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Hintergrund
der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft im Allgemeinen eine Polymertechnologie. Insbesondere
betrifft sie Katalysatoren für
die Herstellung von thermoplastischen Polyestern.
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Thermoplastische
Polyester sind sehr wichtige Polymermaterialien, die kommerziell
in großen
Mengen hergestellt werden. Lineare, thermoplastische Polyester,
wie beispielsweise Poly-1,4-butylenterephthalat (PBT) und Polyethylenterephthalat
(PET) werden in vielen, verschiedenen Formen verwendet. Beispielsweise können sie
in der Form von synthetischen Fasern verwendet werden, die eine
gute Widerstandsfähigkeit
gegenüber
denmeisten Mineralsäuren
aufweisen und die eine exzellente Widerstandsfähigkeit gegenüber den reinigenden
Lösungsmitteln
und Tensiden aufweisen. Thermoplastische Polyester werden in einem
großen Ausmaß auch als
Formmassen verwendet. Derartige Formmassen sind häufig hochkristallin
und sind durch viele wünschenswerte
Eigenschaften, wie beispielsweise die Härte, die Festigkeit, die Zähigkeit,
die gute Chemikalienresistenz und die niedrige Feuchtigkeitsabsorption,
gekennzeichnet.
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Im
kommerziellen Maßstab
werden thermoplastische Polyester üblicherweise in einem Zwei-Stufen Polymerisationsverfahren
hergestellt. Die erste Stufe wird häufig als „Pre-Kondensation" oder „Esteraustausch" bezeichnet. Sie
umfasst eine Oligomerbildung durch Esteraustausch von Dimethylterephthalat
(DNT) mit einer Dihydroxyverbindung, wie beispielsweise einem Glycol.
Alternativ kann die erste Stufe die Veresterung einer aromatischen
Säure,
wie beispielsweise Terephthalsäure,
mit einer Dihydroxyverbindung umfassen.
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Die
zweite Stufe wird oftmals als „Polykondensation" bezeichnet. In dieser
Stufe wird das in der ersten Stufe gebildete Oligomer bei erhöhten Temperaturen
polymerisiert, während überschüssiges Glycol
entfernt wird. Die Gesamtreaktion kann als ein Batchverfahren ausgeführt werden,
sie ist jedoch typischerweise ein kontinuierlicher Arbeitsvorgang
unter Verwendung von zwei oder mehreren Reaktoren.
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Titan-basierende
Verbindungen, wie beispielsweise Tetra-n-butyltitanat oder Tetraisopropyltitanat, werden
oftmals verwendet, um die zuvor beschriebenen Reaktionen zu katalysieren.
PBT kann, wie beispielsweise in US-Patent 5,519,108 beschrieben,
durch die Umsetzung von DMT mit 1,4-Butandiol bei ungefähr 220–260°C hergestellt
werden, wobei der Titankatalysator verwendet wird, um die Esteraustauschreaktion
zu initiieren und zu beschleunigen.
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Die
Gegenwart eines effektiven Katalysators ist für das Herstellungsverfahren,
insbesondere bei großtechnischen
Vorgängen,
bei welchen hohe Ausbeuten und schnelle Verarbeitungszeiten für eine ökonomische Herstellung
erforderlich sind, wichtig. Die Organotitanat-Verbindungen sind
in einem bestimmten Ausmaß bei der
Herstellung von Polyestern, wie PBT, effektiv. Jedoch ist die Geschwindigkeit
der Umesterung in der Gegenwart derartiger Katalysatoren relativ
niedrig. Daher sind manchmal lange Verweilzeiten erforderlich, um Harze
mit einem hohen Molekulargewicht in einem industriellen Maßstab herzustellen.
Weiterhin können
hohe Reaktionstemperaturen erforderlich sein, wodurch unerwünschte Carbonsäureendgruppen
an dem gebildeten Polymerprodukt erzeugt werden. Die Gegenwart dieser
Endgruppentypen verschwenden die Diolkomponente, beispielsweise
das Butandiol, durch die Umwandlung in nicht-zurückgewinnbare Nebenprodukte,
wie beispielsweise Tetrahydrofuran (THF).
