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Bei
der vorliegenden Anmeldung handelt es sich um eine "Continuation-in-part"-Anmeldung der US Seriennummer
08/708,208, eingereicht am 06. September 1997, deren Inhalt durch
Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung einbezogen wird.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
schnelle Expressionsklonierung und die differentielle RNA-Darstellung
identifiziert ein Gen, das Prostatatumor-induzierende Gen1 (PTI-1),
welches bei Prostatakrebs, im Gegensatz zu der normalen Prostata und
der gutartigen Prostatahypertrophie, differentiell exprimiert wird.
PTI-1 kodiert einen gekürzten
und mutierten menschlichen Elongationsfaktor 1α (EF-1α)
und seine 5'-untranslatierte
Region (UTR) weist eine signifikante Homologie zu dem 23S-ribosomalen
RNA-Gen von Mycoplasma hyopneumoniae auf. PCR mit menschlich genomischer
DNA unter Verwendung von PTI-1-5'-UTR-spezifischen
Primern legt nahe, dass diese Sequenz einen Teil des menschlichen
Genoms darstellt. Des Weiteren amplifiziert RT-PCR, mit einem Primer, welcher spezifisch
für die
5'-UTR-Region ist,
und einem anderen Primer, welcher spezifisch für die EF-1α-Kodierungsregion ist, PTI-1-Transkripte
von Gesamt-RNA aus verschiedenen menschlichen Tumorzelllinien und Blutproben
von Patienten mit Prostatakarzinom. RT-PCR-Produkte der vorausgesagten
Größe und Sequenz von
PTI-1 werden in RNA aus Zelllinien der menschlichen Prostata, der
Brust und von Dickdarmkarzinomen detektiert. Es wird mittels Southern
Blotting und Sequenzanalysen gezeigt, dass dieses RT-PCR-Produkt
die Verbindungssequenz zwischen der 5'-UTR- und der Kodierungsregion des PTI-1-Gens
enthält.
Des Weiteren zeigt die RT-PCR-Analyse an, dass das PTI-1-Gen ebenfalls
in Blutproben exprimiert wird, welche von Patienten mit Prostatakarzinom
genommen wurden. Auf der Basis von seriellen Verdünnungsexperimenten
kann PTI-1 eine Prostatakarzinomzelle in 106 Zellen
detektieren, welche PTI-1 nicht exprimieren. In diesem Zusammenhang
stellt PTI-1 den empfindlichsten Marker zur Detektion von menschlichem
Prostatakrebs dar, welcher derzeit verfügbar ist. Diese Studie bestätigt die
Authentizität
des PTI-1-Gens und dokumentiert dessen potentielle klinische Nützlichkeit
als ein empfindlicher und spezifischer Indikator für die Entwicklung
von Prostatakrebs.
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Adenokarzinom
der Prostata ist die unter US-amerikanischen Männern derzeit am häufigsten
auftretende Art von innerem Krebs und die zweithäufigste Ursache für mit Krebs
in Verbindung gebrachte Sterbefälle.
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Aktuelle
Methodologien zur Früherkennung
von Prostatakrebs, einschließlich
der ärztlichen
Untersuchung, welche den PSA3-Spiegel, Gewebebiopsien,
Ultraschall- und Röntgenaufnahmen
von Knochen überwachen,
sind sowohl in ihrer Empfindlichkeit als auch ihrer Spezifität (1–3) eingeschränkt. Außerdem gestatten die
gegenwärtigen
Testmodalitäten
keine Unterscheidung zwischen solchen Krebsarten, welche indolent
bleiben, und solchen, welche sich als aggressiv und lebensbedrohlich
herausstellen (1–4).
Unter Verwendung von DNA-Transfektionsansätzen mit einer neuartigen Akzeptorenzelllinie,
CREF-Trans 6 (5), und dem molekularen Ansatz der differentiellen
RNA-Darstellung (6) wurde ein neuartiges, vermutlich den Prostatakarzinomtumor
induzierendes Onkogen, PTI-1, identifiziert und aus einem menschlichen
Prostatakarzinom kloniert, LNCaP, cDNA-Bibliothek (7). Unter Verwendung
von RT-PCR-Ansätzen
mit Primern, welche der 5'-UTR-Region
von PTI-1 entsprechen, wird die Expression in 15 aus 16 Karzinomen
der Prostata detektiert, nicht jedoch in normalem Prostata- oder
BPH-Gewebe (7).
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Wenngleich
weiteres Testen mit einer größeren Anzahl
an Patientenproben eindeutig vonnöten ist, legen diese bahnbrechenden
Ergebnisse nahe, dass sich die PTI-1-Überwachung als vorteilhaft
in der Prostatakrebsdiagnostik erweisen könnte.
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WO-A-9621671
offenbart die Verwendung eines Primerpaars, welches eine Region
innerhalb der 5'-UTR-PTI-1-Sequenz
erkennt, zur Detektion von Krebszellen in vom Patienten erhaltenen
Prostatakarzinomen unter Verwendung einer Reverstranskriptions-PCR
(vgl. Seite 117, Zeilen 27–31).
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Lin
J et al., 1996, offenbart, dass die 5'-UTR von PTI-1 während der onkogenen Transformation
transkriptionel aktiviert wird.
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Die
gesamte Länge
der cDNA von PTI-1 beträgt
2.123 bp und sie kodiert einen gekürzten und mutierten menschlichen
EF-1α (7)
(1). Die Struktur der cDNA von PTI-1
ist darin einzigartig, dass ihre 5'-UTR eine signifikante Homologie (annähernd 85%)
zu dem prokaryoten 23S-ribosomalen RNA-Gen aus Mycoplasma hyopneumoniae
aufweist. Dieser Grad an Sequenzhomologie zwischen der 5'-UTR des PTI-1-Gens
und dem prokaryoten 23S-ribosomalen
RNA-Gen gibt Anlass zu der Befürchtung,
dass eine Kontamination durch Bakterien in der LNCaP-Zellkultur,
welche verwendet wurde, um die cDNA-Bibliothek herzustellen, und
in nachfolgenden Klonierungsartefakten für die Identifizierung des PTI-1-Gens verantwortlich
sein könnte.
Es ist daher obligatorisch, die Authentizität des PTI-1-Gens zu bestätigen, bevor
weiterführende
Studien betrieben werden können,
um eine jegliche in Frage kommende Rolle von PTI-1 bei der Entstehung
und der Entwicklung von menschlichem Prostatakrebs zu beleuchten.
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In
der vorliegenden Studie wurde der Frage der Validität des PTI-1-Gens
dadurch nachgegangen, dass man seine Präsenz im menschlichen Genom,
Transkripte in Tumorzelllinien sowie die Präsenz in Blutproben von Patienten
mit Prostatakrebs analysierte. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen
zeigen definitiv, dass die Identifizierung des PTI-1-Gens wahrscheinlich
nicht auf bakterielle Kontamination und/oder technische Artefakte
zurückzuführen ist.
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Darüber hinaus
kann die PTI-1-Genexpression einen extrem empfindlichen Marker für die Entwicklung des
Prostatakarzinoms bereitstellen, wie durch die Präsenz von
Prostatakarzinomzellen im Blutkreislauf eines Patienten widergespiegelt
wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Detektion von Krebszellen
in einer Probe bereit, umfassend die Detektion der Expression eines
Prostatatumor-induzierenden Gens in der Probe, wobei eine positive
Detektion der Expression die Präsenz
von Krebszellen in der Probe anzeigt.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Prostatatumor-induzierenden Gen
um PTI-1. In einer gesonderten Ausführungsform handelt es sich
bei dem Prostatatumor-induzierenden Gen um PTI-2. In einer weiteren
Ausführungsform
handelt es sich bei dem Prostatatumor-induzierenden Gen um PTI-3.
