DE2263089C3 - Papier mit einem Gehalt an einem Copolymeren mit Acrylamid- und N-(DialkylaminomethyOacrylamideinheiten sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Papier mit einem Gehalt an einem Copolymeren mit Acrylamid- und N-(DialkylaminomethyOacrylamideinheiten sowie Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
2>
Die Erfindung bezieht sich auf Papier mit verbesser- ίο ter Trockenfestigkeit. das Copolymere mit Acrylamid-
und N-(Dialkylaminomethyl)acrylamideinheiten in
praktisch gleichmäßiger Verteilung enthält, und auf Verfanren zur Herstellung von solchem Papier.
Aus der FR-PS 14 46 043 ist der Zusatz von .-. wasserlöslichen Copolymeren zur Stoffsuspension bekannt
die aus Acrylamid . N-(Dialkylaminomethyl)acrylamid-
und Acrylsäure- bzw Acrylateinheiten aufgebaut sind, um die Trncknungsgeschwindigkeit der Papierbahn
/u erhöhen m)
Die Herstellung von Papier mit verbesserter Trökkcnfestigkeit aus Stoffsuspensionen aus ungebleichten
Fasern, besonders solchen Stoffsuspensionen, die Schwarzlauge enthalten, bietet besondere Schwierigkeiten
für den Papierhersteller. Die meisten Trockenfestig- 6i
keitspolymere (sowohl anionische als auch kationische), die normalerweise eine ausgezeichnete T rockenfestigkeit
ergeben, führen zu einem technisch unzureichenden Grad an Trockenfestigkeit, wenn sie in Verbindung mit
solchen Stoffsuspension angewandt werden. Was auch der Grund für diese Mangel sein mag, so war es
jedenfalls bisher technisch nicht möglich, synthetische Polymere als Trockenfestigkeitsmittel bei der Herstellung
von Papier aus ungebleichten Fasern in wäßrigen Medien zu verwenden, die Schwarzlauge enthalten.
Es wurde nun gefunden, daß bestimmte Vinylamidpolymerlatices
wertvolle Trockenverstärkungseigenschaften aufweisen, die sie als Allzweckverstärkungsmittel
bei der Herstellung von Papier vorteilhaft machen. Diese Latices ergeben eine beträchtliches Maß an
Trockenfestigkeit, wenn sie Stoffsuspensionen aus ungebleichten Fasern zugesetzt werden, selbst wenn die
Stoffsuspensionen Schwarzlauge in normaler Menge enthalten. Schwarzlauge entsteht beim Kochen von
Holzschliff in alkalischer Lösung beim Soda- oder Sulfatzellstoffaufschluß und ist eine Quelle fC. Lignin. Je
nach den Maßnahmen, die beim Kochaufschluß des Holzschliffs angewandt werden, kann die in der
Stoffsuspension verbleibende Menee an Schwarzlauge schwanken, und die Menge in der Stoffsuspension hängt
mit dem betreffenden Aufschlußverfahren zusammen.
Gegenstand der Erfindung ist Papier aus papierbildenden Cellulosefasern mit einem Gehalt an einem
Copolymeren mit Acrylamid- und N-(DialkylaminDmethyl)acrylamideinheiten,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß es, bezogen auf das Fasertrockengewicht, 0,01
bis 5 Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen, von selbst in Wasser dispergierbaren Copolymeren aus 60
bis 93 Gewichtsprozent Acrylamideinheiten, 5 bis 35 Gewichtsprozent hydrophoben Vinyleinheiten, 2 bis 23
Gewichtsprozent N-(Dialkylaminomethyl)-acrylamideinheiten. worin die Alkylgruppen jeweils 1 bis 3
Kohlenstoffatome enthalten, und 0 bis 10 Gewichtsprozent anionischen Vinyleinheiten, das außerdem durch
eine Viskosität in wäßriger Dispersion bei einem Polymerfeststoffgchalt \ jn 10 Gewichtsprozent und bei
pH 9.5 und 25rC von 0.25 bis 200 Pa · s gekennzeichnet
ist, adsorbiert enthält.
Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung von Papier mit verbesserter
Trockenfestigkeit durch Erzeugung einer wäßrigen Suspension von papierbildenden Cellulosefasern mit
einem pH-Wert zwischen 4 und 8, Zusatz eines Copolymeren mit Acrylamid- und N-(Dialkylaminomethyl)acrylamideinheiten
zu den Suspensionen, Bahnbildung der Fasern und Trocknen der Bahn, das dadurch
gekennzeichnet, is:,daß die Suspension, bezogen auf das Fasertrockengewieht, mit 0,01 bis 5 Oewichisprozent
eines wasserunlöslichen, von selbst in Wasser disper·
giei baren Copolymeren aus 60 bis 93 Gewichtsprozent Arrylumideinheiien. 5 bis 35 Gewichtsprozent hydrophoben
Vinyleinheiten, 2 bis 21 Gewichtsprozent
N-fDialkylaminomethylJacrylamideinheiten, worin die
Alkylgruppen jeweils I bis 3 Kohlenstoffatomc enthalten, und 0 bis 10 Gewichtsprozent anionischen
Vinyleinheiten. das außerdem durch eine Viskosität in wäßriger Dispersion bei einem Polymerfeststoffgehalt
von 10 Gewichtsprozent und bei pH 9,'i und 25°C von
0,25 bis 200 Pa · s gekennzeichnet ist, versetzt wird.
In den beim erfindungsgeniäßen Verfahren verwendeten
Latices sind die Polymerteilchen so klein, daß sie sich nicht absetzen oder aufrahmen, wenn die Latices für
mindestens mehrere Tage bei Raumtemperatur stehengelassen werden.
