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FACHGEBIET
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Inhibitoren von p38, einer Säugerproteinkinase,
die an Zellproliferation, Zelltod und der Reaktion auf extrazelluläre Reize
beteiligt ist. Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung
dieser Inhibitoren. Die Erfindung stellt auch Arzneimittel, die
die erfindungsgemäßen Inhibitoren umfassen,
und Verfahren zur Verwendung dieser Mittel bei der Behandlung und
Verhinderung verschiedener Erkrankungen bereit.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Proteinkinasen sind an verschiedenen
Zellreaktionen auf extrazelluläre
Signale beteiligt. Vor kurzem ist eine Familie mitogenaktivierter
Proteinkinasen (MAPK) gefunden worden. Mitglieder dieser Familie
sind Ser/Thr-Kinasen, die ihre Substrate durch Phosphorylierung
aktivieren [B. Stein et al., Ann. Rep. Med. Chem., 31, S. 289–98 (1996)].
MAPKs werden selbst durch eine Vielfalt an Signalen einschließlich Wachstumsfaktoren,
Cytokinen, UV-Strahlung
und Streß auslösender Mittel
aktiviert.
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Eine besonders interessante MAPK
ist p38. p38, auch als Cytokin unterdrückendes entzündungshemmenden
Arzneistoff bindendes Protein (CSBP) und RK bekannt, wird aus murinen
Prä-B-Lymphozyten
isoliert, die mit dem Lipopolysaccharid-(LPS-)Rezeptor, CD14, transfiziert
und mit LPS induziert werden. p38 ist seitdem isoliert und sequenziert
worden, wie es die cDNA, die es bei Menschen und Maus kodiert, worden
ist. Die Aktivierung von p38 ist bei Zellen beobachtet worden, die
durch Streß,
wie Behandlung von Lipopolysacchariden (LPS), UV, Anisomycin oder
osmotischen Schock, und durch Behandlung mit Cytokinen, wie IL-1
und TNF, angeregt wurden.
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Hemmung der p38-Kinase führt zu einer
Blockade in der Erzeugung von sowohl IL-1 als auch TNF. IL-1 und
TNF regen die Erzeugung anderer proentzündlicher Cytokine wie IL-6
und IL-8 an und sind mit akuten und chronischen Entzündungskrankheiten
und der postmenopausalen Osteoporose in Verbindung gebracht worden
[R. B. Kimble et al., Endocrinol., 136, S. 3054–61 (1995)].
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Basierend auf diesem Befund glaubt
man, dass p38 zusammen mit anderen MAPKs eine Rolle bei Vermittlung
der zellulären
Reaktion auf Entzündungsreize,
wie Leukozytenakkumulation, Makrophagen/Monozytenaktivierung, Geweberesorption,
Fieber, "Akute-Phasen-Reaktionen" und Neutrophilie,
hat. Außerdem sind
MAPKs, wie p38, mit Krebs, Thrombin-induzierter Blutplättchenaggregation,
Immunschwächeerkrankungen,
Autoimmunkrankheiten, Zelltod, Allergien, Osteoporose und neurodegenerativen
Erkrankungen in Verbindung gebracht worden. Inhibitoren von p38
sind mit dem Gebiet des Schmerzmanagements durch Hemmung der Prostaglandinendoperoxidsynthase-2-Induktion
in Zusammenhang gebracht worden. Andere Erkrankungen, die mit der Überproduktion
von IL-1, IL-6, IL-8 oder TNF in Zusammenhang stehen, sind in WO 96/21654
dargelegt.
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Andere haben schon begonnen, zu versuchen,
Arzneistoffe zu entwickeln, die speziell MAPKs hemmen. Zum Beispiel
beschreibt die PCT-Veröffentlichung
WO 95/31451 Pyrazolverbindungen, die MAPKs und insbesondere p38
hemmen. Die PCT-Veröffentlichung
WO 98/27098 beschreibt auch substituierte stickstoffhaltige Heterocyclen
als p38-Hemmstoffe. Jedoch wird die Wirksamkeit dieser Inhibitoren
in vivo noch untersucht.
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Folglich besteht noch ein großer Bedarf
an der Entwicklung anderer starker, p38-spezifischer Hemmstoffe,
die zur Behandlung verschiedener Beschwerden, die mit einer p38-Aktivierung
in Zusammenhang stehen, nützlich
sind.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung befasst
sich mit diesem Problem durch Bereitstellung von Verbindungen, die
starke und spezifische Hemmung von p38 zeigen.
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Diese Verbindungen haben die allgemeinen
Formeln:
pharmazeutisch verträgliche Salze
davon.
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HET ist ein 5- bis 7-gliedriger Heterocyclus
mit 1 bis 4 N-, S- oder O-Atomen, wobei der Heterocyclus mit 1 bis
3 verzweigten oder geradkettigen C1-C4-Alkylresten substituiert ist. HET kann
gegebenenfalls mit einem Halogenatom, einer Cyanogruppe, einem Rest
N(R')2,
OR' , CO2R',
CON(R')2,
und SO2N(R2)2 substituiert sein.
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X ist 0 oder NR'.
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n ist 1 bis 3.
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R' ist
aus einem Wasserstoffatom, einem (C1-C3)-Alkyl-, (C2-C3)-Alkenyl- oder Alkinylrest, einer Phenylgruppe
oder einem Phenylrest, der mit 1 bis 3 Substituenten substituiert
ist, die unabhängig
voneinander aus einem Halogenatom, einer Methoxy-, Cyano-, Nitro-,
Amino-, Hydroxy-, Methyl- oder Ethylgruppe ausgewählt sind,
oder einem 5- bis 7-gliedrigen heterocyclischen Ringsystem ausgewählt, das
gegebenenfalls mit 1 bis 3 Substituenten substituiert ist, die unabhängig voneinander
aus einem Halogenatom, einer Methoxy-, Cyano-, Nitro-, Amino-, Hydroxy-,
Methyl- oder Ethylgruppe ausgewählt
sind.
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R1 ist aus
einem Wasserstoffatom, einem (C1-C3)-Alkylrest, OH oder einem O-(C1-C3)-Alkylrest
ausgewählt.
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R2 ist aus
einem Wasserstoffatom, einem (C1-C3)-Alkyl- oder (C2-C3)-Alkenylrest ausgewählt, wobei jeder der Reste
gegebenenfalls mit -N(R')2, -OR',
SR', -C(O)-N(R')2,
-S(O2)-N(R')2, -C(O)-OR' oder R3 substituiert ist.
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R3 ist aus
5- bis 6-gliedrigen aromatischen carbocyclischen oder heterocyclischen
Ringsystemen ausgewählt.
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In einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung Arzneimittel bereit, die die erfindungsgemäßen p38-Inhibitoren
umfassen. Diese Mittel können
bei Verfahren zur Behandlung oder Verhinderung einer Vielfalt von
Erkrankungen, wie Krebs, Entzündungskrankheiten,
Autoimmunkrankheiten, destruktiven Knochenerkrankungen, proliferativen
Erkrankungen, Infektionskrankheiten, Viruserkrankungen und neurodegenerativen Krankheiten
verwendet werden. Diese Mittel sind auch nützlich bei Verfahren zur Verhinderung
von Zelltod und Hyperplasie und können deshalb verwendet werden,
um Reperfusion/Ischämie
bei Schlaganfall, Herzattacken und Organhypoxie zu behandeln oder
zu verhindern. Die Mittel sind auch bei Verfahren zur Verhinderung Thrombin-induzierter
Blutplättchenaggregation
nützlich.
Jedes dieser vorstehend beschriebenen Verfahren ist auch Teil der
vorliegenden Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Damit die hier beschriebene Erfindung
vollständiger
verstanden werden kann, wird die folgende ausführliche Beschreibung dargelegt.
