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Verwandte Anmeldungen
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Für
internationale Zwecke wird der Vorteil der Priorität der US-Anmeldung
mit der Seriennummer 09/120,523 mit dem Titel "Methods and compositions
for treating secondary tissue damage" von McDonald, John R. und
Coggins, Philip J. beansprucht, eingereicht am 22. Juli 1998.
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Für
US-Zwecke ist diese Anmeldung eine Teilfortführungsanmeldung der US-Anmeldung
mit der Seriennummer 09/120,523. Es wird der Vorteil der Priorität unter
35 U. S. C. § 120
beansprucht.
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
therapeutische Zusammensetzungen und deren Verwendung bei der Behandlung
von Krankheitszuständen.
Insbesondere werden Verbindungen, Zusammensetzungen und deren Verwendungen
bereitgestellt zur Behandlung von Krankheitszuständen, die mit der Proliferation,
Migration und physiologischen Aktivität von Zellen assoziiert sind,
die an Entzündungsreaktionen
beteiligt sind, einschließlich aber
nicht beschränkt
auf einen Sekundärgewebeschaden.
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Chemokine
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Chemokine sind eine Superfamilie
von vierzig oder mehr kleinen (ungefähr etwa 4 bis etwa 14 kDa), induzierbaren
und sekretierten pro-entzündlichen
Zytokinen, welche vorwiegend als chemotaktische Faktoren und Aktivatoren
für spezifische
Subtypen von Leukozytenzellen agieren. Zusammen richten sich Chemokine auf
das gesamte Spektrum der Leukozyten-Subtypen; jedes einzelne richtet
sich nur gegen nur einen Teil des Spektrums. Chemokine, welche basische
Heparin bindende Proteine sind, besitzen vier Cysteine, die fast
allen Familienmitgliedern gemeinsam sind. Es gibt vier Hauptgruppen
von Chemokinen, drei von ihnen schließen die vier konservierten
Cysteine ein. Die Gruppen werden definiert durch die Anordnung der
ersten zwei Cysteine. Wenn die ersten zwei Cysteine durch eine einzelne
Aminosäure
getrennt sind, sind sie Mitglieder der CXC-Familie (auch α genannt);
wenn die Cysteine benachbart sind, werden sie in die CC-Familie
(auch β genannt)
eingeordnet. Wenn sie durch drei Aminosäuren CX3C
getrennt sind, sind sie Mitglieder der dritten Gruppe. Die vierte
Gruppe der Chemokine enthält
zwei Cysteine, entsprechend dem ersten und dritten Cystein in den
anderen Gruppen. Eine Strukturanalyse zeigt, dass die meisten Chemokine
als Monomere fungieren, und dass die zwei Regionen, die für die Rezeptorbindung
notwendig sind, innerhalb der ersten 35 Aminosäuren des flexiblen N-Terminus
residieren (Clark-Lewis et al. (1995) J. Leukoc. Biol. 57, 703–11, Beall
et al. (1996) Biochem. J. 313, 633–40 und Steitz et al. (1998)
FEBS Lett. 430, 158–64).
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In Verbindung mit Adhäsionsmolekülen rekrutieren
Chemokine Untergruppen von Leukozyten zu speziellen Stellen der
Entzündung
und der Gewebeverletzung. Im Allgemeinen ist die Expression von
Chemokinen und Chemokinrezeptoren bei Erkrankungen hochreguliert,
wobei die Chemokine in einer autokrinen oder parakrinen Art und
Weise agieren (Glabinski et al., Int. J. Dev. Neurosci., 13: 153–65, 1995;
Furie und Randolph, Am. J. Pathol., 146: 1287–301, 1995; Benveniste, E.
N., J. Mol. Med., 75: 165–73,
1997; Schall et al., Current Biol. 6: 865–73, 1994; Taub et al., Ther.
Immunol., 1: 229–46,
1994; Baggliolini et al., Adv. Immunol., 55: 97–179, 1994 und Haelens et al.,
Immunobiol., 195: 499–521,
1996). Mehrere Zytokine und Chemokine arbeiten zusammen, um die
meisten Funktionen von mononukleären
Phagozyten (MNPs; Monozyten) zu regulieren, einschließlich der
Freisetzung von neurotoxischen und cytotoxischen Faktoren.
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Wenn sie erst einmal durch infiltrierende
mononukleärer
Phagozyten (MNPs), so wie insbesondere durch aktivierter Mikroglia,
einer bestimmten Klasse von im ZNS gefundenen mononukleären Phagozyten (MNPs),
sekretiert werden, sind Chemokine für die Chemoattraktivität von mehreren
anderen Leukozytenzelltypen verantwortlich, einschließlich Neutrophiler,
Eosinophiler, Basophiler, T-Lymphozyten und natürlicher Killerzellen. Untersuchungen
in vitro haben gezeigt, dass verschiedene Stimuli, einschließlich eines
Lipopolysaccharids (LPS), IL-1, IFN-γ und TNF-α die Expression und Sekretion
von Chemokinen in verschiedenen Zelltypen des zentralen Nervensystems
(ZNS) und anderen Zelltypen (Proost et al., J. Leukoc. Biol., 59:
67–74, 1996;
Graves et al., Crit. Rev. Oral Biol. Med., 6: 109–18, 1995;
Hayashi et al., J. Neuroimmunol. 60: 143–50, 1995 und Hurwietz et al.,
J. Neuroimmunol., 57: 193–8,
1995) induzieren. Zum Beispiel kann die Produktion von Chemokinen,
wie etwa dem Monozyten-chemotaktischen Protein-1 (MCP-1), dem Makrophagen-inflammatorischen
Protein-1 (MIP-1β)
und RANTES („Regulated
on Activation, Normal T cell Expressed and Secreted") in Astrozyten,
Mikroglia und Leukozyten induziert werden (Proost et al., J. Leukoc.
Biol., 059: 67–74, 1996;
Graves et al., Crit. Rev. Oral Biol. Med., 6: 109–18, 1995;
Hayashi et al., J. Neurommunol. 60: 143–50, 1995 und Hurwitz et al.,
J. Neuroimmunol., 57: 193–8,
1995). Es wurde gezeigt, dass diese Chemokine in Untersuchungen
an Zellkulturen eine Chemotaxis und eine Aktivierung von Mikroglia
und Makrophagen induzieren (Graves et al., Crit. Rev. Oral Biol.
Med., 6: 109–18,
1995; Hayashi et al., J. Neurommunol. 60: 143–50, 1995 und Hurwitz et al.,
J. Neuroimmunol., 57: 193–3,
1995; Sun et al., J. Neurosci. Res., 48: 192–200, 1997 und Peterson et
al., J. Infect. Dis., 175: 478–81,
1997). Somit wird angenommen, dass Chemokine die Produktion und
Freisetzung von reaktiven Sauerstoffspezies, abbauenden Enzymen
und inflammatorischen und toxischen Zytokinen von verschiedenen
Leukozyten- und MNP-Zellpopulationen induzieren (Glabinski et al.,
Int. J. Dev. Neurosci., 13: 153–65,
1995; Furie und Randolph, Am. J. Pathol., 146: 1287–301, 1995;
Benveniste, E. N., J. Mol. Med., 75: 165–73, 1997; Schall et al., Current
Biol., 6: 865–73,
1994; Taub et al., Ther. Immunol., 1: 229–46, 1994; Proost et al., J.
Leukoc. Biol., 59: 67–74,
1996; Graves et al., Crit. Rev. Oral Biol. Med., 6: 109–18, 1995;
Hayashi et al., J. Neurommunol. 60: 143–50, 1995; Hurwitz et al.,
J. Neuroimmunol., 57: 193–8, 1995;
Sun et al., J. Neurosci. Res., 48: 192–200, 1997; Peterson et al.,
J. Infect. Dis., 175: 478– 81,
1997; Leopard et al., Immunol. Today, 11: 9–103, 1990 und Fahey et al.,
J. Immunol., 148: 2764–9,
1992; Ali et al., Adv. Rheumatol., 81: 1–28, 1997).
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Es ist gezeigt worden, dass die Chemokinmitglieder
MCP-1, MIP-1β und
RANTES in Astrozyten und Makrophagen nach einer mechanischen Verletzung
am Gehirn exprimiert werden (Glabinski et al., Int. J. Dev. Neurosci.,
13: 153–65,
1995 und Ghirnikar at al., J. Neurosci. Res., 46: 72–33, 1996).
In diesen Untersuchungen korrelierte die Expression der untersuchten
Chemokine mit dem Einsetzen der reaktiven Gliose und dem Auftreten
von MNPs an der Stelle der Verletzung. Eine Expression von MCP-1
und MIP-1α ist
in MNPs und Astrozyten nach einer fokalen zerebralen Ischämie in der
Ratte nachgewiesen worden (Kim et al., J. Neuroimmunol., 56: 127–34, 1995;
Gourmala et al., J. Neuroimmunol., 74: 35–44, 1997 und Takami et al.,
Neurosci. Lett., 277: 173–6,
1997), und mehrere Wissenschaftler haben die Expression von verschiedenen
Chemokinen in EAE, einem Tiermodell für multiple Sklerose, untersucht
(Berman et al., J. Immunol., 156: 3017–23, 1996 und Adamus et al,
J. Neurosci. Res., 50: 53–8,
1997). Es ist auch gezeigt worden, dass transgene Mäuse, welche
MCP-1 überexprimieren,
eine deutliche MNP- und Leukozyteninfiltration in das ZNS aufweisen
(Fuentes et al., J. Immunol., 155: 5769–76, 1995).
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Es ist berichtet worden, dass die
Expressionsniveaus von zahlreichen Zytokinen und Chemokinen in unzähligen Krebsarten
erhöht
ist und den Verlauf von unzähligen
Krebsarten modulieren (Van Mier, Glia, 15: 264–88, 1995). Zum Beispiel scheinen
leukämische
humane Mastzellen die Quelle von vielfältigen Chemokinen zu sein,
einschließlich
MCP-1, I-309, MIP-1α,
MIP-1β,
RANTES und IL-8. Eine Untersuchung berichtet, dass normale humane
adulte Gewebe sehr geringe Spiegel an RANTES exprimieren, dass die
Expression aber in zahlreichen Krebsarten, einschließlich Lymphomen
stark erhöht
war (von Luettichau, et al., Zytokine, 8: 89–98). In ähnlicher Art und Weise sind
die MCP-3-Expressionsniveaus in vielen Tumorzelllinien erhöht (Murakami,
et al., DNA Cell Biol. 16: 173–831.
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Zytokine (zum Beispiel IL-1, IL-6
und TNF-α)
und Chemokine (zum Beispiel IL-8, MCP-1, MIP-1α, MIP-1β und RANTES) sind mit der Pathologie
von zahlreichen Bedingungen und Erkrankungen in Verbindung gebracht
worden, einschließlich
einem Sekundärzellschaden.
Sie sind mit der Pathologie von entzündlichen Gelenkerkrankungen
in Verbindung gebracht worden, einschließlich rheumatoider Arthritis
(Rathanaswami et al., J. Biol. Chem. 268: 5834–9, 1993; Badolato und Oppenhiem,
Semin. Arthritis Rheum., 2: 526–38,
1996; De Benedetti et al., Curr. Opin. Rheumatot., 9: 428–33, 1997;
Viliger et al., J. Immunol., 149: 722–27, 1992; Hosaka et al., Clin.
Exp. Immunol., 97: 451–7,
1994; Kunkel et al., J. Leukoc. Biol., 59: 6–12, 1996). Die Freisetzung von
Entzündungsmediatoren
einschließlich
reaktiver Sauerstoffspezies, proteolytischer Enzyme und einer Vielzahl
von Zytokinen aus MNPs steht im Zusammenhang mit dem Anfang und
der Beibehaltung eines Gewebeschadens im arthritischen Zustand (Kunkel
et al., J. Leukoc. Biol., 59: 6–12,
1996; Badolato und Oppenhiem, Semin. Arthritis Rheum., 2: 526–38, 1996).
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Chemokinrezeptoren
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Chemokine vermitteln deren Aktivitäten über G-Protein
gekoppelte Zelloberflächenrezeptoren.
Fünf Rezeptoren
(CXCR1-51, an die CXC-Chemokine
binden, und zehn Rezeptoren (CCR1-9, einschließlich CCR-2A und CCR-2B), an
die CC-Chemokine binden, sind identifiziert worden. Ein Mitglied,
bezeichnet als Duffy-Antigenrezeptor, bindet an CC- und CXC-Chemokine.
Entzündungszellen,
wie etwa Mikroglia, exprimieren mehrere Chemokinrezeptoren, und
es kann mehr als ein Chemokin an einen Rezeptor binden. Zum Beispiel
bindet der β-Chemokinrezeptor
CCR3 (He et al., Nature, 385: 645–49, 1997) nicht nur MCP-3,
MCP-4 und RANTES, sondern auch zwei andere CC-Chemokine, Eotaxin und Eotaxin-2 (Jose
et al., J. Exp. Med., 179: 881–7, 1994;
Jose et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., 205: 788–94; 1994;
Ponath et al., J. Clin. Invest., 97: 604–12, 1996; Daugherty et al.,
J. Exp. Med. 183: 2349–54,
1996 und Forssman et al., J. Exp. Med., 185: 2171–6, 1997).
Eotaxin und Eotaxin-2 sind CCR3-spezifisch (Ponath et al., J. Clin.
Invest., 97: 604–12,
1996; Daugherty et al., J. Exp. Med. 183: 2349–54, 1996 und Forssman et al.,
J. Exp. Med., 185: 2171–6,
1997).
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Ein zweites Beispiel ist der α-Chemokin-CXCR4
(Fusin)-HIV-Corezeptor. Es sind drei Chemokine (von Stromazellen
stammende Faktoren SDF-1α,
SDF-1β und
SDF-2) identifiziert worden, welche spezifisch an diesen Rezeptor
binden, welcher auf verschiedenen Untergruppen von Entzündungszellen
vorliegt, und welche sehr starke MNP-Zelllockstoffe sind (Ueda et
al., J. Biol. Chem., 272: 24966–70,
1997; Yi et al., J. Virol., 72: 772–7, 1998; Shirozu et al., Genomics,
28: 495–500,
1995; Shirozu et al., Genomics, 37: 273–80, 1996; Bleul et al., J.
Exp. Med. 184: 1101–9,
1996; Tanabe et al., J. Immunol. 159: 905–11, 1997 und Hamada et al.,
Gene, 176: 211–4,
1996).
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Entzündungserkrankung, Sekundärgewebeschaden
und Chemokine
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Chemokine besitzen eine Vielzahl
biologischer Wirkungen. Sie wurden anfänglich durch deren Fähigkeit
isoliert, Leukozytenmigration und Aktivierung zu stimulieren. Es
ist gezeigt worden, dass sie eine hämatopoetische Progenitorproliferation
negativ regulieren, und dass mehrere CXC-Chemokine die Angiogenese
regulieren können.
Sie können
eine Rolle in vielen Erkrankungen spielen, welche die Zerstörung von
Entzündungsgewebe
betreffen, wie etwa das adulte Atemnotsyndrom, Myokardialinfarkt,
rheumatoide Arthritis und Atherosklerose.
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Entzündungsreaktionen werden durch
Immunabwehrzellen vermittelt, welche sich an der Stelle der Gewebeverletzung
oder des Traums ansammeln, um den Körper von unerwünschten
exogenen Agenzien (zum Beispiel Mikroben) oder endogenen Agenzien
(zum Beispiel Krebszellklone) zu befreien; um Zelltrümmer aufzuräumen, und
um sich an der Gewebe- und Wundheilung zu beteiligen. Unglücklicherweise
können
die molekularen Mechanismen, die diese Reparatur-(Entzündungs-)-Prozesse
betreffen, einen Sekundärgewebeschaden
einleiten, welcher wiederum zur Pathogenese und persistenten Pathologie
mehrerer Entzündungserkrankungen
beiträgt.
Die molekularen Mechanismen und die zellulären und chemischen Mediatoren,
die einen Sekundärgewebeschaden
betreffen, sind bei den meisten Entzündungskrankheiten des Menschen ähnlich, wenn
nicht identisch. Als ein Beispiel werden die einen Sekundärgewebeschaden
im zentralen Nervensystem (ZNS)-Trauma
und -Erkrankung betreffenden Prozesse unten dargestellt.
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Untersuchungen an einer Rückenmarksverletzung
(SCI, „spinal
cord injury") und einem generalisierten Trauma des zentralen Nervensystems
(ZNS) haben einen klaren Beginn eines Sekundärgewebeschadens gezeigt, welcher
innerhalb von Stunden beobachtet wird, für mehrere Wochen weitergehen
kann, und von einer Periode der teilweisen Wiederherstellung gefolgt
wird. Es sind zahlreiche Faktoren in die Ausbreitung eines Sekundärschadens
im Rückenmark
nach einer traumatischen Verletzung, einschließlich einer Ischämie, einem Ödem, erhöhten exzitatorischen
Aminosäuren
und einem oxidativen Schaden des Gewebes durch reaktive Oxygenspezies
betroffen. Neutrophile und Makrophagen können reaktive Oxygenspezies
produzieren, wenn sie aktiviert sind, und somit zur Lipidperoxidation
beitragen, welche nach einer Rückenmarksverletzung
auftritt. Ein Sekundärgewebeschaden
ist nachweisbar als Zelltod, Astrogliose, welche zu Gliavernarbung
führt,
Gefäßneubildung,
Demyelinisierung und einem Verlust der sensorischen und motorischen
Funktionen, das bedeutet Paralyse. Der Zeitverlauf eines Sekundärschadens
und einer teilweisen Wiederherstellung sind mit dem Ausmaß der Entzündung an
der Stelle der Verletzung korreliert (Blight, A. R., J. Neurol.
Sci. 103: 156–71,
1991; Dusart et al., Eur. J. Neurosci. 6: 712–14, 1994 und Gehrmann et al.,
Brain Res. Rev., 20: 269–87,
1995), und die molekularen Mechanismen, welche diesen Ereignissen
zugrundeliegen, scheinen ähnlich
zu sein mit denjenigen, welche den Schaden vermitteln, der im Zusammenhang
steht mit anderen Entzündungserkrankungen des
ZNS, einschließlich
multipler Sklerose (MS), Enzephalomyelitis, Alzheimer-Erkrankung (AD),
AIDS-Demenz-Komplex, spongiformen Enzephalopathien und Adrenoleukodystrophie
(Raine, C. S., J. Neuropathol. Exp. Neurol., 53: 328–37, 1994;
Sobel, R. A., Neurol. Clin., 13: 1–21, 1995; Dickson et al.,
Glia 7: 75–83,
1993; Benveniste, E. N., Res. Publ. Assoc. Res. Nerv. Ment. Dis.,
72: 71–88,
1994; Benveniste, E. N., J. Mol. Med., 75: 165–73, 1997; Sippy et al., J.
Acquir. Defic. Syndr. Hum. Retrovirol., 10: 511–21, 1995; Giulian et al.,
Neurochem. Int., 27: 119-37, 1995a; Christie et al., Am. J. Pathol.,
148: 399-403, 1996;
EI Khoury et al., Nature 382: 716–19, 1996; Powers, J. M., J.
Neuropathol. Exp. Neurol., 54: 710–9, 1995 und Ühleisen
et al., Neuropathol. App. Neurobiol., 21: 505–517, 1995).
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Es ist im Allgemeinen anerkannt,
dass Mikroglia die im ZNS vorliegenden Immuneffektorzellen sind (Gehrmann
et al., Brain Res. Rev., 20: 269–87, 1995; Giulian, D., J.
Neurosci. Res., 18: 155–171,
1987 und Giulian et al., J. Neurosci., 15: 7712–6, 1995b). Mikroglia und infiltrierende
Makrophagen, eine andere Klasse von MNP, welche nach einer Verletzung
aktiviert werden, führen
zu einem Sekundärzellschaden
(Giulian et al., J. Neurosci., 9: 4416–29, 1989; Giulian et al.,
Ann. Neurol., 27: 33–42,
1990; Gehrmann et al., Brain Res. Rev., 20: 269–87, 1995; Sobel, R. A., Neurol.
Clin., 13: 1–21,
1995; Dickson et al., Glia 7: 75–83, 1993; Benveniste, E. N.,
Res. Publ. Assoc. Res. Nerv. Ment. Dis., 72: 71–88, 1994; Sippy et al., J.
Acquir. Defic. Syndr. Hum. Retrovirol., 10: 511–21, 1995 und Giulian et al.,
Neurochem. Int. 27: 119–37,
1995a), durch Herstellung und Sekretion einer Anzahl von pro-entzündlichen
Cyotkinen und neurotoxischen und anderen cytotoxischen Faktoren,
und durch de-novo-Expression von Zelloberflächenimmunmolekülen.
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Mikroglia produzieren und sekretieren
das Zytokin Interleukin-1 (IL-1), welches die Proliferation von Astroglia
in vitro fördert
(Giulian et al., J. Neurosci., 8: 709–14, 1988). Untersuchungen
haben gezeigt, dass eine intrazerebrale Infusion von IL-1 die Astrogliose
und Gefäßneubildung
stimuliert, welche nur nach dem Auftreten von Mikroglia und Makrophagen
an der Stelle der Verletzung nachgewiesen werden kann (Giulian et
al., J. Neurosci., 8: 2485–90,
1988 und Giulian et al., J. Neurosci., 8: 709–14, 1988). Die größte Zahl
an Mikroglia und hämatogenen
Makrophagen treten 1–2
Tage nach dem ZNS-Trauma auf, welches die Zeitdauer ist, welche
mit der maximalen Produktion von IL-1 im Zusammenhang steht (Giulian
et al., J. Neurosci., 9: 4416–29, 1989).
Zusammengenommen deutet dieser Beweis darauf hin, dass MNPs verantwortlich
sind für
die Stimulierung von Astrogliose über IL-1. Außerdem sekretieren
aktivierte Mikroglia den Tumornekrosefaktor Alpha (TNF-α), ein Zytokin,
von dem gezeigt wurde, dass es mehrere herausragende Rollen in einer
Anzahl von Entzündungserkrankungen
des ZNS spielt (Gehrmann et al., Brain Res. Rev., 20: 269–87, 1995).
TNF-α und
IL-1 induzieren, dass Astrozyten mehrere Zytokine produzieren und
sekretieren, einschließlich
TNF-α und
dem Granulozyten-Makrophagen Koloniestimulierenden Faktor (GM-CSF, „granulocyte
macrophage stimulating factor"). Reaktive Mikroglia, nicht aber
Astrozyten, synthetisieren und sekretieren Interleukin-3 (IL-3)
auch. GM-CSF, IL-3 und Interleukin-4 (IL-4) sind starke Mitogene
für MNPs
(Giulian et al., J. Neurosci., 12: 4707–17, 1988; Giulian et al.,
Dev. Neurosci., 16: 128–36,
1994; Gebicke-Haerter et al., J. Neuroimmunol. 50: 203–14, 1994;
Lee et al., Glia 12: 309–18,
1994 und Suzumura et al., J. Neuroimmunol., 53: 209–18, 1994).
In physiologischer Hinsicht wird ein positiver Rückkopplungskreis etabliert,
wobei proliferierende MNPs mehr astrogliale Faktoren produzieren,
was zu einer Gliavernarbung an der Stelle der Verletzung führt. Die
Astroglianarbe verschließt
die Wunde an der Stelle der Verletzung, kann aber schließlich eine
axonale Regeneration der umgebenden Neuronen verhindern.
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MNPs sekretieren auch eine Anzahl
neurotoxischer Agenzien, die ihre Wirkungen über den exzitatorischen Aminosäure-N-Methyl-D-Aspartat
(NMDA)-Rezeptor
auszuüben
scheinen. Diese Neurotoxine schließen Aspartat, Glutamat und
Chinolinsäure
ein. Die ersten zwei Verbindungen werden in erhöhten Konzentrationen in Modellen
einer traumatischen Gehirnverletzung gefunden (Faden et al., Science
244: 798–800,
1989 und Panter et al., Ann. Neurol., 27: 96–99, 1990), und Chinolinsäure wird
in Modellen einer Rückenmarkkontusionsverletzung
gefunden (Blight et al., Brain Res., 632: 314–16, 1993 und Popovich et al.,
Brain Res., 633: 348–52,
1994). Es ist über
einen anderen neurotoxischen NMDA-Rezeptorliganden berichtet worden,
welcher spezifisch zu sein scheint für Neuronen, aber keine Wirkung
auf Astroglia oder Oligodendroglia besitzt (Giulian et al., J. Neurosci.,
13: 29–37,
1993 und Giulian et al., J. Neurosci. Res., 36: 681–93, 1993).
Außerdem
ist gezeigt worden, dass von Mikroglia und peripheren MNPs, welche
aus HIV-1-positiven Patienten isoliert wurden, ein neurotoxisches
Amin (Ntox) produziert wird, die (Giulian et al., J. Neurosci.,
16: 3139–53,
1996).
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Aktivierte Mikroglia und MNPs setzen
mehrere andere schädliche
Substanzen frei, einschließlich
Proteinasen, reaktive Sauerstoffspezies und Stickstoffoxid (NO)
(Hartung et al., J. Neuroimmunol., 40: 197–210, 1992 und Banati et al.,
Glia 7: 111–8,
1993 und Ali et al., Adv. Rheumatol., 81: 1–28, 1997). Proteinasen können Myelin
direkt abbauen und sind mit der Proteolyse von extrazellulären Matrixproteinen
in Verbindung gebracht worden (Hartung et al., J. Neuroimmunol.,
40: 197–210,
1992 und Romanic et al., Brain Pathol. 4: 145–46, 1994). Somit scheint die
erhöhte
Freisetzung der von MNPs stammenden Proteasen zum Zusammenbruch
der extrazellulären
Matrix und des Myelins beizutragen, wobei die Zone des Sekundärgewebeschadens
erweitert wird. Auch reaktive Sauerstoffzwischenprodukte werden
als Reaktion auf Interferon-Gamma (IFN-γ) und TNF-α von Mikroglia freigesetzt.
Diese Sauerstoffradikale sind verantwortlich für die Lipidperoxidation, welche zum
Zusammenbruch der Zellmembranen führt, wobei die spezifischen
Ziele Neuronen, Oligodendrozyten und die Myelinscheide selbst ist.
Humane Mikroglia können
die Produktion von NO durch Astrozyten regulieren, durch Bereitstellen
von IL-2, IFN-γ und
TNF-α (Chao
et al., J. Leukoc. Biol. 1: 65–70,
1995).
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MNPs produzieren, sekretieren und
reagieren auf mehrere Zytokine, einschließlich IL-1, TNF-α, IL-3, IL-4,
GM-CSF und IFN-γ.
Diese Zytokine können
die meisten Funktionen von MNPs modulieren, insbesondere die Expression
von Zelloberflächenmarkern
auf MNPs. Untersuchungen in vitro haben gezeigt, dass TNF-α für Oligodendrozyten
direkt cytotoxisch ist, und die Mikroglia-Phagozytose von Myelin
stimuliert (Zajicek et al., Brain 115: 1611-31, 1992 und Soliven und Szuchet, Int.
J. Dev. Neurosci., 13: 351–67,
1995). Außerdem
ist TNF-α mit
der Pathogenese der experimentellen Autoimmunenzephalomyelitis (EAE)
und mehreren anderen demyelinisierenden Erkrankungen in Verbindung
gebracht worden (Selmaj et al., J. Neuroimmunol., 56: 135–41, 1995;
Renno et al., J. Immunol, 154: 944–53, 1995; Redford et al.,
Brain, 118: 869–78,
1995; Probert et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 92: 11294–8, 1995
und Probert et al., J. Leukoc. Biol., 59: 518–25, 1996).
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GM-CSF, IL-3 und IL-4 sind starke
Mitogene für
MNPs (Giulian et al., J. Neurosci., 12: 4707–17, 1988c; Giulian et al.,
Dev. Neurosci., 16: 128–36,
1994; Gebicke-Haerter et al., J. Neuroimmunol. 50: 203–14, 1994; Lee
et al., Glia 12: 309–18,
1994 und Suzumura et al., J. Neuroimmunol., 53: 209–18, 19941
und sie induzieren wahrscheinlich eine schnellere Phagozytose von
Myelin (Giulian et al., J. Neurosci., 12: 4707–17, 1988c und Smith, M. E.,
J. Neurosci. Res., 5: 480–487,
1993), was zur Pathogenese von autoimmunen Entzündungserkrankungen beiträgt (Giulian
et al., J. Neurosci., 12: 4707–17,
1988c; Giulian et al., Dev. Neurosci., 16: 128–36, 1994; Gebicke-Haerter
et al., J. Neuroimmunol. 50: 203–14, 1994; Lee et al., Glia
12: 309–18,
1994; Suzumura et al., J. Neuroimmunol., 53: 209–18, 1994 und Smith, M. E.,
J. Neurosci. Res., 5: 480–487,
1993). Es ist beispielsweise über
eine MNPspezifische Hochregulierung von TNF-α-Rezeptoren in AIDS-Patienten
berichtet worden (Dickson et al., Glia 7: 75–83, 1993 und Sippy et al.,
J. Acquir. Defic. Syndr. Hum. Retrovirol., 10: 511–21, 1995),
und es ist eine Hochregulierung von GM-CSF-Rezeptoren in einem Tiermodell
mit einer Fazialisverletzung nachgewiesen worden (Raivich et al.,
J. Neurosci. Res. 30: 682–6,
1991).
-
Außerdem erhöhen frisch aktivierte Mikroglia
und infiltrierende Makrophagen die Expression des Rezeptors für Lipoprotein
mit niederer Dichte (LDLI/Makrophagen-Radikalfängers bei einem ZNS-Trauma
oder einer Erkrankung (Christie et al., Am. J. Pathol. 148: 399–403, 1996;
Elkhoury et al., Nature 382: 716–19, 1996; Giulian D., J. Neurosci.
Res. 18: 155– 171,
1987; Giulian et al., J. Neurosci., 13: 29–37, 1993a und Bell et al., J.
Neurocytol., 23: 605–13,
1994), dies trägt
wahrscheinlich zu einer erhöhten
phagozytotischen Aktivität
in diesen Bedingungen bei.
-
MNPs und Leukozyten werden auch mit
der Pathophysiologie (welche einen Sekundärgewebeschaden einschließt) in Verbindung
gebracht, welche assoziiert ist mit mehreren Nicht-ZNS-Entzündungserkrankungen,
einschließlich
verschiedener neoplastischer, Haut-, Augen-, Nieren-, Lungen- und
entzündlichen
Gelenkerkrankungen. Zytokine und Chemokine sind förderlich
bei der Modulation dieser Reaktionen (Furie und Randolph, Am. J.
Pathol., 146: 1287–301,
1995; Baggiolini et al., Adv. Immunol., 55: 97–179, 1994; Schall et al.,
Current Biol., 6: 865–73,
1994; Howard et al., Trends Biotechnol., 14: 46–51, 1996; Strieter et al.,
J. Immunol., 156: 3583–86,
1997; Taub et al., Ther. Immunol., 1: 229–46, 1994; Driscoll et al.,
Environ. Health Perspect., 105 : Suppl. 5 : 64: 1159–64, 1997).
-
Bei Erkrankungen mit festen Tumoren
ist gezeigt worden, dass MNPs die Tumorangiogenese induzieren (Leek
et al., J. Leukoc. Biol., 56: 423–35, 1994; Sunderkotter et
al., J. Leukoc. Biol., 55: 410–22,
1994) und es ist gefunden worden, dass sie die Hauptkomponente des
lymphoretikulären
Infiltrats verschiedener Formen von festen Tumoren sind, und nahezu
50% der Zellmasse in Brustkarzinomen (Lewis et al., J. Leukoc. Biol.
57: 747–51,
1995).
-
MNPs, einschließlich Mikroglia, werden auch
mit der Pathogenese von Augenerkrankungen, einschließlich proliferativer
vitreoretinaler Retinopathien in Verbindung gebracht (Weiler et
al., Exp. Eye Res., 53: 275–81,
1991; Charteris et al., Ophthalmology, 100: 43–46, 1993), ebenso wie erhöhte Spiegel
von Zytokinen und Chemokinen, einschließlich IL-2, IL-6, IFN-(, IL-8
und MCP-1 (Abu el Asrar et al., Am. J. Ophthalmol., 123: 599–606, 1997;
Aksunger et al., Ophthalmologica, 211: 223–5, 1997; Kernova et al., Eur.
J. Ophthalmol., 7: 64–67,
19971. Die oben beschriebenen Beobachtungen demonstrieren, dass
eine Anzahl von entzündlichen Erkrankungszuständen, einschließlich der
Pathologie einer Rückenmarksverletzung,
mit der Proliferation, Migration oder physiologischen Aktivität von Zelltypen
assoziiert sind, welche einen Sekundärgewebeschaden fördern.
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Behandlung eines Sekundärgewebeschadens
und anderer inflammatorischer pathologischer Befunde
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Die gegenwärtige Behandlung eines Sekundärgewebeschadens
und anderen assoziierten Erkrankungsszuständen und entzündlichen
Erkrankungszuständen
ist nicht gut entwickelt. Tiermodelle haben gezeigt, dass eine Kolchizinbehandlung
die Anzahl von MNPs in beschädigtem
Gewebe senkt und hilft, neben der Hemmung der Phagozytose und sekretorischen
Funktionen eine Astrogliose und Neovaskularisierung zu blockieren
(Giulian et al., J. Neurosci., 9: 4416–29, 1989; Giulian et al.,
Ann. Neurol., 27: 33–42,
1990 und Giulian et al., J. Neurosci., 13: 29–37, 19931. Aber Kolchizin
ist kein selektives Toxin und folglich wird es nicht als ein realisierbares
Therapeutikum für
die Behandlung von Menschen betrachtet. Gegenwärtige pharmakologische Versuche
zur Behandlung von SCI und zur Prävention eines Sekundärgewebeschadens
konzentrieren sich auf einzelne biochemische Vorgänge, welche
auf der Zellebene auftreten, zum Beispiel die Hemmung der cytotoxischen
Wirkungen von exzitatorischen Aminosäuren oder reaktiven Sauerstoffspezies
unter Verwendung von NMDA-Antagonisten und freien Radikalfängern (Faden
et al., Trends Pharmacol. Sci. 13: 29–35, 1992 und Mclntosh, T.
K., J. Neurotrauma, 10: 215–61,
1993). Wenige Arzneimittel haben eine nachhaltige Wirkung auf einen
Sekundärgewebeschaden
gezeigt. Die Arzneimittel, die gegenwärtig verwendet werden, um einen
sekundären
Schaden bei SCI zu adressieren, sind das Steroid Methylprednisolon
und seine synthetischen 21-Aminosteroid (Lazaroid)-Derivate (zum
Beispiel Trisilazad), welche als sauerstofffreie Radikalfänger agieren.
Diese Arzneimittel werden verwendet, um die Membranlipidperoxidation
zu hemmen. Die unerwünschten
Nebeneffekte von Lazaroiden schließen aber wahrscheinlich die
Induktion einer Gliose ein, was in einem SCI-Tiermodell beobachtet
wurde (Gonzalez-Deniselle et al., Cell Mol. Neurobiol., 16: 61–72, 1996),
sowie den Verlust der motorischen und sensorischen Funktion, wie
es in Menschen mit penetrierenden Wunden des Rückenmarks beobachtet wurde
(Prendergast et al., J. Trauma, 37: 576–9, 1994). Steroide sind auch
das therapeutische Medikament der Wahl für die meisten Entzündungserkrankungen,
aber deren förderliche
Wirkungen werden größtenteils
durch die schwächenden
Nebeneffekte behindert, so dass eine Langzeitsteroidbehandlung keine
durchführbare
klinische Option ist. Somit behandelt keine der verfügbaren Therapien
diese Erkrankungen und Krankheiten zufriedenstellend.
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Folglich gibt es einen Bedarf für einen
umfassenderen Zugang zu einer effektiven Behandlung entzündlicher
Erkrankungszustände,
welche assoziiert sind mit der Proliferation, Migration und/oder
physiologischen Aktivität
von Zellen, die Entzündungsreaktionen
fördern,
einschließlich
eines Sekundärgewebeschadens,
und zur Behandlung eines Sekundärgewebeschadens.
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Roby et al. (Oncology Reports Band
3, 1996, S.175–179)
beschreibt diese Verbindung von MGSA/GROα mit Daunorubicin und schlägt ihre
Verwendung zur Chemotherapie eines Melanoms vor. Insbesondere schlägt Roby
et al. die Verwendung von MGSA/GROα zur zielgerichteten Verabreichung
eines chemotherapeutischen Agens an Melanamzellen vor, welche Tumorzellen
sind. Aber Roby et al. lehrt oder schlägt keine zielgerichtete Lieferung
an Leukozyten vor.
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WO 95/12414 stellt Konjugate von
PF4 mit einem Cytotoxin zur Behandlung von angiogenen Erkrankungen
bereit, durch Ansteuern von Endothelzellen durch ein Toxin, wobei
vermutlich eine eine unerwünschte Angiogenese
gehemmt wird. Aber WO 95/12414 schlägt nicht die Verwendung von
Chemokinen für
eine Steuerung von Agenzien hin zu aktivierten Leukozyten oder anderen
Immuneffektorzellen vor.
-
Deshalb liegt hierin eine Aufgabe
vor, Zusammensetzungen für
solche Behandlungen bereitzustellen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Durch die vorliegende Erfindung werden
Konjugate bereitgestellt, wie sie in Anspruch 65 aufgezählt sind.
Ebenso werden Verwendungen bereitgestellt, wie sie in den Ansprüchen 1,
55, 61 aufgezählt
werden. Insbesondere werden hierin Zusammensetzungen bereitgestellt
für eine
Behandlung von Erkrankungszuständen,
die assoziiert sind mit der Aktivierung, Proliferation und Migration
vom Immuneffektorzellen, einschließlich Zellen, die einen Sekundärgewebeschaden
fördern.
Insbesondere sind die hierin bereitgestellten Zusammensetzungen
für eine
Behandlung dieser Erkrankungszustände durch Verabreichung einer
wirksamen Menge eines therapeutischen Agens, welche die Aktivierung,
Proliferation und/oder Migration dieser angesteuerten Immuneffektorzellen
hemmt. Bevorzugt ist das therapeutische Agens für solche Zellen direkt toxisch.
Angesteuerte Immuneffektorzellen schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf
mononukleäre
Phagozyten (MNPs) wie etwa dendritische, Mikroglia-, Monozyten-
und Makrophagenzellen; Leukoten wie etwa Basophile, Neutrophile und
Eosinophile; und Lymphozyten wie etwa natürliche Killerzellen und T-
und B-Lymphozyten.
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Ebenso werden therapeutische Agenzien
bereitgestellt, welche in diesen Verfahren verwendet werden können. Diese
Agenzien sind Ligand-Toxin-Konjugate,
enthaltend ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens und zielorientiertes
Agens. Das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens steuert Zellen an,
welche Chemokinrezeptoren exprimieren. Solche Zellen schließen Immuneffektorzellen
ein, die in Entzündungsreaktionen
involviert sind, einschließlich
Zellen, welche einen Sekundärgewebeschaden
fördern.
In einer Ausführungs form schließt das chimäre Ligand-Toxin
ein Zelltoxin und einen Proteinligandenanteil oder ein biologisch
funktionelles Fragment davon ein, wie etwa ein Chemokin oder ein
Nichtchemokin-Zytokin, das für
einen oder mehrere Zellen spezifisch ist, welche einen Sekundärgewebeschaden
fördern.
Es werden auch die Konjugate bereitgestellt, welche ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
enthalten.
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Es werden Konjugate bereitgestellt,
welche ein oder mehrere Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien enthalten,
die entweder direkt oder über
einen Linker mit einem oder mehreren zielorientierten Agenzien verbunden
sind. Insbesondere werden hierin Konjugate bereitgestellt, welche
die folgenden Bestandteile enthalten: (Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens),
(L)q und (zielorientiertes Agens)m, worin mindestens ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens,
wie etwa ein Chemokinpeptid oder ein Chemokinrezeptorspezifischer
Antikörper
oder ein wirksamer Anteil davon, direkt oder durch einen oder mehrere
Linker (L) an mindestens ein zielgerichtetes Agens gebunden ist.
L bezieht sich auf einen Linker. Jede geeignete Verbindung unter
den Elementen des Konjugats wird in Erwägung gezogen, solange die sich
daraus ergebenden Konjugate mit einem angesteuerten Rezeptor wechselwirken,
so dass eine Internalisierung eines assoziierten zielorientierten Agens
bewirkt wird. Außer
einem Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens können diese Konjugate auch ein Nichtchemokin-Zytokin
enthalten. Solche Nichtchemokin-Zytokine sind im Allgemeinen ausgewählt aus
denjenigen, welche an Immuneffektorzellen binden, insbesondere an
die Leukozytenpopulationen, an welche eine Chemokinart bindet.
-
Die Variablen n und m sind ganze
Zahlen von 1 oder größer und
q ist 0 oder irgendeine ganze Zahl. Die Variablen n, q und m sind
so ausgewählt,
dass das resultierende Konjugat mit dem angesteuerten Rezeptor wechselwirkt
und ein zielorientiertes Agens von einer Zelle internalisiert wird,
auf die es gerichtet worden ist. Normalerweise ist n zwischen 1
und 3; q ist 0 oder mehr, in Abhängigkeit
von der Anzahl der gebundenen Ansteuerungs- und zielorientierten
Agenzien und/oder Funktionen des Linkers, q ist im Allgemeinen 1
bis 4; m ist 1 oder mehr, im Allgemeinen 1 oder 2. Wenn in einem
Konjugat mehr als ein zielorientiertes Agens vorhanden ist, können die
zielorientierten Agenzien gleich oder verschieden sein. Wenn mehr
als ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens in den Konjugaten vorliegt,
können
sie ebenso gleich oder verschieden sein.
-
Die hierin bereitgestellten Konjugate
können
als Fusionsproteine hergestellt werden, können chemisch gekoppelt werden
oder einen Fusionsproteinanteil und einen chemisch gebundenen Anteil
oder jegliche Kombination davon einschließen. Für die vorliegenden Zwecke ist
das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens irgendein
Agens, normalerweise ein Polypeptid, welches spezifisch mit einem
Chemokinrezeptor wechselwirkt, wie etwa diejenigen auf Leukozyten,
und welches während
des Wechselwirkens mit dem Rezeptor ein gebundenes oder auf andere
Art und Weise assoziiertes zielorientiertes Agens internalisiert,
wie etwa ein cytotoxisches Agens oder ein anderes therapeutisches
Produkt, welches von der angesteuerten Zelle internalisiert werden
soll. Die gegenwärtig
bevorzugten Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf diejenigen, die in Tabelle 1 unten aufgeführt sind. Die hierin bereitgestellten
Konjugate machen sich die beschränkte
Verteilung von Chemokinrezeptoren und deren Lokalisierung auf Zellen
zunutze, welche mit Entzündungsreaktionen
verbunden sind, insbesondere diejenigen, die mit einem Sekundärgewebeschaden
assoziiert sind, und mit pathologischen Reaktionen, die mit bestimmten
Erkrankungszuständen
assoziiert sind. Die Vorteile der hierin bereitgestellten Konjugate
schließen
eine Selektion der Chemokine und anderer solcher Agenzien, wie den
Ansteuerungsagenzien ein, welche an relativ kleine Zellpopulationen binden,
die mit inflammatorischen Erkrankungen oder inflammatorischen Prozessen
assoziiert sind. Wegen der Verteilung und Spezifität solcher
Rezeptoren auf solchen Zellpopulationen können die Konjugate verwendet
werden, um eine zielgerichtete Lieferung jedes gebundenen Agens
einschließlich
toxischer Agenzien an ausgewählte
Zellen und Gewebe bereitzustellen, um den Tod der Zellen zu bewirken,
eine Proliferation zu hemmen oder das Überleben von angesteuerten
Zellen zu verstärken
oder zu unterstützen.
Es ist verständlich, dass
die obige Beschreibung nicht die Reihenfolge darstellt, in der jeder
Bestandteil gebunden wird, oder die Art und Weise, in der jeder
Bestandteil gebunden ist. Das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
und zielorientierte Agens (oder der Linker und das zielorientierte
Agens) können
in jeglicher Reihenfolge und durch jede geeignete Bindung gebunden
werden, solange das resultierende Konjugat an einen Rezeptor bindet,
an den ein Chemokin bindet und das zielorientierte Agens/die zielorientierten
Agenzien in Zellen internalisiert, welche den Rezeptor tragen. Das
Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
ist normalerweise ein Polypeptid und es kann an das zielorientierte
Agens oder den Linker bei oder nahe seinem N-Terminus oder bei oder
nahe seinem C-Terminus oder an jeder inneren Stelle gebunden sein.
Gegenwärtig
sind Konjugate bevorzugt, in denen das zielorientierte Agens entweder
direkt oder durch einen Linker an oder nahe des Amino-Terminus des
Chemokins gebunden ist, bevorzugt innerhalb von etwa 20, bevorzugt
10 Aminosäuren
des Amino-Terminus des Chemokins. Ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
kann an mehr als ein zielorientiertes Agens gebunden sein; alternativ
können
mehr als ein zielgerichtetes Agens an mehr als ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
gebunden sein. Wenn vielfältige
Ansteuerungsagenzien und/oder zielorientierte Agenzien gebunden sind,
können
sie gleich oder verschieden sein. Wenn ein Chemokin ein Ansteuerungsagens
ist, ist das zielgerichtete Agens bevorzugt an den C-Terminus des Chemokins
gebunden.
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Es werden Konjugate bereitgestellt,
welche eine Vielfalt von Ansteuerungsagenzien und/oder zielorientierten
Agenzien enthalten. Konjugate, welche eine Vielfalt, im Allgemeinen
mindestens zwei Chemokine ansteuernde Agenzien enthalten, die an
ein oder mehr zielorientierte Agenzien gebunden sind, werden somit auch
bereitgestellt. Diese Konjugate, weiche mehrere Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien
und zielorientierte Agenzien enthalten, können hergestellt werden durch
Verbindung mehrfacher Kopien einer Nukleinsäure, die für das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
als ein Fusionsprotein codiert, bevorzugt Kopf an Kopf und/oder
Schwanz and Schwanz, unter der Transkriptionskontrolle einer einzelnen
Promotorregion. Es werden zum Beispiel (siehe zum Beispiel 1) Fusionsproteine bereitgestellt, in
denen ein Toxin an seinem Aminoterminus an den Carboxyterminus eines
Chemokinanteils gebunden ist, dargestellt durch die Formel: Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens – Linker – Toxin.
Ebenso werden zum Beispiel Fusionsproteine bereitgestellt, in denen
ein Toxin an seinem Aminoterminus und an seinem Carboxyterminus
an den Carboxyterminus eines Chemokinrezeptors-Ansteuerungsagens
gebunden ist. Die zwei Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien können gleich
oder verschieden sein. Diese Fusionsproteine werden durch die Formel
dargestellt: Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens – Linker
- Toxin – Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens.
Konjugate, die ein oder zwei Chemokinrezeptor bindende Proteine
enthalten, sind gegenwärtig
bevorzugt. Wenn ein zweites Chemokinrezeptor bindendes Protein verwendet
wird, ist es über
seinen Carboxyterminus mit dem unbesetzten Terminus des Toxins verbunden.
Andere Kombinationen der Elemente, in denen ein oder eine Vielzahl von
Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien an ein oder eine Vielzahl
von zielorientierten Agenzien verbunden sind, werden bereitgestellt.
Wie oben angemerkt, können
die Konjugate weiterhin ein Nichtchemokin-Zytokin einschließen.
-
Die Konjugate können durch eine chemische Konjugation
oder durch Expression von Fusionsproteinen hergestellt werden, in
denen zum Beispiel DNA, die für
ein zielorientiertes Agens wie etwa ein Ribosomen inaktivierendes
Protein (RIP) codiert, mit oder ohne eine Linkerregion an DNA gebunden
ist, die für
ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens codiert. Die Konjugate können auch
durch chemische Bindung hergestellt werden, normalerweise durch
Disulfidbrücken
zwischen Cysteinresten, die in den Bestandteilen vorliegen oder zu
den Bestandteilen angefügt
werden, oder durch Aminbindungen oder anderen geeignete Bindungen.
Ionische oder andere Bindungen sind auch eingeschlossen. Konjugate
der Form zielorientiertes Agens – (L)q - Chemokinrezeptor
bindender Anteil – ILIq- Chemokinrezeptor bindender Anteil sind
von besonderem Interesse.
-
Das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
ist jedes Agens, welches spezifisch an einen Rezeptor bindet, an
den Chemokine spezifisch binden. Diese Agenzien schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf Chemokine, Antikörper
und Fragmente von Chemokinen und Antikörpern, welche die Fähigkeit
behalten, mit dem Rezeptor wechselzuwirken und eine Internalisierung
eines assoziierten oder verbundenen zielorientierten Agens zu bewirken.
Diese Agenzien schließen
nicht Nichtchemokin-Zytokine ein, wie etwa IL-4, CSFs und andere
Zytokine, welche normalerweise nicht spezifisch an Chemokinrezeptoren
binden. Wenn Antikörper
die Ansteuerungsagenzien sind, sind die Antikörper ausgewählt unter denjenigen, die für Chemokinrezeptoren spezifisch
sind, und bevorzugt unter denjenigen, welche einer Bindung eines
Chemokins an einen Chemokinrezeptor entgegenwirken, wobei sie nicht
nur der Internalisierung gebundener Agenzien dienen, sondern auch kompetitiv
die Bindung eines Chemokins hemmen.
-
Das zielorientierte Agens ist jedes
Agens, für
das eine gezielte Lieferung an eine ausgewählte Zellpopulation oder ein
Gewebe erwünscht
ist. Diese Agenzien schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf ein cytotoxisches Agens, insbesondere Ribosomen interaktivierende
Proteine (RIPs), DNA- und RNA-Nukleasen, einschließlich bestimmter
RIPs und Bakteriozine, wie etwa die Colicine von E. coli, und andere
Toxine, oder eine Nukleinsäure,
oder ein Arzneimittel, wie etwa Methotrexat, beabsichtigt für eine Internalisierung
durch eine Zelle, welche einen Rezeptor exprimiert, an den ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
bindet, und ein gebundenes oder assoziiertes zielorientiertes Agens
internalisiert, jegliches Molekül,
das, wenn es internalisiert wird, den Metabolismus oder die Genexpression
in der Zelle verändert,
die Proteinsynthese reguliert oder verändert, die Proliferation hemmt
oder die Zelle tötet.
Andere solche Agenzien schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf lichtaktivierte Porphyrine und Antisense-Nukleinsäuren, welche
zu einer Hemmung des Wachstums oder dem Zelltod führen; und
Antisense-RNA, DNA
und trunkierte Proteine, welche die Genexpression durch Interaktionen
mit der DNA oder durch Cosuppression oder einen anderen Mechanismus
verändern.
In bestimmten Ausführungsformen
ist das cytotoxische Agens ein Ribosomen-inaktivierendes Protein (RIP),
wie etwa beispielsweise Saporin, Ricin, Shigatoxin, obwohl andere
cytotoxische Agenzien auch in vorteilhafter Art und Weise verwendet
werden können.
Somit ist das zielgerichtete Agens jedes Agens, das vorgesehen ist
für eine
Internalisierung durch eine ausgewählte Zelle, welche einen Rezeptor
exprimiert, mit dem ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens wechselwirkt,
normalerweise bindet, und bei einer solchen Wechselwirkung die Internalisierung
des gebundenen oder assoziierten zielorientierten Agens bewirkt.
-
Die zielorientierten Agenzien können auch
modifiziert werden, um sie für
eine Konjugation mit dem Linker und/oder einem Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
geeigneter zu machen oder um ihre intrazelluläre Aktivität zu erhöhen. Solche Modifikationen
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf das Einbringen eins Cys-Restes an oder nahe dem N-Terminus oder
C-Terminus, eine
Derivatisierung zum Einzubringen reaktiver Gruppen, wie etwa Thiolgruppen,
und eine Addition von Sortiersignalen wie etwa (XaaAspGIuLeu)n (SEQ ID NO.68, wobei Xaa Lys oder Arg ist,
bevorzugt Lys, und n 1 bis 6 ist, bevorzugt 1 bis 3, bevorzugt am
Carboxyterminus (siehe zum Beispiel Seetharam et al. (1991) J. Biol.
Chem. 266: 17376–17381
und Buchner et al. (1992) Anal. Biochem. 205: 263–270), welche
das zielorientierte Agens zum endoplasmatischen Retikulum lenken.
-
Der Linker ist ein Peptid oder ein
Nichtpeptid und kann ausgewählt
werden, um die sterische Behinderung zu erleichtern oder zu verringern,
die durch die Nähe
des zielgerichteten Agens zum Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens verursacht wird, und/oder
andere Eigenschaften des Konjugats zu verbessern oder zu verändern, wie
etwa die Spezifität,
Toxizität,
Löslichkeit,
Serumstabilität
und/oder intrazelluläre
Verfügbarkeit des
zielgerichteten Anteils und/oder um die Flexibilität der Bindung
zwischen dem Polypeptid des Chemokinrezeptor bindenden Anteils und
dem zielorientierten Agens zu erhöhen oder die sterische Behinderung
zu verringern.
