DE676684C - Reibungskupplung als Schalteinrichtung fuer Zahnraederwechselgetriebe - Google Patents
Reibungskupplung als Schalteinrichtung fuer ZahnraederwechselgetriebeInfo
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- DE676684C DE676684C DER93286D DER0093286D DE676684C DE 676684 C DE676684 C DE 676684C DE R93286 D DER93286 D DE R93286D DE R0093286 D DER0093286 D DE R0093286D DE 676684 C DE676684 C DE 676684C
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16D—COUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
- F16D45/00—Freewheels or freewheel clutches combined with automatic clutches
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Description
R93286 X
Es sind Schaltgetriebe bekannt, bei denen verschiedene Übersetzungsstufen zwischen die
treibende Welle und die angetriebene Welle wahlweise in der Art eingeschaltet werden
können, daß beim Umschalten von einer Getriebestufe auf eine andere keine Unterbrechung
der Kraftübertragung erfolgt. Bei einer bekannten Bauart dieser Getriebe wird diese Wirkung dadurch erreicht, daß beim
Einschalten einer neuen Getriebestufe die Kupplung der bisherigen' Stufe unverändert
gelassen wird und zunächst eine weitere Kupplung zur Herstellung der neuen Übersetzungsstufe eingerückt wird; sobald das zweite Ge-
triebe die Kraftübertragung aufgenommen hat, wird selbsttätig die Kupplung in dem
vorher wirksamen Getriebe ausgeschaltet. Wird aber die zweite zugeschaltete Kupplung
wieder ausgerückt, so· nimmt das erste Getriebe die Kraftübertragung ebenfalls selbsttätig
und unterbrechungslos wieder auf. Zur Vermeidung der Unterbrechung der Kraftübertragung
ist also die Anwendung von selbsttätig schaltenden Kupplungen notwendig.
Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, eine für derartige Getriebe besonders geeignete
Reibungskupplung zu schaffen, die sich durch einen besonders einfachen Aufbau auszeichnet
und eine Vielzahl von Wirkungsmöglichkeiten zuläßt. Die Erfindung besteht darin,
daß die zwei Kupplungsteile, zwischen denen die die Kupplung bewirkenden Reibungsflächen liegen, in der Weise beweglich angeordnet
sind, daß jeder der beiden Teile für sich im Sinne des Schließens und öffnens der
Kupplung zwischen zwei Grenzstellungen verschiebbar ist, wobei der eine Kupplungsteil
willkürlich durch eine von außen zu betätigende Steuerung bei allen Betriebszustand«!
in die Kuppelstellung oder aus dieser bewegbar ist, während sich der andere selbsttätig
in die eine seiner beiden Grenzlagen, die der Kuppel- und Entkuppelstellung entsprechen,
in Abhängigkeit von der Richtung des auf ihn einwirkenden Drehmomentes einstellt. Da
jeder der Teile somit zwei Schaltstellungen einnehmen kann, ergeben sich zunächst vier
Möglichkeiten für die gegenseitige Stellung, deren Bedeutung sich aus der folgenden Übersicht
ergibt:
i> der selbsttätig bewegliche Kupplungsteil
bewegt sich in die Öffnungsstellung:
a) wenn der handbediente Teil gleichzeitig in· der Schließlage steht, so bewirkt die genannte
Bewegung ein volles Öffnen der Kupplung,
b) wenn der handbediente Teil gleichzeitig in der Öffnungslage steht, so bewirkt die genannte
Bewegung, daß die Kupplung auch von Hand nicht geschlossen werden kann j
676 G84
2. der selbsttätig bewegliche Kupplungsteil bewegt sich in die Schließstellung:
a) wenn der handbediente Teil gleichzeitig in g der Schließlage steht, so bewirkt die genannte Bewegung ein volles Schließen der
Kupplung,
b) wenn der handbediente Teil gleichzeitig in der Öffnungslage steht, so bewirkt die
genannte Bewegung, daß die Kupplung von Hand geschlossen werden kann.
Diese vier Möglichkeiten kennzeichnen in ihrer Gesamtheit die vorteilhafte Wirkungsweise
der neuen Kupplung. Dabei ist noch hervorzuheben, daß durch die Beschränkung der Beweglichkeit des selbsttätig beweglichen
Teiles auf einen Weg zwischen zwei Grenzstellungen die Bewegung des handbedienten
so Teiles in jedem beliebigen Betriebszustande
frei erfolgen kann, also auch unabhängig von dem von der Kupplung jeweils übertragenen
Drehmoment.
