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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung einer
quantitativen Bestimmung, bei der die Mengen oder relativen Anteile
von mehr als einer vorliegenden individuellen Ziel-Ribopolynukleotidsequenz
in einem Gemisch von Polynukleotidsequenzen unter Verwendung eines
Gemisches von Polynukleotid-Sonden mit ungefähr der gleichen Anzahl von
Nukleotiden gleichzeitig bestimmt werden. Das Verfahren ermöglicht die
quantitative Bestimmung von dynamischen Variationen einer Vielzahl
von individuellen Organismen sowie verwandter Unterpopulationen,
die in einer Probe vorliegen, welche ein Gemisch von Organismen enthält, d. h.
eine Ziel-Population. Die Erfindung basiert auf einer quantitativen
affinitätsgestützten Lösungshybridisierung
mit Trennung bereitstellender Fraktionierung. Die Erfindung steht
in engem Zusammenhang mit der in der Internationalen Patentanmeldung
WO 02/055734 offenbarten
Erfindung, in der die individuellen Polynukleotidsequenzen des Sondengemisches
eindeutige und unterscheidbare Größen aufweisen. Im Gegensatz
dazu weisen die erkennenden Sonden der vorliegenden Erfindung ungefähr die gleiche
Anzahl von Nukleotiden auf. Das Verfahren ist brauchbar im Gesundheitswesen,
bei der Umweltforschung, in der pharmazeutischen Industrie und der
Nahrungsmittelindustrie, und ist anwendbar für viele andere diagnostische,
biotechnologische und wissenschaftliche Zwecke.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
sich schnell ansammelnde genetische Information in Kombination mit
kombinatorischer Chemie und Bioinformatik, welche die Handhabung
enormer Informationsmengen ermöglicht,
schuf einen Bedarf an neuen, genaueren Verfahren, welche gleichzeitige
und/oder sequentielle Untersuchungen von dynamischen Situationen
und Variationen in natürlichen
Umgebungen ermöglichen.
Dementsprechend werden völlig
neue Ansätze
zur Durchführung
von Forschung in der Molekularbiologie, dem Gesundheitswesen, der
Epidemiologie, der pharmazeutischen und der Nahrungsmittelindustrie
benötigt.
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Insbesondere
im Gesundheitswesen sowie auch in der pharmazeutischen und der Nahrungsmittelindustrie
besteht bei praktizierenden Ärzten,
Umweltberatern, Industriehygienespezialisten, Sicherheitsbeauftragten,
Gesundheitsinspektoren, Umweltberatern, Tierärzten und/oder anderen Personen,
die im Zusammenhang mit der Beurteilung von möglichen Gesundheitsrisiken
oder epidemiologischen Risiken arbeiten oder dafür verantwortlich sind, ein
Bedarf an neuen, wirksamen Hilfsmitteln zur Bestimmung der Wirkungen
von heilenden, sanitären
oder anderen Maßnahmen
auf ganze Populationen von Organismen. Beispielsweise existiert
ein steigender Bedarf an Verfahren und Hilfsmitteln zur Beurteilung
der Wirkungen neuer und herkömmlicher
Behandlungsmodalitäten,
einschließlich
sanitärer
und heilender Maßnahmen.
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Auf
der Grundlage der sich ansammelnden Informationen, einschließlich der
Verfügbarkeit
genetischer Schlüsselelemente
und des Wissens über
deren biologische Rolle und Funktionen, werden laufend neue Verfahren
entwickelt. Ein leistungsfähiges
neues Hilfsmittel ist die Oligomer-Chip-Technologie. Das gemeinsame
Kennzeichen der Mikroarray-Techniken und das Merkmal, das diese
von der vorliegenden Erfindung unterscheidet, besteht darin, dass
die Sonden oder die Polynukleotidsequenzen, die als Reagenzien verwendet werden,
immobilisiert oder and einen festen Träger gebunden sind. Die Immobilisierung
der Sonden wirkt als sterische Behinderung und verhindert, dass
die Hybridisierung auf stöchiometrische
Weise erfolgt, womit eine geringe Ausbeute erzielt wird. Die Oligomer-Chip-Technologie
ermöglicht
eine gleichzeitige Handhabung enormer Probenmengen, jedoch sind
die Ergebnisse nicht quantitativ und ermöglichen keinen quantitativen
Vergleich in einem breiten dynamischen Bereich.