-
Wenn Fusionsproteine in Betracht
gezogen werden, wird der Linker so ausgewählt, dass das resultierende
Nuklein für
ein Fusionsprotein codiert, welches an Zellen bindet und von Zellen
internalisiert wird, welche einen Chemokinrezeptor exprimieren,
und das ganze oder ein Teil des internalisierten Proteins bevorzugt
zum Cytoplasma geleitet wird. Es wird auch in Betracht gezogen,
dass mehrere Linker in Reihenfolge verbunden werden können, um
die vorteilhaften Eigenschaften jedes Linkers anzuwenden. In einem
solchen Fall kann der Linkeranteil des Konjugats mehr als 50 Aminosäurereste
enthalten. Die Anzahl der Reste ist nicht wichtig, solange das resultierende
Fusionsprotein an einen Chemokinrezeptor bindet und das gebundene
zielorientierte Agens über
einen Weg internalisiert, der das zielorientierte Agens zum Cytoplasma
und/oder Nukleus leitet.
-
Mehr bevorzugte Linker sind diejenigen,
die in Fusionsproteine eingefügt
werden können
und in einer Wirtszelle, wie etwa E. coli exprimiert werden können. Solche
Linker schließen
ein: Enzymsubstrate, wie etwa Kathepsin-B-Substrat, Kathepsin-D-Substrat, Trypsinsubstrat,
Thrombinsubstrat, Subtilisinsubstrat, Faktor-Xa-Substrat und Enterokinasesubstrat;
Linker, welche die Löslichkeit,
Flexibilität
und/oder intrazelluläre Spaltbarkeit
erhöhen,
schließen
Linker ein wie etwa (glymser)n und
(sermgly)n, worin
m 1 bis 6 ist, bevorzugt 1 bis 4, mehr bevorzugt 2 bis 4 und n 1
bis 6 ist, bevorzugt 1 bis 4, mehr bevorzugt 2 bis 4 (siehe zum
Beispiel die internationale PCT-Anmeldung
Nr. WO 96/06641, welche beispielhafte Linker für eine Verwendung in Konjugaten
bereitstellt). In einigen Ausführungsformen
können mehrere
Linker enthalten sein, um den Vorteil der wünschenswerten Eigenschaften
jedes Linkers zu nutzen.
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Konjugate, in denen die Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien,
wie etwa Chemokine, modifiziert worden sind, wie etwa durch Eliminierung
eines oder mehrerer Cysteinreste, werden auch bereitgestellt. Im Allgemeinen
sind die konservierten Cysteine nahe den N-Termini von Zytokinen
für eine
Wirkung wichtig; andere Cysteine können ersetzt werden. Es muss
dafür gesorgt
werden, dass eine Veränderung
der Spezifität des
resultierenden modifizierten Chemokins vermieden wird, solange eine
solche Veränderung
nicht erwünscht
ist. In allen Fällen
können
bestimmte Modifikationen empirisch bestimmt werden.
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Zusammensetzungen, die solche Konjugate
enthalten, sollten eine verringerte Aggregation aufweisen. Es werden
auch Konjugate bereitgestellt, in denen der Chemokinrezeptor-Ansteuerungsanteil
und/oder das zielorientierte Agens modifiziert worden sind durch
Addition eines Cysteins (Cys)3 an oder nahe einem Terminus, welches
durch chemische Verfahren an einen Linker oder ein zielorientiertes
Agens gebunden ist.
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Es werden Verfahren zur Herstellung
der Konjugate bereitgestellt. Diese Verfahren schließen chemische
Konjugationsverfahren ein und Verfahren, welche von einer rekombinanten
Herstellung der Konjugate abhängen.
Die chemischen Verfahren beruhen auf der Derivatisierung des zielorientierten
Agens mit dem gewünschten
Bindungsagens, und dann auf der Reaktion mit einem Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens.
Die chemischen Verfahren zur Derivatisierung sind besonders nützlich zur
Bindung eines Proteins eines Chemokinrezeptor-Ansteuerungsanteils
an DNA oder RNA, und zur Herstellung von Konjugaten der Form zielorientiertes
Agens – (L)q – Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens.
Beim Praktizieren des chemischen Verfahrens wird ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens,
welches durch jegliches Mittel hergestellt wird, normalerweise durch
Expression von DNA in einem bakteriellen oder eukaryontischen Wirt,
mit dem zielorientierten Agens chemisch gekoppelt. Wenn das Ansteuerungsagens
oder zielorientierte Agens keine geeigneten Anteile zum Bewirken
einer chemischen Bindung enthält,
kann es derivatisiert werden. Zum Beispiel kann das Agens, wie etwa
Shigatoxin, Gelonin oder ein anderes solches Agens derivatisiert
werden etwa durch Reaktion mit einem Bindungsagens, wie etwa N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)propionat
(SPDP). In anderen Ausführungsformen wird
das zielorientierte Agens, wie etwa eine Shiga-A-Kette, an oder
nahe dem N-Terminus
modifiziert, um einen Cysteinrest einzuschließen, so dass das resultierende
modifizierte Agens mit dem Protein des Chemokinrezeptor-Bindungsanteils ohne
eine weitere Derivatisierung reagieren kann.
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Das rekombinante Verfahren der Herstellung
von Konjugaten beruht auf der Expression einer Nukleinsäure, welche
für ein
Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenspeptid
codiert, gebunden an ein Nuklein, das für einen Linker codiert, oder
in Fällen,
in denen das zielorientierte Agens ein Protein oder Polypeptid ist,
eine Nukleinsäure,
die für
ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
codiert, gebunden entweder direkt oder über eine Nukleinsäure, die
für einen
Linker codiert, an eine Nukleinsäure,
die für
ein zielorientiertes Agens codiert. Beim Einbringen in einen geeigneten
Wirt und Expression der Nukleinsäure
wird das Polypeptid des Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens, das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
mit Linker oder das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens, gebunden über einen
Linker oder direkt an ein zielorientiertes Polypeptid oder ein Polypeptidagens
exprimiert. Die Kombination von Chemokinrezeptor-Ansteuerungsprotein,
Linker und gebundenem Agens, oder jeglicher Untergruppe oder Variation
davon, wird unter Verwendung rekombinanter DNA-Techniken als eine
Chimäre
hergestellt. Das Fusionsproteinmolekül wird auf eine solche Art
und Weise entworfen und hergestellt, dass der Anteil des Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
für eine
Erkennung seines entsprechenden Zelloberflächenrezeptors verfügbar ist
und das Konjugat zu Zellen lenken kann, die solch einen Zelloberflächenrezeptor
tragen, und die Internalisierung von jedem gebundenen oder assoziierten
zielorientierten Agens bewirken kann. Wenn eine rekombinante Expression
angewendet wird, insbesondere, wenn bakterielle Wirte verwendet
werden, ist die bevorzugte Form der Konjugate Chemokin-Ansteuerungsagens – (L)zielorientiertes
Agens (das heißt
Ligand- gegebenenfalls
Linker – Toxin),
worin das zielorientierte Agens an den C-Terminus eines Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
gebunden ist, mit oder ohne andere Linkeranteile, und mit oder ohne
einen oder mehrere zusätzliche
Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien, gebunden an das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
und/oder das zielorientierte Agens. In einer beispielhaften Ausführungsform
hat ein Konjugat mit einer Vielzahl von Chemokin-Ansteuerungsagenzien und/oder zielorientierten
Agenzien die Form N – Ligand – C – (gegebenenfalls
Linker) – N – zielorientiertes
Agens – C-(gegebenenfalls Linker) – C – Ligand – N, wobei
N und C die Aminotermini bzw. Carboxytermini eines Polypeptids bezeichnen,
und der Ligand sich auf das Chemokin-Ansteuerungsagens bezieht.
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Die hierin bereitgestellten, resultierenden
Konjugate können
in pharmazeutischen Zusammensetzungen und in Verfahren der Behandlung
verwendet werden. Bevorzugte zu behandelnde Erkrankungen sind pathophysiologische
Entzündungsbedingungen.
Bei solchen Bedingungen werden die Konjugate mittels des gebundenen
Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens auf Zellen gerichtet, welche
ausgewählte
Chemokinrezeptoren tragen. Wenn ein cytotoxischer Anteil gerichtet
wird, resultiert die Internalisierung des Konjugats in einer Hemmung
der Proliferation oder dem Tod der Zellen. Solche pathophysiologischen
Bedingungen schließen beispielsweise
Leukozyten ein, die mit einem Sekundärgewebeschaden im Zusammenhang
stehen, Leukozyten, die festen Tumoren im Zusammenhang stehen und
Leukozyten und Zellen, die mit anderen unerwünschten Entzündungsreaktionen
im Zusammenhang stehen. Insbesondere kann ein Sekundärgewebeschaden
und damit verbundene Erkrankungszustände behandelt werden durch Verabreichung
einer wirksamen Menge der hierin bereitgestellten Konjugate, welche
die Proliferation, Migration oder physiologische Aktivität von Zellen hemmen,
die einen Sekundärgewebeschaden
fördern,
wie etwa mononukleäre
Phagozyten (MNP), Leukozyten, natürliche Killerzellen, dendritische
Zellen und T- und B-Lymphozyten an ein Objekt, welches einen Bedarf daran
hat. Hierin bereitgestellte Konjugate können entworfen werden, um für solche
Zellen und spezifisch für einen
G-Protein-gekoppelten Rhodopsin-ähnlichen
Rezeptor mit 7 Transmembrandomänen,
insbesondere einen ausgewählten
Chemokinrezeptor auf der Oberfläche
solcher Zellen direkt toxisch zu sein. Die Konjugate binden an diese
Rezeptoren und werden von den angesteuerten Zellen aufgenommen.
Wenn es einmal im Innern der Zellen ist, kann das therapeutische
Agens normale zelluläre
Aktivitäten
stören
und dabei die biologischen Aktivitäten solcher Zellen unterdrücken, oder
den Zelltod verursachen. Es werden Verfahren zur Behandlung unter
Verwendung solcher Konjugate bereitgestellt.
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Die Behandlung wird bewirkt durch
Verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge eines Konjugats,
zum Beispiel in einem physiologisch akzeptablen Träger. Die
Konjugate können
auch in Verfahren der Gentherapie verwendet werden, um an Zellen,
welche Chemokinrezeptoren tragen, Nukleinsäure zu liefern, welche für korrekte
Kopien von defekten Genen oder therapeutische Agenzien wie etwa
TNF codiert.
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Ein typisches Konjugat ist ein Fusionsprotein,
enthaltend einen Rezeptor bindenden Ligandenanteil, verbunden mit
einem zellulären
Toxin über
einen Peptidlinker. Der Ligand kann an entweder an den Carboxy- oder
den Aminoterminus des Toxins angeheftet sein. Bei Bindung an den
geeigneten Zelloberflächenrezeptor wird
das Fusionsprotein internalisiert, und der Toxinanteil wird enzymatisch
freigesetzt, um die Wirtszelle zu töten. Das Fusionsprotein muss
die intrazelluläre
Domäne
erreichen, um eine Cytotoxizität
aufzuweisen, und das freie Toxin besitzt keine inhärente funktionelle
Kapazität,
um die Zellmembran zu durchqueren.
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Die Erkrankungszustände, die
für eine
Behandlung unter Verwendung der hierin bereitgestellten Verfahren
und Konjugate geeignet sind, schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf
eine ZNS-Verletzung, ZNS-Entzündungserkrankungen,
neurodegenerative Erkrankungen, entzündliche Augenerkrankungen,
entzündliche
Darmerkrankungen, entzündliche
Gelenkerkrankungen, entzündliche
Nierenerkrankungen oder Nierenleiden, entzündliche Lungenerkrankungen,
entzündliche
Nasenerkrankungen, entzündliche
Schilddrüsenerkrankungen,
Zytokin-regulierte Krebsarten. Die Behandlung einer Rückenmarksverletzung
und -trauma sind von besonderem Interesse.
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In einem Aspekt der Zusammensetzungen
und deren therapeutischen Verwendungen, die hierin bereitgestellt
sind, sind die verwendeten therapeutischen Agenzien entsprechend
chimäre
Ligand-Toxine, welche einen proteinartigen Ligandenanteil enthalten,
wie etwa ein Chemokin, Interleukin, Lymphokin, Monokin, Kolonie
stimulierenden Faktor oder Rezeptor-assoziiertes Protein, welche
die in Betracht gezogenen Rezeptoren spezifisch erkennen, gebunden
an ein Zelltoxin, wie etwa ein DNA-spaltendes Agens, ein Antimetabolit
oder ein proteinartiges Zelltoxin, zum Beispiel ein bakterielles,
Pflanzen-, Insekten-, Schlange- oder Spinnentoxin. Die chimären Ligand-Toxine
sind formuliert für
ausgewählte
Verabreichungsarten einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf eine topische, intraartikuläre,
intrazisternale, intraokulare, intraventrikulare, intrathekale,
intravenöse,
intramuskuläre,
intratracheale, intraperitoneale und intradermale Verabreichung.
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Somit werden hierin Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens-Toxin-Konjugate bereitgestellt,
hierin als Chemokin-Toxin-Konjugate bezeichnet, wobei der Ligandenanteil
bevorzugt ein Chemokin oder ein biologisch aktives Fragment davon
ist, welches an ein zielorientiertes Agens gebunden ist, das bevorzugt
ein Zelltoxin ist. Das Konjugat kann zum Beispiel ein Fusionsprotein
sein mit einem Chemokinliganden, der an ein proteinartiges Zelltoxin
gebunden ist durch einen Polypeptidlinker mit einer Größe, die
so gewählt
ist, dass das Konjugat mit dem ausgewählten Rezeptor wechselwirkt
und eine Internalisierung des gebundenen zielorientierten Agens
bewirkt. Wenn es ein Peptid ist, besteht solch ein Linker normalerweise
aus etwa 2 bis etwa 60 Aminosäureresten.
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In den Verfahren hierin können auch
Konjugate von Nichtchemokin-Zytokinen
verwendet werden. Diese Nichtchemokin-Zytokine sind ausgewählt aus
denjenigen, welche an Rezeptoren binden, die auf Zellen wie etwa
Leukozyten vorliegen, welche in die unerwünschten Entzündungsreaktionen,
wie etwa einen Sekundärgewebeschaden,
verwickelt sind, für
welche eine Behandlung hierin beabsichtigt ist.
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Außerdem können die Konjugate, welche
die Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien
enthalten, in Kombination mit anderen Therapien für die Entzündungsreaktion
und/oder die zugrundeliegende Erkrankung verabreicht werden. Zum
Beispiel kann ein hierin bereitgestelltes Konjugat, welches Leukozyten
ansteuert, welche Tumoren infiltrieren, in Kombination mit einem
Konjugat verabreicht werden, wie etwa einem IL-4-Toxinkonjugat,
welches die Tumoren behandelt. Eine Kombinationstherapie kann gleichzeitig,
nacheinander oder mit Unterbrechungen durchgeführt werden.
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Die hierin bereitgestellten Zusammensetzungen
und deren therapeutische Verwendungen besitzen zahlreiche Vorteile,
unter diesen ist der Vorteil, dass das Zelltoxin spezifisch auf
die Zellen gerichtet wird, die für
entzündliche
Erkrankungszustände
wie etwa einen Sekundärgewebeschaden,
verantwortlich sind, wobei der Schaden und die Toxizität für nicht
betroffene Zellen minimiert wird. Da die Zusammensetzungen lokal
und spezifisch verabreicht werden können, kann eine höhere und
wirksamere Konzentration des Zelltoxins in der zu behandelnden Region
erreicht werden als durch eine systemische Verabreichung eines Zelltoxins.
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Wie oben erwähnt, können die hierin bereitgestellten
Konjugate auch verwendet werden, um andere Agenzien an Zellen zu
liefern, welche Chemokinrezeptoren oder Rezeptoren exprimieren,
an die Chemokine selektiv binden, und die Internalisierung von assoziierten
Agenzien zu bewirken oder zu erleichtern.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 ist
eine schematische Abbildung, die ein hierin bereitgestelltes Fusionsprotein
zeigt, in dem der "Ligand" ein proteinartiger Ligand ist, ausgewählt aus
einer der Aminosäuresequenzen
der in Tabelle 3 aufgezählten
Arten, der "Linker" ein proteinartiger Linkeranteil mit der Aminosäuresequenz
Ala-Met ist oder ausgewählt
ist aus einem Polypeptid wie diejenigen, die hierin als SEQ ID NOS:
1–12 offenbart
sind (siehe auch die internationale PCT-Anmeldung Nr. WO 96/06641, welche beispielhafte
Linker zur Verwendung in Konjugaten bereitstellt), und das "Toxin"
ein proteinartiges Zelltoxin ist, wie etwa eines der Zelltoxine,
deren Aminosäuresequenz
in Tabelle 4 aufgelistet ist.
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2 ist
eine schematische Karte eines beispielhaften Plasmids mit der Bezeichnung
pGEMEX-SAP, das für
ein Saporin codiert, das in ein pGEMEX-Vektorfusionsprotein kloniert ist, wie
es in den Beispielen beschrieben wird.
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3 ist
eine schematische Karte eines Konjugats MCP-3-AM-Shiga-A1, kloniert
in einen pGEMEX-Vektor, wie es in den Beispielen beschrieben wird.
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4 ist
eine schematische Karte eines Konjugats MCP-1-AM-SAP, kloniert in
einen pET11c-Vektor (siehe Beispiele und Tabelle 6).
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5 ist
eine schematische Karte eines Konjugats MCP3-AM-Shiga-A1, kloniert
in einen pET11 c-Vektor (siehe Beispiele und Tabelle 6).
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
Inhalt
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A. Definitionen
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B. Die Entzündungsreaktion
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C. Bestandteile der Konjugate
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- 1. Zusammenfassung
- 2. Chemokinrezeptor-Ansteuerungsanteile
a. Chemokine
b.
Selektion eines Chemokins
c. Nichtchemokin-Zytokine
d. Antikörper-Ligandanteile
- 3. Zielorientierte Agenzien
a. Zelltoxinanteile
(1)
DNA-spaltende Agenzien
(2) Antimetaboliten
(3) Proteinartige
Zelltoxine
(4) Bakterielle Toxine
(5) Porphyrine und andere
lichtaktivierte Toxine
b. Nukleinsäuren für eine zielgerichtete Verabreichung
(1)
Antisense-Nukleotide einschließlich:
Antisense-Oligonukleotide; Triplexmoleküle; Dumbbell-Oligonukleotide;
DNA; extrazelluläre
proteinbindende Oligonukleotide und kleine Nukleotidmoleküle
(2)
Ribozyme
(3) Nukleinsäuren,
codierend für
therapeutische Produkte zur gezielten Verabreichung
(4) Kopplung
der Nukleinsäuren
an Proteine
- 4. Linkeranteile
a. Heterobifunktionelle Vernetzungsreagenzien
b.
Säurespaltbare,
photospaltbare und wärmesensitive
Linker
c. Andere Linker
d. Peptidlinke
-
D. Herstellung von Konjugaten
-
- 1. Herstellung von Fusionsproteinen
a.
Plasmide und Wirtszellen zur Expression von Konstrukten, die für Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenspeptide,
Konjugate, Linker, Fusionsproteine und Peptid ansteuernde Agenzien
codieren
b. Klonierung und Expression eines Chimären Ligand-Toxin-Fusionsproteins
c.
Konstruktion und Expression von beispielhaften Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens-Toxin-Fusionsgenen
- 2. Herstellung von chemischen Konjugaten
-
E. Tiermodelle zur Untersuchung von
Konjugaten
-
F. Formulierung und Verabreichung
von Zusammensetzungen, welche die Konjugate enthalten
-
G. Erkrankungszustände, die
mit der Entzündungsreaktion
und einem Sekundärgewebeschaden
assoziiert sind
-
A. Definitionen
-
Solange es nicht anders definiert
ist, besitzen alle hierin verwendeten technischen und wissenschaftlichen
Begriffe dieselbe Bedeutung, wie sie von einem Fachmann des Fachgebiets,
zu dem das hierin beschriebene Thema gehört, gewöhnlich verstanden wird.
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Wie hierin verwendet, bezieht sich
ein Konjugat auf die hierin bereitgestellten Verbindungen, welche einen
oder mehrere Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien
(hierin auch als ein Chemokinrezeptor-Bindungsagens bezeichnet)
und ein zielorientiertes Agens enthalten. Diese Konjugate werden
hierin auch als Chemokin-Toxine bezeichnet und schließen diejenigen
ein, die durch rekombinante Mittel als Fusionsproteine erzeugt werden,
diejenigen, die durch chemische Mittel erzeugt werden und diejenigen,
die durch jedes andere Verfahren erzeugt werden, wobei mindestens
ein Chemokinrezeptor-Bindungsanteil
direkt oder indirekt mit einem zielorientierten Agens verbunden
ist, wobei das zielorientierte Agens beim Binden an einen Chemokinrezeptor
in die angesteuerte Zelle internalisiert wird. Folglich bezieht
sich ein Konjugat auf ein Molekül,
das mindestens einen Chemokinrezeptor-Ansteuerungsanteil und mindestens
ein zielorientiertes Agens enthält,
welche direkt oder über
einen Linker verbunden sind, und welche hergestellt werden durch
chemische Kopplungsverfahren oder durch eine rekombinante Expression
von Chimären
Nukleinsäuremolekülen zur
Produktion von Fusionsproteinen.
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Wie hierin verwendet, bezieht sich
ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens auf jedes Molekül oder jeden
Liganden, der spezifisch an einen Chemokinrezeptor auf einer Zelle
bindet und eine Internalisierung eines gebundenen oder anders assoziierten
zielorientierten Agens bewirkt. Chemokinrezeptorbindungsanteile schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf jedes Polypeptid, das an ein Zelloberflächenprotein binden kann, auf
welches ein Chemokin gerichtet sein würde und das die Internalisierung
eines Ligandenthaltenden Fusionsproteins in die Zelle erleichtern
kann. Solche Liganden schließen
Wachstumsfaktoren, Antikörper
oder Fragmente davon, Hormone, Chemokine, Antikörper, die spezifisch an Chemokinrezeptoren
binden und eine Internalisierung von jedem gebundenen zielorientierten
Agens bewirken, und Fragmente von Chemokinen oder Antikörpern, welche
dieses erreichen, ein. Die Identifizierung von Fragmenten oder Teilen
von Antikörpern,
welche bei der Bindung an Rezeptoren und der Internalisierung gebundener
zielorientierter Agenzien wirksam sind, kann empirisch durchgeführt werden,
zum Beispiel durch Testen eines Fragments, das an ein cytotoxisches
Agens gebunden ist und durch Untersuchung des Zelltods unter Verwendung
irgendeines Assays dafür,
der hierin beschrieben ist oder Fachleuten bekannt ist. Folglich
schließt
ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens alle die Peptide ein, die
als Chemokine charakterisiert und bezeichnet sind, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf hierin beschriebene Klassen und trunkierte Versionen und Teile
davon, welche ausreichend sind, um ein gebundenes zielorientiertes
Agens auf einen Zelloberflächenrezeptor
oder ein Protein zu richten, an das das Peptid mit voller Länge spezifisch
bindet, und eine Internalisierung durch die Zelle, auf der der Rezeptor
oder das Protein vorliegt, zu erleichtern oder zu ermöglichen.
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Wie hierin verwendet, soll der Bezug
auf Chemokine die Chemolockstoff(chemotaktischen) Zytokine umfassen,
welche an Chemokinrezeptoren binden, und Proteine einschließen, die
aus natürlichen
Quellen isoliert werden, ebenso wie solche, die synthetisch hergestellt
werden, etwa durch rekombinante Mittel oder durch chemische Synthese.
Beispielhafte Chemokine schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf IL-8, GCP-2, GRO-α,
GRO-β, GRP-γ, ENA-78,
PBP, CTAP III, NAP-2, LAPF-4, MIG, PF4, IP-10, SDF-1α, SDF-1 β, SDF-2, MCP-1,
MCP-2, MCP-3, MCP-4, MCP-5, MIP-1-α, MIP-1 β, MIP-1 γ, MIP-2, MIP-2α, MIP-3α, MIP-3β, MIP-4, MIP-5,
MDC, HCC-1, Tim-1, Eotaxin-1, Eotaxin-2, I-309, SCYA17, TARC, RANTES,
DC-CK-1, Lymphotactin, ALP, Lungkin und Fraktalkin, und andere,
welche Fachleuten bekannt sind.
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Chemokine umfassen auch Muteine von
Chemokinen, welche die Fähigkeit
besitzen, ein gebundenes zielorientiertes Agens auf Chemokinrezeptor
tragende Zellen zu richten. Muteine von Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien
kommen für
eine Verwendung in den Konjugaten auch in Frage. Solche Muteine
werden konservative Aminosäureveränderungen
besitzen, wie etwa diejenigen, die unten in der folgenden Tabelle
angeführt
sind. Nukleinsäuren,
die für
solche Muteine codieren, werden, solange sie nicht durch Ersetzen
von degenerierten Codons modifiziert sind, unter Bedingungen einer
zumindest geringen Stringenz an DNA, im Allgemeinen einer hohen
Stringenz an DNA hybridisieren, die für ein Wildtypprotein codiert.
Muteine und Modifikationen der Proteine schließen auch ein, sind aber nicht
beschränkt
auf kleinere allelische oder Speziesvariationen und Insertionen
oder Deletionen von Resten, insbesondere Cysteinresten. Geeignete
konservative Substitutionen von Aminosäuren sind Fachleuten dieses
Fachgebiets bekannt und können
im Allgemeinen durchgeführt
werden, ohne die biologische Aktivität des resultierenden Moleküls zu verändern. Fachleute
erkennen, dass im Allgemeinen einzelne Aminosäuresubstitutionen in nicht
essentiellen Regionen eines Polypeptids die biologische Aktivität nicht
wesentlich verändern
(siehe zum Beispiel Watson et al. Molecular Biology of the Gene,
4.
-
Ausgabe, 1987, The Benjamin/Cummings
Pub. Co., S. 224). Solche Substitutionen werden bevorzugt durchgeführt in Übereinstimmung
mit denjenigen, die wie folgt dargestellt sind:
Originaler
Rest | Konservative
Substitution |
Ala
(A) | Gly;
Ser |
Arg
(R) | Lys |
Asn
(N) | Gln;
His |
Cys
(C) | Ser;
neutrale Aminosäure |
Gln
(Q) | Asn |
Glu
(E) | Asp |
Gly
(G) | Ala;
Pro |
His
(H) | Asn;
Gln |
Ile
(I) | Leu;
Val |
Leu
(L) | Ile;
Val |
Lys
(K) | Arg;
Gln; Glu |
Met
(M) | Leu;
Tyr; Ile |
Phe
(F) | Met;
Leu; Tyr |
Ser
(S) | Thr |
Thr
(T) | Ser |
Trp
(W) | Tyr |
Tyr
(Y) | Trp;
Phe |
Val
(V) | Ile;
Leu |
-
Andere Substitutionen sind auch zulässig und
können
empirisch oder in Übereinstimmung
mit bekannten konservativen Substitutionen bestimmt werden. Eine
jede solche Modifikation des Polypeptids kann durch alle Mittel
durchgeführt
werden, die Fachleuten dieses Fachgebiets bekannt sind.
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Auch umfasst sind Muteine, hergestellt
wie hierin durch Ersetzen eines oder mehrerer der Cysteine mit Serin,
oder solche, bei denen beliebige andere Aminosäuren deletiert oder ersetzt
sind, unter der Bedingung, dass das resultierende Protein die Fähigkeit
besitzt, entweder als Monomer oder als Dimer an Chemokinrezeptor
tragende Zellen zu binden und bei einer solchen Bindung internalisiert
werden oder ein gebundenes zielorientiertes Agens zu internalisieren.
Normalerweise werden solche Muteine konservative Aminosäureveränderungen
besitzen, wie etwa diejenigen, die in der Tabelle oben aufgeführt sind.
Nukleinsäuren,
die für solche
Muteine codieren, werden, solange sie nicht durch Ersetzen von degenerierten
Codons modifiziert sind, unter Bedingungen einer zumindest geringen
Stringenz, im Allgemeinen einer hohen Stringenz an DNA binden, die
für ein
Chemokin codiert, wie etwa diejenigen, die in den SEQ ID NO: 25–28 aufgeführt sind
oder einem Exon davon (SEQ ID O: 16–241.
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Fachleuten sind verschiedene in vitro-Assays
bekannt zur Identifizierung von Chemokinen und Chemokinaktivität, insbesondere
chemotaktischen Aktivitäten
(siehe zum Beispiel Walz et al. (1987) Biochem. Biophys. Res. Commun.
149 : 755, zur Identifizierung der Chemotaxis von Neutrophilen;
Larsen et al. (1989) Science 243 : 1464 und Carr et al. (1994) Proc.
Natl. Acad. Sci. U. S. A. 91 : 3652, zur Untersuchung der Chemotaxis
von Lymphozyten; siehe auch die internationale PCT-Anmeldung Nr.
WO 99/33990, welche zahlreiche Assays beschreibt und Mittel zur
Identifizierung von Chemokinen erläutert). Solche Assays können verwendet werden,
um Chemokine, modifizierte Chemokine und aktive Fragmente davon
zu identifizieren. Bindungsassays, wie hierin beschrieben und wie
Fachleuten bekannt ist, können
verwendet werden, um Anteile zu identifizieren, welche Chemokinrezeptoren
spezifisch erkennen, und cytotoxische Assays können verwendet werden, um diejenigen
zu identifizieren, welche auch gebundene oder assoziierte zielorientierte
Agenzien internalisieren.
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Es wird betont, dass die Chemokin-Ansteuerungsagenzien
keine Agenzien einschließen,
welche nicht die Eigenschaften von Chemokinen besitzen, wie etwa
Nichtchemokin-Zytokine, wie etwa die CSFs, TNFs, IL-2, IL-3, IL-4
und andere.
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Wie hierin verwendet, bezieht sich
ein Teil eines Chemokins auf ein Fragment oder ein Stück eines Chemokins,
welches entweder alleine oder als ein Dimer mit einem anderen Fragment
oder einem Chemokinmonomer ausreichend ist, um an einen Rezeptor
zu binden, an den Chemokindimere binden, und ein gebundenes zielorientiertes
Agens zu internalisieren.
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Wie hierin verwendet, ist ein Aminosäurerest
von Chemokin nicht essentiell, wenn ein Chemokindimer, in dem eines
oder beide Chemokinmonomere durch Deletion des Rests modifiziert
worden sind, im Wesentlichen die gleiche Fähigkeit besitzt, an einen Chemokinrezeptor
zu binden und ein gebundenes Agens zu internalisieren, wie es das
Dimer mit der Aminosäure/Aminosäuren besitzt.
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Wie hierin verwendet, bezieht sich
eine Nukleinsäure,
die für
ein Chemokinpeptid oder Polypeptid codiert, auf jedes der Nukleinsäurefragmente,
die hierin aufgelistet ist und für
solche Peptide codieren, auf jedes solcher Nukleinsäurefragmente,
die Fachleuten bekannt sind, jedes Nukleinsäurefragment, welches für ein Chemokin
codiert, das an einen Chemokinrezeptor bindet und dabei internalisiert
wird und aus einer humanen Zellbibliothek unter Verwendung aller
der vorhergehenden Nukleinsäurefragmente
als eine Sonde isoliert werden kann, oder jedes Nukleinsäurefragment,
welches für
irgendeines der bekannten Chemokinpeptide codiert, einschließlich derjenigen,
die in den SEQ ID NO. 25–28
aufgeführt
sind, und jedes DNA-Fragment, welches hergestellt werden kann aus
den vorhergehenden Nukleinsäurefragmenten
durch Substitution von degenerierten Codons. Es ist verständlich,
dass es eine Routine ist, degenerierte Codons zu substituieren und
jedes der möglichen
Nukleinfragmente herzustellen, welche für solch ein Peptid codieren, wenn
die komplette Aminosäuresequenz
eines Peptids, wie etwa eines Chemokinpeptids verfügbar ist,
und wenn ein Nukleinsäurefragment,
welches für
solch ein Peptid codiert, für
Fachleute dieses Fachgebiets verfügbar ist. Es ist im Allgmeinen auch
möglich,
Nukleine, die für
solch ein Peptid codieren, basierend auf der Aminosäuresequenz
zu synthetisieren.
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Wie hierin verwendet, bezieht sich
eine Chemokin-vermittelte pathophysiologische Bedingung auf eine schädliche Bedingung,
gekennzeichnet durch oder verursacht durch Proliferation von Zellen,
welche gegenüber
einer mitogenen Chemokinstimulierung, proliferativen Stimulierung
und/oder Lockstoffaktivität
empfindlich sind.
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Wie hierin verwendet, beziehen sich
Chemokinrezeptoren auf Rezeptoren, welche spezifisch mit einem natürlich vorkommenden
Mitglied der Chemokinfamilie der Proteine wechselwirkt und es in
eine Zelle transportiert, die solche Rezeptoren trägt. Diese
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf die fünf
Rezeptoren (CXCR1-5), an die CXC-Chemokine binden und die neun Rezeptoren
(CCR1-9), an die CC-Chemokine binden und alle anderen Rezeptoren,
an die irgendein Chemokin spezifisch binden wird und die Internalisierung
eines gebundenen zielorientierten Agens erleichtert.
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Wie hierin verwendet, ist ein zielorientiertes
Agens jedes Agens, welches für
eine Internalisierung durch Bindung an einen Ansteuerungsanteil,
wie hierin definiert, vorgesehen ist und das bei Internalisierung auf
verschiedene Art und Weise den zellulären Metabolismus, das Wachstum,
die Aktivität,
die Lebensfähigkeit oder
eine andere Eigenschaft oder ein charakteristisches Merkmal der
Zelle verändert
oder beeinflusst. Die zielorientierten Agenzien sind bevorzugt therapeutische
Agenzien, einschließlich
cytotoxischer Agenzien, und schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf
Proteine, Polypeptide, organische Moleküle, Arzneimittel, Nukleinsäuren und
andere solche Moleküle.
Markierungen, wie etwa fluoreszente Anteile, gebunden an ein Chemokin
oder einen Teil davon, sollen nicht innerhalb der Definition eines
zielorientierten Agens, wie es hierin betrachtet wird Erwägung gezogen
werden.
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Wie hierin verwendet, bedeutet das
Steuern eines zielorientierten Agens, es zu einer Zelle zu leiten, welche
einen ausgewählten
Rezeptor exprimiert, durch Binden des Agens an ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens.
Beim Binden des Rezeptors wird das zielorientierte Agens oder das
zielorientierte Agens, verbunden mit dem Chemokinrezeptorbindungsanteil
von der Zelle internalisiert.
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Wie hierin verwendet, ist ein zielorientiertes
Agens jedes Agens, welches für
eine Internalisierung durch Bindung an einen Ansteuerungsanteil,
wie hierin definiert, vorgesehen ist und welches bei der Internalisierung
auf verschiedene Art und Weise den zellulären Metabolismus, das Wachstum,
die Aktivität,
die Lebensfähigkeit
oder eine andere Eigenschaft oder ein charakteristisches Merkmal
der Zelle verändert
oder beeinflusst. Die zielorientierten Agenzien schließen Proteine,
Polypeptide, organische Moleküle,
Arzneimittel, Nukleinsäuren
und andere solche Moleküle
ein.
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Obwohl erkannt wurde, dass Chemokine
eine Familie der Zytokine mit den oben beschriebenen Struktureigenschaften
und biologischen Eigenschaften sind, bezieht sich die hierin verwendete
Referenz auf "Zytokine". als Liganden für die Zwecke hierin auf Zytokine,
welche keine Chemokine sind. Ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
bezieht sich auf Chemokine, auf Zytokine, welche selektiv an Chemokinrezeptoren binden,
auf Antikörper,
welche spezifisch sind für
solche Rezeptoren, und auf jeden anderen Anteil, der die Rezeptorselektivität nachahmen
wird und die Fähigkeit
besitzt, eine Internalisierung eines gebundenen zielorientierten
Agens von jedem Chemokin zu erleichtern.
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Wie hierin verwendet, bezieht sich
der Begriff cytotoxisches Agens auf ein zielorientiertes Agens,
das eine Zellfunktion hemmen kann. Das Agens kann die Proliferation
hemmen oder kann für
die Zellen toxisch sein. Alle Agenzien werden in den Bereich dieses
Begriffs fallen, welche, wenn sie von einer Zelle internalisiert werden,
den zellulären
Metabolismus stören
oder schädigend
verändern
oder in irgendeiner Art und Weise das Zellwachstum oder die Proliferation
hemmen, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Agenzien, deren toxische Effekte vermittelt werden, wenn sie
in die Zelle transportiert werden und ebenso diejenigen, deren toxische
Effekte an der Zelloberfläche
vermittelt werden. Eine Vielzahl von cytotoxischen Agenzien kann
verwendet werden und schließt
diejenigen ein, welche die Proteinsynthese hemmen und diejenigen,
welche die Expression bestimmter Gene hemmen, die für das zelluläre Wachstum
oder das Überleben
essentiell sind. Cytotoxische Agenzien schließen diejenigen ein, welche
einen Zelltod ergeben und diejenigen, welche das Zellwachstum, die
Proliferation und/oder Differenzierung hemmen. Cytotoxische Agenzien
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf diejenigen, die in den vorliegenden Tabellen und Sequenzprotokollen
aufgeführt sind,
Gelonin, Saporin, die Ricine, Abrin und andere Ribosomen inaktivierende
Proteine (RIPs), aquatisch gewonnene Cytotoxine, Pseudomonas-Exotoxin,
Inhibitoren von DNA, RNA oder der Proteinsynthese, wie etwa Antisense-Nukleinsäuren und
andere metabolische Inhibitoren, wie etwa DNA-spaltende Moleküle und lichtaktivierte
Porphyrine, welche Fachleuten dieses Fachgebiets bekannt sind. Shigatoxin,
insbesondere die modifizierte katalytische Shiga-Untereinheit, wie
hierin bereitgestellt, ist hierin ein bevorzugtes Toxin, aber andere geeignete
RIPs schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Shiga-A1, Ricin, Ricin-A-Kette, Saporin, von E. coli erzeugte
Colicine, Shiga-ähnliche
Toxine, Mais-RIP, Gelonin, Diphtherietoxin, Diphtherietoxinkette
A, Trichosanthin, Tritin, antivirales Pokeweed-Protein (PAP), antivirales
Mirabilis-Protein (MAP), Dianthine 32 und 30, Abrin, Monordin, Bryodin,
ein katalytischer Inhibitor der Proteinbiosynthese, isoliert aus
Gurkensamen (siehe zum Beispiel WO 93/24620), cytotoxisch aktive
Fragmente dieser Cytotoxine und Toxine und andere, die Fachleuten
dieses Fachgebiets bekannt sind. Der Begriff RIP wird hierin verwendet,
um solche Toxine, ebenso wie andere cytotoxische Moleküle weitläufig einzuschließen, welche
den zellulären
metabolischen Prozess hemmen, einschließlich der Transkription, der
Translation, biosynthetischer oder degradativer Stoffwechselwege,
der DNA-Synthese und anderer solcher Prozesse, oder welche Zellen
töten oder
die Zellproliferation hemmen.
-
Wie hierin verwendet, ist ein Linker
ein Peptid oder ein anderes Molekül, welches ein Chemokin-Polypeptid
an das zielorientierte Agens bindet. Der Linker kann über den
N- oder C-Terminus gebunden sein oder durch einen inneren Rest nahe
bei, normalerweise innerhalb von 20 Aminosäuren, einem Terminus eines
Chemokins und/oder zielorientierten Agens, wenn das Agens ein Polypeptid
oder Peptid ist. Die hierin verwendeten Linker können bloss dazu dienen, die
Bestandteile des Konjugats zu verbinden, die intrazelluläre Verfügbarkeit,
die Serumstabilität,
die Spezifität
und Löslichkeit
des Konjugats zu erhöhen
oder eine verbesserte Flexibilität
bereitzustellen oder die sterische Behinderung im Konjugat zu erleichtern.
Die Spezifität
oder intrazelluläre
Verfügbarkeit
des zielorientierten Agens können
beispielsweise durch Beifügen
eines Linkers verliehen werden, welcher ein Substrat für bestimmte
Proteasen ist, wie etwa eine Protease, die in Tumorzellen in höheren Spiegeln
vorliegt als in normalen Zellen.
-
Wie hierin verwendet, ist ein Mitotoxin
ein cytotoxisches Molekül,
das mittels eines Mitogens, wie etwa eines Chemokins auf spezifische
Zellen gerichtet wird.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
ein Fusionsprotein auf ein Polypeptid, welches mindestens zwei Bestandteile
enthält,
wie etwa ein Chemokinmonomer und ein zielorientiertes Agens oder
ein Chemokinmonomer und einen Linker, und durch Expression von DNA
in Wirtszellen erzeugt wird.
-
Wie hierin verwendet, wird eine Modifikation,
welche im Wesentlichen nahe dem N-Terminus oder C-Terminus eines
cytotoxischen Agens, wie etwa der Shiga-A-Untereinheit oder einem
Chemokinmonomer bewirkt wird, im Allgemeinen innerhalb von 20 oder
bevorzugt 10 Resten vom Terminus durchgeführt. Solche Modifikationen
schließen
die Addition oder Deletion von Resten ein, wie etwa die Addition
eines Cysteins, um eine Konjugation zwischen dem Polypeptid, das
reaktiv ist mit einem Chemokinrezeptor, oder einem Fragment des Polypeptids
und dem zielorientierten Agensteil zu erleichtern, um Konjugate
zu bilden, welche ein definiertes Molverhältnis enthalten, bevorzugt
ein Verhältnis
von 1 : 1 von zielorientiertem Agens und Polypeptid, das mit einem
Chemokinrezeptor reaktiv ist, oder einem Fragment des Polypeptids.
-
Wie hierin verwendet, beziehen sich
Nukleinsäuren
auf RNA oder DNA, welche als zielorientierte Agenzien vorgesehen
sind, welche einschließen,
aber nicht beschränkt
sind auf DNA, die für
therapeutische Proteine codiert, Fragmente von DNA für eine Cosuppression,
DNA, die für
cytotoxische Proteine codiert, Antisense-Nukleinsäuren oder
andere solche Moleküle.
Die Bezugnahme auf Nukleinsäuren
schließt
Duplex-DNA, einzelsträngige
DNA, RNA in jeglicher Form, einschließlich Triplex, Duplex oder
einzelsträngige RNA,
Antisense-RNA, Polynukleotide, Oligonukleotide, einzelne Nukleotide
und Derivate davon ein.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
eine therapeutische Nukleinsäure
auf eine Nukleinsäure,
welche verwendet wird, um eine Gentherapie zu bewirken, dadurch
dass sie als ein Ersatz für
ein defektes Gen dient, oder durch Codieren für ein therapeutisches Produkt,
wie etwa ein Hormon, Zytokin, einschließlich Nichtchemokin-Zytokine
und/oder einem Wachstumsfaktor. Die therapeutische Nukleinsäure kann
für das
ganze oder für
einen Teil eines Gens codieren und kann durch Rekombination mit
bereits in der Zelle vorliegender DNA fungieren, wobei ein defekter
Teil eines Gens ersetzt wird. Sie kann auch für einen Teil eines Proteins
codieren und ihren Effekt mittels Cosuppression eines Genprodukts
ausüben.
-
Wie hierin verwendet, beschreibt
Antisense alle verschiedenen Verfahren und Nukleinsäuren, die
in den Verfahren verwendet werden, welche sequenz spezifische Nukleinsäuren anwenden,
um eine Gentranskription oder Translation zu modifizieren. Dieser
Begriff schließt
auch Nukleinsäuren
und Verfahren ein, welche Nukleinsäuren bereitstellen, die an
Stellen auf Proteinen und an Rezeptoren binden. Antisense schließt ein,
ist aber nicht beschränkt
auf die folgenden Arten von Nukleinsäuren: Antisense-mRNA, DNA,
welche Triplexmoleküle
bilden soll, Oligonukleotide; welche extrazelluläres Protein binden und kleine
Nukleotidmoleküle,
welche unten beschrieben sind. Wie hierin beschrieben, umfasst Antisense
die folgenden Moleküle:
-
(a) Antisense-mRNA und DNA
-
Antisense-Nukleinsäuren sind
einzelsträngige
Nukleinsäurekonstrukte,
welche spezifisch an mRNA binden, die komplementäre Sequenzen besitzt, wobei
eine Translation der mRNA verhindert wird (siehe zum Beispiel US-Patent Nr. 5,168,053
von Altman et al., US-Patent Nr. 5,190,931 von Inouye, US-Patent
Nr. 5,135,917 von Burch und US-Patent Nr. 5,087,617 von Smith).
-
Antisense-Nukleinsäure schließt auch
doppelsträngige
zyklische Oligonukleotide ein, wie etwa Hammerkopf- oder Dumbbell-Oligonukleotide,
von denen gezeigt wurde, dass sie die RNA-Synthese spezifisch hemmen
(siehe zum Beispiel Clusel et al. (1993) Nucl. Acids Res. 21: 3405
: 3411).
-
(b) Triplexmoleküle
-
Triplexmoleküle beziehen sich auf DNA-Einzelstränge, welche
auf Duplex-DNA zielen,
unter Bildung colinearer Triplexe durch Bindung an die Hauptrinne,
und dabei die Transkription verhindern oder verändern (siehe zum Beispiel US-Patent
Nr. 5,176,996 von Hogan et al.). Es ist Triplex-DNA konstruiert
worden, welche eng und spezifisch an ausgewählte DNA-Stellen bindet.
-
(c) Ribozyme
-
Ein Ribozym ist ein Enzym, welches
aus RNA hergestellt ist und welches primär auf RNA-Substrate wirkt.
Wie hierin verwendet, beziehen sich Ribozyme auf RNA- (oder RNA-Analoga)
Konstrukte, welche Messenger-RNA spezifisch spalten (siehe zum Beispiel
US-Patente Nr. 5,180,818; 5,116,742 und 5,093,246 von Cech et al.),
und bezieht sich insbesondere auf Ribozyme, welche konstruiert werden,
um RNA-Moleküle
zur Spaltung anzusteuern, und welche dabei auf verschiedene Art
und Weise das Zellwachstum oder die Expression einer angesteuerten
mRNA oder eines Proteins hemmen oder stören.
-
(d) Extrazelluläre proteinbindende
Oligonukleotide
-
Extrazelluläre proteinbindende Oligonukleotide
beziehen sich auf Oligonukleotide, welche spezifisch an Proteine
binden.
-
(e) Kleine Nukleotidmoleküle
-
Kleine Nukleotidmoleküle beziehen
sich auf Nukleinsäuren,
welche eine Rezeptorstelle ansteuern.
-
Wie hierin verwendet, werden heterologe
oder fremde Nukleinsäuren
austauschbar verwendet, und beziehen sich auf DNA oder RNA, welche
nicht natürlicherweise
als ein Teil des Genoms, in dem es vorliegt, vorkommt oder welche
an einer Stelle oder an Stellen im Genom gefunden wird, welche sich
von denen unterscheidet, an denen sie natürlicherweise auftritt. Eine
heterologe Nukleinsäure
ist im Allgemeinen nicht endogen für die Zelle, in die sie eingebracht
ist, sondern ist von einer anderen Zelle erhalten worden oder synthetisch
hergestellt worden. Im Allgemeinen, obgleich nicht notwendigerweise,
codiert eine solche Nukleinsäure für RNA und
Proteine, welche normalerweise nicht von der Zelle, in denen sie
exprimiert wird, hergestellt werden. Jede DNA oder RNA, welche ein
Fachmann als heterolog oder fremd in der Zelle, in der sie exprimiert wird,
erkennen oder betrachten würde,
wird hierin von heterologer DNA umfasst. Beispiele für heterologe
DNA schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf DNA, welche für
Transkriptions- und Translationsregulatorsequenzen und selektierbare
oder nachweisbare Markerproteine codiert, wie etwa für ein Protein,
welches eine Arzneimittelresistenz verleiht. Heterologe DNA kann
auch für
DNA codieren, welche vermittelt oder für Mediatoren codiert, welche
die Expression von endogener DNA durch Beeinflussen der Transkription,
Translation oder andere regulierbare biochemische Prozesse veränder.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
Vektor oder Plasmid auf eigenständige
Elemente, welche verwendet werden, um heterologe DNA in Zellen einzubringen,
entweder für
eine Expression der heterologen DNA oder für eine Replikation der klonierten
heterologen DNA. Die Selektion und Verwendung solcher Vektoren und Plasmide
liegen innerhalb der Fähigkeit
des Fachmanns.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
Expression auf den Prozess, in dem Nukleinsäure in mRNA transkribiert und
in Peptide, Polypeptide oder Proteine translatiert wird. Wenn die
Nukleinsäure
von genomischer DNA stammt, kann die Expression, wenn eine geeignete
eukaryontische Wirtszelle oder ein Organismus ausgewählt wird,
Splicing der mRNA einschließen.
-
Wie hierin verwendet, schließt ein Expressionsvektor
Vektoren ein, die DNA-Fragmente exprimieren können, welche in funktionsfähiger Art
und Weise mit Regulatorsequenzen verbunden sind, wie etwa Promotorregionen,
welche eine Expression solcher DNA-Fragmente bewirken können. Somit
bezieht sich ein Expressionsvektor auf ein rekombinantes DNA- oder
RNA-Konstrukt, wie etwa ein Plasmid, einen Phagen, ein rekombinantes
Virus oder einen anderen Vektor, welcher nach Einbringen in eine
geeignete Wirtszelle eine Expression der klonierten DNA ergibt.
Geeignete Expressionsvektoren sind Fachleuten gut bekannt und schließen diejenigen
ein, die in eukaryontischen Zellen und/oder prokaryontischen Zellen
replizierbar sind und diejenigen, welche episomal verbleiben oder
in das Wirtszellgenom integrieren können.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
eine funktionsfähige
Bindung oder funktionsfähige
Vereinigung von heterologer DNA mit regulatorischen und Effektorsequenzen
von Nukleotiden, wie etwa Promotoren, Enhancern, Transkriptions-
und Translations-Stoppstellen und anderen Signalsequenzen auf die
funktionelle Beziehung zwischen solcher DNA und solchen Nukleotidsequenzen.
Zum Beispiel bezieht sich eine funktionsfähige Verbindung von heterologer
DNA mit einem Promotor auf die physische und funktionelle Beziehung
zwischen der DNA und dem Promotor, so dass die Transkription solcher
DNA vom Promotor durch eine RNA-Polymerase initiiert wird, welche
die DNA spezifisch erkennt, an die DNA bindet und die DNA in Leserahmen
transkribiert.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
eine Promotorregion auf den Teil der DNA eines Gens, welcher die Transkription
der DNA kontrolliert, mit dem er funktionsfähig verbunden ist. Ein Teil
der Promotorregion schließt spezielle
Sequenzen der DNA ein, welche ausreichend sind für eine RNA-Polymeraseerkennung,
Bindung und Transkriptionsinitiation. Dieser Teil der Promotorregion
wird als der Promotor bezeichnet. Außerdem schließt die Promotorregion
Sequenzen ein, welche diese Erkennung, Bindung und Transkriptionsinitiationsaktivität der RNA-Polymerase
regulieren. Diese Sequenzen können
in cis agieren oder können
auf trans-agierende Faktoren ansprechen. Promotoren können in
Abhängigkeit
von der Art der Regulierung konstitutiv oder reguliert sein. Zur
Verwendung hierin werden induzierbare Promotoren bevorzugt. Die
Promotoren werden von einer RNA-Polymerase erkannt, welche vom Wirt
exprimiert wird. Die RNA-Polymerase kann endogen für den Wirt sein
oder kann durch genetische Manipulation in den Wirt eingebracht
werden, entweder als ein Teil des Wirtschromosoms oder als ein episomales
Element, einschließlich
eines Plasmids, das die DNA enthält,
welche für das
Polypeptid codiert, das die Shiga-A-Untereinheit enthält. Die
zur Verwendung hierin am meisten bevorzugten Promotoren sind eng
reguliert, so dass in Abwesenheit einer Induktion die DNA, welche
für das
Saporin enthaltende Protein codiert, nicht exprimiert wird.
-
Wie hierin verwendet, besitzt eine
Transkriptionsterminationsregion entweder (a) ein Untersegment, welches
für ein
Polyadenylierungssignal und eine Polyadenylierungsstelle im Transkript
codiert, und/oder (b) ein Untersegment, welches ein Transkriptionsterminationssignal
bereitstellt, welches die Transkription durch die Polymerase, die
den ausgewählten
Promotor erkennt, beendet. Der komplette Transkriptionsterminator kann
von einem Protein-codierenden Gen erhalten werden, welches das gleiche
oder verschieden sein kann von dem Gen, welches die Quelle des Promotors
ist. Bevorzugte Transkriptionsterminationsregionen sind diejenigen,
welche in E. coli funktionell sind. Transkriptionsterminatoren sind
optionale Bestandteile des vorliegenden Expressionssystems, werden
aber in bevorzugten Ausführungsformen
verwendet.