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Die
Endeffekte der Verwendung eines relativ langsamen Katalysators bei
der Polyesterherstellung sind eine niedrigere Reaktorkapazität, eine
niedrigere Produktivität
und höhere
Produktionskosten. Daher sollte jede Verbesserung bei dem Katalysator
zu einer höheren
Reaktivität
führen,
welches wiederum die unerwünschten,
zuvor beschriebenen Effekte eliminieren oder minimieren wird.
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Ein
weiterer Nachteil, welcher bei der Polyestersynthese häufig beobachtet
wird, ist eine sehr hohe Schmelzviskosität in dem Produkt. Um verarbeitbar
zu sein, ist es für
den Polyester vorteilhaft, eine Schmelzviskosität zu haben, die so niedrig wie
möglich
ist. Katalysatoren aus dem Stand der Technik liefern jedoch häufig ein
Produkt mit einer Schmelzviskosität, die unangenehm hoch ist,
und die Verarbeitbarkeit vermindert.
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Alternative
Katalysatorsysteme für
die Herstellung von Polyestern, wie PBT, wurden im Stand der Technik
beschrieben. Beispielsweise beschreibt US-Patent 5,519,108 die Verwendung
einer Titanverbindung als einen primären Katalysator zusammen mit
einem Co-Katalysatorsystem, welches eine Kombination von mindestens
einer Verbindung auf der Basis von Zn, Co, Mn, Mg, Ca oder Pb mit
vielen, verschiedenen Phosphit- oder Phosphat-basierenden Verbindungen
umfasst. Ein weiteres Beispiel wird in Ignatov et al, J. Appl. Poly.
Sci., 58, 771–777
(1995) bereit gestellt, welches die Verwendung von vielen, verschiedenen
Lanthanid-Katalysatoren bei der Herstellung von PET beschreibt.
Die Verwendung eines Katalysatorsystems, welches Titan oder Zirkonium
in Verbindung mit einem Seltenerd-Element oder Hafnium enthält, wobei
das System gegebenenfalls auch eine Phosphat-bildende Verbindung
enthält,
wird in der gleichzeitig anhängigen,
gemeinsam besessenen Anmeldung mit der fortlaufenden Nummer 08/953,455
beschrieben.
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Es
gibt jedoch weiterhin einen Bedarf nach Katalysatoren oder Katalysatorsystemen
für die
Herstellung von thermoplastischen Polyestern, wie PET und PBT. Die
neuen Katalysatoren sollten frei von teuren Elementen, wie beispielsweise
Seltenerden oder Hafnium, sein und sollten eine hohe Reaktivität während der Herstellung
der Polymerprodukte bereitstellen. Die Verwendung derartiger Katalysatoren
sollte Polyester in Reaktionszeiten liefern, die kürzer als
oder zumindest nicht wesentlich länger als bekannte Katalysatoren
sind, und sollten keine übermäßigen Mengen
an unerwünschten
Reaktionsnebenprodukten liefern. Die neuen Katalysatoren sollten
auch relativ ökonomisch
zu verwenden sein. Schlussendlich sollten die durch Polymerisationsverfahren
unter Verwendung der neuen Katalysatoren gebildeten Polyesterprodukte
relativ niedrige Schmelzviskositäten
und ansonsten im Wesentlichen die gleichen Eigenschaftsprofile wie
Produkte haben, die auf der Verwendung konventioneller Katalysatoren
basieren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung ist bei einem ihrer Aspekte eine Katalysatorzusammensetzung,
die für
die Verwendung bei der Herstellung eines Polyesters oder Copolyesters
geeignet ist, die im Wesentlichen aus der Kombination einer Titan-basierenden
Verbindung, einer separaten Zirkonium-basierenden Verbindung und
einer separaten Phosphat-bildenden Verbindung und jeglichen Reaktionsprodukten
davon besteht, wobei die Phosphat-bildende Verbindung ein Alkalimetallphosphat,
ein Alkalimetallphosphit, ein Alkalimetallhypophosphit oder ein
Alkalimetallpolyphosphat ist und wobei die Titan-basierende Verbindung
und die Zirkonium-basierende Verbindung verschieden sind.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt ist ein Verfahren zur Herstellung eines Polyesters,
welches beispielsweise auf einem Zwei-Stufen Verfahren eines Esteraustausches
und einer Polykondensation basiert. Das Verfahren wird in der Gegenwart
der zuvor beschriebenen Katalysatorzusammensetzung durchgeführt.