Die Schaltmöglichkeiten sind im übrigennicht
«Γ) auf die vier in der vorstehenden Aufstellung
aufgezähltenMöglichkeitenbeschränkt.sondern können noch zusätzlich erweitert werden, da
der handbediente Teil nicht daran gebunden ist, eine von zwei bestimmten Stellungen einzunehmen,
sondern gegebenenfalls noch eine weitere Schaltstellung erhalten kann. Außer der Öffnungslage und der normalen Schließlage
kann nämlich noch eine dritte Lage vorgesehen werden, die als Blocklage bezeichnet
werden kann und die erreicht wird, wenn der handbediente Kupplungsteil über die normale
Schließlage hinaus noch weiter im Schließsinne gerückt wird, so daß der selbsttätig bewegte
Kupplungsteil in seine Endlage gedrückt und damit in seiner Bewegungsfreiheit
gehindert wird. Bei der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele werden die Vorteile
dieser Möglichkeit noch besonders behandelt.
In baulicher Hinsicht ist der geschilderte Aufbau der Kupplung besonders einfach und
übersichtlich und daher auch von hoher Betriebssicherheit. Die Kupplung besteht nämlich
im wesentlichen lediglich aus dem durch eine äußere Steuerung betätigten Teil, dem
damit zusammenwirkenden zweiten Teil, einer Bewegungsvorrichtung für diesen Teil und
schließlich aus einer Vorrichtung, aus welcher die für die Bewegung des zweiten Teiles erforderliche
Kraft abgeleitet wird. Die letztgenannte Vorrichtung wird zweckmäßig in der Weise ausgebildet, daß in das Getriebe
ein Zwischenstück eingeschaltet wird, welches eine in beiden Richtungen durch feste Anschlage
begrenzte relative Bewegung bei einem Wechsel in der Richtung des Kraftflusses ausführt. Je nachdem, an welcher
Stelle des Getriebes diese Vorrichtung eingeschaltet wird, läßt sich ein Ausschalten der
Kupplung herbeiführen, wenn durch das Zuschalten einer zweiten Übertragung eine höhere Geschwindigkeit der angetriebenen
Welle oder eine Umkehr in der Drehrichtung oder eine sonstige Änderung herbeigeführt
wird. Für die Kupplung ist also eine so große Zahl von Anwendungsmöglichkeiten
gegeben, wie sie mit den bisher bekannten Konstruktionen nicht erreichbar waren.
In den anliegenden Zeichnungen ist die Erfindung
durch eine Anzahl von Ausführungsbeispielen schematisch veranschaulicht; aus
diesen Zeichnungen ergeben sich weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes.
Abb. ι und 2 zeigen eine Ausführungsform der Kupplung in einem Getriebe mit zwei
Geschwindigkeitsstufen, wobei die Kupplung selbsttätig ausgerückt wird, sobald die höhere
Geschwindigkeitsstufe eingeschaltet wird; es handelt sich also hier um eine Überholungskupplung.
Abb. 3 zeigt die Kupplung in einem Wendegetriebe, bei welchem das selbsttätige Ausrücken
der Kupplung erfolgt, sobald durch das Zuschalten eines weiteren Getriebes eine Umkehrung der Drehung der angetriebenen
Welle herbeigeführt wird; es handelt sich also um eine Umkehrkupplung.
Abb. 4 zeigt eine Ausführungsform der Kupplung als Überholungskupplung, bei weleher
die Verbindung zwischen den gekuppelten Teilen nach dem selbsttätigen Ausschalten
der Kupplung durch eine von außen erfolgende zusätzliche Steuerbewegung wieder hergestellt
werden kann.
Abb. 5, 6 und 7 zeigen eine Überholungskupplung, welche so ausgebildet ist, daß das
selbsttätige Ausschalten beim Überholen in * beiden Drehrichtungen erfolgt.
Zu dem Aufbau und der Wirkungsweise der dargestellten Kupplungen ist im einzelnen
folgendes auszuführen.