-
Der Begriff "Nukleotidsequenz, codierend
für die
Expression" eines Polypeptids bezieht sich, wie verwendet, auf eine
Sequenz, welche bei Transkription und nachfolgender Translation
der resultierenden mRNA das Polypeptid produziert. Dies kann Sequenzen
einschließen,
die zum Beispiel Introns enthalten.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
der Begriff "Expressionskontrollsequenzen" auf Nukleinsäuresequenzen,
welche die Expression einer Nukleinsäuresequenz regulieren, an die
sie in funktionsfähiger
Art und Weise gebunden sind. Expressionskontrollsequenzen sind in
funktionsfähiger
Art und Weise an eine Nukleinsäuresequenz
gebunden, wenn die Expressionskontrollsequenzen die Transkription
und, falls angemessen, die Translation der Nukleinsäuresequenz
kontrollieren und regulieren. Somit können Expressionskontrollsequenzen
passende Promotoren, Enhancer, Transkriptionsterminatoren, ein Startcodon
(das heißt
ATG) vor einem für
ein Protein codierenden Gen, Splicingsignale für Introns, das Aufrechterhalten
des korrekten Leserahmens eines für ein Protein codierenden Gens,
um eine richtige Translation der mRNA zu erlauben, und Stoppcodons
einschließen.
Außerdem
können
die DNA-Sequenzen, die für
ein fluoreszentes Indikatorpolypeptid, wie etwa ein grünes oder
blaues fluoreszentes Protein codieren, eingeschlossen sein, um positive
Klone zu selektieren (das heißt
diejenigen Wirtszellen, die das gewünschte Polypeptid exprimierenl.
-
Wie hierin verwendet, sind "Wirtszellen"
Zellen, in denen ein Vektor vermehrt und seine Nukleinsäure exprimiert
werden kann. Der Begriff schließt
auch alle Nachkommen der vorliegenden Wirtszelle ein. Es ist verständlich,
dass nicht alle Nachkommen mit der parentalen Zelle identisch sein
können,
da es Mutationen geben kann, welche während der Replikation auftreten.
Solche Nachkommen sind eingeschlossen, wenn der Begriff "Wirtszelle"
verwendet wird.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
ein Sekretionssignal auf eine Peptidregion innerhalb des Vorläuferproteins,
welche die Sekretion des Vorläuferproteins
vom Cytoplasma des Wirts in den periplasmatischen Raum oder in das
extrazelluläre
Wachstumsmedium richtet. Solche Signale können entweder am Aminoterminus
oder am Carboxyterminus des Vorläuferproteins
vorliegen. Das bevorzugte Sekretionssignal ist an den Aminoterminus
gebunden und kann zu dem Protein, an das es gebunden ist, heterolog
sein. Typische Signalsequenzen werden während Durchtritts durch den
zellulären
Sekretionsweg gespalten. Eine Spaltung ist nicht essentiell oder
muss präzise
platziert sein, solange das sekretierte Protein seine erwünschte Aktivität beibehält.
-
Wie hierin verwendet, ist eine nukleäre Translokations-
oder Targetingsequenz (NTS) eine Sequenz von Aminosäuren in
einem Protein, welche für
eine Translokation des Proteins in einen Zellnukleus erforderlich sind.
Ein Vergleich mit bekannten NTS, und falls nötig, eine Untersuchung der
potentiellen Sequenzen, sollte es Fachleuten erlauben, andere Aminosäuresequenzen,
welche als NTSs fungieren ohne weiteres zu identifizieren.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
heterologes NTS auf ein NTS, welches verschieden ist von dem NTS,
welches im Wildtypeptid, Polypeptid oder Protein auftritt. Zum Beispiel
kann das NTS von einem anderen Polypeptid stammen, es kann synthetisiert
sein oder es kann von einer anderen Region im gleichen Polypeptid stammen.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
eine Transfektion auf das Aufnehmen von DNA oder RNA durch eine
Wirtszelle. Transformation bezieht sich auf diesen Prozess, durchgeführt in einer
Art und Weise, so dass die DNA replizierbar ist, entweder als ein
extrachromosomales Element oder als ein Teil der chromosomalen DNA
des Wirtes. Verfahren und Mittel zum Durchführen einer Transfektion und
Transformation sind Fachleuten dieses Fachgebiets gut bekannt (siehe
zum Beispiel Wigler et al. (1979) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76: 1373–1376; Cohen
et al. (1972) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 69 : 2110).
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
die biologische Aktivität
auf die in vitro-Aktivitäten
einer Verbindung oder physiologischen Reaktionen, welche sich aus
einer in vivo-Verabreichung einer Verbindung, Zusammensetzung oder
eines anderen Gemischs ergeben. Somit umfasst die biologische Aktivität therapeutische
Wirkungen und pharmazeutische Aktivität von solchen Verbindungen,
Zusammensetzungen und Gemischen. Solch eine biologische Aktivität kann aber
definiert werden unter Bezugnahme auf besondere in vitro-Aktivitäten, wie
in einem definierten Assay gemessen wird. Somit bezieht sich beispielsweise
eine Bezugnahme hierin auf die biologische Aktivität von Chemokin,
einem Dimer davon, einem Monomer oder einem Fragment davon oder
einer anderen Kombination von Chemokinmonomeren und Fragmenten auf
die Fähigkeit
des Chemokins, an Zellen zu binden, die Chemokinrezeptoren tragen,
und ein gebundenes Agens zur internalisieren. Solch eine Aktivität wird normalerweise
in vitro bewertet durch Bindung des Chemokins (Dimer, Monomer oder
Fragment) an ein cytotoxisches Agens, wie etwa die Shiga-A-Untereinheit, Inkontaktbringen
von Zellen, die Chemokinrezeptoren tragen, wie etwa Leukozyten,
mit dem Konjugat und Bewerten der Zellproliferation oder des Wachstums.
Solch eine in vitro-Aktivität
sollte extrapolierbar sein mit der in vivo-Aktivität. Nachfolgend
wird auf zahlreiche Tiermodelle verwiesen und werden zahlreiche
Tiermodelle beschrieben.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
der Begriff biologisch aktiv oder ein Verweis auf die biologische
Aktivität
eines Konjugats eines Chemokinrezeptor- Ansteuerungsagens, wie etwa eines Konjugats,
enthaltend ein Chemokin und ein zielorientiertes Agens, wie etwa
die Shiga-A-Untereinheit, in diesem Fall auf die Fähigkeit eines
solchen Polypeptids, enzymatisch die Proteinsynthese zu hemmen durch
Inaktivierung von Ribosomen entweder in vivo oder in vitro oder
das Wachstum von Zellen zu hemmen oder Zellen zu töten durch
Internalisierung des Toxin enthaltenden Polypeptids durch die Zellen.
Solch eine biologische oder cytotoxische Aktivität kann bewertet werden durch
jedes Verfahren, das Fachleuten bekannt ist, einschließlich, aber
nicht beschränkt auf
die in vitro-Assays, welche die Proteinsynthese messen und die in
vivo-Assays, welche
die Cytotoxizität bewerten
durch Messung der Wirkung einer Testverbindung auf die Zellproliferation
oder auf die Proteinsynthese. Besonders bevorzugt sind aber Assays,
welche die Cytotoxizität
in angesteuerten Zellen bewerten.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
das Binden an einen Rezeptor auf die Fähigkeit eines Liganden, spezifisch
solche Rezeptoren zu erkennen und nachweisbar zu binden, wie durch
in vitro-Standardassays bewertet wird. Eine Bindung, wie hierin
verwendet, bedeutet beispielsweise die Messung der Kapazität eines Chemokinkonjugats,
Chemokinmonomers oder eines anderen Gemischs, einen Chemokinrezeptor
auf Leukozytenzellunterarten, wie etwa Mikroglia, Monozyten, Makrophagen,
Neutrophilen, Eosinophilen, Basophilen und T-Zellen zu erkennen,
unter Verwendung gut beschriebener Ligand-Rezeptor-Bindungsassays, chemotaktischer
Assays, histopathologischer Analysen, Durchflusszytometrie und Analysen
mittels eines konfokalen Mikroskops und anderen Assays, die Fachleuten
bekannt sind und/oder hierin erläutert
werden.
-
Wie hierin verwendet, bedeutet im
Wesentlichen rein ausreichend homogen, um frei zu scheinen von leicht
nachweisbaren Unreinheiten, wie durch Standardverfahren der Analyse
bestimmt wird, wie etwa Dünnschichtchromatographie
(TLC), Gelelektrophorese, Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC),
welche von Fachleuten verwendet werden, um solch eine Reinheit zu
bewerten, oder ausreichend rein, so dass eine weitere Reinigung
die physikalischen und chemischen Eigenschaften, wie etwa enzymatische
und biologische Aktivitäten
der Substanz nicht nachweisbar verändern würden. Verfahren zur Reinigung
der Verbindungen, um im Wesentlichen chemische reine Verbindungen
zu erzeugen, sind Fachleuten bekannt. Eine im Wesentlichen chemisch
reine Verbindung kann aber ein Gemisch aus Stereoisomeren sein.
In solchen Fällen
kann eine weitere Reinigung die spezifische Aktivität der Verbindung
erhöhen.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
isolierte, im Wesentlichen reine DNA auf DNA-Fragmente, welche durch
von Fachleuten verwendeten Standardverfahren gereinigt worden sind,
siehe zum Beispiel Maniatis et al. (1982) Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor, Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY
und Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY.).
-
Wie hierin verwendet, beschreibt
die Hybridisierung unter Bedingungen einer speziellen Stringenz
die Stabilität
von Hybriden, die zwischen zwei einzelsträngigen DNA-Fragmenten gebildet
werden und bezieht sich auf die Bedingungen der ionischen Stärke und
Temperatur, bei der selche Hybride gewaschen werden nach einem Annealing
unter Bedingungen der Stringenz, die geringer sind oder gleich sind
wie diejenigen des Waschschritts. Normalerweise umfasst eine hohe,
mittlere und geringe Stringenz die folgenden Bedingungen oder dazu äquivalente
Bedingungen:
-
- 1) hohe Stringenz: 0,1 × SSPE oder SSC, 0,1 % SDS,
65°C
- 2) mittlere Stringenz: 0,2 × SSPE
oder SSC, 0,1 % SDS, 50°C
- 3) geringe Stringenz: 1,0 × SSPE
oder SSC, 0,1 % SDS, 50°C.
-
Äquivalente
Bedingungen beziehen sich auf Bedingungen, welche im Wesentlichen
hinsichtlich der gleichen Prozentzahl an Fehlpaaren in den resultierenden
Hybriden selektieren. Die Zugabe von Bestandteilen, wie etwa Formamid,
Ficoll und Denhardt-Lösung
beeinflussen Parameter wie etwa die Temperatur, bei der die Hybridisierung
durchgeführt
werden sollte und die Reaktionsgeschwindigkeit. Somit ist eine Hybridisierung in
5 × SSC,
in 20% Formamid bei 42°C
im Wesentlichen die gleiche wie die oben zitierten Bedingungen einer Hybridisierung
bei Bedingungen einer geringen Stringenz.
-
Die Rezeptur für SSPE, SSC und Denhardt's
und die Herstellung von entionisiertem Formamid sind beispielsweise
in Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning, A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Kapitel 8; siehe Sambrook et
al., Band 3, S. B13, siehe auch zahlreiche Kataloge, welche normalerweise
verwendete Laborlösungen
beschreiben) beschrieben. SSPE ist ein Phosphat-gepuffertes 0,18 NaCl
mit pH 7,4.
-
Wie hierin beschrieben, bedeutet
eine Kultur eine Vermehrung von Zellen in einem Medium, welches zu
deren Wachstum beiträgt,
und alle Subkulturen davon. Der Begriff Subkultur bezieht sich auf
eine Zellkultur , angezogen aus Zellen einer anderen Kultur (Ursprungskultur)
oder auf jede Subkultur der Ursprungskultur, ungeachtet der Anzahl
der Subkulturen, welche zwischen der interessierenden Subkultur
und der Ursprungskultur durchgeführt
wurden. Der Begriff "Kultivieren" bezieht sich auf den Prozess,
durch den eine solche Kultur vermehrt wird.
-
Wie hierin verwendet, ist eine wirksame
Menge einer Verbindung zur Behandlung einer speziellen Erkrankung
eine Menge, welche ausreichend ist, um die Symptome, die mit der
Erkrankung verbunden sind, zu verbessern oder auf verschiedene Art
und Weise zu verringern. Solch eine Menge kann als eine Einzeldosis verabreicht
werden oder kann gemäß einem
Gesundheitsplan verabreicht werden, wodurch sie wirksam ist. Die
Menge kann die Erkrankung heilen, wird aber normalerweise verabreicht,
um die Symptome der Erkrankung zu verbessern. Eine wiederholte Verabreichung
kann erforderlich sein, um die erwünschte Besserung der Symptome
zu erzielen.
-
Wie hierin verwendet, schließen pharmazeutisch
akzeptable Salze, Ester oder andere Derivate der Konjugate alle
Salze, Ester oder Derivate ein, welche von Fachleuten dieses Fachgebiets
leicht hergestellt werden können
unter Verwendung bekannter Verfahren für solch eine Derivatisierung,
und welche Verbindungen erzeugen, die Tieren oder Menschen ohne
wesentliche toxische Wirkungen verabreicht werden können und
welche entweder pharmazeutisch aktiv sind oder Prodrugs sind.
-
Wie hierin verwendet, bedeutet Behandlug
jede Art und Weise, auf welche die Symptome von einer Bedingung,
einer Erkrankung oder Krankheit verbessert werden oder auf andere
Art und Weise vorteilhaft verändert
werden. Behandlung umfasst auch jede pharmazeutische Verwendung
der vorliegenden Zusammensetzungen.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
die Verbesserung der Symptome einer speziellen Erkrankung durch Verabreichung
einer speziellen pharmazeutischen Zusammensetzung auf jegliche Verringerung,
entweder permanent oder zeitweilig, anhaltend oder transient, welche
der Verabreichung der Zusammensetzung zugeschrieben werden kann
oder damit assoziiert ist.
-
Wie hierin verwendet, ist eine Prodrug
eine Verbindung, welche nach in vivo-Verabreichung in die biologisch,
pharmazeutisch oder therapeutisch aktive Form der Verbindung metabolisiert
oder auf andere Art und Weise umgewandelt wird. Um eine Prodrug
zu erzeugen, wird die pharmazeutisch aktive Verbindung so modifiziert,
dass die aktive Verbindung mittels eines metabolischen Prozesses
regeneriert wird. Die Prodrug kann gestaltet werden, um die metabolische
Stabilität
oder Transportcharakteristika eines Arzneimittels zu verändern, Nebenwirkungen
oder Toxizität
zu maskieren, den Geschmack eines Arzneimittels zu verbessern oder andere
Charakteristika oder Eigenschaften eines Arzneimittels zu verändern. Durch
Kenntnis von pharmakodynamischen Prozessen und dem Arzneimittelmetabolismus
in vivo können
Fachleute dieses Fachgebiets Prodrugs der Verbindung gestalten,
wenn eine pharmazeutisch aktive Verbindung einmal bekannt ist (siehe zum
Beispiel Nogrady (1985) Medicinal Chemistry A Biochemical Approach,
Oxford University Press, New York, S. 388–392).
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
ED50 auf die Konzentration, bei der 50%
der Zellen nach einer festgesetzten Zeitdauer der Inkubation mit
einem hierin bereitgestellten Konjugat getötet werden.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
ID50 auf die Konzentration eines hierin
bereitgestellten Konjugats, welche erforderlich ist um nach einer
festgelegten Zeitdauer die Anzahl zu verringern oder 50% der Zellen,
die dem Konjugat ausgesetzt sind, zu eliminieren, im Vergleich zu
nicht behandelten Zellen.
-
Wie hierin verwendet, umfasst der
Begriff "Zytokin" Interleukine, Chemokine, Lymphokine, Monokine, Kolonie-stimulierende
Faktoren und Rezeptor-assoziierte Proteine und funktionelle Fragmente
davon. Für
die vorliegenden Zwecke beziehen sich Nichtchemokin-Zytokine auf
alle Zytokine außer
auf Chemokine, welche eine Wirkung als chemotaktischer Faktor besitzen,
die im Allgemeinen von anderen Zytokine nicht gezeigt wird.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
ein Chemokin auf ein Mitglied der Superfamilie von 40 oder mehr kleinen
(ungefähr
etwa 6 bis etwa 14 kDa), induzierbaren und sekretierten proinflammatorischen
Polypeptiden, welche primär
als chemotaktische Faktoren und Aktivatoren von speziellen Leukozytenzellsubtypen
agieren. Zusammen zielen Chemokine auf das gesamte Spektrum der
Leukozytensubtypen; jedes einzelne zielt nur auf einen Teil des
Spektrums. Chemokine, welche basische, Heparin bindende Proteine
sind, besitzen normalerweise, jedoch nicht notwendigerweise vier
Cysteine, welche fast allen Familienmitgliedern gemeinsam sind. Es
gibt vier Hauptgruppen von Chemokinen, drei davon schließen die
vier konservierten Cysteine ein; es könnten andere Gruppen identifiziert
werden. Die Gruppen werden durch die Anordnung der ersten zwei Cysteine definiert.
Wenn die ersten zwei Cysteine durch eine einzelne Aminosäure getrennt
sind, sind sie Mitglieder der CXC- Familie (auch α genannt); wenn die Cysteine
benachbart sind, werden sie in die CC-Familie klassifiziert (auch β genannt).
Wenn sie durch drei Aminosäuren
CX3C getrennt sind, sind sie Mitglieder
der dritten Gruppe. Die vierte Gruppe der Chemokine enthält zwei
Cysteine, entsprechend den ersten und dritten Cysteinen in den anderen
Gruppen. Für
vorliegende Zwecke schließen
die Chemokine Zytokine, wie etwa GM-CSF, IL-1, IL-4, welche nicht
mit CC-, CXC-, CX3C- und XC-Rezeptoren wechselwirken, nicht ein,
agieren nicht primär
als chemotaktische Faktoren für
Leukozyten und weisen keine regulatorischen Wirkungen auf das Wachstum,
die Differenzierung und Funktion der meisten Zelltypen auf. Weil
einige Zytokine an Rezeptoren binden, welche auf Zellen vorliegen,
welche auch Chemokinrezeptoren exprimieren, können bestimmte Konjugate von
auf Zytokin gerichteten Agenzien, wie etwa IL-4-Konjugate, in den
Verfahren zur Behandlung von entzündlichen Bedingungen verwendet
werden, insbesondere bei der Entzündung, die mit einem hierin
bereitgestellten Sekundärgewebeschaden
assoziiert ist.
-
Wie hierin verwendet, ist ein Chemokin-Toxin
ein Konjugat, welches ein Chemokin und ein Toxin enthält.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
der Begriff "funktionelles Fragment" auf ein Polypeptid, welches eine
biologische Funktion oder Aktivität besitzt, die durch einen
definierten funktionellen Assay identifiziert wird und welche mit
einer bestimmten biologischen, morphologischen oder phänotypischen
Veränderung
in einer Zelle oder einem Zellmechanismus im Zusammenhang steht.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich
der Begriff "enzymatische Untereinheit" auf die A-Untereinheit eines bestimmten
Toxins, welches entweder für
die N-Glykosidase- oder ADP-Ribosylierungsaktivität des Toxins
verantwortlich ist (Pastan et al., Annu. Rev. Biochem. 61: 331–54, 1992;
Stirpe et al., Bio/Technology 10: 405–12, 1992 und Sandvig und Van
Deurs, Physiol. Rev. 76: 949–66,
1996).
-
Wie hierin verwendet, schließt der hierin
verwendete Begriff "Antikörper"
intakte Moleküle
ebenso wie funktionelle Fragmente davon ein, wie etwa Fab, F(ab)'2 und Fv, welche die Epitopdeterminante binden
können.
Diese funktionellen Antikörperfragmente
behalten etwas von der Fähigkeit
bei, entweder mit derem entsprechenden Antigen oder Rezeptor selektiv
zu binden, und werden wie folgt definiert:
- (1)
Fab, das Fragment, welches ein monovalentes Antigen bindendes Fragment
eines Antikörpermoleküls enthält, kann
durch Verdau eines gesamten Antikörpers mit dem Enzym Papain
erzeugt werden, um eine intakte leichte Kette und einen Teil einer
schwerden Kette zu ergeben;
- (2) Fab', das Fragment eines Antikörpermoleküls, welches durch Behandlung
des ganzen Antikörpers
mit Pepsin erhalten werden kann, gefolgt von einer Reduktion, um
eine intakte leichte Kette und einen Teil der schweren Kette zu
ergeben; pro Antikörpermolekül werden
zwei Fab'-Fragmente
erhalten,
- (3) (Fab')2, das Fragment des Antikörpers, welches
durch Behandlung des gesamten Antikörpers mit dem Enzym Pepsin
ohne nachfolgende Reduktion erhalten werden kann; F(ab)'2 ist ein Dimer aus zwei Fab'-Fragmenten, die durch
zwei Disulfidbindungen zusammengehalten werden;
- (4) Fv definiert als gentechnisch verändertes Fragment, enthaltend
die variable Region der leichten Kette und die variable Region der
schweren Kette, exprimiert als zwei Ketten; und
- (5) Einzelkettenantikörper
("SCA", „Single
Chain Antibody"), ein genetisch verändertes Molekül, enthaltend die
variable Region der leichten Kette und die variable Region der schweren
Kette, verbunden durch einen geeigneten Polypeptidlinker, als ein
genetisch fusioniertes Einzelkettenmolekül.
-
Verfahren zur Herstellung dieser
Fragmente sind im Fachbereich bekannt (siehe zum Beispiel Harlow und
Lane, Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory,
New York, 1988).
-
Wie hierin verwendet, bedeutet der
Begriff "Epitop" jede antigene Determinante auf einem Antigen, an die
das Paratop eines Antikörpers
bindet. Epitope Determinanten enthalten chemisch aktive Oberflächengruppierungen
von Molekülen,
wie etwa Aminosäuren
oder Kohlenhydratseitenketten, und besitzen normalerweise spezifische
dreidimensionale Strukturcharakteristika ebenso wie spezifische
Ladungscharakteristika.
-
Wie hierin verwendet, bedeutet Peptid
und/oder Polypeptid ein Polymer, in dem die Monomere Aminosäurereste
sind, welche durch Amidbindungen verbunden sind, alternativ wird
es als ein Polypeptid bezeichnet. Wenn die Aminosäuren α-Aminosäuren sind,
kann entweder das optische L-Isomer oder das optische D-Isomer verwendet
werden, wobei die L-Isomere bevorzugt sind. Außerdem sollen nichtnatürliche Aminosäuren, wie
etwa β-Alanin,
Phenylgylcin und Homoarginin eingeschlossen sein. Häufig angetroffene
Aminosäuren, welche
nicht durch ein Gen codiert sind, können in hierin bereitgestellten
Ligand-Toxin-Chimären
auch verwendet werden, obwohl bevorzugte Aminosäuren diejenigen sind, welche
codierbar sind.
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Wie hierin verwendet, ist die effektive
Menge die Menge eines therapeutischen Agens, die notwendig ist,
um ein Symptom eines Sekundärgewebeschadens
in einem Objekt oder bei einem damit assoziierten Erkrankungszustand
zu verhindern, zu heilen, zu bessern oder zumindest teilweise aufzuhalten,
Ein Objekt ist jedes Säugetier,
bevorzugt ein Mensch.
-
B. Die Entzündungsreaktion
-
Eine Entzündung wird durch die Aktivierung
und Rekrutierung von mehreren Gruppen von Abwehrzellen des Immunsystems
(Leukozyten) an die Stelle der Verletzung oder des Traumas in die
Wege geleitet. Proinflammatorische Leukozyten schließen ein:
Makrophagen, Monzyten und Mikroglia (alle zusammen sind als mononukleäre Phagozyten,
MNPs bekannt), Neutrophile, Eosinophile und Subtypen der T-Lymphozytenabstammung.
Diese Zellen dienen dazu, den Körper
von unerwünschten
exogenen Agenzien (zum Beispiel Mikroben) oder endogenen Agenzien
(zum Beispiel Krebszellklonen) zu befreien, Zelltrümmer zu
entfernen und an der Gewebe- und Wundenreparatur teilzunehmen.
-
Leukozyten werden aktiviert und setzen
nachfolgend eine große
Menge von inflammatorischen Mediatoren frei, als eine Antwort auf
lösliche
Faktoren, freigesetzt von verletzten Zellen, die eine Nekrose durchlaufen.
Die von Leukozyten stammenden Mediatoren sind für den Heilungsprozess essentiell,
sie scheinen aber auch für
den Sekundärgewebeschaden
verantwortlich zu sein, welcher schließlich zu einer Organfunktionsstörung führen kann.
Die erste Welle der von Leukozyten stammenden Mediatoren schließt zahlreiche
Mitglieder der Zytokinsuperfamilie und mehrere wirksame Leukozytenchemolockstoffe
der Chemokinsuperfamilie ein.
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Zytokine und Chemokine halten ihre
eigene Produktion aufrecht und werden von Leukozyten über autokrine
und parakrine Mechanismen freigesetzt. Sie induzieren auch die Synthese
und Freisetzung einer zweiten Welle von Entzündungsmediatoren aus den Zellen,
welche sie ansteuern. Diese zweite Welle von Entzündungsmediatoren
schließt
ein, ist aber nicht beschränkt
auf Neurotoxine, proteolytische Enzyme, kationische Proteine, Arachidonsäuremetaboliten
und reaktive Sauerstoffspezies. Zytokine und Chemokine induzieren auch
die Expression von Zelladhäsionsmolekülen und
Zelloberflächenantigen
auf Leukozyten, Endothelzellen und Gliazellen, und beide Ereignisse
sind integrale Bestandteile der Entzündungsreaktion.
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Rückenmarks- und ZNS-Verletzung
-
Die auslösenden Ereignisse, wie etwa
Unfälle
von Motorfahrzeugen, welche zu einer Rückenmarksverletzung führen, werden
sinnvollerweise als die initiale oder erste Verletzung bezeichnet.
Das traumatisierte Rückenmark reagiert
schnell durch Hervorrufen einer normalen Entzündungsreaktion, welche gestaltet
ist, um die Verletzungsstelle von allem eindringenden fremden Material
wie Bakterien oder Viren zu befreien, die Wunde zu verschließen und
die Gewebereparatur zu fördern.
In diesem Umfang gleicht die Entzündungsreaktion des Rückenmarks
der Reaktion der Haut auf einen kleineren Schnitt oder eine Abschürfung, und
in beiden Fällen
kann eine bleibende Narbe gebildet werden.
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Während
die periphere Reaktion auf eine Verletzung als ein einzelnes enthaltenes
Ereignis gedacht werden kann, entwickelt die Rückenmarksreaktion sich zu einem
Punkt, wobei "normal" zu "ungeeignet" wird und im Wesentlichen eine
zweite Verletzung zugefügt
wird. Kurz gesagt, die Entzündungsreaktion
des Rückenmarks
schafft an der Stelle der Verletzung eine Umgebung, welche zu ungünstig ist,
um eine Nervenregeneration oder Reparatur zu unterstützen, den
Umfang dieser Region unter Einbeziehung nicht beschädigter Gegenden
des Strangs ausdehnt und tatsächlich
sowohl gesunde Neuronen als auch Oligodendrozyten tötet. Folglich
ist SCI ein Zweistufenverfahren, umfassend eine initiale oder auslösende Verletzung,
welche von einem Sekundärgewebeschaden
gefolgt wird.
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Wie hierin beschrieben, ist ein ungeeigneter
Verlauf einer Rückenmarksentzündung der
Hauptbeitrag zu dem Ausmaß der
Paralyse und sekundären
medizinischen Bedingungen, welche das typische Resultat einer SCI
sind. Aus einer klinischen Perspektive bedeutet dies, dass dem am
Rückenmark
verletzten Patienten viel mehr damit gedient wäre, wenn die Entzündungsreaktion
nie ausgelöst
worden wäre.
Wegen der weitergehenden Rückenmarksentzündung sind
die Aussichten einer erfolgreichen therapeutischen Intervention
düster.
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Untersuchungen bei SCI und generalisiertem
ZNS-Trauma haben einen klaren Beginn eines Sekundärgewebeschadens
gezeigt, welcher innerhalb von Stunden beobachtet wird, für mehrere
Wochen weitergehen kann, und von einer Periode der teilweisen Wiederherstellung
gefolgt wird. Ein Sekundärschaden
ist nachweisbar als Zelltod, Astrogliose, was zu einer Gliavernarbung,
Neovaskularisation, Demyelinisierung und einem Verlust der sensorischen
und motorischen Funktion (das heißt Paralyse) führt. Der
Zeitverlauf des Sekundärschadens
und der teilweisen Wiederherstellung sind mit dem Ausmaß der Entzündung an
der Stelle der Verletzung eng korreliert.
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Die frühen Ereignisse bei einer ZNS-Entzündung schließen die
Aktivierung und Proliferation vorhandener Mikroglia und infiltrierender
MNPs ein. Mikroglia sind eine bestimmte Klasse von MNPs und die
vorliegenden Immuneffektorzellen des ZNS. Es sind die inflammatorischen
Wirkungen dieser Zellen, welche auf zellulärem Niveau einen Sekundärschaden
verursachen. Weiterhin helfen von MNP stammende Zytokine und Chemokine
bei der Aktivierung und Rekrutierung von Monozyten, Neutrophilen
und T-Lymphozyten an der Stelle der Verletzung, ein Prozess, welcher
gestartet wird als eine Konsequenz der Hochregulierung von Zelloberflächenantigenen
und Zelladhäsionsmolekülen, einschließlich Integrine,
Selektive und intrazelluläres
Adhäsionsmolekül-1 (I-CAM) auf Leukozytensubtypen,
Endothelzellen und Astrozyten. Neutrophile und T-Zellen tragen zum
Sekundärschaden
bei durch Freisetzung ihrer eigenen Zytokine, Chemokine, reaktiven
Sauerstoffspezies und Proteinasen in das Entzündungsmilieu. Diese Entzündungsereignisse
führen
zu einem fokalen Tod von Neuronen und Oligodendrozyten (die Myelin
produzierenden Zellen des ZNS), kombiniert mit der Demyelinisierung
von umgebenden Axonen.
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Die Rolle der Zytokine bei
einem Sekundärschaden
des ZNS
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MNPs, Neutrophile, T-Lymphozyten
und Astrozyten erzeugen, sekretieren und reagieren auf mehrere Zytokine,
einschließlich
IL-1, TNF-α,
IL-3, IL-4, IL-6, IL-8, GM-CSF und IFN. Diese Zytokine modulieren
die meisten Leukozytenfunktionen, einschließlich: phagozytotische Aktivität, die Expression
von Zelloberflächenantigenen
und Zelladhäsionsmolekülen und
die Herstellung von Sauerstoffradikalen. Weiterhin können diese
Zytokine direkt mit dem Gliavernarbungsprozess verbunden sein oder
in einigen Fällen über die induzierte
Freisetzung von neurotoxischen und cytotoxischen Faktoren verbunden
sein. TNF-α ist
mit der Pathogenese von EAE und mehreren anderen demyelinisierenden
Erkrankungen in Verbindung gebracht worden. Zum Beispiel ist eine
MNP-spezifische Hochregulierung von TNF-α und TNF-α-Rezeptoren im Nervensystem von AIDS-Patienten
gezeigt worden. In vitro-Untersuchungen
zeigen, dass TNF-α für Oligodendrozyten
direkt cytotoxisch ist und die mikrogliale Phagozytose von Myelin
stimuliert. Außerdem
steigert TNF-α den
IFN-γ-induzierten
Zelltod von Oligodendrozyten-Vorläuferzellen.
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Leukozytisches und astrogliales GM-CSF
und IL-3 sind zusammen mit Tlymphozytischem IL-4 starke Mitogene
und Aktivatoren von MNPs. Diese Faktoren tragen zusammen mit anderen
zur Pathogenese von entzündlichen
Autoimmunerkrankungen bei, sehr wahrscheinlich über die schnellere Phagozytose
von Myelin, die zuvor diskutiert wurde. In mehreren interessanten
Untersuchungen wurden transgene Mäuse hergestellt, um chronische
geringe Spiegel von entweder IL-3, IL-6 oder TNF-α im ZNS zu
erzeugen, welches zu einer Proliferation und Aktivierung von MNPs
in der weißen
ZNS-Substanz führte
und anschließend
zu einer primären Demyelinisierung
und einer motorischen Erkrankung.
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Die Rolle der Chemokine
bei einem Sekundärschaden
des ZNS
-
Wie oben angemerkt sind Chemokine
eine Superfamilie von kleinen (ungefähr etwa 6 bis etwa 14 kDa),
induzierbaren und sekretierten chemotaktischen Zytokinen, welche
primär
auf Leukozytensubtypen wirken. Die Superfamilie wird unterteilt
in vier Unterfamilien, basierend auf der Position (oder Existenz)
von vier konservierten Cysteinresten in den Primärsequenzen. Die Mitglieder
der CXC- oder "α"-Familie
besitzen eine zwischenliegende Aminosäure zwischen den ersten zwei
konservierten Cysteinen, wohingegen die CC- oder "β"-Familie
dies nicht besitzt. Die C- oder "γ"-Chemokine
besitzen nur die zweiten und vierten konservierten Cysteinreste.
Es ist eine vierte "δ"-Familie beschrieben worden. Diese Familie
hat drei zwischenliegende Aminosäuren
zwischen den ersten zwei konservierten Cysteinen (somit werden sie als
die CX3C-Familie bezeichnet) gemeinsam. Das CX3C-Chemokin Fraktalkine
unterscheidet sich von Mitgliedern der anderen Familie darin, dass
es in löslichen
und membrangebundenen Formen existiert.
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Die Rezeptorbindung von Chemokinen
an deren Zielzellen ist ein komplexes und sich ständig entwickelndes
Gebiet der Untersuchung. Es ist gezeigt worden, dass die α-Chemokinfamilie
an einen oder mehrere von fünf
CXC-Rezeptoren (CXCR 1-5) bindet, während die β-Chemokinfamilie an einen oder
mehrere von 10 CC-Rezeptoren (CC1-9) bindet. Die Rezeptorbindungspiofile
für eine
ausgewählte
beispielhafte nicht beschränkende
Gruppe von αund
(3-Chemokinen werden in Tabelle 1 dargestellt. Nichtwiderstehend
des Vorliegens von passenden Rezeptoren, ist die Zellspezifität eines
gegebenen Chemokins in großem
Ausmaß,
obwohl nicht ausschließlich
eine Angelegenheit, ob es MNPs oder Neutrophile oder beide ansteuert.
Außerdem sind
Eosinophile herausragende Ziele für die β-Chemokine (siehe Tabelle 1).
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Die Bindungsaffinitäten, Spezifitäten und
die unterschiedliche Verteilung von Rezeptorsubtypen auf den Zielzellen
bestimmen im Allgemeinen den Beitrag, den ein bestimmtes Chemokin
zu dem Entzündungsprozess
leisten wird. Das biologische Profil eines bestimmten Chemokins,
das in einer Einstellung bestimmt wird, kann sich in einer anderen
nicht bewahrheiten, insbesondere, wenn sich das Verhältnis und
der Aktivierungszustand von Zielzellen während eines Traumas oder einer
Erkrankung verändert.
Folglich muss das biologische Profil eines gegebenen Chemokins von
Fall zu Fall etabliert werden. Zum Beispiel sind die Wirkungen des
chemotaktischen Monozytenproteins-3 (MCP-3) ähnlich wie denjenigen von MCP-1,
aber das erstere bindet an einen größeren Zellbereich. Zusätzlich zu
einer bereits komplizierten Situation binden Chemokine auch auf
eine Art und Weise an Heparin und Glykosaminoglykane an der Zelloberfläche, welche
vermutlich die Beibehaltung eines Gradienten erleichtert, der für eine Leukozytenaktivierung
und einen Transport (Extravasation) aus dem Kreislauf in das entzündete Gewebe
benötigt
wird.
-
Chemokine agieren auf eine autokrine
oder parakrine Art und Weise, und deren Rezeptoren sind während einer
Erkrankung hochreguliert. In vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass verschiedene
Stimuli, einschließlich
Lipopolysaccharid (LPS), IL-1, IFN und TFN-α die Expression und Sekretion
von Chemokinen aus verschiedenen ZNS- und Nicht-ZNS-Zelltypen induzieren.
Zum Beispiel MCP-1, das inflammatorische Makrophagenprotein-1β (MIP-1β) und RANTES
(reguliert bei Aktivierung, exprimiert und sekretiert von normalen T-Zellen; „Regulated
on Activation, Normal T cell Expressed und Secreted") von Astrozyten,
Mikroglia und Leukozyten. Einmal freigesetzte Chemokine bewirken
gleichzeitig eine Chemoattraktion und Aktivierung von Mikroglia,
Makrophagen, Neutrophilen und T-Lymphozyten an der Stelle der Verletzung.
Eine Chemokin-vermittelte Aktivierung bedeutet die induzierte Synthese
und Sekretion von reaktiven Sauerstoffspezies, Proteasen und Zytokinen
aus den passenden Zielzellen, mit einem nachfolgenden Anstieg des
Sekundärschadens,
welcher direkt den sekretierten Agenzien zuzuschreiben ist.
-
Um sich spezifischeren Beispielen
zuzuwenden, die CC-Chemokine, MCP-1, MIP-1α, MIP-1β und RANTES werden von Astrozyten
und Makrophagen nach einer mechanischen Verletzung des Gehirns exprimiert,
und deren Expression korreliert mit dem Beginn einer reaktiven Gliose
und dem Auftreten von MNPs an der Stelle der Verletzung. In einem ähnlichen
Beispiel ist die Expression von MCP-1 und MIP-1α in MNPs und Astrozyten nach
einer fokalen zerebralen Ischämie
in der Ratte nachgewiesen worden. In einem komplexeren Beispiel
ist eine selektive und zeitabhängige
Hochregulierung von wachstumsreguliertem Onkogen (GRO-α) gezeigt
worden. Das Interferon-γ-induzierbare
Protein (IP-10) und MCP-1 und 5 wurden innerhalb der ersten 6 bis
24 h nach einer Rückenmarksprellungsverletzung
in der Ratte beobachtet. GRO-α-Expression und Chemoattraktion
von Neutrophilen ist ein frühes
Ereignis (innerhalb von 6 h), IP-10-Expression und T-Zellchemoattraktion
ist ein mittleres Ereignis (6 bis 12 h) und schließlich ist
die MCP-1 und 5-Expression und eine MNP-Chemoattraktion ein spätes Ereignis
(12 bis 24 h). Im Gegensatz dazu schien die Expression von MIP-1α und RANTES
bei einer Rückenmarksprellung
wenig beeinflusst zu sein, womit nicht gesagt ist, dass die infiltrierenden
und proliferierenden Zellen keine Rezeptoren für diese zwei β-Chemokine
besitzen.
-
Mehrere Wissenschaftler haben Chemokine
bei einer experimentellen Autoimmunenzephalomyelitis (EAE) untersucht
und gezeigt, dass Endothelzellen, MNPs und Astrozyten MCP-1 zu Beginn
der akuten Phase exprimieren. Monozyten infiltrieren die Verletzungsstellen
24 h später
und dies wird gefolgt von einer weltverbreiteten Expression von
MCP-1 im Rückenmark.
Die Expression von MIP-1α,
MIP-1β,
RANTES und MCP-3 schwankt entsprechend der Schwere oder des Status
von EAE. Die zeitlichen und räumlichen
Muster der Chemokinexpression regulieren die Pathogenese der Erkrankung,
und MIP-1α und MCP-1
kontrollieren die MNP-Infiltration während einer akuten bzw. rezidivierenden
EAE. Schließlich
zeigen transgene Mäuse,
die MCP-1 überexprimieren,
eine deutliche MNP-Infiltration in das ZNS.
-
Der Beitrag von Apoptose
zu einem Sekundärschaden
-
In der anfänglichen Phase eines ZNS-Traumas,
einschließlich
SCI, beginnen schwer geschädigte
Zellen fast sofort zu sterben; der passive Prozess einer Nekrose.
Nachfolgend einer Zellaktivierung leiten Entzündungsmediatoren eine zweite,
verzögerte
und anhaltende Periode des Zelltods in die Wege, welche einen aktiven
zellulären
Selbstmordprozess ergibt, der manchmal "programmierter Zelltod"
oder häufiger
Apoptose genannt wird. Apoptotische Wirkungen erstrecken sich sowohl
auf Neuronen als auch Oligodendrozyten, und deren Beitrag zum sekundären Schaden
ist progressiv. Wenn sie einmal induziert ist, kann Apoptose über eine verlängerte Zeitperiode
und in Gebieten auftreten, welche von der anfänglichen Stelle der Verletzung
anatomisch entfernt sind. Die zeitliche und räumliche Wirkung der Apoptose
kann auch erklären,
warum der Zelltod noch immer beobachtet wird, wenn Immunzellen an
oder nahe der Stelle der Verletzung nicht mehr länger nachweisbar sind.
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Apoptose ist in einer Vielzahl von
entzündlichen
und traumatischen Bedingungen beobachtet worden, einschließlich SCI,
AD, MS, traumatischer Gehirnverletzung und Schlaganfall, Lungenerkrankung
und Krebs. Zum Beispiel ist die Apoptose von Neuronen und Oligodendrozyten
(assoziiert mit einer Demyelinisierung) in einer Anzahl von Tiermodellen
für ZNS-Trauma
und SCI sichtbar. Daten von typischen Tiermodellen eines ZNS-Traumas
zeigen, dass die Apoptose ziemlich früh beginnt (innerhalb von Stunden)
und sich auf mindestens 1 Woche nach der Verletzung erstreckt. In
einigen Fällen
ist das experimentelle Protokoll verlängert worden und die Apoptose
ist 3 Wochen nach der Verletzung immer noch nachweisbar. In mindestens
einer veröffentlichten
Studie weisen die Daten darauf hin, dass es zwei unterschiedliche
apoptotische Wellen gibt. Eine immunhistochemische Untersuchung
von humanem Rückenmark
von Patienten, welche zwischen 3h und 2 Monaten nach einer SCI starben,
zeigten in 93% der Fälle
eine Apoptose von Neuronen und Oligodendrozyten. In den Tier- und
postmortalen Untersuchungen wurden apoptotische Ereignisse in einer
Entfernung von der Stelle der Verletzung nachgewiesen.
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Apoptotische Mechanismen schließen Veränderungen
in den intrazellulären
Signalwegen und der Genexpression ein. Die Aktivierung von intrazellulären Endonucleasen
und Proteasen (zum Beispiel Caspasen) führt zu einer DNA-Spaltung (der
charakteristischen "DNA-Leiter", beobachtet mitttels Gelektrophorese),
teilweiser Degradation des intrazellulären Cytoskeletts und der Organellen
und schließlich
zu einem verzögerten Zelltod.
In ZNS wird Apoptose initiiert durch von Leukozyten und Astroglia
stammenden Entzündungsmediatoren
einschließlich
Zytokinen, Chemokinen, reaktiven Sauerstoffspezies, NO und exzitatorischen
Aminosäuren.
Erneut unterstreicht dies den Beitrag dieser Mediatoren zum Sekundärgewebeschaden.
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Die Bedeutung und relative Intensität von Apoptose
und Nekrose scheinen für
einen bestimmten Mediator unterschiedlich zu sein und NMDA-Rezeptorantagonisten
und NO töten
beispielsweise Neuronen unter Verwendung beider Mechanismen. NMDA-
oder NO-vermittelte Apoptose beteiligt die Aktivierung der intrazellulären Caspase-Kaskade.
Reaktive Sauerstoffspezies, eine Folge der NMDA- und NO-Aktivierung,
sind wahrscheinlich auch in die Apoptose involviert, aber es scheint,
dass die Sauerstoffradikalbildung und Lipidperoxidation stromabwärts der
Caspase-Aktivierung
auftritt. Im Gegensatz dazu können
von Leukozyten stammende Zytokine die Apoptose entweder aktivieren
oder supprimieren. Zum Beispiel induziert TNA-α Apoptose in einer Vielzahl
von Zellitypen durch mindestens zwei verschiedene intrazelluläre Signalwege.
IL-1 β besitzt
mit NO eine synergistische Rolle bei der Aktivierung der Apoptose,
aber GM-CSF und IL-3 supprimieren die Apoptose von humanen und Rattenleukozyten.
GM-CSF supprimiert die Apoptose von humanen Neutrophilen, was der Aktivierung
des FAS oder sogenannten "Todes"-Rezeptor folgt, und die Zellen
behalten ihre Fähigkeit,
Sauerstoffradikale und Proteasen zu erzeugen. IL-4, ein starkes
Mitogen für
Mikroglia supprimiert die Apoptose in humanen Neutrophilen über einen
Mechanismus, der die Induktion der de novo-Proteinsynthese einschließen kann.
Diese Beispiele deuten darauf hin, dass eine Suppression oder Aktivierung
der Apoptose zu einem Sekundärgewebeschaden
führt,
welcher von dem exakten Gemisch der Entzündungsmediatoren an der Stelle der
Verletzung abhängt.
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Leukozyten-vermittelte Entzündung in
ZNS- und Nicht-ZNS-Erkrankungen und Bedingungen
-
Die Unterscheidung zwischen einer
Erkrankung und einer klinischen Bedingung ist nicht immer einfach
zu treffen. Zum Beispiel kann ein Profiboxer im Verlauf seiner Karriere
eine Vielzahl von geschlossenen Kopfverletzungen (eine Bedingung)
erleiden und kann dahingehend eine Form der Demenz (Dementia pugilistica)
im späteren
Leben entwickeln, die sehr ähnlich
ist mit der Alzheimer-Krankheit. Die Ähnlichkeiten zwischen einer
traumatischen Verletzung des Nervensystems, welche primär abhängen von
aggressiven Entzündungsprozessen
und einem Sekundärschaden,
und einer Anzahl von neurodegenerativen Erkrankungen sind auffallend.
In der Tat zeigt ein neuerer Bericht, dass die Entzündungsreaktion,
ausgelöst
durch ein Kopftrauma, einen Patienten gegenüber AD anfällig macht, und dass eine Gehirnentzündung bei
AIDS-Patienten die amyloide Plaquebildung, ein Merkmal der AD, begünstigt.
Von dieser Perspektive aus gesehen teilen die Erkrankungen, die
durch die hierin bereitgestellten Konjugate angesteuert werden,
eine gemeinsame Ethyologie und/oder Pathologie.
-
Ein Sekundärschaden des ZNS ist beispielhaft
für den
Verlauf von Ereignissen und die Rolle von Chemokinen und Chemokinrezeptor-tragenden
Zellen im progressiven Schaden, der bei pathophysiologischen Entzündungsreaktionen
beobachtet wird. Wie unten beschrieben wird und wie es Fachleuten
bekannt ist, spielen Immuneffektorzellen eine Rolle bei der Pathologie
zahlreicher Erkrankungen und entzündlicher Prozesse, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf eine entzündliche
Lungenerkrankung, Krebsarten, insbesondere bei festen Tumoren, in
denen große
Mengen an infiltrierenden Leukozyten beobachtet werden, Angiogenese,
viralen und bakteriellen Infektionen einschließlich einer HIV-Infektion,
Autoimmunerkrankungen und anderen.
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C. Bestandteile der Konjugate
-
1. Zusammenfassung
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Hierin werden Verbindungen und Zusammensetzungen
bereitgestellt, und deren Verwendungen zur Behandlung pathologischer
Bedingungen, die verbunden sind mit Entzündungsreaktionen, insbesondere
Entzündungsreaktionen,
welche assoziiert sind mit der Aktivierung, Proliferation und Migration
von Immuneffektorzellen, einschließlich Leukozytenzelltypen,
Neutrophilen, Makrophagen; Eosinophilen und andere solche Zellen,
und die pathophysiologischen Bedingungen, die mit diesen Entzündungsreaktionen
verbunden sind.
-
Im Folgenden werden bereitgestellt:
-
- (1) Zusammensetzungen und deren Verwendungen zur Behandlung
der pathophysiologischen Bedingungen, die verbunden sind mit Entzündungsreaktionen,
vermittelt durch Immuneffektorzellen, durch Ansteuern und Liefern
cytotoxischer Agenzien an diese Zellen. Diese pathophysiologischen
Bedingungen schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf den Sekundärgewebeschaden,
der assoziiert ist mit oder eine Konsequenz dieser Entzündungsreaktionen
ist. In Abhängigkeit
vom Timing der Behandlung, der Dauer der Behandlung und der Bedingung
oder Erkrankung hemmen, verbessern oder blockieren die Verfahren
diese Reaktionen.
-
Das Ansteuern und die Lieferung werden
durch Rezeptoren bewirkt, welche auf diesen Zellen exprimiert werden.
Solche Rezeptoren schließen
diejenigen für
Zytokine und insbesondere Rezeptoren für Chemokine ein. Folglich werden
insbesondere Chemokinrezeptoren angesteuert. Auch angesteuert werden
andere Rezeptoren, wie etwa Rezeptoren für Nichtchemokin-Zytokine, wie etwa
IL-4 und GM-CSF, welche auf diesen Zellen exprimiert werden. Die
hierin bereitgestellten Konjugate (siehe (2)) sind für eine Verwendung
in diesen Verfahren vorgesehen. Es können auch andere Konjugate,
die Fachleuten bekannt sind, wie etwa IL-4 und Toxin enthaltende
Konjugate verwendet werden, um alle Zelltypen anzusteuern, die dafür spezifische
Rezeptoren exprimieren.
-
Bereitgestellt werden folglich Zusammensetzungen
und deren Verwendungen, welche die hierin bereitgestellten Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien
verwenden und Zusammensetzungen und deren Verwendungen, welche bekannte
Konjugate verwenden, die Liganden enthalten, die an Rezeptoren binden,
welche auf Zellen vorliegen, die in diese pathophysiologischen Entzündungserkrankungen
involviert sind.
-
- (2) Es werden auch Konjugate bereitgestellt, welche ein
Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens und ein zielorientiertes Agens
enthalten. Diese Konjugate sind vorgesehen für eine Verwendung in den obigen
Verfahren, können
aber auch verwendet werden, um irgendein Agens an Zellen zu lieferen,
welche Rezeptoren exprimieren, mit denen Chemokine wechselwirken
und eine Internalisierung von gebundenen Anteilen bewirken oder erleichtern.
- (3) Es werden auch Zusammensetzungen und deren Verwendungen
bereitgestellt, in denen die obigen Verfahren kombinert werden mit
anderen im Fachgebiet bekannten Verfahren zur Behandlung der Erkrankungen, die
verbunden sind mit den pathophysiologischen Entzündungsreaktionen.
-
2. Chemokinrezeptor-Ansteuerungsanteile
-
Zur Verwendung hierin ist jedes Agens
vorgesehen, welches selektiv Rezeptoren ansteuert, die auf der Palette
von Zellen gefunden werden, an die irgendein Chemokin selektiv bindet.
Das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens wird bevorzugt ausgewählt aus
der Familie der Chemokine (ungefähr
etwa 6 bis etwa 14 kDa), die 40 oder mehr Polypeptide darstellt,
welche die Aktivierung, Migration, Proliferation von verschiedenen
Immuneffektorzellen fördern,
die in Entzündungsreaktionen
involviert sind. Wie oben angemerkt, ist diese Familie in mindestens
vier Untergruppen unterteilt, basierend auf der Position oder Existenz
von vier konservierten Cysteinresten. Die Mitglieder der CXC-Chemokin-
(oder α)
Unterfamilie besitzen eine zwischenliegende Aminosäure zwischen
den ersten zwei konservierten Cysteinen, wohingegen die Mitglieder
der CC- (oderβ)
Unterfamilie dies nicht tun. Den C- (oder γ)-Chemokinen fehlt der erste und dritte
Cysteinrest. Im Allgemeinen wirken die α-Chemokinmitglieder bevorzugt
auf Neutrophile und T-Lymphozyten und die β-Chemokine wirken auf Monozyten,
Makrophagen und T-Lymphozyten. Außerdem wirken mehrere Mitglieder
der α- und β-Chemokinunterfamilien
auf dendritische Zellen, welche migratorische Zellen sind, die wirksame
Antigenpräsentierende
Eigenschaften aufweisen, und vermutlich bei der Pathophysiologie
von vielen Entzündungserkrankungen
beteiligt sind (Xu et al., L. Leukoc. Biol., 60: 365–71, 1996
und Sozzani et al., J. Immunol., 159: 1993-2000, 19971. Kürzlich ist über ein viertes humanes Chemokin
des CX3C-Typs, bezeichnet als Fraktalkine, berichtet worden (Bazan
et al., Nature 385: 640–4, 1997;
Imai et al., Cell, 91: 521-30, 1997; Mackay, Curr. Biol. 7: R384-6,
1997). Anders als andere Chemokine existiert Fraktalkine in Membran-
und löslichen
Formen. Die lösliche
Form ist ein wirksamer chemotaktischer Faktor für Monozyten und T-Zellen. Der
Zelloberflächenrezeptor
für dieses
Chemokin wird CX3CR1 bezeichnet. Es sollte erwähnt werden, dass es feine Unterschiede zwischen
der chemischen Natur und den physiologischen Wirkungen von Chemokinen
geben kann, die von verschiedenen Spezies stammen (Baggiolini et
al., Adv. Immunol., 55: 97–179,
1994 und Haelens et al., Immunobiol., 195: 499–521, 19961.
