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Die Erfindung betrifft einen Nadelfilz zur Papierherstellung,
insbesondere einen genadelten Filz mit Fasern oder Filamenten
aus einem Polyamid-Blockcopolymer.
Stand der Technik
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Bei der Herstellung von Papier werden wasserenthaltende
Papierblätter von einem Filz durch eine Siebpartie zu einer
Pressenpartie gefördert, wo das Wasser ausgepreßt wird. Die so
entwässerten Papierblätter werden dann in eine Trockenpartie
gefördert, wo sie zu den endgültigen Papierblättern
aufbereitet werden. Der Filz dient somit dazu, nasse, in der
Siebpartie entwässerte Papierbögen zu übernehmen und sie in die
Pres-Senpartie zu fördern, um dort durch den Lauf zwischen zwei
Preßrollen weiteres Wasser auszupressen und zur gleichen Zeit
die Oberflächen der nassen Papierbögen zu glätten und um diese
dann zur Trockenpartie zu bringen. Dementsprechend muß der
Filz zumindest drei Funktionen erfüllen und zwar die
Transportfunktion zum Transportieren der nassen Papierblätter, die
Preßfunktion zum Auspressen des größtinöglichen Wasseranteils
aus den nassen Papierblättern und die Glättfunktion zur
Glättung der Oberflächen der nassen Papierblätter. Deshalb soll
der Filz nahtlos sein, eine faserige Struktur mit exzellenter
Wasserabpreßmöglichkeit, Elastizität, Regenerierung und eine
Oberfläche aufweisen, die auf den schließlich erzeugten
Papierblättern keine Unebenheiten erzeugt.
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GB-A-939 933 (Scapa Dryers Ltd.) stellt den nächstkommenden
Stand der Technik dar und beschreibt ein Vliesnadelfilztuch,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß von den nacheinander auf
den gewebten Träger aufgebrachten Filzvliesen zumindest eine
(die nicht die äußerste ist) vollständig oder doch weitgehend
aus Wolle besteht, und daß die nicht vollständig aus Wolle
bestehenden Filzvliese einen Anteil verschleißfester
Synthetikfasern aufweisen, wobei der äußerste Filz einen höheren
Anteil derartiger Synthetikfasern aufweist als alle inneren
Filzvliese.
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Der Oberbegriff des Anspruchs 1 umfaßt in einem derartigen
Nadelfilz vorhandene Merkmale.
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In letzter Zeit wurden die Papierherstellungsgeschwindigkeiten
der Papiermaschinen erhöht; deshalb müssen die Filze den hohen
Arbeitsgeschwindigkeiten standhalten. Die Filze benötigen
daher Haltbarkeit, wobei die für die Filze erforderlichen
Eigenschaften erhöht und präzisiert wurden. Die Filze zur
Papierherstellung wurden geändert von der früheren Ausführungsform
bestehend aus gewebten Wollfilzen in genadelte
Synthetikfaserfilze, wobei für die faserigen Filzlagen oder die Trägergewebe
Polyamidfasern verwendet werden.
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Fasern mit gummiähnlicher Elastizität wie zum Beispiel
Polyurethan-Elastikfasern waren bereits bekannt. Jedoch ist die
Verwendung der Elastikfasern als Filzmaterial generell
schwierig. Es ist schwierig, die dehnbaren Fasern auf
Kardiermaschinen zu karden; durch Aufnadelung läßt sich keine ausreichende
Dichte erreichen. Werden die Elastikfasern genadelt, werden
lediglich örtliche Abschnitte mechanisch beaufschlagt und
stark verformt, während sich die ursprüngliche Faseranordnung
bei Beendigung der Beaufschlagung wieder einstellt. Aus diesem
Grunde läßt sich ein ausreichendes dreidimensionales Verwirren
der Fasern nicht erzeugen. Die Verstärkung des Verwirrens
führt zu Bruch und Beschädigung der Fasern; ungleiche, auf die
Filzformation einwirkende Spannung zerstört den Aufbau der
gleichförmigen Filze. Es galt daher als schwierig, einen
gleichförmigen Filz herzustellen, der aus Elastikfasern
besteht, die gleichmäßig angeordnet sind und stabile Qualitäten
und Eigenschaften aufweisen wie die aus herkömmlichen üblichen
Fasern bestehenden Filze.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit in der
Zurverfügungstellung eines Nadelfilzes zur Papierherstellung
mit hervorragender Elastizität, Regenerierung, Haltbarkeit und
dergleichen, wobei die Schwierigkeit bei der Filzherstellung,
insbesondere beim Nadelprozeß behoben werden und die
Filzeigenschaften erhalten bleiben.
