
Beispiele 17–21
in den Tabellen 9-A und 9-B stellen die Effektivität der vorliegenden
Erfindung bei der Verbesserung von Entwässerung, Retention. und Bogeneigenschaften
einer synthetischen, wässrigen
Eintragsmasse dar. Diese Eintragsmasse stellt eine typische Eintragsmasse
dar, wie sie zur Herstellung eines Grundbogens für leicht beschichtete Qualitäten verwendet
wird. Die Eintragsmasse wurde 15 Minuten lang mit 15 lb./t Stärke Stalok
400 behandelt, bevor Retentionshilfen zugesetzt wurden.
-
Herstellung der Eintragsmasse:
-
Die
zur Entwässerung
und Retention und zur Herstellung von Prüfbögen verwendete synthetische
Eintragsmasse wurde mit den folgenden Komponenten hergestellt:
Faser: | 45
Gew.-% gebleichtes Kraft-Weichholz (SWK) |
| 55
Gew.-% chemothermomechanischer Zellstoff (CTMP) |
Füllstoff | kalzinierter
Ton |
Füllstoffcharge: | 10
Gew.-%, bezogen auf Gewicht der ofentrocknen Fasern |
Alaun: | 0,5
Gew.-%, bezogen auf Gewicht der ofentrocknen Fasern |
-
Bei
der Herstellung der Eintragsmasse wurde der CTMP 15 bis 20 Minuten
lang in heißem
Wasser eingeweicht, in Wasser auf 1,5 Gew.-% Feststoffe verdünnt und
mit einer labormäßigen Voith-Allis-Valley-Mahlmaschine
auf einen Kanadischen Standardmahlgrad (CSF) von 200 ml verfeinert
oder gemahlen. Das SWK wurde gesondert in Wasser eingeweicht, auf
1,5 Gew.-% Feststoffe verdünnt
und auf einen CSF von 550 ml verfeinert oder gemahlen. Dann wurden
die obigen Fasern auf die oben aufgeführten Proportionen gemischt,
und der kalzinierte Ton wurde zugesetzt. Der pH-Wert der Eintragsmasse
wurde mit verdünnter
Schwefelsäure
auf 5.0 eingestellt, und die Leitfähigkeit wurde mit Natriumsulfat
auf 2000 μS/cm
eingestellt.
-
Tabelle
9-A LWC-Eintragsmasse
-
Tabelle
9-N LWC-Eintragsmasse
-
Die
Beispiele 18–21
in den Tabellen 9-A und 9-B zeigen die Auswirkung des Einbringens
der Mikropartikelmischung in die LWC-Eintragsmasse in einer Position
nach dem Sieb. Wenn die Dosierung der Mikropartikelmischung erhöht wird,
nehmen Entwässerung,
FPR und FPAR sehr stark zu. Diese Vorteile können dadurch wichtig sein,
dass der Papierhersteller die Geschwindigkeit der Papiermaschine
erhöhen
kann, dass der Bogen schneller trocknen kann und dabei mehr von
den Füllstoffen
und den Feinstoffen der Eintragsmasse im Vergleich zu einem nicht
mit dem Mikropartikelsystem gemäß der Erfindung
behandelten Bogen in dem Bogen gehalten wird. Die Ergebnisse in
den Tabellen 9-A und 9-B zeigen auch, dass die Bogenformung bei
Verwendung der Erfindung abnimmt, während Weißgad und Opazität des Bogens
im Vergleich zu einem nicht mit dem Mikropartikelsystem gemäß der Erfindung
behandelten Bogen relativ unverändert
bleiben.
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Beispiele 22–26: Pappeeintragsmasse
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Die
Beispiele 22–26
in den Tabellen 10-A und 10-B stellen die Effektivität der Erfindung
bei der Verbesserung von Entwässerung,
Retention und Bogeneigenschaften einer synthetischen, wässrigen
Pappeeintragsmasse dar. Diese Eintragsmasse stellt eine typische
Eintragsmasse dar, wie sie zur Herstellung eines Grundbogens für Pappe
verwendet wird.
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Herstellung der Eintragsmasse:
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Es
wurde ein Eintragsmasse durch Auflösen von 360 g ungebleichter
alter Wellpappe (OCC) in lauwarmem Wasser und Verdünnen mit
Leitungswasser auf 23 Liter hergestellt. Dann wurde der Zellstoff
mit einer labormäßigen Mahlmaschine ähnlich den
vorhergehenden Beispielen auf einen CSF von 300 ml verfeinert. 18 Liter
dieser Breimasse wurden auf eine Konsistenz von 0,5 Gew.-% verdünnt, und
zum Einstellen der Wasserchemie auf Papierfabrikbedingungen wurden
die folgenden Salze zugesetzt: 5,61 g Calciumchlorid; 0,96 g Kaliumchlorid;
8,17 g Alaun (50 Gew.-%); 15,96 g Natriumsulfat; 0,59 g Natriumbicarbonat;
und 0,97 g Natriumsilicat. Die gemessene Leitfähigkeit betrug annähernd 2000 μS/cm. Der
pH-Wert wurde mit verdünnter
Schwefelsäure
auf 5.0 eingestellt.