Die Latices weisen in den bevorzugten Formen folgende vorteilhafte Eigenschaften auf:
U Sie ergeben eine sehr befriedigende Trockenfestigkeit,
wenn sie Papierstoffsuspensionen von ungebleichten Fasern (einschließlich mechanisch aufgeschlossener
Fasern) in Gegenwart oder Abwesenheit von Schwarzlauge zugesetzt werden. Die meisten bisher bekannten Trockenfestigkeitspolymeren
ergeben nicht mehr als eine niedere Trockenfestigkeit, wenn sie solchen Stoffsuspensionen
zugesetzt werden.
1. Die Latices sind in Papierbildungssystemen wirksam, die im normalen pH-Bereich von 4 bis 8
verarbeitet werden. Der Papierhersteller muß keine genaue pH-Steuerung praktizieren.
3. Die Latices sind in Stoffsuspensionen wirksam, die 500 bis 1000 Teile gelöste Sulfationen pro Million
Gewichtsteile der Stoffsuspeusion enthalten. Die Erfindung kann deshalb in Papierfabriken angewandt
werden, die ein weitgehend geschlossenes Weißwasser- oder Abwassersystem anwenden.
4. Die Latices wurden durch die Gegenwart üblicher
Mengen von gelöstem Alaun in der papierbildenden Fasersuspension nicht beeinträchtigt und
gewöhnlich sogar günstig beeinflußt Die Latices können mit Vorteil Papierstoffsuspensionen von
Fasern nach dem Aufbringen von Baumharzleim oder anderem Seifenleim unter Einwirkung von
Alaun auf die Fasern zugesetzt wurden.
5. Die Polymeren in den Latices wirken als Verstärkungsmittel
für Baumharzleim und für die leimenden Feststoffe in Schwarzlaugenseifen (in ungebleichten
Stoffsuspensionen normalerweise vorhanden). Das Polymer erlaubt daher eine Herabsetzung
der Menge an Baum! ,rzleim, die zur Erzielung eines vorbestimmten Leimungsgrads
erforderlich ist, und führt zu ein - Erhöhung des Leimungsgrads, den Schwarzlaugenseifen verleihen.
6. Der Latex läßt sich leicht aus wohlfeilen und allgemein verfügbaren Rohstoffen erzeugen, ohne
daß besondere Einrichtungen benötigt werden.
Die spezielle Überlegenheit dieser Latices als Trockenfestigkeitsmittel bei der Herstellung von Papier
aus Stoffsuspensionen von ungebleichten Fasern ist eine Folge des niedrigen bis mäßigen Molekulargewichts des
Polymeren und des Zusammenwirkens der Di(Ci-Cialkyl)aminomethylsubstituenten
und der hydrophoben Substituenten, wenn diese in dem Polymeren in den
oben angegebenen Verhältnissen vorliegen.
In den Polymeren der verwendeten Latices ergeben die unsubstituierten Amidgruppen Trockenfestigkeit,
sobald die Polymeren auf den Fasern abgeschieden sind, und diese Bindungen sind daher allgemein in möglichst
hohem Anteil vorhanden. Die hydrophoben Vinylgruppen und die N-(DialkyIam: iomethyl)acrylamidgruppen
wirken bei der Abscheidung des Polymeren auf den Fasern in einem breiten pH-Bereich und einem breiten
Bereich der Faserzusammensetzung zusammen. Wenn die hydrophilen anionischen Gruppen vorhanden sind,
können mit den Polymeren bessere Trockenfestigkeiten bei Anwendung auf Stoffsuspensionen, die Alaun
enthalten, erzielt werden.
Die verwendeten Latices können aus wäßrigen Latices von wasserunlöslichen Polymeren hergestellt
werden, die wenigstens 61,4 Gewichtsprozent unsubstituiefte Vinylarriidgnippen oder -Einheiten und wenigstens
5 Gewichtsprozent hydrophobe Vinylgruppen oder -einheiten enthalten, wobei nötigenfalls die Menge
an hydrophoben Vinyleinheiten in den Polymeren über dieser Menge liegt, so daß das Polymer wasserunlöslich
ist, jedoch in Wasser bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur in feinteiliger nicht aufrahmender
> Form (d. h. als Latex) von selbst oder praktisch von
selbst dispergierbar ist
Geeignete Ausgangslatices können durch Copolymerisieren von Acrylamid mit Styrol, Chlorstyrol, Chlormethylstyrol,
Methylacrylat, Methylmethacrylat, ?ropylacrylat
oder Isobutylen jeweils in einem Gewichtsverhältnis von etwa 90 :10 hergestellt werden. Geeignete
Ausgangslatices können ferner durch Copolymerisieren von Acrylamid mit Acrylnitril in einem Gewichtsverhältnis von etwa 65 :35 hergestellt werden. Ge-
wünschtenfalls können geeignete Ausgangslatices durch Copolymerisieren von Acrylamid mit Mischungen der
vorstehend genannten hydrophoben Monomeren erzeugt werden.