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Detaillierte Beschreibung,
bevorzugte Ausführungsformen
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Es
wurde nicht ermittelt und es ist für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung irrelevant, ob die Katalysatorkomponenten miteinander
reagieren oder nicht. Daher umfasst die Erfindung die hierin beschriebenen Kombinationen
sowie jedwelche Reaktionsprodukte davon.
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Zwei
der Komponenten der Katalysator-Zusammensetzung dieser Erfindung
sind eine Titan-basierende Komponente und eine Zirkonium-basierende
Komponente. Von jedem Typ sind viele geeignete Verbindungen im Stand
der Technik bekannt.
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Geeignete
Titan-basierende Verbindungen, die hauptsächlich tetravalentes Titan
enthalten, schließen solche
der Formel Ti(OR)4 und der Formel MgTi(OR)6 ein, wobei R ein Alkylrest ist. Beispiele
tetravalenter, Titan-basierender Verbindungen sind Tetraethyltitanat,
Tetra-n-propyltitanat, Tetraisopropyltitanat, Tetra-n-butyltitanat, Tetra-(2-ethylhexyl)-titanat,
Titandiisopropoxid-bis-(2,4- petandionat),
Titanoxid-2,4-pentandionat und wasserstabile Titanverbindungen,
beispielsweise solche, die alkoholartige Reste enthalten, wie Titan-(triethanolaminato)-isopropoxid.
Bei bevorzugten Ausführungsformen
ist die Titan-Verbindung vom Ti(OR)4-Typ,
beispielsweise Tetra-n-butyltitanat.
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Geeignete
Zirkonium-basierende Verbindungen, die hauptsächlich tetravalentes Zirkonium
enthalten, schließen
solche mit der Formel Zr(OR)4 ein, wobei
R wie zuvor definiert ist. Beispiele tetravalenter, Zirkonium-basierender
Verbindungen sind Zirkoniumacetat, Zikoniumtetrakis-2,4-pentandionat,
Tetra-n-butylzirkonat, Tetra-t-butylzirkonat, Tetraethylzirkonat,
Zirkoniumisopropoxid-isopropanolkomplex,
Tetra-n-propylzirkonat und Zirkonium-tetrakis-(trifluor-2,4-pentandionat).
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Viele
der Titan- und Zirkonium-Verbindungen, die bei der vorliegenden
Erfindung nützlich
sind, sind kommerziell erhältlich
und/oder können
leicht vom Fachmann im Bereich der chemischen Synthese synthetisiert
werden. Zum Beispiel werden viele Details bezüglich der relevanten Titan-Verbindungen
in Kirk & Othmer, Encyclopedia
of Chemical Technology, 3. Ausgabe, Band 23, (1983), 131–244 und
im Aldrich-Katalog – Handbook
of Fine Chemicals (Handbuch für
Feinchemikalien), 1996–1997
bereit gestellt. Viele dieser Verbindungen werden in der Form von
Lösungen
geliefert.
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Die
Katalysatorzusammensetzung der Erfindung umfasst weiterhin eine
Phosphatbildende Verbindung, d.h. eine Verbindung, die sich während irgendeiner
Stufe des Polyesterbildungsverfahrens chemisch oder physikalisch
(beispielsweise durch Oxidation) in ein Phosphat-enthaltendes Molekül umwandelt.
Sie ist ausgewählt
aus Alkalimetallphosphaten, Alkalimetallphosphiten, Alkalimetallhypophosphiten
und Alkalimetallpolyphosphaten. Manche dieser Verbindungen werden
in dem zuvor genannten US-Patent 5,519,108 beschrieben.
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Konkrete
Beispiele beinhalten Natriumdihydrogenphosphat, Trinatriumphosphat,
Dinatriumhydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphit und Natriumdihydrogenphosphit.
Das Alkalimetallhypophosphit kann ein Hypophosphit-Salz sein, welches
irgendeine Anzahl von Alkalimetallionen enthält. Das Alkalimetallpolyphosphat
kann ein Polyphosphat-Salz sein, welches 1, 2, 3, 4 oder 5 Alkalimetallionen
enthält.
Weiterhin können
andere Alkalimetalle (zum Beispiel Kalium oder Lithium) anstelle
von Natrium in vielen dieser Verbindungen verwendet werden. Bei
manchen bevorzugten Ausführungsformen
ist Natriumdihydrogenphosphat, oftmals in der Form des Monohydrates,
die bevorzugte Phosphat-bildende Verbindung.