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Die
Prinzipien der affinitätsgestützen Lösungshybridisierung
sind allgemein bekannt und wurden beispielsweise in den Patenten
US 6,136,531 und
US 4,968,602 offenbart.
Die Diagnostik und der Nachweis von DNA unter Verwendung massenspektrometrischer
Verfahren wurden beschrieben, beispielsweise im Patent
US 6,043,031 und in der Internationalen
Patentanmeldung
WO 99/37663 .
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Das
Patent
US 5,807,682 offenbart
ein Verfahren, bei dem affinitätsgestützte Lösungshybridisierung und
Fraktionierung zum Nachweis einer oder mehrerer Mutationsstellen
im gleichen Gen verwendet wird. Daher sind die Sonden kurze Oligonukleotidsequenzen,
und die Hybridisierungstemperatur spielt eine kritische Rolle, was
die gleichzeitige Verwendung einer großen Anzahl von Sonden schwierig
macht, da mehrere Sonden wahrscheinlich unterschiedliche Schmelztemperaturen
aufweisen. Eine oder mehrere dieser Sonden, die spezifische Mutationsstellen
identifizieren, werden getrennt und über selektive Modifizierung
der Sonden mit einem synthetisch hergestellten, ungeladenen Polymer
modifiziert, das den Ladungs-/Fraktionszug verändert, wodurch es den Sonden
ermöglicht
wird, sich in einem Nicht-Siebmedium mit unterschiedlichen Mobilitätsraten
zu bewegen.
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Keines
der oben erwähnten
Verfahren löst
das Problem der Bereitstellung eines Verfahrens zur gleichzeitigen
quantitativen Bestimmung mehrerer unterschiedlicher Polynukleotide.
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In
der Internationalen Patentanmeldung
WO
02/055734 werden ein Verfahren und ein Testkit zur Lösung des
Problems, quantitative Ergebnisse zu erhalten, beschrieben. Die
Patentanmeldung offenbart ein Verfahren und einen Testkit, einschließlich der
Reagenzien für
eine quantitative Bestimmung von Polynukleotiden oder Variationen
von deren Mengen in einer Zell- oder Gewebeprobe. Das Verfahren
und der Testkit verwenden organisierte Pools löslicher Polynukleotid-Sonden
mit eindeutigen, unterscheidbaren Größen, die von 16 bis zu mehreren
Tausend Basenpaaren reichen. Das quantitative Verfahren ermöglicht eine
ver gleichende Bestimmung von Variationen, z. B. hinsichtlich der
Transkriptionsprofile oder Expressionsmuster. Das Verfahren beruht
auf den variierenden und eindeutigen Größen löslicher Polynukleotid-Sonden.
Es ist der Größenunterschied
der Sonden, der die Bestimmung der individuellen Nukleinsäuresequenzen
ermöglicht.
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Es
ist bekannt, dass Sonden aus mehr oder weniger konservierten oder
hypervariablen Regionen eine Klassifizierung und Organisation von
verschiedenen Organismen in phylogenetische Stufen einschließlich Gruppen,
Gattungen, Arten oder Unterarten ermöglichen. Eine quantitative
Bestimmung der Mengen individueller Organismen, deren Unterpopulationen
in einem Gemisch unter Verwendung der Sonden würde Untersuchungen zur dynamischen
Variation in Ziel-Populationen ermöglichen. Für solche Bestimmungen gäbe es mehrere
nützliche
Anwendungen. Leider ist das in der
WO
02/055734 offenbarte Verfahren nicht anwendbar auf Sonden,
die Polynukleotidsequenzen mit ungefähr der gleichen Anzahl von
Nukleotiden darstellen, da eine ausreichende Trennung zum Lesen
der Ergebnisse nicht erreicht werden kann.