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In
einer Ausführungsform
erfolgt die Expression mittels Messung des Spiegels von PTI-mRNA. Die mRNA wird
durch Reverstranskriptions-Polymerase-Kettenreaktion unter Verwendung
von wenigstens einem Paar von geeigneten Primern gemessen. Es ist
im Stand der Technik wohl bekannt, dass geeignete Paare von Primern
ausgewählt
werden können,
wenn erst einmal die Sequenz des Prostatatumor-induzierenden Gens bestimmt
ist.
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In
einer Ausführungsform
ist wenigstens einer der Primer zu entweder der 5-Prime- oder der
3-Prime nicht translatierten Region komplementär. In einer weiteren Ausführungsform
sind die Primer komplementär zu
der 5-Prime nicht translatierten Region. In noch einer weiteren
Ausführungsform
ist einer der Primer komplementär
zu der 5-Prime nicht translatierten Region und der andere Primer
ist komplementär
zu der Kodierungsregion. In einer anderen Ausführungsform sind die Primer
zu der 3-Prime nicht translatierten Region komplementär. In einer
gesonderten Ausführungsform
ist einer der Primer komplementär
zu der 3-Prime nicht translatierten Region und der andere Primer
ist komplementär
zu der Kodierungsregion.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls das obige Verfahren bereit,
wobei die Expression durch die Messung des PTI-Proteinspiegels erfolgt.
Der PTI-Proteinspiegel wird in den folgenden Schritten gemessen: a)
in Kontakt bringen der Probe mit Antikörper, welcher in der Lage ist,
unter Bedingungen, welche die Bildung von Komplexen zwischen dem
PTI-1-Protein und
dem Antikörper
gestatten, PTI-1-Protein spezifisch zu erkennen; und b) Messung
des gebildeten Komplexes und damit Messung des in den Krebszellen
exprimierten PTI-1-Proteinspiegels.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1: Struktur des PTI-1-Gens und der Primer
und Sondensequenzen, welche für
die Analyse verwendet wurden. (A) Schematische Darstellung der PTI-1-cDNA-Struktur. Die 5'- und 3'-UTR werden durch
dünne Linien
dargestellt, die Kodierungsregion wird durch ein schraffiertes Kästchen dargestellt.
Die dicke Linie stellt die brückenspezifische
Sonde (BSP) dar, welche dazu verwendet wird, die Verbindungsregion
zwischen der 5'-UTR
und der Kodierungsregion zu analysieren. Die Pfeilspitzen zeigen
die Positionen der PCR- und der RT-PCR-Primer an. (B) Sequenzen der PCR-
und RT-PCR-Primern und der Sonde, welche in der Southern-Blotting-Analyse
verwendet werden.
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2:
Die 5'-UTR-Sequenz
des PTI-1-Gens ist im menschlichen Genom vorhanden. Ein μg von genomischer
DNA aus dem menschlichen Kleinhirn wird mit den Primerpaaren UU
und UL amplifiziert (siehe 1). Ein
spezifisches PCR-Produkt
mit der erwarteten Größe von 424
bp wird erzeugt, welches nicht von Behandlung mit RNAse A beeinflusst
wird. Dieses Produkt wird nicht im Anschluss an das Entfernen von
einem oder beiden der Primer, der DNA-Templates oder der Taq-Polymerase erzeugt.
MW, der Marker für
das molekulare Gewicht, ist eine DNA-Leiter mit 100 bp (GibcoBRL).
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3: PTI-1-Genexpression in menschlichen
Tumorzelllinien.
(A) Ein spezifisches RT-PCR-Produkt der erwarteten
Größe wird
durch die Primerpaare BU und BL (siehe 1)
in Gesamt-RNA aus menschlichen Prostata-, Brust- und Dickdarmkarzinomzellen
erzeugt. Dieses Produkt ist in CREF-Trans-6-Zellen, jedoch in CREF-Trans-6:4-NMT-Zellen
(Nacktmaustumor-abgeleitete CREF-Trans-6-Zellen, transfiziert mit
LNCaP-DNA) nicht
vorhanden. (B) Dieses RT-PCR-Produkt hybridisiert mit einer Oligonukleotidsonde
(BSP) unter Anwendung von stringenten Hybridisierungsbedingungen.
Die BSP besteht aus 10 nt auf jeder Seite des Verbindungspunkts
zwischen der 5'-UTR
und der Kodierungsregion des PTI-1-Gens
(siehe 1). (C) Das gleiche Expressionsmuster
wird detektiert, wenn die 5'-UTR-spezifischen Primerpaare
UU und UL verwendet werden (siehe 1).
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4: Empfindlichkeit von PTI-1 bei der Detektion
von Prostatakarzinomzellen in verdünnten Zellkulturproben und
in Blutproben von Patienten. (A) Mit Ethidiumbromid gefärbtes Gel
von PCR-Produkten, welche unter Verwendung von PSA (14) und PTI-1-5'-UTR(7)-spezifischen
Primer in mit CREF-Trans-6-Zellen
verdünnten
LNCaP-Zellen erzeugt wurden. (B) RT-PCR-Analyse der PTI-1-Expression
in Blutproben von normalen Männern,
normalen Frauen und Prostatakrebspatienten in Krankheitsstadium
D. Die mittels PCR amplifizierten Produkte, welche unter Verwendung
eines PTI-1-5'-UTR-Primerpaares
(7) erzeugt wurden, wurden auf Nylonmembranen aufgetragen und mit
einem 32P-markierten DNA-Fragment von PTI-1 sondiert.
Spezifische Proben wurden ebenfalls mittels RT-PCR auf Expression
von entweder PSA oder PSM analysiert. N = normal; M = männlich;
F = weiblich; DU-145, menschliche Prostatakarzinomzelllinie; N.
T. = nicht getestet; + = Expression; – = keine Expression; obere
Nummer = Patientencode; D2 und D3 = Patienten mit Krankheitsstadium
D.
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5:
RT-PCR von GAPDH; Proben werden gemäß der Beschreibung in der zweiten
Versuchsserie behandelt. Sowohl GAPDH als auch die Brückenregion-RT-PCR umfassten einen
Amplifikationsdurchgang. Es waren zwei Amplifikationsdurchgänge (30
Zyklen pro Durchgang) erforderlich, um mit den 5'-UTR-Primern ein Signal zu erreichen.
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6:
RT-PCR der Brückenregion
(BU und BL)
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7:
RT-PCR von 5'-UTR
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Detektion von Krebszellen
in einer Probe, umfassend die Detektion der Expression eines Prostatatumor-induzierenden
Gens in der Probe, wobei eine positive Detektion der Expression
die Präsenz
von Krebszellen in der Probe anzeigt. In einer Ausführungsform
sind die Krebszellen Karzinomzellen. Die Krebszellen schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, Prostatakrebszellen, Brustkrebszellen, Dickdarmkrebszellen
und Lungenkrebszellen.
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In
einer Ausführungsform
handelt es sich bei der Probe um eine Blutprobe. In einer gesonderten
Ausführungsform
handelt es sich bei der Probe um eine Urinprobe. In einer weiteren
Ausführungsform
handelt es sich bei der Probe um eine Spermaprobe.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Prostatatumor-induzierenden Gen
um PTI-1. In einer gesonderten Ausführungsform handelt es sich
bei dem Prostatatumor-induzierenden Gen um PTI-2. In einer weiteren
Ausführungsform
handelt es sich bei dem Prostatatumor-induzierenden Gen um PTI-3.