Das Polymer in dem Ausgangslatex kann gewünschtenfalls
einen kleinen Anteil (bis zu 10 Gewichtsprozent) an hydrophilen anionischen Gruppen oder Einheiten
enthalten. Diese können durch Ersatz eines Teils des unsubstituierten Vinylamids in der eingesetzten Mischung
von Monomeren durch eine entsprechende
r> Menge einer wasserlöslichen copolymerisierbaren Vinylsäure
vorgesehen werden. So kann ein Teil des eingesetzten Acrylamid', durch Acrylsäure, Maleinsäure
oder Methacrylsäure ersetzt werden. Wenn dies bevorzugt wird, können anionische Substituenten auch
κι in das Polymer selbst durch Hydrolyse eines Teils der
Acrylamidgruppen eingefüh.t werden, wodurch ein
Polymer entsteht, das Acrylsäureeinheiten enthält, vorzugsweise in Mengen von 2 bis 8%. Dies kann durch
Erwärmen einer Lösung des Polymeren bei pH 10 bis 12
η auf 500C bis zur Bildung eines gewünschten Anteils an
anionischen Substituenten geschehen. Die Polymeren können nach üblichen Emulsionspolymerisationsmethoden
unter Verwendung von sauerstofffreiem Wasser, eines Emulgators und von Amrnaniumpersulfat als
•ι» Katalysator hergestellt werden.
Die Ausgangslatices für die Herstellung der verwendeten Latices weisen solche Viskositäten auf, daß nach
Umsetzung ihres Polymergehalts mit Formaldehyd und einem wasserlöslichen Dialkylamin in der unten
•i» beschriebenen Art und Weise der erhaltene Latex bei
einem Polymergehalt von 10% eine Viskosität zwischen 0,25 und 200 Pa · saufweist. Ausgangslatices, die eine zu
hohe Viskostät haben, ergeben nach Umsetzung mit Formaldehyd und einem wasserlöslichen Dialkylamin
■.π Latices, welche hauptsächlich als Flockungsmittel auf
die Fasern wirken und schlechtere Trockenfestigkeitsei genschaften haben. Latices mit zu niedriger Viskosität
weisen schlechtere Trockenfestigkeitseigenschaften auf. Ausgangslatices mit mäßig niederem Viskositätsbereich
-> > (0,5 bis 50 Pa s) werden daher bevorzugt.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Latices können hergestellt werden, indem Formaldehyd
und ein Di-(Ci -CYalkyl)-amin in einen Latex oder eine wäßrige Polymersuspension, wie sie vorher
h<> beschrieben wurden, eingemischt werden und die
Mischung bei einem alkalischen pH-Wert (zum Beispiel pH 10 bis 12) und bei etwa 10 bis 400C stehengelassen
wird, bis die Teilchen genügend kationisch geworden sind, so daß sie von Cellulosefasern in wäßriger
b<\ Suspension bei einem sauren pH-Wert (zum Beispiel pH
4) adsorbiert werden.
Der Formaldehyd und das Amin bewirken zusammen die Umwandlung einiger Amideinheiten in
N-[Di(C1 — C3-alkyl)aminomethyI]acrylaniideinheiten
der Struktur,
der Struktur,
--CH2-CH-
C = U R
I /
NHCHjN
R'
10
worin die Substituenten R gleiche oder verschiedene
Ci - Qj-AIkylgruppen bedeuten. Bedingungen, die für
die Durchführung dieser Reaktion (als Mannich-Reaktion bekannt) geeignet sind, sind in den US-PS 23 28 901
und 33 23 979 beschrieben.
Die zugesetzten Mengen an Formaldehyd und Dialkylamin betragen jeweils mindestens 0,02 Mol pro
Mol Vinylamideinheiten in dem Polymer. Dies ist ungefähr die Mindestmenge von jedem Reagens, die zur
Erzeugung eines merklich verbesserten Polymeren benötigt wird. Größere Mengen von jed^m Reagens
können bis zu einer Menge von jeweils 0,3 Mol, die als das praktische Maximum angesehen wira, verwendet
werden.
Gewünschtenfalls kann das Amin in stöchiometrischem Überschuß über den Formaldehyd zugesetzt
werden. Der Überschuß verbleibt in dem fertigen Latex und wirkt als Stabilisator, der die Geschwindigkeit der
Gelbiidung des Latex verzögert. Der optimale Überschuß
für diesen Zweck wurde noch nicht ermittelt, ein ausreichender Überschuß ist jedoch dann vorhanden,
wenn die Zahl der Mole des Amins die 1,25- bis 2fache
Zahl der Mole an zugesetztem Formaldehyd beträgt. Dieser Überschuß ergibt einen beträchtlichen Stabilisie- ü
rungseffekt und wird daher bevorzugt.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Polymere können, wenn dies bevorzvjt wird, durch
Copolymerisieren von Acrylamid mit einer hydrophoben
Vinvlverbindung und einem N-[Di(C,-Cj-alkyl)aminomethyl]acrylamid
in geeigneten Verhältnissen, wobei gewünschtenfalls Acrylsäure oder eine andere Vinylsäure vorhanden sein kann, hergestellt
werden. Wenn eine solche Copolymerisation angewandt wird, wird sie nach der unten beschriebenen
Emulsionspolymerisationsmethod*: durchgeführt.
Der Latex wird mit einer pumpfähigen Viskosität bei einem Polymerfeststoffgehalt von 5 bis 20 Gewichtsprozent
hergestellt und läßt sich offenbar am besten bei etwa pH 10 aufbewahren. Vor dem Gebrauch wird der ίο
Latex mit Wasser auf einen Polymerfeststoffgehalt von 0,1 bis 5% verdünnt, um die Eindosierung und
gleichmäßige Verteilung des Polymeren in der Fasersuspension der es zugesetzt wird, zu erleichtern.