In Abb. ι ist ein Schnitt durch das Getriebe und die Kupplung dargestellt. Mit α ist die
antreibende Welle bezeichnet, also die vom no Motor herkommende Welle, mit b die angetriebene
Welle, die zu der angetriebenen Maschine führt. Die Verbindung zwischen
den beiden Wellen kann entweder durch die auf der Welle α befindliche Kupplung über
die Zahnräder c und d hergestellt werden oder durch die Zahnräder e, f, g, c, d über die Vorgelegewelle
h. Die Welle α ist in den beiden Lagern a1 und ar gelagert und trägt die erste
Kupplungshälfte i, welche die Drehbewegung der Welle zwangsläufig mitmachen muß,
jedoch in der Richtung der Wellenachse ver-
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schiebbar ist. Die Verschiebung erfolgt durch einen Führungsring i1, in welchen eine Führungsgabel
r eingreift; diese Gabel ist als doppelarmiger Hebel ausgebildet; eine Bewegung des äußeren Endes t'3 bewirkt also
eine entsprechende Bewegung der Kupplungshälfte. Die Kupplungshälfte % arbeitet mit
ihrer konischen Außenseite mit einem entsprechenden Reibungskonus des zweiten
ίο Kupplungsteiles k zusammen. Dieser Kupplungsteil
ist auf einer die Welle umschließenden Hülse k1 in der Längsrichtung verschiebbar,
jedoch gegen Verdrehung so gesichert, daß beide Teile zwangsläufig miteinander
umlaufen müssen. An die Hülse ¥ schließt sich ein weiterer auf der Welle α frei drehbarer
Teil k2 an; die beiden Teile k1 und Ir
sind durch Mitnehmer ks und k* so miteinander
gekuppelt, daß bei einer Drehung zwar ein gegenseitiges Mitnehmen der Teile erfolgt,
daß aber eine Relativbewegung zwischen den beiden Teilen durch ein entsprechendes
Spiel zwischen den Mitnehmern k3 und /e4 möglich ist. In Fig. 2 ist in einem
Schnitt die Ausbildung der Mitnehmer gezeigt, so daß ihre Wirkungsweise daraus ohne
weiteres erkennbar ist. Der Teil k2 hat an seinem äußeren Rand einen rohrförmigen
Fortsatz, welcher eine Innenverzahnung m besitzt. In diese Verzahnung greifen Zahnräder
η ein, welche in dem Teil k1 drehbar
gelagert sind und an ihrem Ende ein steiles Schraubengewinde 0 tragen, welches mit ent-'
sprechenden Muttern in dem Teil k zusammenarbeitet. Zwischen den Teilen k und k1
ist eine Feder p angebracht, welche so stark ist, daß sie die Teile k und k1 unter Drehung
der Schrauben 0 auseinanderbewegen kann. Die Schraubengänge der Schraube 0 sind
also so steil, daß die Schraube nicht selbstsperrend wirkt. Die Vorgelegewelle h ist in
den Lagern h1 und h2 gelagert; das Zahnrad /
läuft lose auf dieser Welle und trägt eine Kupplungshälfte, welche mit einer mit der
Welle umlaufenden Kupplungshälfte f zusammenarbeiten kann. Das Einschalten der
Kupplung erfolgt durch die Gabel /3 durch eine entsprechende Verschiebung des Gabelendes
/4. Das Zahnrad g ist mit der Vorgelegewelle fest verbunden. Die Wirkungsweise
der Kupplung ergibt sich bei dem in Abb. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel folgendermaßen.