PTI-1, PTI-2 und PTI-3 sind beschrieben in der ebenfalls anhängigen US-Anmeldung
mit der Seriennummer 08/371,377, eingereicht am 11. Januar 1995,
und der internationalen Patentanmeldung Nr. PCT/US96/00307, eingereicht
im Januar 1996.
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In
einer Ausführungsform
erfolgt die Expression mittels Messung des Spiegels von PTI-mRNA. Die mRNA wird
durch Reverstranskriptions-Polymerase-Kettenreaktion unter Verwendung
von wenigstens einem Paar von geeigneten Primern gemessen. Es ist
im Stand der Technik wohl bekannt, dass geeignete Paare von Primern
ausgewählt
werden können,
wenn erst einmal die Sequenz des Prostatatumor-induzierenden Gens bestimmt
ist.
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In
einer Ausführungsform
ist wenigstens einer der Primer zu entweder der 5-Prime- oder der
3-Prime nicht translatierten Region komplementär. In einer weiteren Ausführungsform
sind die Primer komplementär zu
der 5-Prime nicht translatierten Region. In noch einer weiteren
Ausführungsform
ist einer der Primer komplementär
zu der 5-Prime nicht translatierten Region und der andere Primer
ist komplementär
zu der Kodierungsregion. In einer anderen Ausführungsform sind die Primer
zu der 3-Prime nicht translatierten Region komplementär. In einer
gesonderten Ausführungsform
ist einer der Primer komplementär
zu der 3-Prime nicht translatierten Region und der andere Primer
ist komplementär
zu der Kodierungsregion.
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Die
vorliegende Erfindung stellt des Weiteren das zuvor genannte Verfahren
bereit, wobei mindestens einer der Primer ausgewählt ist aus einer Gruppe bestehend
aus: 5' GAGTCTGAATAGGGCGACTT
3', 5' AGTCAGTACAGCTAGATGCC
3', 5' ACCCGAGAGGGGAGTGAAATA
3', 5' TGCCGCCATTCCACATTCAGT
3', 5' ATGGGGGTAGAGCACTGAATG
3', 5' AACACCAGCAGCAACAATCAG
3' und 5' AAATTAAGCTATGCAGTCGG
3'. Da die vollständige Sequenz
von einigen Prostatatumor-induzierenden Genen bereits bekannt ist,
können
leicht andere geeignete Primer ausgewählt werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls das obige Verfahren bereit,
wobei die Expression durch die Messung des PTI-Proteinspiegels erfolgt.
Der PTI-Proteinspiegel wird in den folgenden Schritten gemessen: a)
in Kontakt bringen der Probe mit Antikörper, welcher in der Lage ist,
unter Bedingungen, welche die Bildung von Komplexen zwischen dem
PTI-1-Protein und
dem Antikörper
gestatten, PTI-1-Protein spezifisch zu erkennen; und b) Messung
des gebildeten Komplexes und damit Messung des in den Krebszellen
exprimierten PTI-1-Proteinspiegels.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Detektion von Krebszellen
in einer Probe bereit, umfassend die Schritte: a) Isolieren von
mRNA aus der Probe; b) in Kontakt bringen der isolierten mRNA aus Schritt
a) mit einer spezifischen Sonde, welche dazu in der Lage ist, ein
Prostatatumor-induzierendes Gen unter Bedingungen, welche die Bildung
eines Komplexes zwischen der mRNA und der Sonde gestatten, zu erkennen;
und c) Detektion des gebildeten Komplexes, wobei eine positive Detektion
des Komplexes die Präsenz
von Krebszellen in der Probe anzeigt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Bestimmung bereit,
ob ein Subjekt an metastatischem bzw. an Prostatakrebs in einem
späten
Stadium leidet, umfassend die Schritte: a) Erhalten einer geeigneten
Probe von dem Subjekt; und b) Detektion der Expression eines Prostatatumor-induzierenden
Gens in der Probe, wobei eine positive Detektion der Expression
anzeigt, dass ein Subjekt an metastatischem bzw. an Prostatakrebs
in einem späten
Stadium leidet. Die geeignete Probe schließt ein, ist jedoch nicht beschränkt auf,
eine Blut-, Urin- und Spermaprobe. Die geeignete Probe wird Prostatakrebszellen
enthalten, so dass die Expression von Prostatatumor-induzierendem
Gen detektiert werden kann.
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In
einer Ausführungsform
handelt es sich bei dem Prostatatumor-induzierenden Gen um PTI-1, PTI-2 oder PTI-3.
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In
einer speziellen Ausführungsform
des oben genannten Verfahrens erfolgt die Expression durch Messung
des Spiegels von PTI-1-mRNA. In einer weiteren Ausführungsform
wird die mRNA durch Reverstranskriptions-Polymerase-Kettenreaktion
unter Verwendung von wenigstens einem Paar von geeigneten Primern gemessen.
In noch einer weiteren Ausführungsform
ist wenigstens einer der Primer ausgewählt aus einer Gruppe bestehend
aus 5' GAGTCTGAATAGGGCGACTT
3', 5' AGTCAGTACAGCTAGATGCC
3', 5' ACCCGAGAGGGGAGTGAAATA
3', 5' TGCCGCCATTCCACATTCAGT
3', 5' ATGGGGGTAGAGCACTGAATG
3', 5' AACACCAGCAGCAACAATCAG
3' und 5' AAATTAAGCTATGCAGTCGG
3'.
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Anhand
der nachfolgenden experimentellen Details wird die vorliegende Erfindung
besser verstanden werden. Es wird jedoch für den Fachmann leicht zu erkennen
sein, dass die diskutierten spezifischen Verfahren und Ergebnisse
lediglich zur Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung dienen,
welche in den angehängten
Ansprüchen
umfassender beschrieben ist.
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Experimentelle
Details
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Materialien
und Methoden
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Zelllinien.
Diese Studie beinhaltete die folgenden menschlichen Zelllinien:
Prostatakarzinom (LNCaP, DU-145), Brustkarzinom (T47D) und Dickdarmkarzinom
(SW480). Zusätzliche
studierte Zelltypen schließen ein:
CREF-Trans-6-Zellen und Nacktmaustumor-abgeleitete CREF-Trans-6-Zellen,
transfiziert mit LNCaP-DNA (CREF-Trans-6:4-NMT) (5). Die Zellen
wuchsen in Dulbecco's
modifiziertem Eagle's-Medium (DMEM),
ergänzt
mit 5% (Nagerzellen) oder 10% (menschliche Zellen) fetalem Kälberserum
bei 37°C
in einem mit 95% Luft und 5% CO2 befeuchteten
Inkubator. Alle verwendeten Zelllinien wurden auf Kontamination
durch Mycoplasma untersucht unter Verwendung des GenProbe Mycoplasma-Testkits (Gaithersberg,
MD), und wurden als frei von Mycoplasma befunden.
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Extraktion
von genomischer DNA und PCR. Menschliche/s Gehirn und Nieren wurden
in flüssigem Stickstoff
eingefroren, zu Pulver zermahlen und mit 100 μg/ml Proteinase K bei 50°C über Nacht
verdaut, gefolgt von Phenol/Chloroform-Extraktion und Ethanolfällung (7,
8). Oligonukleotide wurden synthetisiert zur PCR-Amplifikation entsprechend
nt 147 bis 167 UU (5'-UTR
Upper) und nt 550 bis 570 UL (5'-UTR
Lower) von PTI-1 (GenBank, Zugangsnummer L41490). Das Primerpaar
UU und UL wird ein Produkt mit 424 bp erzeugen. PCR wurde durchgeführt in einem
Volumen von 50 μl,
mit 1 μg
genomischer DNA aus Gehirn oder Niere, 0,5 μM eines jeden Primers (UU und
UL), 400 μM
dNTPs, 2 mM Mg++ und einer Einheit von Taq-DNA-Polymerase (GibcoBRL).