Papier mit ve-besserter Festigkeit wird erfindungsge- 5s
maß hergestellt, indem eine wäßrige Suspension von papierbildenden Cellulosefasern mit einem pH-Wert im
normalen Papierbildungsbereich von 4 bis 8 erzeugt wird, der Suspension ein Latex der vorher beschriebenen
Art in genügender Menge zur Erzielung eines Verstärkungseffekts zugesetzt wird, die Fasersuspension
zur Bahnbildung gebracht wird Und die Bahn getrocknet wird.
Die Fasern können beliebige Fasern sein, wie sie üblicherweise für die Herstellung von Papier verwendet
werden, und gpbleicht oder ungebleicht sein. Die wäßrige Phase der Fasersuspension kann Schwarzlauge
Und Alaun enthalte». Die Suspension kann einen so hohen Gehalt an gelösten Sulfationen wie 500 bis 1000
Teile pro Million Gewichtsteile der Suspension enthalten. Außerdem können die Fasern vor Zusatz des
Latex mit Harzleim oder anderem Seifenleim, der mittels Alaun abgeschieden wird, geleimt werden.
Bei der Herstellung von Papier aus einer Stoffsuspension von ungebleichten Fasern, die Schwarzlauge und
Alaun enthält, wird im allgemeinen die bestj Trockenfestigkeit
pro Gewichtseinheit zugesetztes Polymer erzielt, wenn das Polymer einen beträchtlichen Anteil
(zum Beispiel 2 bis 8%) Acrylsäure oder andere hydrophile anionische Einheiten enthält Wenn solche
Einheiten in dem Polymer vorhanden sind, wirkt der Alaun als Verstärkungsmittel, das die Trockenfestigkeitseigenschaften
des Polymeren erhöht, besonders wenn das Papierbildungssystem einen sauren pH-Wert
aufweist
Bei der Herstellung von geleimtem Papier nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, wobei die Fasern mit
Harzleini oder anderem Seifenleim vor der Zugabe des
Polymerlatex geleimt werden, wkt das Polymer als
Verstärkungsmittel für den Leim, wodurch die durch den Leim verliehene Beständigkeit gegen Durchdringung
der Fasern durch wäßrige Medien beträchtlich erhöht wird. Wenn der erfindungsgemäß verwendbare
Poly::!erlatex einer papierbildenden Fasersuspension
zugesetzt wird, kann daher die Menge an Harzleim, die zur Erzielung eines bestimmten Leimungsgrads erforderlich
ist, verringert werden, oder es wird Papier mit verbesserten Leimungseigenschaften erhalten, wenn die
zugesetzte Menge an Harzleim konstant gehallten wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich ferner mit Vorteil zur Herstellung von Papier mit Zeitungsdruckqualität
aus einer Stoffsuspension anwenden, die überwiegend aus Holzychliffasern besteht, wobei im
allgemeinen ein kleiner Anteil an längeren Fasern vorhanden ist, soweit es zur Verbesserung der
Festigkeit erforderlich ist, um die Anforderungen von Hochgeschwindigkeitsdruckmaschinen zu erfüllen. Die
Weißwa=sersysteme, die zur Herstellung von solchem Papier verwendet werden enthalten im allgemeinen
Alaun und haben einen pH-Wert von 4 bis 5. Deshalb wird im allgemeinen die beste Trockenfestigkeit pro
Gewichtseinheit des zugesetzten Polymerlatex erzielt, wenn das Polymer sowohl kationische als auch
anionische Einheiten enthält
Das erfindungsgemäß verwendbare Polymer läßt sich ferner mit Vorteil zur Herstellung von Papier aus
gebleichten Cellulosefasern anwenden. Die beste Verstärkung wird im allgemeinen erzielt, wenn die
Fasersuspension Alaun enthält und das Polymer 2 bis 8% Acrylsäureeinheiten aufweist.
Der erfindungsgemäß verwendbare Latex wird der P^ji.;rstoffsuspension am besten an einer Stelle
zugesetzt, die möglichst nahe an dem Fourdrinier-Drahtsieb liegt. Der Latex kann daher a" eimer Stelle
wie dem Stoffkasten oder der Flügelpumpe zugesetzt werden.
Der Papie-stoffsuspension wird eine Latexmenge zugesetzt, die ausreicht, um die gewünschte Festigkeitserhöhung
des fertigen Papiers zu erzielen. Im allgemeinen ist eine ausreichende Menge eine solche,
die eine wirksame Menge für den genannten Zweck im Bereich von 0,01 bis 5%, bezogen auf das Fasisrtrockengewicht,
ergibt.
Die erfindungsgemäßen Polymeren führein zu ihrer verstärkenden Wirkung, wenn das Papier luftgetrocknet
wird. Diese verstärkende Wirkung wird jedoch nicht
wesentlich beeinträchtigt, wenn das Papier bei erhöhten Temperaturen getrocknet wird. Das Papier kann daher
wie üblich auf dampfbeheizten Trockenwalzen, die Oberflächentemperaturen im Bereich von 88 bis 121°C
haben, getrocknet werden.
Der hierin verwendete Begriff »Latex« bezeichnet eine wäßrige Dispersion des Polymeren. Der Begriff
»nicht-aufrahmend« bezeichnet einen Latex aus Teilchen, die sich beim Stehen als wäßrige Dispersion nicht
wesentlich oben ansammeln oder am Boden absatzen. De.· Begriff »hydrophil-hydrophob« bedeutet, daß die
Polymeren hydrophile und hydrophobe Einheiten enthalten.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert. Wenn nichts anderes angegeben ist,
bedeuten Prozentsätze Gewichtsprozentsätze, die auf das Fasertrockengewicht bezogen sind.