Nach dem Anlassen des Motors wird die Kupplung i bis k eingerückt,
indem der Stellhebel i2 in die gezeichnete Stellung gebracht wird. Die Kraftübertragung
erfolgt dann von α über die Kupplung und die Zahnräder c und d. Wird nun die Kupplung
/ bis f- zugeschaltet, der Hebel /3 also
aus der gezeichneten Stellung in die entgegengesetzte Lage gedreht, so wird das Zahnrad c
durch die Räder e, f, g schneller angetrieben, als es dem Antriebe durch die Kupplungshälfte k entspricht. Dementsprechend verschiebt
sich der Teil k2 gegenüber dem Teil k1
um das zwischen den Mitnehmern F und k4
vorhandene Spiel. Durch die Verzahnung m werden dabei die Zahnräder η in Drehung
versetzt; durch die Schrauben 0 wird dabei der Teil k an den Teil k1 herangezogen, die
Kupplung zwischen i und k wird dabei also aufgehoben, und zwar ist die Kupplung vollständig
gelöst, sobald die Relativbewegung zwischen den beiden Teilen k1 und k2 beendet
ist. Durch die geschilderte Anordnung wird also erreicht, daß die Welle b mit höherer Geschwindigkeit
angetrieben wird, ohne daß eine Unterbrechung der Kraftübertragung eintritt, denn es wird zunächst eine höhere Stufe eingeschaltet
und dann erst die bestehende Verbindung zwischen α und b gelöst; die Lösung
erfolgt dabei selbsttätig so, daß keine Störung dadurch eintritt, daß die beiden Stufen
für eine kurze Zeit gleichzeitig eingeschaltet sind. Zum Übergang auf die niedrigere Geschwindigkeitsstufe
ist es lediglich erforderlich, die Kupplung/ bis f wieder zu lösen,
den Hebel f also in die in Abb. 1 gezeichnete
Stellung zu bringen. Wenn dann das Zahnrad c nicht mehr von dem Zahnrad g angetrieben
wird, so tritt durch die Wirkung der Feder p wieder eine Relativbewegung zwischen
den beiden Teilen k1 und k2 ein; durch diese
Relativbewegung werden die Schrauben 0 um einen entsprechenden Betrag gedreht, bis die
Mitnehmer k3 und £4 wieder aneinanderliegen.
Dann ist der Teil k mit seiner Reibungsfläche mit dem Teil i gekuppelt, und zwar ist
die Kupplungskraft dabei weitgehend unabhängig von der Größe des übertragenen Drehmoments,
da eine Erhöhung des Drehmoments infolge der Anschläge k3 und £4 keine Weiterbewegung
des Teiles k im Kupplungssinne auslösen kann. Auch bei Übertragung sehr hoher Drehmomente ist dadurch ein weiches i°5
und stoßfreies Arbeiten der Kupplung, gegebenenfalls unter zeitweiligem Gleiten, gesichert.
Durch eine Bewegung des Steuerhebels i2 kann dann auch die Kupplung zwischen
i und k wieder gelöst werden und die erste Geschwindigkeitsstufe ebenfalls ausgeschaltet
werden.
Das in Abb. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel weist gegenüber dem Beispiel nach
Abb. ι und 2 im wesentlichen zwei Unterschiede auf. Zunächst ist zwischen den beiden
Teilen i und k keine konische Reibungskupplung, sondern eine Lamellenreibungskupplung
eingeschaltet. Die inneren Lamellen drehen sich zusammen mit dem auf der Welle a befestigten
Körper α3, die äußeren Lamellen zusammen mit dem Körper k. Grundsätzlich be-
steht aber kein Unterschied zwischen der Kupplung nach Abb. i, denn das Äneinanderpressen
der Lamellen geschieht durch das Zusammenwirken der beiden Preßkörper i und k,
welche beide beweglich sind; der Preßkörper i wird durch eine von außen betätigte Steuerung
verschoben, der Körper k dagegen selbsttätig in der bereits beschriebenen Weise. Der
zweite Unterschied besteht darin, daß die Relativbewegung zwischen den beiden Körpern
k1 und k'2 in einer andern Weise erzeugt
wird als bei dem vorhergehenden Beispiel. Der Körper k1 ist nämlich außen mit Zähnen
versehen und arbeitet mit dem lose auf der Vorgelegewelle sitzenden Rade g zusammen.
Der Antrieb der Vorgelegewelle h erfolgt von dem Zahnrad e aus über ein Zahnrad /ä. Wird
also die Kupplung g bis g2 eingerückt, so erfolgt eine Umkehr in der Bewegungsrichtung
des Rades k1 und damit die Relativbewegung
zwischen den Teilen k1 und k~, durch welche
der Preßkörper k zurückgezogen und die Lamellenkupplung gelöst wird. Diese Ausführungsform
der Kupplung bzw. des Getriebes kann zweckmäßig beim Antrieb von Werkzeugmaschinen
mit hin und her gehender Bewegung Anwendung finden, insbesondere dann, wenn auf die genaue Einhaltung eines
bestimmten Umkehrpunktes besonderer Wert gelegt werden muß. Es ist noch zu bemerken,
daß die in den Abb. 1 und 3 eingezeichneten Kupplungen / bis /2 und g bis g2 lediglich der
Übersichtlichkeit halber als Klauenkupplungen gezeichnet sind. Es ist in vielen Fällen
empfehlenswert, auch an dieser Stelle Reibungskupplungen zu verwenden. Die in Abb. 3
angebrachten Bezeichnungen entsprechen im - übrigen der für Abb. 1 gegebenen Erläuterung,
so daß sich eine nochmalige Erklärung erübrigt.