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Es
wird in Erwägung
gezogen, dass die Katalysatorzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
frei von derartigen, zuvor offenbarten Materialien, wie Verbindungen
von Zn, Co, Mn, Mg, Ca, Pb, Lanthaniden und Hafnium, sein werden.
Die Gegenwart derartiger Verbindungen wird nicht als notwendig erachtet,
wenn die Kombination aus Titan, Zirkonium und Phosphat verwendet
wird.
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Das
Verhältnis
der Zirkonium- zu der Titan-Verbindung in den Katalysatorzusammensetzungen
der Erfindung unterliegt großen
Variationen und wird von einer Vielzahl von Faktoren, wie beispielsweise
von der chemischen Aktivität
des jeweiligen Katalysators, von den jeweilig zu verwendenden Monomeren,
von dem verwendeten Reaktionsprofil (beispielsweise der Anzahl an
Reaktoren, den Temperaturbedingungen, den Druckbedingungen, der
Verweilzeit) und in manchen Fällen
von der jeweils gewünschten
Verbesserung: beispielsweise kurze Polymerisationszeit, niedrige
Produktschmelzviskosität
u.s.w., abhängen.
Im Allgemeinen wird das molare Verhältnis von Zirkonium zu Titan
im Bereich von 1–5:1,
vorzugsweise im Bereich von 2–4:1, sein.
Die Phosphat-basierende Verbindung liegt am häufigsten in einem molaren Verhältnis des
Phosphats zum Titan im Bereich von 1–25:1, vorzugsweise im Bereich
von 10–25:1,
vor.
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Die
Katalysator-Bestandteile können
in Lösung
vorvermischt werden oder können
separat oder in vielen, verschiedenen Kombinationen zu dem Reaktionssystem
zugegeben werden. Manche Ausführungen
bezüglich
der Zugabe des Katalysatorsystems während der Bildung des Polyesters
können
unten gefunden werden.
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Eine
große
Vielzahl von thermoplastischen Polyestern kann mit den Katalysatorzusammensetzungen der
Erfindung hergestellt werden. Der Ausdruck „Polyester", so wie er hierin verwendet wird, soll
sowohl Homopolymere als auch Copolymere sowie Polymermischungen
einschließen,
die mindestens ungefähr
50 Gew.-% Polyester umfassen. Die meisten Polyester, die bei dieser
Erfindung nützlich
sind, basieren auf der Umsetzung von Dihydroxyverbindungen mit Dicarbonsäuren oder
deren Ester oder Ester-bildenden Derivaten. Informationen bezüglich Polyester
und ihrer Herstellung können
in vielen Referenzen, wie beispielsweise Saunders, Organic Polymer
Chemistry (1973 : Chapman & Hall
Ltd), Kirk & Othmer,
Encyclopedia of Chemical Technology, 3. Ausgabe, Band 18 und den
folgenden US-Patenten gefunden werden:
2,465,319
3,047,539
4,211,689
4,257,937
4,369,280
4,485,212
4,732,921
5,496,887
4,280,949
4,292,233
5,519,108.
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Während viele
der Polyester, die von Interesse sind, linear sind, können verzweigte
Polyester auch hergestellt werden.
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Die
Dihydroxy-Verbindungen können
aliphatische, aromatische oder alicyclische Diole sein. Beispiele sind
Ethylenglycol (Ethandiol), 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, Cyclohexandiole, wie beispielsweise
1,4-Cyclohexandimethanol, Hydrochinon, Resorcinol, Bisphenol A,
und „Dimerdiole" (zum Beispiel 2,2,4,4-Tetramethyl-1,3-cyclobutandiol).
Mischungen der Diole können
auch verwendet werden. Diese Diole können bis zu ungefähr 10 Mol-%
(basierend auf dem gesamten Diol) weiterer Diole, wie beispielsweise
Alkyl-substituierte Diole (zum Beispiel Neopentylglycole, Alkylpropandiole,
Alkylpentandiole, Alkylhexandiole) enthalten.