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Weitere Aufgaben und neue Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung und den Ansprüchen in
Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen.
Offenbarung der Erfindung
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Zur Lösung der genannten Aufgabe bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf einen Nadelfilz zur Papierherstellung gemäß der
vorstehend erläuterten Art mit den im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 enthaltenen Merkmalen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das
Polyamid-Blockcopolymer ein Blockcopolymer mit harten Segmenten aus
Polyamidbestandteilen und weichen Segmenten aus
Polyetherbestandteilen, wobei die faserige Filzschicht aus mehreren Lagen
besteht, von denen die äußerste Lage die aus dem
Polyamid-Blockcopolymer bestehenden Fasern und eine innere Lage
Polyamidfasern aufweisen.
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Bei der vorliegenden Erfindung haben wir die Verwendung
dehnbarer Fasern in einem Nadelfilz zur Papierherstellung
überprüft, mit einem Trägergewebe, das auf einer oder beiden
Oberflächen mit einer faserigen Filzschicht abgedeckt und mit
dieser durch Vernadelung vereinheitlicht ist, aber wir mußten die
vorstehend erläuterten Probleme erfahren.
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Dann wurden in der vorliegenden Erfindung die faserige
Filzschicht und/oder das Trägergewebe aus Fasern oder Filamenten
aus einem Polyamid-Blockcopolymer hergestellt, insbesondere
aus Fasern oder Filamenten aus einem Blockcopolymer bestehend
aus harten Segmenten aus Polyamid und weichen Segmenten aus
Polyetherbestandteilen und mit einem bestimmten Feinheitsgrad
und einem bestimmten Durchmesser. Als Ergebnis ergab sich ein
Filz gemäß der vorliegenden Erfindung, der in einer Preßpartie
einer Papierherstellungsmaschine eine exzellente
Druck-Elastikregenerierung aufweist. Als Folge hiervon bleibt die Filz
dicke auch dann erhalten, wenn der Filz hunderte oder tausende
Male gepreßt wurde. Der Filz weist eine hohe Energieabsorption
gegen Deformierung sowie eine verbesserte Haltbarkeit auf. Die
Druckverteilung des Filzes läßt sich gleichmäßig aufrecht
erhalten, um den Abdruck von Filzmarkierungen (Markierungen, die
durch ungleichen Wassergehalt oder ungleiche Dicke
hervorgerufen werden) und Vibrationen der Preßrollen der Papiermaschine
zu vermeiden. Der Filz gemäß der vorliegenden Erfindung behebt
die Herstellungsschwierigkeiten wie zum Beispiel beim Nadeln
herkömmlicher Elastikfasern und bei der Aufrechterhaltung der
Filzeigenschaften.