In der Beschreibung werden die folgenden Begriffe verwendet: Der
Begriff "Heterocyclylrest" oder "Heterocyclus" betrifft einen stabilen
5- bis 7-gliedrigen monocyclischen heterocyclischen Ring, der entweder
gesättigt
oder ungesättigt
ist und der gegebenenfalls benzokondensiert sein kann, falls er
monocyclisch ist. Jeder Heterocyclus besteht aus einem oder mehreren
Kohlenstoffatomen und aus einem bis vier Heteroatomen, die aus Stickstoff,
Sauerstoff und Schwefel ausgewählt
sind. Wie sie hier verwendet werden, schließen die Begriffe "Stickstoff- und Schwefelheteroatome" eine beliebige oxidierte
Form von Stickstoff und Schwefel und die quarternisierte Form eines
beliebigen basischen Stickstoffatoms ein. Ein Heterocyclylrest kann
an einem beliebigen endocyclischen Kohlenstoff- oder Heteroatom
gebunden sein, das zur Erzeugung einer stabilen Struktur führt. Beispiele
solcher Reste schließen
eine Imidazolyl-, Imidazolinoyl-, Imidazolidinyl-, Chinolyl-, Isochinolyl-,
Indolyl-, Indazolyl-, Indazolinoyl-, Perhydropyridazyl-, Pyridazyl-,
Pyridyl-, Pyrrolyl-, Pyrrolinyl-, Pyrrolidinyl-, Pyrazolyl-, Pyrazinyl-,
Chinoxolyl-, Piperidinyl-, Pyranyl-, Pyrazolinyl-, Piperazinyl-,
Pyrimidinyl-, Pyridazinyl-, Morpholinyl-, Thiamorpholinyl-, Furyl-,
Thienyl-, Triazolyl-, Thiazolyl-, Carbolinyl-, Tetrazolyl-, Thiazolidinyl-,
Benzofuranoyl-, Thiamorpholinylsulfon-, Oxazolyl-, Benzoxazolyl-,
Oxopiperidinyl-, Oxopyrrolidinyl-, Oxazepinyl-, Azepinyl-, Isoxazolyl-,
Isothiazolyl-, Furazanyl-, Tetrahydropyranyl-, Tetrahydrofuranyl-,
Thiazolyl-, Thiadiazolyl-, Dioxolyl-, Dioxinyl-, Oxathiolyl-, Benzodioxolyl-,
Dithiolyl-, Thiophenyl-, Tetrahydrothiophenyl-, Sulfolanyl-, Dioxanyl-,
Dioxolanyl-, Tetahydrofurodihydrofuranyl-, Tetrahydropyranodihydrofuranyl-,
Dihydropyranyl-, Tetrahydrofurofuranyl- und Tetrahydropyranofuranylgruppe
ein.
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Der Begriff "pharmazeutisch verträgliche Salze" betrifft erfindungsgemäße Verbindungen,
die in Form von Salzen verwendet werden, die von anorganischen oder
organischen Säuren
und Basen abgeleitet sind.
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Unter Säuresalzen sind zum Beispiel
die folgenden eingeschlossen: Acetat, Adipat, Alginat, Aspartat, Benzoat,
Benzolsulfonat, Bisulfat, Butyrat, Citrat, Camphorat, Camphersulfonat,
Cyclopentanpropionat, Digluconat, Dodecylsulfat, Ethansulfonat,
Fumarat, Glucoheptanoat, Glycerophosphat, Hemisulfat, Heptanoat,
Hexanoat, Hydrochlorid, Hydrobromid, Hydrojodid, 2-Hydroxyethansulfonat,
Lactat, Maleat, Methansulfonat, 2-Naphthalinsulfonat, Nicotinat,
Oxalat, Pamoat, Pectinat, Persulfat, Phenylpropionat, Picrat, Pivalat,
Propionat, Succinat, Tartrat, Thiocyanat, Tosylat und Undecanoat.
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Salze, die von geeigneten Basen abgeleitet
sind, schließen
Alkalimetall (z. B. Natrium), Erdalkalimetall (z. B. Magnesium),
Ammonium und NW4
+ (wobei
W ein C1–4-Alkylrest
ist) ein. Physiologisch verträgliche
Salze eines Wasserstoffatoms oder einer Aminogruppe schließen Salze
oder organische Carbonsäuren,
wie Essig-, Milch-, Wein-, Äpfel-,
Isethion-, Lactobion- und Bernsteinsäure, organische Sulfonsäuren, wie
Methansulfon-, Ethansulfon-, Benzolsulfon- und p-Toluolsulfonsäure, und
anorganische Säuren,
wie Salz-, Schwefel-, Phosphor- und Sulfaminsäure, ein. Physiologisch verträgliche Salze
einer Verbindung mit einer Hydroxygruppe schließen das Anion dieser Verbindung
zusammen mit einem geeigneten Kation, wie Na+,
NH4
+ und NW4
– (wobei W ein C1–4-Alkylrest
ist) ein.
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Pharmazeutisch verträgliche Salze
schließen
Salze organischer Carbonsäuren,
wie Ascorbin-, Essig-, Citronen-, Milch-, Wein-, Äpfel-, Malein-,
Isethion-, Lactobion-, p-Aminobenzoe- und Bernsteinsäure, organische Sulfonsäuren, wie
Methansulfon-, Ethansulfon-, Benzolsulfon- und p-Toluolsulfonsäure, und
anorganische Säuren,
wie Salz-, Schwefel-, Phosphor-, Sulfamin- und Pyrophosphorsäure, ein.
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Zur therapeutischen Verwendung sind
die Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen
pharmazeutisch verträglich.
Jedoch können
Salze von Säuren
und Basen, die nicht pharmazeutisch verträglich sind, auch Verwendung
finden, zum Beispiel bei der Herstellung oder Reinigung einer pharmazeutisch
verträglichen
Verbindung.
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Bevorzugte Salze schließen Salze
ein, die aus Salz-, Schwefel-, Essig-, Bernstein-, Citronen- und Ascorbinsäure gebildet
werden.
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Der Begriff "chemisch zulässig" betrifft eine Konnektivität von Atomen,
so dass die chemische Valenz des jeweiligen Atoms gesättigt ist.
Zum Beispiel sind ein Sauerstoffatom mit zwei Bindungen und ein
Kohlenstoffatom mit vier Bindungen chemisch zulässig.
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Der Begriff "Tautomerisierung" betrifft das Phänomen, bei dem sich ein Proton
eines Atoms eines Moleküls
zu einem anderen Atom verschiebt. Siehe Jerry March, Advanced Organic
Chemistry: Reactions, Mechanisms and Structures, 4. Auflage, John
Wiley & Sons,
Seiten 69 –74
(1992). Der Begriff "Tautomer" betrifft die Verbindungen,
die durch die Protonenverschiebung erzeugt werden. Wenn zum Beispiel
R1 in einer Verbindung der Formel I -OH ist, kann die Verbindung
als Tautomer vorhanden sein, wie nachstehend gezeigt ist:
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Die vorliegende Erfindung stellt
Inhibitoren von p38 mit den allgemeinen Formeln:
pharmazeutisch verträgliche Salze
davon bereit.
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HET ist ein 5- bis 7-gliedriger Heterocyclus
mit 1 bis 4 N-, S- oder O-Atomen, wobei der Heterocyclus mit 1 bis
3 verzweigten oder geradkettigen C1-C4-Alkylresten substituiert ist. HET kann
gegebenenfalls mit einem Halogenatom, einer Cyanogruppe, einem Rest
N(R')2,
OR', CO2R', CON(R')2 und
SO2N(R2)2 substituiert sein.
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X ist 0 oder NR'.
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n ist 1 bis3.
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R' ist
aus einem Wasserstoffatom, einem (C1-C3)-Alkyl-, (C2-C3)-Alkenyl- oder Alkinylrest, einer Phenylgruppe
oder einem Phenylrest, der mit 1 bis 3 Substituenten substituiert
ist, die unabhängig
voneinander aus einem Halogenatom, einer Methoxy-, Cyano-, Nitro-,
Amino-, Hydroxy-, Methyl- oder Ethylgruppe ausgewählt sind,
oder einem 5- bis 7-gliedrigen heterocyclischen Ringsystem ausgewählt, der
gegebenenfalls mit 1 bis 3 Substituenten substituiert ist, die unabhängig voneinander
aus einem Halogenatom, einer Methoxy-, Cyano-, Nitro-, Amino-, Hydroxy-,
Methyl- oder Ethylgruppe ausgewählt
sind.
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R1 ist aus
einem Wasserstoffatom, einem (C1-C3)-Alkylrest, OH oder einem O-(C1-C3)-Alkylrest ausgewählt.
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R2 ist aus
einem Wasserstoffatom, einem (C1-C3)-Alkyl- oder (C2-C3)-Alkenylrest ausgewählt; wobei jeder der Reste
gegebenenfalls mit -N(R')2, -OR',
-SR', -C(O)-N(R')2,
-S(O2)-N(R')2, -C(O)-OR' oder R3 substituiert
ist.
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R3 ist aus
5- bis 6-gliedrigen aromatischen carbocyclischen oder heterocyclischen
Ringsystemen ausgewählt.