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Folglich
besteht die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
in der Bereitstellung eines neuen und wirksamen Mittels, um es Spezialisten,
die im Zusammenhang mit Untersuchungen und Bestimmungen möglicher
Gesundheitsrisiken und dem Bedarf an Abhilfe oder anderen heilenden
Maßnahmen
arbeiten oder dafür
verantwortlich sind, zu ermöglichen,
quantitative Daten für
die Bestimmung der Risiken und Abhilfemaßnahmen zu erhalten.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Verfahrens und eines Testkits nicht nur für die quantitative Bestimmung
der Mengen und relativen Anteile von individuellen Organismen, oder
bestimmter Untergruppen in einer Population, sondern sie ermöglicht auch
vergleichende Bestimmungen sequentieller Zeitvariationen in der
Population aufgrund interner oder inhärenter Kontrollmechanismen,
die in der Zelle stattfinden, oder aufgrund ausgewählter Maßnahmen
oder Eingriffe, die extern auf die Organismen oder Populationen
von Organismen oder deren Polynukleotide angewendet werden. Vergleichende
Bestimmungen von Populationen in einer Probe, die von unterschiedlichen
Stellen gewonnen wurde, können über dieses
Verfahren ebenfalls erfolgen. Gleichzeitig besteht eine Aufgabe
in der Bereitstellung eines sehr sensitiven Tests, der die quantitative
Bestimmung sehr kleiner Menge von Analyten-Polynukleotiden ermöglicht,
die andernfalls unter der Nachweisgrenze liegen würden. Dies
wird erreicht durch PCR-Amplifizierung der Sonden, die der Menge
von Analyten-Polynukleotiden mit einer zu der Sonde in der Probe
komplementären
Sequenz entsprechen. Aufgrund der Tatsache, dass die Sonden im Vergleich
mit den Analyten-Polynukleotiden in einem Überschuss vorliegen, können sie
quantitativ gewonnen und vor der PCR-Amplifizierung freigesetzt werden.
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Die
Vorteile im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sowie mit
dem Verfahren und den Testkits, die in der
WO 02/055734 beschrieben sind, beinhalten
die Tatsache, dass die Qualität
der zu analysierenden Polynukleotidpräparation, insbesondere der
RNA, keine kritische Bedeutung hat. Beispielsweise kann RNA, die
bekanntermaßen
aufgrund ihrer Instabilität
eine spezielle Behandlung erfordert, ohne Zugabe irgendwelcher Trennung
ermöglichender
Tags für
die quantitative Bestimmung verwendet werden. Die Herstellung von
Testkits, die keine immobilisierungsschritte und bestimmte im Handel
erhältliche
Reagenzien enthalten müssen,
ermöglicht
die Herstellung einfach anpassbarer maßgeschneiderter Tests, bei
denen das Augenmerk auf bestimmte Untergruppen von Genen in einem
jeweiligen Organismus oder in verwandten Organismen gerichtet ist.
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Das
Verfahren kann in vollautomatisierten oder halbautomatisierten Anordnungen
verwendet werden. Das Verfahren kann bei mehreren Stufen unterbrochen
werden. Die Proben und Reaktionsprodukte können aufbewahrt werden, bis
ausreichend Daten gesammelt wurden oder es zweckmäßig ist,
das Verfahren fortzusetzen und die Ergebnisse aufzuzeichnen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Zusammengefasst
wird durch die vorliegende Erfindung ein gleichzeitiges, quantitatives
Erfassen der Änderungen
und Variationen der Mengen und/oder relativen Anteile von mehr als
einer individuellen Ribopolynukleotidsequenz in einem Gemisch ermöglicht.