-
a. Chemokine
-
Chemokine üben ihre Wirkungen durch Bindung
an spezifische Zielzellrezeptoren aus (zum Beispiel CXCR-1 mit 5
und CCR-1 mit 9, XCR1 und CX3CR-1 ). Diese Rezeptoren binden an
die verschiedenen Chemokinliganden in einer überlappenden und komplexen
Art und Weise (siehe Tabelle 1 unten). Die Spezifität (oder
die Spezifitäten)
der Rezeptorbindung und die zelluläre Verteilung von bestimmten
Rezeptoren bestimmen die inflammatorischen Zelltypen, die ein bestimmtes
Chemokin beeinflussen wird. Zum Beispiel besitzt MCP-3 ähnliche
Wirkungen wie MCP-1, bindet aber an einen breiteien Bereich von
Zellsubtypen (Combadiere et al., J. Biol. Chem., 270: 29671–5, 1995;
Franci et al., J. Immunol., 154: 6511–7, 1995; Weber et al., J.
Immunol., 154: 4166-72, 1995; Gong et al., J. Biol. Chem., 271:
10521–27,
1996 und Proost et al., J. Leukoc. Biol., 59: 67–74, 1996). Außerdem binden
Chemokine an Heparin und Glykosaminoglykane der Zelloberfläche auf
eine Art und Weise, welche vermutlich die Aufrechterhaltung eines
Chemokingradienten erleichtert, der für die Aktivierung und die Verschiebung
von Leukozyten benötigt
wird (Schall et al., Current Biol., 6: 865–73, 1994 und Tanaka et al.,
Immunology Today, 14: 111–15,
1993).
-
Nicht beschränkende Beispiele für Chemokine
zur Verwendung in den hierin bereitgestellten Konjugaten und Verfahren
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf die α-, β- und γ-Untergruppen
der Chemokine. Insbesondere schließen momentan bevorzugte Chemokine
zur Verwendung als der proteinartige Ligandenanteil in den Chimären Ligand-Toxinen
ein, sind aber nicht bechränkt
auf die α-Chemokine,
die im Fachgebiet als IL-8 bekannt sind, Granulozyten-chemotaktisches
Protein-2 (GCP-2); wachstumsbezogenes Onkogen-α (GRO-α), GRO-β und GRO-γ; das von Epithelzellen abgeleitete
Neutrophile aktivierende Peptid-78 (ENA-78); das basische Plättchenprotein
(PBP); das Bindegewebe aktivierende Peptid III (CTAP III); das Neutrophile
aktivierende Peptid-2 (NAP-2); der Plättchenfaktor 4 mit geringer
Affinität
(LAPF-4); Monokin, induziert durch Interferon γ (MIG); der Plättchenfaktor
4 (PF4); das Interferon-induzierbare Protein 10 (IP-10, welches
für Monozyten,
T-Zellen und glatte Muskelzellen wirksame Funktionen als chemotaktischer
Faktor besitzt); die von Stromazellen stammenden Faktoren SDF-1
a, SDF-1β und
SDF-2; die β-Chemokine,
die im Fachgebiet als die Monozytenchemotaktischen Proteine MCP-1,
MCP-2, MCP-3, MCP-4 und MCP-5 bekannt sind; die Makrophagen-inhibitorischen
Proteine MIP-1α MIP-1β, MIP-1γ, MIP-2,
MIP-2α,
MIP-2β,
MIP-3α MIP-3β, MIP-4 und MIP-5;
das von Makrophagen stammende Chemokin (MDC); das humane Chemokin
1 (HCC-1); RANTES; Eotaxin 1; Eotaxin 2; TARC; SCYA17 und I-309;
das Dendritenzell-Chemokin 1 (CD-CK-1); das γ-Chemokin, Lymphotaktin; die
lösliche
Form des CXC3-Chemokins
Fraktalkine, alle anderen, die Fachleuten bekannt sind; und alle
synthetischen oder modifizierten Proteine, die entworfen wurden,
um and die Chemokinrezeptoren zu binden. Chemokine können unter
Verwendung von Routineverfahren aus natürlichen Quellen isoliert werden, oder
unter Verwendung einer Nukleinsäure,
die für
das Chemokin codiert, exprimiert werden. Biologisch aktive Chemokine
sind rekombinant in E. coli exprimiert worden (zum Beispiel diejenigen,
welche von R&D
Systems, Minneapolis, MN kommerziell erhältlich sind).
-
Chemokinrezeptoren auf Zellen, die
einen Sekundärgewebeschaden
fördern,
gehören
im Allgemeinen zu der Superfamilie der G-Protein-gekoppelten Rhodopsin-ähnlichen
Rezeptoren mit 7 Transmembrandomänen.
Es ist bevorzugt, dass das Chemokin in chimärem Ligand-Toxin mit einer
Spezifität
für mindestens
einen Chemokinrezeptor auf einer Immuneffektorzelle bindet, welche
in Entzündungsprozesse
involviert ist, wie etwa diejenigen, welche einen Sekundärgewebeschaden
fördern.
Solche Rezeptoren schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf beispielsweise ein oder mehrere der Rezeptoren, die im Fachgebiet
als der Duffy-Antigenrezeptor für
Chemokine (DARC) bekannt sind, CXCR-1, CXCR-2, CXCR-3, CXCR-4, CXCR-5,
CCR-1, CCR-2A, CCR-2B, CCR-3, CCR-4, CCR-5, CCR-6, CCR-7, CCR-8,
CCR-9, CX3CR-1, CD97, XCR1 und andere Chemokinrezeptoren.
-
Tabelle 1 unten zeigt eine Liste
typischer Chemokine, die in Zusammenhang stehen mit pathophysiologischen
Entzündungsreaktionen,
einschließlich
einem Sekundärgewebeschaden,
den Rezeptor (die Rezeptoren), an die sie binden, und die Zelltypen,
welche durch jedes von ihnen in Menschen beeinflusst werden. Tabelle
1
- M
- von MNP abstammende
Zellen (Monzyten, Makrophagen und Mikroglia)
- N
- Neutrophile
- T
- T-Lymphozytenzellsubtypen
- L
- Leukozytenzellsubtypen
- E
- Eosinophile
- B
- Basophile
- NK
- natürliche Killerzellen
- Dc
- dendritische Zellen.
-
Außerdem schließen Chemokine
ALP und Lungkine (siehe zum Beispiel SEQ NO.69 bzw. 70; siehe auch
Hromas et al. (1999) Biochem. Biophys. Res. Comm. 258: 737–740) und
Lungkine (siehe Rossi et al. (1999) J. Immunol.
-
162: 5490–5497), Tim-1, ein humanes
CXC-Chemokin (siehe zum Beispiel internationale PCT-Anmeldung Nr.
WO 99/33990, basierend auf der US-Anmeldung mit der Seriennummer 09/026,546;
siehe auch EMBL-Datenbank ID HS1301003, Signaturnummer AA5056541,
Chemokine und Chemokinähnliche
Peptide, die in der internationalen PCT-Anmeldung Nr. WO 99/32631
beschrieben werden, Lkn-1, beschrieben in der internationalen PCT-Anmeldung
Nr. WO 99/28473, Chemokin α-5,
Chemokin α-6,
Chemokin β15
und andere ein.
-
Die Daten in Tabelle 1 betreffen
Menschen. Es kann Speziesunterschiede zwischen den spezifischen Eigenschaften
der Chemokinrezeptoren geben, und Chemokine können verschiedene Affinitäten für verschiedene
Rezeptoren besitzen. Folglich können
speziesspezifische Konjugate hergestellt werden. Es können sogar
allelische Unterschiede in Rezeptoren unter Mitgliedern einer Spezies
vorhanden sein, und falls nötig
können
Allel-spezifische Konjugate hergestellt werden. Außerdem können verschiedene
Spezies Homologe des humanen Chemokins exprimieren. Zum Beispiel
ist TCR-3 das murine Homologe des humanen I-309 (Goya et al., J.
Immunol. 160: 1975–81,
1998).
-
Es ist verständlich, dass andere Chemokine
bekannt sind und dass solche Chemokine und dafür spezifische Rezeptoren identifiziert
werden können,
und falls notwendig hergestellt werden können und verwendet werden können, um
Konjugate, wie hierin beschrieben, zu erzeugen. Die Erkrankungen,
für die
die resultierenden Konjugate verwendet werden können, können durch die Spezifität und durch
Zellpopulationen, auf denen Rezeptoren dafür exprimiert werden, bestimmt
werden, und können
auch empirisch bestimmt werden unter Verwendung von in vitro- und
in vivo-Modellen, die Fachleuten bekannt sind, einschließlich derjenigen,
die hierin erläutert,
beschrieben werden und/oder auf die hierin verwiesen wird.
-
b. Selektion eines Chemokins
-
Chemokine zur Verwendung in den Konjugaten
werden ausgewählt
entsprechend der zu behandelnden Erkrankung oder Krankheit und auch
entsprechend dem Timing und der Dauer der Behandlung. Ein Chemotoxin,
welches ein höheres
Ausmaß an
Rezeptorspezifität
aufweist, kann zum Beispiel in einem frühen Stadium eines Sekundärgewebeschadens
wünschenswert
sein, wo beispielsweise Mikroglia und/oder Makrophagen eine Entzündung einleiten.
Das Entfernen dieser Zellen mit einem sehr spezifischen Agens kann
das Potential zur Aktivierung der Umgebung und bislang gutartiger
Zellen verringern. Wenn in einem Zwischenstadium oder in späten Stadien
der Erkrankung andere Leukozytenuntergruppen rekrutiert werden,
kann ein breiteres Spektrum der Zellspezifität wünschenswert sein. Außerdem würde ein
passendes Chemotoxin mit breitem Spektrum einen sehr starken Schlag
für diese
beschränkten
Leukozytenpopulationen liefern, welche mehrere Typen von Chemokinrezeptoren
exprimieren. Es scheint, dass bestimmte Chemokine in speziellen
Erkrankungsstadien mehr Einfluss besitzen als es andere tun. Zum
Beispiel scheint die MCP-1-Expression akutes EAE zu regulieren,
wohingegen die MIP-1β-Expression
mit der Schwere der rezidivierenden EAE korreliert, und eine immunhistochemische
Färbung
von AD-Gehirnproben zeigt eine Vorherrschaft der MIP-1α-Expression
gegenüber
mehreren anderen Chemokinen. Somit wären beispielsweise MIP-1α und MIP-1β die Liganden der
Wahl für
ein Chemotoxin, um MS bzw. die Alzheimer-Krankheit zu behandeln.
Liganden wie etwa IP-10 und RANTES, welche für die Rezeptoren CXCR3 und
CCR5 spezifisch sind, welche in Fällen von humaner MS hochreguliert
sind, würden
für eine
Behandlung von MS verwendet werden. Schließlich zeigen die Eotaxine 1
und 2 eine hohe Spezifität
für den
CCR3-β-Chemokinrezeptor,
welcher bevorzugt von Eosinophilen exprimiert wird. Deshalb können Eotaxin-Chemotoxine verwendet
werden für
eosinophile Erkrankungen, einschließlich verschiedener Lungenerkrankungen,
Eosinophilie-Myalgiesyndrom, nasale Allergie und Polyposis.
-
Eotaxin und SDF-1β sind Beispiele für Chemokinliganden,
welche ein beschränktes
und sehr spezifisches Rezeptorbindungsprofil aufweisen. Ein Ligand,
der sehr spezifische Zelltypen durch eine beschränkte Untermenge von verfügbaren Rezeptoren
ansteuert. MCP-3 und MCP-1 sind Beispiele für Liganden mit breiten Zell-
und Rezeptorbindungsprofilen. Solche Chemokinliganden können für eine einzelne
oder einen breiten Bereich von klinischen Bedingungen relevant sein.
Ein Ligand, der einen breiten Bereich an Zelltypen ansteuert, unter
Verwendung von Rezeptorsubtypen, kann auf allen Zellen oder nur
auf bestimmten Zellen exprimiert werden. Dies ist weitgehend eine
Funktion der Zelltypen, welche für
eine bestimmte Bedingung spezifisch sind oder für einen Bereich von Bedingungen
gemeinsam vorliegen.
-
Die folgende Tabelle fasst einige
beispielhafte Liganden für
die Behandlung ausgewählter
Erkrankungen und Bedingungen zusammen.
-
Tabelle
2
Beispielhafter Ligand (Beispsielhafte Liganden) und behandelte
Krankheit
-
Kursiv gedruckte Liganden sind α oder Mitglieder
der CXC-Chemokinfamilie, die anderen sind β oder Mitglieder anderer Chemokinfamilien.
-
Die angegebenen Liganden können in
Kombinationen zur Behandlung der angegebenen Erkrankungen verwendet
werden.
-
Eine Kombinationsbehandlung kann
auch durch Verwendung von Molekülen
erreicht werden, die aus zwei oder mehreren zusammengesetzt sind,
wie etwa zwei verschiedenen Chemokine, angeheftet an jedes Ende
eines Toxinanteils. In diesem Fall werden diese dualen Chemokinfusionen
bevorzugt einen Liganden von jeder der α- und β-Chemokinfamilien enthalten.
-
Aminosäuresequenzen von beispielhaften
Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien
(Liganden) zur Eingliederung in die hierin bereitgestellten Konjugate
sind in Tabelle 3 aufgeführt.
-
Tabelle
3: Beispielhafte Aminosäuresequenzen
von Liganden
-
-
Alle Sequenzen außer ALP (siehe Hromas et al.
(1999) Biochem. Biophys. Res. Comm. 258: 737–740) und Lungkine (siehe Rossi
et al. (1999) J. Immunol. 162: 5490–5497), die in der Tabelle
aufgelistet sind, sind Sequenzen des humanen Proteins. Eine Nukleotidsequenz
für MCP-2
ist in SEQ ID NO: 67 aufgeführt,
und Nukleotidsequenzen für
Maus-ALP und Maus-Lungkine
sind in den SEQ ID NO: 69 bzw. 70 aufgeführt.
-
c. Nichtchemokin-Zytokine
-
Konjugate, welche Nichtchemokin-Zytokine
enthalten, die auch an Zelltypen binden, die Chemokinrezeptoren
exprimieren, oder an Zelltypen, die mit einem Sekundärgewebeschaden
in Zusammenhang stehen, können
in den hierin bereitgestellten Verfahren auch verwendet werden.
Konjugate, welche solche Nichtchemokin-Zytokine enthalten, sind
für andere
Behandlungen verwendet worden, wie etwa der Behandlung von Krebsarten
durch Ansteuern der Tumorzellen. Es ist hierin beabsichtigt, dass
Zytokine aufgrund deren Fähigkeit
ausgewählt
werden, an Chemokinrezeptor-tragende Zellen zu binden, wie etwa
Leukozyten, welche Tumoren infiltrieren und andere Zellen, die mit
unerwünschten
Entzündungsreaktionen
in Zusammenhang stehen.
-
Die Nichtchemokin-Zytokine, Kolonie-stimulierenden
Faktoren (CSF) und Nichtchemokin-Interleukine (IL), die als ein
proteinartiger Ligandenanteil zur Ansteuerung von Rezeptoren auf
Zellen geeignet sind, welche Chemokinrezeptoren tragen, schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf das endotheliale Monozyten-aktivierende Polypeptid II (EMAP-II),
Granulozyten-Makrophagen-CSF
(GM-CSF), Granulozyten-CSF (G-CSF), Makrophagen-CSF (M-CSF), IL-1,
IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IL-6, IL-12 und IL-13, welche entsprechend
an die EMAP-II-, GM-CSF-, G-CSF-, M-CSF-, IL-1-, IL-2-, IL-3-, IL-4-,
IL-5-, IL-6-, IL-12-, IL-13-Familien der Zytokinrezeptoren auf Zellen
binden, die in eine Entzündungsreaktion
involviert sind, wie etwa auf Zellen, welche einen Sekundärgewebeschaden
fördern.
-
Beispiele für andere Rezeptor-assoziierte
Proteine, welche als Ansteuerungsagenzien zur Behandlung oder Hemmung
pathophysiologischer Bedingungen, verbunden mit Entzündungsreaktionen,
verwendet werden können
sind diejenigen, welche an Nichtchemokin-Rezeptoren auf ein oder
mehreren der Zellen, welche den Sekundärgewebeschaden fördern, binden
und/oder ein oder mehrere der Zellen, welche den Sekundärgewebeschaden
fördern,
aktivieren, wie etwa, aber nicht beschränkt auf, die acylierten LDL-Radikalfängerrezeptoren
1 und 2 und die Rezeptoren für
das LDL, Lipoprotein-1 mit sehr geringer Dichte (VLDL-1), VLDL-2, Glykoprotein
330/Megalin, Lipoproteinrezeptor-verwandtes Protein (LRP), α-2-Makroglobulin,
sorLA-1. Ein besonders nützliches
Rezeptor-assoziiertes Protein, bis jetzt nicht benannt, besitzt
ein Molekulargewicht von etwa 39000 Dalton und bindet an und moduliert
die Aktivität
von Proteinen, wie etwa Mitgliedern der Rezeptorfamilie für das Lipoprotein
mit geringer Dichte (LDL).
-
d. Antikörper-Ligandanteile
-
Der proteinartige Ligandanteil im
Chemokinrezeptor-Ansteueiungskonjugat kann auch ein Antikörper sein,
insbesondere ein monoklonaler Antikörper oder ein funktionelles
Fragment davon, welcher spezifisch ist für einen Rezeptor, der auf Zellen
exprimiert wird, die mit der Entzündungsreaktion in Zusammenhang
stehen, insbesondere einen Chemokinrezeptor und Rezeptoren, die
auf Zellen exprimiert werden, welche Chemokinrezeptoren exprimieren.
Es ist bevorzugt, dass der monoklonale Antikörper spezifisch ist für einen
Chemokinrezeptor, zum Beispiel DARC, CXCR-1, CXCR-2, CXCR-3, CXCR-4,
CXC4-5, CCR-1, CCR-2A, CCR-2B, CCR-3, CCR-4, CCR-5, CCR-6, CCR-7,
CCR-8, CCR-9, XCR1, CX3CR-1, CD97 und andere solche Rezeptoren.
-
In einigen Fällen kann der Antikörper spezifisch
sein für
einen Nichtchemokin-Zytokiniezeptor EMAPII, GM-CSF, G-CSF, M-CSF,
IL-1, IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IL-6, IL-12, IL-13. Konjugate, die
diese Antikörper
ernthalten, werden für
ein Ansteuern von Zellen verwendet werden, welche Chemokinrezeptoren
exprimieren und auch die angesteuerten Zytokinrezeptoren, oder von
Zellen, die in einen Sekundärgewebeschaden
involviert ist, welche solche Nichtchemokin-Rezeptoren exprimieren.
-
Nicht beschränkende Beispiele für monoklonale
Antikörper,
welche in den Konjugaten verwendet werden können, schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf MAC-1, MAC-3, ED-1, ED-2, ED-3 und monoklonale Antikörper gegen
die folgenden Antigene CD5, 14, 15, 19, 22, 34, 35, 54 und 68; OX4, 6,
7, 19 und 42; Ber-H2, BR96, Fib75, EMB-11, HLA-DR, LN-1 und Agglutinin-1
von Ricinus communis.
-
Antikörperfragmente können hergestellt
werden durch proteolytische Hydrolyse des Antikörpers oder durch Expression
von DNA, welche für
das Fragment codiert, in E. coli. Antikörperfragmente können durch Pepsin-
oder Papainverdau von ganzen Antikörpern mittels konventioneller
Verfahren erhalten werden. Antikörperfragmente
können
zum Beispiel durch enzymatische Spaltung von Antikörpern mit
Pepsin hergestellt werden, um ein 5S-Fragment bereitzustellen, welches
als F(ab')2 bezeichnet wird. Dieses Fragment
kann weiterhin gespalten werden unter Verwendung eines thiolreduzierenden
Agens und gegebenenfalls einer Blockierungsgruppe für Sulfhydrylgruppen,
die sich aus der Spaltung von Disulfidbindungen ergeben, um monovalente
3,5S-Fab'-Fragmente zu erzeugen. Alternativ produziert eine enzymatische
Spaltung unter Verwendung von Pepsin direkt zwei monovalente Fab'-Fragmente
und ein Fc-Fragment (siehe zum Beispiel die US-Patente Nr. 4,036,945
und 4,331,647, und darin enthaltene Referenzen, siehe auch Porter,
R. R., Biochem. J. 73: 119–126, 1959).
Andere Verfahren zur Spaltung von Antikörpern, wie etwa eine Trennung
schwerer Ketten, um monovalente leicht-schwere Kettefragmente zu
bilden, eine weitere Spaltung der Fragmente oder andere enzymatische,
chemische oder genetische Verfahren können auch verwendet werden,
solange die Fragmente an das Antigen binden, welches von dem intakten
Antikörper
erkannt wird.
-
Fv-Fragmente enthalten eine Verbindung
von VH- und VL-Ketten.
Diese Verbindung kann nichtkovalent sein, wie es von Inbar et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 69: 2659–62, 1972 beschrieben wird.
Alternativ können die
variablen Ketten durch eine intermolekulare Disulfidbindung verbunden
sein oder durch Chemikalien, wie etwa Glutaraldehyd, vernetzt sein.
Bevorzugt enthalten die Fv-Fragmente durch einen Peptidlinker verbundene
VH- und VL-Ketten.
Diese Einzelketten-Antigen-bindenden Proteine (sFv) werden hergestellt
durch Konstruieren eines Strukturgens, umfassend DNA-Sequenzen,
welche für
die VH- und VL-Domänen codieren,
verbunden durch ein Oligonukleotid. Das Strukturgen wird in einen
Expressionvektor insertiert, welcher nachfolgend in eine Wirtszelle,
wie etwa E. coli, eingebracht wird. Die rekombinanten Wirtszellen
synthetisieren eine einzelne Polypeptidkette mit einem Linkerpeptid,
welches die 2V-Domänen überbrückt. Verfahren
zur Herstellung von sFvs werden zum Beispiel von Whitlow und Filpula,
Methods, 2: 97–105,
1991; Bird et al., Science 242: 423–426, i 988; Pack et al., Bio/Technology
1 1: 1271–77,
1993 und Ladner et al., US-Patent Nr. 4,946,778 beschrieben.
-
Eine andere Form eines Antikörperfragments
ist ein Peptid, welches für
eine einzelne komplementaritätsbestimmende
Region (CDR, „complementarydetermining
region") codiert. CDR-Peptide ("minimale Erkennungseinheiten") können erhalten
werden durch Konstruktion von Genen, welche für die CDR eines Antikörpers von
Interesse codieren. Solche Gene werden zum Beispiel hergestellt
unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion, um die variable Region
aus RNA von Antikörper-produzierenden
Zellen zu synthetisieren (siehe zum Beispiel Larrick et al., Methods,
2: 106–10,
1991 und Orlandi et al. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 3833–3837, 1989).
-
Antikörper, welche an einen Chemokinrezeptor
oder Nichtchemokin-Zytokinrezeptor
auf einer Zelle, welche einen Sekundärgewebeschaden fördert, binden,
können
hergestellt werden unter Verwendung eines intakten Polypeptids oder
eines biologisch funktionellen Fragments, das kleine Peptide von
Interesse als das immunisierende Antigen enthält. Die Polypeptide oder ein
Peptid, welches verwendet wird, um ein Tier zu immunisieren (zum
Beispiel abgeleitet von translatierter cDNA oder chemischer Synthese)
können,
falls erwünscht,
an ein Carrierprotein konjugiert werden. Normalerweise verwendete
Carrier, welche chemisch an die Peptide gekoppelt sind, schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf das Hämocyanin
der Schlüsselloch-Napfschnecke (KLH, „keyhole
limpet hemocyanin"λ,
Thyroglobulin, Rinderserumalbumin (BSA) und Tetanustoxoid. Das gekoppelte
Peptid wird dann verwendet, um das Tier (zum Beispiel eine Maus,
eine Ratte oder ein Kaninchen) zu immunisieren.
-
Die Herstellung von monoklonalen
Antikörpern
ist konventionell und gut bekannt (siehe zum Beispiel Kohler et
al., Nature 256: 495–7,
1975 und Harlow et al., in: Antibodies: a Laboratory Manual (Cold
Spring Harbor Pub., 1988). Kurz gesagt können monoklonale Antikörper erhalten
werden durch Injektion von Mäusen
mit einer Zusammensetzung umfassend ein Antigen, Überprüfen der
Anwesenheit der Antikörperproduktion
durch Entnehmen einer Serumprobe, Entfernen der Milz, um B-Lymphozyten
zu erhalten, Fusionieren der B-Lymphozyten mit Myelomzellen, um
Hybridomzellen zu erzeugen, Klonieren der Hybridomzellen, Selektion
positiver Klone, welche Antikörper
gegen das Antigen produzieren und Isolieren der Antikörper aus
der Hybridomkultur. Monoklonale Antikörper können aus Hybridomkulturen isoliert
und gereinigt werden durch eine Vielzahl von gut etablierten Verfahren.
Solche Isolierungsverfahren schließen eine Affinitätschromatographie
mit Protein-A-Sepharose,
eine Größenausschlusschromatographie
und eine Ionenaustauschchromatographie ein und sind Fachleuten gut
bekannt (siehe zum Beispiel Pharmacia Monoclonal Antibody Purification
Handbook (zum Beispiel Katalog Nr.18-1037-461).
-
Antikörper können auch von subhumanen Primatenantikörpern stammen.
Allgemeine Verfahren zum Anziehen therapeutisch verwendbarer Antikörper in
Pavianen können
beispielsweise in Goldenberg et al., Internationale Patentveröffentlichung
WO 91/11465 (1991) und Losman et al., Int. J. Cancer, 46: 310–314, 1990 gefunden
werden. Alternativ kann ein therapeutisch verwendbarer Antikörper von
einem "humanisierten" monoklonalen Antikörper stammen. Humanisierte
monoklonale Antikörper
werden produziert durch Transferieren von komplementaritätsbestimmenden
Regionen der Maus von schweren und leichten variablen Ketten des Mausimmunglobulins
in eine humane variable Domäne,
und dann durch Substituieren humaner Reste in Gerüstregionen
der murinen Gegenstücke.
Die Verwendung von Antikörperbestandteilen,
welche von humanisierten monoklonalen Antikörpern abgeleitet sind, vermeidet
mögliche
Probleme, die mit der Immunogenität von konstanten Mausregionen
assoziiert sind. Allgemeine Verfahren zum Klonieren von murinen
variablen Immunglobulindomänen
werden zum Beispiel von Orlandi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
86: 3833–7,
1989 beschrieben, Verfahren zur Herstellung humanisierter monoklonaler
Antikörper
werden zum Beispiel beschrieben von Jones et al., Nature 321: 522–5, 1986;
Riechmann et al., Nature 332: 323–7, 1988; Verhoeyen et al., Science
239: 1534–6,
1988; Carter et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 4285–9, 1992;
Sandhu, Crit. Rev. Biotech. 12: 437–62, 1992 und Singer et al.,
J. Immunol. 150: 2844–67,
1993.
-
Es ist auch möglich, eine Anti-Idiotyp-Technologie
zu verwenden, um monoklonale Antikörper zu erzeugen, welche ein
Epitop nachahmen. Ein antiidiotypischer monoklonaler Antikörper, hergestellt
für einen
ersten monoklonalen Antikörper,
wird zum Beispiel eine Bindungsdomäne in der hypervariablen Region
besitzen, welche das "Bild" des Epitops ist, gebunden von dem ersten
monoklonalen Antikörper.
-
3. Zielorientierte
Agenzien
-
Zielorientierte Agenzien schließen alle
Agenzien ein, deren Lieferung an einen ausgewählten Zelltyp erwünscht ist,
welcher einen angesteuerten Chemokinrezeptor exprimiert. Diese Agenzien
schließen
die Cytotoxine ein, wie etwa die Shiga-A-Kette, Ricin und Saporin,
Arzneimittel von im Wesentlichen allen Klassen, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf beispielweise antibakterielle, antivirale, antifungizide, gegen
Krebs wirkende Arzneimittel, Antimykoplasmata, Nukleinsäuren und
andere Verbindungen, deren zielorientierte Lieferung an eine hierin
interessierende Zelle erwünscht
ist. Arzneimittel für
eine Krebstherapie schließen
im Allgemeinen alkylierende Agenzien, antiproliferative Agenzien,
Tubulin-bindende Agenzien und andere solche Arzneimittel ein. Andere
cytotoxische Agenzien schließen
beispielsweise Nukleosidanaloga, die Arzneimittelfamilie der Anthacycline,
die Vinca-Arzneimittel, die Mitomycine ein. Die so konstruierten
Arzneimittelkonjugate sind wirksam für Verwendungszwecke, für die die
entsprechenden Arzneimittel wirksam sind, und besitzen eine überlegene
Wirksamkeit aufgrund der Fähigkeit,
das Arzneimittel zu der Zelle zu transportieren, wo es von besonderem
Nutzen ist, wobei die effektive Konzentration an der Stelle erhöht wird.
-
a. Zelltoxinanteile
-
Zelltoxine, die geeignet sind für eine Verwendung
in den Zusammensetzungen und deren Verwendungen schließen kleine
Moleküle
ein, wie etwa DNA-spaltende Agenzien und proteinartige Zelltoxine,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf bakterielle, Pilz-, Pflanzen-, Insekten-, Schlangen-und Spinnentoxine.
-
Aminosäuresequenzen für beispielhafte
Zelltoxine, die für
eine Inkorporation in die hierin bereitgestellten Konjugate in Frage
kommen, sind in Tabelle 4 aufgelistet.
-
Tabelle
4: beispielhafte Aminosäuresequenzen
von Toxinen
-
-
(1) DNA-spaltende Agenzien
-
sBeispiele für DNA-spaltende Agenzien, die
für einen
Einschluss als das Zelltoxin im chimären Ligand-Toxin geeignet sind,
welche beim Praktizieren der Zusammensetzungen und deren Verwendungen
Verwendung finden, schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Anthrachinon-oligopyrrol-carboxamid, Benzimidazol, Leinamycin;
Dynemycin-A; Enediyne; ebenso wie biologisch aktive Analoga oder
Derivate davon (das heißt
solche mit einer im Wesentlichen äquivalenten biologischen Aktivität). Bekannte
Analoga und Derivate werden zum Beispiel in Islam et al., J. Med.
Chem. 34 2954–61,
1991; Skibo et ., J. Med. Chem. 37: 78–92, 1994; Behroozi et al.,
Biochemistry 35: 1568–74,
1996; Helissey et al., Anticancer Drug Res. 11: 527–51, 1996; Unno
et al., Chem. Pharm. Bull. 45: 125–33, 1997; Unno et al., Bioorg.
Med. Chem, 5: 903–19,
1997; Unno et al., Bioorg. Med. Chem, 5: 883–901, 1997 und Xu et al., Biochemistry
37: 1890–7,
1998) offenbart. Andere Beispiele schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf
Endiynechinonimine (US-Patent Nr.5,622,958); 2,2r-Bis(2-aminoethyl)-4-4'-bithiazol (Lee et
al., Biochem. Mol. Biol. Int. 40: 151–7, 1996); Epilliticin-Salen.Kupfer-Konjugate
(Routier et al., Bioconjug. Chem, 8: 789–92, 1997).
-
(2) Antimetaboliten
-
Beispiele für Antimetaboliten, die zum
Einschluss als das Zelltoxin im Chimären Ligand-Toxin verwendbar
sind, schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf 5-Fluoruracil, Methotrexat, Melphalan, Duanomycin, Doxorubicin,
Stickstofflost und Mitomycin C.
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(3) Proteinartige Zelltoxine
-
Beispiele für proteinartige Zelltoxine,
verwendbar zum Inkorporieren in die Chimären Ligand-Toxine, verwendet
in den Zusammensetzungen und deren Verwendungen, schließen ein,
sind aber nicht beschränkt auf
Typ 1- und Typ 2-Ribosomen-inaktivierende Proteine (RIP). Verwendbare
Pflanzen-RIPs des Typs 1 schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Dianthin 30, Dianthin 32, Lychnin, Saporine 1–9, Pokeweed-aktiviertes Protein
(PAP), PAP II, PAP-R, PAP-S, PAP-C, Mapalmin, Dodecandrin, Bryodin-L,
Bryodin, Colocin 1 und 2, Luffin-A, Luffin-B, Luffin-S, 19K-Proteinsynthese-inhibierendes
Protein (PSI), 15K-PSI, 9K-PSI, Alpha-Kirilowin, Beta-Kirilowin,
Gelonin, Momordin, Momordin-II, Momordin-Ic, MAP-30, Alpha-Momorcharin,
Beta-Momorcharin, Trichosanthin, TAP-29, Trichokirin; Gersten-RIP,
Flachs-RIP, Tritin, Getreide-RIP,
Asparin 1 und 2 (Stirpe et al., Bio/Technology 10: 405–12, 1992).
-
Verwendbare RIPs des Typs 2 schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf Volkensin, Ricin, Nigrin-b, CIP-29, Abrin, Modeccin, Ebulitin-α, Eublitin-β, Ebultin-γ, Vircumin,
Porrectin sowie die biologisch aktiven enzymatischen Untereinheiten
davon (Stirpe et al., Bio/Technology 10: 405–12, 1992; Pastan et al., Annu.
Rev. Biochem. 61: 331–54;
Brinkmann und Pastan, Biochim. et Biophys. Acta 1198: 27–45, 1994
und Sandvig und Van Deurs, Physiol. Rev. 76: 949–66, 1996).
-
(4) Bakterielle Toxine
-
Beispiele für bakterielle Toxine, verwendbar
als Zelltoxine, schließen
ein, sind aber nicht beschränkt auf
Shiga-Toxin und Shiga-ähnliche
Toxine (das heißt
Toxine, welche die gleiche Aktivität oder Struktur besitzen),
ebenso wie die katalytischen Untereinheiten und biologisch funktionellen
Fragmente davon. Diese bakteriellen Toxine sind auch RIPs des Typs
2 (Sandvig und Van Deurs, Physiol. Rev. 76: 949–66, 1996; Armstrong, J. Infect.
Dis., 171: 1042–5,
1995; Kim et al., Microbiol. Immunol. 41: 805–8, 1997 und Skinner et al., Microb.
Pathog. 24: 117–22,
1998). Weitere Beispiele für
verwendbare bakterielle Toxine schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf
Pseudomonas-Exotoxin
und Diphtherie-Toxin (Pastan et al., Annu. Rev. Biochem. 61: 331–54 und
Brinkmann und Pastan, Biochim. et Biophys. Acta 1198: 27–45, 1994).
Trunkierte Formen und Mutanten der enzymatischen Toxinuntereinheiten
können
auch als ein Zelltoxinanteil verwendet werden (Pastan et al., Annu.
Rev. Biochem. 61: 331–54;
Brinkmann und Pastan, Biochim. et Biophys. Acta 1198: 27–45, 1994;
Mesri et al., J. Biol. Chem. 268: 4852–62, 1993; Skinner et al.,
Microb. Pathog. 24: 117–22,
1998 und US-Patent Nr. 5,082,927). Andere zielorientierte Agenzien
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf die mehr als 34 beschriebenen Colicin-Familien von RNAse-Toxinen,
welche die Colicine A, B, D, E1-9, Cloacin DF13 und die Pilz-RNAse, α-Sarcin einschließen (Ogawa
et al. Science 283: 2097–100,
Smarda et al., Folia Microbiol (Praha) 43: 563–82, 1998; Wool et al., Trends
Biochem. Sci. 17: 266–69,
1992).
-
(5) Porphyrine und andere
lichtaktivierte Toxine
-
Porphyrine sind gut bekannte lichtaktivierbare
Toxine, welche leicht mit Proteinen vernetzt werden können (siehe
zum Beispiel US-Patent Nr.5,257,970; US-Patent Nr. 5,252,720; US-Patent
Nr. 5,238,940; US-Patent
Nr. 5,192,788; US-Patent Nr. 5,171,749; US-Patent Nr. 5,149,708;
US-Patent Nr. 5,202,317; US-Patent Nr. 5,217,966; US-Patent Nr.
5,053,423; US-Patent Nr. 5,109,016; US-Patent Nr. 5,087,636; US-Patent
Nr. 5,028,594; US-Patent Nr. 5,093,349; US-Patent Nr. 4,968,715;
US-Patent Nr. 4,920,143 und die Internationale Anmeldung WO 93/02192).
-
b. Nukleinsäuren für eine zielgerichtete
Verabreichung
-
Die hierin bereitgestellten Konjugate
können
auch verwendet werden, um Nukleinsäuren zu angesteuerten Zellen
zu liefern. Die Nukleinsäuren
schließen
DNA ein, welche das Genom einer Zelle modifizieren soll und dabei
eine Genherapie bewirken soll, und DNA und RNA zur Verwendung als
Antisenseagenzien. Die Nukleinsäuren
schließen
Antisense-RNA, -DNA, Ribozyme und andere Oligonukleotide ein, welche
als Antisenseagenzien verwendet werden sollen. Die Nukleinsäuren können auch
RNA-Trafficking-Signale
einschließen, wie
etwa virale Verpackungssequenzen (siehe zum Beispiel Sullenger et
al. (1994) Science 262: 1566–1569). Die
Nukleinsäuren
schließen
auch DNA-Moleküle
ein, welche für
intakte Gene codieren oder welche für Proteine codieren, die in
einer Gentherapie verwendet werden sollen.
-
DNA (oder RNA), welche an eine Zelle
geliefert werden kann, um eine Gentherapie zu bewirken, schließt DNA ein,
welche für
tumorspezifische cytotoxische Moleküle codiert, wie etwa einen
Tumornekrosefaktor, virale Antigene und andere Proteine, um eine
Zelle empfindlich gegenüber
Antikrebsmitteln zu machen, und DNA, welche für Gene codiert, wie etwa solche
für das
fehlerhafte Gen (CFTR), welches mit cystischer Fibrose in Zusammenhang
steht (siehe zum Beispiel die Internationale Anmeldung WO 93/03709,
welche auf der US-Anmeldung mit der Seriennummer 07/745,900 basiert,
und Riordan et al. (1989) Science 245: 1066–1073), um fehlerhafte Gene
zu ersetzen. Von besonderem Interesse wären hierin beispielsweise Gene, welche
ZNS-Wachstumsfaktoren exprimieren, welche an Zellen im ZNS geliefert
werden könnten,
wie etwa diejenigen, die in SCI involviert sind, und um bei der
Regeneration von beschädigtem
Gewebe zu helfen.
-
Nukleinsäuren und Oligonukleotide für eine Verwendung,
wie hierin beschrieben, können
durch jedes Verfahren, das Fachleuten dieses Fachgebiets bekannt
ist, synthetisiert werden (siehe zum Beispiel WO 93/01286, welche
auf der US-Anmeldung mit der Seriennummer 07/723,454 basiert, US-Patent
Nr. 5,218,088; US-Patent Nr. 5,175,269; US-Patent Nr. 5,109,124).
Die Identifizierung von Oligonukleotiden und Ribozymen für eine Verwendung
als Antisenseagenzien ist innerhalb dieses Fachgebiets gut bekannt.
Die Auswahl von DNA, codierend für
Gene für
eine zielgerichtete Lieferung für
die Gentherapie ist ebenso im Bereich von Fachleuten dieses Fachgebiets.
Die erwünschten
Eigenschaften, Längen
und andere Charakteristika solcher Oligonukleotide sind beispielsweise
gut bekannt. Antisense-Oligonukleotide sind gestaltet, um einem
Abbau durch endogene nukleolytische Enzyme zu widerstehen und schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf Phosphorothioat, Methylphosphonat, Sulfon, Sulfat, Ketyl, Phosphorodithioat,
Phosphoramidat, Phosphatester und andere solche Verbindungen (siehe
zum Beispiel Agrawal et al. (1987) Tetrahedron Lett. 28: 3539–3542; Miller
et al. (1971) J. Am. Chem. Soc. 93: 6657–6665; Stec et al. (1985) Tetrahedron
Lett. 26: 2191–2194;
Moody et al. (1989) Nucl. Acids Res. 17: 4769–4782; Letsinger et al. (1984)
Tetrahedron 40: 137–143;
Eckstein (1985) Annu. Rev. Biochem. 54: 367–402; Eckstein (1989) Trends
Biol. Sci. 14: 97–100; Stein
(1989) in: Oligodeoxynucleotides. Antisense Inhibitors of Gene Expression,
Cohen, ed. Macmillan Press, London, S. 97–117; Jager et al. (1988) Biochemistry
27: 7237–7246).
-
(1) Antisense-Nukleotide
einschließlich:
Antisense-Oligonukleotide, Triplexmoleküle; Dumbbell-Oligonukleotide;
DNA; extrazelluläre
proteinbindende Oligonukleotide und kleine Nukleotidmoleküle
-
Antisense-Nukleotide sind Oligonukleotide,
welche spezifisch an mRNA mit komplementären Sequenzen binden, wobei
die Translation der mRNA verhindert wird (siehe zum Beispiel US-Patent
Nr. 5,168,053 von Altman et al., US-Patent Nr. 5,190,931 von Inouye,
US-Patent Nr. 5,135,917 von Burch, US-Patent Nr. 5,087,617 von Smith
und Clusel et al. (1993) Nucl. Acids Res. 21: 3405–341 1,
welche Dumbbell-Antisense-Oligonukleotide beschreiben). Triplexmoleküle beziehen
sich auf DNA- Einzelstränge,
welche Duplex-DNA ansteuern und dabei die Transkription verhindern
(siehe zum Beispiel US-Patent Nr. 5,176,996 von Hogan et al., welches
Verfahren zur Herstellung synthetischer Oligonukleotide beschreibt,
welche an Zielstellen auf Duplex-DNA binden).
-
(2) Ribozyme
-
Ribozyme sind RNA-Konstrukte, welche
Messenger-RNA spezifisch spalten. Es gibt mindestens fünf Klassen
von Ribozymen, welche bekannt sind, die in die Spaltung und/oder
Ligation von RNA-Ketten involviert sind. Ribozyme können auf
jedes RNA-Transkript gerichtet sein und können katalytisch solch ein
Transkript spalten (siehe zum Beispiel US-Patent Nr. 5,272,262;
US-Patent Nr. 5,144,019, und die US-Patente mit den Nummern. 5,168,053;
5,180,818; 5,116,742 und 5,039,246 von Cech et al., welche Ribozyme
und Verfahren zur Herstellung davon beschrieben). Jedes solche Ribozym
kann mit dem Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens verbunden werden
für eine
Lieferung an Zellen, welche einen Chemokinrezeptor tragen.
-
Die Ribozyme können zu den angesteuerten Zellen
geliefert werden als DNA, codierend für das Ribozym, gebunden an
einen eukaryontischen Promotor, wie etwa einen eukaryontischen viralen
Promotor, im Allgemeinen einen späten Promotor, so dass bei Einbringen
in den Nukleus das Ribozym direkt transkribiert werden wird. In
solchen Fällen
wird das Konstrukt auch eine nukleäre Translokationssequenz einschließen, im
Allgemeinen als Teil des zielorientierten Agens oder als Teil eines
Linkers, um es in eine Form zu bringen, die für die Lieferung der gebundenen
Nukleinsäuren
an den Nukleus geeignet ist.
-
(3) Nukleinsäuren, codierend
für therapeutische
Produkte zur gezielten Verabreichung
-
Unter der DNA, welche für therapeutische
Produkte codiert, die für
eine Verwendung vorgesehen ist, ist DNA, die für korrekte Kopien von fehlerhaften
Genen codiert, wie etwa das defekte Gen (CFCR), das mit cystischer
Fibrose in Zusammenhang steht (siehe zum Beispiel die Internationale
Anmeldung WO 93/03709, welche auf der US-Anmeldung mit der Seriennummer
07/745,900 basiert, und Riordan et al. (1989) Science 245: 1066-1073), und Mittel
gegen Krebs, wie etwa Tumornekrosefaktoren, und cytotoxische Agenzien,
wie etwa Shiga-A1-Toxin oder Saporin an Zellen, welche einen Chemokinrezeptor
tragen. Das Konjugat sollte eine NTS einschließen. Wenn das Konjugat so entworfen
ist, dass das zielorientierte Agens und die gebundene DNA im Cytoplasma
gespalten wird, dann sollte die NTS in einem Teil des Linkers enthalten
sein, der an die DNA gebunden bleibt, so dass bei einer Internalisierung
das Konjugat zu dem Nukleus geleitet werden wird. Die nukleäre Translokationssequenz
(NTS) kann eine heterologe Sequenz sein oder kann von dem ausgewählten Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
stammen. Eine typische Konsensus-NTS-Sequenz enthält ein aminoterminales
Prolin oder Glycin, gefolgt von mindestens drei basischen Resten
in einer Anordnung von sieben bis neun Aminosäuren (siehe zum Beispiel Dang
et al. f 1989) J. Biol. Chem. 264: 18019–18023, Dang et al. (1988)
Mol. Cell Biol. 8: 4048–4058
und Tabelle 2, welche Beispiele für NTS und Regionen von Proteinen darlegt,
welche mit bekannten NTS eine Homologie teilen).
-
(4) Kopplung der Nukleinsäuren an
Proteine
-
Um die chemische Konjugation hierin
zu bewirken, wird das zielorientierte Agens entweder direkt oder durch
einen oder mehrere Linker an die Nukleinsäure gebunden. Verfahren zur
Konjugation von Nukleinsäuren,
an den 5'-Enden, 3'-Enden und anderswo an die Amino- und Carboxytermini
und andere Stellen in Proteinen sind Fachleuten bekannt (für eine Überblick
siehe zum Beispiel Goodchild, (1993) in: "Perspectives in Bioconjugate
Chemistry", Mears, Editor, American Chemical Society, Washington,
D. C., S. 77–99).
Zum Beispiel sind Proteine an Nukleinsäuren gebunden worden unter
Verwendung ultravioletter Strahlung (Sperling et al. (1978) Nucleic
Acids Res. 5: 2755-2773;
Fiser et al. (1975) FEBS Lett. 52: 281–283), bifunktionelle Chemikalien
(Bäumen
et al. (1978) Eur. J. Biochem. 89: 353–359 und Oste et al. (1979)
Mol. Gen. Genet. 168: 81–86), photochemische
Vernetzung (Vanin et al. (1981) FEBS Lett. 124: 89–92; Rinke
et al. (1980) J. Mol. Biol. 137: 301–314; Millon et al. (1980)
Eur. J. Biochem. 110: 485–454).
-
Insbesondere sind die Reagenzien
(N-Acetyl-N'-(p-glyoxylylbenzolyllcystamin und 2-Iminothiolan verwendet
worden, um DNA an Proteine zu koppeln, wie etwa α2Makroglobulin
(α2M) über
eine gemischte Disulfidbildung (siehe Cheng et al. (1983) Nucleic
Acids Res. 11: 659–669).
N-Acetyl-N'(p-glyoxylylbenzolyl)cystamin reagiert spezifisch mit
nicht gepaarten Guaninresten und erzeugt bei Reduktion eine freie
Sulfhydrylgruppe. 2-Iminothiolan reagiert mit Proteinen, um Sulfhydrylgruppen
zu erzeugen, welche dann an die derivatisierte DNA durch eine intermolekulare
Disulfidaustauschreaktion konjugiert werden. Es kann jede Bindung
verwendet werden, vorausgesetzt, dass bei Internalisierung des Konjugats
die angesteuerte Nukleinsäure
aktiv ist. Somit wird erwartet, dass eine Spaltung der Bindung notwendig
sein kann, obwohl es für
manche Reagenzien in Erwägung
gezogen wird, dass eine solche Spaltung nicht notwendig sein muss,
wie etwa für
DNA, die für Ribozyme
codiert, gebunden an Promotoren oder DNA, die für therapeutische Agenzien zur
Lieferung an den Nukleus codiert.
-
Thiolbindungen können leicht unter Bildung von
heterobifunktionellen Reagenzien gebildet werden. Es sind auch Amine
an das terminate 5'-Phosphat von ungeschützten Oligonukleotiden oder
Nukleinsäuren
in wäßrigen Lösungen angeheftet
worden durch Umsetzen der Nukleinsäure mit einem wasserlöslichen
Carbodiimid, wie etwa 1-Ethyl-3'(3-dimethylaminopropyl]-carbodiimid (EDC)
oder N-Ethyl-N'(3-dimethylaminopropylcarbodiimidhydrochlorid (EDCI)
in Imidazolpuffer bei pH 6, um das 5'Phosphorimidazolid zu erzeugen.
Das Inkontaktbringen des 5' Phosphorimidazolids mit Aminenthaltenden
Molekülen
und Ethylendiamin ergibt stabile Phosphoramidate (siehe zum Beispiel
Chu et al. (1983) Nucleic Acids Res. 11: 6513-6529 und WO 88/05077, in dem die USA
bestimmt ist). Insbesondere wird eine Lösung von DNA mit EDC gesättigt, bei
pH 6 und unter Bewegung bei 4°C über Nacht
inkubiert. Die resultierende Lösung
wird dann durch Zugabe zum Beispiel von etwa 3 Volumen 100 mM Citratpuffer
auf pH 8,5 gepuffert, und es werden etwa 5 μg bis etwa 20 μg eines Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
zugegeben, und das resultierende Gemisch wird bei 4°C für etwa 48
h bewegt. Das nicht umgesetzte Protein kann aus dem Gemisch durch
Säulenchromatographie
entfernt werden, beispielsweise unter Verwendung von Sephadex G-75
(Pharmacia), unter Verwendung einer 0,1 M Ammoniumcarbonatlösung, pH
7,0 als einen Elutionspuffer. Das isolierte Konjugat kann lyophilisiert
werden und bis zur Verwendung gelagert werden.
-
Das US-Patent Nr. 5,237,016 stellt
Verfahren zur Herstellung von Nukleotiden bereit, die an ihren 5'-Termini
bromacetyliert sind, und Umsetzen der resultierenden Oligonukleotide
mit Thiolgruppen. Oligonukleotide, die an ihren 5'-Termini mit Bromacetylgruppen
derivatisiert sind, können
hergestellt werden durch Umsetzen von 5'-Aminohexylphosphoramidat-Oligonukleotiden
mit Bromessigsäure-N-hydroxysuccinimidester, wie
es im US-Patent Nr. 5,237,016 beschrieben wird. Das US-Patent Nr.
5,237,016 beschreibt auch Verfahren zur Herstellung von mit Thiol
derivatisierten Nukleotiden, welche dann mit Thiolgruppen an dem
ausgewählten Wachstumsfaktor
umgesetzt werden können.
Kurz gesagt, mit Thiol derivatisierte Nukleotide werden hergestellt
unter Verwendung eines 5'-phosphorylierten Nukleotids in zwei Schritten:
(1) Reaktion der Phosphatgruppe mit Imidazol in Gegenwart eines
Diimids und Ersetzen der austretenden Imidazolgruppe durch Cystamin
in einem Reaktionsschritt; und Reduktion der Disulfidbindung des
Cystaminlinkers mit Dithiothreitol (siehe auch Chu et al. (1988)
Nucl. Acids Res. 16: 5671-5691,
welche ein ähnliches
Verfahren beschreibt). Die 5'-phosphorylierten Ausgangsoligonukleotide
können
durch Verfahren hergestellt werden, die Fachleuten bekannt sind (siehe
zum Beispiel Maniatis et al. (1982) Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, New York, S.122).
-
Das Antisense-Oligomer oder die Nukleinsäure, wie
etwa ein Methylphosphonat-Oligonukleotid (MP-Oligomer), kann durch
Reaktion mit SPDP oder SMPB derivatisiert werden. Das resultierende
MP-Oligomer kann mittels HPLC gereinigt werden und dann an das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
gekoppelt werden. Das MP-Oligomer (etwa 0,1 μM) wird in etwa 40–50 μl 1 : 1 Acetonitril/Wasser
gelöst,
zu dem Phosphatpuffer (pH 7,5, Endkonzentration 0,1 M) und 1 mg
eines MP-Oligomers in etwa 1 ml phosphatgepufferter Saline zugegeben
wurde. Die Reaktion wird für
etwa 5–10
h bei Raumtemperatur fortgeführt
und wird dann mit etwa 15 μl
0,1 Jodacetamid gequencht. Die Konjugate können auf Heparinsepharose Hi-Trap-Säulen (1
ml, Pharmacia) gereinigt werden und mit einem linearen oder Stufengradienten
eluiert werden. Das Konjugat sollte in 0,6 M NaCl eluieren.