B e i s ρ i e I 1
Das folgende Beispiel erläutert die Herstellung eines in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren
Latex aus einem Ausgangslatex, dessen disperse Phase ein praktisch nichtionisches hydrophil-hydrophobes
Vinylpolymer aus Acrylamid- und Styroleinheiten im Molverhältnis 89 :11 ist, das praktisch keine anionischen
Substituenten enthält. Der Latex enthält 10 Gewichtsprozent Polymer und hat bei pH 4,5 und 25°C
eine Viskosität von 2,2 Pa · s. 1000 g dieses Latex werden unter Rühren mit 4,05 g 44prozentigen wäßrigem
Formaldehyd und 13,4 g 40prozentigem wäßrigem Dimethylamin (ein molarer Überschuß von 100%)
versetzt Die Mischung wird 3 Stunden bei 25° C stehengelassen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Teilchen
des dispergierten Polymeren kationisch geworden, und praktisch der gesamte Formaldehyd hat reagiert
Der Latex wird auf pH 9,5 und einen Feststoffgehalt von 10% eingestellt Er weist eine Viskosität von 2,09
Pa ■ s auf. Nach Verdünnen mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von 0,5% und Einstellung auf pH 11 bei
25°C weist sr eine Viskosität vci GGiM? Pa s i" sirein
Ostwald-Viskosimeter auf. Das Polymer enthält etwa 5
Molprozent kationische Einheiten und einen kleineren Anteil (etwa 1 Molprozent) Acrylsäureeinheiten (durch
Hydrolyse von Amidsubstituenten während der Formaldehyd-Dimethylamin-Reaktion
entstanden).
Bei Betrachtung in einer Flasche ist das Produkt ein weißer opaker Latex. Es zeigt keine Aufrahmung oder
Trennung, wenn es einen Monat bei 23° C stehengelas- so sen wird, und weist jach einem Monat 100% seiner
ursprünglichen Trockenfestigkeitseigenschaften auf.
Der Ausgangslatex wird hergestellt, indem eine * Mischung aus 84,6 g Acrylamid, 0,50 g Ammoniumpersulfat,
15,4 g Styrol und 1 g Natriumdicyclohexylsulfosuccinat
als Emulgator unter einer Stickstoffschuteatmosphäre in 665 cm3 sauerstofffreiem Wasser bei 75° C
16 Stunden lang gerührt wird.
60
Das folgende Beispiel erläutert die Herstellung eines erfindungsgemäß verwendbaren Latex, wobei das
Di(Ci — C3-alkylamin) Dipropylamin ist Die Arbeitsweise
von Beispiel 1 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß das Dimethylamin durch 12,6 g Dipropylamin
ersetzt wird. Es wird ein ähnliches Polymeres erhalten.
Das folgende Beispiel erläutert die Herstellung eines erfindungsgemäß verwendbaren Latex, bei dem die
hydrophoben Einheiten Alkylacrylateinheiten sind.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß das Polymer In dem
Ausgängslatex aus Acrylamid- und Methylmethacrylat-Einheiten im Molverhältnis 90 :10 besteht. Es wird ein
ähnlicher Latex erhalten.
Das folgende Beispiel erläutert die Herstellung eines erfindungsgemäß verwendbaren Latex aus einem
Polymer, in dem die hydrophobe Hauptgruppe eine kurze Alkylkette ist.
Der Ausgangslatex besteht aus Acrylamid-, Acrylnitril- und Isobutyleneinheiten im Molverhältnis 75 :4 :21
und wird mit Formaldehyd und Dimethylamin nach der Methode von Beispiel 1 umgesetzt Es wird ein ähnlicher
Latex erhalten.
Der Ausgangslatex wird hergestellt, indem ein Laboratoriumsschüttelautoklav mit 24 g Acrylnitril,
0,77 g Ammoniumpersulfat, 0,43 g Natriummetabisulfit, 4 g Natriumdihexylsulfosuccinat und 300 cm3 Wasser
beschickt v/kd, der pH-Wert der Mischung auf 3
eingestellt wird, die Mischung von Sauerstoff befreit wird, der Autoklav und sein Inhalt auf -10°C gekühlt
wird, 56 g flüssiges Isobutylen zugeführt werden, der Autoklav verschlossen wird und der Autoklav 24
Stunden bei Raumtemperatur geschüttelt wird. Das Polymer wird durch Fällung aus Aceton gewonnen. Eine
Mischung aus 10 g des Polymeren, 3 cm3 Wasser, 70 g konzentrierter H2SO4 und 100 g Eisessig wird 100
Minuten bei 65° C gerührt Das entstandene Polymer wird durch Fällung aus Aceton gewonnen und besteht
aus Acrylamid-, Acrylnitril- und Isobutyleneinheiten im Molverhältnis75:4:21.
Das folgende Beispiel erläutert die erfindungsgemäße Herstellung von Papier mit verbesserter Trockenfestigkeit.