In Abb. 4 ist weiterhin eine Ausführungsform einer Überholungskupplung dargestellt,
bei welcher das selbsttätige Ausschalten der Kupplung beim Überholungsvorgang ünwirksam
gemacht werden kann. Im Aufbau ist die Kupplung im wesentlichen ähnlich der Kupplung
nach Abb. 1, jedoch ist auch hier an Stelle der konischen Reibungskupplung eine
Lamellenkupplung gezeichnet. Ferner ist die Vorrichtung zur Erzeugung der Relativbewegung
und zur Übertragung der Bewegung auf die Kupplung wesentlich vereinfacht. Die
beiden Teile k und k2 sind nämlich unmittelbar
durch ein steiles Schraubengewinde fes miteinander verbunden. Dieses Schraubengewinde
läßt eine begrenzte Relativbewegung in der Drehrichtung zwischen den Teilen k
und k2 genau so zu wie es durch die Anschläge
ks und fe4 gemäß Abb. 2 erreicht wird;
mit der Relativbewegung selbst ist aber unmittelbar die Verschiebung des Teilest in
Richtung der Längsachse zum Kuppeln oder Entkuppeln verbunden. Die gleiche Wirkung
wird also in bedeutend einfacherer Weise erreicht. Auch hier ist die Beweglichkeit zwisehen
den Teilen fe und /ea durch feste Anschläge
begrenzt, so daß die Größe des übertragenen Drehmoments im Gegensatz zuLastdruckkupplungen
keinen Einfluß auf die Größe des Kupplungsdruckes hat. Für die 7<>
Bewegung des gesteuerten Kupplungsteiles i ist ebenfalls eine andersartige Vorrichtung
dargestellt als in den vorhergehenden Abbildungen. Der Teil i wird nämlich von einem
Stellring i4 aus betätigt. Zwischen den beiden
Teilen i und i4 sind Federn eingeschaltet, ebenso zwischen den Teilen i und α3. Die Bewegung
des mit der Welle α umlaufenden Ringes t'4 erfolgt durch einen feststehenden
Ring i5 ; ein von diesem Ring ausgehender
Zapfen gleitet in einer festen Führung i6 und verhindert so die Drehbewegung des Ringes.
Ein weiterer von der Handkurbel Ψ angetriebener
Ring i8 drückt mit aufgesetzten Schraubenflächen i9 gegen am Ring is angeordnete
Gleitrollen i10, so daß die Stellung des Druckringes
i von der Handkurbel i7 aus beliebig eingestellt werden kann. Die Wirkungsweise
der Kupplung ist folgende: Zum Einkuppeln wird das Handrad i7 so lange bewegt, bis der
Druckringt' mit den Lamellen in Berührung
kommt. Wenn sich die Kupplungshälfte k noch nicht in der Kuppelstellung befinden
sollte, so genügt schon eine leichte Berührung der Lamellen, um die Kuppelhälfte auf dem
Gewinde ks zu verdrehen und den Beginn einer
Verschiebung zu erreichen; je weiter sich die Kupplungshälfte k dabei bewegt, um so stärker
wird die Reibung, und die Kupplung gelangt auf diese Weise sicher in die Kuppel- ioo
stellung. LTm die Bewegung zu unterstützen, sind zwischen den Teilen k2 und k noch Federn
q angebracht, welche in der Richtung der Schraubengänge wirken. Wenn die Kupplungshälfte k sich in der endgültigen Kuppel-
stellung befindet, so sind die Federn zwischen den Ringen ι und i4 auf dasjenige Maß zusammengepreßt,
welches zur Übertragung des Drehmoments durch die Kupplung erforderlich
ist. Wird nun durch Einschalten einer höheren Geschwindigkeitsstufe dem Rade c
und somit dem Teil έ2 eine höhere Geschwindigkeit
erteilt als der Welle a, so schraubt sich der Teil k auf dem Gewinde ks so lange
zurück, bis die Reibungskupplung vollkommen gelöst ist. Mit Hilfe der in Abb. 4 dargestellten
Vorrichtung ist es nun möglich, eine wirksame Verbindung zwischen den Teilen α und c auch dann herzustellen, wenn der
Kraftfluß im Sinne der Überholung vornanden ist; zu diesem Zwecke kann nämlich die