-
4. Linkeranteile
-
Beim Herstellen der hierin bereitgestellten
Konjugate wird das Zelltoxin entweder direkt oder indirekt an das
Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens in dem chimären Ligand-Toxin gebunden,
durch irgendein Verfahren, das gegenwärtig im Fachgebiet zum Verbinden
von zwei Anteilen bekannt ist, solange die Anlagerung des Linkeranteils
an den proteinartigen Liganden die Bindung des proteinartigen Liganden
an die Zielzelle nicht wesentlich behindert, das bedeutet, an einen
Rezeptor auf der Zielzelle, oder die Internalisierung oder den Metabolismus
des Ligand-Toxins im Wesentlichen behindert, so dass die Toxizität des Zelltoxins
für die angesteuerte
Zelle verringert wird. Die Bindung kann jede Art der Bindung sein,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf ionische und kovalente Bindungen und jegliche andere ausreichend
stabile Verbindung, wobei das zielorientierte Agens durch eine Zelle
internalisiert wird, auf die das Konjugat gerichtet ist.
-
Das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
ist gegebenenfalls über
einen oder mehrere Linker an das zielorientierte Agens gebunden.
Der Linkeranteil wird ausgewählt
in Abhängigkeit
von den gewünschten Eigenschaften.
Zum Beispiel kann die Länge
des Linkeranteils gewählt
werden, um Kinetiken zu optimieren und die Spezifität der Ligandenbindung
zu optimieren, einschließlich
aller Konformationsänderungen,
induziert durch das Binden des Liganden an einen Zielrezeptor. Der
Linkeranteil sollte lang genug und flexibel genug sein, dass der
proteinartige Ligandenanteil und der Zielzellrezeptor frei wechselwirken
können.
Wenn der Linker zu kurz oder zu steif ist, kann eine sterische Behinderung
zwischen dem proteinartigen Ligandenanteil und dem Zelltoxin auftreten.
Wenn der Linkeranteil zu lang ist, kann das Zelltoxin im Verfahren
der Herstellung proteolysiert werden, oder kann seine toxische Wirkung
nicht wirksam zu der Zielzelle liefern. Diese chemischen Linker
können
angeheftet werden an gereinigte Liganden, unter Verwendung zahlreicher
Protokolle, die im Fachgebiet bekannt sind, wie etwa diejenigen,
die in den Beispielen 1 und 2 beschrieben werden (siehe Pierce Chemicals
"Solutions, Crass-linking of Proteins: Basic Concepts and Strategies",
Seminar Nr. 12, Rockford, IL).
-
Beispielhafte Linker
-
Hierin können alle Linker, die Fachleuten
bekannt sind, verwendet werden. Im Allgemeinen wird ein unterschiedlicher
Satz an Linkern in Konjugaten, welche Fusionsproteine sind, verwendet
werden aus Linkern in chemisch hergestellten Konjugaten. Linker
und Bindungen, welche für
chemisch verbundene Konjugate geeignet sind, schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf Disulfidbindungen, Thioetherbindungen, gehinderte Disulfidbindungen
und kovalente Bindungen zwischen freien reaktiven Gruppen, wie etwa
Amin- und Thiolgruppen. Diese Bindungen werden unter Vewendung heterobifunktioneller
Reagenzien erzeugt, um reaktive Thiolgruppen an einem oder an beiden
Polypeptiden zu erzeugen, und dann Umsetzen der Thiolgruppen an einem
Polypeptid mit reaktiven Thiolgruppen oder Amingruppen, an welche
reaktive Maleimidogruppen oder Thiolgruppen an dem anderen Polypeptid
angeheftet werden können.
Andere Linker schließen
säurespaltbare Linker,
wie etwa Bismaleimidothoxipropan, säurelabile Tiansferrinkonjugate
und Adipinsäuiedihydrazide
ein, welche in saureren intrazellulären Kompartimenten gespalten
werden; Vernetzer, welche bei einer Exposition gegenüber UV-
oder sichtbarem Licht gespalten werden und Linker, wie etwa die
verschiedenen Domänen, wie
etwa CH1, CH2 und
CH3 von der konstanten Region des humanen
IgG1, (siehe Batra et al. (1993) Molecular Immunol.
30: 379–386).
In einigen Ausführungsformen
können
mehrere Linker enthalten sein, um die Vorteile von gewünschten
Eigenschaften jedes Linkers auszunutzen.
-
Chemische Linker und Peptidlinker
können
durch kovalentes Koppeln des Linkers an das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
(TA) und das zielorientierte Agens insertiert werden. Die heterobifunktionellen Agenzien,
welche unten beschrieben werden, können verwendet werden, um solch
eine kovalente Kopplung zu bewirken. Peptidlinker können auch
verbunden werden durch Exprimieren von DNA, die für den Linker
und das TA, den Linker und das zielorientiertes Agens oder den Linker,
das zielorientierte Agens und das TA als ein Fusionsprotein codiert.
Flexible Linker, und Linker, welche die Löslichkeit der Konjugate erhöhen, sind
zur Vewendung vorgesehen, entweder alleine oder mit anderen Linkern,
welche hierin auch vorgesehen sind.
-
a. Heterobifunktionelle
Vernetzungsreagenzien
-
Fachleuten dieses Fachgebiets sind
zahlreiche heterabifunktionelle vernetzende Reagenzien bekannt,
welche verwendet werden, um kovalente Bindungen zwischen Aminogruppen
und Thiolgruppen zu bilden, und Thiolgruppen in Proteine einzubringen
(siehe zum Beispiel Pierce Katalog, „Immuno Technology Catalog & Handbook", 1992–1993, welcher
die Herstellung von und die Verwendung von solchen Reagenzien beschreibt,
und eine kommerzielle Quelle für
solche Reagenzien bereitstellt, siehe auch zum Beispiel Cumber et al.
(1992) Bioconjugate Chem. 3: 397–401; Thorpe et al. (1987)
Cancer Res. 47: 5924–5931;
Gordon et al. (1987) Proc. Natl. Acad. Sci. 84: 308–312; Walden
et al. (1986) J. Mol. Cell Immunol. 2: 191–197; Carlsson et al. (1978)
Biochem. J. 173: 723–737;
Mahan et al. (1987) Anal. Biochem. 162: 163–170; Wawryznaczak et al. (1992)
Br. J. Cancer 66: 361-366;
Fattom et al. (1992) Infection & Immun.
60: 584–589).
Diese Reagenzien können
verwendet werden, um kovalente Bindungen zwischen dem Ansteuerungsagens,
dem Chemokin und dem zielorientierten Agens zu bilden. Diese Reagenzien
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf: N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)propionat
(SDPD; Disulfidlinker); Sulfosuccinimidyl 6-[3-(2-pyridyldithio)propionamidolhexanoat
(sulfo-LC-SPDP); Succinimidyloxycarbonyl-α-methylbenzylthiosulfat (SMBT,
gehinderter Disulfatlinker); Succinimidyl 6-[3-12-pyridylthiolpropionamido]hexanoat
(LC-SPDP); Sulfosuccinimidyl 4-(N-maleimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylat
(Sulfo-SMCC); Succinimidyl
3-(2-pyridyldithio)butyrat (SPDP; gehinderter Disulfidbindungslinker);
Sulfosuccinimidyl 2-(7-azido-4-methylkumarin-3-acetamid)-ethyl-1,3'-dithiopropionat
(SAED); Sulfo-succinimidyl 7-azido-4-methylkumarin-3-acetat (SAMCA);
sulfosuccinimidyl 6-[α-methyl-α-(2-pyridyldithio)toluamido]-hexanoat (Sulfo-LC-SMPT);
1,4-di-[3'-(2'-Pyridyldithiolpropionamido]butan (DPDPB); 4-Succinimidyloxycarbonyl-α-methyl-α-(2-pyridylthio)toluol
(SMPT, gehinderter Disulfatlinker); Sulfosuccinimidyl 6[-α-methyl-α-(2-pyridyldithioltoluamido]hexanoat
(Sulfo-LC-SMPT); m-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester (MBS);
m-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysulfosuccinimidester (Sulfo-MBS); N-Succinimidyl(4-jodacetyl)aminobenzoat
(SIAB; Thioetherlinker); Sulfosuccinimidyl(4-jodacetyl)aminobenzoat
(Sulfo-SIAB); Succinimidyl4(p-maleimidphenyl)butyrat
(SMPB); Sulfosuccinimidyl4-(p-maleimidphenyl)butyrat (Sulfo-SMPB);
Azidobenzoylhydrazid (ABH).
-
Andere heterobifunktionelle spaltbare
Vernetzer schließen
N-Succinimidyl (4-jodacetyl)-aminobenzoat; sulfosuccinimidyl (4-jodacetyl)-aminobenzoat;
4-Succinimidyl-oxycarbonyl-a-(2-pyridyldithio)toluol;
Sulfosuccinimidyl-6-[α-(pyridyldithio)-toluamido]hexanoat;
N-Succinimidyl-3-(-2-pyridyldithio)-propionat; Succinimidyl 6[3(-(-2-pyridyldithiol-propionamido]hexanoat;
Sulfosuccinimidyl 6[3(-(2-pyridyldithio)-propionamido]hexanoat;
3-(2-pyridyldithio)-propionylhydrazid,
Ellman-Reagenz, Dichlortriazinsäure,
S-(2-Thiopyridyl)-L-cystein ein.
Weitere beispielhafte bifunktionelle Linkerverbindungen werden in
den US-Patenten Nr.5,349,066; 5,618,528; 4,569,789; 4,952,394 und
5,137,877 offenbart.
-
b. Säurespaltbare, photospaltbare
und wärmesensitive
Linker
-
Es können auch säurespaltbare Linker, photospaltbare
und wärmesensitive
Linker verwendet werden, insbesondere wenn es notwendig sein kann,
das zielorientierte Agens zu spalten, um eine schnellere Erreichbarkeit
für eine
Reaktion zu erlauben. Säurespaltbare
Linker schliessen ein, sind aber nicht beschränkt auf Bismaleimidothoxypropan
und Adipinsäuredihydrazidlinker
(siehe zum Beispiel Fattom et al. (1992) Infection & Immun. 60: 584–589) und
säurelabile
Transferrinkonjugate, welche einen ausreichenden Anteil an Transferrin enthalten,
um den Eingang in den intrazellulären Transferrinzyklusweg zu
erlauben (siehe zum Beispiel Welhöner et al. (1991) J. Biol.
Chem. 266: 4309–4314).
-
Photospaltbare Linker sind Linker,
welche bei einer Exposition gegenüber Licht gespalten werden
(siehe zum Beispiel Goldmacher et al. (1992) Bioconj. Chem. 3: 104–107, wobei
das zielorientierte Agens bei einer Exposition gegenüber Licht
freigesetzt wird. Photospaltbare Linker, welche bei einer Exposition
gegenüber Licht
gespalten werden, sind bekannt (siehe zum Beispiel Hazum et al.
(1981) in Pept., Proc. Eur. Pept. Symp. 16th, Brunfeldt, K. (Editor),
S. 105–110,
worin die Verwendung einer Nitrobenzylgruppe als eine photospaltbare Schutzgruppe
für Cystein
beschrieben wird; Yen et al. (1989) Makromol. Chem. 190: 69–82, worin
wasserlösliche
photospaltbare Copolymere beschrieben werden, einschließlich Hydroxypropylmethacrylamidcopolymer, Glycincopolymer,
Fluoresceincopolymer und Methylrhodamincopolymer; Goldmacher et
al. (1992) Bioconj. Chem. 3: 104–107, worin ein Vernetzer und
ein Reagens beschrieben wird, welches bei Exposition gegenüber Licht
nahe dem UV (350 nm) eine photolytische Degradation durchläuft und
Senter et al. (1985) Photochem. Photobiol. 42: 231–237, worin
Nitrobenzoylcarbonylchlorid-Vernetzungsreagenzien beschrieben werden,
welche photospaltbare Linker erzeugen), wobei das zielorientierte
Agens bei Exposition gegenüber
Licht freigesetzt wird. Solche Linker werden eine besondere Verwendung
bei der Behandlung dermatologischer oder ophthalmologischer Bedingungen
besitzen, welche unter Verwendung von Faseroptik gegenüber Licht
exponiert werden können.
Nach der Applikation des Konjugats kann das Auge oder die Haut oder
ein anderer Körperteil dem
Licht ausgesetzt werden, was in der Freisetzung des zielorientierten
Anteils des Konjugats resultiert. Solche photospaltbaren Linker
sind nützlich
in Verbindung mit diagnostischen Protokollen, in denen es wünschenswert
ist, das Ansteuerungsagens zu entfernen, um eine schnelle Clearance
aus dem Körper
des Tiers zu erlauben.
-
c. Andere Linker für eine chemische
Konjugation
-
Andere Linker schliessen Trityllinker
ein, insbesondere derivatisierte Tritylgruppen, um eine Gattung von
Konjugaten zu erzeugen, welche eine Freisetzung von therapeutischen
Agenzien bei verschiedenen Stufen der Azidität oder Alkalinität bereitstellen.
Die so geleistete Flexibilität
durch die Fähigkeit,
den pH-Bereich, bei dem das therapeutische Agens freigesetzt werden
wird, vorher auszuwählen,
erlaubt die Selektion eines Linkers, basierend auf den bekannten
physiologischen Unterschieden zwischen Geweben, die einer Lieferung eines
therapeutischen Agens bedürfen
(siehe zum Beispiel US-Patent Nr.5,612,474). Die Azidität von Tumorgeweben
scheint beispielsweise geringer zu sein als die von normalen Geweben.
-
d. Peptidlinker
-
Die Linkeranteile können Peptide
sein. Peptidlinker können
in Fusionsproteinen und auch in chemisch verbundenen Konjugaten
verwendet werden. Das Peptid besitzt normalerweise etwa 2 bis etwa
60 Aminosäurereste,
zum Beispiel etwa 5 bis etwa 40 oder etwa 10 bis etwa 30 Aminosäurereste.
Die ausgewählte
Länge wird
von Faktoren abhängen,
wie etwa der Verwendung, für
die der Linker eingeschlossen wird.
-
Der proteinartige Ligand bindet mit
einer Spezifität
an einen Rezeptor (an Rezeptoren) an einer oder mehreren der Zielzelle(n)
und wird von der Zielzelle (den Zielzellen) aufgenommen. Um die
Passage des chimären
Ligand-Toxins in eine Zielzelle zu erleichtern, ist es gegenwärtig bevorzugt,
dass die Größe des chimären Ligand-Toxins
nicht diejenige Größe nicht übersteigt,
welche von der interessierenden Zielzelle aufgenommen werden kann.
Im Allgemeinen ist die Größe des chimären Ligand-Toxins
von seiner Zusammensetzung abhängig.
In dem Fall, in dem das chimäre
Ligand-Toxin einen chemischen Linker und ein chemisches Toxin enthält (das
heißt
eher als ein proteinartiges), ist die Größe des Ligand-Toxins im Allgemeinen
kleiner, als wenn das chimäre
Ligand-Toxin ein Fusionsprotein ist. Peptidlinker können bequemerweise
durch Nukleinsäuren
codiert werden und bei der Expression in einer Wirtselle, wie etwa
E. coli, in Fusionsproteine eingebracht werden.
-
Peptidlinker sind vorteilhaft, wenn
das Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens
proteinartig ist. Zum Beispiel kann der Linkeranteil eine flexible
Spacer-Aminosäuresequenz
sein, wie etwa diejenigen, die im Forschungsgebiet der Einzelkettenantikörper bekannt
sind. Beispiele für
solche bekannten Linkeranteile schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf
GGGGS
-
Alternativ kann der Peptidlinkeranteil
VM oder AN sein, oder die durch die Formel: AM(G2 bis 4S)xAM beschriebene
Struktur besitzen, worin X eine ganze Zahl von 1 bis 11 ist (SEQ
ID NO: 12). Zusätzliche
Linkeranteile werden zum Beispiel in Huston et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 85: 5879–5883;
1988; Whitlow, M. et al. Protein Engineering 6: 989–995, 1993;
Newton et al., Biochemistry 35: 545–553, 1996; A. J. Cumber et
al., Bioconj. Chem. 3: 397-401,
1992; Ladurner et al., J. Mol. Biol. 273: 330–337, 1997 und im US-Patent
Nr. 4,894,443 beschrieben.
-
Andere Linker schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf Enzymsubstrate, wie etwa Cathepsin B-Substrat, Cathepsin D-Substrat,
Trypsinsubstrat, Thrombinsubstrat, Subtilisinsubstrat, Faktor Xa-Substrat und
Enterokinasesubstrat; Linker, welche die Löslichkeit, Flexibilität und/oder
intrazelluläre
Spaltbarkeit verbessern, schließen
Linker ein, so wie (glymser)n„ und (sermgly)n, worin m 1
bis 6 ist, bevorzugt 1 bis 4, mehr bevorzugt 2 bis 4, und n 1 bis
30 ist, bevorzugt 1 bis 10, mehr bevorzugt 1 bis 4 (siehe die Internationale PCT-Anmeldung
Nr. WO 96/06641, welche beispielhafte Linker zur Verwendung in Konjugaten
bereitstellt). In einigen Ausführungsformen
können
mehrere Linker enthalten sein, um Vorteil aus den gewünschten
Eigenschaften jedes Linkers zu ziehen.
-
D. Herstellung von Konjugaten
-
Konjugate mit gebundenen zielorientierten
Agenzien können
entweder durch chemische Konjugation, rekombinante DNA-Technologie
oder Kombinationen aus rekombinanter Expression und chemischer Konjugation
hergestellt werden. Die Verfahren hierin sind veranschaulicht mit
besonderer Bezugnahme auf Chemokine und Shiga-A1 oder Saporin. Es
ist aber verständlich,
dass die gleichen Verfahren verwendet werden können, um Konjugate von jedem
Ansteuerungsagens mit jedem zielorientierten Agens herzustellen
und zu verwenden, wie etwa RIP, eine Nukleinsäure oder jedes andere zielorientierte
Agens, entweder direkt oder über
Linker, wie hierin beschrieben wird. Das Ansteuerungsagens und zielorientierte
Agens können
in jeder Orientierung verbunden sein, und es kann mehr als ein Ansteuerungsagens
und/oder zielorientiertes Agens in einem Konjugat vorhanden sein.
-
1. Herstellung von Fusionsproteinen
-
Die Chemokin-Ligand- und/oder chimären Fusionsproteine
können
hergestellt werden durch gut bekannte Verfahren der Proteinsynthese,
wenn die Aminosäuresequenz
des Chemokins und/oder Zelltoxins bekannt sind, oder die Sequenz
kann zuerst durch gut bekannte Verfahren, unten beschrieben, bestimmt
werden, falls nötig.
Einige der Ligandengene sind nun kommerziell erhältlich. Ein Vorteil beim Erhalten
von kommerziell erhältlichen
Genen ist es, dass sie im Allgemeinen für eine Expression in E. coli
optimiert worden sind. Ein Polynukleotid, codierend für ein Protein,
Peptid oder Polynukleotid von Interesse, kann unter Verwendung der DNA-Synthesetechnologie
hergestellt werden. Verfahren zum Erhalten der DNA, codierend für ein nicht
verfügbares
Gen und Exprimieren eines Genprodukts daraus sind unten beschrieben
und sind in Beispiel 1 hierin veranschaulicht.
-
Das chimäre Ligand-Toxin, welches einen
Chemokinliganden, einen proteinartigen Linkeranteil und ein proteinartiges
Zelltoxin enthält,
kann auch als ein Fusionsprotein erzeugt werden mit der allgemeinen Struktur,
wie es in 1 veranschaulicht ist. Das
Fusionsprotein wird unter Verwendung gut bekannter Verfahren erzeugt,
worin eine Wirtszelle mit einem Expressionsvektor transfiziert wird,
der eine Expressionskontrollsequenz enthält, die in funktionsfähiger Weise
mit einer Nukleinsäuresequenz
verbunden ist, die für
die Expression des Fusionsproteins codiert (Molecular Cloning A
Laboratory Manual, Sambrook et al., Editoren, 2. Ausgabe, Cold Spring
Harbor Laboratory, N. Y. 1989).
-
Tabelle 5 unten veranschaulicht die
theoretische Größe und den
pl von beispielhaften Chemokinrezeptor-Ansteuerungsligand-Konjugaten
und auch von Konjugaten, welche Nichtchemokin-Zytokine enthalten,
die an Zellpopulationen binden, welche Chemokinrezeptoren exprimieren.
Konjugate mit Nichtchemokin-Zytokinen, wie etwa IL-4 enthaltende
Konjugate, sind zuvor verwendet worden, um eine zielgerichtete Lieferung
an Tumorzellen bereitzustellen, sind aber nicht verwendet worden,
um pathologische Entzündungsbedingungen, wie
etwa einen Sekundärgewebeschaden
zu behandeln.
-
Tabelle
5 Theoretische Molekulargewichte und isoelektrische Punkte von freien
humanen Liganden und Ligand-Saporin-6-Fusionsproteinen (verbunden
durch einen ALA-MET-Linker)
-
-
a. Plasmide und Wirtszellen
zur Expression von Konstrukten, die für Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenspeptide,
Konjugate, Linker, Fusionsproteine und Peptid ansteuernde Agenzien
codieren
-
Die Konstruktion von Expressionsvektoren
und die Expression von Genen in transfizierten Zellen bringt die
Verwendung von molekularen Klonierungstechniken mit sich, die im
Fachgebiet auch gut bekannt sind (siehe zum Beispiel Molecular Cloning – A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Sambrook et al., Editoren,
2. Ausgabe, Cold Spring Harbor, NY (1989) und „Current Protocols in Molecular
Biology", Band 1 und 2, „Current
Protocols in Molecular Biology", Band 1 und 2, Ausubel et al. Editoren,
Current Protocols, 1987–1994;
John Wiley and Sons, Inc. 1994–1999;
Cloning Vectors – A
Laboratory Manual, Band I-IV, Pouwels, et al., Editoren, und Ergänzungen
darin, Elsebier, N. Y., 1995–1998).
Solche Verfahren schließen
die Konstruktion von Expressionsvektoren ein, die eine für ein Fusionsprotein
codierende Sequenz und passende Transkriptions-/Translations-Kontrollsignale
enthalten, wie in den 2–5 veranschaulicht ist. Diese
Verfahren schließen
auch rekombinante in vitro-DNA-Verfahren, synthetische Verfahren
und eine Rekombination/genetische Rekombination in vivo ein (siehe
zum Beispiel die Verfahren, welche beschrieben sind in „Molecular
Cloning A Laboratory Manual", Sambrook et al., Editoren, 2. Ausgabe,
Cold Spring Harbor Laboratory, N. Y., 1989 und "Current Protocols
in Molecular Biology", Band 1 und 2, "Current Protocols in Molecular
Biology", Band 1 und 2, Ausubel et al. Editoren, "Current Protocols",
1987-1994; John Wiley and Sons, Inc. 1994-1999; "Cloning Vectors – A Laboratory
Manual", Band I-IV, Pouwels, et al., Editoren, und Ergänzungen
darin, Elsebier, N. Y., 1995–1998).
-
Zur Transfektion von Zellen verwendete
Nukleinsäuren
mit Sequenzen, welche für
eine Expression des interessierenden Polypeptids codieren, werden
im Allgemeinen in Form eines Expressionvektors vorliegen, der Expressionskontrollsequenzen
enthält,
die in funktionsfähiger
Art und Weise mit einer Nukleotidsequenz verbunden sind, die für die Expression
des Polypeptids . codiert. Verfahren zum Erhalten eines stabilen Transfers,
so dass die fremde Nukleinsäure
kontinuierlich im Wirt verbleibt, sind im Fachgebiet bekannt. Die Transformation
einer Wirtszelle mit rekombinanter DNA kann durch konventionelle
Verfahren durchgeführt werden,
die Fachleuten gut bekannt sind. Wenn der Wirt prokaryontisch ist,
wie etwa E. coli, können
durch im Fachgebiet gut bekannte Verfahren kompetente Zellen, welche
DNA aufnehmen können,
aus Zellen hergestellt werden, die nach der exponentiellen Wachstumsphase
geerntet und nachfolgend mittels des CaCl2-Verfahrens
behandelt wurden. Alternativ kann MgCl2 oder
RbCl verwendet werden. Die Transformation kann auch durchgeführt werden
nach der Bilbung eines Protoplasten aus der Wirtszelle oder durch
Elektroporation. Bevorzugt wird ein prokaryontischer Wirt als die
Wirtszelle verwendet.
-
Wenn der Wirt eukaryontisch ist,
schließen
die Transfektionsverfahren für
DNA die Bildung von Calciumphosphat-Copräzipitaten und konventionelle
mechanische Verfahren, wie etwa Mikroinjektion, Elektroporation
und Insertion eines Plasmids, eingeschlossen in Liposomen ein. Ein
anderes Verfahren ist die Verwendung eines eukaryontischen Virusvektors,
wie etwa Simianvirus 40 (SV40), Schweine-Papillomavirus oder einen
rekombinantem autonomen Parvovirusvektor (wie im US-Patent Nr.5,585,254
beschrieben), um eukaryontische Zellen transient zu infizieren oder
transformieren und das Protein zu exprimieren (Eukaryotic Viral Vectors,
Cold Spring Harbor Laboratory, Gluzman Editor, 1982). Eukaryontische
Zellen können
auch mit DNA-Sequenzen cotransfiziert werden, welche für das Fusianspolypeptid
codieren und einem zweiten Fremd-DNA-Molekül, das für einen selektierbaren Phänotyp codiert,
wie etwa das Thymidinkinasegen aus Herpes simplex.
-
Eukaryontische Expressionssysteme
können
weitere posttranslationale Modifikationen von exprimierten Säugetierproteinen
auftreten lassen. Solche Zellen besitzen die zelluläre Maschinerie
für ein
posttranslationales Prozessieren des Primärtranskripts, falls erwünscht. Solche
Modifikationen schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Glykosylierung, Phosphorylierung, Farnesylierung. Solche Wirtszelllinien
können
einschließen,
sind aber nicht beschränkt
auf CHO, VERO, BHK, HeLa, COS, MDCK, Jurkat, HEK-293 und WI38.
-
Verfahren zur Isolierung und Reinigung
von entweder durch Prokaryonten oder Eukaryonten exprimiertem Protein
kann durch alle konventionellen Mittel bewirkt werden, wie etwa
beispielsweise präparative chromatographische
Trennungen und immunologische Trennungen wie etwa diejenigen, die
die Verwendung von monoklonalen oder polyklonalen Antikörpern oder
einem Antigen einschließen.
-
Eine Vielzahl von Systemen aus Wirt-Expressionsvektor
können
verwendet werden, um die für
das Fusionsprotein codierende Sequenz zu exprimieren. Diese schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf Mikroorganismen wie etwa Bakterien, transformiert mit rekombinanten
Bakteriophagen-DNA-, Plasmid-DNA- oder Cosmid-DNA-Expressionsvektoren,
enthaltend eine für
ein Fusionsprotein codierende Sequenz; Hefen, transformiert mit
rekombinanten Hefeexpressionsvektoren, enthaltend die für das Fusionsprotein
codierende Sequenz; Pflanzenzellsysteme, infiziert mit rekombinanten
Virusexpressionsvektoren (zum Beispiel Blumenkohlmosaikvirus, CaMV;
Tabakmosaikvirus, TMV) oder transformiert mit rekombinanten Plasmidexpressionsvektoren
(zum Beispiel Ti-Plasmid), enthaltend eine für ein Fusionsprotein codierende
Sequenz; Insektenzellsysteme, infiziert mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren
(zum Beispiel Baculovirus), enthaltend für ein Fusionsprotein codierende
Sequenz; oder tierische Zellsysteme, infiziert mit rekombinanten
Virusexpressionvektoren (zum Beispiel Retroviren, Adenoviren, Vaccinia-Virus),
enthaltend eine für
ein Fusionsprotein codierende Sequenz oder transformierte tierische
Zellsysteme, konstruiert für
eine stabile Expression.
-
In Abhängigkeit von dem verwendeten
Wirt/Vektor-System kann jedes einer Vielzahl von geeigneten Transkriptions-
und Translationselementen in dem Expressionsvektor verwendet werden,
einschließlich
konstitutiver und induzierbarer Promotoren, Transkriptionsenhancer-Elementen,
Transkriptionsterminatoren usw. (siehe zum Beispiel Bitter et al.,
Methods in Enzymology 153: 516–544,
1987). Wenn in bakteriellen Systemen kloniert wird, können beispielsweise
induzierbare Promotoren verwendet werden, wie etwa, aber nicht beschränkt auf
pL des Bakteriophagen S, plac, ptrp, ptac, tac, T7 (ptrp-Iac-Hybridpromotor).
Wenn in Säugetierzellsystemen
kloniert wird, können
Promotoren verwendet werden, die von dem Genom von Säugetierzellen (zum
Beispiel Metallothionein-Promotor) oder von Säugetierviren (zum Beispiel
das Long-Terminal-Repeat von Retrovirus, der späte Promotor von Adenovirus,
der 7,5k-Promotor von Vaccinia-Virus) stammen. Es können auch
Promotoren verwendet werden, erzeugt durch rekombinante DNA- oder
synthetische Verfahren, um die Transkription der insertierten, für das Fusionsprotein
codierenden Sequenz bereitzustellen.
-
In bakteriellen Systemen kann vorteilhafterweise
eine Anzahl von Expressionsvektoren ausgewählt werden, in Abhängigkeit
von den gewünschten
Eigenschaften des Systems. Wenn zum Beispiel große Mengen des Fusionsproteins
produziert werden sollen, können
Vektoren wünschenswert
sein, welche die Expression von hohen Mengen des Fusionsproteinprodukts
steuern, welche schnell gereinigt sind. Diejenigen, welche entworfen sind,
um eine Schnittstelle zu enthalten, um bei der Wiedergewinnung des
Fusionsproteins behilflich zu sein, sind bevorzugt. Ausgezeichnete
Ergebnisse können
erhalten werden und sind erhalten worden unter Verwendung mehrerer
kommerziell erhältlicher
Vektoren, einschließlich
pET 11a, b, c oder d (Novagen, Madison, WI).
-
Besonders bevorzugte Plasmide für eine Transformation
in E. coli-Zellen schließen
die pET-Expressionsvektoren ein (siehe US-Patent 4,953,496; erhältlich von
Novagen, Madison, WI; siehe auch Literatur, veröffentlicht von Novagen, die
das System beschreibt). Solche Plasmide schließen pET 11c und/oder pET 11a ein,
welches den T7-lac-Promotor, T7-Terminator, den induzierbaren lac-Operator
aus E. coli und das lac-Repressorgen enthält; pET 12a-c, welches den
T7-Promotor, T7-Terminator und das ompT-Sekretionssignal aus E.
coli enthält
und pET 15b (Novagen, Madison, WI), welches eine His-TagTM-Leadersequenz (SEQ ID NO: 40) enthält, zur
Verwendung bei der Reinigung mit einer His-Säule und einer Thrombin-Schnittstelle,
welche die Spaltung nach der Reinigung über die Säule erlaubt; die T7-lac-Promotorregion
und den T7-Terminator.
-
Eine Nukleinsäure, welche für ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens,
verbunden mit einem zielorientierten Agens mit oder ohne Linker
codiert und andere solche Konstrukte können in den pET-Vektoren, pET
11c, pET-11a und pET-15b-Expresseionsvektoren (Novagen, Madison,
WI) enthalten sein, für
eine intrazelluläre
bzw. periplasmatische Expression des Fusionsproteins.
-
Andere Plasmide schließen die
pKK-Plasmide ein, insbesondere pKK 223–3, welches den TAC-Promotor
enthält
(erhältlich
von Pharmacia; siehe auch Brosius et al. (1984) Proc. Natl. Acad.
Sci. 81: 6929; Ausubel et . Current Protocols in Molecular Biology;
US-Patente Nr. 5,122,463; 5,173,403; 5,187,153; 5,204,254; 5,212,058;
5,212,286; 5,215,907; 5,220,013; 5,223,483 und 5,229,279), welches
den TAC-Promotor enthält. Das
Plasmid pKK ist modifiziert worden durch die Insertion einer Kanamycinresistenzkassette
mit klebrigen EcoRI-Enden (bezogen von Pharmacia; erhalten von pUC4K,
siehe zum Beispiel Vieira et al. (1982) Gene 19: 259–268 und
US-Patent Nr. 4,719,179) in das Ampicillinresistenz-Markergen.
-
Andere bevorzugte Vektoren schließen den
pPL-Lambda-induzierbaren Expressionsvektor
und den tac-Promotorvektor pDR450 (siehe zum Beispiel US-Patente
Nr. 5,281,525; 5,262,309; 5,240,831; 5,231,008; 5,227,469; 5,227,293;
erhältlich
von Pharmacia P. L. Biochemicals; siehe auch Mott, et al. (1985)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 88 und De Boer et al. (1983) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 80: 21) ein, und Baculovirus-Vektoren, wie
etwa einen pBlueBac-Vektor (auch pJVETL genannt) und Derivate davon;
siehe zum Beispiel die US-Patente Nr. 5,278,050; 5,244,805; 5,243,041;
5,242,687; 5,266,317; 4,745,051 und 5,169,784) einschließlich pBlueBac
III.
-
Andere Plasmide schließen die
pIN-IIIompA-Plasmide ein (siehe US-Patent Nr. 4,575,013 von Inouye; siehe
auch Duffaud et al. (1987) Meth. Enz. 153: 492–5071, wie etwa pIN-IIIompA2.
Die pIN-IIIompA-Plasmide enthalten eine Insertionsstelle für heterologe
DNA, gebunden im transkriptionellen Leserahmen mit funktionellen
Fragmenten, abgeleitet von dem Lipoproteingen von E. coli. Die Plasmide
schließen
auch ein DNA-Fragment ein, codierend für die Signalpeptide des ompA-Proteins
von E. coli, so angeordnet, dass das gewünschte Polypeptid mit dem ompA-Signalpeptid
an seinem Aminoterminus exprimiert wird, was eine effiziente Sekretion
durch die Cytoplasmamembran ermöglicht.
Die Plasmide schließen
weiterhin DNA ein, welche für
ein spezielles Segment des E. coli-lac-Promotor-Operators codiert,
das in der richtigen Orientierung für eine transkriptionelle Expression
des gewünschten
Polypeptids angeordnet ist, ebenso wie ein separates funktionelles
lacl-Gen aus E. coli, welches für
das assoziierte Repressormolekül
codiert, das in Abwesenheit des lac-Operon-Inducers mit dem lac-Promotor-Operator
wechselwirkt, um eine Transkription davon zu verhindern.
-
Die Expression des gewünschten
Polypeptids ist unter der Kontrolle des Lipoprotein- (Ipp) Promotors und
des lac-Promotor-Operators, obwohl eine Transkription von jedem
der Promotoren normalerweise durch das Repressormolekül blockiert
wird. Der Repressor wird selektiv mittels eines Inducer-Moleküls inaktiviert, wobei
die transkriptionelle Expression des gewünschten Polypeptids von beiden
Promotoren induziert wird.
-
Das Repressorprotein kann codiert
werden durch das Plasmid, welches das Konstrukt enthält oder durch
ein zweites Plasmid, welches ein Gen enthält, das für ein Repressorprotein codiert.
Das Repressorprotein kann die Transkription eines Promotors reprimieren,
der Sequenzen von Nukleotiden enthält, an welche das Repressorprotein
bindet. Die Repression des Promotors kann durch Verändern der
physiologischen Bedingungen der Zelle rückgängig gemacht werden. Die Veränderung
kann erreicht werden durch die Zugabe eines Moleküls, das
zum Beispiel die Fähigkeit,
mit dem Operator oder mit regulatorischen Proteinen oder anderen
Regionen der DNA zu interagieren, hemmt, oder durch Veränderung
der Temperatur des Wachstumsmediums. Bevorzugte Repressorproteine
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf den lacl-Repressor von E. coli, der auf IPTG-Induktion anspricht,
den temperatursensitiven cI857-Repressor. Der lacl-Repressor von E.
coli ist bevorzugt.
-
In bestimmten Ausführungsformen
enthalten die Konstrukte auch eine Transkriptionsterminationssequenz.
Die Promotorregionen und Transkriptionsterminatoren sind jeweils
unabhängig
ausgewählt
aus denselben oder verschiedenen Genen. In einigen Ausführungsformen
wird das DNA-Fragment in Bakterienzellen, bevorzugt in E. coli repliziert.
Das DNA-Fragment enthält
normalerweise auch einen bakteriellen Replikationsursprung, um die
Erhaltung des DNA-Fragments von Generation zu Generation der Bakterien
sicherzustellen. Auf diese Art und Weise können große Mengen der DNA durch Replikation
in Bakterien hergestellt werden. Bevorzugte bakterielle Replikationsursprünge schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf die f1-ori- und col-E1-Replikationsursprünge.
-
Für
Insektenwirte können
auch Baculovirusvektoren, wie etwa ein pBlueBac- (auch als pJVETL
bezeichnet, und Derivate davon) Vektor, insbesondere pBlueBacIII
(siehe zum Beispiel die US-Patente Nr. 5,278,050; 5,244,805; 5,243,041;
5,242,687; 5,266,317; 4,745,051 und 5,169,784; erhältlich von
INVITROGEN, San Diego) zur Expression der Polypeptide verwendet
werden. Der pBlueBacIII-Vektor ist ein Vektor mit doppeltem Promotor
und ermöglicht
die Selektion von Rekombinanten durch Blau/Weiß-Screening, da dieses Plasmid das β-Galactosidasegen
(lacZ) unter der Kontrolle des von Insekten erkennbaren ETL-Promotors
enthält,
und mit IPTG induzierbar ist. Ein DNA-Konstrukt wird in einen Baculovirusvektor
pBlueBacIII (INVITROGEN, San Diego, CA) eingebracht und wird dann
mit einem Wildtypvirus in Insektenzellen von Spodoptera frugiperda
(sf9-Zellen; siehe zum Beispiel Luckow et al. (1988) Bio/technology
6: 47–55
und US-Patent Nr. 4,745,051) cotransfiziert.
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Bevorzugte bakterielle Wirte enthalten
chromosomale Kopien der DNA, die für T7-RNA-Polymerase, in funktionsfähiger Weise
mit einem induzierbaren Promotor, wie etwa dem lacUV-Promotor verbunden,
codiert (siehe US-Patent Nr. 4,952,496). Solche Wirte schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf lysogene E. coli-Stämme
HMS174(DE3)pLysS, BL21(DE3)pLysS, HMS174(DE3) und BL21(DE3). Stamm
BL21(DE3) ist bevorzugt. Die pLys-Stämme
stellen geringe Spiegel an T7-Lysozym, einem natürlichen Inhibitor der T7-RNA-Polymerase
bereit. Bevorzugte bakterielle Wirte sind die Insektenzellen Spodoptera
frugiperda (sf9-Zellen; siehe zum Beispiel Luckow et al. (1988)
Bio/technology 6: 47–55
und US-Patent Nr. 4,745,051).
-
Ein alternatives Expressionssystem,
welches zur Expression des Fusionsproteins verwendet werden kann,
ist ein Insektensystem. In einem solchen System wird das nukleäre Autographa
californica-Polyhedrosisvirus (AcNPV) als ein Vektor verwendet,
um fremde Gene zu exprimieren. Das Virus wächst in Spodoptera frugiperda-Zellen.
Das für
das Fusionsprotein codierende Sequenz kann in nicht essentielle
Regionen (zum Beispiel das Polyhedringen) des Virus kloniert werden
und unter der Kontrolle eines AcNPV-Promotors (zum Beispiel des
Polyhedrinpromotors) angeordnet werden. Eine erfolgreiche Insertion
der Sequenz, die für
das Fusionsprotein codiert, wird in einer Inaktivierung des Polyhedringens
und in der Produktion von nicht eingeschlossenem rekombinanten Virus
(das heißt
Virus, dem die proteinartige Hülle
fehlt, die durch das Polyhedringen codiert wird) resultieren. Diese
rekombinanten Viren werden dann verwendet, um Spodoptera frugiperda-Zellen zu infizieren,
in denen das insertierte Gen exprimiert wird, siehe US-Patent Nr. 4,215,051.
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Die hierin bereitgestellten Konstrukte
werden auch in den Baculovirusvektor insertiert, der kommerziell unter
dem Namen pBLUEBACIII verkauft wird (INVITROGEN, San Diego, CA;
siehe INVITROGEN KATALOG; siehe Vialard et al. (1990) J. Virol.
64: 37; siehe auch US-Patent Nr. 5,270,458; US-Patent Nr. 5,243,041
und veröffentlichte
Internationale PCT-Anmeldung
WO 93/10139, welche auf der US-Patentanmeldung mit der Seriennumner
07/792,600 basiert. Der pBlueBacIII-Vektor ist ein Vektor mit doppeltem
Promotor und ermöglicht die
Selektion von Rekombinanten durch Blau/Weiß-Screening, da dieses Plasmid
das (3-Galactosidasegen (lacZ) unter der Kontrolle des von Insekten
erkennbaren ETL-Promtors enthält,
und mit IPTG induzierbar ist. Das Konstrukt oder ein anderes Konstrukt
wird in diesen Vektor unter der Kontrolle des Polyhedrinpromotors insertiert.
Blaue Einschlüsse
minus virale Plaques werden selektiert und die Plaques werden gereinigt,
und auf die Anwesenheit der Chemokin-Toxin-codierenden DNA durch
mittels irgendeinem Standardverfahren durchsucht, wie etwa Western
Blotting unter Verwendung eines passenden Antiserums oder Southern
Blotting unter Verwendung einer passenden Sonde. Gereinigtes ausgewähltes rekombinantes
Virus wird dann mit Wildtyp-Baculovirus in Spodoptera frugiperda-Zellen
(sf9-Zellen) cotransfiziert, wie etwa durch CaPO4-Transfektion oder
Liposomen, und in Gewebekulturflaschen oder in Suspensionskulturen
angezogen.
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Bei der Hefe kann eine Anzahl von
Vektoren verwendet werden, die konstitutive oder induzierbare Promotoren
enthalten. Solche Vektoren sind gut bekannt (für einen Überblick siehe „Current
Protocols in Molecular Biology", Band 2, Ausubel et al., Editoren,
Ch 13, „Current
Protocols", 1987-1994; John Wiley and Sons, Inc., 1994-1999; Bitter,
et al., Methods in Enzymol., 153: 516–544, 1987; Rothstein in: DNA
Cloning, Band II, Glover, D. M., Editoren, IRL Press, Wash., D.
C. Ch.3, 1986 und Bitter et al., Methods in Enzymol., 152: 673–684, 1987 und
"The Molecular Biology of the Yeast Saccharomyces", Strathern et
al., Editoren, Cold Spring Harbor Press, Vols.I und II, 1982). Ein
konstitutiver Hefepromotor, wie etwa ADH oder LEU2, oder ein induzierbarer
Promotor, wie etwa GAL, kann verwendet werden (DNA Cloning, Band
II, Glover, D. M., Editor, IRL Press, Wash., D. C., Ch.3, 1986).
Alternativ können
Vektoren verwendet werden, welche eine Integration fremder DNA-Sequenzen in
das Hefechromosom fördern.
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In Fällen, in denen Pflanzenexpressionsvektoren
verwendet werden, kann die Expression einer für ein Fusionsprotein codierenden
Sequenz durch jeglichen einer Anzahl von Promotoren gesteuert werden.
Zum Beispiel können
virale Promotoren verwendet werden, wie etwa die 35S-RNA- und 19S-RNA-Promotoren von CaMV
(Brisson et al., Nature 310 :511–514, 1984) oder der Hüllproteinpromotor
von TMV (Takamatsu et al., EMBO J. 6: 307–311, 1987); alternativ können Pflanzenpromotoren,
wie etwa die kleine Untereinheit von RUBISCO (Coruzzi et al., EMBO
J. 3: 1671–1680,
1984; Broglie et al., Science 224: 838–843, 1984); oder Hitzeschockpromotoren,
zum Beispiel hsp17.5-E oder hsp17.3-B aus der Sojabohne (Gurley
et al., Mol. Cell. Biol. 6: 559–565,
1986) verwendet werden. Diese Konstrukte können in Pflanzenzellen eingebracht
werden unter Verwendung von Ti-Plasmiden, Ri-Plasmiden, Pflanzenvirusvektoren,
direkter DNA-Transformation, Mikroinjektion, Elektroporation, usw.
Für einen Überblick über solche
Verfahren siehe beispielsweise Weissbach und Weissbach, „Methods
for Plant Molecular Biology", Academic Press, NY, Section VIII,
S. 421–463,
1988 und Plant Molecular Biology, 2.Ausgabe, Covey, S. N.; Editor,
Ch.7–9,
Blackie, London 1988).
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Säugetierzellsysteme,
welche rekombinante Viren oder virale Elemente verwenden, um die
Expression zu steuern, können
entworfen werden. Zum Beispiel kann bei der Verwendung von Adenovirus-Expressionsvektoren
die für
das Fusionsprotein codierende Sequenz an einen Transkriptions-/Translationskontrollkomplex
von Adenovirus ligiert werden, zum Beispiel den späten Promotor
und die dreigeteilte Leadersequenz. Dieses Chimäre Gen kann dann in das adenovirale
Genom insertiert werden durch in vitro- oder in vivo-Rekombination. Eine
Insertion in eine nicht essentielle Region des viralen Genoms (zum
Beispiel Region E1 oder E3) wird ein rekombinantes Virus ergeben,
welches lebensfähig
ist und das Fusionsprotein in infizierten Wirten exprimieren kann
(siehe zum Beispiel Logan und Shenk, Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
81: 3655–3659,
19841. Alternativ kann der 7,5K-Promotor aus Vaccinia-Virus verwendet werden
(siehe zum Beispiel Mackett et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79:
7415–7419,
1982; Mackett et al., J. Virol. 49: 857–864, 1984; Panicali et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 79: 4927–4931,
19821. Von besonderem Interesse sind Vektoren, basierend auf dem
Schweine-Papillomavirus,
welches die Fähigkeit
besitzt, als extrachromosomale Elemente zu replizieren (Sarver et
al., Mol. Cell. Biol. 1: 486–96,
1981). Kurz nach dem Eintritt dieser DNA in Mauszellen repliziert
das Plasmid auf etwa 100–200
Kopien pro Zelle. Die Transkription der insertierten cDNA erfordert
keine Integration des Plasmids in das Wirtschromosom, wobei ein
hohes Expressionsniveau erreicht wird. Diese Vektoren können für eine stabile
Expression verwendet werden durch Einschließen eines selektierbaren Markers
in das Plasmid, wie etwa das neo-Gen. Alternativ kann das retrovirale
Genom zur Verwendung als ein Vektor modifiziert werden, der das
Fusiansproteingen in Wirtszellen einbringen und dessen Expression
steuern kann (Cone und Mulligan, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 81:
6349–6353,
1984). Ein hohes Expressionsniveau kann auch erreicht werden unter
Verwendung induzierbarer Promotoren, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
den Metallothionin-IIA-Promotor
und Hitzeschockpromotoren.
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Für
eine Langzeitproduktion von rekombinanten Proteinen mit hoher Ausbeute
ist eine stabile Expression bevorzugt. Eher als die Verwendung von
Expressionsvektoren, welche virale Replikationsursprünge enthalten,
können
Wirtszellen mit cDNA transformiert werden, die für das Fusionsprotein codiert,
kontrolliert durch passende Expressionskontrollelemente (zum Beispiel
Promotoren, Enhancer, Sequenzen, Transkriptionsterminatoren, Polyadenylierungsstellen
usw.) und einem selektierbaren Marker. Der selektierbare Marker
im rekombinanten Plasmid verleiht eine Resistenz gegenüber der
Selektion und erlaubt es Zellen, das Plasmid stabil in deren Chromosomen
zu integrieren und zu wachsen und Foci zu bilden, welche wiederum
kloniert und zu Zelllinien expandiert werden können. Nach dem Einbringen fremder
DNA lässt
man veränderte
Zellen beispielsweise für
1–2 Tage
in einem angereicherten Medium wachsen, und übersiedelt sie dann in ein
Selektionsmedium. Es kann eine Anzahl von Selektionssystemen verwendet
werden, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf die Gene Thymidinkinase aus dem Herpes simplex-Virus (Wigler
et al., Cell, 11: 223–32,
1977), Hypoxanthinguanin-Phosphoribosyltransferase (Szybalska und
Szybalski, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 48: 2026–30, 1962) und Adeninphosphoribosyltransferase
(Lowy et al., Cell, 22: 817–31,
1980), welche verwendet werden können
in tk-, hgprt- bzw. aprt-Zellen. Es kann auch eine Antimetabolitresistenz
verwendet werden als Basis einer Selektion auf dhfr, was eine Resistenz
gegen Methotrexat verleiht (Wigler et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 78: 3657–70,
1980; O'Hare et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 8: 1527-31, 19811; gpt, was
eine Resistenz gegen Mycophenolsäure
verleiht (Mulligan und Berg, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 78: 2072–6, 1981; neo,
was eine Resistenz gegenüber
dem Aminoglycosid G-418 verleiht (Colberre-Garapin et al., J. Mol.
Biol., 150: 1–14,
1981) und hygro, was eine Resistenz gegen Hygromycingene (Santerre
et al., Gene, 30: 147–56, 1984)
verleiht. Kürzlich
sind zusätzliche
selektierbare Gene beschrieben worden, nämlich trpB, welches es den Zellen
ermöglicht,
anstelle von Tryptophan Indol zu verwenden; hisD, welches es den
Zellen erlaubt, Histinol anstelle von Histidin zu verwenden (Hartmann
und Mulligan, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 85: 8047–51, 1988) und
ODC (Ornithindecarboxylasel, welche eine Resistenz gegen den Ornithindecarboxylaseinhibitor
2-(Difluormethyl)-DL-ornithin, DFMO verleiht (McConlogue et al.
J. Biol. Chem., 258: 8384–8388).
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In einer Ausführungsform wird das Fusionsprotein
durch rekombinante DNA-Technologie hergestellt, worin ein einzelnes
Polypeptid ein Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens, einen Peptidlinkeranteil
und ein proteinartiges zielorientiertes Agens, wie etwa einen Zelltoxinanteil
enthält.
Der Chemokinrezeptor-Ansteuerungsanteil kann bezogen auf den Zelltoxinanteil
im Polypeptid am Aminoterminus angeordnet sein. Solch ein Fusionsprotein
besitzt die verallgemeinerte Struktur: (Aminoterminus) Chemokinligandanteil – Peptidlinkeranteil – proteinartiger
Zelltoxinanteil (Carboxyterminus). Solch ein Fusionsprotein besitzt
die verallgemeinerte Struktur: (Aminoterminus) Chemokinligandanteil – Peptidlinkeranteil – proteinartiger
Zelltoxinanteil (Carboxyterminusl, und wird in 1 veranschaulicht.
Alternativ kann der Chemokinanteil bezogen auf den Zelltoxinanteil
innerhalb des Fusionsproteins am Carboxyterminus angeordnet sein.
Hierin sind auch Fusionsproteine vorgesehen, welche zusätzliche
Aminosäuresequenzen
am Amino- und/oder Carboxyterminus enthalten, zum Beispiel Polyhistidintags.
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Nach einer Transformation können große Mengen
des Proteins isoliert und gereinigt werden, gemäß konventioneller Verfahren.
Zum Beispiel kann ein Lysat von dem Expressionswirt hergestellt
werden, und das erwünschte
Protein (oder Fusionsprotein) kann unter Verwendung von HPLC, Ausschluss chromatographie, Gelelektrophorese,
Affinitätschromatographie
oder andere Reinigungsverfahren gereinigt werden. Das gereinigte
Protein wird im Allgemeinen etwa 80% bis etwa 90% rein sein, und
kann bis zu und einschließlich
100% Reiheit besitzen. Rein soll die Bedeutung besitzen, frei von
anderen Proteinen, ebenso wie von Zelttrümmern.
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b. Klonierung und Expression
eines chimären
Ligand-Toxin-Fusionsproteins Konstruktion einer cDNA-Bibliothek
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Gesamt-RNA wird von einer Zelllinie
isoliert, von der bekannt ist, dass sie den gewünschten proteinartigen Liganden
erzeugt, und durch Fraktionierung über Oligo(dT)-Zellulose gereinigt,
um RNA mit einem PolyA-Schwanz zu binden. Ein erster Strang der
cDNA-Synthese wird durchgeführt
unter Verwendung einer reversen Transkriptase und eines Primers
mit einer geeigneten Restriktionsstelle, wie etwa Notl. Es sind
mehrere reverse Transkriptasen erhältlich, wobei diejenigen von
Vogel und Maus am häufigsten
verwendet werden. Dieses DNA-RNA-Hybridmolekül wird dann verwendet, um einen
cDNA-Doppelstrang zu erzeugen, durch eine von mehreren verschiedenen
Verfahren, welche erhältlich
sind. Es werden Linker an die DNA angeheftet, und die DNA wird dann
mittels Agarosegelelektrophorese größenfraktioniert. Die so erhaltene
DNA wird direkt in einen geeigneten Vektor kloniert, oder zuerst
durch Sondieren durchmustert. Zur Sondierung werden zwei Oligonukleotide
von der bekannten Gensequenz hergestellt, eines für jedes
Ende des Gens, und die Oligonukleotide werden verwendet, um das
Gel zu sondieren. Jede Region des Gels, welche eine Hybridisierung
mit beiden Proben zeigt, wird ausgeschnitten und die DNA wird gereinigt.
Diese gereinigte DNA wird kloniert und verwendet, um E. coli zu
transformieren. Erhaltene Kolonien werden erneut sondiert und positive
Klone werden selektiert.