Aus ungebleichten Kraftfasern, die bis zu einem Mahlgrad (Canadian Standard Freeness) von 624 cm3
gemahlen sind, wird eine Suspension mit einer Stoffdichte von 0,6% hergestellt und mit 3% (Feststoff,
bezogen auf das Fasertrockengewicht) Schwarzlauge versetzt Der pH-Wert der Suspension wird mit
Schwefelsäure auf 63 eingestellt, und dann wird 1%
Alaun (bezogen auf das Fasertrockengewicht) zugegeben. Die Suspension wird in drei Teile geteilt Zwei
davon werden mit so viel Latex von Beispiel 1 versetzt daß sich die unten in der Tabelle angegebenen
Polymermengen ergeben. Der dritte Teil dient als Kontrolle. Alle drei Anteile werden auf pH 5,5
eingestellt, und dann werden daraus nach üblichen Laboratoriumsmethoden handgeschöpfte Blätter mit
einem Flächengewicht von 70 g/m2 erzeugt Die feuchten Blätter werden eine Minute auf einem
Laboratoriumstrommeltrockner mit einer Trommeltemperatur von 116° C getrocknet Die Blätter werden
durch 24 Stunden lange Lagerung bei 23° C und 50% relativer Feuchtigkeit konditioniert, und dann werden
ihre Trockenfestigkeiten bestimmt. Es werden folgende
Ergebnisse erhalten:
Versuch
% zugesetztes
Polymer3)
Polymer3)
Trockenfesligkeit
Berslfestigkeitb)
Innere Bindefestigkeit'1)
Kontrolle
keines
0,2
0,5
2,79
3,26
3,63
3,26
3,63
0,171 0,229 0,426
a) Bezogen auf Fasertrockengewicht.
b) bar; Mullert-Test.
c) cm · g/cm2.
Die Ergebnisse zeigen, daß mit dem Polymeren eine beträchtliche Zunahme der Berstfestigkeit Und der
inneren Bindefestigkeit des Papiers erzielt wird.
10
15
20
10
Das folgende Beispiel erläutert den Einfluß des erfindungsgemäß verwendeten Polymeren auf die
Trockenfestigkeit und den Leimungsgrad bei der Herstellung von Papier aus ungebleichten mit Harzleim
geleimten Fasern.
Eine Papierstoffsuspension wird aus Ungebleichten Fasern nach der Arbeitsweise von Beispiel 5 hergestellt,
mit der Ausnahme, daß keine Schwarzlauge zugesetzt wird und die Anlaunmenge auf 1,5% erhöht wird. Die
Suspensioii wird in gleiche Teile geteilt, denen jeweils
genügend Latex nach Beispiel 1 und ein handelsüblicher Harzleim in den in der folgenden Tabelle angegebenen
Mengen zugesetzt wird. Ferner werden geeignete Kontrollsuspensionen hergestellt. Die Suspensionen
werden zu Papier verarbeitet, und die Trockenfestigkeit des Papiers wird nach der Methode von Beispiel 5
bestimmt. Der Leimungsgrad wird durch Aufbringen von Tinte (TAPPI Ϊ082Ρ) bestimmt. Es werden folgende
Ergebnisse erhalten:
Versuch
% zugesetztes Polymer3) |
% zugesetzter Leim ) | Trockenfestigkeit Berstfestigkeitb) |
Innere Bindungs- restigkeit^ |
Leimu |
keines 0,5 |
keiner keiner |
2,55 4,03 |
0,141 0,327 |
sofort sofort |
keines 0,5 |
0,15 0,15 |
2,42 3,69 |
0,126 0,323 |
124 960 |
keines 0,5 |
0,25 0,25 |
2,20 3,80 |
0,126 0,285 |
361 1539 |
a) Bezogen auf FasertrockengewichL
b) bar; Mullen-TesL
c) cm · kg/cm2.
d) Tinte; Sekunden bis zur Durchführung des Blattes durch die Tinte.
Die Ergebnisse zeigen, daß das Polymer als Verstärkungsmittel für Harzleim wirkt. 45 Vcrsuch
Beispiel 7
Das folgende Beispiel erläutert den Einfluß des pH-Werts der Suspension auf die verstärkende
Wirkung des erfindungsgemäß verwendeten Polymeren.
Die Arbeitsweise von Beispiel 5 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß der Zusatz von Schwarzlauge
unterlassen wird und die Anteile bei pH-Werten von 4,6,5,6,6,6 und 8,6 zur Blättbiidüng;*gebracht werden. Die
Stoffsuspensionen werden nach der Methode von Beispiel 5 zu Papier verarbeitet. Die erhaltenen
handgeschöpften Blätter weisen folgende Trockenfestigkeiten auf.
4 5 6 7 8 9
10 11 12 pll
5,6
5,6
5,6
6,6
6,6
6,6
5,6
5,6
6,6
6,6
6,6
8,6
8,6
8,6
8,6
8,6
% zugesetztes
Polymer")
Polymer")
Trockenfestigkeit
[Bcrstfes[igkcithl)
[Bcrstfes[igkcithl)
keines
0,2
0,5
keines
0,2
0,5
keines
0,2
0,5
2,16
3,62
3,73
3,62
3,73
2,73
3,38
3,72
3,38
3,72
2,68
2,92
3,28
2,92
3,28
Versuch pH
% zugesetztes
Polymer3)
Polymer3)
Trocken festigkeit [Berstfestigkeitb])
4,6
4,6
4,6
4,6
keines
0,2
0,5
60
b5
2,44 3,37 3,76
3) Bezogen auf FasertrockengewichL
b) bar; Mullen-TesL
b) bar; Mullen-TesL
Diagramme dieser und anderer Laboratoriumsergebnisse zeigen, daß der Einfluß des pH-Wertes im
normalen Papierbildungsbereich für ungebleichte Kraftfasern von 4 bis-8 gering ist
Das folgende Beispiel erläutert die Herstellung von geleimtem Papier aus ausgebleichten Fasern und zeigt
den Einfluß des Polymeren auf die Verbesserung der Trockenfestigkeit und der Leimung.