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In der Vergangenheit wurden bei längerem Gebrauch des Filzes
die auf seiner Oberfläche befindlichen Fasern durch Reibung
abgerissen, wobei die abgebrochenen separierten Fasern auf der
Oberfläche des nassen Papierblattes festklebten, wenn der Filz
mit dem nassen Papierblatt zwischen den Preßrollen in Kontakt
kam. Die separierten Fasern wanderten zur Drucktypenseite zum
Bedrucken des Papierblattes, und ihre Abdrücke wurden bei
jedem Druckumlauf auf die Papierblätter übertragen. Dies stellte
beim Drucken ein ernsthaftes Problem dar. Gemäß der
vorliegenden Erfindung absorbieren jedoch die im Filz verwendeten,
vorstehend erwähnten Polyamid-Blockcopolymer-Fasern die von einer
momentanen Zugbeaufschlagung zwischen dem Filz und den Rollen
erzeugte Kraft aufgrund ihrer hohen Energieabsorption. Die
Fasern werden lediglich gestreckt ohne zu brechen. Es wird
somit der überraschende Effekt erzielt, daß keine Fasern
abgerissen und von der Oberfläche des Filzes separiert werden.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Figuren 1 und 2 zeigen schematische Darstellungen von Filzen
zur Papierherstellung gemäß der Erfindung.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend genauer unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
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In einem genadelten Filz 1 zur Papierherstellung gemäß den
Figuren 1 und 2 wiesen die faserigen Filzschichten 2 Fasern
aus Polyamid-Blockcopolymer auf. In diesen Zeichnungen sind
Nadeln mit dem Bezugszeichen 3 und ein Trägergewebe mit dem
Bezugszeichen 4 gekennzeichnet.
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Die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendeten
Polyamid-Blockcopolymere sind Blockcopolymere mit harten Segmenten aus
Polyamiden wie zum Beispiel Nylon 6, Nylon 66, Nylon 11 und
Nylon 12, sowie aus weichen Segmenten aus
Polyetherbestandteilen.
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Beispiele für die die harten Segmente bildenden Polyamide
umfassen Polykondensationsprodukte aus Dicarbonsäuren wie zum
Beispiel Terephthalsäure, Isophthalsäure, Oxalsäure,
Adipinsäure, Sebacinsäure und 1,4-Cyclohexyldicarbonsäure und
Diamine wie zum Beispiel Ethylendiamin, Pentamenthylendiamin,
Hexamethylendiamin, Decamethylendiamin, 1,4-Cyclohexyldiamin und
m-Xylylendiamin; Polymerisationsprodukte zyklischer Lactame
wie zum Beispiel Caprolactam und Laurolactam;
Polykondensationsprodukte von Aminocarbonsäuren wie zum Beispiel
Aminoheptylsäure, Aminononansäure und Aminoundecansäure; und
Copolymerisationsprodukte der vorstehend genannten zyklischen Lactame,
Dicarbonsäuren und Diaminen.
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Für die die weichen Segmente bildenden Polyetherbestandteile
werden als Ausgangsmaterialien Diamine verwendet, die durch
die folgende generelle Formel dargestellt sind:
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wobei a, b, d und f ganzzahlig von zumindest 2, vorzugsweise 2
bis 4, e ganzzahlig von 2 bis 30 und c ganzzahlig zwischen 2
und 30 sind.
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Beispiele derartiger Diamine umfassen Mischungen von Bis-(3-
aminopropyl)-polytetrahydrofuran, dargestellt durch die
folgende generelle Formel:
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wobei e ganzzahlig zwischen 2 und 3, vorzugsweise 6 bis 30
ist, und Bis-(3-aminopropyl)-polypropylenoxid dargestellt
durch die folgende generelle Formel:
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wobei e ganzzahlig zwischen 2 und 30 ist.
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Es können auch Polyetherglykole verwendet werden wie zum
Beispiel Polyoxypropylenglykol und Polyoxytetramethylglykol.