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Expression des Genprodukts
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Zweitens wird das Genprodukt exprimiert.
Wenn einmal ein positiver Klon erhalten wurde, wird eine Sequenzierungsreaktion
ausgeführt,
um sicherzustellen, dass der selektierte Klon die gewünschte Sequenz besitzt.
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PCR-Oligonukleotide werden so hergestellt,
dass eine Restriktionsschnittstelle im Expiessionsvektor pKK223-3
(Pharmacia, Piscataway, NJ) dem ATG-Startcodon des Gens direkt vorausgeht.
Nach dem 3-Ende des Gens befinden sich zwei Restriktionsstellen.
Die erste Restriktionssteile wird von einem Enzym erkannt, welches
10–12
Basen vor der Erkennungssequenz schneidet, um einen nachfolgenden
Verdau zu erlauben, um das Stoppcodon zu entfernen, und um eine
Fusion an ein zweites Gen zu ermöglichen.
Die zweite Erkennungsstelle wird verwendet, um das Gen in den Expressionvektor
zu klonieren. Ein PCR wird unter Standardbedingungen durchgeführt, um
die Sequenz zu verlängern,
die resultierende DNA wird auf einem Agarosegel aufgetrennt, und
ein Klon mit einer Bande mit der richtigen Größe wird ausgeschnitten und
in den Expressionvektor kloniert. Da eine PCR Fehler einbringen
kann, wird das gesamte Gen nun sequenziert, um zu bestätigen, dass
es die erwünschte
korrekte Sequenz besitzt. Wenn ein Klon mit der korrekten Sequenz
auf diese Art und Weise isoliert worden ist, wird der Vektor in
E. coli transfiziert, und der Klon wird bis zur mittleren log-Phase angezogen,
induziert mit Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
für 4–6 h.
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Exprimierte Proteine werden mittels
Polyacrylamidgelelektrophorese aufgetrennt und werden zur Isolierung
mit Coomassie Blue-Farbstoff gefärbt.
In diesem Stadium wird das Protein in einer löslichen Phase mit hoher Ausbeute
exprimiert. Falls das Protein unlöslich ist oder die Ausbeute
zu gering ist, werden verschiedene Modifikationen der Ribosomenbindungsstelle
oder der Wachstumsbedingungen durchgeführt, um das Problem zu korrigieren.
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Das zweite Nukleinsäurefragment,
das mit dem Ligandengen fusioniert werden soll (zum Beispiel eine für einen
proteinartigen Linker codierende Polynukleotidsequenz), wird durch
Synthese aus einer bekannten Aminosäuresequenz, wie etwa die SEQ
ID NO: 1–12,
erhalten (Internationale PCT-Anmeldung Nr. WO 96/06641, welche beispielhaft
Linker für
eine Verwendung in Konjugaten bereitstellt), außer, dass am 5'-Ende ein PCR-Primer angefügt wird
mit doppelten Restriktionsstellen, eine Stelle, um eine direkte
Klovierung zur Expression zu erleichtern, und eine Stelle, welche
eine Klovierung des Oligonukleotids in einen Expressionsvektor zur
Herstellung eines Fusionsproteins erlaubt. Das zweite Protein würde entweder
alleine oder in einem Fusionsprotein exprimiert werden, das die
Produkte beider Gene enthält.
Ein drittes Gen (zum Beispiel ein für ein proteinartiges Zelltoxin
codierendes Gen) wird von einer passenden Zelllinie in der Art und
Weise, wie oben beschrieben, erhalten und wird zu dem Expressionsvektor
vor seiner Transfektion in die Wirtszelle zugefügt.
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c. Konstruktion und Expression
von beispielhaften Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagens-Toxin-Fusionsgenen
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Zwölf Ligand-Toxin-Fusionsgene
(Tabelle 6) sind konstruiert worden. Die Genprodukte enthalten vier Liganden,
die genetisch an jedes von drei. Toxinen fusioniert sind. Die HIS-markierten
Gene wurden so konstruiert, dass eine kleine Menge jeder Fusion
zweckmäßig exprimiert,
gereinigt und in vitro getestet werden konnte. Die HIS-Markierung
bietet auch eine alternative Route zur Proteinreinigung, falls eine
benötigt
werden sollte. Die Saporin enthaltende Chemokin-Toxin-Fusion dient
als Prototyp, mit dem andere Toxine verglichen und charakterisiert
werden können.
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Teilweise gereinigtes OPL898110 ist
an Zielzellen und an Nichtzielzellen in vitro getestet worden. In einem
relativ ruhigen Stadium werden Zielzellen (humane primäre periphäre Blutmonozyten
und die humane THP-1-Zelllinie) langsam ausgerottet, in Übereinstimmung
mit einem apoptotischen Mechanismus, wohingegen aktivierte Zielzellen
(die humane THP-1-Zelllinie und humane primäre T-Lymphozyten) in einem
kürzeren Zeitrahmen
ausgerottet wurden. Der letztere Effekt rührt zumindest teilweise her
von der hochregulierten metabolischen Rate der Zellen, Expression
eines geeigneten Chemokinrezeptors und dem hemmenden Effekt von
OPL98110 auf eine erhöhte
Proteinsyntheserate. Metabolisch aktive Nichtzielzellen (präaktivierte
humane fötale
Neuronen und humane Gliomzellen) werden durch das Chemokin-Toxin
bei Konzentrationen, bei denen Zielzellen deutlich anormal oder
tot aussehen, nicht betroffen. Das in Gewebekultur getestete Chemokin-Toxin-Fusionsprotein
tötet von
Leukozyten abstammende Zielzellen, betrifft aber keine Nichtzielzellen.
Diese Ergebnisse zeigen, dass OPL98110 bei der Behandlung einer
Rückenmarksverletzung
nützlich
sein würde.
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Dieses Chemokin-Toxinprotein wird
vewendet, um die Zellen auszurotten, welche einen Sekundärgewebeschaden
verursachen, während
die vitalen Neuronen und Astrozytenpopulationen, welche für ein normales
ZNS-Überleben
und eine normale ZNS-Funktion notwendig sind, verschont werden.
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Wie oben angemerkt, wurden zwölf beispielhafte
Konstrukte konstruiert, welche für
eine Reihe von Chemokin-Toxin-Fusionsproteinen codieren, enthaltend
ein Chemokin, angeheftet an ein zelluläres Toxin über einen Peptidlinker. Die
Zusammensetzungen, Codebezeichnungen und ausgewählte theoretische Charakteristika
dieser Fusionsproteine werden in Tabelle 6 dargestellt.
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Tabelle
6. Zusammensetzung, Bezeichnung, theoretisches Molekulargewicht
und isoelektrischer Punkt von Chemokin-Toxinen und freien Toxinen
-
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Die Expression jedes Chemokin-Toxins
war klar nachweisbar, aber schätzungsweise
im Wesentlichen weniger als 0,1 % des Gesamtproteins der rohen Zellpasten.
Diese geringen Mengen sind völlig übereinstimmend
mit zuvor veröffentlichten
Beobachtungen, dass Ribosomen-inaktivierende Proteine (RIPs), einschließlich Shiga-
und Saporin-Toxinen, für
die bakteriellen Wirtszellen, welche sie exprimieren, toxisch sind.
Genauer gesagt ist die Shiga-A1-Untereinheit das wirksamste RIP-Toxin,
das gegen E. coli-Ribosomen untersucht wurde. Um die Mengen der
exprimierten Proteine zu verbessern, wird ein Signalpeptid in funktionsfähiger Weise mit
dem Expressionsprotein verbunden, um es in den periplasmatischen
Raum zu transportieren, Alternativ und bevorzugt wird das Fusionsprotein
in eng regulierte Expressionsvektoren eingebracht und unter Verwendung
optimierter Medien und Fermentationsverfahren angezogen.
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Die hierin bereitgestellten Fusionsproteine
wurden exprimiert unter Verwendung des eng regulierten pET11c-Vektors
(T7-Promotor), aber die Fermentationsbedingungen waren für eine Routineproteinproduktion noch
nicht optimiert. Übereinstimmend
damit beginnen mit Chemokin-Toxin transformierte E, coli ungefähr 4 h nach
der Induktion und bei einer relativ geringen Zelldichte zu sterben.
Neuere Experimente mit OPL98110 und OPL98106 zeigen, dass diese
Chemokin-Toxine zunehmend mit der unlöslichen Fraktion assoziiert
sind, wenn die Fermentation fortschreitet, was darauf hindeutet,
dass sie mit Einschlusskörpern
assoziiert sind. Unlösliche Einschlusskörper sind
ein praktischer Vorteil bei der Proteinisolierung und Reinigung.
Die Optimierung der Fermentation der Stämme, welche die Chemokin-Toxin-Konjugat
codierenden Proteine enthalten, einschließlich der Übernahme automatisierter Fermentatoren
und geeigneteren Wachstumsmedien und Wachstumsbedingungen werden
den vollen Nutzen des pET11c-Systems ausnützen.
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2. Herstellung von chemischen
Konjugaten
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Um hierin eine chemische Konjugation
zu bewirken, wird das Ansteuerungsagens durch einen oder mehrere
ausgewählte
Linker oder direkt an das zielorientierte Agens gebunden. Eine chemische
Konjugation muss verwendet werden, wenn das zielorientierte Agens
etwas anderes als ein Peptid oder Protein ist, wie etwa eine Nukleinsäure oder
ein Nichtpeptid-Arzneimittel.
Es können
alle Mittel verwendet werden, die Fachleuten im Fachgebiet für eine chemische
Konjugation ausgewählter
Anteile bekannt sind. Mehrere Verfahren werden in den Beispielen
beschrieben.
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E. Tiermodelle zur Untersuchung
von Konjugaten
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Die hierin bereitgestellten Konjugate
und verfügbare
Konjugate, wie etwa IL-2, IL-4, GM-CSF, Anti-CD4 und Anti-CD5 enthaltende
Konjugate, verwendet für
andere Indikationen, können
in verschiedenen Tiermodellen für
die hierin in Erwägung
gezogenen Entzündungserkrankungen
und Bedingungen verwendet und getestet werden, um die Wirkung zu
bestätigen
und/oder die Konjugate zu identifizieren, die für die Behandlung einer hierin
in Erwägung
gezogenen, bestimmten Krankheit oder Bedingung geeignet sind.
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Auch die hierin bereitgestellten
Chemokinrezeptor-Ansteuerungskonjugate können in Modellen für Erkrankungen
getestet werden, für
die andere Konjugate verwendet worden sind. Zum Beispiel das Maus-Xenotransplantat-Modell für die Identifizierung
einer Antitumoraktivität
(siehe zum Beispiel Beitz et al. (1992) Cancer Research 52: 227–230; Houghton
et al. (1982) Cancer Res. 42: 535–539; Bogden et al. (1981)
Cancer (Philadelphia) 48: 10–20;
Hoogenhout et al. (1983) Int. J. Radiat. Oncol., Biol. Phys. 9:
871–879;
Stastny et al. (1993) Cancer Res. 53: 5740–5744).
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Tiermodelle zur Selektion von Kandidaten
für die
Behandlung von Säugetieren
sind gut bekannt und es gibt zahlreiche bekannte Modelle. Außerdem ist
die Rolle von aktivierten Immunzellen in diesen Erkrankungszuständen demonstriert
worden. Beispielhafte Modelle für
solche Erkrankungen und Bedingungen schließen diejenigen der folgenden
Diskussion ein, sind aber nicht beschränkt darauf.
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Rückenmarksverletzung (SCI)
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Einige beispielhafte Referenzen,
welche Tiermodelle für
eine SCI bereitstellen und verwenden, die zur Untersuchung von Chemokinrezeptor-Ansteuerungskonjugaten
verwendet werden können,
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf die folgenden.
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Bennett et al. (1999) „Spasticity
in rats with sacral spinal cord injury" [Zitat in Arbeit] J. Neurotrauma 16:
69–84
stellt ein Rattenmodell der Muskelspastizität bereit, welches minimal disruptiv
ist, die Bewegungsfunktion von Blase, Darm oder unteren Gliedmaßen nicht
stört.
Rückenmarksdurchtrennungen
wurden auf der Sakralhöhe
S2 durchgeführt
und betrafen somit nur die Schwanzmuskulatur. Nach der Rückenmarksdurchtrennung
waren die Muskeln des Schwanzes für 2 Wochen inaktiv. Nach diesem
anfänglichen
Zeitraum entwickelten sich im Schwanz eine Hypertonie, Hyperreflexie
und ein Klonus, und wurden mit der Zeit ausgeprägter. Diese Veränderungen
wurden in der wachen Ratte bewertet, da der Schwanz leicht zugänglich und
leicht zu manipulieren ist. Eine Muskeldehnung oder Hautstimulation
des Schwanzes erzeugte Muskelkrämpfe
und deutliche Anstiege im Muskeltonus, wie durch Aufzeichnungen
der Kraft und alektromyographischen Aufzeichnungen gemessen wurde.
Wenn der Schwanz nicht angespannt war, rollten spontane oder durch
Reflex induzierte Krämpfe
von Beugemuskel und Streckmuskel den Schwanz auf. Eine Bewegung
während
der Krämpfe löste oft
einen Klonus am Ende des Schwanzes aus. Das Schwanzhaar und die
Haut waren gegenüber
leichter Berührung
extrem hyperreflexiv, wobei bei einem Kontakt schnell zurückgezogen
wurde, und zeitweise zog ein wiederholter Kontakt des Schwanzes
mit einer Oberfläche
einen Klonus nach sich. Reflexe von Schwanzmuskelsegmenten, zum
Beispiel Hoffman-Reflexe (N-Reflexe), wurden vor und nach der Spinalisierung
gemessen, und stiegen 2 Wochen nach der Durchtrennung signifikant
an. Diese Ergebnisse zeigen, dass Sakralrückenmarks-Ratten Symptome der
Spastizität
in Schwanzmuskeln mit ähnlichen
Charakteristika entwickeln wie diejenigen, die in Muskeln von Gliedmaßen bei
Menschen mit einer Rückenmarksverletzung
beobachtet werden, und somit eine geeignete Präparation zur Untersuchung dieser
Bedingung bereitstellen.
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Taoka et al. (1998) „Spinal
cord injury in the rat", Prog. Neurobiol. 56: 341–58 stellt
einen Überblick über die
pathologischen Mechanismen einer Trauma-induzierten Rückenmarksverletzung
in Ratten zur weiteren Entwicklung neuer therapeutischer Strategien
bereit. Eine durch ein Trauma induzierte Rückenmarksverletzung ist eine
Konsequenz einer anfänglichen
physischen Verletzung und einem nachfolgenden fortschreitenden Verletzungsprozess,
welcher verschiedene pathochemische Ereignisse betrifft, die zu
einer Gewebezerstörung
führen;
der letztere Prozess sollte deswegen ein Ziel der pharmakologischen
Behandlung sein. Kürzlich
ist gezeigt worden, dass aktivierte Neutrophile mit dem letzteren
Prozess der Rückenmarksverletzung in
Ratten verbunden sind. Aktivierte Neutrophile schädigen die
Endothelzellen durch Freisetzung von Entzündungsmediatoren, wie etwa
neutrophile Elastase und freie Sauerstoffradikale. Eine Adhäsion aktivierter
Neutraphile an die Endothelzelle könnte bei der Endothelzellverletzung
auch eine Rolle spielen. Diese Endothelzellverletzung könnte wiederum
mikrozirkulatorische Störungen
induzieren, welche zu einer Rückenmarksischämie führen. Einige therapeutische
Agenzien, welche die Aktivierung von Neutrophilen hemmen, lindern die
Bewegungsstörungen,
die in dem Rattenmodell der Rückenmarksverletzung
beobachtet wurden. Methylprednisolon (MPS) und GM1-Gangliosid, welche
die zwei einzigen pharmakologischen Agenzien sind, welche gegenwärtig klinisch
für eine
Behandlung einer akuten Rückenmarksverletzung
verfügbar
sind, hemmen in diesem Rattenmodell die Aktivierung der Neutrophilen
nicht. Zusammengenommen erheben diese Beobachtungen die Möglichkeit,
dass die Verwendung anderer pharmakologische Agenzien, welche die
Aktivierung von Neutrophilen hemmen, in Verbindung mit MPS oder
GM1-Gangliosid bei
der Behandlung einer traumatischen Rückenmarksverletzung bei Menschen
einen synergistischen Effekt haben könnte.
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Carlson et al. (1998) „Acute
innflamatory response in spinal cord following impact injury", Exp
Neurol 151: 77–88,
stellt eine Studie bereit, welche die rostral-kaudale Verteilung
von Neutrophilen und Makrophagen/ Mikroglia zum Zeitpunkt von 4,
6, 24 und 48 h nach einer Kontusionsverletzung des T10-Rückenmarks
von Ratten (10 g Gewicht, 50 mm Fall) untersucht. Die Neutrophilen
waren vorwiegend in nekrotischen Regionen lokalisiert, mit einem
Zeitverlauf, welcher bei 24 h einen Höhepunkt besaß, wie durch
Myeloperoxidase-Aktivitätsassays
(MPO) gemessen wurde. Der schärfste
Peak der MPO-Aktivität
wurde zwischen 4 mm rostral und kaudal zur Verletzung gemessen.
Makrophagen/Mikroglia wurden mit Antikörpern gegen ED1 und OX-42 sichtbar
gemacht. Nach 24 h waren zahlreiche Zellen mit einer phagozytischen
Morphologie vorhanden, wobei eine höhere Anzahl bei 48 h vorhanden
war. Diese Zellen waren überwiegend
innerhalb der grauen Substanz und der weißen Hirn- und Rückenmarkssubstanz
des Funiculus dorsalis lokalisiert. Die Anzahl der Zellen nahm allmählich bis
6 mm rostral und kaudal zur Läsion
ab. Die OX42-Färbung
zeigte auch reaktive Mikroglia mit stumpfen Prozessen, insbesondere
an Flächen,
die fern von der Läsion
waren. Die Anzahl von Makrophagen/Mikroglia korrelierte signifikant
mit dem Ausmaß des
Gewebeschadens an jeder Fläche.
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Bartholdi et al. (1997) „Expression
of pro-inflammatory Zytokine and chemokine mRNA upon experimental
spinal cord injudy in mouse: an in situ hybridisation study", Eur
J Neurosci 9: 1422–38
beschreibt eine Untersuchung des Expressionmusters von proinflammatorischen
und von als chemotaktische Faktoren fungierenden Zytokinen in einem
experimentellen Maumodell mit einer Rückenmarksverletzungs. Eine
in situ-Hybridisierung zeigt, dass Transkripte der proinflammatorischen
Zytokine TNF-α und
IL-1 ebenso wie der Chemokine MIP-1α und MIP-1β innerhalb der ersten Stunde
nach der Verletzung hochreguliert sind. In dieser frühen Phase
ist die Expression der proinflammatorischen Zytokine auf Zellen
in den Umgebungen des Läsionsbereichs
beschränkt,
wahrscheinlich vorhandene ZNS-Zellen. Während TNF-α in einem sehr engen Zeitfenster exprimiert
wird, kann IL-1 in einer zweiten Phase in einer Untergruppe polymorphonukleärer Granulozyten nachgewiesen
werden, welche nach etwa 6 h in das Rückenmark einwandern. Boten
für die
Chemokine MIP-1α und
-β werden
in einer verallgemeinerten Art und Weise in der grauen Substanz
des gesamten Rückenmarks
nach etwa 24 h exprimiert, und werden nach 4 Tagen nach der Verletzung
wieder auf das zelluläre Infiltrat
an der Läsionsstelle
beschränkt.
Die Daten weisen darauf hin, dass vorhandene ZNS-Zellen, sehr wahrscheinlich
Mikrogliazellen, und nicht periphere Entzündungszellen die Hauptquelle
für Zytokin-
und Chemokin-mRNAs sind. Das beobachtete definierte Zytokinmuster
deutet darauf hin, dass die inflammatorischen Ereignisse nach einer
Verletzung des ZNS eng kontrolliert sind. Die sehr frühe Expression
von proinflammatorischen Zytokin- und Chemokin-Boten können ein
wichtiges Element der Rekrutierung von Entzündungszellen darstellen.
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Blight et al. (1991) „Morphometric
analysis of blood vessels in chronic experimental spinal cord injury: hypervascularity
and recovery of function", J Neurol Sci 106: 158–74 stellt ein Modell eines
Rückenmarkstraumas
in Meerschweinchen dar, basierend auf einer Kompression zu einer
festgelegten Dicke, wurde zuvor beschrieben wird. Kompressionsverletzungen
des unteren Thorakalstrangs wurden in 11 anästhesierten, adulten Meerschweinchen
erzeugt, und das Ergebnis wurde unter Verwendung nachfolgender Verhaltenstests
und einer Morphometrie der Läsion
nach 2–3
Monaten überwacht.
Dieser Bericht beschreibt Veränderungen
in der Vaskularisation des Rückenmarks,
basierend auf einer lichtmikroskopischen Analyse von Plastik-Querschnitten durch
das Zentrum der Läsion
von 1 Mikrometer. Die mittlere Dichte der Blutgefäße in diesen
Läsionen betrug
ungefähr
das Zweifache von dem, was in äquivalenten
Regionen von normalem, unverletzten Rückenmark gefunden wurde, und
die Hypervaskularisation der weißen Hirn- und Rückenmarkssubstanz
erstreckte sich mindestens vier Rückenmarkssegmente in kranialer
und kaudaler Richtung von dem Läsionszentrum.
Die Verteilung des Kapillardurchmessers war signifikant zu größeren Werten
hin verschoben und größere perivaskuläre Räume umgaben
die meisten kapillaren und präkapillaren
und postkapillaren Gefäße. Das
Ausmaß der Hypervaskularisation
war nicht mit der Schwere der Verletzung insgesamt korreliert, sondern
es gab eine signifikante positive Korrelation zwischen der Dichte
der Blutgefäße in den äußeren 400
Mikrometern der weißen Hirn-
und Rückenmarkssubstanz
und dem sekundären
Verlust einer neurologischen Funktion unterhalb der Läsion, beobachtet
zwischen 1 Tag und 8 Wochen nach der Verletzung. Diese Daten zeigen,
dass eine Hypervaskularisation der Läsion mit den sekundären pathologischen
Mechanismen einer Rückenmarksverletzung verbunden
ist, wahrscheinlich mit Entzündungsreaktionen,
welche von der primären
mechanischen Verletzung relativ unabhängig sind, aber mit dem Verlust
und der Wiedergewinnung der Funktion enger verbunden sind.
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Blight et al. (1993) „Increased
levels of the exotoxin quinolinic acid in spinal cord following
contusion injury", Brain Res 632: 314–6 zeigt, dass die Produkte
von inflammatorischen Phagozyten möglicherweise zur sekundären Pathologie
nach einem Rückenmarkstrauma
beitragen und stellt eine Untersuchung dar, welche die Spiegel des
Neurotoxins und eines Produkts von aktivierten Makrophagen, Chinolinsäure (QUIN)
in dem unteren thorakalen Rückenmark
von adulten Meerschweinchen 5 Tage nach einer kurzen Kompressionverletzung
quantifiziert. An der verletzten Stelle (T 13) begleiteten Erhöhungen der
Gewebe-QUIN-Spiegel (> 10-fach)
proportional die Anstiege in der Aktivität der Indolamin-2,3-dioxygenase
(> 2-fach) und die
Konzentrationen an L-Kynurenin (> 2,5-fach).
Im Gegensatz dazu traten im Vergleich zu Kontrollen keine signifikanten Veränderungen
in 2 nicht verletzten Regionen auf, welche untersucht wurden, nämlich dem
zervikalen Rückenmark
(C 2) und dem somatosensorischen Kortex.
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Forbes et al. (1994) „Inhibition
of neutrophil adhesion does not prevent ischemic spinal cord injury", Ann
Thorac Surg 58: 1064–8,
beruht auf Tiermodellen, um zu zeigen, dass eine Paraplegie nach
einer transienten Aortaokklusion als eine Konsequenz einer primären Ischämie des
Rückenmarks
oder einer Verletzung während
der Reperfusionsperiode auftreten kann. Bei Tiermodellen mit Ischämie/Reperfusion
gibt es einen Anhaltspunkt dafür,
dass die Reperfusionsverletzung teilweise durch Neutrophile moduliert
werden kann. Die Effizienz des murinen monoklonalen Antikörpers (Mab
60.3), der die Neutrophilenadhärenz
blockiert wurde bei einer Rückenmarksischämie/ Reperfusion
in Kaninchen bewertet. Eine Rückenmarksischämie wurde
durch eine Ballonkatheterokklusion der Aorta unterhalb der Niere
erreicht. Eine neurologische Bewertung wurde eingeteilt in normal,
teilweise neurologisch defizient oder komplett paralytisch. Eine
elektrophysiologische Überwachung
mit somoatosensorisch hervorgerufenen Potentialen wurde verwendet,
um die optimale Länge
der Okklusionsdauer zu bestimmen. Die Tiere wurden zufällig mit
2 mg/kg Mab 60.3 intravenös
(n = 8) oder mit Salinelösung
(n = 9) behandelt, wobei der Wissenschaftler die Behandlung nicht
kannte. Mittlere Okklusionszeiten waren zwischen den Gruppen nicht
unterschiedlich (Kontrolle 32,± 3,6
min gegenüber
MAb, 32,4 t 6,0 min). Fünf
(55%) mit Saline behandelte und vier (50%) mit MAb 60.3 behandelte
Tiere wurde paraplegisch. Tiere mit anfänglicher Paraparese entwickelten
sich innerhalb von 24 h alle zur schlaffen Paraplegie. Die Untersuchung
schlussfolgert, dass eine Rückenmarksverletzung
nach einer transienten Aortaokklusion unabhängig ist vom CD11/CD18-Glykoproteinkomplex
der Neutrophilen. Eine Verletzung in diesem Rahmen kann während einer
Ischämie
auftreten, und muss somit nicht abhängig sein von Neutrophilen
oder von einer Reperfusion.
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Liu et al. (1997) „Neuronal
und glial apoptosis after traumatic spinal cord injury", J Neurosci
17: 5395–406
untersucht das Rückenmark
von Ratten, die traumatischen Verletzungen leichter bis mittlerer Schwere
unterzagen wurden. Innerhalb von Minuten nach einem Aufprall mit
geringem Gewicht (10 g Gewicht fallen 6,25 mm) zeigten Neuronen
im unmittelbaren Aufprallbereich einen Verlust der cytoplasmatischen Nissl-Substanzen. Über die
nächsten
7 Tage weitete sich dieses Läsionsgebiet
aus und höhlte
sich aus. Neuronen, die gegenüber
einer Desoxynukleotidyltransferase (TdT)-vermittelten Desoxyuridintriphosphat-Biotin-Nick-Endmarkierung
(TUNEL) positive waren, wurden primär wahrgenommen, beschränkt auf
das grobe Läsionsgebiet,
4–24 h
nach der Verletzung, mit einem maximalen Auftreten bei 8 h nach
der Verletzung. TUNEL-positive Glia waren in allen untersuchten
Stadien zwischen 4 h und 14 Tagen vorhanden, mit einem maximalen
Vorliegen innerhalb des Läsionsbereichs
bei 24 h nach der Verletzung. 7 Tage nach der Verletzung wurde eine
zweite Welle TUNEL-positiver Gliazellen in der weißen Hirn-
und Rückenmarkssubstanz
peripher zur Läsion
und sich zumindest mehrere Millimeter weg von dem Läsionszentrum
ausdehnend beobachtet. Der Hinweis auf Apoptose wurde durch Elektronenmikroskopie
ebenso wie durch Kernfärbung
mit Hoechst 33342-Farbstoff unterstützt, und durch Untersuchung
der DNA, welche von der Läsionsstelle
präpariert
wurde. Weiterhin erzeugten wiederholte intraperitoneale Injektionen
von Cyclheximid, beginnend unmittelbar nach einem Gewichtsaufprall
aus 12,5 mm, eine wesentliche Verringerung der histologischen Anhaltspunkte
einer Strangschädigung
und einer motorischen Fehlfunktion, welche 4 Wochen später bewertet
wurden. Die Daten stützen
die Hypothese, dass Apoptose, die von der aktiven Proteinsynthese
abhängig
ist, zum neuronalen und Gliazelltod beiträgt, ebenso wie zur neurologischen
Fehlfunktion, induziert durch traumatische Verletzungen des Rückenmarks
der Ratte von leichter bis mittlerer Schwere.
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Traumatische Hirnverletzung
und Schlaganfall
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Ghirnikar et al. (1996) „Chemokine
expression in rat stab wound brain injury", J Neurosci Res 46: 727–33 beschreibt,
dass eine traumatische Verletzung des adulten Säugetierzentralnervensystems
(ZNS) in reaktiver Astrogliose und in der Einwanderung von hämatogenen
Zellen in das verletzte Nervengewebe resultiert. Chemokine, eine
Klasse von chemotaktischen Zytokinen werden als Mediatoren der inflammatorischen Verändungern
erkannt, welche nach einer Verletzung auftreten. Die Expression
von MCP-1 (chemotaktisches Makrophagenpeptid-1), ein Mitglied der β-Familie
der Chemokine, ist bei einem Trauma im Rattengehirn nachgewiesen
worden (Berman (1996) et al. J Immunol 156: 3017–3023). Unter Verwendung eines
Stichwundenmodells für
eine mechanische Verletzung wird die Expression von zwei anderen β-Chemokinen
im Rattengehirn untersucht: RANTES (reguliert bei Aktivierung, exprimiert
und sekretiert von normalen T-Zellen) und MIP-1β (Makrophagen-inflammatorisches
Protein-1β).
Die Stichwundenverletzung wurde durch eine weitgestreute Gliose
und Infiltration hämatogenen
Zellen charakterisiert. Eine immunhistochemische Färbung ergab die
Anwesenheit von RANTES und MIP-1β im
verletzten Gehirn. RANTES und MIP-1β wurden beide im nekrotischen
Gewebe verstreut exprimiert und wurden bereits 1 Tag nach Verletzung
(dpi, "day post-injury") nachgewiesen. Doppelmarkierungsstudien
zeigten, dass MIP-1β,
nicht aber RANTES von reaktiven Astrozyten nahe der Läsionsstelle
exprimiert wurde. Außerdem
wurde eine MIP-1β-Färbung auch
auf Makrophagen an der Stelle der Verletzung nachgewiesen. Die anfängliche
Expression der Chemokine korrelierte mit dem Auftreten inflammatorischer
Zellen im verletzten ZNS, was darauf hindeutet, dass RANTES und
MIP-β eine
Rolle in den Entzündungsereignissen
einer traumatischen Hirnverletzung spielen können. Diese Untersuchung zeigt auch
eine MIP-1β-Expression
in reaktiven Astrozyten nach einem Trauma des Ratten-ZNS.
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Wang et al. (1998) „Prolonged
expression of interferon-inducible protein-10 in ischemic cortex
after permanent occlusion of the middle cerebral artery in rat",
J. Neurochem 71: 1194–204
untersucht die Rolle von IP-10 bei fokalem Schlag, und untersucht
die temporäre
Expression von IP-10-mRNA nach Okklusion der mittleren Gehirnarterie
in der Ratte mittels einer Northern-Analyse. Die Expression von IP-10-mRNA
nach einem fokalen Schlag zeigte ein einzigartiges zweiphasisches
Profil, mit einem deutlichen frühen
Anstieg nach 3 h (4,9-fach gegenüber
der Kontrolle; p 0,01), ein Peakniveau bei 6 h (14,5-fach; p 0,001)
nach Okklusion der mittleren Gehirnarterie, und eine zweite Induktionswelle
10–15
Tage nach der ischämischen
Verletzung (7,2- und
9,3-fachen Anstieg für
10 bzw. 15 Tage; p 0,001). Eine in situ-Hybridisierung bestätigte die induzierte Expression
der IP-10-mRNA und ergab deren räumliche
Verteilung nach einem fokalen Schlag. Immunhistochemische Untersuchungen
zeigten die Expression des IP-10-Peptids in Neuronen (3–12 h) und
Astrogliazellen (6 h–15
Tage) der ischämischen
Zone. Es wurde eine dosisabhängige
chemotaktische Wirkung von IP-10 auf C6-Gliazellen und ein verstärktes Anhaften
von granulären
Cerebrellum-Neuronen gezeigt. Die Daten weisen darauf hin, dass
Ischämie
IP-10 induziert, welches eine pleiotrope Rolle in einer verlängerten
Leukozytenrekrutierung, Astrozytenmigration/Aktivierung und Neuronenanheftung/Auswachsen
nach einem fokalen Schlag spielt.
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Galasso et al. (1998) „Excitotoxic
brain injmury stimulates expression of the chemokine receptor CCR5 in
neonatal rats", Am J Pathol 153: 1631–40, bewertet den Einfluss
von intrahippokampalen Injektionen von NMDA auf die CCR5-Expression
bei Ratten am postnatalen Tag 7. Eine reverse Transkription-Polymerasekettenreaktion
ergab einen Anstieg der hippokampalen CCR5-mRNA-Expression 24 h nach der Verletzung,
und eine in situ-Hybridisierungsanalyse zeigte, dass CCR5-mRNA in
dem verletzten Hippokampus und benachbarten Regionen exprimiert
wurde. Eine Western-Blot-Analyse zeigte erhöhtes CCR5-Protein in Hippokampusgewebeextrakten
32 h nach dem Verletzen. Komplementäre immunhistochemische Untersuchungen
identifizierten infiltrierende Mikroglia/Monozyten und verletzte
Neuronen als die hauptsächlichen
CCR5-immunreaktiven Zellen. Diese Ergebnisse beweisen, dass eine
akute exzitotoxisch wirkende Verletzung die CCR5-Expression reguliert.
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Vannucci et al. (1999) „Rat model
of perinatal hypoxic-ischemic brain damage", J Neurosci Res 55: 158–63, verwendet
ein Modell mit unreifen Ratten, um Einblicke in die Pathogenese
und die Leitung eines perinatalen hypoxisch-ischämischen Gehirnschadens zu gewinnen.
Das Modell ist verbunden mit der Ligation einer Halsschlagader,
anschließend
gefolgt von einer systemischen Hypoxie. Die Verletzung produziert
einen dauerhaften hypoxisch-ischämischen
Hirnschaden, beschränkt
auf die Großhirnhälfte, die
auf gleicher Seite ist wie die Karotis-Okklusion. Dieses Modell
wird in Untersuchungen verwendet, um therapeutische Strategien zu
identifizieren, um einen hypoxisch-ischämischen Gehirnschaden zu verhindern
oder zu minimieren.
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Alzheimer-Krankheit
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Hauss-Wegrzyniak et a. (1998) „Chronic
neuroinflammation in rats reproduces components of the neurobiology
of Alzheimer sdisease", Brain Res 780: 294–303, beschreibt, dass inflammatorische
Prozesse bei der Pathogenese von degenerativen Veränderungen
und kognitiven Beeinträchtigungen
eine Rolle spielen, die verbunden sind mit der Alzheimer Krankheit
(AD), und beschreibt die Verwendung von Lipopolysaccharid (LPS)
aus der Zellwand von gram-negativen Bakterien, um eine chronische,
globale Entzündung
innerhalb des Gehirns von jungen Ratten zu erzeugen. Eine chronische
Infusion von LPS (0,25 μg/h)
in das vierte Ventrikel für
4 Wochen erzeugte (1) einen Anstieg der Anzahl der aktivierten Astrozyten,
die gegenüber
dem sauren gliafibrillären
Protein positiv sind, und der OX-6-positiven, reaktiven Mikroglia,
verteilt über das
ganze Gehirn, wobei der größte Anstieg
innerhalb des Schläfenlappens
auftritt, insbesondere im Hippokampus, (2) eine Induktion der mRNA-Spiegel
von Interleukin-1β,
Tumornekrosefaktor-α und
(β-Amyloidvorläuferprotein
innerhalb der basalen Vorhirnregion und dem Hippokampus, (3) die
Degeneration von hippokampalen CA3-Pyramidalneuronen, und (4) eine
signifikante Beeinträchtigung
des räumlichen
Gedächtnisses,
wie durch einen verminderten spontanten Verhaltenswechsel in einem
T-Labyrinth bestimmt wird.
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Zahlreiche andere Modelle der Alzheimer-Krankheit,
einschließlich
Nagetieren, welche genetisch verändert
sind, um die mutierte Form eines humanen Gens zu exprimieren, welches
in die Produktion von Aβ in Familien
mit einem frühen
Beginn der AD involviert ist, sind Fachleuten dieses Fachgebiets
bekannt und verfügbar.
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Multiple Sklerose
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Multiple Sklerose (MS) ist eine Entzündungskrankheit
des zentralen Nervensystems (ZNS), charakterisiert durch lokalisierte
Bereiche der Demyelinisierung. Obwohl die Ätiologie und Pathogenese von
MS größtenteils
unbekannt geblieben ist, wird im Allgemeinen angenommen, dass Immunreaktionen
gegen Myelinantigene zum Krankeitsprozess beitragen. Die genaue
Reihenfolge der Ereignisse, ebenso wie die molekularen Mediatoren,
welche zur Myelinzerstörung
führen,
muss noch bestimmt werden.
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Liu et al. (1998) „TNF is
a potent anti-inflammatory Zytokine in autoimmune-mediated demyelination", Nat
Med 4: 78–83,
beschreibt die Verwendung eines Nagetiermodells für experimentelle
Autoimmunenzephalomyelitis (EAE) zur Untersuchung von MS.
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Arthritis und Autoimmunerkrankung
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Barnes et al. (1998) „Polyclonal
antibody directed against human RANTES ameliorates disease in the Lewis
rat adjuvant-induced arthritis model", J Clin Invest 101: 2910–9, beschreibt,
dass die Adjuvans-induzierte Arthritis (AIA) eine von vielen Tiermodellen
der rheumatoiden Arthritis ist, eine Erkrankung, charakterisiert durch
ein zelluläres
Infiltrat von T-Lymphozyten und Makrophagen. Garnes et al. beschreiben
die Entwicklung dieses Erkrankungsmodells im Hinblick auf Chemokinexpression
und zeigen, dass erhöhte
Spiegel von zwei Chemokinen, RANTES, einem chemotaktischen Faktor
für T-Lymphozyten und Monozyten,
und KC, einem chemotaktischen Faktor für Neutrophile, in gesamtem
Blut und im Gelenk gefunden wurden. Spiegel von MIP-1α, einem anderen
chemotaktischen Faktor für
T-Lymphozyten und Monozyten, waren während des Verlaufs der Erkrankung
im gesamten Blut unverändert
und im Gelenk nur leicht erhöht.
Die RANTES-Expression spielt eine wichtige Rolle bei der Erkrankung,
da polyklonaler Antikörper
gegen RANTES die Symptome bei Tieren, in denen AIA induziert ist,
stark lindert, und es wurde gefunden, dass er als Behandlung ebenso
effizient ist wie Indomethacin, ein nicht steroider Stoff gegen
Entzündungen.
Polyklonale Antikörper
entweder gegen MIP-1α oder
gegen KC waren nicht wirksam.
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Weinberg, A. D. (1998) „Antibodies
to OX-40 (CD 134) can identify and eliminate autoreactive T cells: implications
for human autoimmune disease", Mol Med Today 4: 76–83, beschreibt,
dass Autoantigen-spezifische CD4+-T-Zellen als der ursächliche Zelltyp in Verbindung
gebracht worden sind mit: multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis,
Autoimmunuveitis, Diabetes mellitus, entzündlichere Darmerkrankung und
Transplantat-Wirtreaktion, beschreibt die Verwendung von experimentell
induzierten Autoimmunerkrankungen bei der Entwicklung einer wirksamen
Therapie, welche die autoreaktiven T-Zellen an der Stelle der autoimmunen
Gewebezerstörung
auslöscht.
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Schriet et al. (1998) „Rote of
chemokines and Zytokines in a reactivation model of arthritis in
rats induced by injection with streptococcal walls", J Leukoc Biol
63: 359–63,
stellt eine Untersuchung der Rolle der Chemokine in einem Arthritis-Tiermodell
bereit. Eine intraartikuläre
Injektion von Streptokokkenzellwand- (SCW-) Antigen, gefolgt von
einer intravenösen
Herausforderung, resultiert bei kranken, weiblichen Lewis-Ratten
in einer T- Zell-vermittelten
monoartikulären
Arthritis. Anfängliche
Untersuchungen zeigten, dass diese Reaktivierungsreaktion auf intravenöses SCW-Antigen
von der Anwesenheit von Interleukin-1 (IL-1) und dem Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) abhängt, und
dass die frühre
Phase des Anschwellens von Neutrophilen abhängig ist. Eine Neutrophilenerschöpfung oder
passive Immunisierung mit Antikörpern
gegen P-Selectin oder das Makrophagen-Entzündungsprotein-2 verringerte
die Intensität
eines Knieödems
und den Einstrom von Neutrophilen. Nach den ersten paar Tagen wird
aber die arthritische Reaktion primär durch mononukleäre Zellen vermittelt.
Gelenkgewebe zeigten eine Hochregulierung der mRNA für das chemotaktische
Monozytenprotein-1 (MCP-1), welches teilweise durch Anti-IL-4 gehemmt
werden konnte; eine Behandlung der Ratten mit Antikörpern gegen
IL-4 oder MCP-1 unterdrückte
deutlich die Entwicklung eines Knieödems und den histopathologischen
Beweis der Entzündung.
Antikörper
gegen Interferen-γ oder
IL-10 besaßen
keine Wirkung. Eine Behandlung mit Anti-MCP-1 unterdrückte auch
den Einfluss von (111)Inmarkierten T-Zellen
in das obere Sprunggelenk. Diese Daten deuten darauf hin, dass die
späte,
von Mononukleären
abhängige
Phase der SCW-induzierten Arthritis in weiblichen Lewis-Ratten Cytotoxine
erfordert, welche MCP-1 hochregulieren, was wiederum eine Rekrutierung
und Extravasation von mononukleären
Zellen in das Gelenk erleichtern kann.
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Oppenheimer-Marks et al. (1998) „Interleukin
15 is produced by endothelial cells und increases the transendothelial
migration of T cells In vitro and the SCID mouse-human treumatoid
arthritis model In vivo", J Clin Invest 101: 1261–72, untersucht
die Kapazität
von Endothelzellen (EC), IL-15 zu erzeugen, und die Kapazität von IL-15,
die transendotheliale Migration von T-Zellen zu beeinflussen. Humane Endothelzellen
der Umbilikalvene exprimieren IL-15-mRNA und Protein. Von Endothel
stammendes IL-15 steigerte die transendotheliale Migration von T-Zellen,
wie durch die Hemmung dieses Prozesses durch blockierende monoklonale
Antikörper
gegen IL-5 bewiesen wurde. IL-5 steigerte die transendotheliale
Migration von T-Zellen durch Aktivieren der Bindungskapazität des Integrinadhäsionsmoleküls LFA-1
(CD11a/CD18) und steigerte auch die T-Zellbeweglichkeit. Außerdem induzierte
IL-15 die Expression des frühen
Aktivierungsmoleküls
CD69. Die Bedeutung von IL-15 bei der Regulation der Migration von
T-Zellen in vivo wurde durch seine Kapazität gezeigt, die Akkumulierung
von adoptiv transferierten humanen T-Zellen in rheumatoidem Arthritis-Synovialgewebe
zu steigern, das in immundefiziente SCID-Mäuse eingepflanzt wurde. Diese
Ergebnisse zeigen, dass EC IL-15 produzieren, welches eine kritische
Rolle bei der Stimulation von T-Zellen beim Austreten in Entzündungsgewebe
spielt.
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Kasama et al. (1995) „Interleukin-10
expression and chemokine regulation during the evolution of murine
type II colllagen-induced arthritis", J Clin Invest 95: 2868–76, untersucht
die Expression und den Beitrag spezifischer Chemokine, des Makrophagen-Entzündungsproteins-1α (MIP-1α) und des
Makrophagenentzündungsproteins-2
(MIP-2) und Interleukin 10 (IL-10) während der Entwicklung der Collagen-induzierten
Arthritis des Typs II (CIA). Nachweisbare Spiegel des chemotaktischen
Zytokinproteins für
MIP-1α und
MIP-2 wurden zuerst zwischen Tag 32 und 36 beobachtet, nach einer
anfänglichen
Herausforderung mit Typ-II-Collagen, während Anstiege von IL-10 zwischen
Tag 36 und 44 gefunden wurden. CIA-Mäuse, die mit Antikörpern entweder
gegen MIP-1αoder
MIP-2 passiv immunisiert wurden, zeigten eine Verzögerung des
Beginns der Arthritis und eine Verringerung der Schwere der Arthritis.
CIA-Mäuse,
die neutralisierende Anti-IL-10-Antikörper erhielten, zeigten eine
Beschleunigung des Beginns und einen Anstieg in der Schwere der
Arthritis. Interessanterweise steigerte eine Behandlung mit Anti-IL-10 die Expression
von MIP-1α und
MIP-2, ebenso wie eine verstärkte
Myeloperoxidase- (MPO-) Aktivität
und Leukozyteninfiltration in die entzündeten Gelenke. Diese Daten zeigen,
dass MIP-1α und
MIP-2 eine Rolle bei der Einleitung und Aufrechterhaltung spielen,
während
IL-10 eine regulatorische Rolle während der Entwicklung der experimentellen
Arthritis zu spielen scheint.
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Keffer et al. (1991) „Transgenic
mice expressing human tumour necrosis factor: a predictive genetic model
of arthritis", Embo J 10: 4025–31,
stellt transgene Mäuselinien
bereit, die Wildtyp- und 3'-modifizierte Transgene des humanen Tumornekrosefaktors
(hTNF-α,
Cachectin) tragen und exprimieren, zeigt, dass eine korrekte Endotoxin-responsive
und Makrophagen-spezifische hTNF-Genexpression in transgenen Mäusen etabliert
werden kann, und stellt Anhaltspunkte dar, dass die 3'-Region des
hTNF-Gens in die Makrophagenspezifische Transkription verwickelt
sein kann. Transgene Mäuse,
welche die 3'-modifizierten hTNF-Transgene tragen, zeigen deregulierte
Muster der Expression und entwickeln chronische inflammatorische
Polyarthritis. Keffer et al. zeigen, dass transgene Mäuse, welche
vorhersagbar eine Arthritis entwickeln, ein genetisches Modell darstellen,
mit dem die Pathogenese und Behandlung dieser Erkrankung beim Menschen
weiter untersucht werden kann.
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Sakai et al. (1998) „Potential
withdrawal of rheumatoid synovium by the induction of apoptosis
using a novel in vivo model of rheumatoid arthritis", Arthritis
Rheum 41: 1251–7,
untersucht, ob eine Fas-vermittelte Apoptose ein Potenzial als eine
therapeutische Strategie bei der rheumatoiden Arthritis (RA) besitzt,
unter Verwendung eines RA-Modells, in dem humanes RA-Gewebe in SCID-Mäuse eingepflanzt
wird. Es wurde frisches rheumatoides Synovialgewebe einschließlich Gelenkknorpel
subkutan in die Rücken
von SCID-Mäusen eingepflanzt.
6 Wochen nach der Verpflanzung wurde intraperitoneal ein monoklonaler
Anti-Fas-Antikörper
injiziert. Die zeitbezogenen apoptotischen Veränderungen, verursacht durch
den monoklonalen Anti-Fas-Antikörper
im verpflanzten Synovium, wurden mittels Nick-End-Markierungshistochemie
bewertet. 36 h nach der Injektion wurden diffuse apoptotische Veränderungen
in dem verpflanzten Synovium beobachtet. 4 Wochen nach der Injektion
ging das rheumatoide Synovialgewebe zurück.
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Smith et al. (1999) „Diacerhein
treatment reduces the severity of osteoarthritis in the canine cruciate-deficiency
model of osteoarthritis", Arthritis Rheum 42: 545–54, beschreibt
ein Hundemodell mit Osteoarthritis (OA). OA wurde in 20 adulten
Mischlingshunden durch Durchtiennung des vorderen Kreuzbands am
linken Knie induziert, und das Modell wurde verwendet, um Behandlungen
für OA
zu untersuchen.
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Entzündliche
Lungenerkrankungen
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Kumagai et al. (1999) „inhibition
of Matrix Metalloproteinases Prevents Alleigen-Induced Airway Inflammation
in a Murine Model of Asthma", J Immunol 162: 4212–4219, untersucht
die Rolle von MMPs bei der Pathogenese von Bronchialasthma, unter
Verwendung eines Mausmodells mit allergischem Asthma. Unter Verwendung
dieses Modells wird von einem Anstieg der Freisetzung von MMP-2
und MMP-9 in bronchoalveolaren Spülflüssigkeiten nach einer Ag-Inhalation
in den mit OVA sensitivierten Mäusen
berichtet, welcher begleitet war von der Infiltration von Lymphozyten
und Eosinophilen. Eine Applikation des Gewebeinhibitors der Metalloproteinase-2
in die Luftwege hemmte die Ag-induzierte Infiltration von Lymphozyten
und Eosinophilen in Luftwegswände
und Lumen, verringerte die Ag-induzierte Luftwegs-Hyperresponsitivität und steigerte
die Anzahl von Eosinophilen und Lymphozyten im peripheren Blut.
Die Hemmung der zellulären
Infiltration ins Luftwegslumen wurde auch mit dem Gewebeinhibitor
der Metalloproteinase-1 und einem Inhibitor der synthetischen Matrixmetalloproteinase
beobachtet. Die Daten zeigen, dass MMPs, inbesondere MMP-2 und MMP-9 für die Infiltration
von Entzündungszellen
und für
die Induktion einer Luftwegs-Hyperresponsivität, welches pathophysiologische
Merkmale von Bronchialasthma sind, entscheidend sind.
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Griffiths-Johnson et al. (1997) „Animal
models of asthma: rolee of chemokines", Methods Enzymol 288: 241–66, beschreibt,
dass zahlreiche Chemokine entdeckt wurden durch die Verwendung von
(1) einem Bioassay von in vitro-Zellkulturüberständen und in vivo-Ausscheidungen
von Tiermodellen mit einer Entzündung
und (2) Molekularbiologieverfahren. Jedes Chemokin kann oft durch
eine Anzahl veischiedener Zelltypen hergestellt werden und übt seine
Effekte auf verschiedene Zielzellen aus, und es gibt einen zwingenden
Beweis von Tier- und klinischen Studien, dass Eosinophile wichtige
Effektorzellen bei Asthma sind. Griffiths-Johnson et al. identifizieren
zwei Ziele, um eine Eosinophilenrekrutierung der Lunge zu verhindern:
IL-5 und seinen Rezeptor, welche im Hinblick auf mehrere Aspekte
der Biologie von Eosinophilen wichtig sind, und Eotaxin und sein
Rezeptor CCR3. Der Eotaxinrezeptor wird in hohen Zahlen auf Eosinophilen
exprimiert, aber nicht auf anderen Leukozyten, und scheint der Hauptdetektor
der Eosinophilen für
Eotaxin und andere Chemokine, wie etwa MCP-4 zu sein. Sie zeigen,
dass Eotaxin- und CCR3-Knockout-Mäuse entwickelt werden, und
dass Tiermodelle weiterhin von unschätzbarem Wert sind.
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Campbell et al. (1998) „Temporal
rote of chemokines in a murine model of cockroach allergen-inducedd
airway hyperreaktivity and eosinophilia", J Immunol 161: 7047–53, stellt
ein Mausmodell bereit für
eine durch Kakerlakenallergen induzierte Atemwegserkrankung und
bewertet spezielle Mechanismen der Reaktion, welche atopischem humanem
Asthma ähneln.
Die allergischen Reaktionen in diesem Modell schließen eine
Allergen-spezifische Luftwegseosinophilie und signifikant veränderte Luftwegsphysiologie
ein, welche direkt mit der Entzündung
korrelieren. Es werden spezielle Rollen für CC-Chemokine während dieser
Stadien identifiziert, wobei MIP-1α ein wichtiger Eosinophilenlockstoffl
während
des primären
Stadiums, und Eotaxin während
des sekundären
Stadiums der erneuten Herausforderung ist. Diese Modelle erlauben
die Bewertung von Mediatoren, die in beide Stadien der Kakerlakenallergen-Herausforderung
involviert sind ebenso wie die Untersuchung spezifischer therapeutischer
Verfahrensweisen.
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Piguet et al. (1989) Tumor necrosis
factor/cachecin plays aa key rote in bleomycin-induced pneumopathy
and fibrosis", J Exp Med 170: 655–63 und Schriet et al. (1983) „The effects
of the nude (nu/nu) mutation on bleomycininduced pulmonary fibrosis",
Am Rev Respir Dis 127: 614–617,
beschreiben ein Mausmodell einer Lungenfibrose.
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Steinhauser et al. (1999) „IL-10
is a major mediator of sepsis-induced impaiment in lung antibacterial host
defense", J Immunol 162: 392–399,
beschreibt ein Mausmodell der Sepsis-induzierten Pseudomonas aeruginosa-Pneumonie, um den
Mechanismus der Immunsuppression zu untersuchen, der mit Sepsis
assoziiert ist. CD-1-Mäuse
wurden entweder einer Ligation und einer Punktion mit einer Nadel
mit 26-er Maß (CLP)
oder einer vorgetäuschten
Operation unterzogen, gefolgt von der intratrachealen (i.t.) Verabreichung
von P. aeruginosa oder Salzlösung.