Aus einer 50:50-Mischung von gebleichten Hartholz-Weichholz-Kraftfasern
mit einem Mahlgrad (Canadian Standard Freeness) von 500 cm3 wird eine
wäßrige Suspension bereitet. Ein Teil der Suspension wird mit 2% Alaun und der andere mit 1,0% Harzleim
und 2% Alaun (Feststoffe, bezogen auf das Fasertrokkengewicht)
vets&izt Es werden aliquote Proben genommen und mit Latex nach Beispiel 1 in Mengen
versetzt, welche die unten in der Tabelle angegebenen -Polymermengen ergeben. Dann wird der pH-Wert der
12
aliquoten Proben auf 53 eingestellt, und die Suspensionen
werden mehren. Minuten lang zur Gleichgewichtseinstellung stehengelassen, worauf sie nach der
Methode von Beispiel 5 zu Papier verarbeitet werden, mit der Ausnahme, daß handgeschöpfte Blätter mit
einem Flächengewicht von 140 g/m2 erzeugt werden. Die Leimung wird nach der Kantendochtmethode
bestimmt, um die Eignung der Polymer-Harzleim-Kombination
zur Anwendung bei der Herstellung von Pappkarton für Milch zu ermitteln. Es werden folgende
Ergebnisse erhalten:
Versuch
% zugesetzter Alaun |
% zugesetzter Harzleim") |
% zugesetztes Polymer") |
Trockenfestigkeit [Befstfestigkeit]b) |
2,0 2,0 2,0 |
keiner keiner keiner |
keines 0,25 0,50 |
4,80 5,26 5,42 |
2,0 | 1,0 | keires | 4,37 |
2,0 2,0 |
1,0 1,0 |
0,25 0,50 |
4,88 5,16 |
Leimung0)
4,91
2,91
2,07
2,07
a) Bezogen auf Fasertrockengewicht.
h) bar; Mullen-Test
c) Kantendochttest, mit lprozentiger wäßriger Milchsäure.
Die Ergebnisse zeigen, daß das Polymer zu einer sehr befriedigenden Verbesserung der Trockenfestigkeit
führt und auch die mit dem Harzieim erzielte Leimung verbessert.
Das folgende Beispiel erläutert die Wirkung des erfindungsgemäß verwendeten Latex als Verstärkungsmittel
bei der Herstellung von Papier aus einer typischen Zeitungspapierstoffsuspension mit und ohne
Fixiermittel für des Fehler
Aus einer 85 :15-Mischung von chemisch aufgeschlossenem
Holzschliff und gebleichten Kraftfasern wird eine wäßrige Suspension mit einer Feststoffdichte
von 0,7% bereitet. Die Suspension hat einen Mahlgrad (Canadian Standard Freeness) von 650 mL Ein Teil der
J5 Suspension wird mit 1% Alaun, bezogen auf das Fasertrockengewicht der Suspension, versetzt, und dem
anderen Teil wird kein Alaun zugesetzt Beide Anteile werden auf pH 4,5 eingestellt. Es werden aliquote
Proben genommen und jeweils mit soviel Latex nach Beispiel 1 versetzt, daß sich die unten in der Tabelle
angegebene Polymermenge ergibt Die Suspensionen werden bei pH 4,5 zu handgeschöpften BläUsrn mit
Trockenfestigkeit der handgeschöpften Blätter wird wie •is in Beispiel 5 angegeben bestimmt
Es werden folgende Ergebnisse erhalten:
Versuch
% zugesetzter
Alaun")
Alaun")
% zugesetztes Polymer3)
Trockenfestigkeit
Berstfestigkeitb)
Berstfestigkeitb)
Innere Bindungsfestigkeit0)
Kofi trolle
Kontrolle
keiner
keiner
keiner
keiner
keiner
1
1
I
1
I
a) Bezogen auf Fasertrockengewicht °) bar; Mullen-Tcst
c) cm ■ kg/cm2.
c) cm ■ kg/cm2.
keines
0,3
1,0
keines
0,3
1,0
1,14
1,52
1,76
1,52
1,76
1,09
1,56
1,91
1,56
1,91
0,079
0,137
0,165
0,137
0,165
0,083
0,150
0,201
0,150
0,201
Die Ergebnisse zeigen, daß das erfindungsgemäß verwendete Polymer ein wirksames Verstärkungsmittel
für Storfsuspensionen ist, die im wesentlichen aus ungebleichten Holzschliffasern bestehen und daß Alaun
als Verstärkungsmittel für das Polymer bei Zusatz zu solchen Stoffsuspensionen wirkt.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß die Menge an Dimethylamin
um 50% vermindert wird. Der erhaltene Latex weist ähnliche Trockenfestigkeitseigenschaften auf, erreicht
jedoch rascher den Gelpunkt.
Beispiel 11
Das folgende Beispiel erläutert die Wirksamkeit von erfindungsgemäß verwendeten Polyrnerlatices als
Funktion ihrer Viskositäten.
Drei Polyrnerlatices mit der gleichen Zusammensetiung
wer-den mit zunehmend höheren Viskositäten
hergestellt und jeweils in der gleichen Weise mit Formaldehyd und Dimethylamin behandelt, um den
gleichen Anteil an Amidsubstituenten in N-(Dimethylaminomethyl)amidsubstituenten
umzuwandeln, worauf die trockenfestigkeitsverbessernde Wirkung der Latices ermittelt wird. Die Viskositäten der Latices A und B
werden bei einem Polynerfeststcffgehalt von 10%, pH 4,5 und 25°C in einem Brookfield-Viskosimeter
ermittelt
10
15 der Amidusbstiluenten in dem Copoiymeren) versetzt,
und die Mischung wird wie in Beispiel 1 umgesetzt.