Handkurbel i7 weiter betätigt werden, so daß
der Ring i der Kupplungshälfte k so lange nachfolgt, bis die Verbindung durch die
Kupplung wieder hergestellt ist. Das Aufheben der Überholungswirkung ist beispielsweise
erforderlich, wenn die Kupplung in ein Fahrzeuggetriebe eingebaut ist. Bei einem
Fahrzeuggetriebe erfolgt nämlich ein Überholen nicht nur beim Einschalten einer höheren
Geschwindigkeitsstufe, sondern es kann
ίο auch erfolgen, wenn das Fahrzeug auf einer
abschüssigen Fahrbahn eine schnellere Geschwindigkeit annimmt, als es dem Antriebe
entspricht. In diesem Falle ist die Aufhebung der -Überholungswirkung angebracht, da nur
' dann der Motor als Bremse für das Fahrzeug in an sich bekannter Weise benutzt werden
kann.
Bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen sind lediglich rein mechanische Be-
tätigungen für die Teile der Kupplungen berücksichtigt worden. Selbstverständlich besteht
auch die Möglichkeit, die Bewegung der Teile durch andere Mittel zu bewirken, also
etwa durch Elektromagnete, durch Druckluft, durch Druckflüssigkeiten usw. Ein Beispiel
mit einer Bewegung des automatischen Teiles der Kupplungen durch einen Magneten ist in Abb. 5 dargestellt.
Bei der in Abb. 5 dargestellten Ausführungsform handelt es sich um eine Überholungskupplung,
bei welcher die Überholung erfolgt, gleichgültig, welche Drehrichtung die Antriebsmaschine hat; die Überholung erfolgt
also sowohl beim Vorwärtslauf als auch beim Rückwärtslauf des Antriebsmotors. Hierdurch
ist die Möglichkeit gegeben, ein Getriebe, mit mehreren Geschwindigkeitsstufen
sowohl für den Vorwärtslauf als auch für den Rückwärtslauf zu benutzen und dabei eine
Kraftunterbrechung beim Umschalten von einer Geschwindigkeitsstufe zur andern zu
vermeiden. Die Kupplung nach Abb. 5 ist eine Lamellenkupplung, bei welcher die Lamellen
zwischen den beiden beweglichen Teilen i und k angeordnet sind. Der Teil i ist
von außen durch den Hebel i~ bewegbar, der Teil k wird selbsttätig von dem Getriebe bewegt.
Der Teil k gleitet in der Längsrichtung auf einem zweiten Teil k1 und wird
durch die Druckfedern ί in der Kuppelstellung
gehalten, solange die Magnetwickhing r stromlos ist. Wird aber ein Strom durch die
Magnetwicklung r geschickt, so wirken die Teile h und k1 als Magnet und Anker und
werden entgegen der Wirkung der Federn s zusammengerückt, wodurch die Lamellenkupplung
ausgeschaltet wird. Die Schaltung für die Magnetwicklung r wird durch Schalter
beeinflußt, welche zwischen den beiden Teilen k1 und k" liegen. Zwischen diesen beiden
Teilen ist in der bereits oben beschriebenen Weise eine 'Relativbewegung möglich,
und diese Relativbewegung wird zur Betätigung der elektrischen Schalter benutzt. Beispielsweise
können, wie in Abb. 6 im Querschnitt dargestellt ist, die Mitnehmer ks
und /e4 unmittelbar mit Kontakten w1, w2, ws
ausgerüstet werden, so daß je nach dem Kraftfluß im Getriebe einmal zwischen den
Kontakten w1 und ζυ2 und das andere Mal
zwischen den Kontakten w1 und zu3 eine
stromleitende Verbindung hergestellt wird. Die Stromzufuhr zu den Kontakten ztr und ws ■
geschieht durch Schleifringe t2 und i3, während
ein dritter Schleifring t1 unmittelbar den Strom zur Magnetwicklung r führt. Das
Schaltschema für die elektrischen Teile der Vorrichtung ist in Abb. 7 dargestellt. Wie
aus Abb. 7 hervorgeht, ist der Schleifring t1 unmittelbar an eine Stromquelle u angeschlossen,