Es wurden vierzig Amplifikationszyklen durchgeführt, wobei jeder Zyklus aus
1 min bei 95°C,
1 min bei 55°C
und 1 min bei 72°C
auf einem programmierbaren Thermocycler (MJ Research). Es wurde
die "Hot start"-PCR-Technik angewandt.
Die PCR-Produkte wurden auf einem 2% Agarosegel mittels Ethidiumbromidfärbung analysiert.
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RNA-Isolierung
aus kultivierten Zellen und RT-PCR. Zytoplasmische Gesamt-RNA wurde
aus logarithmisch wachsenden Zellkulturen isoliert wie zuvor beschrieben
(9, 10). Ein μg
aus verschiedenen Tumorzelllinien extrahierte Gesamt-RNA wurde mit
150 ng von willkürlichen
Primern und 200 Einheiten von Superscript II-RNAseH–-Reverstranskriptase
(GibcoBRL) in der Anwesenheit von 50 mM Tris-HCl (pH 8,3), 75 mM
KCl, 3 mM MgCl2, 10 mM DTT und 500 mM dNTPs
revers in cDNA transkribiert. Das Reaktionsgemisch (20 μl) wurde bei
42°C für 90 min
inkubiert und durch Erhitzen bei 70°C für 15 min terminiert. Für die RT-PCR-Amplifikation wurden
Oligonukleotide synthetisiert, welche nt 537 bis 557 BU (Bridge
Upper) und nt 768 bis 788 BL (Bridge Lower) des PTI-1-Gens (GenBank,
Zugangsnr. L41490) entsprachen. Das Primerpaar BU und BL werden
ein Produkt von 252 bp erzeugen. PCR mit 2 μl des Reverstranskriptions-Reaktionsgemischs
erwies sich dem genomischen DNA-Protokoll als ähnlich, mit einigen Modifikationen.
Im ersten Durchgang der PCR wurden fünfzehn Amplifikationszyklen
mit Primer BU (0,5 μM)
allein durchgeführt
und dann wurde Primer BL (0,5 μM)
für weitere
40 Amplifikationszyklen hinzugegeben. PCR-Direktsequenzierung (New
England Biolabs) wurde mit [γ-32P] ATP-markierten
Primern gemäß den Empfehlungen
des Herstellers durchgeführt.
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Southern-Blotting-Analyse
von RT-PCR-Produkten von PTI-1-Gen-Transkripten. Für die Southern-Blotting-Analyse
wurde Oligonukleotide mit der BSP (Bridge Specific Probe), 5' AAATTAAGCTATGCAGTCGG
3', synthetisiert.
Zehn pmol des BSP-Oligonukleotids wurden mit 5 μl [γ-32P]
ATP (10 mCi/ml) und 20 Einheiten T4-Polynukleotidkinase (GibcoBRL)
bei 37°C
für 60
min in der Anwesenheit von 70 mM Tris-HCl (pH 7,6), 10 mM MgCl2, 100 mM KCl und 1 mM β-Mercaptoethanol inkubiert.
Die Reaktion wurde durch Erhitzen auf 70°C für 10 min terminiert und markierte
Oligonukleotidsonde wurde mittels Ethanolfällung aufgereinigt. Durch das
Primerpaar BU und BL amplifizierte RT-PCR-Produkte wurden gemäß standardmäßiger Kapillar-Blotting-Protokolle
auf eine Nylonmembran (Hybond Film, Amersham) übertragen. Nach Fixierung bei
80°C für 2 Stunden
wurde die Membran bei 56°C über Nacht
in der Anwesenheit von 1% SDS, 1 M NaCl und 100 μg/ml sonifizierter Lachsspermien-DNA
inkubiert. Die Hybridisierung erfolgte am nächsten Tag durch Inkubation
mit 1% SDS, 1 M NaCl und markierter Sonde bei 56°C über Nacht. Die Membran wurde
zweimal mit 100 ml 2 × SSC
bei Raumtemperatur für
jeweils 5 min gewaschen, einmal mit 200 ml 2 × SSC, 1% SDS bei 56°C für 30 min
und einmal mit 200 ml 0,1% SSC bei Raumtemperatur. Das Blot wurde
mit Kodak X-OMAT-Film
für 30
min bei Raumtemperatur belichtet.
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Bestimmung
der PCR-Empfindlichkeit. RNA wurde aus LNCaP-Zellen und aus Gemischen
von LNCaP- und CREF-Trans-6-Zellen im Bereich zwischen 1:1.000 und
1:100.000.000, wie zuvor beschrieben (9, 10) isoliert. PCR wurde
unter Verwendung von PTI-1 5'-UTR-spezifischen
Primern (5'-GAGTCTGAATAGGGCGACTT-3' und 5'-AGTCAGTACAGCTAGATGCC-3') (7) und PSA-spezifischen
Primern (5'-TACCCACTGCATCAGGAACA-3' und 5'-CCTTGAAGCACACCATTACA-3') (14) durchgeführt. Die
CREF-Trans-6-Zelllinie wurde ausgewählt, um LNCaP-Zellen zu verdünnen, da
diese Zelllinie PTI-1 oder PSA (7, 8) nicht exprimiert.
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Blutproben
von Patienten, RNA-Aufarbeitung und PCR. Die in dieser Studie verwendeten
Blutproben wurden von Patienten des Columbia Presbyterian Hospital
und des Mount Sinai Medical Center erhalten. Die Proben wurden mit
der ausdrücklichen
Zustimmung eines jeden Patienten unter Einhaltung von Protokollen genommen,
welche von den internen Kontrollausschüssen beider Institute genehmigt
worden waren. Die Probenanalyse schloss Blutproben von 9 Patienten
mit Krankheitsstadium D (3 mit D2 und 6 mit D3), 12 Patienten mit
lokalisiertem Krebs der Prostata, 3 gesunden Männern und 3 gesunden Frauen
ein. In mit Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) behandelten Sammelgefäßen wurde
venöses
Blut (5 cc) gesammelt, auf Eis gelegt und innerhalb von 3 Stunden
nach der Phlebotomie (11) aufgearbeitet. Die Proben wurden in einem
gleich großen
Volumen von PBS verdünnt
und auf 8 cc Ficoll-Plaque geschichtet. Die Proben wurden bei 400facher Schwerkraft
für 30
min zentrifugiert und die Speckhautzellen wurden gewonnen. Die Zellen
wurden vor der RNA-Extraktion
in PBS gewaschen. Die RNA wurde unter Anwendung einer modifizierten
Guanidiniumthiocyanat/Phenol/Chloroform-Extraktionstechnik, welche
sich des Rnazol B-Reagens
bedient, extrahiert wie zuvor bereits beschrieben (11, 14). Ausgewählte Proben
wurden mittels PCR unter Verwendung der zuvor beschriebenen Techniken
und Primer (7, 10, 14) hinsichtlich PSA- und PSM-Expression getestet.
Die PTI-1-Expression wurde unter Verwendung des gleichen 5'-UTR-Primerpaares,
welches auch für
die Bestimmung der PCR-Empfindlichkeit
verwendet wurde (7), ausgewertet. Positive und negative PTI-1-Expression
wurde ebenfalls in einer Teilmenge von Proben unter Verwendung von
PCR mit den Primerpaaren UU und UL sowie BU und BL bestätigt.