Das Überleben
der Mäuse,
die eine CLP, 24 h später
gefolgt von der i.t. Verabreichung von Saline oder P. aeruginosa
durchliefen, betrug 58% bzw. 10%, wohingegen 95% der Tiere überlebten,
die einer vorgetäuschten
Operation unterzogen wurden, gefolgt von einer P. aeruginosa-Verabreichung.
Die erhöhte
Sterblichkeit in der Gruppe CLP/P. aeruginosa war der deutlich geschädigten Clearance
der Lungenbakterien und der frühen
Entwicklung der P. aeruginosa-Bakterämie zuzuschreiben. Die i.t.-Verabreichung
von Bakterien an CLP-, nicht aber vorgetäuscht operierten Mäusen, ergab
eine beeindruckende intrapulmonäre Ansammlung
von Neutrophilen. Weiterhin ergab eine Herausforderung mit P. aeruginosa
in septischen Mäusen
eine relative Verschiebung in Richtung einer verstärkten Produktion
von IL-10 in der Lunge, einhergehend mit einem Trend in Richtung
verringertem IL-12. Die i.p., nicht aber die i.t. Verabreichung
von IL-10-Antikörpern,
gegeben unmittelbar vor der Herausforderung mit P. aeruginosa verbesserte
bi septischen Mäusen
sowohl das Überleben
als auch die Clearance der Bakterien aus den Lungen der septischen
Tiere, denen P. aeruginosa verabreicht wurde, signifikant. Schließlich zeigten
alveolare Markophagen, isoliert von Tieren, die eine CLP durchlaufen,
eine deutliche Schädigung
in der Fähigkeit,
P. aeruginosa ex vivo einzunehmen und zu töten, und dieser Defekt wurde
teilweise umgekehrt durch die in vivo-Neutralisierung von IL-10.
Zusammengenommen zeigen diese Beobachtungen, dass die septische
Reaktion im Wesentlichen die natürliche
Immunität der
Lunge gegenüber
P. aeruginosa schädigt,
und diese Wirkung wird durch endogen produziertes IL-10 vermittelt.
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Entzündung nach Gentherapie
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Muruve et al. (1999) „Adenoviral
gene therapy leads to rapid induction of multiple chemokines and
acute neutrophil-dependent hepatic injury in vivo" [Zitat in Vorbereitung],
Hum Gene Ther 10: 965–76
untersucht die molekularen Mechanismen, durch die Replikations-defiziente
Adenoviren eine akute Schädigung
und Entzündung
infizierter Gewebe induzieren, was deren Verwendung für eine Gentherapie
beim Menschen beschränkt.
Um diese Reaktion zu charakterisieren, wurde die Chemokinexpression
in DBA/2-Mäusen
nach der intravenösen
Verabreichung verschiedener adenoviraler Vektoren evaluiert. Die
intravenöse
Verabreichung von adCMVβ-gal,
adCMV-GFP oder FG 140 induzierte schnell ein übereinstimmendes Muster der
C-X-C- und C-C-Chemokinexpression
in der Mäuseleber
in einer dosisabhängigen
Art und Weise. 1 h nach der Infektion mit 10 (10) PFU von adCMVβ-gal waren
die hepatischen Spiegel von MIP-2-mRNA > 60-fach über der Basislinie erhöht. MCP-1
und IP-10-mRNA-Spiegel waren auch sofort nach der Infektion mit
verschiedenen adenoviralen Vektoren erhöht, mit einer Spitze bei 6
h mit > 25- bzw. > 100-facher Expression.
Eine frühe
Induktion von RANTES und MIP-1β-mRNA durch adenovirale
Vektoren trat ebenso auf, aber in einem geringeren Ausmaß. Die Induktion
der Chemokine trat unabhängig
von der viralen Genexpresison auf, da Psoralen-inaktivierte adenovirale
Partikel ein identisches Muster der Chemokingentranskription innerhalb
der ersten 16 h nach Verabreichung erzeugten. Die Expression der
Chemokine korrelierte wie erwartet mit dem Einstrom der Neutrophilen
und CD11b+-Zellen in die Lebern der infizierten Tiere. Bei hohen
Titern verursachten alle adenoviralen Vektoren eine signifikante
hepatische Nekrose und Apoptose nach der systemischen Verabreichung
an DBA/2-Mäuse.
Um die Rolle der Neutrophilen bei dieser Adenovirus-induzierten
Leberschädigung
zu untersuchen, wurden die Tiere mit neutralisierenden Anti-MIP-2-Antikörpern vorbehandelt
oder hinsichtlich der Neutrophilen abgereichert. MIP-2-Antagonismus
und Neutrophilendepletion resultierten beide in verringerten Serum-ALT/AST-Spiegeln
und einer Abschwächung
der Adenovirus-induzierten Leberschädigung in histologischer Hinsicht,
was bestätigt,
dass diese frühe
Schädigung
größtenteils
von der Chemokinproduktion und Neutrophilenrekrutierung herrührt. Die
Ergebnisse stellen die frühe
Immunreaktion gegen replikationseffiziente adenovirale Vektoren
klar und schlagen eine Strategie vor, um eine Adenovirus-vermittelte
Entzündung
und Gewebeschädigung
durch Störung
der Chemokin- oder Neutrophilenfunktion zu verhindern.
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Angiogenese, einschließlich ihrer
Rolle bei Arthritis, anderen Entzündungserkrankungen und Tumorwachstum
-
Die Rekrutierung von Zellen, die
in Angiogenese und Entzündung
involviert sind, ist mit dem Tumorwachstum und der Tumorentwicklung
assoziiert. Die folgenden Referenzen beschreiben diese Beziehungen und
dass Fachleuten Tiermodelle bekannt sind zur Identifizierung von
Therapien gegen Tumoren, Angiogenese und Inhibitoren gegen eine
Entzündungsreaktion.
Die verwendeten Konjugate und die angesteuerten Zellen sind in einigen
dieser Untersuchungen verschieden von den Konjugaten und angesteuerten
Zellen hierin. Diese Referenzen beweisen die Verfügbarkeit
von Tiermodellen für
die Untersuchung von Therapeutika zur Hemmung von Tumorwachstum
und damit assoziierten Zellen.
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Tumorwachstum
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Phillips et al. (1994) „Transforming
growth factor-α-Pseudomonas
exotoxin fusion protein (TGF-α-PE38)
treatment of subcutaneous and intracranial human glioma and medulloblastoma
xenografts in athymic mice", Cancer Res 54: 1008–15, nutzt die differenzielle
Expression des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors (EGFR), welcher
in vielen malignen Gliomen oder anderen primären Hirntumoren amplifiziert
oder überexprimiert
wird, aber in normalem Gehirn gering oder nicht nachweisbar ist,
für eine
gezielte Gehirntumortherapie unter Verwendung eines rekombinanten
TGF-α-Pseudomonas-Exotoxin-Toxins,
TGF-α-PE38,
unter Verwendung von Nacktmäusen,
die subkutane Xenotransplantate von Glioblastom oder Medullablastom
tragen. Das Xenotransplantatmodell sollte zur Untersuchung von Chemokinrezeptor-Ansteuerungskonjugaten zur
Behandlung von Entzündungsreaktionen
und zur Ansteuerung von Zellen, die in die Tumorentwicklung involviert
sind, nützlich
sein.
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Debinski et al. (1994) „Interleuckin-4
receptors expressed on tumor cells may serve as a target for anticancer
therapy using chimeric Pseudomonas exotoxin", Int J Cancer 58: 744–748, berichtet über die
Verwendung chimärer
Proteine, zusammengesetzt aus humanem IL-4 (hIL4) und zwei verschiedenen
mutanten Formen eines wirksamen Bakterientoxins, Pseudomonas-Exotoxin
A (PE) in einem humanen Xenotransplantatmodell mit einem festem
Tumor. Die zwei Chimären
Toxine, hIL4-PE4E und hIL4-PE38QQR genannt, zeigten spezifische
hIL4R-abhängige
und dosisabhängige
Antitumorwirkungen.
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Husain, S. R.; Behari, N.; Kreitman,
R. J.; Pastan, I; Puri, R. K. 1998, "Complete Regression of established
human glioblastoma tumor xenograft by interleukin-4 toxin therapy",
Cancer Res 58: 3649–53,
zeigt die Verwendung eines IL-4-Toxinkonjugats für eine gezielte Behandlung
von Glioblastom-Seitentumoren
in Nacktmäusen.
Kreitman et al. (1998) „Accumulation
of a recombinant immunotoxin in a tumor in vivo: fewer than 1000
molecules per cell aare sufficient for complete responses", Cancer
Res 58: 968–975,
zeigt auch eine Verwendung dieses Modells.
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Angiogenese
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Folkman et al. (1987) "Angiogenic
factors" Science 235: 442–7,
etabliert die Rolle der Angiogenese und von Faktoren, wie etwa dem
sauren und basischen Fibroblastenwachstumsfaktor, Angiogenin, und
transformierenden Wachstumsfaktoren α und β und deren Bedeutung beim Verständnis der
Wachstumsregulation des Gefäßsystems.
Wenn sie nach deren mutmaßlichen
Zielen bewertet werden, fallen die Faktoren in Gruppen: diejenigen,
welche direkt an vaskulären
Endothelzellen agieren, um die Fortbewegung oder Mitose zu stimulieren
und diejenigen, welche indirekt durch Mobilisierung von Wirtszellen
(zum Beispiel Makrophagen) agieren, um endotheliale Wachstums faktoren
freizusetzen. Außer
deren Gegenwart in Tumoren, welche eine Neovaskularisation unterlaufen,
werden die gleichen angiogenen Peptide in vielen normalen Geweben
gefunden, wo eine Neovaskularisation nicht auftritt. Dies deutet
darauf hin, dass die physiologische Expression angiogener Faktoren
eng reguliert ist. Außer
der durch Tumoren induzierten anhaltenden Angiogenese scheint es
nun, dass eine Vielzahl von nicht neoplastischen Erkrankungen, von
denen zuvor gedacht wurde, dass sie nicht damit zusammenhängen, als
"angiogene Erkrankungen" betrachtet werden können, weil sie durch ein pathologisches
Wachstum von kapillaren Blutgefäßen beherrscht
werden.
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Leibovich et al. (1987) "Makrophage-induced
angiogenesis is mediated by tumor necrosis factor-α", Nature
329: 630–632,
beschreibt, dass Makrophagen bei der Induktion ' des Wachstums neuer
Blutgefässe während der
Wundheilung, Entzündung
und dem Tumorwachstum wichtig sind, und untersucht dies durch Betrachtung
der Bildung kapillarer Blutgefässe
in der Hornhaut der Ratte und der Entwicklung der Choieoallantois-Membran
bei Küken.
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Koch et al. (1992) "Interleukin-8
as a makrophage-derived mediator of angiogenesis", Science 258: 1798–1801, beschreibt,
dass angiogene Faktoren, die von Monozyten-Makrophagen erzeugt werden,
in die Pathogenese von chronischen Entzündungserkrankungen, die durch
eine persistierende Angiogenese charakterisiert sind, involviert
sind. Die Rolle von interleukin-8 (IL-8), welches für Lymphozyten
und Neutrophile chemotaktisch ist, erwies sich als deutlich angiogenetisch,
wenn es in die Hornhaut der Ratte implantiert wurde, und induziert
die Proliferation und Chemotaxis von humanen Endothelzellen der
Umbilikalvene. Diese Daten zeigen eine Rolle des von Markophagen
stammenden IL-8 bei Angiogenese-abhängigen Erkrankungen, wie etwa
rheumatoider Arthritis, Tumorwachstum und Wundheilung.
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Humanes Immundefizienzvirus
(HIV)
-
sWestmoreland et al. (1998) "Chemokine
receptor expression on resident and inflammatory cells in the brain
of macaques with simian immunodeficiency virus encephalitis", Am
J Pathol 152: 659–665,
beschreibt, dass ein Zusammenhang zwischen Monozyten/Makrophagen-Infiltraten
im Gehirn und neurologischen Erkrankungen existiert, und dass Chemokine
und Chemokinrezeptoren bei der Neuropathogenese von HIV eine Rolle
spielen können
und beschreibt deren Expressionsmuster im SIV-infizierten Rhesus-Makaken-Modell der
HIV-Enzephalitis. Es wurde eine erhöhte Expression der Chemokine
Makroehen-Entzündungsprotein-
(MIP)-1α,
MIP-1β,
RANTES und des Interferon-induzierbaren Proteins (IP)-10 im Gehirn
von Makaken-Affen mit SIV-Enzephalitis gezeigt, und in dieser Untersuchung
wurde gezeigt, dass die entsprechenden Chemokinrezeptoren CCR3,
CCR5, CXCR3 und CXCR4 in perivaskulären Infiltraten in diesen gleichen
Geweben exprimiert werden. Außerdem
werden CCR3, CCR5 und CXCR4 auf Subpopulationen von großen hippokampalen
und neokortikalen Pyramidenzellen nachgewiesen, und auf Gliazellen
sowohl im normalen als auch im enzephalitischen Gehirn. Diese Daten
und Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Chemokine und deren Rezeptoren
zur Rekrutierung von Monozyten und Lymphozyten im Gehirn bei SIV-Enzephalitis
beitragen. Außerdem
deutet die Expression von bekannten HIV/SIV-Corezeptoren auf Neuronen
einen möglichen
Mechanismus an, wobei HIV oder SIV direkt mit diesen Zellen wechselwirken
können,
deren normale physiologische Funktion stören können und zur Pathogenese des
AIDS-Demenz-Komplex
beitragen können.
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Tyor et al. (1993) "A model of human
immunodeficiency virus encephalitis in scid mice", Proc Natl Acad Sci
USA 90: 8568–62,
stellt ein Tiermodell eines HIV-assoziierten Demenzkomplex bereit,
welcher bei der Entwicklung von Behandlungen hilfreich ist. Mäuse mit
einer schweren kombinierten Immundefizienz (Scid-Mäuse), welche
Xenotransplantate ohne Abstoßung
akzeptieren, wurden intrazerebral mit humanen peripheren mononukleären Blutzellen
und HIV inokuliert. 1 bis 4 Wochen nach der Impfung enthielten die
Gehirne dieser Mäuse,
durch immunzytochemische Färbung,
humane Makrophagen (wovon einige positiv waren bezüglich des
HIVp24-Antigens), gelegentlich vielkernige Zellen und eine bemerkenswerte
Gliose. Auch humane Makrophagen waren häufig im Hinblick auf den Tumornekrosefaktor
Typ-α positiv
und gelegentlich im Hinblick auf Interleukin 1 und VLA-4. Kulturen
dieser Gehirne waren HIV-positiv. Im Allgemeinen waren humane Makrophagen
in den Gehirnen der Kontrollmäuse
nicht vorhanden, ebensowenig wie eine signifikante Gliose, und NIV wurde
aus Mäusen,
welche HIV nur intrazerebral erhielten, nicht wiedergewonnen. Pathologisch ähnelt dieses Modell
der HIV-Enzephalitis bei Scid-Mäusen
der HIV-Enzephalitis beim Menschen, und die Daten deuten darauf
hin, dass die Aktivierung von Makrophagen durch Infektion mit HIV
in deren Anhäufung
und Persistenz im Gehirn und in der Entwicklung einer Gliose resultiert.
Dieses Modell einer HIV-Enzephalitis bietet Einblicke in die Pathogenese
und Behandlung dieser Erkrankung.
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Toggas et al. (1994) "Central nervous
system damage produced by expression of the HIV-1 coat protein gp120
in transgenic mice", Nature 367: 188–193, stellt transgene Mäuse bereit,
welche gp120 in deren Gehirnen exprimieren und verwendet diese Mäuse, um
die Rolle von gp120 in den Neuronen und Glia zu untersuchen, welche
beim Menschen beobachtet wird. Die in den Gehirnen der transgenen
Mäuse beobachteten Veränderungen ähneln Anomalitäten in Gehirnen
von HIV-1-infizierten Menschen. Die Schwere der Schädigung korrelierte
positiv mit dem Expressionsniveau von gp120 im Gehirn. Diese Ergebnisse
liefern einen in vivo-Hinweis, dass gp120 eine Hauptrolle bei der
HIV-1-assoziierten Nervensystemschädigung spielt. Dies erleichtert
die Bewertung und Entwicklung therapeutischer Strategien, die auf
HIV-Gehirnwechselwirkungen abzielen.
-
Wykrzykowska et al. (1998) "Early
regeneration of thymic progenitors in rhesus macaques infected with
simian immunodeficiency virus", J Exp Med 187: 1767–1778, verwendet
das SIV/Makaken-Modell mit AIDS, untersucht die frühen Wirkungen
von SIV auf den Thymus.
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Krucken et al. (1998) "Transgenic
mice with cerebral expression of human immunodeficiency virus type-1
coat protein gp120 show divergent changes in short- and long-term
potentiation in CA1 hippocampus", Neuroscience 83: 691–700, untersucht
transgene Mäuse,
die konstitutiv ein über
ein saures Protein aus Gliafibrillen gesteuertes gp 120 aus Gehirnastrozyten,
neuronale und gliale Veränderungen
zeigen, welche Anomalitäten
in menschlichen Gehirnen ähneln,
die mit humanem Immundefizienzvirus Typ-1 infiziert sind.
-
Power et al. (1998) "Neurovirulence
in feline immunodeficiency virusinfected neonatal cats is viral strain
specific and dependent on systemic immune suppression", J Virol
72: 9109–15,
stellt ein Tiermodell von HIV und seine Rolle bei der Immunsuppression
bereit. Das Katzenimmundefizienzvirus (FIV) ist ein Lentivirus, welcher
in Katzen eine Immunsuppression und neurologische Erkrankung verursacht.
Um das Ausmaß zu
bestimmen, in dem verschiedene FIV-Stämme eine neurologische Erkrankung
verursachten, wurden FIV V 1 CSF und Petaluma in ex vivo-Assays
und in vivo verglichen. Beide Viren infizierten Makrophagen und
gemischte Gliazellkulturen und replizierten darin mit ähnlichen
Niveaus, aber V1CSF induzierte in einem Neurotoxizitätsassay
einen signifikant größeren neuronalen
Tod als Petaluma. Mit V1 CSF infizierte Tiere zeigten eine signifikante
Verzögerung
in der Neuroentwicklung im Vergleich zu den mit Petaluma infizierten
und nicht infizierten Tieren. Magnetresonanzspektroskopie-Untersuchungen
des frontalen Kortex ergaben signifikant verminderte Verhältnisse
von N-Acetylaspartat/Creatin
in der V1CSF-Gruppe im Vergleich zu den anderen Gruppen. Eine Behandlung
mit Cyclosporin A der Petaluma-infizierten Tiere verursachte eine
Verzögerung
der Neuroentwicklung und verringerte Verhältnisse von N-Acetylaspartat/Creatin
im Gehirn. Es wurden verringerte CD4(+)- und CD8(+)-Zellzahlen in
der mit V1CSF infizierten Gruppe beobachtet, im Vergleich zu den
nicht infizierten und mit den mit Petaluma infizierten Gruppen.
Diese Ergebnisse zeigen, dass eine Verzögerung der Neuroentwicklung
und eine neuronale Schädigung
FIV-stammspezifisch ist, aber dass eine systemische Immunsuppression
auch ein wichtiger Faktor einer FIV-induzierten Neurovirulenz ist.
-
F. Formulierung und Verabreichung
von Zusammensetzungen, welche die Konjugate enthalten
-
sZusammensetzungen zur Verwendung
bei der Behandlung von Erkrankungen, die mit pathophysiologischen
Entzündungsreaktionen
assoziiert sind, einschließlich
eines sekundären
Gewebeschadens, und damit verbundene Erkrankungszustände werden
hierin bereitgestellt. Solche Zusammensetzungen enthalten eine therapeutisch
wirksame Menge eines Chimären
Ligand-Toxins, umfassend ein Chemokin oder ein biologisch funktionelles
Fragment davon und ein Zelltoxin, wie oben beschrieben.
-
Wirksame Konzentrationen von einem
oder mehreren Chemokinrezeptor-Ansteuerungsagenzien
oder pharmazeutisch akzeptablen Derivaten davon werden mit einem
geeigneten pharmazeutischen Träger
oder Vehikel für
eine systemische, topische oder lokale Verabreichung gemischt. Verbindungen
sind in einer Menge enthalten, die zur Behandlung der ausgewählten Erkrankung
wirksam sind. Die Konzentration des Wirkstoffs in der Zusammensetzung
wird von der Absorption, Inaktivierung, Ausscheidungsraten des Wirkstoffs,
dem Dosierungsplan und der verabreichten Menge abhängen, ebenso
wie von anderen Faktoren, welche Fachleuten bekannt sind.
-
Pharmazeutische Träger oder
Vehikel, die für
eine Verabreichung der Konjugate und für die hierin bereitgestellten
Verfahren geeignet sind, schließen
alle solche Träger
ein, die Fachleuten als geeignet für die bestimmte Art der Verabreichung
bekannt sind. Außerdem
können
die Verbindungen als der einzige pharmazeutisch aktive Bestandteil
in der Zusammensetzung formuliert sein, oder sie können mit
anderen wirksamen Bestandteilen kombiniert werden.
-
Die Menge des verabreichten therapeutischen
Agens liegt im Bereich von etwa 0,1 pg bis etwa 1 ng pro kg Körpergewicht.
Sie kann in einem Verabreichungsvehikel mit einer langsamen Freisetzung
verabreicht werden, wie etwa, aber nicht beschränkt auf Mikrosphären, Liposomen,
Mikropartikel, Nanopartikel und kolloidalem Kohlenstoff. Normalerweise
sollte eine therapeutisch wirksame Dosis eine Serumkonzentration
des Wirkstoffs von etwa 0,1 ng/ml bis etwa 50–100 μg/ml erzeugen. Die pharmazeutischen
Zusammensetzungen sollten normalerweise eine Dosierung von etwa
0,01 mg bis 100–2000
mg des Konjugats bereitstellen, in Abhängigkeit von dem ausgewählten Konjugat,
pro kg Körpergewicht
pro Tag. Normalerweise sollte für
eine intravenöse
oder systemische Behandlung eines Tagesdosis von zwischen etwa 0,05
und 0,5 mg pro Körpergewicht
ausreichend sein. Eine lokale Verabreichung sollte pro verabreichte
Einzeldosis etwa 1 ng bis zu 100 μg bereitstellen,
bevorzugt etwa 1 μg
bis etwa 10 μg.
Es ist verständlich,
dass die zu verabreichende Menge das Resultat des ausgewählten Konjugats,
der behandelten Indikation und möglicherweise
der Nebenwirkungen sein wird, welche toleriert werden. Dosierungen
können
unter Verwendung anerkannter Modelle für jede Erkrankung empirisch
bestimmt werden.
-
Der Wirkstoff kann auf einmal verabreicht
werden oder kann in eine Anzahl von kleineren Dosen unterteilt werden,
um in Zeitintervallen verabreicht zu werden. Es ist verständlich,
dass die genaue Dosis und Behandlung der Dauer aus dem zu behandelnden
Gewebe resultiert und empirisch bestimmt werden kann unter Verwendung
bekannter Testprotokolle oder durch Extrapolation aus in vivo- oder
in vitro-Testdaten. Es muss erwähnt
werden, dass die Konzentrationen und Dosierungswerte auch mit dem
Alter des behandelten Individuums variieren können. Es sollte weiterhin verstanden
werden, dass für
jedes bestimmte Objekt spezielle Dosierungspläne über die Zeit angepasst werden
sollten, entsprechend des individuellen Bedarfs und der professionellen
Beurteilung der Person, welche die Verabreichung der Zusammensetzungen
verabreicht oder überwacht,
und dass die Konzentrationsbereiche, die hierin angeführt sind,
lediglich beispielhaft sind und nicht den Umfang oder die Praxis
der beanspruchten Zusammensetzungen beschränken sollen.
-
Die Verbindung kann in mikrovisierter
oder in einer anderen geeigneten Form suspendiert werden oder kann
derivatisiert werden, um ein löslicheres
aktives Produkt zu erzeugen oder um eine Prodrug zu erzeugen. Die
Form des resultierenden Gemischs hängt von einer Anzahl von Faktoren
ab, einschließlich
der beabsichtigten Verabreichungsart und der Löslichkeit der Verbindung in
dem ausgewählten
Träger
oder Vehikel. Die wirksame Konzentration ist ausreichend zur Verbesserung
der angestrebten Bedingung und kann empirisch bestimmt werden. Um
eine Zusammensetzung zu formulieren, wird die Gewichtsfraktion der
Verbindung gelöst,
suspendiert, dispergiert oder auf eine andere Art und Weise in einem
ausgewählten
Vehikel mit einer wirksamen Konzentration gemischt, so dass die
angestrebte Bedingung gelindert oder verbessert wird.
-
Für
eine lokale innerliche Verabreichung, wie etwa eine intramuskuläre, parenterale
oder intraartikuläre
Verabreichung, werden die Verbindungen bevorzugt als eine Lösungssuspension
in einem auf Wasser basierenden Medium formuliert, wie etwa einer
isotonisch gepufferten Salzlösung,
oder werden mit einem biokompatiblen Träger oder einem biologischen
Klebemittel, welches für
eine innere Verabreichung beabsichtigt ist, kombiniert.
-
Die resultierenden Gemische können Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen oder dergleichen sein und können als
wäßrige Gemische,
Cremes, Gele, Salben, Emulsionen, Lösungen, Elixiere, Lotionen,
Suspensionen, Tinkturen, Pasten, Schäume, Aerosole, Spülungen,
Sprays, Suppositorien, Bandagen oder jede andere Formulierung formuliert
sein, weiche für
eine systemische, topische oder lokale Verabreichung geeignet ist.
-
Pharmazeutische und kosmetische Träger oder
Vehikel, die für
eine Verabreichung der hierin bereitgestellten Verbindungen geeignet
sind, schließen
alle solchen Träger
ein, die Fachleuten für
die bestimmte Art der Verabreichung als geeignet bekannt sind. Außerdem können die
Verbindungen als der einzige pharmazeutische Wirkstoff in der Zusammensetzung
formuliert sein oder können
mit anderen Wirkstoffen kombiniert werden. Der aktive Bestandteil
ist im Träger
in einer Menge enthalten, die ausreichend ist, um eine therapeutisch nützliche
Wirkung in Abwesenheit von ernsten toxischen Wirkungen auf das behandelte
Individuum auszuüben.
Die wirksame Konzentration kann empirisch bestimmt werden durch
Untersuchung der Verbindungen unter Verwendung von in vitro- und
in vivo-Systemen, einschließlich
der hierin beschriebenen Tiermodelle.
-
Für
eine lokale Anwendung verwendete Lösungen oder Suspensionen können alle
der folgenden Bestandteile enthalten: ein steriles Verdünnungsmittel
wie etwa Wasser für
eine Injektion, Salzlösung,
gehärtetes Öl, Polyethylenglykol,
Glycerin, Propylenglykol oder ein anderes synthetisches Lösungsmittel;
antimikrobielle Agenzien wie etwa Benzylalkohol und Methylparabene;
Antioxidanzien wie etwa Ascorbinsäure und Natriumbisulfit, Komplexbildner
wie etwa Ethylendiamintetraacetat [EDTA]; Puffer wie etwa Acetate,
Citrate und Phosphate und Agenzien für die Einstellung des Tonus
wie etwa Natriumchlorid oder Dextrose. Flüssige Präparationen können in
Ampullen, Einwegspritzen oder Vials für Mehrfachdosen aus Glas, Plastik
oder einem anderen geeigneten Material enthalten sein. Geeignete
Träger
können
physiologische Kochsalzlösung
oder Phosphat-gepufferte Salzlösung
(PBS] einschließen,
und die Suspensionen und Lösungen
können
Verdickungsmittel und Solubilisierungsmittel wie etwa Glukose, Polyethylenglykol
und Poly propylenglykol und Gemische daraus enthalten. Liposomale
Suspensionen können
auch als pharmazeutisch akzeptable Träger geeignet sein. Diese können hergestellt
werden gemäß der Verfahren,
welche Fachleuten bekannt sind.
-
Die therapeutischen Agenzien und
Zusammensetzungen können
durch jede dem Fachmann bekannte Art und Weise verabreicht werden,
wie etwa, aber nicht beschränkt
auf eine topische, intraartikuläre,
intrazisternale, intraokular, intraventrikuläre, intrathekale, intravenöse, intramuskuläre, intraperitoneale,
intradermale, intratracheale Verabreichung, ebenso wie jede Kombination
von beliebigen zwei oder mehreren davon.
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Die am meisten geeignete Art und
Weise der Verabreichung wird abhängig
sein von dem zu behandelnden Erkrankungszustand, zum Beispiel dem
Ort der Entzündungsbedingung.
Verabreichungsarten schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf ein topische, lokale, intraartikuläre, intrazisternale, intraokulare,
intraventrikuläre,
intrathekale, intravenöse,
intramuskuläre,
intratracheale, intraperitoneale, intradermale Verabreichung und
eine Kombination von beliebigen zwei oder mehreren davon. Für eine Behandlung
von SCI und anderen ZNS-Entzündungsbedingungen
stellt beispielsweise eine lokale Verabreichung, einschließlich einer
Verabreichung in die ZNS-Flüssigkeit
oder in das Gehirn (zum Beispiel intrathekal, intraventrikulär oder intrazisternal)
den Vorteil bereit, dass das therapeutische Agens mit einer hohen
Konzentration verabreicht werden kann ohne das Risiko von Komplikationen,
welche eine systemische Verabreichung eines therapeutischen Agens
begleiten können.
Für die
Behandlung von entzündlichen
Gelenkerkrankungen kann in ähnlicher
Weise eine lokale Verabreichung durch Injektion des therapeutischen
Agens in das entzündete
Gelenk (zum Beispiel intraartikulär) bevorzugt sein. Als ein
anderes Beispiel kann ein Erkrankungszustand, assoziiert mit einer
entzündlichen
Hautbedingung, vorteilhafterweise durch topische Verabreichung des
therapeutischen Agens behandelt werden, zum Beispiel formuliert
als eine Creme, ein Gel oder eine Salbe. Zur Behandlung eines Erkrankungszustands,
assoziiert mit einer entzündlichen
Lungenbedingung, kann die bevorzugte Art der Verabreichung des therapeutischen
Agens die Inhalation in einem Aerosol oder intratracheal sein.
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Das therapeutische Agens wird in
einer wirksamen Menge verabreicht. Wirksame Mengen für eine therapeutische
Verwendung werden natürlich
von der Schwere der Erkrankung und dem Gewicht und dem Allgemeinzustand
des Objekts ebenso wie von der Art und Weise der Verabreichung abhängen. Eine
lokale Verabreichung eines therapeutischen Agens wird normalerweise
eine kleinere Dosis erfordern als jede Art der systemischen Verabreichung,
obwohl die lokale Konzentration des therapeutischen Agens in manchen
Fällen nach
einer lokalen Verabreichung höher
ist als sie mit Sicherheit durch eine systemische Verabreichung
erreicht werden kann.
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Da einzelne Objekte in einer breiten
Variation der Schwere der Symptome vorhanden sein können, und
da jedes therapeutische Agens seine einzigartigen therapeutischen
Charakteristika besitzt, liegt es am Praktizierenden, die Reaktion
eines Objekts auf die Behandlung zu bestimmen und die Dosierungen
entsprechen zu variieren. In vitro verwendete Dosierungen können eine
nützliche
Anleitung bereitstellen im Hinblick auf die Mengen, die für eine in
situ-Verabreichung der pharmazeutischen Zusammensetzung verwendbar
sind, und Tiermodelle können
in manchen Fällen
verwendet werden, um wirksame Dosierungen für eine Behandlung bestimmter
Erkrankungen zu bestimmen. Aber im Allgemeinen wird bei einer lokalen
Verabreichung in Erwägung
gezogen, dass eine wirksame Menge des therapeutischen Agens eine
Menge im Bereich von etwa 0,1 Pikogramm (pg) bis hin zu 1 ng/kg
Körpergewicht
ist. Verschiedene Betrachtungen beim Erreichen einer wirksamen Menge
werden zum Beispiel in et al., Editoren, "Goodman and Gilman's:
The Pharmacological Bases of Therapeutics", B. Ausgabe, Pergamon
Press 1990 und in "Remington's Pharmaceutical Sciences", 17.Ausgabe,
Mack Publishing Co., Easton, Pa, 1990 und in den Untersuchungen
von Mantyh et al., (Science, 278: 275–79, 1997) beschrieben, welche
eine intrathekale Injektion eines neuronenspezifischen Ligand-Toxins einschließen.
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Die Konjugate können durch jede geeignete Route
verabreicht werden, zum Beispiel oral, parenteral, intravenös, intradermal,
subkutan oder topisch, in flüssiger,
halbflüssiger
oder fester Form, und werden in einer Art und Weise formuliert,
welche für
jede Verabreichungsart geeignet ist. Bevorzugte Arten der Verabreichung hängen von
der zu behandelnden Indikation ab. Dermatologische und ophthalmologische
Indikationen werden normalerweise lokal behandelt wohingegen Tumoren
und SCI und andere solche Erkrankungen normalerweise mittels systemischen,
intradermalen oder intramuskulären
Arten der Verabreichung behandelt werden.
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In einer Ausführungsform der Zusammensetzungen
und deren hierin bereitgestellten Verwendungen wird das therapeutische
Agens lokal in einem Verabreichungsvehikel mit langsamer Freisetzung
verabreicht, zum Beispiel eingekapselt in ein kolloidales Dispersionssystem
oder in polymerstabilisierte Kristalle. Nützliche kolloidale Dispersionssysteme
schließen
Nanokapseln, Mikrosphären,
Beads und auf Lipiden basierende Systeme ein, einschließlich Öl-in-Wasser-Emulsionen,
Micellen, gemischte Micellen und Liposomen. Das gegenwärtig bevorzugte
kolloidale System ist ein Liposom oder Mikrosphäre. Liposomen sind artifizielle
Membranvesikel, welche als Verabreichungsvehikel mit langsamer Freisetzung
verwendbar sind, wenn sie injiziert oder implantiert werden. Einige
Beispiele von Lipid-Polymerkonjugaten und Liposomen werden im US-Patent
Nr. 5,631,018 offenbart. Andere Beispiele für Verabreichungsvehikel mit
langsamer Freisetzung sind bioabbaubare Hydrogelmatrizen (US-Patent
Nr. 5,041,292), dendritische Polymerkonjugate (US-Patent Nr. 5,714,166)
und multivesikuläre
Liposomen (Depofoam®, Depotech, San Diego,
CA) (US-Patente Nr. 5,723,147 und 5,766,6271. Eine Art von Mikrosphären, welche
für die
Einkapselung therapeutischer Agenzien für eine lokale Injektion (zum
Beispiel in subdermales Gewebe) geeignet sind, sind Poly(D,L)lactidmikrosphären, welche
von D.Fletcher in Anesth. Analg. 84: 90-94, 1997 beschrieben sind.
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Neben der Lieferung einer wirksamen
therapeutischen Dosis an die Stelle des Traumas und der Verringerung
der Möglichkeit
der systemischen Toxizität
verringert eine lokale Verabreichung auch die Exposition des therapeutischen Agens
für Abbauprozesse,
wie etwa einem proteolytischer Abbau und einer immunologischen Intervention über antigene
und immunogene Reaktionen. Auch eine Derivatisierung des Arzneimittels mit
beispielsweise Monomethoxypoly(ethylenglykol) kann die Wahrscheinlichkeit
der oben erwähnten
Nachteile verringern. Es ist berichtet worden, dass eine Pegylierung
von Therapeutika die Resistenz gegenüber einer Proteolyse steigert,
die Halbwertszeit im Plasma erhöht
und die Antigenität
und Immunogenität
verringert. Ein Verfahren zur Anheftung von PEG-Polymeren (im Größenbereich
von etwa 2000–8000
Da) wird im Beispiel 5 hierin veranschaulicht. Andere Beispiele
für Pegylierungsmethodiken
werden von Lu und Felix, Int. J. Peptide Protein Res., 43: 127-138, 1994; Lu und
Felix, Peptide Res., 6: 142–6,
1993; Felix et al., Int. J. Peptide Res., 46: 253–64, 1995;
Benhar et al., J. Biol. Chem., 269: 13398-404, 1994; Brumeanu et al., J Immunol.,
154: 3088–95,
1995 gegeben.
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Die hierin bereitgestellte Zusammensetzung
enthält
weiterhin ein oder mehrere Adjuvanzien, welche die Lieferung erleichtern,
wie etwa, aber nicht beschränkt
auf inerte Träger
oder kolloidale Dispersionssysteme. Repräsentative und nicht beschränkende Beispiele
solcher inerter Träger
können
ausgewählt
werden aus Wasser, Isopropylalkohol, gasförmigen Fluorkohlenstoffen,
Ethylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Propylenglykol, einem gelerzeugenden
Material, Stearylalkohol, Stearinsäure, Spermacet, Sorbitanmonooleat,
Methylcellulose, ebenso wie geeignete Kombinationen von zwei oder
mehreren davon.
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Eine hierin bereitgestellte Zusammensetzung
kann auch als eine sterile injizierbare Suspension gemäß bekannter
Verfahren formuliert werden, unter Verwendung geeigneter dispergierender
oder benetzender Agenzien und suspendierender Agenzien. Die sterile
injizierbare Präparation
kann auch eine sterile injizierbare Lösung oder Suspension in einem
nicht toxischen parenteral akzeptablen Verdünnungsmittel oder Lösungsmittel
sein, zum Beispiel als eine Lösung
in 1,4-Butandiol. Sterile gehärtete Öle werden
konventionell als ein Lösungsmittel
oder Suspensionsmedium verwendet. Zu diesem Zweck kann jedes milde
gehärtete Öl verwendet
werden, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf synthetische Mono- oder Diglyceride, Fettsäuren (einschließlich Ölsäure), natürlich vorkommende
pflanzliche Öle
wie Sesamöl,
Kokosnussöl,
Erdnussöl,
Baumwollsamenöl
usw., oder synthetische Fettvehikel wie Ethyloleat. Puffer, Konservierungsstoffe,
Antioxidantien und die geeigneten Bestandteile können wie erfordert eingebracht
werden oder alternativ die Formulierung umfassen.
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Orale Zusammensetzungen werden im
Allgemeinen ein inertes Verdünnungsmittel
oder einen genusstauglichen Träger
einschließen
und können
in Tabletten komprimiert oder in Gelatinekapseln eingeschlossen sein.
Für den
Zweck einer oralen therapeutischen Verabreichung kann die aktive
Verbindung oder die Verbindungen mit Arzneimittelträgern inkorporiert
sein und in Form von Tabletten, Kapseln oder Pastillen verwendet werden.
Pharmazeutisch kompatible bindende Agenzien und adjuvante Materialien
können
als ein Teil der Zusammensetzung enthalten sein.
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Die Tabletten, Pillen, Kapseln, Pastillen
und dergleichen können
jeden der folgenden Bestandteile, oder Verbindungen mit einer ähnlichen
Beschaffenheit enthalten: ein Bindemittel, wie etwa mikrokristalline
Zellulose, Tragantgummi und Gelatine; einen Arzneimittelträger wie
etwa Stärke
und Lactose, ein Aufschlussmittel wie etwa, nicht aber beschränkt auf
Alginsäure
und Maisstärke;
ein Schmiermittel wie etwa, aber nicht beschränkt auf Magnesiumstearat; ein
Gleitmittel wie etwa, aber nicht beschränkt auf kolloidales Siliciumdioxid; ein
Süßungsmittel
wie etwa Saccharose oder Saccharin und ein Aromastoff wie etwa Pfefferminze,
Methylsalicylat und Fruchtaroma.
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Wenn die Einheitsdosierungsform eine
Kapsel ist, kann sie außer
dem Material der oben genannten Art einen flüssigen Träger wie etwa ein fettes Öl enthalten.
Außerdem
können
Einheitsdosierungsformen verschiedene andere Materialien enthalten,
welche die physikalische Form der Einheitsdosierung modifizieren, zum
Beispiel Beschichtungen von Zucker oder anderen enteralen Agenzien.
Die Konjugate können
auch als ein Bestandteil eines Elixiers, einer Suspension, eines
Sirups, einer Waffel, eines Kaugummis oder dergleichen verabreicht
werden. Ein Sirup kann außer
den aktiven Verbindungen Saccharose als ein Süßungsmittel und bestimmte Konservierungsmittel,
Farbstoffe und Färbungsmittel
und Aromen enthalten.
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Die aktiven Materialien können auch
mit anderen aktiven Materialien gemischt werden, welche die gewünschte Wirkung
nicht stören,
oder mit Materialien, welche die gewünschte Wirkung ergänzen, wie
etwa Cis-Platin für
die Behandlung von Tumoren.
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Schließlich können die Verbindungen verpackt
sein als Fabrikationsartikel, enthaltend Verpackungsmaterial, innerhalb
des Verpackungsmaterials ein oder mehrere Konjugate oder Zusammensetzungen,
wie hierin bereitgestellt, und einem Etikett, welches die Indikation
anzeigt, für
welche das Konjugat bereitgestellt ist.
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G. Erkrankungszustände, die
mit der Entzündungsreaktion
und einem Sekundärgewebeschaden
assoziiert sind
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SCI und eine Anzahl von anderen Erkrankungszuständen sind
mit der Proliferation, Aktivierung und Migration verschiedener Leukozytentypen
assoziiert. Diese Ereignisse verbinden sich unter Bildung einer
sehr aggressiven und unwirtlichen Umgebung an der Stellung der Verletzung
oder Erkrankung. Gegenwärtige
Ansätze
der Behandlung tendieren ungeachtet ihres Erfolges dazu, sich um
einzelne Bestandteile des proentzündlichen Prozesses zu konzentrieren.
Zum Beispiel haben sich viele Wissenschaftler auf die Transplantation von
Neuronen oder ZNS-Gewebe in das verletzte Nervensystem konzentriert,
in der Hoffnung, das Überleben und
die Regeneration entweder der transplantierten Zellen oder der existierenden
Zellen, welche wachstums- und neurotrophe Faktoren produzieren,
zu fördern.
Andere Ansätze
haben versucht, sich durch ionotrope Kanalantagonismen an den sekundären Schaden
zu wenden, durch Hemmen der cytotoxischen Wirkungen der exzitatorischen
Aminosäuren
unter Verwendung von NMDA-Antagonisten, und durch Hemmen der Lipidperoxidation
unter Verwendung von Antioxidantien, zum Beispiel mit dem Steroid
Methylprednisolon. Alle diese Ansätze haben einen geringen oder
keinen Langzeitnutzen gezeigt. Kurz gesagt, die Konzentration auf
einzelne biochemische Mechanismen scheitert daran, die Kapazität der Traumareaktion
(oder des Erkrankungsprozesses) als ein Ganzes zu würdigen,
um ausgleichende Veränderungen
durchzuführen,
welche entweder die Wirkung der therapeutischen Intervention zunichte
machen oder in manchen Fällen
tatsächlich
die Dinge verschlimmern.
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Es ist hierin gefunden worden, dass
eine Behandlung wirksamer ist, wenn die normale Entzündungsreaktion
nicht in die Wege geleitet wird, und dass die Wahrscheinlichkeit
für eine
Verbesserung und Wiedergewinnung signifikant beeinträchtigt wird,
umso länger
dieser Prozess weitergehen kann. Die hierin bereitgestellten Zusammensetzungen
und deren Verwendungen sind so gestaltet, dass sie die Aktivität von entscheidenden
Leukozyten-Subtypen (und/oder Astrozyten) transient hemmen oder
unterdrücken,
und die wesentlichen Quellen entfernen, welche Entzündungsmechanismen
und sekundäre
Schäden
schüren.
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Die hierin bereitgestellten Zusammensetzungen
und deren Verwendungen erlauben die selektive, bewusste und heimliche
Lieferung eines therapeutischen Agens an Zellen, welche die Reaktion
auf eine Verletzung oder Erkrankung organisieren. Um einen Erkrankungsprozess
(zum Beispiel Krebs) oder eine Entzündungsreaktion in die Wege
zu leiten und zu erhalten, werden die involvierten Zellen aktiviert
und deren Expression von Zelloberflächenrezeptoren für eine Vielzahl
von Liganden hochreguliert. Weil in ein Trauma und eine Erkrankung
involvierte Rezeptoren oft hochreguliert sind, wird die Wahrscheinlichkeit,
dass das therapeutische Agens von den richtigen Zellen internalisiert
wird, erhöht.
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Es ist hierin gefunden worden, dass
die Zellbiologie von mehr als 70 Erkrankungen und Bedingungen, welche
die meisten Organsysteme betreffen, pathophysiologische Entzündungsreaktionen
in einer Art und Weise, die mit der Zellbiologie einer akuten SCI ähnlich ist,
betreffen. Die folgende, nicht erschöpfende Liste und die ausführlichere
Behandlung von vier klinischen Gebieten sind gestaltet, um einige
der wichtigeren Ähnlichkeiten
zu veranschaulichen. Beispielhafte Erkrankungen und Bedingungen
außer
einer Rückenmarksverletzung,
schließen
Schlaganfall, eine akute Lungenverletzung und das akute Atemnotsyndrom
(ARDS), die Alzheimer-Krankheit, das Down Syndrom, eine entzündliche
Gelenkerkrankung, HIV-Enzephalitis, Wachstum, Neovaskularisierung
(Angiogenese) und Metastasen von mehreren Formen von Krebs, einschließlich Gehirn-, Brust-
und Lungenkrebsarten, multiple Sklerose, spongiforme Enzephalopathien,
Sepsis, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, proliferative Vitreoretinopathie
und Uveitis ein.
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HIV-Infektion und AIDS und
Infektionen mit anderen Pathogenen
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Die Aktivierung und Infektion von
ZNS-Mikroglia und infiltrierenden Makrophagen ist ein Kennzeichen der
Pathogenese von HIV-induzierten Erkrankungen. Das humane Immundefizienzvirus
(HIV) kann nur in eine Zelle gelangen, wenn der CD4-Rezeptor mit
einem spezifischen Chemokin-Corezeptor
assoziiert ist. CXCR4, CCR2b, CCR3, CCR5, CCR6, CCR8 und CX3CR1
können
alle mit der Fähigkeit
eines Corezeptors agieren. Zum Beispiel verwendet der Makrophagen-tropische
HIV-1-Stamm im Allgemeinen CCR5-Corezeptoren,
während
T-Zell-tropische Stämme
im Allgemeinen CXCR4 verwenden. Außerdem können zweifach tropische Viren
CXCR4- und CCR5-Corezeptoren
zum Eintritt verwenden, während
andere Untergruppen der HIV-Virusstämme eine
Vielzahl von anderen Chemokin-Corezeptoren vewenden.
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In Patienten mit HIV-Enzephalitis
(HIVE) wird CXCR4 auf MNPs, Astrozyten und einer Unterpopulation von
cholinergen Neuronen exprimiert, wohingegen CCR5 hauptsächlich auf
MNPs exprimiert wird. Es sollte angemerkt werden, dass die Mehrzahl
der infizierten Zellen in HIVE-Patienten (Kinder und Erwachsene)
MNPs zu sein scheinen und dass eine erhöhte Expression von CCR5 mit
der Schwere der Erkrankung zu korrelieren scheint. Dies deutet darauf
hin, dass MNP-vermittelte Ereignisse wichtiger sein können, zumindest
in den letzten und heftigen Stadien von HIVE. Der CCR5-Rezeptor
ist auch nach einer bakteriellen Infektion des ZNS und in einem
Rattenmodell mit ischämischer
Gehirnverletzung hochreguliert.
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Eine erhöhte Produktion von Zytokinen
(zum Beispiel TNF-α)
und Chemokinen (zum Beispiel RANTES, MCP-1, MIP-1α und MIP-1β) wird mit
einer HIV-Infektion assoziiert. Erhöhte ZNS-Chemokine bei HIV würden die
periphere Leukozytenrekrutierung und Zytokinfreisetzung mit direkten
cytotoxischen Wirkungen (zumindest im Fall von von TNF-α) auf Neuronen
und Oligodendrozyten erklären,
was präzise
die Erfahrung bei ZNS-Trauma wiederspiegelt. Mehrere Zytokine, einschließlich GM-CSF,
Makrophagen-CSF, IL-1β,
1L2, IL-3, IL-6, TNFα und
TNF-β können auch
zur Pathogenese der HIV-Erkrankung
beitragen durch Aktivierung und/oder Verstärkung der HIV-Replikation.
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Bei HIV-1-positiven asymptomatischen
Prä-AIDS-Patienten
tritt ein sekundärer
Schaden auf (An et al. (1997) Arch Anat Cytol Pathol 45, 94-105). Diese Wissenschaftler
konnten HIV-1-DNA in 50% der Gehirne von asymptomatischen Patienten
nachweisen, und nahezu 90% zeigten eine Astrogliose. Diese Patienten
haben auch erhöhte
Spiegel von Immunmolekülen
und Zytokinen einschließlich
TNF-α, IL-1,
IL-4 und IL-6. Ein Nervenschaden wurde durch den Nachweis von apoptotischen
Neuronen bestätigt.
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Eine direkte Neurotoxizität und Hochregulierung
der CCR5-Corezeptors durch MNP-abgeleitete exzitatorische Aminosäuren ist
auch mit der Pathologie einer HIV-Infektion in Verbindung gebracht
worden. Eine Erhöhung
der induzierbaren Stickoxidsynthaseaktivität ist in HIV-infizierten Mikroglia
aus AIDS-Patienten nachgewiesen worden. Dies deutet darauf hin,
dass die Produktion von Stickoxid zur Bildung der Schädigung in
HIV-infizierten Bereichen des Nervensystems beitragen könnte. Erneut
scheint die Pathologie von HIV-Enzephalopathien und prä- und vollständig ausgeprägtem AIDS,
welches das ZNS betrifft, den Sekundärgewebeschaden nachzuahmen,
der bei SCI und anderen Entzündungserkrankungen
beobachtet wird.
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Es ist auch gefunden worden, dass
einige Chemokine und Chemokinrezeptoren auch promikrobielle Faktoren
sind und Infektionskrankheiten ermöglichen (siehe Pease et al.
(1998) Seminar in Immunol 10: 169–178). Pathogene machen sich
das Chemokinsystem zunutze. Zum Beispiel werden zelluläre Chemokinrezeptoren
von intrazellulären
Pathogenen, einschließlich
HIV für
einen Eintritt in die Zelle benutzt. Außerdem verwenden Viren viral
codierte Chemokinrezeptoren, um die Wirtszellproliferation zu fördern. Pathogene
unterminieren auch das Chemokinsystem. Es sind viral codierte Chemokinantagonisten
und viral codierte Chemokinradikalfänger bekannt. Somit können hierin
bereitgestellte Konjugate verwendet werden, um eine virale und bakterielle
Infektion durch eine Vielzahl von Mechanismen zu stören.
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Entzündliche Gelenkerkrankung und
Autoimmunerkrankung
-
Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine
entzündliche
Autoimmunerkrankung, gekennzeichnet durch einen chronischen Bindegewebsschaden
und Knochenverschleiß.
Die Pathogenese der Erkrankung schließt die Infiltration von Leukozyten
in den Synovialraum, deren Aktivierung und Freisetzung von Entzündungsmediatoren ein,
welche das betroffene Gelenk schließlich deformieren und zerstören. Die
eigentliche arthritische Reaktion scheint in Gang gesetzt zu werden,
wenn MNPs proinflammatorische Zytokine und Chemokine freisetzen. TNF-α, IL-1, IL-6,
GM-CSF und das Chemokin IL-8 werden im Gelenkgewebe von RA-Patienten
in Hülle
und Fülle
gefunden, und deren wahrscheinlichste Quelle schließt außer MNPs
Synovialfibroblasten ein. Die Kombination von MNPs, Neutrophilen
und T-Zellen, unter Beteiligung von Synovialfibroblasten und Synoviozyten setzt
eine Entzündungskaskade
in Gang.
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Es wird angenommen, dass IL-1 und
TNF-α für die Produktion
von Chemokinen im arthritischen Gelenk verantwortlich sind. In einer
Untersuchung induzierten erhöhte
Konzentrationen dieser zwei Zytokine die Expression von IL-8 (einem
wirksamen chemotaktischen Faktor für T-Zellen) und RANTES (einem
wirksamen chemotaktischen Faktor für neutrophile) in humanen Synovialfibroblasten,
isoliert aus RA-Patienten (Rathanaswami et al. (1993) J Biol Chem
268, 5834–91.