während die Leitungen von den Schleifringen t2 und t3 über einen Doppelschalter wi,
w5, w6 mit dem andern Pol der Stromquelle in
Verbindung gebracht werden können. Die Stellung des Schalthebels to0 wird in Abhängigkeit
von dem Schalter des Antriebsmotors gebracht; wenn beispielsweise der Lauf des Motors durch eine Schaltkurbel geregelt wird,
deren Drehung nach rechts oder links von ihrer Nullstellung aus den Vorwärts- oder
Rückwärtslauf des Motors einschaltet, so kann der Schalthebel w° unmittelbar auf die
Schaltkurbel des Motors mit aufgesetzt werden. Je nach der Drehrichtung des Motors
werden dann die Kontakte w4 und ws mit der
Stromquelle verbunden. Wird beispielsweise beim Vorwärtslauf der Kontakt wi nach Fig. 7
unter Strom gesetzt, so wird der Strom durch den Schleifring t3 auf den Kontakt wa übertragen,
während der Kontakt w2 stromlos ist. In der in Abb. 6 gezeichneten Stellung ist
also die Magnetwicklung r stromlos, durch Einlegen des. Hebels i2 in die in Fig. 5 gezeichnete
Stellung wird also die Kupplung hergestellt. Wird nun durch Einschalten einer höheren Geschwindigkeitsstufe das Zahnrad c
mit höherer Geschwindigkeit angetrieben, als es der Drehzahl der Welle α entspricht, so
entsteht zwischen den Teilen k2 und k1 eine
Relativbewegung, durch welche der Kon-■ takt w1 mit dem Kontakt ws zusammengebracht
wird. Hierdurch wird die Magnetwicklung r in den Stromkreis eingeschaltet
und die Lamellenkupplung ausgerückt. Beim Rückwärtslauf des Antriebsmotors ist dagegen
der Kontakt w5 und damit über dem Schleifring i2 auch der Kontakt w2 unter ,
Strom gesetzt; die Kupplung wird daher beim Rückwärtslauf ebenfalls gelöst, sobald das
Zahnrad c schneller angetrieben wird, da beim Rückwärtslauf der Kraftfluß in den Kupplungsteilen in umgekehrter Richtung verläuft.
In die Leitung zwischen dem Schleifring ί1
und der Stromquelle u ist noch ein weiterer Schalter w7 eingeschaltet, welcher normalerweise
geschlossen ist, also den Stromdurchfluß
zuläßt. Wird durch diesen Schalter die Leitung unterbrochen, so wird die Überholungsvorrichtung
vollkommen außer Betrieb gesetzt; wie schon oben ausgeführt wurde, ist es bei Fahrzeugantrieben zeitweise erwünscht,
ίο die Überholungsvorrichtung ausschalten zu können. DieAusschaltung erfolgt bei dem in
Abb. 5 bis 7 dargestellten Beispiel in der einfachsten
Weise.
Der Schalter w7 kann noch zu dem weiteren
Zweck benutzt werden, den Teil k beim Anlassen in die Kuppelstellung zu bringen, wenn
beim Stillstand durch irgendeinen Zufall der Stromkreis für die Magnetwicklung r eingeschaltet
sein sollte. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel besteht also die Möglichkeit, daß bei der Inbetriebsetzung des Getriebes
der zwischen den beiden relativ zueinander bewegten Teilen k1 und k- angebrachte
Schalter nicht selbsttätig in die gewünschte -25 Stellung sich bewegt. Dieser Nachteil kann
in einfacher Weise auch dadurch behoben werden, daß die Schaltvorrichtung nicht durch
die Bewegung zwischen den Teilen k1 und /e2,
sondern durch die Bewegung zwischen den Teilen α und k2 betätigt wird. Die Bewegung
zwischen diesen beiden Teilen ist zwar nicht begrenzt, doch ist es mit Hilfe eines Reibungsschalters
oder ähnlicher bekannter Einrichtungen ohne weiteres möglich, die Schaltung
von der Relativbewegung der Teile a und k2 abhängig zu machen. Es ist also kein
für den Erfindungsgegenstand notwendiges Kennzeichen, daß die Schaltvorrichtung zwischen
den Teilen k1 und k2 liegt.