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Experimentelle
Ergebnisse
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Die
5'-UTR-Sequenz des
PTI-1-Gens ist im menschlichen Genom vorhanden. Wenn PTI-1 wirklich ein ätiologisches
Agens bei menschlichem Prostatakrebs ist, dann muss/müssen dieses
Gen oder dazu verwandte DNA-Sequenzen ein Bestandteil des menschlichen
genetischen Materials sein. Die Demonstration, dass die 5'-UTR von PTI-1, welche
einen bemerkenswert hohen Grad an Homologie zu prokaryoten ribosomalen RNA-Sequenzen
aufweist, in der Tat im menschlichen Genom vorhanden ist, wurde
zur Priorität
für zukünftige mechanistische
Studien des PTI-1-Gens erklärt.
Darüber
hinaus wird diese Information benötigt, vor dem und ungeachtet
des Mechanismus, durch welchen eine Aktivierung dieser Sequenz während der
Krebsentwicklung erfolgt.
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Wie
in 2 gezeigt ist, erzeugte das Primerpaar UU und
UL (welche Sequenzen in der 5'-UTR von PTI-1 repräsentieren)
ein spezifisches PCR-Produkt der erwarteten Größe (424 bp) aus genomischer
DNA aus dem menschlichen Gehirn. Die Größe des PCR-Produkts aus genomischer
DNA (2, Spuren 1 und 2) ist die gleiche wie die Größe der cDNA
aus PTI-1, was nahe
legt, dass es sich um eine Region ohne Introns handelt. Es ist gut
dokumentiert, dass sowohl prokaryote als auch eukaryote ribosomale
RNA-Gene keine Introns aufweisen und die hierin angeführten Ergebnisse
sind im Einklang mit dieser Folgerung (12). RNase-Verdau des Templates
beeinflusste die Detektion dieses Produkts nicht. Die Amplifikation
dieses Produkts erforderte auch die gleichzeitige Präsenz aller
nachfolgenden Bestandteile in dem PCR-Reaktionsgemisch. Taq-Polymerase,
beide Primer und die Template-DNAs (2). Ähnliche
experimentelle Ergebnisse treten auf, wenn genomische DNA aus der
menschlichen Niere für
genomische DNA aus dem Gehirn substituiert wird (Daten nicht gezeigt).
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Wenngleich
die vorliegenden Studien die Möglichkeit
der Präsenz
einer winzig kleinen Menge an bakterieller DNA in den Präparaten
aus genomischer DNA, was zu falschen positiven Ergebnissen führen würde, nicht
definitiv ausschließen
können,
so wird doch anerkannt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kontamination durch
Mycoplasma in Gewebeproben weniger groß ist als in Zellkulturen (13).
Die Möglichkeit,
dass eine Kontamination durch Mycoplasma in den experimentellen
Reagenzien gegeben ist, ist angesichts des Empfindlichkeitsgrads,
welcher derzeit zur Detektion von PTI-1 in experimentellen DNA-Proben
angewendet wird, nicht wahrscheinlich. Diese Ergebnisse unterstützen die
Folgerung, dass es sich bei der 5'-UTR-Sequenz des PTI-1-Gens in der Tat
um einen normalem Bestandteil des menschlichen Genoms handelt.
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Detektion
von zwischen der 5'-UTR-
und der EF-1α-Kodierungsregion
des PTI-1-Gens in Gesamt-RNA aus Tumorzelllinien lokalisierten Verbindungssequenzen.
Es wird die Hypothese aufgestellt, dass, selbst wenn in den studierten
Zellkulturen eine Kontamination durch Mycoplasma oder verwandtes
bakterielles Material vorliegen sollte, diese Kontamination alleine
sicherlich nicht die aneinander angrenzende Präsenz von sowohl prokaryoten
ribosomalen RNA-Sequenzen als auch menschlichen EF-1α-Sequenzen
auf dem gleichen RNA-Molekül
erklären
könnte.
Folglich ist es, sollte gezeigt werden können, dass ein solcher Verbindungspunkt
in Gesamt-RNA existiert, unwahrscheinlich, dass die Identifizierung
des PTI-1-Gens aufgrund eines experimentellen Artefakts erfolgte.
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Wie
in 3 gezeigt (Tafel A), erzeugt das
Primerpaar BU (bestehend aus Sequenzen innerhalb der 5'-UTR von PTI-1) und
BL (bestehend aus Sequenzen innerhalb der EF-1α-Region von PTI-1) ein RT-PCR-Produkt
der erwarteten Größe (252
bp) in Gesamt-RNA aus CREF-Trans-6:4-NMT- (Nacktmaustumor-abgeleitete
CREF-Trans-6-Klonzellen, transfiziert mit LNCaP-HMW-DNA), T47D-
(menschliches Brustkarzinom), SW480- (menschliches Dickdarmkarzinom)
sowie LNCaP- und DU-145- (menschliche Prostatakarzinom) -Zellen.
Dieses PCR-Produkt wurde in aus CREF-Trans-6-Zellen extrahierter
RNA nicht detektiert.
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Dieses
Expressionsmuster ist identisch mit dem, von welchem zuvor unter
Verwendung von Northern-Blotting-Analyse und Sondierung mit einer
PTI-1-5'-UTR-spezifischen
Sonde (7) berichtet wurde. Wie in Tafel B gezeigt, hybridisiert
dieses PCR-Produkt ebenfalls mit einer PTI-1-cDNA-spezifischen Oligonukleotid-BSP.
Die BSP besteht aus 20 Nukleotiden, wobei 10 Nukleotide auf jeder
Seite des Verbindungspunkts zwischen der 5'-UTR und der Kodierungsregion der PTI-1-cDNA
liegen (1). Die in höchstem Maße stringenten
Hybridisierungs- und Waschbedingungen (siehe Materialien und Methoden),
welche bei der Southern-Blotting-Analyse verwendet wurden, zeigen,
dass dieses PCR-Produkt die PTI-1-cDNA-Sequenzen enthält, und zwar genau die Sequenz,
welche den Verbindungspunkt zwischen der 5'-UTR und der Kodierungsregion des PTI-1-Gens
umgibt. Diese Folgerung wurde weiter unterstützt mittels der direkten Sequenzierung
eines der PCR-Produkte, welche aus der tumorabgeleiteten CREF-Trans-6:4-NMT-Zelllinie
(Daten nicht gezeigt) erhalten wurde, was dokumentiert, dass es
sowohl aus prokaryoten ribosomal-ähnlichen RNA-Sequenzen als auch aus
menschlichen EF-1α-Sequenzen
besteht. Diese Sequenzen waren die gleichen wie die zuvor für das PTI-1-Gen
veröffentlichten
(7).
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Ebenfalls
war es wichtig, die Möglichkeit
auszuschließen,
dass das PTI-1-Plasmid eine Quelle von möglicherweise Kontamination
verursachenden Ergebnissen, also Artefakten, sein könnte. Das
PTI-1-Gen wurde anfangs als eine 1,8 Kb-Insertion aus einer LNCaP-cDNA-Bibliothek identifiziert.
Im Anschluss daran wurden mittels des RACE-Verfahrens die übrigen 215
bp am 5'-Ende erhalten
(7). Da die fehlende Region von PTI-1 in der 5'-UTR lokalisiert wurde, wurde nie eine
PTI-1-cDNA mit vollständiger
Länge erzeugt.