Das Verfahren ermöglicht
die Bestimmung der Mengen und/oder relativen Anteile von individuellen
Organismen oder Untergruppen davon aus einer Probe oder einem gemischten
Populations-Pools, die/der von unterschiedlichen Stellen oder zu
unterschiedlichen Zeitpunkten genommen wurden, vor oder nach bestimmten
internen oder externen Behandlungen oder Eingriffen. Dies ist insbesondere
nützlich
bei der Untersuchung der Wirkungen und der Einflüsse verschiedener physikalischer und
chemischer Stimuli, denen die Ziel-Population ausgesetzt wird, einschließlich Behandlung
mit Antibiotika, hygienischen Maßnahmen oder weiteren Eingriffen.
Die Erfindung ermöglicht
weiterhin die Bestimmung inhärenter
Veränderungen
in einer Population. Die Erfindung ermöglicht die gleichzeitige vergleichende
Bestimmung mehrerer biologischer Phänomene.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist nicht nur quantitativ, sondern kann auch sehr sensitiv gemacht werden
und den quantitativen Nachweis von Ribopolynukleotidsequenzen ermöglichen,
die in sehr geringen Mengen vorliegen. Die charakteristischen Eigenschaften
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie dessen Anwendungen werden in den Ansprüchen bestimmt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Trennung einzelsträngiger
DNA-Fragmente und Polynukleotide mit verschiedenen Fluorophoren
durch Kapillarelektrophorese.
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2A veranschaulicht
den Hybridisierungsvorgang zwischen Sonden (P), die mit Tracern
(Stern) versehen sind, und einzelsträngigen RNA-Analyten-Sequenzen,
die mit Affinitätsmarkern
oder Biotin (B) versehen sind, und die Bildung von Hybriden (H)
zwischen den Analyten (A) und den Sonden (P).
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2B veranschaulicht
den Hybridisierungsvorgang zwischen Sonden (P) mit Tracer-Tags (Stern), die
gleichzeitig als Trennung ermöglichende
Tags fungieren, und mit Affinitäts-Tags oder Biotin
(B) versehene doppelsträngige
Polynukleotid- oder RNA-Analyten-Sequenzen und die Bildung von Hybriden
(H) zwischen den Analyten (A) und den Sonden (P). Sonden, die nicht
zu den Analyten-Sequenzen passen oder in molarem Überschuss
vorhanden sind, bleiben frei in Lösung.
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3A zeigt
das Einfangen der mit Affinitäts-Tags
(B) versehenen Hybride (H) an einem festen, die Trennung unterstützenden
Mittel (SAT), das mit dem Gegenstück des Affinitäts-Tags
(B) beschichtet ist.
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3B zeigt
das Einfangen der mit einem Affinitäts-Tags (B) versehenen Hybride
(H) an einem festen, die Trennung unterstützenden Mittel (SAT), das mit
dem Gegenstück
des Affinitäts-Tags
(B) beschichtet ist. Mit Tracer-Tag versehene Sondensequenzen, die
nicht mit einer Analyten-Sequenz, die mit einem Affinitäts-Tag versehen
ist, hybridisiert haben, werden nicht eingefangen. Die Trennung
unterstützenden
Mittel (SAT) binden natürlicherweise
freie Affinitäts-Tags
sowie auch solche mit Affinitäts-Tags
versehenen Analyten, mit denen keine Sondensequenz hybridisiert
hat.
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4 zeigt
die Freisetzung durch Elution der mit Tracer-Tags versehenen Sonden
(P) von dem festen, die Trennung unterstützenden Mittel (SAT)/das Verbleiben
der mit Affinitäts-Tags
versehenen Analyten-Sequenz (A) an dem die Trennung unterstützenden
Mittel (SAT) und die mit Tracer-Tag versehene Sonde (P) in Lösung.