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Für
einen Fachmann wird auf der Hand liegen, dass die Verbindungen der
vorliegenden Erfindung als Tautomere vorliegen können. Solche Tautomere können kurzlebig
oder als stabiles Produkt isolierbar sein. Diese Tautomere fallen
in den Schutzbereich der Erfindung. Diese Verbindungen sind auch
p38-Hemmstoffe und fallen innerhalb des Bereichs der vorliegenden
Erfindung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
ist R1 H, ist n 1 und ist HET ein Imidazol-,
Triazol-, Thiazol-, Oxazol-, Pyridyl- oder Pyrimidylring, der mit
1 bis 3 verzweigten oder geradkettigen C1-C4-Alkylresten substituiert ist.
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Gemäß einer stärker bevorzugten Ausführungsform
ist R1 H, ist n 1 und ist HET ein Imidazol-
oder Pyridylring, der mit einem C1-C3-Alkylrest substituiert ist.
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Besonders bevorzugte Ausführungsformen
gemäß Formel
I sind
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Gemäß einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zur Herstellung der vorstehend
identifizierten Inhibitoren von p38 der Formeln I und II bereit.
Ein Verfahren zur Herstellung von Verbindung 11 wird in Beispiel
1 bereitgestellt.
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Die Wirksamkeit der p38-Inhibitoren
dieser Erfindung kann in vitro, in vivo oder in einer Zelllinie
untersucht werden. In vitro-Untersuchungen schließen Untersuchungen
ein, die die Hemmung entweder der Kinase-Aktivität oder der ATPase-Aktivität von aktivierter
p38 bestimmen. Alternativ-in vitro-Untersuchungen quantifizieren
die Fähigkeit
des Inhibitors, an p38 zu binden, und dies kann entweder dadurch
gemessen werden, dass der Inhibitor vor Bindung radiomarkiert, der
Inhibitor/p38-Komplex isoliert und die Menge gebundener Radiomarkierung
bestimmt wird, oder dadurch, dass eine kompetitive Bindungsanalyse
durchgeführt
wird, bei dem neue Hemmstoffe mit p38, gebunden an bekannte Radioliganden,
inkubiert werden.
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Zellkulturuntersuchungen der hemmenden
Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen
können verwendet
werden, um die Mengen an TNF, IL-1, IL-6 oder IL-8, die im Vollblut
oder Zellfraktionen davon erzeugt werden, in mit Inhibitor behandelten
Zellen im Vergleich zu mit negativen Kontrollen behandelten Zellen zu
bestimmen. Der Pegel dieser Cytokine kann durch die Verwendung im
Handel erhältlicher
ELISAs bestimmt werden.
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Eine in vivo-Untersuchung, die zur
Bestimmung der hemmenden Wirkung der p38-Inhibitoren dieser Erfindung verwendbar
ist, ist die Unterdrückung
des Hinterpfotenödems
bei Ratten mit Mycobacterium butyricum-induzierter Adjuvans Arthritis.
Dies ist bei J. C. Boehm et al., J. Med. Chem., 39, S. 3929–37 (1996),
beschrieben, dessen Offenbarung hier durch Bezugnahme aufgenommen
ist. Die erfindungsgemäßen p38-Inhibitoren
können
auch an Tiermodellen für
Arthritis, Knochenresorption, Endotoxinschock und Immunfunktion untersucht
werden, wie es bei A. M. Badger et al., J. Pharmacol. Experimental
Therapeutics, 279, S. 1453–61 (1996),
beschrieben ist, dessen Offenbarung hier durch Bezugnahme aufgenommen
ist.
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Die p38-Hemmstoffe oder pharmazeutische
Salze davon können
in Arzneimittel zur Verabreichung an Tiere oder Menschen formuliert
werden. Diese Arzneimittel, die eine wirksame Menge p38-Inhibitor,
um einen p38-vermittelten Zustand zu behandeln oder zu verhindern,
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger umfassen,
sind eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Der Begriff "p38-vermittelter Zustand", wie er hier verwendet
wird, bedeutet eine beliebige Erkrankung oder einen anderen gesundheitsschädlichen
Zustand, von der oder dem bekannt ist, dass p38 eine Rolle spielt. Dies
schließt
Beschwerden ein, die durch eine IL-1-, TNF-, IL-6- oder IL-8-Überproduktion
hervorgerufen werden. Solche Beschwerden schließen ohne Beschränkung Entzündungskrankheiten,
Autoimmunkrankheiten, destruktive Knochenerkrankungen, proliferative
Erkrankungen, Infektionskrankheiten, neurodegenerative Krankheiten,
Allergien, Reperfusion/Ischämie
bei Schlaganfall, Herzattacken, angiogene Erkrankungen, Organhypoxie,
vaskuläre
Hyperplasie, Herzhypertrophie, Thrombin-induzierte Blutplättchenaggregation
und mit Prostaglandinendoperoxidasesynthase-2 in Zusammenhang stehende
Beschwerden ein.
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Entzündungskrankheiten, die behandelt
oder verhindert werden können,
schließen
akute Pankreatitis, chronische Pankreatitis, Asthma, Allergien und
Atemnotsyndrom (Schocklunge, ARDS) ein, aber sind nicht darauf beschränkt.
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Autoimmunkrankheiten, die behandelt
oder verhindert werden können,
schließen
Glomerulonephritis, rheumatoide Arthritis, systemischen Lupus erythematosus,
Sclerodermie, chronische Thyroiditis, Basedow Krankheit, Autoimmungastritis,
Diabetes, autoimmunhämolytische
Anämie,
Autoimmunneutropenie, Thrombozytopenie, atopische Dermatitis, chronische
aktive Hepatitis, Myasthenia gravis, Multiple Sklerose, entzündliche
Darmerkrankung, Colitis ulcerosa, Enteritis regionalis Crohn, Psoriasis
oder Transplantat-Wirt-Reaktion ein,
aber sind nicht darauf beschränkt.
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Destruktive Knochenerkrankungen,
die behandelt oder verhindert werden können, schließen Osteoporose,
Osteoarthrose und eine mit multiplem Myelom in Zusammenhang stehende
Knochenerkrankung ein, aber sind nicht darauf beschränkt.
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Proliferative Erkrankungen, die behandelt
oder verhindert werden können,
schließen
akute myeloische Leukämie,
chronische myeloische Leukämie,
metastatisches Melanom, Kaposi Sarkom und multiples Myelom ein,
aber sind nicht darauf beschränkt.
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Angiogene Erkrankungen, die behandelt
oder verhindert werden können,
schließen
solide Tumoren, okuläre
Revaskularisation und infantile Hämangiome ein.
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Infektionskrankheiten, die behandelt
oder verhindert werden können,
schließen
Sepsis, septischen Schock und Shigellose ein, aber sind nicht darauf
beschränkt.
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Viruserkrankungen, die behandelt
oder verhindert werden können,
schließen
akute Hepatitis-Infektion (einschließlich Hepatitis
A, Hepatitis B und Hepatitis C), HIV-Infektion und CMV-Retinitis ein, aber
sind nicht darauf beschränkt.
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Neurodegenerative Krankheiten, die
durch die Verbindungen dieser Erfindung behandelt oder verhindert
werden können,
schließen
Alzheimer Krankheit, Parkinson Krankheit, cerebrale Ischämien oder
eine neurodegenerative Krankheit, die durch eine traumatische Verletzung
hervorgerufen wird, ein, aber sind nicht darauf beschränkt.
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"p38-vermittelte
Zustände" schließen auch
Ischämie/Reperfusion
bei Schlaganfall, Herzattacken, Myokardischämie, Organhypoxie, vaskuläre Hyperplasie,
Herzhypertrophie und Thrombin-induzierte Blutplättchenaggregation ein.
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Außerdem können p38-Hemmstoffe in dieser
Erfindung auch die Expression induzierbarer proentzündlicher
Proteine, wie Prostaglandinendoperoxidsynthase-2 (PGHS-2), auch
als Cyclooxygenase-2 (COX-2) bezeichnet, hemmen. Deshalb sind andere "p38-vermittelte Zustände" Ödem, Analgesie, Fieber und Schmerz,
wie neuromuskulärer
Schmerz, Kopfschmerz, Schmerz, der durch Krebs hervorgerufen wird,
Zahnschmerz und Arthritisschmerz.
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Die Erkrankungen, die durch die p38-Inhibitoren
dieser Erfindung behandelt oder verhindert werden können, können zweckmäßigerweise
auch durch das Cytokin (IL-1, TNF, IL-6, IL-8), von dem man annimmt, dass
es für
die Erkrankung verantwortlich ist, unterteilt werden.
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So schließen IL-1-vermittelte Erkrankungen
oder Beschwerden rheumatoide Arthritis, Osteoarthrose, Schlaganfall,
Endotoxämie
und/oder toxisches Schocksyndrom, durch Endotoxin induzierte entzündliche
Reaktion, entzündliche
Darmerkrankung, Tuberkulose, Atherosklerose, Muskeldegeneration,
Kachexie, Arthritis psoriatica, Reiter-Syndrom, Gicht, posttraumatische
Arthritis, Rötelnarthritis,
akute Synovitis, Diabetes, pankreatische β-Zellerkrankung und Alzheimer
Krankheit ein.