Daher konnten jegliche PCR- oder RT-PCR-Produkte, welche mit aus
den Regionen der ersten 215 bp und der verbleibenden 415 bp der
5'-UTR von PTI-1
konstruierten Primern hergestellt wurden, nicht von einem Plasmid-Template
abgeleitet sein, sondern konnten nur aus RNA oder genomischer RNA
stammen. Wie in 3 gezeigt (Tafel C),
gestattete das Primerpaar UU (lokalisiert in der ersten 215 bp-Region,
welche in dem PTI-1-cDNA-Klon fehlt) und UL (konstruiert innerhalb
der 5'-UTR von PTI-1,
welche in dem PTI-1-cDNA-Klon vorhanden ist) die Amplifikation der
5'-UTR-Sequenzen
von PTI-1 aus der gleichen Gesamt-RNA von Tumorzelllinien, welche
für die
Brückenregion
positiv waren. Darüber
hinaus ist das Expressionsmuster dieser Sequenz identisch mit dem
der Verbindungssequenzen des PTI-1-Gens (3A und
B).
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Diese
Ergebnisse dokumentieren, dass es sich bei dem PTI-1-Gen um ein
authentisches menschliches Onkogen handelt, welches in spezifischen
menschlichen Tumorzelllinien exprimiert wird, welche von in geeigneter
Weise transfizierten CREF-Trans-6- (CREF-Trans-6:4-NMT-) sowie Prostata- und
weiteren menschlichen Karzinomen abgeleitet werden.
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Expression
des PTI-1-Gens in Blutproben von Prostatakarzinompatienten. Um die
Empfindlichkeit von PTI-1 als einem Gen-basierten Marker zur Detektion
von Prostatakarzinomzellen zu bestimmen, wurden PTI-1 exprimierende
LNCaP-Zellen seriell mit nicht PTI-1 exprimierenden CREF-Trans-6-Zellen
verdünnt,
Gesamt-RNA wurde isoliert und Proben wurden mittels RT-PCR hinsichtlich
der PTI-1-Expression verglichen (4A). Unter
Verwendung von Primern, welche in der einzigartigen 5'-UTR-Region von PTI-1
konstruiert wurden, wurde ein positives PTI-1-spezifisches amplifiziertes
Fragment (280 bp) detektiert, als eine LNCaP-Zelle in 108 CREF-Trans-6-Zellen verdünnt wurde.
Im Gegensatz dazu wurde, wenn die PSA entsprechenden Primersequenzen
zur Amplifikation verwendet wurden, ein schwächeres Signal (entsprechend
einem Fragment von 486 bp) erhalten, welches eine in 106 CREF-Trans-6-Zellen
verdünnte
LNCaP-Zelle repräsentierte.
Die Effizienz der PSM-Detektion (14) in seriell verdünnten Zellen
unter Verwendung eines einzelnen Paars von PSM-spezfischen Primern
(welche ein Fragment von 647 bp erzeugen) war sogar noch weniger empfindlich
als PSA, welches eine in 105 CREF-Trans-6-Zellen
(Daten nicht gezeigt) verdünnte
Prostatakarzinomzelle detektierte. Diese Ergebnisse zeigen, dass
RT-PCR von PTI-1
gegenwärtig
die empfindlichste verfügbare
Detektionsmethode für
menschliche Prostatakarzinomzellen ist und die Empfindlichkeit von
PSA und PSM deutlich übersteigt.
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Die
ausgezeichnete Empfindlichkeit von PTI-1 bei der Detektion von Prostatakrebszellen
in verdünnten
Proben (4A) deutete darauf hin, dass
sich die Überwachung
von PTI-1-Transkripten
auch als ein direkter Screeningtest zur Detektion von Prostatakarzinomzellen
im Blutkreislauf eines Prostatakrebspatienten als nützlich erweisen
könnte.
Um festzustellen, ob diese Annahme korrekt war, wurde unter Verwendung
von Primern, welche für
die 5'-UTR von PTI-1
spezifisch waren, mit aus Blutproben isolierter RNA, welche für die PSA- und/oder PSM-Expression
als positiv oder negativ bestätigt
worden waren, eine RT-PCR durchgeführt (4B). PTI-1
war dazu in der Lage, Karzinomzellen in Proben, welche für sowohl
PSA und PSM als positiv befunden worden waren, ebenso wie in Proben,
welche nur für
einen dieser beiden Marker als positiv befunden worden waren, zu
detektieren. Im Gegensatz dazu waren 6 als negativ bestätigte Proben
von freiwilligen Frauen und Männer
sowie 4 Patienten mit Prostatakrebs, der sich noch nicht über den
Rand der Prostatadrüse
hinaus ausgebreitet hatte (ebenso als negativ für PSA und/oder PSM befunden)
negativ für
die PTI-1-Expression (insgesamt 18 Proben: 8 von 8 bestätigt positiven,
10 von 10 bestätigt
negativen) (4B und unveröffentlichte Daten).
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Ein
zweiter Test von PTI-1 beinhaltete eine zweifache Kontrollstudie
unter Verwendung von 9 willkürlichen
aus Blutproben isolierten RNAs. Diese Proben wurden mittels RT-PCR
unter Verwendung von PSA-spezifischen Primern (11) bzw. dem Primerpaar
UU und UL (innerhalb der 5'-UTR
von PTI-1) für
PSA- und PTI-1-Expression analysiert. Von diesen 9 Proben wurden
zwei als positiv für
PTI-1-Transkripte befunden. Diese beiden Proben waren ebenfalls
positiv für
PTI-1, wenn das Primerpaar BU und BL verwendet wurde. Ein Patient,
der als an metastatischem Prostatakrebs erkrankt bestätigt war,
war positiv für
die PTI-1-Expression, aber
negativ für
die PSA-Expression. Von dem anderen PTI-1-positiven Patient wurde
jedoch aus pathologischer Sicht vorausgesetzt, dass er an lokalisiertem
Krebs in der Prostatadrüse
litt, und die Blutprobe dieses Patienten war ebenfalls negativ für RT-PCR
von PSA. Unter den verbleibenden 7 Patienten wurde von 7 bestätigt, dass
sie an nicht metastatischem Prostatakrebs litten und sie waren alle
negativ für
PTI-1-Expression, wohingegen für
PSA-Expression 5 von 7 negativ und 2 positiv waren. Der einzige
Patient, bei dem aufgrund sehr hoher Serum-PSA-Proteinwerte metastatischer
Prostatakrebs vermutet wurde, erwies sich bei der RT-PCR negativ
für sowohl
PTI-1- als auch PSA-Expression.
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Zusammen
betrachtet deuten die oben beschriebenen Studien an, dass 9 von
10 (90% Empfindlichkeit) Prostatakrebspatienten mit bestätigter metastatischer
Krankheit positiv für
die PTI-1-Expression durch RT-PCR waren, wohingegen nur 4 von 9
(44% Empfindlichkeit) Blutproben der gleichen Patienten mit metastatischer
Krankheit PSA exprimierten. Darüber
hinaus war nur einer von 13 Patienten (~8% potentiell fälschlicherweise
positiv) ohne erkennbare Anzeichen von sich über die Prostatadrüse hinaus
ausbreitenden Prostatakarzinom positiv für PTI-1, wohingegen 2 von 10
Patienten (20% potentiell fälschlicherweise
positiv) in der gleichen Gruppe positiv für PSA waren. Wenngleich es
weiterer Studien mit einer größeren Anzahl
von Patientenproben bedarf, einschließlich Patienten mit und ohne
bestätigten
metastatischen Prostatakrebs, liefern die vorliegenden Studien zwingende
Beweise, welche nahe legen, dass sich RT-PCR von PTI-1 als nützlich erweisen
könnte
als eine empfindliche Methodologie zur Überwachung von extraprostatischen
Krankheiten in Patienten vor der Operation, zur Feststellung des
Ausbreitungsgrads des Prostatakrebses und zur Auswertung der Reaktion
eines Patienten auf Chemotherapie und Bestrahlungstherapie.