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Tabelle
10-A Pappeeintragsmasse
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Tabelle
10-B Pappeeintragsmasse
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In
den Tabellen 10-A und 10-B stellen die Beispiele 22, 25 und 26 die
Auswirkung der Verwendung von 20 Pounds Stärke in Verbindung mit der Mikropartikelmischung
gemäß der Erfindung
in einer Pappeeintragsmasse dar. Die Tabellen 10-A und 10-B zeigen
auch, dass durch eine Erhöhung
bei der Dosierung der Mikropartikelmischung gemäß der Erfindung und der Stärke Entwässerung,
FPR und FPAR zunehmen. Diese Ergebnisse zeigen auch, dass die Mikropartikelmischung
auch gut wirkt, wenn 10 Pounds Stärke in der Eintragsmasse verwendet
werden. Das scheint anzuzeigen, dass bei der Erfindung keine hohen
Stärkegrade
erforderlich zu sein brauchen, um bei manchen Eintragsmasse wirksam
zu sein. Es wurde gezeigt, dass bei traditionellen Siliciumdioxid-Programmen
typischerweise hohe Stärkedosierungen
vonnöten
sind, um effektiv zu sein, wohingegen das bei Verwendung das Mikropartikelsystems
gemäß der Erfindung
nicht der Fall zu sein scheint.
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Beispiele 27–30: Zeitungspapiereintragsmasse
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Die
Beispiele 27–30
in den Tabellen 11-A, 11-B und 11-C stellen die Effektivität der Erfindung
bei der Verbesserung von Entwässerung,
Retention und Bogeneigenschaften einer synthetischen, wässrigen
Eintragsmasse dar. Diese Eintragsmasse stellt eine typische Holzschliff-Eintragsmasse
dar, wie sie zur Herstellung eines Grundbogens für Zeitungspapier verwendet
wird.
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Herstellung der Eintragsmasse:
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Die
für Entwässerungs-
und Retentionsstests und zur Herstellung von Prüfbögen verwendete synthetische
Eintragsmasse wurde folgendermaßen
hergestellt:
Faser: | 80
Gew.-% CTMP |
| 10
Gew.-% SWK |
| 10
Gew.-% wiederverwertetes Zeitungspapier |
Füllstoff: | kalzinierter
Ton |
Füllstoffcharge: | 4
Gew.-%, bezogen auf Gewicht der ofentrocknen Fasern |
Alaun: | 50
lb./t |
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Bei
der Herstellung dieser Eintragsmasse wurde der CTMP in heißem Wasser
(140°C)
eingeweicht und in einem Mischer 15 bis 20 Minuten lang entfasert.
Das wiederverwertete Zeitungspapier wurde gesondert auf die gleiche
Weise behandelt. Das SWK wurde zwei Stunden lang in lauwarmem Wasser
eingeweicht und in einem Mischer 15 bis 20 Minuten lang entfasert.
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Der
CTMP, das wiederverwertete Zeitungspapier und das SWK wurden miteinander
gemischt und mit einer labormäßigen Mahlmaschine ähnlich den
vorhergehenden Beispielen auf einen CSF von 50 bis 75 ml verfeinert.
Der kalzinierte Ton und das Alaun wurden zugesetzt, um den endgültigen pH-Wert
von 4.8 bis 5.2 zu erzielen. Die Leitfähigkeit der Breimasse wurde
mit Hilfe von Natriumchlorid auf 2000 μS/cm eingestellt.
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Tabelle
11-A Zeitungspapiereintragsmasse
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Tabelle
11-B Zeitungspapiereintragsmasse
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Tabelle
11-C Zeitungspapiereintragsmasse
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In
den Tabellen 11-A und 11-C stellen die Beispiele 27 und 28 dar,
dass eine Zunahme bei Entwässerung,
FPR und FPAR erfolgt, wenn die Mikropartikelmischung gemäß der Erfindung
in der Position nach dem Sieb in die Zeitungspapiereintragsmasse
eingebracht wird. Diese Zunahme bei Entwässerung, FPR und FPAR kann
eine wichtiger Gesichtspunkt bei einer sehr schnell laufenden Zeitungspapiermaschine
sein. Diese Ergebnisse für
die Beispiele 27 und 28 zeigen auch, dass das Mikropartikelsystem
selbst ohne Stärke
effektiv ist. Durch diese Faktoren kann der Papierghersteller die
Kosten senken und dadurch die Gesamtkosten pro Tonne des herzustellenden
Papiers absenken.