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Diese Polyamid-Blockcopolymere werden üblicherweise
hergestellt durch Kondensationsreaktion der vorstehend genannten
Verbindungen, die die Polyamidkomponenten mit den vorstehend
genannten polyether-enthaltenden Diaminen und Dicarbonsäuren
bilden. Die vorstehend genannten Polyetherblöcke sind
vorzugsweise in einem Verhältnis von 8 bis 60 Gew.% enthalten. Liegt
der Gehalt an Polyetherblöcke unter 8 Gew.%, wird der
elastische Deformationsgrad des Filzes verringert, und es wird
deshalb schwierig, die Ziele der vorliegenden Erfindung zu
erreichen. Wenn auf der anderen Seite dieser Gehalt 60 Gew.%
übersteigt, wird die Festigkeit des Filzes verringert, während der
Betrag der elastischen Deformation zu stark erhöht wird. In
diesem Fall wird es schwierig, den Fasern eine Kräuselung zu
verleihen (zum Kräuseln der Fasern zur Erleichterung des
Karden und dergleichen), und die Filzherstellung wird schwierig.
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Die für die Herstellung der Polyamid-Blockcopolymeren
verwendeten Dicarbonsäuren umfassen die als Rohmaterial für die oben
genannten, die harten Segmente bildenden Polyamidharze,
erläuterten Dicarbonsäuren, dimerisierte Fettsäuren mit 36
Kohlenstoffen, Mischungen aus polymerisierten Fettsäuren, die
grundsätzlich die dimerisierten fettigen Säuren enthalten und eine
Mischung dargestellt durch folgende Formel:
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Die erfindungsgemäßen, aus den vorstehend beschriebenen
Polyamid-Blockcopolymeren bestehenden Fasern weisen nicht die
Elastizität von Spandexfasern auf. Jedoch haben die
erfindungsgemäßen Fasern eine Elastizität vergleichbar mit anderen aus
Polyamid hergestellten Fasern und haben eine Bruchdehnung von
80 bis 100 %.
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Werden Fasern aus den vorstehend beschriebenen
Polyamid-Blockcopolymeren verwendet, dann erholen sich die Fasern nahezu
vollständig durch Wegnahme der Belastung, nachdem eine
ursprüngliche Dehnung von 15 bis 20 % erzeugt wurde. Somit weist
der diese Fasern aufweisende Filz Verbesserungen hinsichtlich
seiner Elastizität und verschiedener anderer Effekte auf, die
vorstehend und nachfolgend beschrieben sind. Andererseits
weisen beim Herstellungsverfahren des Filzes die Fasern eine
Plastizität auf, die der der üblichen Polyamidfasern in dem
Nadelungsverfahren nahekommt, bei dem die Fasern unter
Krafteinwirkung auf mehr als 20 % gedehnt werden. Werden also die
Fasern gedehnt durch Zusammenpressen der Fasern durch Nadeln in
Abwärtsrichtung des Filzes während der Nadelung, erholen sich
die Fasern nicht leicht. Daher tritt nicht der Nachteil auf
hinsichtlich der Schwierigkeit, die Filzdichte durch Nadelung
zu erzielen.
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Im Filz-Trägergewebe sind die Fasern innerhalb einer Ebene des
Filzes angeordnet. Hieraus ergibt sich, daß Elastizität gegen
Druck in Durchmesserrichtung der Fasern benötigt wird. Auch in
diesem Fall weisen die aus Polyamid-Blockcopolymeren
bestehenden, in der vorliegenden Erfindung verwendeten Fasern eine
extrem hohe Elastizität in einer Preßregion zwischen den
Preßrollen während der Papierherstellung auf.
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Diese spezifischen, beim Dehnen und Zusammendrücken der Fasern
vorhandenen Charakteristika basieren darauf, daß die
Dehnungsrückkehr der Polyamid-Blockcopolymere etwa 60 % (JIS K6301)
beträgt, wenn ihre Shore-D-Härte 680 beträgt und somit
signifikant hoch ist im Vergleich zu der der Polyurethanelastomere
aus Esterserien oder Lactonserien mit 35 bis 40 % (JIS K6301),
wenn die Shore-D-Härte der Polyurethanelastomere 65 ± 3º
beträgt.