-
Experimentelle Diskussion
-
Die
Fähigkeit,
die Aggressivität
von menschlichem Prostatakrebs akkurat überwachen zu können, ist eine
Priorität
bei der Bestimmung der geeigneten Mittel zum therapeutischen Eingreifen
in den Verlauf dieser Krankheit. Jüngste Studien dokumentieren,
dass die Identifizierung von im Blutkreislauf mitgetragenen PSA exprimierenden
Zellen mittels RT-PCR
sowohl in Patienten mit lokalisiertem als auch mit metastatischem
Prostatakrebs erreicht werden kann und dass diese Detektion einen
verlässlichen
Marker zur Voraussagung der lokalen Invasion eines Prostatatumors
noch vor chirurgischen Eingriffen darstellt (11, 14, 15). PSA, ein
Glykoprotein mit 34 kDa, ist eine mit der Prostata assoziierte Serinprotease
mit prädominanter
Expression durch Epithelzellen der Prostata, die Zellen, welche
am häufigsten
mit der prostatischen Onkogenese in Verbindung gebracht werden (16,
17). Kürzlich
veränderten
Assays, welche zur Überwachung
dieses Proteins im Blut verwendet wurden, den Umgang mit Prostatakrebspatienten
dadurch, dass sie die Früherkennung
von Prostatatumoren gestatteten und dass sie ein wirksameres Mittel
zur Verfolgung des Fortschreitens dieser Krankheit bereitstellten.
Die Spezifität
von PSA für
Prostatazellen gestattete die Entwicklung eines auf RT-PCR basierenden
Assays, das dazu in der Lage ist, sogar eine einzige PSA synthetisierende
Zelle in 106 nicht PSA exprimierenden Blutzellen
zu detektieren (11, 14, 15). Eine weitere Verbesserung der PSA-Assays
beinhaltet die Addition von Digoxigenin-modifizierten Nukleotiden zu der PCR-Reaktion
(9, 13). Ein aus solchen Elektrophoresereaktionsprodukten angefertigtes
Southern Blot kann dann mittels empfindlicher Immunfärbungstechniken analysiert
werden, welche die Detektion des spezifischen PSA-abgeleiteten cDNA-Produkts
immens verbessern. Wurde dieses verbessern Assay früher auf
periphere Blutproben aus Prostatakrebspatienten mit bestätigten Metastasen
angewandt, so war es positiv für
die Mehrheit (77,7%) der Patienten in dieser Kategorie, welche untersucht
wurden (9, 13). PTI-1 wird in der normalen Prostata oder in BPH
nicht exprimiert, doch die PTI-1-Expression ist offensichtlich in
sowohl PSA-positiven hormonsensitiven Zellen, LNCaP-Zellen und PSA-negativen
hormonrefraktiven Zellen, DU-145
als auch in menschlichen Prostatakarzinomzellen (7). Bei der Detektion
von Prostatakrebszellen zeigt die aktuelle Studie einen ≥ 100fachen
Anstieg der Empfindlichkeit von RT-PCR von PTI-1 im Gegensatz zu
PSA und PSM. Darüber
hinaus führte
die PTI-1-RT-PCR
zu einer 90%igen Empfindlichkeit bei der Detektion von Patienten
mit metastatischem Prostatakrebs im Gegensatz zu einer 44%igen Empfindlichkeit
mit den gleichen Patientenproben unter Verwendung von RT-PCR mit
PSA. In diesem Zusammenhang kann ein auf RT-PCR basierendes Assay
unter Verwendung von PTI-1 die Detektion von Prostatakrebszellen
im Kreislauf gestatten, welche unter Verwendung von RT-PCR mit PSA oder
PSM nicht detektiert werden würden.
Außerdem
eliminiert die Spezifität
von PCTA-1 für
Prostatakarzinom im Gegensatz zur normalen Prostata oder zu BPH
die Möglichkeit
der Erzeugung von fälschlicherweise
positiven Ergebnissen, welche unter Verwendung von RT-PCR von PSA
oder PSM auftreten könnten.
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Wichtige
Fragen, welche experimentell angesprochen werden, schließen die
Frage nach der Beschaffenheit der 5'-UTR-Region von PTI-1, welche Homologie
zu bakterieller ribosomaler 23S-RNA aufweist, sowie nach der Echtheit
des PTI-1-Gens ein (7). Das PTI-1-Gen wurde kloniert aus einer LNCap-menschlichen-Prostatakrebs-cDNA-Bibliothek
unter Verwendung eines Fragments von 214 bp, welches mittels differentiellen RNA-Displays
in LNCaP-DNA-transfizierten
tumorabgeleiteten CREF-Trans-6-Zellen detektiert wurde (7). Sequenzanalysen
bestätigen,
dass die 214 bp-Sequenz mit Homologie zu prokaryoter ribosomaler
RNA innerhalb der 5'-UTR
des PTI-1-Gens liegt (7). Wenngleich alle in der Originalstudie
verwendeten Zelllinien unter Verwendung des GenProbe Mycoplasmatestkits
getestet wurden und als frei von Kontamination durch Mycoplasma
befunden wurden, so ist es dennoch möglich, dass die PTI-1-Gene
aus einem Klonierungsartefakt entstanden sind, welches von einem
in den CREF-Trans-6:4-NMT- oder LNCaP-Zelllinien vorhandenen geringen Spiegel
an undetektierter bakterieller Kontamination erzeugt wurde. Derzeit
existieren mehrere Beweisführungen,
welche gegen diese Möglichkeit
argumentieren und die Authentizität des PTI-1-Gens validieren.
Unter Verwendung von auf PCR basierenden Ansätzen mit aus dem menschlichen
Gehirn und der menschlichen Niere isolierter DNA wird die Anwesenheit
der homologen prokaryoten ribosomalen RNA-Sequenzen im menschlichen
Genom durch diese Studie dokumentiert. Unter Verwendung einer auf
RT-PCR basierenden Strategie mit Primern, welche der 5'-UTR- und der EF-1α-Kodierungsregion
von PTI-1 entsprechen, wird eine geeignete Verbindungssequenz aus
Gesamt-RNA aus CREF-Trans-6:4-NMT-Zellen, verschiedenen menschlichen
Tumorzelllinien und Blutproben von Patienten mit bestätigtem metastatischen
Prostatakrebs amplifiziert. Selbst wenn die Gewebeproben und Zelllinien Mycoplasma
oder verwandtes bakterielles Kontaminationsmaterial aufwiesen, so
wären diese
unerwarteten Organismen alleine nicht dazu in der Lage, die einzigartige
Verbindungssequenz in einer Population von zytoplasmischer Gesamt-RNA
zu erzeugen. Die Fähigkeit,
eine solche Verbindungssequenz in Gesamt-RNA aus spezifischen Krebszellen
zu detektieren, liefert einen zwingenden Beweis für die Authentizität des PTI-1-Gens
und dessen kodierter Information.