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TNF-vermittelte Erkrankungen oder
Beschwerden schließen
rheumatoide Arthritis, Bechterew-Krankheit, Osteoarthritis, Gichtarthritis
und andere arthritische Beschwerden, Sepsis, septischen Schock,
Endotoxinschock, Gram-negative Sepsis, toxisches Schocksyndrom,
Atemnotsyndrom (Schocklunge, ARDS), cerebrale Malaria, chronische
pulmonale entzündliche
Erkrankung, Silikose, pulmonale Sarkoidose, Knochenresorptionserkrankungen,
Reperfusionsverletzung, Transplantat-Wirt-Reaktion, Allotransplantatabstoßungen, Fieber
und Myalgien aufgrund einer Infektion, Kachexie nach einer Infektion,
AIDS, ARC oder Malignom, Keloidbildung, Narbengewebebildung, Enteritis
regionalis Crohn, Colitis ulcerosa oder Sodbrennen ein. TNF-vermittelte
Erkrankungen schließen
auch Virusinfektionen, wie HIV, CMV, Influenza und Herpes, und Virusinfektionen
beim Tier, wie Lentivirusinfektionen, einschließlich des Virus der infektiösen Anämie der
Pferde, des Ziegenarthritisvirus, des Visna-Virus oder Maedi-Virus,
aber nicht darauf beschränkt;
oder Retrovirusinfektionen, einschließlich des Katzen-Immundefizienzvirus,
Rinder-Immundefizienzvirus oder Hunde-Immundefizienzvirus, ein.
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IL-8-vermittelte Erkrankungen oder
Beschwerden schließen
Erkrankungen ein, die durch massive Neutrophileninfiltration gekennzeichnet
sind, wie Psoriasis, entzündliche
Darmerkrankung, Asthma, Herz- und Nierenreperfusionsverletzung,
Atemnotsyndrom (Schocklunge, ARDS), Thrombose und Glomerulonephritis.
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Außerdem können die Verbindungen dieser
Erfindung topisch verwendet werden, um Beschwerden, die durch IL-1
oder TNF hervorgerufen oder verschlimmert werden, zu behandeln oder
zu verhindern. Solche Beschwerden schließen entzündete Gelenke, Ekzem, Psoriasis,
entzündliche
Hautbeschwerden, wie Sonnenbrand, entzündliche Augenbeschwerden, wie
Bindehautentzündung,
Sodbrennen, Schmerz und andere Beschwerden, die mit einer Entzündung in
Zusammenhang stehen, ein.
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Zusätzlich zu den Verbindungen
dieser Erfindung können
auch pharmazeutisch verträgliche
Salze der Verbindungen dieser Erfindung in Zusammensetzungen verwendet
werden, um die vorstehend identifizierten Erkrankungen zu behandeln
oder zu verhindern.
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Pharmazeutisch verträgliche Salze
der Verbindungen dieser Erfindung schließen diejenigen ein, die von
pharmazeutisch verträglich
anorganischen und organischen Säuren
und Basen abgeleitet sind. Beispiele geeigneter Säuresalze
schließen
Acetat, Adipat, Alginat, Aspartat, Benzoat, Benzolsulfonat, Bisulfat,
Butyrat, Citrat, Camphorat, Camphersulfonat, Cyclopentanpropionat,
Digluconat, Dodecylsulfat, Ethansulfonat, Formiat, Fumarat, Glucoheptanoat,
Glycerophosphat, Glycolat, Hemisulfat, Heptanoat, Hexanoat, Hydrochlorid,
Hydrobromid, Hydrojodid, 2-Hydroxyethansulfonat, Lactat, Maleat,
Malonat, Methansulfonat, 2-Naphthalinsulfonat, Nicotinat, Nitrat,
Oxalat, Pamoat, Pectinat, Persulfat, 3-Phenylpropionat, Phosphat,
Picrat, Pivalat, Propionat, Salicylat, Succinat, Sulfat, Tartrat,
Thiocyanat, Tosylat und Undecanoat ein. Andere Säuren, wie Oxalsäure, können, obgleich
sie an sich nicht pharmazeutisch verträglich sind, bei der Herstellung
von Salzen verwendet werden, die als Zwischenprodukte beim Erhalten
der Verbindungen der Erfindung und ihrer pharmazeutisch verträglichen
Säureadditionssalze
nützlich
sind. Salze, die von geeigneten Basen abgeleitet sind, schließen Alkalimetall-
(z. B. Natrium- und Kalium-), Erdalkalimetall- (z. B. Magnesium-), Ammonium- und N-(C1–4-Alkyl)4
+-Salze ein. Diese
Erfindung stellt sich auch die Quarternisierung beliebiger basischer
stickstoffhaltiger Reste der hier offenbarten Verbindungen vor.
Wasser- oder öllösliche oder
-dispergierbare Produkte können
durch eine solche Quarternisierung erhalten werden.
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Pharmazeutisch verträgliche Träger, die
in diesen Arzneimitteln verwendet werden können, schließen Ionenaustauscher,
Aluminiumoxid, Aluminiumstearat, Lecithin, Serumproteine, wie Humanserumalbumin,
Pufferstoffe, wie Phosphate, Glycin, Sorbinsäure, Kaliumsorbat, partielle
Glyceridgemische gesättigter
pflanzlicher Fettsäuren,
Wasser, Salze oder Elektrolyte, wie Protaminsulfat, Dinatriumhydrogenphosphat,
Kaliumhydrogenphosphat, Natriumchlorid, Zinksalze, kolloidales Siliciumdioxid,
Magnesiumtrisilikat, Polyvinylpyrrolidon, Stoffe auf Cellulosebasis,
Polyethylenglycol, Natriumcarboxymethylcellulose, Polyacrylate,
Wachse, Polyethylen-Polyoxypropylen-Blockpolymere, Polyethylenglycol
und Wollwachs ein, aber sind nicht darauf beschränkt.
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Die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können
oral, parenteral, durch Inhalationsspray, topisch, rektal, nasal,
bukkal, vaginal oder über
ein implantiertes Reservoir verabreicht werden. Der Begriff "parenteral", wie er hier verwendet
wird, schließt
subkutane, intravenöse,
intramuskuläre,
intraartikuläre,
intrasynoviale, intrasternale, intrathekale, intrahepatische, intraläsionale
und intrakraniale Injektion oder Infusionsverfahren ein.
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Vorzugsweise werden die Zusammensetzungen
oral, intraperitoneal oder intravenös verabreicht.
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Sterile injizierbare Formen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
wässrige
oder ölige Suspensionen
sein. Diese Suspensionen können
gemäß Verfahren,
die im Fachgebiet bekannt sind, unter Verwendung geeigneter Dispergier-
oder Netzmittel und Suspendiermittel formuliert werden. Die sterile
injizierbare Zubereitung kann auch eine sterile injizierbare Lösung oder
Suspension in einem ungiftigen parenteral verträglichen Verdünnungsmittel
oder Lösungsmittel,
zum Beispiel eine Lösung
in 1,3-Butandiol, sein. Unter den verträglichen Vehikeln und Lösungsmitteln,
die verwendet werden können,
sind Wasser, Ringer-Lösung
und isotonische Natriumchloridlösung.
Außerdem
werden sterile, nichtflüchtige Öle üblicherweise
als Lösungsmittel
oder Suspendiermedium verwendet. Zu diesem Zweck kann ein beliebiges
mildes nichtflüchtiges Öl einschließlich synthetischer
Mono- oder Diglyceride verwendet werden. Fettsäuren, wie Ölsäure und ihre Glyceridderivate,
sind bei der Herstellung von Injectabilia nützlich, wie es natürliche pharmazeutisch
verträgliche Öle, wie
Olivenöl
oder Rizinusöl,
insbesondere in ihren polyoxyethylierten Formen sind. Diese Öllösungen oder Suspensionen
können
auch ein langkettiges Alkoholverdünnungsmittel oder Dispergiermittel,
wie Carboxymethylcellulose oder ähnliche
Dispergiermittel, die häufig
bei der Formulierung pharmazeutisch verträglicher Dosierungsformen, einschließlich Emulsionen
und Suspensionen, verwendet werden, enthalten. Andere häufig verwendete
oberflächenaktive
Stoffe, wie Tweens, Spans und andere Emulgiermittel oder Verbesserer
der biologischen Verfügbarkeit,
die häufig
bei der Herstellung pharmazeutisch verträglicher fester, flüssiger oder
anderer Dosierungsformen verwendet werden, können auch zu Zwecken der Formulierung
verwendet werden.