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Die erfindungsgemäßen Fasern oder Filamente können als aus
Polyamid-Blockcopolymeren bestehende Fasern oder Filamente
zusammen mit anderen Polyamidharzen verwendet werden.
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Ein Beispiel für derartige Polyamide umf aßt
Polykondensationsprodukte von Dicarbonsäuren wie zum Beispiel Terephthalsäure,
Isophthalsäure, Oxalsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure und
1,4-Cyclohexyldicarbonsäure und Diamine wie zum Beispiel
Ethylendiamin, Pentainethylendiamin, Hexamethylendiamin,
Decamethylendiamin, 1,4-Cyclohexyldiamin und m-Xylylendiamin;
Polymerisationsprodukte zyklischer Lactame wie zum Beispiel
Caprolactam und Laurolacton; Polykondensationsprodukte von
Aminocarbonsäuren wie zum Beispiel Aminohepthylsäuren,
Aminononansäuren und Aminoundecansäure; und Copolymerisationsprodukte der
oben genannten zyklischen Lactame, Dicarbonsäuren und
Diaminen. Von diesen Polyamiden umfassen Beispiele bevorzugter
Polyamide Nylon 6, Nylon 11, Nylon 12, Nylon 610, Nylon 612,
Nylon 6/610 und Nylon 6/66. Nylon 12 wird durch folgende
Formel dargestellt:
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H-[NH-(CH&sub2;)&sub1;&sub1;-CO]a-OH
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Erfindungsgemäß werden nur die aus den obigen
Polyamid-Blockcopolymeren bestehenden Fasern in der faserigen Filzschicht
und/oder dem Trägergewebe des Filzes verwendet. Jedoch können
aus anderen Polyamidharzen wie zum Beispiel Nylon 66, Nylon 6,
Nylon 11, Nylon 12 und Nylon-Copolymere bestehende Fasern in
Kombination mit den Polyamid-Blockcopolymerfasern benutzt
werden. Dementsprechend können aus Polyamid-Blockcopolymer von
beispielsweise 70 Gew.% bestehende Fasern und Filamente als
Hauptbestandteil gemischt werden mit Fasern und Filamenten aus
obigem Polyamid mit beispielsweise 30 Gew.%.
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Für die in der faserigen Filzschicht verwendeten Polyamid-
Blockcopolymerfasern ist ein Feinheitsgrad von 4 bis 50 Denier
geeignet zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgaben
hinsichtlich der Verbesserung der Filzdichte (dreidimensionales
Verwirren der Fasern) durch Nadelung, Erhöhung der Druck-Elastik-
Rückstellung, Aufrechterhaltung der Filzdicke durch die
gleichmäßige Druckverteilung und gute Erholung des Filzes,
Verbesserung der Haltbarkeit und Vermeidung des Auftretens von
Markierungen beim Drucken, unter Berücksichtigung der zum
Faserbruch erforderlichen Energie. Die faserige Filzschicht des
erfindungsgemäßen Filzes kann als Hauptbestandteil aus Fasern
aus Polyamid-Blockcopolymer bestehen und aus den vorstehend
genannten Fasern aus anderem Polyamidharz als dem Polyamid-
Blockcopolymer.
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Ferner kann die faserige Filzschicht aus Fasern aus Polyamid-
Blockcopolymeren als Hauptbestandteil und aus anderen Fasern
bestehen, wie sie im Stand der Technik für Filze Verwendung
finden.
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Weist die faserige Filzschicht 2 erfindungsgemäß eine in Figur
2 dargestellte Doppellagenstruktur auf, kann die äußerste Lage
(die Oberflächenlage) aus einem Faserflor aus
Polyamid-Blockcopolymer oder dem gemischten Flor aus
Polyamid-Blockcopolymerfasern und den anderen Polyamidfasern bestehen, während die
Innenlage aus einem Flor aus üblichen Fasern besteht wie zum
Beispiel anderen Polyamidfasern. Ebenfalls können alle Lagen
aus dem vorstehend beschriebenen gemischten Flor bestehen.