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5A–B zeigen
einen 16 rRNA-Ansatz in der mikrobiellen Ökologie.
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5A zeigt
ein Operon eines ribosomalen RNA-Gens einschließlich 16S, 23S und 5S rRNA,
wobei die variablen Regionen 1–9
der 16S rRNA hervorgehoben sind.
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5B zeigt
die Struktur von 16S rRNA mit den variablen Regionen, welche die
Identifizierung von Arten ermöglichen,
und mehr oder weniger konservierte Regionen, welche die Identifizierung
von mikrobiellen Gruppen ermöglichen.
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6 zeigt
einen phylogenetischen Stammbaum von Clostridien und verwandten
Bakterien.
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7 zeigt
die Ergebnisse, die aus einem Elektropherogramm und aus einer Datendatei
erfasst werden können,
wenn das erfindungsgemäße vergleichende
Verfahren gemäß Beispiel
1 durchgeführt
wird. Alle Sonden sind bei der Hybridisierung mit C. symbiosum E981051
RNA funktionsfähig.
Die Bact- und Erec-Sonden weisen unterschiedliche Größen (18
beziehungsweise 19 Basen) und unterschiedliche Mobilitäten auf.
Die elektrophoretische Mobilität
der Sonde Erec-5A unterscheidet sich von der der Sonde Erec aufgrund
des Anhängens
eines A-Schwanzes.
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Die 8A–B zeigen
das Ergebnis, das aus einem Elektropherogramm und einer Datendatei
erhalten werden kann, wenn das erfindungsgemäße vergleichende Verfahren
gemäß Beispiel
2 durchgeführt
wird.
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8A zeigt
das Ergebnis mit den Sonden Bact und Chis. Die Sonde Chis identifiziert
nur den Stamm C. tyrobutyricum E99908, während die Sonde Bact alle Bakterienstämme identifiziert.
Keine der Sonden identifiziert den Pilz Trichoderma reesei.
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8B zeigt
das Ergebnis mit den Sonden Bact und Chis. Die Sonde Erec identifiziert
nur den Stamm C. symbiosum E981051, während die Sonde Bact alle Bakterienstämme identifiziert.
Keine der Sonden identifiziert den Pilz Trichoderma reesei.
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9 zeigt
die Ergebnisse, die aus einem Elektropherogramm und einer Datendatei
erhalten werden können,
wenn das erfindungsgemäße quantitative
Verfahren gemäß Beispiel
3 durchgeführt
wird. Die Signalintensitäten
der Sonden Bact und Chis entsprechen der Menge an RNA von C. tyrobutyricum
E908, die für
die Hybridisierung verwendet wurde.
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Die 10A–B
zeigen die Ergebnisse, die aus einem Elektropherogramm und einer
Datendatei erhalten werden können,
wenn das erfindungsgemäße qualitative
und quantitative Verfahren gemäß Beispiel
4 durchgeführt
wird.
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10A zeigt die Ergebnisse, die erhalten werden,
wenn RNA von C. symbiosum E1051 mit den Sonden Bact und Erec, RNA
von C. tyrobutyricum E908 mit den Sonden Bact und Chis, und eine
RNA von C. butyricum E908, C. symbiosum E1051 und C. lituseburense
E1853 umfassende mikrobielle Population mit den Sonden Bact, Chis
und Erec analysiert wird. Die Sonde Bact identifiziert alle Stämme, während die
Sonde Chis nur den Stamm E908 und die Sonde Erec nur den Stamm E1051
identifiziert. Die Menge an Fluorophoren, welche die Sonden Bact
und Chis markieren, ist gleich, während die der Sonde Erec geringer
ist. Der Anteil an RNA von jedem Stamm ist als Prozentsatz der für die Hybridisierung
verwendeten Gesamt-RNA angegeben.