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Die Arzneimittel dieser Erfindung
können
oral in einer beliebigen oral verträglichen Dosierungsform verabreicht
werden, die Kapseln, Tabletten, wässrige Suspensionen oder Lösungen einschließt, aber
nicht darauf beschränkt
ist. Im Fall von Tabletten zur oralen Verwendung schließen Träger, die
häufig
verwendet werden, Lactose und Maisstärke ein. Gleitmittel, wie Magnesiumstearat,
werden typischerweise auch zugesetzt. Zur oralen Verabreichung in
Kapselform schließen
verwendbare Verdünnungsmittel
Lactose und getrocknete Maisstärke
ein. Wenn wässrige
Suspensionen zur oralen Verwendung erforderlich sind, wird der Wirkstoff
mit Emulgier- und Suspendiermitteln kombiniert. Falls gewünscht, können auch
bestimmte Süßungsmittel,
Geschmackstoffe oder Farbstoffe zugesetzt werden.
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In einer anderen Ausführungsform
können
die Arzneimittel dieser Erfindung in Form von Zäpfchen zur rektalen Verabreichung
verabreicht werden. Diese können
durch Mischen des Wirkstoffs mit einem geeigneten nichtreizenden
Hilfsstoff hergestellt werden, der bei Raumtemperatur fest, aber
bei Rektaltemperatur flüssig
ist und deshalb im Rektum schmelzen wird, um den Arzneistoff abzugeben.
Solche Materialien schließen
Kakaobutter, Bienenwachs und Polyethylenglycole ein.
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Die erfindungsgemäßen Arzneimittel können auch
topisch verabreicht werden, insbesondere wenn das Ziel der Behandlung
Bereiche oder Organe einschließt,
die durch topische Anwendung leicht erreichbar sind, einschließlich Erkrankungen
des Auges, der Haut oder des unteren Intestinaltraktes. Geeignete
topische Formulierungen werden für
jeden/s dieser Bereiche oder Organe leicht hergestellt.
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Die topische Anwendung für den unteren
Intestinaltrakt kann in einer Rektalzäpfchenformulierung (siehe vorstehend)
oder in einer geeigneten Einlaufformulierung ausgeführt werden.
Topische Transdermalpflaster können
auch verwendet werden.
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Für
topische Anwendungen können
die Arzneimittel in einer geeigneten Salbe formuliert werden, die den
Wirkstoff in einem oder mehreren Träger(n) suspendiert oder gelöst enthält. Träger für topische
Verabreichung der Verbindungen dieser Erfindung schließen Mineralöl, flüssige Rohvaseline,
weiße
Vaseline, Propylenglycol, Polyoxyethylen, Polyoxypropylenverbindung,
Emulgierwachs und Wasser ein, aber sind nicht darauf beschränkt. Alternativ
können
die Arzneimittel in einer geeigneten Lotion oder Creme formuliert
werden, die die Wirkstoffe in einem oder mehreren pharmazeutisch
verträglichen
Trägern
suspendiert oder gelöst
enthält. Geeignete
Träger
schließen
Mineralöl,
Sorbitanmonostearat, Polysorbat 60, Cetylesterwachs, Cetearylalkohol,
2-Octyldodecanol, Benzylalkohol und Wasser ein, aber sind nicht
darauf beschränkt.
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Für
eine ophthalmische Verwendung können
die Arzneimittel als mikronisierte Suspensionen in isotonischer,
pH-eingestellter steriler Kochsalzlösung oder vorzugsweise als
Lösungen
in isotonischer, pH-eingestellter steriler Kochsalzlösung entweder
mit oder ohne Konservierungsmittel, wie Benzalkoniumchlorid, formuliert
werden. Alternativ können
die Arzneimittel für
ophthalmische Anwendungen in einer Salbe, wie Vaseline, formuliert
werden.
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Die erfindungsgemäßen Arzneimittel können auch
durch Nasenaerosol oder Inhalation verabreicht werden. Solche Mittel
werden gemäß Verfahren,
die im Fachgebiet der pharmazeutischen Formulierung gut bekannt
sind, hergestellt und können
als Lösungen
in Kochsalzlösung
unter Verwendung von Benzylalkohol oder anderen geeigneten Konservierungsmitteln,
Absorptionsbeschleunigern zum Verbessern der biologischen Verfügbarkeit,
fluorierten Kohlenwasserstoffen und/oder anderen herkömmlichen
Lösungsvermittlern oder
Dispergiermittel hergestellt werden.
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Die Menge an p38-Inhibitor, die mit
den Trägermaterialien
kombiniert werden kann, um eine Einzeldosierungsform herzustellen,
wird in Abhängigkeit
vom behandelten Wirt und der jeweiligen Verabreichungsart variieren.
Vorzugsweise sollten die Zusammensetzungen so formuliert werden,
dass einem Patienten, der diese Zusammensetzungen erhält, eine
Dosierung des Inhibitors zwischen 0,01–100 mg/kg Körpergewicht/Tag verabreicht
werden kann.
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Es sollte auch selbstverständlich sein,
dass eine spezielle Dosierungs- und Behandlungsvorschrift für einen
beliebigen besonderen Patienten von einer Vielfalt an Faktoren abhängen wird,
die die Wirksamkeit der speziellen verwendeten Verbindung, das Alter,
das Körpergewicht,
den allgemeinen Gesundheitszustand, das Geschlecht, die Ernährung, die
Verabreichungsdauer, die Ausscheidungsrate, die Arzneistoffkombination
und das Urteil des behandelnden Arztes und die Schwere der besonderen
Erkrankung, die behandelt wird, einschließen. Die Menge an Inhibitor
wird auch von der jeweiligen Verbindung in der Zusammensetzung abhängen.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung Verfahren zur Behandlung oder Verhinderung
eines p38-vermittelten Zustands bereit, die den Schritt des Verabreichens
eines der vorstehend beschriebenen Arzneimittel an einen Patienten
umfassen. Der Begriff "Patient", wie er hier verwendet
wird, bedeutet ein Tier, vorzugsweise einen Menschen.
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Vorzugsweise wird das Verfahren verwendet,
um einen Zustand zu behandeln oder zu verhindern, der aus Entzündungskrankheiten,
Autoimmunkrankheiten, destruktiven Knochenerkrankungen, proliferativen
Erkrankungen, Infektionskrankheiten, degenerativen Erkrankungen,
Allergien, Reperfusion/Ischämie
bei Schlaganfall, Herzattacken, angiogenen Erkrankungen, Organhypoxie,
vaskulärer
Hyperplasie, Herzhypertrophie und Thrombininduzierter Blutplättchenaggregation
ausgewählt
ist.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform
werden die Inhibitoren dieser Erfindung verwendet, um eine(n) durch
IL-1, IL-6, IL-8 oder TNF vermittelte(n) Erkrankung oder Zustand
zu behandeln oder zu verhindern. Solche Zustände sind vorstehend beschrieben.
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In Abhängigkeit von dem besonderen
p38-vermittelten Zustand, der zu behandeln oder zu verhindern ist,
können
zusätzliche
Arzneistoffe, die normalerweise verabreicht werden, um diesen Zustand
zu behandeln oder zu verhindern, zusammen mit den erfindungsgemäßen Inhibitoren
verabreicht werden. Zum Beispiel können Chemotherapeutika oder
andere antiproliferative Mittel mit den p38-Inhibitoren dieser Erfindung
kombiniert werden, um proliferative Erkrankungen zu behandeln.
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Diese zusätzlichen Wirkstoffe können getrennt
von der den p38-Inhibitor enthaltenden Zusammensetzung, als Teil
einer Mehrfachdosierungsvorchrift, verabreicht werden. In einer
weiteren Ausführungsform
können
diese Mittel Teil einer Einzeldosierungsform sein, zusammen mit
dem p38-Inhibitor in einer einzigen Zusammensetzung gemischt.
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Damit die hier beschriebene Erfindung
vollständiger
verstanden werden kann, sind die folgenden Beispiele dargelegt.
Selbstverständlich
dienen diese Beispiele nur veranschaulichenden Zwecken und sollen
diese Erfindung in keinerlei Weise beschränken.
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BEISPIEL
1
Herstellung der Verbindung 11
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Verbindung 1 wurde in einem 1 : 20-Verhältnis in
einer Lösung
aus konzentrierter Schwefelsäure
und Eisessig (1 : 4) gelöst.
Wässrige
NaNO2-Lösung
wurde der Lösung
tropfenweise über
zwei Stunden (h) zugesetzt. Das Umsetzungsgemisch wurde bei 60°C eine Stunde
gerührt.