Ebenso wie die Betätigung des Kupplungsteils k mit Hilfe des elektrischen Stromes
durch selbsttätig gesteuerte Schalter erfolgen kann, kann selbstverständlich auch die Betätigung
des Kupplungsteil si durch elektrisehen
Strom oder durch andere Energiequellen erfolgen, welche in diesen Teil durch eine
von Hand zu betätigende Steuervorrichtung eingeschaltet werden. Die in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsformen geben also nur einzelne Beispiele für die Ausfüh-.
rungsmöglichkeiten der neuen Kupplung, weitere Äusführungsformen ergeben sich
durch andere Kombination der Elemente von selbst.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Reibungskupplung als Schalteinrichtung für Zahnräderwechselgetriebe mit ständig miteinander in Eingriff bleibenden Rädern, bei denen das Umschalten ohne Unterbrechung der Kraftübertragung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beiden Kupplungsteile (i, k) für -. sich im Sinne des Schließens und Öffnens der Kupplung zwischen zwei Grenzstellungen beweglich angeordnet ist, wobei der eine Kupplungsteil (f) willkürlich durch eine von außen zu betätigende Steuerung bei allen Betriebszuständen in die Kuppelstellung oder aus dieser bewegbar ist, während sich der andere selbsttätig in die eine seiner beiden Grenzlagen, die der Kuppel- und Entkuppelstellung entsprechen, in Abhängigkeit von der Richtung des auf ihn einwirkenden Drehmomentes einstellt.
- 2. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ztir Bewegung des sich selbsttätig in die eine seiner beiden Grenzlagen einstellenden Kupplungsteiles eine an sich bekannte Einrichtung benutzt wird, bei der zwischen die durch die Kupplung miteinander zu verbindenden Teile (α und b) ein Zwischenstück (Ze1) eingeschaltet ist, das bei einem Wechsel in der Richtung des Kraftflusses eine begrenzte relative Bewegung ausführt und diese Bewegung auf den zugehörigen Kupplungsteil (k) durch ein Getriebe überträgt.
- 3. Kupplung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Getriebe für die Umsetzung der bei einem Wechsel in der Richtung des Drehmomentes in der Umfangsrichtung auftretenden Relativbewegung des Zwischenstückes gegenüber dem zugehörigen Kupplungsteil ein steiler Schraubengang (fe5 in Abb. 4) dient, der so angeordnet ist, daß das Zwischenstück (k in Abb. 4) bei einer Bewegung in der Umfangsrichtung gleichzeitig zu einer Bewegung in der Achsenrichtung gezwungen ist und dabei selbst den selbsttätig sich einstellenden Kupplungsteil bildet.
- 4. Kupplung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliehe Zwischenstück (/e1) bei seiner Bewegung elektrische Schalter («ι1, w-, ws) betätigt, welche mit Elektromagneten (r) so verbunden sind, daß die Bewegung des automatisch gesteuerten Kupplungsteiles (fe) dadurch bewirkt wird.
- 5. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkung der von außen gesteuerten Kupplung aufgehoben wird, wenn der angetriebene Kupplungsteil (c) durch anderweitigen Antrieb schneller bewegt wird als der treibende Kupplungsteil (i).
- 6. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwisehen dem beweglichen Zwischenstück und dem automatisch bewegten Kuppelteilzwei Schaltvorrichtungen vorgesehen sind, von denen eine entsprechend der Drehrichtung außer Betrieb gesetzt werden kann, so daß die gesamte Kupplung als Überholungskupplung in beiden Richtungen wirksam ist.
- 7. Kupplung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirksamkeit der automatisch durch die Relativbewegung gelösten Kupplung durch eine von außen erfolgende Steuerbewegung wieder hergestellt werden kann.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE676684X | 1934-05-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE676684C true DE676684C (de) | 1939-06-09 |
Family
ID=3877621
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER93286D Expired DE676684C (de) | 1934-05-19 | 1935-05-10 | Reibungskupplung als Schalteinrichtung fuer Zahnraederwechselgetriebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE676684C (de) |
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1935
- 1935-05-10 DE DER93286D patent/DE676684C/de not_active Expired
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