Andere Wissenschaftler haben gezeigt, dass entzündetes Synovialgewebe aus Patienten
mit RA und Osteoarthritis hohe Konzentrationen an MCP-1 enthält und dass TNF-α und IL-1
die mRNA-Expression
dieses Chemokins in kultivierten Synoviozyten, die von diesen Proben stammen,
deutlich erhöht
hat. Es scheint, dass Chemokine von MNPs und Zytokin die Synovialfibroblasten
stimuliert haben und dass Synoviozyten eine Rolle in der Pathologie
von RA spielen, durch Erleichterung der Rekrutierung und Extravasation
von peripheren Monozyten, Neutrophilen und T-Zellen. Gemeinsam mit
anderen Erkrankungen und Bedingungen setzen aktivierte Leukozyten
eine große
Auswahl an anderen gewebeschädigenden
Mediatoren frei. Insbesondere sind von Leukozyten stammende reaktive
Sauerstoffspezies und proteolytische Enzyme (zum Beispiel Matrixmetalloproteinasen,
Kathepsin und von Neutrophilen stammende Elastase) mit der Einleitung
und Beibehaltung eines Gewebeschadens bei entzündlichen Gelenkerkrankungen in
Verbindung gebracht worden.
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Lungenerkrankung
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Eine Lungenverletzung deckt einen
breiten Bereich klinischer Bedingungen ab. Für die Zwecke hierin werden
sie alle zusammen als entzündliche
Erkrankungen der Lunge (ILD, „Inflammatory
Diseases of the Lung") bezeichnet. Eine ILD ist normalerweise das
Ergebnis einer speziellen Verletzung, zum Beispiel durch systemische
bakterielle Infektionen (zum Beispiel Sepsis), eines Traumas (zum
Beispiel Ischämie-Reperfusionsverletzung)
und der Inhalation von Antigenen (zum Beispiel Toxine wie etwa Zigarettenrauch).
ILDs schließen
auch allergische Alveolitis, ARDS (akutes oder adultes Atemnotsyndrom),
verschiedene Formen von Asthma, Bronchitis, Collagengefäßerkrankung,
Lungensarkoidose, eosinophile Lungenerkrankungen, Lungenentzündung und
Lungenfibrose ein. Kurz gesagt, die Pathologie dieser Erkrankungen
und Bedingungen involviert die Aktivierung von Makrophagen, insbesondere
derjenigen, welche in den Alveolen lokalisiert sind. Neutrophile,
Eosinophile und T-Zellen werden aktiviert und an die Stelle der
Verletzung rekrutiert, nach der Freisetzung von Zytokinen und Chemokinen,
die von Makrophagen und benachbarten Endothel- und Epithelzell stammen.
Die speziellen involvierten Zytokine und Chemokine schließen ein:
GM-CSF, TNF-α,
IL-1, IL-3, IL-5, IL-8, MCP-1, MCP-3, MIP-1α, RANTES und Eotaxin.
-
Leukozyten reagieren auf die proinflammatorischen
Zytokine und Chemokine durch Freisetzung von vielen Mediatoren eines
Sekundärgewebeschadens
einschließlich
Proteasen, reaktiven Sauerstoffspezies und biologisch aktiven Lipiden,
und durch Expression von Zelloberflächenantigenen und Zelladhäsionsmolekülen. Außerdem scheint
es, dass spezifische Leukozytenpopulationen eine herausragendere
Rolle in einigen ILDs spielen, als sie es in anderen tun. Neutrophile
und MNPs sind herausragendere Mitwirkende eines Sekundärschadens
bei akuten Lungenverletzungen wie ARDS und verschiedene Lungenfibrosen;
wohingegen T-Zellen und Eosinophile Hauptverursacher bei eosinophilen
Lungenerkrankungen sind, welche allergisches Asthma, fibrosierende
Alveolitis und Sarkoidose einschließen.
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Krebs
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Es ist gezeigt worden, dass von Tumorzellen
und MNP erzeugte Wachstumsfaktoren, Zytokine und Chemokine die Tumorangiogenese
und Leukozytenrekrutierung in der Mikroumgebung des Tumors regulieren.
Obwohl Leukozyten eine tumorizide Funktion besitzen, resultiert
eine Leukozyteninfiltration und eine Überproduktion von angiogenen
Faktoren in einer Neovaskularisierung, welche die Tumorzellen nährt und
die Tumorprogression begünstigt.
Eine quantitative Untersuchung von Leukozyteninfiltraten ergab zum
Beispiel, dass MNPs bis zu 50% der Zellmasse in Brustkarzinomen ausmachen.
Eine neuere Studie schlussfolgerte, dass eine MCP-1-Überexpression für die Leukozyteninfiltration
und die hohen Zahlen an Makrophagen und T-Zellen, welche mit Eierstocktumoren
assoziiert sind, verantwortlich sind. In der Tat ist eine Überexpression von
anderen Chemokinen und Zytokinen in anderen Krebsarten, einschließlich Lymphomen
und Gliomen, beobachtet worden. Eine erhöhte Neutrophilenzahl ist mit
broncheoalveolarem Karzinom in Zusammenhaang gebracht worden und
korreliert mit der erhöhten
Konzentration von IL-8, einem starken chemotaktischen Faktor für Neutrophile,
in Lungenbiopsien und bronchoalveolaren Waschproben.
-
Eine Hochregulierung von zellulären Adhäsionsmolekülen und
Proteinasen als Reaktion auf eine Zytokin- und Chemokinaktivierung
sind ein wesentlicher Teil der Tumormetastasierung. Proteasen von
Leukozyten und Epithelzellen durchbrechen die extrazellulären Matrizes
und sind in die Verbreitung von Zellen aus Primärtumoren involviert. Zum Beispiel
ist die Elastase von Neutrophilen mit der direkten Invasion von
Zellen aus nicht kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC, „non-samll
cell lung cancer") in die Aorta verbunden. Weiterhin tragen Tumorzellen
durch Produktion ihrer eigenen Proteasen zum metastatischen Prozess
bei. Eine Expression eines Zelladhäsionsmoleküls (CAM) ist für eine Metastasierung
auf allen Zelltypen (zum Beispiel Tumor, Endothel- und Leukozytenzellen)
wesentlich. Integrin-CAMs spielen nicht nur bei der Metastasierung
eine Rolle, sondern stehen mit dem Wachstum und Überleben der Tumorzellen in
Zusammenhang und kooperieren mit verschiedenen Proteinasen, um die
Metastasierung und Angiogenese zu fördern.
-
Sekundärgewebeschaden
-
sErkrankungszustände, die mit einem Sekundärgewebeschaden
assoziiert sind, können
entsprechend der hierin bereitgestellten Zusammensetzungen und deren
Verwendungen behandelt werden und unter Verwendung der hierin bereitgestellten
Konjugate ebenso wie verschiedener Nicht-ChemokinZytokine, welche Fachleuten
zur Behandlung anderer Bedingungen bekannt sind. Diese Erkrankungszustände schließen ein, sind
aber nicht beschränkt
auf eine ZNS-Verletzung,
ZNS-Entzündungserkrankungen,
neurodegenerative Erkrankungen, Herzerkrankungen, entzündliche
Augenerkrankungen, entzündliche
Darmerkrankungen, entzündliche
Gelenkerkrankungen, entzündliche
Nierenerkrankungen oder Nierenleiden, entzündliche Lungenerkrankungen,
entzündliche
Nasenerkrankungen, entzündliche
Schilddrüsenerkrankungen,
Zytokin-regulierte Krebsarten und andere Erkrankungszustände, welche
einen Sekundärgewebeschaden
involvieren oder mit einem Sekundärgwebeschaden assoziiert sind.
-
Beispiele für ZNS-Entzündungserkrankungen und/oder
neurodegenerative Erkrankungen, welche unter Verwendung der hierin
bereitgestellten Verfahren und Konjugate behandelt werden können, schließen ein, sind
aber nicht beschränkt
auf Schlaganfall, eine geschlossenen Kopfverletzung, Leukoenzephalopathie,
Choriomeningitis, Meningitis, Adrenoleukodystrophie, AIDS-Demenzkomplex,
Alzheimer-Krankheit, Down Syndrom, chronisches Ermüdungssyndrom,
Enzephalitis, Enzephalomyelitis, spongiforme Enzephalopathien, multiple
Sklerose, Parkinson-Krankheit, Rückenmarksverletzung/
Trauma (SCT) und traumatische Hirnverletzung; Herzerkrankungen,
welche unter Verwendung der hierin bereitgestellten Verfahren behandelt
werden können, schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf Atherosklerose, neointimale Hyperplasie und Restenose; entzündliche
Augenerkrankungen, welche unter Verwendung der hierin bereitgestellten
Zusammensetzungen und deren Verwendungen und Konjugate behandelt
werden können,
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt auf
proliferative Diabetes-Retinopathie, proliferative Vitreoretinopathie,
Retinitis, Skleritis, Skleroiritis, Choroiditis und Uveitis. Beispiele
für eine
entzündliche
Darmerkrankung, welche unter Verwendung der Zusammensetzungen, deren
Verwendungen und Konjugate behandelt werden können, welche hierin bereitgestellt
sind, schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf chronische Colitis, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Beispiele für entzündliche
Gelenkerkrankungen, welche behandelt werden können unter Verwendung der hierin
bereitgestellten Zusammensetzungen, deren Verwendungen und Konjugate
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf die juvenile Form der rheumatoiden Arthritis, Osteoarthritis,
rheumatoide Arthritis, Spondylarthropathien wie etwa Morbus Bechterev,
Reiter Krankheit, reaktive Arthritis, Arthropathia psoriatica, Spondylitis, undifferenzierte
Spondylarthropathien und Behcet-Krankheit; Beispiele für entzündliche
Nierenerkrankung oder Nierenleiden, welche behandelt werden können unter
Verwendung der hierin bereitgestellten Zusammensetzungen und deren
Verwendungen und Konjugate schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf
Glomerulonephritis, Lupus nephritis und Iga-Nephropathie. Beispiele
für entzündliche
Lungenerkrankungen, welche behandelt werden können unter Verwendung der Zusammensetzungen
und deren Verwendungen und Konjugate, die hierin bereitgestellt
sind, schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf eine eosinophile Lungenerkrankung, chronische eosinophile Pneumonie,
fibrotische Lungenerkrankungen, akute eosinophile Pneumonie, Bronchokonstriktion,
einschließlich
Asthma, bronchopulmonale Dysplasie, bronchoalveolare Eosinophilie,
allergische bronchopulmonale Aspergillose, Pneumonie, akutes Atemnotsyndrom
und chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD); Beispiele für entzündliche
Nasenerkrankungen, welche unter Verwendung der hierin bereitgestellten
Zusammensetzungen und deren Verwendungen und Konjugate behandelt
werden können,
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Polyposis, Rhinitis, Sinusitis; Beispiele für entzündliche Schilddrüsenerkrankungen,
welche behandelt werden können
unter Verwendung der hierin bereitgestellten Zusammensetzungen,
deren Verwendungen und Konjugate, schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf
Thyroiditis und Beispiele für
Zytokin-regulierte Krebsarten, welche unter Verwendung der hierin
bereitgestellten Zusammensetzungen und deren Verwendungen behandelt
werden können,
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Gliome, Atherome, Karzinome, Adenokarzinome, Granulome, Glioblastome,
Granulomatose, Lymphome, Leukämien,
Melanome, Lungen krebsarten, Myelome, Sarkome, Sarkoidose, Mikrogliome,
Meningiome, Astrozytome, Oligodendrogliome, Morbus Hodgkins und
Brust- und Prostatakrebsarten. Andere Entzündungserkrankungen, welche
einer Behandlung unter Verwendung der hierin bereitgestellten Zusammensetzungen
und deren Verwendungen und Konjugaten zugänglich sind, schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf Vaskulitis, Autoimmundiabetes, insulinabhängige Diabetes mellitus, Transplantat-Wirt-Reaktion (GVHD),
Psoriasis, systemischer Lupus erythematodes, Sepsis, systemisches
Entzündungsreaktionssyndrom (SIRS)
und eine schädliche
Entzündung
aufgrund von Verbrennungen.
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Wie oben bemerkt wurde, teilen diese
Erkrankungen, obwohl sie verschieden sind, die gemeinsamen Merkmale,
verbunden mit der Entzündungsreaktion.
Eine Rückenmarksverletzung
oder Trauma, welches durch Verabreichung einer wirksamen Menge eines
therapeutischen Agens wie hierin beschrieben an ein Objekt, welches
dieser bedarf, behandelt werden kann, ist für die vorgesehenen Erkrankungen
beispielhaft. Die Behandlungen hierin sind gestaltet, um die nachteiligen
Ergebnisse dieser Reaktionen einschließlich der Proliferation und
Migration von Leukozyten zu bekämpfen.
Die Behandlungen werden die Leukozytenproliferation und Migration
beseitigen oder verringern und aufgrund dessen zu einer Besserung
der Symptome, einer Verringerung der Nebenwirkungen oder zu anderen
günstigen
Ergebnissen führen,
welche die Wirksamkeit anderer Behandlungen verbessern.
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Die folgenden Beispiele sind lediglich
zu Zwecken der Veranschaulichung enthalten und sollen den Umfang
der Erfindung nicht beschränken.
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Beispiel 1
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Konstruktion von Genen
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Um den Entwicklungsprozess voranzutreiben,
wurde ein genetisches Konstrukt, ein Kassettenkonstrukt, welches
den Austausch von Fusionsprotein-Ligand, Toxin und Linkersequenzen
erleichtert, entworfen.
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Dieses "Kassettenkonstrukt" wurde
chemisch synthetisiert mit der vollständigen codierenden Sequenz von
OPL98101 (siehe Tabelle 6 und siehe SEQ ID NO.551. Das Gen wurde
so gestaltet, dass das Fusionsprotein mit einem Methionin- (Met-)
Rest startet, gefolgt von der publizierten Sequenz des reifen MCP-3
und einem Alanin- (Ala-) Rest. Diese Sequenz wurde von einem Met-Rest
(wobei der Ala-Met-Linker gebildet wurde) und den Resten 23–268 der
Untereinheit des Shiga-Al-Toxins gefolgt.
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Um die Entfernung und das Ersetzen
mit verschiedenen Ligand- und Toxingenen zu erleichtern, wurden
in jede Gensequenz nahe ihrer 3'- und 5'-Enden Restriktionsendonukleasestellen
eingebracht (siehe SEQ ID NO.52–67).
Außerdem
wurde ein zweites Toxingen synthetisiert mit geeigneten inneren
Restriktionsstellen, welches für
die reife Form des Saporin-6- (OPL982) Proteins codiert. Das Shiga-Toxin
wurde auf ähnliche
Art und Weise subkloniert. Die Chemokin-Toxin-Fusionen und freien
Toxingene enthalten flankierende Xbal(5')- und BamHI(3')-Restriktionsstellen.
Sie wurden einzeln in einen pGemex-1-Vektor kloniert (Promega Inc.).
Das resultierende Plasmid, enthaltend das freie Saporintoxin war
pOPL2 (freies Saporintoxin). Die Plasmidkarte des freien Saporintoxins
(pOPL2) ist in 2 dargestellt.
In 3 ist die Plasmidkarte
einer Ligand-Toxin-Fusion (MCP3-AM-SHIGA, in Tabelle 6 als OPL98101
bezeichnet) gezeigt, wobei das Plasmid pOPL1 genannt wird.
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Das ATG-Startcodon beider Gene enthielt
eine Ndel-Stelle zur Subklonierung in das pET11c-Expressionssystem
(T7-Promotor, Novagen Inc.). Die Codonauswahl in beiden DNA-Konstrukten
wurde während
der Gestaltungsphase für
eine Expression in E. coli optimiert. Die Gene der pGemex-1-Vektoren
wurden unter Verwendung geeigneter Restriktionsenzyme in das pET11c-Expressionssystem
subkloniert. Plasmidkarten von Chemokin-Toxin enthaltenden Beispielplasmiden
in pET11c-Plasmiden sind in den 4 (MCP1-AM-SAP) und
5 (MCP3-AM-SHIGA) aufgeführt.
Die Expression von Konstrukten wie diesen ergab Proteine wie etwa OPL98101
und OPL983 (siehe Tabelle 6).
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Klovierung von Ligand- und
Toxingenen
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Alle verbleibenden Gene und Varianten
der originalen Sequenzen wurden unter Verwendung geeigneter Oligonukleotidprimer
(siehe Tabelle 7) und dem Verfahren der Polymerasekettenreaktion
(PCR) kloniert. Primer des Vorwärtsstrangs
wurden mit einer Restriktionsstelle für eine Subklonierung des Gens
in pET11c gestaltet. Die Primer des Rückwärtsstrangs überlappten den Linker und einen
Teil der erforderlichen Toxinsequenz und codierten für geeignete
Restriktionsstellen für
eine nachfolgende Entfernung und Ersetzen von Ligand und Toxin und
für eine
Subklonierung in den Expressionsvektor. MCP-1 wurde aus der DNA
des ATCC 65933-Plasmids (Rockwelt, MD) kloniert, während das
humane Eotaxin und SDF-1β aus
einer humanen "Quick-Clone" Lungen-cDNA-Bibliothek (Clonetech, Palo Alto, CA)
stammten. Die trunkierten Shiga-A1-Gene (mit oder ohne eine C-terminate
Histidin-Tag-Sequenz mit 6 Resten im reifen Fusionsprotein) wurden
aus pOPL98101 kloniert. Die PCR-Produkte wurden unter Verwendung
eines Qiagen-Gelextraktionskits aus Agarosegelen isoliert und in
den Vektor pCR2.1 kloniert, unter Verwendung eines TOPO-Klonierungskits (Invitrogen,
Carlsbad, CA). Die fertigen Gene unter Verwendung von M13-Vorwärts- und
Rückwärtsprimern
und einem ABI Prism 310 Genetic Analyzer sequenziert, um deren Identitität zu bestätigen.
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Screening auf Expression
der Chemokin-Toxin-Konjugate
-
sDie Chemokin-Toxin tragenden pET1
1 C-Konstrukte (Tabelle 6) wurden in E. coli BL21DE3 pLysS (Stratagene)
transformiert und auf Luria-Nährmedium
mit 1 % Glukose und 100 μg/ml
Carbenicillin (LB-car) ausplattiert. Nach einer Inkubation über Nacht
wurde eine Einzelkolonie verwendet, um 10 ml LB-car anzuimpfen,
es wurde bis zu einer OD600 von 1,0 angezogen
und mit 1 mM IPTG induziert. 1 und 2 h nach der Induktion wurden
Proben entnommen, und die Zellen wurden durch Zentrifugation aufkonzentriert
und in SDS-Probenpuffer
mit OD 13 resuspendiert. Die exprimierten Proteine wurden einer
SDS-PAGE unterzogen und mittels Coomassie-Färbung sichtbar gemacht, während ein
paralleler Gelansatz unter Verwendung geeigneter Antikörper (R&D Systems, Minneapolis,
MN) einem Western Blotting und Immunoblotting unterzogen wurden.
Alle diese Chemokin-Toxine (siehe Tabelle 6) sind positiv exprimiert
worden. Aliquots von transformierten Zellen (1 ml LE enthaltend
15% Glycerol mit einer OD600 von ungefähr 0,85)
wurden bei –70°C für eine weitere
Verwendung eingefroren.
-
Reinigung ausgewählter Fusionsproteine
-
Reinigung von OPL98110 durch
Nickel-Affinitätschromatographie
-
Chemokin-Toxingene mit HIS-Tag wurden
so konstruiert, dass kleine Mengen Untersuchungsmaterial schnell
exprimiert werden konnten und in einem in vitro-Bioassay zügig gereinigt
werden konnten, und um einen zusätzlichen
Weg für
eine Reinigung in großem
Maßstab
einzubringen, falls sie erforderlich sein sollte. Eine kleine Menge
an teilweise gereinigtem OPL981 10 (ungefähr 65% Reinheit auf SDS-Gelen)
wurde unter Verwendung einer Nickel-Affinitätschromatographie erhalten.
Ein Zweistufenverfahren von Kationenaustausch- und Nickel-Affinitätschromatographie
ergab im Wesentlichen reines Chemokin-Toxin.
-
Zellen, die mit pOPL981 10 transformiert
waren, wurden bis zu OD600 von 1,28 (7 h
Inkubationsdauer bei 37°C)
in einem Schüttelkolben
mit 500 ml LB angezogen, mit 1 mM IPTG für 1,5 h (OD600 =
2,53) induziert und durch Zentrifugation geerntet. Die Hälfte des
Pellets (d. h. das Äquivalent
von 250 ml der Originalkultur) wurde auf Eis in 6 ml 10 mM Natriumphosphat
(pH 7,5), enthaltend 300 mM NaCl und 8 M Harnstoff beschallt. Das
Lysat wurde bei 13000 rpm in Mikrozentrifugenröhrchen zentrifugiert und der
resultierende Überstand
wurde bei 100000 g bei 4°C
für 1 h
zentrifugiert. Der letzte Überstand
wurde mit 1 ml eines Breies (50% v/v) von Nickel-NTA-Harz (Qiagen)
gemischt, welcher zuvor equilibriert worden war in Lysepuffer, welcher
5 mM Imidazol, aber keinen Harnstoff enthielt. Das Gemisch wurde
für 5 h
bei 4°C
sanft rotiert, in eine kleine Säule
geschüttet
und mit 4 ml 10 mM Natriumphosphat (pH 7,4) enthaltend 300 mM NaCl
und 60 mM Imidazol gewaschen. Die Säule wurde mit 4 × 1 ml Puffer
eluiert, der 10 mM Natriumphosphat (pH7,4) und 0,5 M Imidazol enthielt.
OPL98110-positive Fraktionen wurden mittels SDS-PAGE mit Western
und Immunoblotting identifiziert. Als sie vereinigt waren, wurde
die Ausbeute und Reinheit des Fusionsproteins auf 200 μg bzw. 65
% geschätzt.
-
Reinigung eines nicht mit
His markierten Fusionsproteins (OPL98101)
-
OPL98101 wurde unter Verwendung einer
leicht modifizierten Version eines veröffentlichten Verfahrens (McDonald
et al. (1996) Protein Expr Purif 8, 97-108) wie folgt gereinigt.
OPL98101-Plasmid enthaltende Bakterienzellen (Stamm BL21(DE3)pLysS)
aus einer Übernacht-Kultur
(1 : 100 Verdünnung)
wurden bei 30°C in
einem Schüttelinkubator
auf eine OD600 von 0,7 angezogen. IPTG (Sigma
Chemical, St.Louis, MO) wurde bis zu einer Endkonzentration von
0,2 mM zugegeben und die Anzucht wurde für 1,5 h fortgeführt, nach
dieser Zeit wurden die Zellen geerntet. Ein Anziehen der BL21(DE3)pLysS-Zellen
bei 30°C
anstelle von 37°C
verbessert die Ausbeuten. Wenn die Zellen bei 30°Cangezogen werden, werden sie
vor der Induktion auf eine OD600 von 1,5
angezogen. Nach der Induktion wird das Wachstum für etwa 2-2,5
h weitergeführt,
nach dieser Zeit werden die Zellen durch Zentrifugation geerntet.
Nach der Fermentation wurden die Bakterien beschallt, in 5 Volumina
10 mM Natriumphosphat (pH 7,4) enthaltend 10 mM EGTA, 10 mM EDTA
und 50 mM NaCl, und bei 1000 g zentrifugiert. Der Überstand
wurde auf eine Q-Sepharose-FF-Säule
(equilibriert mit dem gleichen Puffer) aufgetragen, die mit dem
Einlass einer S-Sepharose-FF-Säule
verbunden war. Unter diesen Bedingungen fließt OPL98101 durch das Anionenaustauschharz
und haftet an das Kationenaustauschharz. Die Q-Säule wurde abgetrennt und die
S-Sepharosesäule
wurde mit einem linearen Gradienten von NaCl (0,05–1 ,0 M,
10 Säulenvolumina)
in 10 mM Natriumphosphat (1 mM EGTA und 1 mM EDTA, pH 7,4) eluiert.
Das Chemokin-Toxin wurde durch Immunoblotting nachgewiesen und geeignet
vereinigte Fraktionen wurden auf eine Sephacryl S100-Säule aufgetragen.
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Die Protein enthaltenden Fraktionen
wurden mittels Gelektrophorese und Coomassie-Blau-Färbung der
Gele analysiert. Das hochangereicherte Chemokin-Toxin wurde gemeinsam
mit einem sauren (pl 6,3) Protein von ungefähr 28 kDa in einem Verhältnis von
ungefähr
1 : 1 (Fusions protein : Kontaminante) aufgereinigt. Auf den mit
Coomassie Blue gefärbten
Gelen wurden keine anderen Proteinbanden nachgewiesen. Eine N-terminale
Sequenzierung bestätigte
die Anwesenheit von OPL98101, und dass die Kontaminante ein „Housekeeping-Protein"
von E. coli war. Weitere Versuche, sie zu trennen, einschließlich einer
hydrophoben Interaktionschromatographie (HIC) waren nicht erfolgreich.
Es erscheint wahrscheinlich, dass die saure Kontaminante während der
ganzen Reinigung eng mit dem basischen Fusionsprotein verbunden
war. Bei der Lyse der Zellen bei niedrigem pH (ungefähr 5,0 – 5,8) in
Gegenwart eines denaturierenden Agens, wie etwa 8 M Harnstoff, beseitigten
die zwei Proteine solch enge Verbindungen. Die nachfolgende Erfahrung
mit OPL98110 (in Gegenwart von Harnstoff stabil) unterstützt diese
Schlussfolgerung.
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Beispiel 2
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In vitro-Bioaktivität von ausgewählten Chemokin-Toxin-Fusionsproteinen
Proteinsyntheseinhibitions- (RIP-) Assays in vitro
-
Eine Hemmung der Proteinsynthese,
vermittelt durch Fusionsprotein und freies Ribosomen-inaktivierendes
Toxin, kann unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen
Kaninchen-Retikulozytenlysatsystems gemessen werden, welches die
Translation von Luciferase-RNA untersucht (Promega, Madison, WI).
Kurz gesagt, die Proben wurden nacheinander in 20 mM Tricin, pH
7,8 verdünnt,
und 5 μl
des verdünnten
Proteins wurden mit 5 ml Reaktionsgemisch (50 μg/ml Luciferase-RNA, 0,1 mM
Aminosäuregemisch
ohne Methionin) und 15 μl
des Kaninchen-Retikulozytenlysats kombiniert. Neben mehreren Negativkontrollen
(Puffer und einem Reagenzienvergleich) wurde freies Saporin (0,03–1 nM) als
eine Positivkontrolle verwendet. Die Proben wurden bei 30°C für 1 h inkubiert,
ehe 2,5 μl
des Reaktionsgemischs auf eine Dynex 96-Wellplatte (Dynex Technologies
Inc. Chentilly, VA) übertragen
wurden, und unter Verwendung eines vorgewärmten (30°C) LUMIstar*-Luminometers (BMG
Lab Technologies, Durham, NC) analysiert wurden.
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Hemmung der Proteinsynthese – Der RIP-Assay
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Die toxische Wirkung von OPL98101
wurde unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen in vitro-Proteinsynthese-Inhibitionsassays
gemessen. Bei einer Konzentration von 30 pM war Saporin 90% hemmend,
während
eine Probe enthaltend die gleiche geschätzte Konzentration des Chemokin-Toxins
500-fach verdünnt
werden musste, um ein ähnliches
Ergebnis zu ergeben. Unter der Annahme, dass die Konzentrationsschätzung korrekt
war, stimmt dieses Ergebnis mit den veröffentlichten Daten überein,
dass in diesem Assay die Shiga-A-Untereinheit wirksamer ist als
Saporin (siehe Zollman et al. (1994) Protein Expr Purif 5, 291–5; McDonald
et al. (1996) Protein Expr Purif 8, 97–108 und Chandler et al. (1998)
Int J Cancer 78, 106–11].
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Gewebekulturprotokolle
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Primärkulturen
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Protokolle für eine adulte humane Gehirnzellkultur
sind bekannt (siehe zum Beispiel Yong et al. (1997) "Culture of
glial cells from human brain biopsies" in "Protocols for Neural
cell Culture" (A. Richardson und S. Fedoroff, Editoren), Humna Press,
St. Louis 157–172).
Kurz gesagt, chirurgisch resektiertes Gehirngewebe wird in Würfel von
1 mm geschnitten und in 0,25% Trypsin bei 37°C für 1 h inkubiert. Die Suspension
wird durch ein 130 μm
Nylonfilter passiert, welches das Gewebe in Einzelzellen dissoziiert.
Nach einer Zentrifugation (15000 rpm, 25 min) in 30% Percoll enthält der Überstand
lebensfähige
Neuronen, während
das Pellet aus Zelttrümmern,
Myelin und roten Blutzellen zusammengesetzt ist. Die Nervenzellen
werden gesammelt und auf nicht beschichtetem Gewebekulturkunststoff
ausplattiert. Die Kulturen werden für 24 h bei 37°C inkubiert,
während
dieser Zeit haften die Mikroglia an den Kunsstoff an, während die
Oligodendrozyten in Lösung
bleiben. Die Oligodendrozyten werden abgeschüttet, zentrifugiert und auf
Poly-L-Lysin ausplattiert, an das sie anhaften. Neuronen und Astrozyten überleben
dieses Isolierungsverfahren nicht, aber die resultierenden Populationen von
Oligodendroglia und Mikroglia besitzen eine Reinheit von mehr als
95%.
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Neuronen und Astrozyten stammen von
fötalen
Gehirnproben. Das Gehirngewebe wird in kleine Würfel geschnitten und mit 0,25%
Trypsin und 100 μg/ml
DNAse bei 37°C
inkubiert (siehe Oh et al. (1996) Glia 17, 237–53). Die Suspension wird durch
ein 130 μm
Nylonfilter passiert und das Filtrat wird gesammelt, gewaschen und
auf einen mit Poly-L-Lysin beschichteten Gewebekulturkunststoff
ausgesät,
damit die Zellen anhaften können.
Ein Percoll-Zentrifugationsschritt ist nicht erforderlich, da die
meisten fötalen
Axonalsysteme nicht myelinisiert sind. Um die Neuronenpopulation
zu reinigen, wird die gemischte Kultur mit 25 μm Cytosinarabinosid (Sigma,
St. Louis) behandelt, welches die mitotisch aktiven Astrozyten zerstört. Um die
Astrozytenpopulation zu reinigen, wird die gemischte Kultur in Gegenwart
von 0,25% Trypsin passagiert, was die Neuronen abtötet. Adulte
Astrozyten werden auf eine ähnliche
Art und Weise isoliert. Es wurden kultivierte adulte und fötale primäre Astrozyten
und fötale
Neuronen wurden präpariert.
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Im Allgemeinen werden Nervenzellkulturen
zweimal wöchentlich
mit Minimalnährmedium
(MEM) gefüttert,
ergänzt
mit 10% fötalem
Rinderserum, 20 μg/ml
Gentamicin und 0,1% Dextrose (Gibco, Grand Island, N. Y.).
-
Humane periphere Blutleukozyten werden
gemäß veröffentlichter
Verfahren geerntet (siehe zum Beispiel Chabot et al. (1997) J Clin
Invest 100, 604–12).
Kurz gesagt, venöses
Blut wird auf Ficoll-Hypaque (Pharmacia) geschichtet und für 30 min
bei 2500 rpm zentrifugiert. Die mononukleäre Zellfraktion wird gesammelt, zweimal
gewaschen und auf nicht beschichtete Gewebekultursubstrate ausgesät. 2 h später werden
schwimmende Zellen (meist T-Lymphozyten) entfernt, um eine adhärente Population
zurückzulassen,
welche primär aus
Monozyten besteht. Diese Zellen werden sofort in Cytotoxizitätsexperimenten
verwendet, oder sie werden vor den Experimenten (3 Tage, 1 mg/ml
Anti-CD3-Rezeptorligation für
T-Zellen oder 1 mg/ml Lipopolysaccharid für Monozyten) aktiviert.
-
Im Allgemeinen werden alle hämatopoetischen
Zellen (primäre
Zellen oder die oben beschriebenen Zelllinien) in RPMI-Medium gehalten,
ergänzt
mit 10% fötalem
Kälberserum,
20 mg/ml Gentamicin und 0,1 % Dextrose (Gibcol.
-
Zelllinien
-
Zelllinien, die von humanen mononukleären Phagozyten
stammen, werden routinemäßig kultiviert. Zum
Beispiel sind von Monozyten stammende U937-und THP-1-Zellen und die Mikroglia-ähnliche
CHME-Linie aus fötalem
Gehirn (erhalten von Dr. Tardieu, Frankreich, siehe auch Janabi
et al. (1995) Neurosci Lett 195, 105–8) verwendet worden, um die
Verbindungen zu untersuchen. Zahlreiche Zelllinien, einschließlich solchen von
astrozytischer und neuronaler Abstammung, können leicht von der ATCC (Rackwell,
MD) erhalten werden und unter Verwendung der Anweisungen, welche
in der Lieferung enthalten sind, erfolgreich kultiviert werden.
-
Immunhistochemie
-
Eine indirekte Immunhistochemie wird
routinemäßig durchgeführt, um
die Reinheit von angereicherten Kulturen zu bestätigen, und durch Erweiterung,
um zwischen verschiedenen Zelltypen in einer gemischten Kultur zu
unterscheiden. Es gibt eine Vielzahl von akademisch und kommerziell
erhältlichen
Zelltyp-spezifischen Antikörpern,
welche verwendet werden können,
um dieses Verfahren zu erleichtern. Beispiele schließen einen Anti-G-Galactocerebrosid(GaIC)-Antikörper zur
Identifizierung von Oligodendrozyten, einen Antikörper gegen das
Glia-fibrilläre
saure Protein (GFAP) für
Astrozyten, einen Anti-Mac-1-Antikörper gegen Mikroglia und einen Anti-Neurofilamentantikörper für Neuronen
(Anti-NFL) ein.
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Kurz gesagt, lebende Zellen auf Deckgläschen werden
mit einem geeigneten Fixierungsmittel (zum Beispiel 4% Paraformaldehyd
für Galactocerebrosid
und 95% Ethanol/5% Eisessig, V/V). Eine vorbestimmte Konzentration
des primären
Antikörpers
wird aufgetragen, gefolgt von einem geeigneten sekundären Antikörper (normalerweise
Rhodamin oder Fluoresceinkonjugiertes Ziege-Anti-Kaninchen- oder
Anti-Maus-IgG). Die gefärbten
Zellen werden unter Verwendung eines Mikroskops, das mit einem Immunfluoreszenznachweis
ausgestattet ist, untersucht. Die Analyse von adhärenten Zellkulturen
ist auf eine indirekte immunhistochemische Färbung und Markierung und auf
Doppelmarkierungsverfahren angewiesen. Jeder Zelltyp wird in einer
ausreichend großen
Anzahl von zufällig
ausgewählten
Mikroskopfeldern gezählt
und die Daten werden einer geeigneten statistischen Analyse unterworfen.
In Abhängigkeit
der Art und Weise und/oder dem Ausmaß der Toxizität, d. h.
Apoptose gegenüber
Nekrose und/oder eine feine gegenüber einer groben Toxizität, wird
das Ausmaß des
Zelltods entweder qualitativ (Toxizitätsgrad von 0–4, siehe
zum Beispiel Noble et al. (1994) Brain Res 633, 83–90) oder
quantitativ (die Anzahl von toten Zellen als eine Prozentangabe
der Gesamtpopulation; siehe zum Beispiel Oh et al. (1997) Brain
Res 757, 236–44)
aufgezeichnet. In den meisten Fällen
werden die Daten unter Verwendung eines Einweganalyse der Varianz
(ANOVA) mit Tukey-Kramer-Mehrfachvergleichen analysiert. Suspendierte
Zellen werden unter Verwendung eines Durchflusszytometers analysiert,
welcher normalerweise die Sammlung von Daten und eine geeignete
statistische Analyse automatisiert (zum Beispiel Ausstattung von
Becton Dickinsonl.
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Cytotoxizitätsassays
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Kurz gesagt, Testzellen werden mit
frischem Medium versorgt, das Kontroll- und Testsubstanzen enthält (in verschiedenen
Konzentrationen) und für
eine bestimmte Zeitdauer (24–36
h) inkubiert. Dann wird die Cytotoxizität gemessen als die Fähigkeit
von adhärenten
Zellen, den Lebendfarbstoff MTT zu reduzieren, wie ausführlich anderswo
beschrieben wird (Mosmann, T. (1983) J Immunol Methods 65, 55–63; Gieni
et al. (1995) J Immunol Methods 187, 85–931. Die Cytotoxizität in suspendierten
Zellkulturen wird unter Verwendung eines Coulter-Counters gemessen,
wobei die absolute Zahl von Zellen als ein Index der Zahl der überlebenden
Zellen pro Testbedingung genommen wird. Schließlich wird das allgemeine Überleben
von Zellen und die Morphologie während
der Experimente unter Verwendung eines Umkehrphasenmikroskops und
Ausschluss des Farbstoffs Trypan Blau überwacht (Yong et al. (1997)
"Culture of glial cells from human brain biopsies", in "Protocols
for Neural cell Culture" (A. Richardson und S. Fedoroff, Editoren),
Humana Press, St. Louis 157–172).
-
Chemotaktische Assays
-
Die chemotaktische Wirkung jedes
rekombinanten Chemokin-Toxins ist von Interesse, hauptsächlich als
ein Test der biologischen Aktivität des Ligandenbestandteils.
Es sind Fachleuten zahlreiche chemotaktische Assays bekannt (siehe
zum Beispiel Stuve et al. (1996) Ann Neurol 40, 853–63 und
Stuve et al (1997) J Neuroimmunol 80, 38–461. Kurz gesagt, die oberen
und unteren Kompartimente einer modifizierten Boyden-Kammer werden
durch eine 3 μm
Membran, beschichtet mit Fibronectin, getrennt. Hämatopoetische
Responderzellen, welche geeignet sind für das getestete Chemokin, werden
in dem oberen Kompartiment der Kammer platziert, während die
Testmaterialien in dem unteren platziert werden. Nach einer geeigneten
Zeitdauer wird die Anzahl von Zellen aufgezeichent, welche als Antwort
auf den chemotaktischen Stimulus gewandert sind. Wandernde T-Lymphozyten
fallen von der Membran in die untere Kammer und können unter
Verwendung eines Coulter-Counters gezählt werden. Im Gegensatz dazu
verbleiben wandernde MNPs an der Unterseite der Membran, und folglich
muss vor dem Färben
mit Coomassie Blue und einer lichtmikroskopischen Analyse die obere
Fläche
gewaschen werden und die untere Fläche fixiert werden.
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OPL98110-Aktivität an stationären Zielzellen
-
Bemerkung: Kontrolle A ist ein Gewebekulturmedium.
Kontrolle B ist eine Waschfraktion, die vor der Elution des Chemokintoxins
von dem Nickel-Affinitätsharz erhalten
wurde. Diese Fraktion war stark mit E. coli-Proteinen angereichert.
Solange es nicht anders angegeben ist, wurden alle Verfahren im
dreifachen Ansatz durchgeführt.
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Humane periphere Blutmonozyten (von
gesunden Spendern) und THP-1-Zellen
(eine humane monozytische Zelllinie) wurden mit 1 : 10- und 1 :
50-Verdünnungen
der Kontrolle B und OPL98101 behandelt. 24 h später wurden die Zellen mittels
Phasenkontrastmikroskopie untersucht und repräsentative Felder wurden photographiert
und gezählt.
OPL98110 verursachte bei beiden Zelltypen eine ausgeprägte Membranzerstörung und
Vakuolisierung. Die meisten der behandelten Zellen erschienen anormal,
und eine erhöhte
Menge an Zelltrümmern
zeigte, dass einige bereits tot waren. Bei der geringeren Konzentration
des Chemokin-Toxins (1 : 50) waren 20–25% beider Zelltypen betroffen.
-
In einem anderen Experiment wurden
THP-Zellen für
48 h in Gegenwart und Abwesenheit von OPL98110 (1 : 10-Verdünnung) angezogen,
und die Lebensfähigkeit
der Zellen wurde entweder mittels des Mikroskops oder durch die
Fähigkeit,
Trypan Blau auszuschließen,
untersucht. Zellen, welche den Farbstoff ausschließen, leben,
während
gefärbte
Zellen tot sind. Da THP-1-Zellen
normalerweise nicht adhärent
sind, und um eine genauere Zählung
zu erzeugen, wurden die Kontroll- und behandelten Zellen von Zelltrümmern dissoziiert
unter sanftem Pipettieren vor dem Zählen. Nach 48 h waren 7,4 f
3% der Kontrollzellen tot (d. h. gefärbt) im Vergleich mit 58,8 ± 13% der
mit OPL981 10 behandelten Gruppe. Dies ist ein Unterschied von 51,4%.
Entsprechende Wells, die nach 96 h untersucht wurden, ergaben, dass
Kontrollzellen proliferiert hatten und weiterhin ziemlich normal
und gesund erschienen, während
die mit dem Chemokin-Toxin behandelten Kulturen eine Menge Zelttrümmer enthielten,
aber wenn überhaupt,
wenige lebende Zellen.
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Diese Kulturen wurden aufgeteilt
und für
weitere 7 Tage inkubiert. Kontroll-THP-1-Zellen gediehen und proliferierten
weiterhin. Es gab keine überlebenden
Zellen in Wells, die von den mit OPL981 10 behandelten Kulturen ausgesät wurden.
Diese Untersuchungen zeigen, dass behandelte Zellen krank werden
und schließlich
sterben, über
eine verlängerte
Zeitdauer, was auf einen apoptotischen Mechanismus hindeutet.
-
OPL98110-Aktivität auf Nichtzielzellen
-
OPL98110 wurde an nicht angesteuerten,
primären
humanen fötalen
Neuronen und einer humanen U251-Gliom- (astrozytischer Tumor) Zelllinie
getestet. Die Neuronen wurden mit TNF-α aktiviert, um eine Entzündung zu
stimulieren. Die Gliomzellen proliferierten aggressiv und waren
somit aktiviert. Nach einer Exposition von 24 h gegenüber OPL98110
(1 : 50-Verdünnung)
gab es keinen nachweisbaren Effekt auf einen der Zelltypen. Eine
immunhistochemische Färbung
der Neuronen auf β-Tubulin
und der Nachweis von Apoptose (TUNEL) ergab gesunde, intakte Zellen.
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OPL98110-Aktivität auf migrierende
Zielzellen
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In der ersten Serie der Experimente
wurden Zielzellen mit Leukozytenabstammung (humane periphere Monozyten
und THP-1-Zellen) in deren ruhendem, stationären Zustand untersucht. Wie
oben diskutiert, werden Immunzellen bei einer fokalen Verletzung
oder Entzündung
in vivo durch eine Vielzahl von Stimuli (zum Beispiel Zytokinen
und Chemokinen) aktiviert und reagieren unter anderem durch Hochregulierung
der Expression von Chemokinrezeptoren und migrieren an die Stelle
der Entzündung.
Es ist gut etabliert, dass die charakteristischen in vivo-Reaktionen
in vitro durch Exposition von Zielzellen gegenüber verschiedenen exogenen
Agenzien wie etwa Zytokinen, Chemokinen, Phorbolestern und bakteriellen
Lipopolysacchariden nachgeahmt werden können. Insbesondere kann die
in vitro-Migration von Leukozyten durch Chemokine induziert werden,
und durch Zählen
der Zellen gemessen werden, welche durch einen 3 μm Filter
wandern, der die oberen und unteren Kammern einer modifizierten
Boyden-Gewebekulturschale trennt. Kurze (zum Beispiel 2–3 h) Inkubationen
von Testchemokin und Zellen werden normalerweise angewendet, um
die temporären
Chemoattraktionswirkung zu beobachten. Nicht jedes Chemokin ist
auf jeden Zelltyp ein wirksamer chemotaktischer Faktor, sogar wenn
eine gegebene Zelle den geeigneten Rezeptor besitzt.
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Im Fall von THP-1-Zellen ist MCP-3
ein chemotaktischer Faktor, aber MCP-1 (und somit OPL98110) ist
es nicht. MCP-3 zog THP-1-Zellen in die untere Kammer an mit 185 ± 8% der
Kontrolle A. Außerdem
macht es die Beschaffenheit von OPL98110 schwierig, eine Chemoattraktionswirkung
zu quantifizieren, wenn angenommen wird, dass MCP-1-responsive Zellen
getötet
werden. Aber normale THP-1-Zellen migrieren normalerweise ohne einen
speziellen exogenen Stimulus (der Zugang zu einer Region mit einer
geringen Zelldichte ist alles, was erforderlich scheint), obwohl
mit einer viel geringeren Geschwindigkeit als die bei einer Induktion mit
Chemokinen.
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Bewaffnet mit diesen Kentnissen,
wurden Experimente mit länger
dauernden Inkubationen entworfen, um die cytotoxischen Wirkungen
von OPL98110 auf natürlich
migrierende und migrierte THP-1-Zellen (d. h. Zellen, welche die
untere Kammer der modifizierten Boyden-Gewebekulturschalen erreichen)
zu testen. THP-1-Zellen wurden in die oberen Zellen von modifizierten
Boyden-Kammern ausplattiert. Die unteren Kammern enthielten Kulturmedium
mit oder ohne Verdünnungsreihen
von OPL98110. Nach 24 h wurden die Zellen in den oberen und unteren
Kammern unter Verwendung eines Coulter-Counters gezählt. Es
gab keinen Unterschied in den Zellzahlen in den oberen Kammern zwischen
Kontrolle und Versuch, was darauf hindeutet, dass gleiche Zahlen
von Zellen unter allen Bedingungen migrierten. Im Vergleich zur
Kontrolle verringerten sich die Zellzahlen in den unteren Kammern
von behandelten Zellen, wenn die Konzentration an OPL98110 anstieg. Migrierte
THP-1-Zellen wurden von OPL98110 in einer dosisabhängigen Art
und Weise getötet.
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Die "aktiven" Zellen in den Experimenten
mit der modifizierten Boyden-Kammer
scheinen gegenüber OPL98110
empfänglicher
zu sein als Zellen, die im "stationären" (ruhenden) Gewebekulturmodell
getestet wurden. Nach 24 h schienen beispielsweise ungefähr 75–80% der
stationären
THP-1-Zellen, die mit OPL98110 (1 : 50%-Verdünnung) behandelt wurden, gesund,
wenn sie unter dem Mikroskop betrachtet wurden. Die mittlere Zellüberlebensrate
in Migrationsassays unter Verwendung dergleichen Verdünnung des
Chemokin-Toxins
betrug 50 ± 15%
(Mittelwert von drei Experimenten in dreifacher Wiederholung).
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Ein ähnliches Experiment wurde unter
Verwendung aktivierter (mit Anti-CD3
+) humaner T-Lymphozyten, isoliert von gesunden Freiwilligen, durchgeführt. OPL98110
(1 : 50-Verdünnung)
tötete
32 ± 7%
(p < 0,05) dieser
Zellen, im Vergleich mit 49 ± 2%
(p < 0,001) der
THP-1-Zellen, die zur selben Zeit getestet wurden.
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Beispiel 3
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Herstellung von chemisch
verbundenen Chemokin-Toxin-Konjugaten Anheften eines bifunktionellen
Vernetzers über
primäre
Amingruppen
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Es wird ein bifunktionellen Vernetzer
verwendet, um einen monoklonalen Antikörper (IgG) an eine Verbindung
mit einem primären
Amin wie folgt zu binden: Der vewendete Vernetzer ist N-Succinimidyl
3-(2-pyridylthio)propionat (SPDP), Sulfosuccinimidyl-6-exanoat (Sulfo-LC-SPDP)
oder Sulfosuccinimidyl 6-(3'(2-pyridyldithio)-propionamido]hexanoat
(Pierce Chemicals, Rockford, IL). Das Toxin und das IgG werden anfänglich mit
dem Vernetzer derivatisiert.
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Zu 10 mg des Toxins in 1,0 ml BBS
wird eine 20 nM Stammlösung
des Vernetzers, hergestellt nach den Instruktionen des Herstellers,
zugegeben, und das Gemisch wird für 30 min bei Raumtemperatur
gerührt. Um
den nicht konjugierten Vernetzer zu entfernen, wird die Probe auf
eine 5- oder 10-ml Entsalzungssäule
aufgetragen, die mit PBS equilibriert ist, und es werden 1 ml-Fraktionen
gesammelt, die Absorption wird bei 280 nm überwacht und die Peak-Fraktionen
werden bestimmt und vereinigt. Die gesammelten Peak- Fraktionen werden
auf ein Endvolumen von 1,0 ml aufkonzentriert, zum Beispiel unter
Verwendung einer Mikrodialyse.
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Als nächstes werden 25 mg des Antikörpers zu
30 μl der
Stammlösung
des Vernetzers zugegeben, und das Gemisch wird für 30 min bei Raumtemperatur
gerührt.
Die Peak-Fraktionen werden gesammelt und aus einer Entsalzungssäule, die
mit Acetatpuffer equilibriert ist, wie oben aufkonzentriert. Zu
dem Konzentrat werden 12 mg Dithiothreitol in 500 μl des Acetatpuffers
zugegeben, und das Gemisch wird bei Raumtemperatur für 30 min
gerührt.
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Das Gemisch wird auf eine 10 ml-Entsalzungssäule, die
mit Phosphatgepufferter Saline (PBS) equilibriert ist, aufgetragen,
um überschüssiges Reduktionsmittel
zu entfernen. Es werden Fraktionen von 1 ml gesammelt, und die Absorption
von wird jeweils bei 280 nm überwacht.
Die erste Fraktion mit einem Absorptionspeak bei 280 nm wird zu
dem zu derivatisierenden Toxin zugegeben und das Reaktionsgemisch
wird bei Raumtemperatur für
18 h inkubiert, dann auf eine Sephadex® G-200-Säule (1,5 × 45 cm)
(Pharmacia) aufgetragen und mit PBS equilibriert, während 1
ml-Fraktionen gesammelt und im Hinblick auf die Absorption bei 280
nm überwacht
werden. Die Fraktionen, die das Konjugat enthalten, werden vereinigt.
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Beispiel 4
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Herstellung von chemisch
verbundenen Chemokin-Toxin-Konjugaten Anheften eines bifunktionellen
Vernetzers über
Sulfhydrylgruppen
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Die Konjugation eines monoklonalen
Antikörperliganden
an ein Toxin mit einer Sulfhydrylgruppe wird wie folgt ausgeführt, unter
Verwendung der oben beschriebenen Vernetzer. Zu 5 mg des Liganden
in 1,0 ml PBS werden 25 μl
einer 20 mM Stammlösung
des Vernetzers zugegeben und das Gemisch wird bei Raumtemperatur
für 30
min inkubiert. Um den überschüssigen Vernetzer
zu entfernen, wird die Probe auf eine 5 ml-Entsalzungssäule aufgetragen,
die mit PBS/Ethylendiamintetraacetat (EDTA) equilibriert ist, und
1 ml-Fraktionen werden gesammelt und im Hinblick auf die Absorption
bei 280 nm überwacht.
Die Peak-Fraktionen, die das Protein enthalten, werden vereinigt
und auf ein Endvolumen von 1,0 ml aufkonzentriert. Zu dem Proteinkonzentrat
werden 3 mg (3-Galactosidase zugegeben, und das Gemisch wird über Nacht
bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wird das Reaktionsgemisch auf
eine Sephadex° G-200-Säule (1,5 × 45 cm)
(Pharmacia) aufgetragen, mit PBS equilibriert und es werden Fraktionen
von 1 ml gesammelt. Die Absorption der Fraktion wird bei 280 nm überwacht,
und der erste Absorptionspeak, der aus der Säule austritt, enthält das Proteinkonjugat.
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Beispiel 5
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Herstellung von chemisch
verbundenen Chemokin-Toxin-Konjugaten Pegylierung eines Chemokin-Toxin-Konjugats
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Die Pegylierung eines gereinigten
Chemokin-Toxin-Konjugat-Toxins wird durch Mischen des Toxins mit
Methoxy-PEG-Maleimid (MPEG-MAL) (MW 5000) (Sigma, St. Louis, MO)
mit einem molaren Verhältnis von
1 : 10 in Puffer A (20 mM Natriumphosphat, 0,15 M NaCl, 5 mM EDTA,
pH 7,0) ausgeführt.
Nach 30 minütiger
Inkubation wird die Reaktion durch Zugabe eines molaren 30-fachen Überschusses
an Cys gegenüber MPEG-MAL
gequencht. Um das Protein aufzukonzentrieren, wird das Reaktionsgemisch
auf ein geeignetes Chromatographieharz aufgetragen und in einer
konzentrierteren Form mit einem Salz-enthaltenden Puffer (neutraler
pH) eluiert. Das Reaktionsgemisch wird zum Beispiel auf eine S-Sepharosesäule (Pharmacia),
equilibriert mit 50 mM NaCl in Puffer B (10 mM Natriumphosphat,
1 mM EDTA, pH 6,0) aufgetragen. Die Proteine werden chargenweise
mit 1 ml NaCl in Puffer eluiert. Das aufkonzentrierte Protein wird
auf eine Gelfiltrationssäule
geladen und mit Puffer C (50 mM Natriumcitrat, 80 mM NaCl, 0,1 mM
EDTA, pH 6,0) eluiert. Das Chemokin-Toxin-Konjugat mit angehefteten
PEG-Polymeren wird von dem nicht derivatisierten Chemokin-Toxin-Konjugat
mittels seines Molekulargewichtsunterschieds getrennt.
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Da Modifikationen für Fachleute
offensichtlich sind, ist beabsichtigt, dass diese Erfindung lediglich durch
den Umfang der angehefteten Ansprüche beschränkt wird.
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