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Das Trägergewebe 4 wird gebildet als Einzellage oder aber
durch Mehrfachlagen durch Verwendung von Garnen wie zum
Beispiel synthetischen Monofilamentgarnen und Multifilamentgarnen
wie Kettgarnen und/oder Schußgarnen. Früher wurden für die
vorstehend genannten Garne bisweilen elastische Polyurethan-
Faser-(Spandex)Garne verwendet. Erfindungsgemäß besteht jedoch
das Trägergewebe 4 aus Garnen, die aus
Polyamid-Blockcopolymerfasern hergestellt sind. Im Trägergewebe sind vorhanden
Wollgarne aus Polyamid-Blockcopolymerfasern mit 4 bis 50
Denier, Polyamid-Blockcopolymer-Multifilamentgarne, deren
Filamente jeweils einen Feinheitsgrad von 40 bis 50 Denier
aufweisen oder aber Polyamid-Blockcopolymer-Monofilamentgarne mit
einem Durchmesser von 0.1 bis 0.8 mm. Verwendet werden können
gemischte verzwirnte Garne oder gemischte Wollgewebe aus
Polyamid-Blockcopolymer-Fasergarnen sowie die anderen Polyamid-
Fasergarne und/oder die üblichen Fasergarne bis auf die
Polyamidfasern.
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Der Feinheitsgrad oder der Durchmesser der im Trägergewebe
verwendeten Garne kann ausgewählt werden unter
Berücksichtigung der Breite einer Papierherstellungsmaschine, der
Papierherstellungsgeschwindigkeit, dem Auspreßdruck, der Papierart
sowie der durch Abstand oder dergleichen verursachten
Verschmutzung. Liegt bei der Verwendung von Monofilamentgarnen
deren Durchmesser unter 0.1 mm, werden die Filze zu weich, da
die Garne aus Materialien hoher Elastizität bestehen.
Hierdurch wird der Filz hinsichtlich seiner Dimensionsstabilität
verringert und kann leichter verschmutzen. Beträgt hingegen
der Durchmesser mehr als 0.8 mm, wird das gewebte Trägergewebe
rauh, so daß das Trägergewebe bei Verwendung des Filzes auf
dem Papier Markierungen hinterläßt. Der Durchmesser des
Monofilaments sollte daher im Bereich von 0.1 bis 0.8 mm liegen.
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Zur Unterdrückung der Vibration der Papierherstellungsmaschine
ist es zweckmäßig, wenn das für den Filz benutzte Trägergewebe
als solches glatt ist. In dieser Hinsicht bilden Polyamid-
Blockcopolymer-Monofilamentgarne an den Schnittpunkten der
Garne aufgrund ihrer leichten Biegbarkeit glatte Buckel.
Demnach lassen sich glatte Oberflächen des Filzes leicht
erreichen.
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Diese Polyamid-Blockcopolymerfasern dehnen sich jedoch leicht,
so daß es wünschenswert ist, die Polyamid-Blockcopolymerfasern
als Garne in Breitenrichtung des Trägergewebes zu verwenden,
um Maßbeständigkeit sicherzustellen. Um bei mehrlagigen
Trägergeweben wie zum Beispiel doppel- und dreifachlagigen
Geweben Maßbeständigkeit sicherzustellen, können die
Polyamid-Blockcopolymerfasern in der obersten Lage verwendet werden, wo
Glätte erforderlich ist, während übliche Fasern, wie zum
Beispiel andere Polyamidfasern in den inneren Lagen verwendet
werden können, wobei die äußerste Lage eines mehrlagigen
Trägergewebes frei ist von einem Dehnungsproblem. Es ist deshalb
inoglich, die Polyamid-Blockcopolymerfasern sowohl in Lauf- als
auch in Breitenrichtungen des Trägergewebes zu verwenden.