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Industrielle Anwendung
der Maschine für
alkalisches Feinpapier
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Die
Leistung der Maschine wurde an einer industriellen Maschine für alkalisches
Feinpapier bewertet. Das Mikropartikelmischungsprogamm gemäß der Erfindung
wurde mit einem Referenzprogamm verglichen. Das Referenzprogramm wurde
an einer Maschine ausgeführt,
bei welcher das Polymer B (0,15 lb./t Aktivstoff) vor dem Sieb zugesetzt
wurde und das Polymer C (1,0 lb./t Aktivstoff) der Eintragsmasse
nach dem Sieb zugesetzt wurde. Bei dem Mikropartikelprogramm gemäß der Erfindung
wurde das Polymer C der Eintragsmasse in der Stufe vor dem Sieb
zugesetzt, und die Mikropartikelmischung (1,0 lb. Aktivstoff) wurde
in der Stufe nach dem Sieb zugesetzt. Es sei angemerkt, dass die
Dosierungen annähernd
sind und mit unterschiedlichem Flächengewicht und unterschiedlicher
Papierart geändert
wrden. Das Programm gemäß der Erfindung
wurde auch mit einem typischen Siliciumdioxid-Programm verglichen,
wobei Polyamin (1,5 lb./t Aktivstoff) in das Gefäß eingegeben wurde, anionisches
HMW-Polyacrylamid (1,5 lb./t Aktivstoff) in der Stufe vor dem Sieb
zugesetzt wurde und kolloidales Siliciumdioxid (1,5 lb./t Aktivstoff)
in der Stufe nach dem Sieb zugesetzt wurde. Die Ergebnisse dieses
Vergleichs sind den Tabellen 12 und 13 gezeigt.
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Tabelle
12 Vergleich
von Papiermaschinen bei 80 lb. Flächengewicht
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Tabelle
13 Vergleich
von Papiermaschinen bei 100 lb. Flächengewicht
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Aus
Tabelle 12 (Flächengewicht
80 lb.) ist zu ersehen, dass die Mikropartikelmischung gemäß der Erfindung
zu verbesserter Bogenformung (die niedrigere Zahl ist besser), zu
geringerem Dampfverbrauch und zu mehr gepressten Feststoffen im
Vergleich zu den anderen Programmen führt. Bei gleichwertigem Dampfverbrauch
wurde die Geschwindigkeit der Maschine mit der Erfindung um 13,6%
gegenüber
dem Referenzprogramm und um 3,1% gegenüber dem traditionellen Siliciumdioxid-Programm
erhöht.
Durch diesen Faktor kann der Papiermaschinenhersteller die Geschwindigkeit
der Maschine erhöhen,
was zu höherer
Produktion von Papier und/oder zu weniger Energie zur Dampferzeugung
führt.
Diese Ergebnisse zeigen auch eine bessere Papierformung an, wenn
die Mikropartikelmischung gemäß der Erfindung
verwendet wird. Dieser Faktor kann dadurch wichtig sein, dass sich
ein Papierbogen mit einer einheitlicheren, höheren Qualität herstellen lasst.
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In
Tabelle 13 (Flächengewicht
100 lb.) ist ein Vergleich zwischen der Verwendung der Mikropartikelmischung
gemäß der Erfindung
und der Verwendung der anderen Programme bei einem Papier mit 100
lb. Flächengewicht
dargestellt. Bei einem Papier mit schwererem Gewicht ist die Entwässerung
in dem dickeren Bogen problematischer, und zum Trocknen ist mehr
Energie vonnöten.
Es ist gezeigt, dass mit der Erfindung für bessere Bogenformung, mehr
gepresste Feststoffen und niedrigeren Dampfverbrauch im Vergleich
zu dem Referenzprogramm oder dem Siliciumdioxid-Programm gesorgt
wird. Durch diese Faktoren der Erfindung kann es dem Papierhersteller
ermöglicht
werden, einen Bogen von höherer
Qualität
mit einer höheren
Papiermaschinengeschwindigkeit herzustellen.
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Zwar
wurden für
die Darstellungszwecke spezielle Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung beschrieben, jedoch ist für den Fachmann erkennbar, dass
zahlreiche Variationen und Einzelheiten der Erfindung ohne Abweichung
von der Erfindung, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert ist, hergestellt
werden können.