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Die
Dicarbonsäuren
können
aliphatisch oder aromatisch sein oder sie können auf Mischungen von aliphatischen
und aromatischen Verbindungen basieren. Beispiele sind Isophthalsäure, Terephthalsäure und jede
der zuvor genannten Säuren,
Naphthalindicarbonsäuren,
Alkyl-substituierte Derivate davon und aliphatische Dicarbonsäuren, wie
beispielsweise Bernsteinsäure,
Alipinsäure
Sebacinsäure,
Azelainsäure
und Decandisäure.
Beispiele der Ester, die bei der Herstellung des Polymers verwendet
werden können,
sind Alkyl-basierende Ester, wie beispielsweise DMT, die im Allgemeinen
bevorzugt werden, und entsprechende aromatische Ester, die von beispielsweise
Phenolen abgeleitet sind. Wie in dem Fall der Diole können mehr
als eine Dicarbonsäure
(oder Ester oder Ester-bildendes Derivat) bei der Polymerisationsreaktion
verwendet werden.
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Bei
manchen bevorzugten Ausführungsformen
ist der Polyester oder Copolyester ein Polyalkylenterephthalat,
wie beispielsweise Poly-1,4-butylenterephthalat, Polyethylenterephthalat,
Copolymere von Poly-1,4-butylenterephthalat und Copolymere von Polyethylenterephthalat.
Diese Materialtypen, von denen viele kristallin sind, werden in
den zuvor beschriebenen Referenzen beschrieben. Sie haben oftmals
ein Molekulargewicht, welches ausreicht, um eine Grenzviskosität im Bereich
von ungefähr
0,4–1,25
dl/g, gemessen wie nachfolgend beschrieben, bereit zu stellen.
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Die
Poly-1,4-butylenterephthalat-Polymere und -Copolymere werden oftmals
für bestimmte
Ausführungsformen
hergestellt, beispielsweise, wenn die Materialien mit verstärkenden
Mitteln verwendet werden sollen oder wenn eine Verarbeitung bei
niedrigen Temperaturen (beispielsweise Formen) der Materialien unternommen
werden soll.
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Für die Herstellung
der Polyester sind verschiedene Techniken erhältlich. Wie zuvor erwähnt, werden kommerzielle
Materialien oftmals in einem Zwei-Stufen Polymerisationsverfahren
hergestellt: Esteraustausch und Polykondensation. Obwohl die Polyestermaterialien
durch ein Batchverfahren hergestellt werden können, werden sie häufiger durch
ein kontinuierliches Verfahren unter Verwendung einer Reihe von
Reaktoren, zum Beispiel von 2–6
Reaktoren, gefolgt von zumindest einem Endreaktor, hergestellt.
Die Reihe der Reaktoren ist oftmals vom CSTR-Typ (continuous stirred
tank reactor), wie beispielsweise in Kirk & Othmer, Encyclopedia of Chemical
Technology, 3. Ausgabe, Band 19 (1982) beschrieben. Die Stärke der
Bewegung, beispielsweise des Rührens,
in jedem Reaktor kann beachtlich variieren.
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Die
Reaktoren können
mit einem System betrieben werden, bei dem die Temperatur sequentiell
zunimmt und der Druck sequentiell abnimmt. Typische Reaktionstemperaturen
werden von ungefähr
160–260°C und häufiger von
ungefähr
185–245°C, reichen.
Der Druck in jedem Reaktor wird üblicherweise
in dem Bereich von ungefähr
10–1200
mbar sein. Die molaren Anteile der Dihydroxyverbindung zu der Dicarbonsäure oder dem
Ester davon sind üblicherweise
in dem Bereich von ungefähr
1,1–1,8:1.
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Üblicherweise
wird die Esteraustauschreaktion in einem ersten Reaktor oder in
den ersten 2–3
Reaktoren durchgeführt.
Diese anfänglichen,
oligomeren Stufen entfernen ungefähr 80–99% der flüchtigen Nebenprodukte, von
welchen Methanol und 1,4-Butandiol die Hauptbestandteile sind. Manchmal
ist der Unterschied zwischen der Esteraustauschstufe und der Polykondensationsstufe
nicht vollkommen klar. Für
die Zwecke dieser Ausführungen
soll die Esteraustauschstufe jedoch im Wesentlichen vollständig sein,
wenn mindestens ungefähr
99% der theoretischen Menge an Methanol aus dem Reaktionssystem
entnommen wurde.