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Als erfindungsgemäßes Beispiel wurde ein Filz hergestellt mit
faserigen Filzschichten bestehend zu 70 Gew.% aus Fasern aus
einem Polyamid-Blockcopolymer und 30 Gew.% aus üblichen
Filzfasern aus Nylon 66.
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Dieser Filz wurde auf einer Hochgeschwindigkeitspapiermaschine
als Vergleichsbeispiel mit einem Filz verglichen, dessen
faserigen Filzschichten zu 100 Gew.% aus üblichen Filzfasern aus
Nylon 66 bestehen. Es ergab sich, daß der erfindungsgemäße
Filz selbst nach 500.000 Pressungen weich war, während die
Weichheit des Vergleichsfilzes mit zunehmender Anzahl von
Pressungen graduell noch vor Erreichen von etwa 500.000
Pressungen verringert war, wobei die Druckverteilung auch
ungleichmäßig wurde.
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Demnach ist der erfindungsgemäße Filz hervorragend
hinsichtlich der Druck-Elastik-Erholung in einer Pressenpartie einer
Papiermaschine. Als Folge hiervon bleibt die Filzdicke auch
nach zahlreichen Pressungen unverändert.
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Außerdem weist der Filz gegen Defomierungen eine hohe
Energieabsorptioin sowie eine verbesserte Haltbarkeit auf.
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Der erfindungsgemäße Filz ähnelt hinsichtlich seiner hohen
Druck-Elastik-Erholung einem aus Wolle gewebten Filz.
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Die Festigkeit der erfindungsgemäß verwendeten
Polyamid-Blockcopolymerfasern ist doppelt so groß wie die von Wolle (etwa
1.5 g/d), und ihre Dehnung ist ebenfalls inehr als dreimal so
groß wie die von Wolle. Der erfindungsgemäße Filz weist daher
eine hohe Energieabsorption gegen eine Deformation sowie eine
verbesserte Haltbarkeit auf. Seine Eigenschaften sind
vergleichbar denen von Wolle, und seine Lebensdauer ist stark
verlängert.
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Die Polyamid-Blockcopolymerfasern gemäß der Erfindung weisen
eine Reißfestigkeit von 3 g/d und eine Bruchdehnung von 80 bis
100 % auf. Im Gegensatz hierzu haben die vorbekannten
Polyamidfasern eine Reißfestigkeit von 3 bis 4 g/d und eine
Höchstzugkraft-Dehnung von 40 bis 50 %. Dementsprechend ist die zum
Bruch der Polyamid-Blockcopolymerfasern erforderliche Energie
sehr hoch im Vergleich zu der der vorstehend genannten, zum
Stand der Technik gehörenden Fasern. Der erfindungsgemäße Filz
erleichtert das Karden und Nadeln, was init den zum Stand der
Technik gehörenden gummielastischen Fasern schwierig war.
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Früher wurden bei langanhaltender Filzbenutzung die Fasern auf
seiner Oberfläche durch Reibung abgerissen; die gebrochenen,
separaten Fasern klebten an der Oberfläche des nassen
Papierblattes, wenn der Filz zwischen den Preßrollen mit dem nassen
Papierblatt in Kontakt kam. Diese separierten Fasern gelangten
auf die Drucktypenseite beim Bedrucken des Papierblattes, und
ihre Markierungen wurden auf die Papierblätter beim Druck
übertragen. Erfindungsgemäß absorbieren jedoch die vorstehend
genannten, in dem Filz verwendeten
Polyamid-Blockcopolymerfasern die zwischen dem Filz und den Rollen durch zeitweise
Zugreibung induzierte Kraft und zwar aufgrund ihrer hohen
Energieabsorption. Die Fasern werden somit lediglich gedehnt nicht
aber gebrochen. Als überraschender Effekt ist festzustellen,
daß keine Fasern abgerissen und von der Filzoberfläche
getrennt werden.