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10B zeigt die Ergebnisse, die erhalten werden,
wenn eine C. tyrobutyricum E908 und C. symbiosum E1051 umfassende
mikrobielle Population mit den Sonden Bact und Chis analysiert wird.
Die Sonde Bact identifiziert beide Stämme, während die Sonde Chis nur den
Stamm E908 identifiziert. Der Anteil an RNA von jedem Stamm ist
als Prozentsatz der für
die Hybridisierung verwendeten Gesamt-RNA angegeben.
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11 zeigt
den halbautomatisierten Ablauf des Verfahrens als Flussdiagramm.
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12 zeigt
die Ergebnisse, die aus einem Massenspektrogramm und einer Datendatei
bei Durchführung
des erfindungsgemäßen qualitativen
und quantitativen Verfahrens gemäß Beispiel
5 erfasst werden können.
Die Signalintensitäten
der Sonden Bact und Chis entsprechen deren Konzentrationen in der
Probe.
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13 ist
eine schematische Darstellung der Herstellung der Sonden über PCR.
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14 zeigt
Elektropherogramme, welche die Flächen (Fluoreszenzeinheiten)
von Sonden aus Assays mit der gleichen Menge von mRNA ohne (nicht
amplifiziert) und mit PCR-Amplifizierung (= 15 PCR-Zyklen) und eine
Negativkontrolle zeigen. Die Proben wurden auf einem genetischen
Analysegerät
ABI310 untersucht.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Begriffe weisen die Bedeutung
auf, die sie üblicherweise
auf dem Gebiet der rekombinanten Gentechnologie und der Nukleinsäure-Hybridisierungstechnologie haben.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden jedoch einige Begriffe breiter oder in etwas unterschiedlicher
Art verwendet. Daher werden einige der Begriffe nachfolgend detaillierter
definiert.
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DEFINITIONEN
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Der
Begriff „Ziel-Population" bedeutet ein Gemisch
mehrerer unterschiedlicher Organismen, die in einer Probe vorhanden
sind, welche unterschiedliche, mehr oder weniger verwandte Organismen
umfasst, die in Gruppen oder Unterpopulationen organisiert sein
können,
beispielsweise entsprechend ihrer phylogenetischen Verwandtschaft.
Beispiele für
solche gemischten Ziel-Populationen sind in allen Roh-Proben zu
finden, die beliebige lebende oder tote Organismen enthalten oder
enthielten, einschließlich
Bakterien, Pilzhefen, Pflanzen und Tiere, usw. Umweltstudien können beispielsweise
mit verseuchten Bodenproben durchgeführt werden. Bakterienpopulationen,
welche die Eingeweide bewohnen, können im Mittelpunkt des Interesses
von Hygienefachleuten stehen. Die Mengen oder relativen Anteile
von Salmonella, Shigella und E. coli in einer Probe zeigen die Hygienestandards
und möglichen
Gesundheitsrisiken in der Nahrungsmittelindustrie, in Restaurants
und Küchen
an. Hefepopulationen können
auf das Vorhandensein von Saccharomyces, Torulopsis, Candida, usw. überprüft werden.
Diese Information ist wichtig, z. B. um das Vorhandensein von Kontaminanten auszuschließen. Die
Mengen oder relativen Anteile von Aspergillus, Penicillum, Trichoderma
und weiteren Pilzen kann als Hinweis auf eine Pilzkontamination
in Gebäuden
verwendet werden. Eine weitere nützliche
Anwendung des Verfahrens, die letztendlich lebensrettende Ergebnisse
liefert, ist die Bestimmung der Wirkung bestimmter Antibiotika auf
eine Probe von einem Patienten, der an einer Krankheit leidet, die
durch antibiotikaresistente Bakterien verursacht wird. Sogar Pflanzen
und Tiere einschließlich
des Menschen stellen Populationen dar, die durch das erfindungsgemäße Verfahren
in Gruppen zusammengefasst und untersucht werden können.