Diese Lösung
wurde zu einem Äquivalent CuBr
und drei Äquivalenten
HBr (Stammkonzentration von HBr war 48%) bei 100°C über eine Stunde eingetragen.
Das Umsetzungsgemisch wurde bei 100°C eine Stunde gerührt. Das
Umsetzungsgemisch wurde in Eis gegossen. Verbindung 2 wurde ausgefällt, abfiltriert
und weiter durch Chromatographie gereinigt. Die Ausbeute der Verbindung
2 war 90%.
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Ein Äquivalent der Verbindung 2
und ein Äquivalent
Cyanessigsäuremethylester
wurden in Dimethylformamid (DMF) gelöst. Zwei Äquivalente K2CO3 wurden der DMF-Lösung bei 50°C zugesetzt. Das Umsetzungsgemisch
wurde bei 50°C über Nacht
gerührt.
Das Umsetzungsgemisch wurde in ein Bad aus HCl und zerstoßenem Eis
gegossen. Verbindung 3 wurde ausgefällt, abfiltriert und direkt
für den
nächsten
Schritt verwendet. Die Ausbeute der Verbindung 3 war 90%.
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Verbindung 3 wurde in einer Lösung aus
5% konzentrierter Schwefelsäure,
47,5% Essigsäure
und 47,5% Wasser gelöst.
Das Umsetzungsgemisch wurde bei 125°C fünf Stunden gerührt. Das
Umsetzungsgemisch wurde in einen Überschuss aus zerstoßenem Eis
gegossen. Verbindung 4 wurde ausgefällt, abfiltriert und ohne weitere
Reinigung direkt für
den nächsten
Schritt verwendet. Die Ausbeute der Verbindung 4 war 90%.
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Verbindung 4 wurde in Ethylalkohol
suspendiert. Konzentrierte HCl, die 4,5 Äquivalente SnCl2 enthielt, wurde
bei 75°C
zugesetzt. Das Umsetzungsgemisch wurde 30 min bei 75°C unter Rückfluss
erhitzt. Dünnschichtchromatographie
(DC) zeigte, dass die Umsetzung abgeschlossen war. Die Umsetzungslösung wurde auf
Raumtemperatur abgekühlt.
Der Niederschlag wurde abfiltriert, in Essigester gelöst, und
die organische Phase wurde mit gesättigter K2CO3- und NaCl-Lösung gewaschen, dann wurde
mit MgSO4 getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entfernt. Verbindung 5 wurde rein
in einer Ausbeute von 90% erhalten.
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Ein Äquivalent der Verbindung 5
und ein Äquivalent
3,6-Dichlorpyridazin wurden in Tetrahydrofuran (THF) bei 60°C gelöst. Zwei Äquivalente
Kalium-t-butylhydroxid wurden zugesetzt. Das Umsetzungsgemisch wurde
bei 60°C
eine Stunde gerührt.
Gesättigte
NaCl-Lösung und
Essigester wurden dem Umsetzungsgemisch zugesetzt. Der pH-Wert der
wässrigen
Phase wurde mit HCl auf 7 eingestellt und mit Essigester extrahiert.
Die organische Phase wurde zweimal mit gesättigter NaCl-Lösung gewaschen
und mit MgSO4. getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entfernt. Verbindung 6 wurde durch
Chromatographie bei einer Ausbeute von 60% gereinigt.
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Eine THF-Lösung aus 2,4-Difluorthiophenol
bei 0–5°C wurde zu
NaH zugesetzt. Die Suspension wurde bei 0–5°C gerührt, bis keine Bläschen mehr
abgegeben wurden und das Umsetzungsgemisch eine klare Lösung war.
Die Lösung
wurde dann auf 60°C
erwärmt.
Verbindung 6 wurde bei 60°C
dieser Lösung
zugesetzt. Die Umsetzung wurde unter Rückfluss erhitzt, bis eine DC
zeigte, dass Verbindung 6 verbraucht war. Gesättigte NaCl-Lösung
und Essigester wurden dem Umsetzungsgemisch zugesetzt. Die organische
Phase wurde zweimal mit gesättigter
NaCl-Lösung
gewaschen und mit MgSO4 getrocknet. Das
Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entfernt. Verbindung 7 wurde durch
Chromatographie bei einer Ausbeute von 90% gereinigt.
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Eine Toluollösung aus Verbindung 7 und Aldehyd
8 wurde 24 h unter Rückfluss
erhitzt. Das gebildete Imin wurde durch Chromatographie gereinigt,
in wasserfreiem Methylalkohol gelöst und mit NaBH4 in
Gegenwart einer katalytischen Menge Essigsäure zum Amin 9 reduziert. Die
Umsetzung wurde mit Wasser abgeschreckt und mit Essigester extrahiert.
Die organische Phase wurde unter Vakuum entfernt und das rohe Amin wurde
mit konzentrierter Schwefelsäurelösung bei
100°C 30
min gerührt.
Das Amid 10 wurde von einem Bad aus NaCl und zerstoßenem Eis
ausgefällt,
abfiltriert und direkt im Ringschlussschritt verwendet. Amid 10
wurde in THF gelöst. Überschüssiges DMF-DMA
wurde der Lösung
zugesetzt. Die Reaktionslösung
wurde bei 70°C
ein bis zwei Stunden gerührt.
Das Produkt 11 wurde durch Kristallisation aus Essigester gereinigt.
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BEISPIEL 2
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Klonen von p38-Kinase
in Insektenzellen
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Zwei Spleißvarianten menschlicher p38-Kinase,
CSBP1 und CSBP2, sind identifiziert worden. Spezifische Oligonucleotidstartermoleküle wurden
verwendet, um den Kodierungsbereich von CSBP2-cDNA unter Verwendung
einer HeLa-Zellbank (Stratagene) als Templat zu verstärken. Das
Produkt der Polymerasekettenreaktion wurde in den pET-15b-Vektor
(Novagen) geklont. Der Baculovirus-Transfervektor pVL-(His)6-p38 wurde durch Subklonen eines XbaI-BamHI-Fragmentes
von pET15b-(His)6-p38 in die komplementären Stellen
im Plasmid pVL1392 (Pharmingen) konstruiert.
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Das Plasmid pVL-(His)6-p38
lenkte die Synthese eines rekombinanten Proteins, das aus einem
Peptid mit 23 Resten (MGSSHHHHHHSSGLVPRGSHMLE, wobei LVPRGS eine
Thrombin-Spaltstelle wiedergibt), im Leserahmen an den N-Terminus
von p38 fusioniert, wie es durch DNA-Sequenzierung und durch N-terminale Sequenzierung
des exprimierten Proteins bestätigt
wurde, besteht. Eine Monoschichtkultur von Spodoptera frugiperda
(Sf9)-Insektenzellen
(ATCC) wurde in TNM-FH-Medium (Gibco BRL), das mit 10% fetalem Rinderserum
ergänzt
war, in einer T-Flasche bei 27°C
gehalten. Sf9-Zellen in der log-Phase wurden mit linearer Virus-DNA
des Virus Autographa califonica nuclear polyhedrosis (Pharmingen)
und dem Transfervektor pVL(His)6-p38 unter
Verwendung von Lipofectin (Invitrogen) kotransfiziert. Die einzelnen
rekombinanten Baculovirus-Klone wurden durch Plaque-Assay unter
Verwendung von 1% niedrig schmelzender Agarose gereinigt.
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BEISPIEL 3
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Expression und Reinigung
rekombinanter p38-Kinase
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Trichoplusia ni (Tn-368) High-FiveTM-Zellen (Invitrogen) wurden in Suspension
in Excel-405 proteinfreiem Medium (JRH Bioscience) in einem Schüttelkolben
bei 27°C
gezüchtet.
Zellen bei einer Dichte von 1,5 × 106 Zellen/ml
wurden mit dem vorstehend beschriebenen rekombinanten Baculovirus
bei einer Infektionsmultiplizität
von 5 infiziert. Das Expressionslevel an rekombinanter p38 wurde
durch Immunoblotting unter Verwendung eines Kaninchen-anti-p38-Antikörpers (Santa
Cruz Biotechnology) überwacht.
Die Zellmasse wurde 72 Stunden nach Infektion geerntet, wenn der
Expressionsanteil von p38 sein Maximum erreichte.