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Die
verwendete Katalysatormenge wird von vielen Faktoren, wie beispielsweise
der Identität
der einzelnen Katalysatorbestandteile, der zu verwendenden Monomere
und des zu verwendenden Reaktortyps abhängen. Diese Menge wird oftmals
in den Einheiten von Millimol des katalytischen Metalls, d.h. Titan
und Zirkonium, pro Kilogramm oder Mol letztendlich gebildeten Polyester
aus Bequemlichkeit in Anbetracht der Tatsache angegeben, dass ausgeprägte Änderungen
beim Volumen häufig
während
der Polymerisation und der Kristallisation auftreten. Der Ausdruck „Mol Polyester", so wie er hierin verwendet
wird, basiert auf der Anzahl Struktureinheiten im Polyester. Daher
ist die Anzahl der Mole Polyester im Wesentlichen gleich der Anzahl
der Mole Dicarbonsäure
oder Ester, die als Reaktant bei der Synthese des Polyesters verwendet
werden.
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Im
Allgemeinen wird die Katalysatorzusammensetzung mit einer Menge
im Bereich von 0,5–5,0
Milimol, vorzugsweise im Bereich von 1,0–2,0 Milimol, der gesamten
Titan- und Zirkonium-Verbindungen pro Milimol Dicarbonsäure, Ester
oder Ester-bildendem Derivat vorliegen. Die Fachleute im Bereich
der industriellen Chemie und des Chemieingenieurwesens werden in
der Lage sein, basierend auf der Lehre hierin, ohne unzumutbaren
Aufwand für
eine gegebene Situation die geeignete Katalysatormenge zu ermitteln.
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Wie
zuvor erwähnt,
kann die Katalysatorzusammensetzung der vorliegenden Erfindung zu
dem Reaktionssystem zu mehreren Zeitpunkten zugegeben werden. Bei
manchen bevorzugten Ausführungsformen
wird die gesamte Katalysatorzusammensetzung während der Esteraustauschstufe
und insbesondere zu Beginn dieser Stufe zugegeben. Die Zugabe der
Katalysatorzusammensetzung zu diesem frühen Punkt kann helfen, die
Zersetzung des geschmolzenen Polymers, welches gebildet wird, zu
verhindern.
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Die
Fachleute im Bereich des Chemieingenieurwesens verstehen, dass eine
große
Vielzahl von Reaktorkonfigurationen und -Designs verwendet werden
können
und dass die Auswahl eines jeweiligen Systems von vielen Faktoren,
wie beispielsweise von den jeweils verwendeten Reaktanten- und Katalysatortypen,
dem Volumen des hergestellten Produktes, den Energienanforderungen,
Umweltgesichtspunkten, dem gewünschten
Molekulargewicht des Polyesterprodukts und seiner Viskosität, abhängen wird.
Im industriellen Maßstab endet
das kontinuierliche Reaktionsverfahren üblicherweise mit der Verwendung
von einem oder mehreren Endreaktoren. Sie sind oftmals Kolbenstromreaktoren,
die insbesondere zur Behandlung von Schmelzmaterialien mit hoher
Viskosität
nützlich
sind. Weitere Details der Produktzurückgewinnung, der Isolation
und der Aufbereitung sind im Allgemeinen bestens im Stand der Technik
bekannt.
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Die
Erfindung wird unter Verwendung der folgenden Beispiele veranschaulicht,
bei welchen die folgenden Abkürzungen
verwendet werden:
- DMT
- = Dimethylterephthalat
- BDO
- = 1,4-Butandiol
- BHBT
- = ein Oligomer, das
eine Terephthalat- und zwei Butandioleinheiten enthält
- THF
- = Tetrahydrofuran
- MeOH
- = Methanol
- PBT
- = Polybutylenterephthalat
- Ti(OBu)
- = Tetra-n-butyltitanat
- Zr(acac)
- = Zirkoniumtetrakis-2,4-pentandionat
- SDP
- = Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat.
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Die
Molekulargewichte sind Gewichtsmittel und wurden durch Gelpermeationschromotography
ermittelt. Die Grenzviskositäten
wurden bei 30°C
in Phenol/Tetrachlorethan (40:60 nach Gewicht) ermittelt.