Latex B
Die Arbeitsweise für die Herstellung voft Latex A (einschließlich der Formaldehyd-Dimethylamin-Reaktion)
wird mit der Ausnahme wiederholt,, dfcß die Copolymerisation bei einer niedrigeren Temperatur
durchgeführt wird. Der erhaltene Latex (vor dt:
Formaldehyd-Dimethylamin-Reaktion) hat eiine Viskosität von 13,1 Pa · s.
Latex C
Die Arbeitsweise für die Herstellung voHi Latex A
wird mit der Ausnahme wiederholt, daß die Menge an Ammoniumpersulfatkatalysator um 50% vermindert
und die Polylnerisationstemperatur auf 63° G gesenkt wird. Der erhaltene Latex (vor der Formaldehyd-Dimethylamin-Reaktion)
mit einem Feststoffgehalt von 10% ist ein nicht pumpfähiges Gel. Der Laitex wird
anteilweise mit Wasser verdünnt, und die Viskosität dieser Anteile bei pH 4,5 und 25° C wird mit folgenden
Ergebnissen bestimmt:
Latex A
Dieser Latex wird durch Copolymerisieren von Acrylamid mit Styrol in einem Molverhältnis von 89 :11
nach der Methode von Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß kein Emulgator verwendet wird, die
Polymerisationstemperatur auf 8O0C erhöht wird und die Polymerisationszeit auf 5 1/2 Stunden verkürzt wird.
Der erhaltene Latex hat eine Viskosität von 0,88 Pa · s.
Dieser Latex wird mit 5 Molprozent Formaldehyd und 10 Molprozent Dimethylamin (bezogen auf die Zahl
Feststoffgehalt, %
Viskosität, Pa · s
30
35
40 1,0
3,25
53
7,7
3,25
53
7,7
0,025
4,2
36,0
36,0
Die Extrapolation dieser Ergebnisse in eimern Diagramm
zeigt, daß der Latex bei einem Festiitoffgehalt von 10% eine Viskosität von 100 Pa · s hat Die
Trockenfestigkeitseigenschaften der erhaltenen Latices A und B werden nach der Methode von Beispiel 5
ermittelt Die Prüfung von Latex C wird in der gleichen Weise durchgeführt mit der Ausnahme, daß der
Papierstoffsuspension keine Schwarzlauge zugesetzt wird. Es werden folgende Ergebnisse erhalten::
j
ί P I I |
Bezeichnung | Viskosität Pa · s1) |
Versuch | Zugesetzter Latex Menge2) |
Papierfestigkeit [Berstfestigkeit]3) |
I | A | 0,88 | Kontrolle 1 2 |
keiner 0,2 0,5 |
2,46 2,72 3,66 |
t | 13,0 | Kontrolle 1 2 |
keiner 0,2 0,5 |
2,26 2,78 3,38 |
|
C | 100 | Kontrolle 1 2 |
keiner 0,2 0,5 |
2,18 3,18 3,54 |
') Bei 10% Polymergehalt, pH 4,5 und 25 C, vor Formaldehyd-Dimethylamin-Reaktion.
2) Polymer, bezogen auf Fasertrockengewicht
3) bar, Mullen-Test
Claims (2)
1. Papier aus papierbildenden Cellulosefasern mit einem Gehalt an einem Copolymeren mit Acrylamid-
und N-(DialkyIaminomethyl)acrylamideinheiten, dadurch gekennzeichnet, daß es,
bezogen auf das Fasertrockengewicht, 0,01 bis 5 Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen, von
selbst in Wasser dispergierbaren Copolymeren aus 60 bis 93 Gewichtsprozent Acrylamideinheiten, 5 bis
35 Gewichtsprozent hydrophoben Vinyleinheiten, 2 bis 23 Gewichtsprozent N-(Dialkylaminomethyl)-acrylamideinheiten,
worin die Alkylgruppen jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatome enthalten, und 0 bis 10
Gewichtsprozent anionischen Vinyleinheiten, das außerdem durch eine Viskosität in wäßriger
Dispersion bei einem Polymerfeststoffgehalt von 10 Gewichtsprozent und bei pH 93 und 25° C von 0,25
bis 200 Pa · s gekennzeichnet ist, adsorbiert enthält.
2. Verfahren zur Herstellung von Papier mit verbesserter Trockenfestigkeit durch Erzeugung
einer wäßrigen Suspension von papierbildenden Cellulosefasern mit einem pH-Wert zwischen 4 und
8, Zusatz eines Copolymeren mit Acrylamid- und N-(DiaIkylaminomethyl)acryIamideinheiten zu df>r
Suspension, Bahnbildung der Fasern und Trocknen der Bahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension,
bezogen auf das Fasertrockengewicht, mit 0,01 bis 5 Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen, von
selbst in Wasser dispergierbaren Copolymeren aus 60 bis 93 Gewichtsprozent ^crylamideinheiten, 5 bis
35 Gewichtsprozent hydrophoben Vinyleinheiten, 2 bis 23 Gewichtsprozen: N-(Dialkylaminomethyl)-acrylamideinheiten,
worin die Alkylgruppen jeweils 1 bis 3 Kohlenstoffatome enthalten, und 0 bis 10 Gewichtsprozent anionischen Vinyleinheiten. das
außerdem durch eine Viskosität in wäßriger Dispersion bei <;inem Polymerfeststoff gehalt von 10
Gewichtsprozent und bei pH 93 und 25°C von 0.25
bis 200 Pa ■ s gekennzeichnet ist. versetzt wird.
10
Applications Claiming Priority (1)
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