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Gefrorene Zellpaste von Zellen, die
(His)6-markierte p38 exprimieren, wurde
in 5 Volumina Puffer A (50 mM NaH2PO4, pH 8,0, 200 mM NaCl, 2 mM β-Mercaptoethanol,
10% Glycerin und 0,2 mM PMSF) aufgetaut. Nach mechanischer Zerstörung der
Zellen in einem Mikrofluidisator wurde das Lysat 30 Minuten bei
30.000 × g
zentrifugiert. Der Überstand wurde
ansatzweise 3–5
Stunden bei 4°C
mit TalonTM(Clontech) Metallaffinitätsharz bei
einem Verhältnis
1 ml Harz pro 2–4
mg der erwarteten p38 inkubiert. Das Harz wurde durch 5 minütige Zentrifugation
bei 500 × g
abgeschieden und vorsichtig ansatzweise mit Puffer A gewaschen.
Das Harz wurde aufgeschlämmt
und in eine Säule
(ca. 2,6 × 5,0
cm) gegossen und mit Puffer A + 5 mM Imidazol gewaschen.
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Die (His)6-p38
wurde mit Puffer A + 100 mM Imidazol eluiert und anschließend über Nacht
bei 4°C
gegen 2 Liter Puffer B (50 mM HEPES, pH 7,5, 25 mM β-Glycerophosphat,
5% Glycerin, 2 mM DTT) dialysiert. Die His6-Markierung
wurde durch Zugabe von 1,5 Einheiten Thrombin (Calbiochem) pro mg
p38 und 2–3
stündige
Inkubation bei 20°C
entfernt. Das Thrombin wurde durch Zugabe von 0,2 mM PMSF abgeschreckt
und dann wurde die gesamte Probe auf eine 2 ml Benzamidinagarose-Säule (American
International Chemical) aufgegeben.
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Die Durchlauffraktion wurde direkt
auf eine vorher in Puffer B + 0,2 mm PMSF äquilibrierte 2,6 × 5,0 cm
Q-Sepharose-Säule
(Pharmacia) aufgegeben. Die p38 wurde mit einem linearen Gradienten
von 20 Säulenvolumen
bis 0,6 M NaCl in Puffer B eluiert. Der eluierte Proteinpeak wurde
vereinigt und über
Nacht bei 4°C gegen
Puffer C (50 mM HEPES, pH 7,5, 5% Glycerin, 50 mM NaCl, 2 mM DTT,
0,2 mM PMSF) dialysiert.
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Das dialysierte Protein wurde in
einem Centriprep (Amicon) auf 3–4
ml eingeengt und auf eine 2,6 × 100
cm Sephacryl S100HR-Säule
(Pharmacia) aufgebracht. Das Protein wurde bei einer Flußrate von
35 ml/Std. eluiert. Der Hauptpeak wurde vereinigt, auf 20 mM DTT
eingestellt, auf 10–80
mg/ml eingeengt und in Aliquots bei –70°C eingefroren oder sofort verwendet.
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BEISPIEL 4
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Aktivierung von p38
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p38 wurde durch Kombinieren von 0,5
mg/ml p38 mit 0,005 mg/ml DD-doppelt mutiertem MKK6 in Puffer B
+ 10 mM MgCl2, 2 mM ATP, 0,2 mM Na2VO4 30 Minuten bei
20°C aktiviert.
Das Aktivierungsgemisch wurde dann auf eine 1,0 × 10 cm MonoQ-Säule (Pharmacia)
aufgegeben und mit einem linearen Gradienten von 20 Säulenvolumen
bis 1,0 M NaCl in Puffer B eluiert. Die aktivierte p38 eluierte
nach dem ADP und ATP. Der Peak von aktivierter p38 wurde vereinigt
und gegen Puffer B + 0,2 mM Na2VO4 dialysiert, um das NaCl zu entfernen. Das
dialysierte Protein wurde durch Zugabe einer 4,0 M Stammlösung auf
1,1 M Kaliumphosphat eingestellt und auf eine vorher in Puffer D
(10% Glycerin, 20 mM β-Glycerophosphat,
2,0 mM DTT) + 1,1 M K2HPO4 äquilibrierte
1,0 × 10
cm HIC-Säule
(Rainin Hydropore) aufgegeben. Das Protein wurde mit einem linearen
Gradienten von 20 Säulenvolumen
bis Puffer D + 50 mM K2HPO4 eluiert.
Die doppelt phosphorylierte p38 eluierte als Hauptpeak und wurde
zur Dialyse gegen Puffer B + 0,2 mM Na2VO4 vereinigt. Die aktivierte p38 wurde bei –70°C gelagert.
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BEISPIEL 5
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P38-Hemmungsuntersuchungen
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A. Hemmung der Phosphorylierung
des EGF- Rezeptorpeptids
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Diese Untersuchung wird in Gegenwart
von 10 mM MgCl2, 25 mM β-Glycerophosphat, 10% Glycerin und
100 mM HEPES-Puffer bei einem pH-Wert von 7,6 ausgeführt. Für eine typische
IC50-Bestimmung wird eine Stammlösung hergestellt,
die alle vorstehenden Komponenten und aktivierte p38 (5 nM) enthält. Die Stammlösung wird
in Vials aliquotiert. Ein festgesetztes Volumen DMSO oder Inhibitor
in DMSO (Endkonzentration DMSO bei Umsetzung ist 5%) wird in jedes
Vial eingetragen, gemischt und 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
EGF-Rezeptorpeptid, KRELVEPLTPSGEAPNQALLR, ein Phosphorylakzeptor
bei der p38-katalysierten Kinasereaktion, wird jedem Vial zu einer
Endkonzentration von 200 μM
zugesetzt. Die Kinasereaktion wird mit ATP (100 μM) eingeleitet und die Vials
werden bei 30°C
inkubiert. Nach 30 Minuten werden die Umsetzungen mit gleichem Volumen
10%iger Trifluoressigsäure
(TFA) abgeschreckt.
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Das phosphorylierte Peptid wird durch
HPLC-Analyse quantitativ bestimmt. Die Trennung des phosphorylierten
Peptids vom unphosphorylierten Peptid wird an einer Umkehrphasensäule (Deltapak,
5 μm, C18 100D,
Lieferungs-Nr. 011795) mit einem Zweistoffgradienten aus Wasser
und Acetonitril erreicht, die jeweils 0,1% TFA enthalten. Der IC50-Wert (Konzentration an Inhibitor, die
50% Hemmung ergibt) wird durch Aufzeichnen der verbleibenden % Aktivität gegen
die Inhibitorkonzentration bestimmt.
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B. Hemmung der ATPase-Aktivität
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Diese Untersuchung wird in Gegenwart
von 10 mM MgCl2, 25 mM β-Glycerophosphat, 10% Glycerin und
100 mM HEPES-Puffer bei einem pH-Wert von 7,6 ausgeführt. Für eine typische
Ki-Bestimmung wird der Km-Wert für
ATP in der ATPase-Aktivität
der Umsetzung von aktivierter p38 in Abwesenheit von Inhibitor und in
Gegenwart von zwei Konzentrationen an Inhibitor bestimmt. Der Ki-Wert
wird aus den Geschwindigkeitsdaten als Funktion von Inhibitor und
ATP-Konzentrationen bestimmt. Eine Stammlösung, die alle vorstehenden Komponenten
und aktivierte p38 (60 nM) enthält,
wird hergestellt. Die Stammlösung
wird in Vials aliquotiert. Ein festgesetztes Volumen DMSO oder Inhibitor
in DMSO (Endkonzentration DMSO bei Umsetzung ist 2,5%) wird in jedes
Vial eingetragen, gemischt und 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
Die Umsetzung wird durch Zugeben verschiedener Konzentrationen an
ATP eingeleitet und dann bei 30°C
inkubiert. Nach 30 Minuten werden die Reaktionen mit 50 μl EDTA (0,1
M, Endkonzentration), pH 8,0 abgeschreckt. Das Produkt der p38-ATPase-Aktivität, ADP,
wird durch HPLC-Analyse quantitativ bestimmt.
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Die Trennung des ADP von ATP wird
an einer Umkehrphasensäule
(Supelcosil, LC-18, 3 um, Lieferungs-Nr. 5-8985) unter Verwendung
eines Zweistofflösungsmittelgradienten
der folgenden Zusammensetzung erreicht: Lösungsmittel A – 0,1 M
Phosphatpuffer, der 8 mM Tetrabutylammoniumhydrogensulfat (Sigma Chemical
Co., Katalog-Nr. T-7158) enthält,
Lösungsmittel
B – Lösungsmittel
A mit 30% Methanol.
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C. Hemmung der Erzeugung
von IL-1 TNF IL-6 und IL-8 in LPS-stimulierten PBMCs
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Die Inhibitoren werden seriell in
DMSO aus einer 20 mM Stammlösung
verdünnt.