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Die
vorliegende Studie wirft eine Reihe wichtiger Probleme auf, welche
einer Lösung
bedürfen,
damit die Rolle von PTI-1 in der Ätiologie und der Entwicklung
von menschlichem Krebs definiert werden kann. Die Dokumentation
der Präsenz
der 5'-UTR-Mycoplasma-Homologieregion im
menschlichen Genom zwingt einen dazu, den potentiellen Ursprung
solcher prokaryoter Gensequenzen im eukaryoten Genom zu untersuchen. Wenngleich
kein Mechanismus bereitgestellt wird, so legt eine neue Studie eine
potentielle Beziehung zwischen anhaltender chronischer Infektion
mit Mycoplasmen und der malignen Transformation nahe (18). Im Gegensatz
zu Retroviren und DNA-Tumorviren, welche dazu in der Lage sind,
ihr genetisches Material in das Wirtsgenom einzubauen, gibt es derzeit
keine Beweise, welche anzeigen, dass Mycoplasma-Gensequenzen dazu
in der Lage sind, sich als Teil ihres Infektionszyklus in das menschliche
Genom zu integrieren. Es ist jedoch möglich, dass Mycoplasma, oder
noch wahrscheinlicher einer seiner Vorläufer, sein genetisches Material willkürlich in
das Genom eines Menschen oder eines seiner Vorfahren einbauen könnte. Diese
Integration kann durch einen Mechanismus erfolgen, welcher dem Mechanismus ähnlich ist,
mit welchem sich fremde Gensequenzen in das Genom von transgenen
Tieren integrieren. Über
die Präsenz
von Sequenzen, welche in höchstem
Maße homolog
zu prokaryoten Genen im menschlichen Genom sind, wurde bereits berichtet,
wenngleich die Funktionen dieser Sequenzen nicht bekannt sind (19).
Es ist sehr verlockend zu spekulieren, dass, basierend auf dem hohen
Grad der Homologie zwischen der 5'-UTR von PTI-1 und Mycoplasma-Gensequenzen, ein
solches Ereignis in der jüngeren
Evolution stattfand und so das PTI-1-Gen erzeugte.
-
Zusätzliche
wichtige Fragestellungen betreffen den Mechanismus, mit dem die
PTI-1-Expression
in menschlichen Tumorzellen aktiviert wird, und die Rolle von PTI-1
bei der Vermittlung des Krebsphänotyps.
Differentielle Expression von PTI-1 in Krebszellen kann durch Aktivierung
der Transkription durch einen stromaufwärts gelegenen Promotor aus
dem EF-1α-
oder einem anderen Targetgen erfolgen, was zur Transkription der 5'-UTR- und der EF-1α-Region von
PTI-1 führt.
Alternativ dazu könnte
die Genaktivierung von einer Neuordnung des Genoms herrühren, einschließlich der
Gendeletion, -inversion und -translokation, welche in manchen Krebsarten
durchaus häufige
Vorgänge
darstellen (20, 21). Eine Entschlüsselung der genomischen Struktur, einschließlich der
Promotorregion, von PTI-1
ist erforderlich, um diese Frage zu durchleuchten und die molekulare
Basis für
die differentielle Expression von PTI-1 in der menschlichen Prostata,
und zusätzlich
bei Krebserkrankungen im Gegensatz zu normalen Zellen, zu definieren.
Weiterführende
Studien sind außerdem erforderlich,
um die funktionelle Relevanz der PTI-1-Expression bei der Bestimmung
des Krebsphänotyps
zu bestimmen. Wenn gezeigt werden kann, dass die PTI-1-Expression kausal
mit der Entstehung oder dem Fortschreiten von Krebs verknüpft ist,
dann könnte
dieses Gen als ein potentielles Target zur Inhibierung des neoplastischen
Prozesses dienen.
-
Zweite Serie
von Experimenten
-
Unter
Verwendung eines zuvor beschriebenen Protokolls wurden Blutproben
hinsichtlich der Präsenz von
PTI-1 gescreent (Sun et al., Cancer Research 57: 18–23, 1997).
Kurz zusammengefasst: Gesamt-RNA wurde mit 150 ng willkürlicher
Primer und 200 U Superscript II RNAase H' (Life Technologies) in der Anwesenheit
von 50 mM Tris-HCL pH 8,3, 75 mM KCl, 3 mM MgCl2,
10 mM DTT und 500 μM
Desoxynukleotidtriphosphaten revers in cDNA transkribiert. Das Reaktionsgemisch
(20 μl)
wurde bei 42°C
für 90
Minuten inkubiert und durch Erhitzen bei 70°C für 15 Minuten terminiert. Oligonukleotide
wurden zur RT-PCR-Amplifikation gemäß der Sequenz des PTI-1-Gens
(GenBank, Zugangsnr. L41490) synthetisiert. Es wurden die folgenden
Primerpaare verwendet:
Primer UU (5'UTR Upper) 5' ACCCGAGAGGGGAGTGAAATA 3'
Primer UL (5'UTR Lower) 5' TGCCGCCATTCCACATTCAGT
3'
Primer BU
(Bridge Upper) 5' ATGGGGGTAGAGCACTGAATG
3'
Primer BL
(Bridge Lower) 5' AACACCAGCAGCAACAATCAG
3'
Oligonukleotid
BSP (Bridge Specific Probe) 5' AAATTAAGCTATGCAGTCGG
3'
-
Experimentelle Ergebnisse:
-
Alle
mRNAs wurden hinsichtlich des Abbaus durch Elektrophorese (nicht
gezeigt) und der Präsenz des
Housekeeping-Gens, GAPDH, mittels RT-PCR gescreent (1).
Die Amplifikation mit den Primern BU und BL ist in 2 gezeigt.
Wie zu erkennen ist, waren eine große Anzahl von Blut-RNAs positiv
hinsichtlich der Brückenregion.
Eine Probe aus einem Individuum mit keinerlei Anzeichen einer Krebserkrankung
wies ein sehr schwaches Band auf. Dieses Gel wurde geblottet und
im Anschluss mit einem 20-mer-brückenspezifischen
Primer (BSP) sondiert. Wie in Tabelle 1 zu sehen ist, waren 14 aus
33 Proben positiv.
-
TABELLE
1. Hinsichtlich der Brücken-
(BU und BL) und der brückenspezifischen
(BSP) Primer positive Blutproben
-
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Die
normale Blutprobe (# 33) war negativ für die BSP. Zusätzliches
Screening der Blutproben erfolgte unter Verwendung der 5'-UTR-Primer UU und
UL. Es waren zwei Amplifikationsdurchgänge erforderlich, um die Banden
sichtbar zu machen. Wie zu erkennen ist, wiesen 4 von 33 Proben
ein Band in der geeigneten bp-Region auf (3).
Zwei zusätzliche
Proben wiesen jeweils ein Band geringfügig oberhalb bzw. geringfügig unterhalb
des erwarteten Molekulargewichts auf. Die normale Blutprobe war
hinsichtlich der 5'-UTR
negativ.
-
Experimentelle
Diskussion
-
Die
Ergebnisse dieser Experimente bestätigen den zuvor erwähnten Nutzen
von PTI-1 als ein Mittel zur Diagnose für Prostatakrebs im Spätstadium.
Alle der positiven Proben (unter Verwendung von BSP und der 5'-UTR) waren zuvor
als an Erkrankung im Spätstadium
oder metastatischer Erkrankung leidend diagnostiziert worden. Interessanterweise
waren zwei Banden zu erkennen, welche die 5'-UTR-Primer verwendeten, welche von
dem erwarteten Molekulargewicht für PTI-1 abwichen. Da dieses
Gen ein Mitglied einer großen Familie
von verwandten Sequenzen ist, ist es möglich, dass andere PTI-Gene
von diagnostischem Nutzen zur Krebserkennung sein können.
-
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