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Beispiel 1
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Proben
von BHBT wurden unter Vakuum in Röhrchen mit vielen, verschiedenen
Anteilen von Ti(OBu), Zr(acac) und SDP verschlossen. Die Röhrchen wurden
für 30
Minuten auf 234°C
erwärmt,
woraufhin das BHBT in PBT umgewandelt wurde. Die Produkte wurden
hinsichtlich dem Polymerisationsgrad (DP) untersucht und die Resultate
werden in Tabelle I wiedergegeben, wobei die Mol-Prozentzahlen von Titan und Zirkonium
auf der Gesamtmenge der beiden Metalle basieren.
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Es
kann von den Proben 1–3
erkannt werden, dass die Polymerisation mit Titan alleine unter
diesen Bedingungen sehr langsam ist, egal ob Phospat vorliegt oder
nicht. Die Beispiele 13–15
zeigen, dass Zirkonium alleine auch recht langsam ist, obwohl die
Zugabe von Phosphat die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht. Die Proben
4–12 zeigen,
dass die Reaktionsgeschwindigkeit wesentlich ansteigt, wenn sowohl
Titan als auch Zirkonium in dem Katalysator vorliegen, insbesondere
bei der Zugabe von Phosphat.
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Beispiel 2
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Reaktoren
aus rostfreiem Stahl, die mit Paddelrührern und Destillationsaufsätzen ausgestattet
waren, wurden mit 705 g (3,63 Mol) DMT und 458 g (5,08 Mol) BDO
befüllt.
Die Reaktoren wurden erwärmt
und viele, verschiedene Anteile Ti(OBu), Zr(acac) und SDP wurden,
bis zu einem Gesamtanteil von Titan- und Zirkonium-Verbindungen
von 0,8 mmol pro mmol DMT, zugegeben, als die Temperatur ungefähr 150°C erreichte.
Die Temperatur der Reaktionsmischungen wurde über 20 Minuten auf 215°C erhöht, woraufhin
Methanol anfing, aus den Reaktoren zu destillieren.
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Als
die Esteraustauschreaktionen zu ungefähr 95% vollständig waren,
ermittelt aus den Mengen an gesammeltem Methanol, wurden die Destillationskolonnen
geschlossen und Vakuumlinien wurden mit den Reaktoren verbunden.
Der Innendruck wurde langsam auf 1,5 mbar erniedrigt, während die
Temperatur auf 245°C
erhöht
wurde. Die Destillate wurden untersucht, um die Gewichtsanteile
von MeOH und THF darin zu ermitteln.
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Als
die Polykondensationen vollständig
waren, gezeigt durch das Drehmoment, welches zum Rühren der
Mischungen erforderlich war, wurden die PBT-Produkte entfernt und
untersucht. Die Resultate werden in Tabelle II wiedergegeben, wobei
die molaren Anteile der Katalysatorbestandteile gezeigt werden.
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Aus
einer Betrachtung der Beispiele 16–18 ist offensichtlich, dass
die Katalysatorzusammensetzung der Erfindung (Probe 18) PBT mit äquivalenter
Grenzviskosität
(IV) und äquivalentem
Molekulargewicht in einer wesentlich kürzeren Gesamtzeit und mit einem
insgesamt niedrigeren Anteil an unerwünschten THF, als ein Nebenprodukt,
lieferte. Das gleiche gilt für
die Proben 19–20,
bei welchen die Probe 20 eine Katalysatorzusammensetzung der Erfindung
verwendete.
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Beispiel 3
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Die
Vorgehensweise war ähnlich
zu der von Beispiel 2, außer
dass die Mol-Prozentzahlen
von THF in den MeOH-THF-Mischungen direkt aufgezeichnet wurden und
die Schmelzviskositäten
der PBT-Produkte über
einen Dehnungsmessfühler
ermittelt wurden, wobei die abgelesenen Werte des Dehnungsmessfühlers zu
der Schmelzviskosität
direkt proportional sind. Die Polykondensationen wurden als vollständig erachtet, wenn
die Werte des Dehnungsmessfühlers
sich über
eine Zeitspanne von 5 Minuten nicht änderten. Die Ergebnisse werden
in Tabelle III wiedergegeben.
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Die
Proben 21–23
zeigen als ein Ergebnis der Verwendung der Katalysatorzusammensetzungen
der Erfindung eine Abnahme bei der Schmelzviskosität von ansonsten
vergleichbaren PBT-Produkten. Aus einem ähnlichen Grund zeigt die Probe
24, wenn sie mit der Probe 21 verglichen wird, eine Abnahme bei
der Zeit für die
Esteraustauschreaktion.