Mindestens 6 serielle Verdünnungen
werden hergestellt. Dann werden 4 × Inhibitorstammlösungen durch
Zugeben von 4 μl
einer Inhibitorverdünnung
zu 1 ml aus RPMI1640-Medium/10% fetalem Rinderserum hergestellt.
Die 4 × Inhibitorstammlösungen enthielten
Inhibitor bei Konzentrationen von 80 μM, 32 μM, 12,8 μM, 5,12 μM, 2,048 μM, 0,819 μM, 0,328 μM, 0,131 μM, 0,052 μM, 0,021 μM usw.. Die 4 × Inhibitorstammlösungen werden
bei 37°C
bis zur Verwendung vorgewärmt.
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Frische Leukozytenmanschettenzellen
aus menschlichem Blut werden von anderen Zellen in einem Vacutainer
CPT von Becton & Dickinson
(der 4 ml Blut und genug DPBS ohne Mg2+/Ca2+ enthält,
um die Röhre zu
füllen)
durch 15 minütige
Zentrifugation bei 1500 × g
getrennt. Periphäre
mononucleare Blutzellen (PBMCs), die an der Spitze des Gradienten
in dem Vacutainer lokalisiert sind, werden entfernt und zweimal
mit RPMI1640-Medium/10% fetalem Rinderserum gewaschen. PBMCs werden
durch 10 minütige
Zentrifugation bei 500 × g
gesammelt. Die Gesamtzellzahl wird unter Verwendung einer Neubauer-Zellkammer
bestimmt und die Zellen werden auf eine Konzentration von 4,8 × 106 Zellen/ml in Zellkulturmedium (RPMI1640,
ergänzt
mit 10% fetalem Rinderserum) eingestellt.
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In einer anderen Ausführungsform
wird das Vollblut, das ein Antikoagulans enthält, direkt in der Untersuchung
verwendet.
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100 μl der Zellsuspension oder des
Vollblutes werden in jede Vertiefung einer Zellkulturplatte mit
96 Vertiefungen eingetragen. Dann werden 50 μl der 4 × Inhibitorstammlösungen den
Zellen zugesetzt. Schließlich
werden 50 μl
einer Lipopolysaccharid- (LPS) Arbeitsstammlösung (16 ng/ml in Zellkulturmedium)
zugesetzt, wobei eine Endkonzentration von 4 ng/ml LPS bei der Untersuchung
erhalten wird. Das Gesamtuntersuchungsvolumen der Vehikelkontrolle
wird durch Zugeben von 50 μl Zellkulturmedium
auch auf 200 μl
eingestellt. Die PBMC-Zellen oder das ganze Blut werden dann über Nacht
(12–15
Stunden) bei 37°C/5%
CO2 in einer befeuchteten Atmosphäre inkubiert.
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Am nächsten Tag werden die Zellen
vor 5 minütiger
Zentrifugation bei 500 × g
auf einer Schüttelmaschine
3–5 Minuten
gemischt. Die Zellkulturüberstände werden
eingesammelt und durch ELISA auf Gehalte an IL-1b (R & D Systems, Quantikine
kits, #DBL50), TNF-α (BioSource,
#KHC3012), IL-6 (Endogen, #EH2-IL6) und IL-8 (Endogen, #EH2-IL8)
gemäß den Vorschriften
des Herstellers analysiert. Die ELISA-Daten werden verwendet, um
Dosis-Wirkungs-Kurven
zu erzeugen, aus denen IC50-Werte abgeleitet
werden.
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Die erfindungsgemäßen p38-Inhibitoren hemmen
die Phosphorylierung des EGF-Rezeptorpeptids und
die Produktion von IL-1, TNF und IL-6 sowie IL-8 in LPS-stimulierten
PBMCs oder im Vollblut.
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D. Hemmung der Erzeugung
von IL-6 und IL-8 in IL-1-stimulierten PBMCs
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Diese Untersuchung wird an PBMCs
ausgeführt,
die genau die gleichen wie vorstehend sind, nur dass der Untersuchung
statt der LPS-Arbeitsstammlösung
50 μl einer
IL-1b-Arbeitsstammlösung (2
ng/ml in Zellkulturmedium) zugesetzt werden.
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Zellkulturüberstände werden wie vorstehend beschrieben
eingesammelt und durch ELISA auf Gehalte an IL-6 (Endogen, #EH2IL6)
und IL-8 (Endogen, #EH2-IL8) gemäß den Vorschriften
des Herstellers analysiert. Die ELISA-Daten werden verwendet, um
Dosis-Wirkungs-Kurven
zu erzeugen, aus denen IC50-Werte abgeleitet
werden.
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E. Hemmung der LPS-induzierten
Prostaglandinendoperoxidsynthase-2- (PGHS-2 oder COX-2) Induktion
in PBMCs
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Menschliche periphäre mononucleare
Blutzellen (PBMCs) werden aus frischen Leukozytenmanschettenzellen
aus menschlichem Blut durch Zentrifugation in einem Vacutainer CPT
(Becton & Dickinson)
isoliert. 15 × 106 Zellen werden in eine Gewebekulturschale
mit 6 Vertiefungen gesetzt, die RPMI 1640, ergänzt mit 10% fetalem Rinderserum,
50 U/ml Penicillin, 50 μg/ml
Streptomycin und 2 mM L-Glutamin enthält. Ein Inhibitor der vorliegenden
Erfindung wird bei 0,2, 2,0 und 20 μM Endkonzentrationen in DMSO
zugesetzt. Dann wird LPS bei einer Endkonzentration von 4 ng/ml
zugesetzt, um Enzymexpression auszulösen. Das endgültige Kulturvolumen
ist 10 ml/Vertiefung.
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Nach Inkubation über Nacht bei 37°C, 5% CO2 werden die Zellen durch Abschaben und anschließende Zentrifugation
eingesammelt, dann wird der Überstand
entfernt, und die Zellen werden zweimal in eiskalter DPBS (Dulbecco's phosphatgepufferte
Kochsalzlösung, BioWhittaker)
gewaschen. Die Zellen werden auf Eis 10 min in 50 μl kaltem
Lysepuffer (20 mM Tris-HCl, pH 7,2, 150 mM NaCl, 1% Triton-X-100,
1% Desoxycholsäure,
0,1% SDS, 1 mM EDTA, 2% Aprotinin (Sigma), 10 μg/ml Pepstatin, 10 μg/ml Leupeptin,
2 mM PMSF, 1 mM Benzamidin, 1 mM DTT), der 1 μl Benzonase (DNAse von Merck)
enthält,
lysiert. Die Proteinkonzentration jeder Probe wird unter Verwendung
von dem BCA-Assay (Pierce) und Rinderserumalbumin als Standard bestimmt.
Dann wird die Proteinkonzentration jeder Probe mit kaltem Lysepuffer
auf 1 mg/ml eingestellt. Zu 100 μl
Lysat wird ein gleiches Volumen an 2 × SDS PAGE-Ladepuffer zugesetzt
und die Probe wird 5 min gekocht. Proteine (30 μg/Bahn) werden an 4–20% SDS
PAGE-Gradientgelen (Novex) nach der Größe aufgetrennt und anschließend mittels
2 stündiger
Elektrophorese bei 100 mA in Towbin-Transferpuffer (25 mM Tris,
192 mM Glycin), der 20% Methanol enthält, auf Nitrocellulosemembran übertragen.
Die Membran wird 1 Stunde bei Raumtemperatur mit Blockpuffer (5%
fettfreie Trockenmilch in DPBS, ergänzt mit 0,1% Tween-20) vorbehandelt
und dreimal in DPBS/0,1% Tween-20 gewaschen. Die Membran wird über Nacht
bei 4°C
mit einer 1 : 250-Verdünnung
von monoklonalem Anti-COX-2-Antikörper (Transduction Laboratories)
in Blockpuffer inkubiert. Nach 3 Waschungen in DPBS/0,1% Tween-20
wird die Membran mit einer 1 : 1000-Verdünnung von Meerrettichperoxidase-konjugiertem
Schafantiserum zu Maus Ig (Amersham) in Blockpuffer 1 h bei Raumtemperatur
inkubiert. Dann wird die Membran wieder dreimal in DPBS/0,1% Tween-20
gewaschen und ein ECL Nachweissystem (SuperSignaITMCL-HRP
Substrate System, Pierce) wird verwendet, um die Höhe der Expression
von COX-2 zu bestimmen.
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Obgleich wir vorstehend eine Zahl
von Ausführungsformen
dieser Erfindung dargestellt haben, ist es offensichtlich, dass
unsere Grundkonstruktion abgeändert
werden kann, um andere Ausführungsformen
bereitzustellen, die die Verfahren dieser Erfindung verwenden.