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Die
Organismen können
beliebige einzellige oder mehrzellige Organismen mit charakterisierten,
teilweise charakterisierten oder nicht charakterisierten Genomen
umfassen, die vorzugsweise hochkonservierte, teilweise konservierte
oder hypervariable Regionen umfassen, welche die Identifizierung
der Organismen und deren Organisation in Gruppen oder Unterpopulationen
ermöglichen.
Die Ziel-Population kann von beliebigen Proben stammen, die lebende
Organismen, einschließlich
Mikroorganismen, Pflanzen, Tieren sowie Menschen, umfassen oder
umfassten. Die Genome von E. coli, S. cerevisiae und Menschen repräsentieren
Organismen mit Genomen, die gegenwärtig mehr oder weniger vollständig charakterisiert
sind. Das Vorliegen von Polymorphismen ist ein besonders interessanter
Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Erfindungsgemäß wird die
Population in Form eines Polynukleotid-Gemisches untersucht, das
aus einer die Population umfassenden Probe isoliert wurde. Das Polynukleotid-Gemisch der Probe
umfasst individuelle Polynukleotidsequenzen oder Gruppen davon,
die mit gemeinsamen, mehr oder weniger konservierten Sonden identifiziert
werden können.
Die Population kann in Unterpopulationen unterteilt werden, die
unterschiedliche phylogenetische Stufen repräsentieren, einschließlich Gruppen,
Gattungen, Arten oder Unterarten. Durch Bestimmung der Mengen oder
relativen Anteile der individuellen Polynukleotidsequenzen oder
Untergruppen davon ist es möglich,
dynamische Variationen hinsichtlich der Mengen und/oder relativen
Anteile von Organismen oder individuellen Polynukleotidsequenzen,
die in einem Gemisch von Polynukleotidsequenzen oder in einer Ziel-Population
erfolgen, durch Entnahme sequentieller Proben oder durch Vergleichen
von Proben von unterschiedlichen Stellen oder Orten zu bestimmen.
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Es
ist anzumerken, das die Polynukleotidsequenzen in der Probe, d.
h. die Analyten, jede beliebige Größe aufweisen können. Im
Allgemeinen handelt es sich dabei um mehr oder weniger fragmentierte
Polynukleotidsequenzen. Bei der vorliegenden Erfindung sind die
für eine
Identifizierung verwendeten Reagenzien oder Sonden Polynukleotidsequenzen,
die ungefähr
die gleiche Anzahl von Nukleotiden aufweisen. Die Polynukleotid-Sonden
werden eindeutig gemacht durch unterscheidbare Größen, indem
sie mit eine Trennung ermöglichenden
Tags versehen werden, die beispielsweise Polynukleotidsequenzen
sind, die als Affinitäts-Tags, Primer-Tags
oder einfach als eine Trennung ermöglichende Tracer-Tags fungieren
können.
In der vorliegenden Erfindung umfassen Oligonukleotide 2–12 Basenpaare,
während
Sonden mit mehr als 15, z. B. 18–35 Basenpaaren bevorzugt sind.
Insbesondere in sensitiveren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
denen eine PCR-Amplifzierung verwendet wird, sollten die Sonden
mehr Basenpaare aufweisen, vorzugsweise wenigstens 30 Basenpaare.
Daher sind die Sonden der vorliegenden Erfindung als Polynukleotidsequenzen
definiert. Im Prinzip gibt es keine obere Grenze, aber es versteht
sich von selbst, dass kurze Sonden kosteneffizienter und einfacher
in der Herstellung und Handhabung sind. Lange Sonden sind durch
Anhängen kurzer,
eine Trennung ermöglichender
Tags auch schwieriger unterscheidbar zu machen. Aus diesem Grund besteht
das besondere Problem, das durch das charakteristische Merkmal der
vorliegenden Erfindung gelöst wird,
nicht in der Länge
der Polynukleotid-Sonden, sondern darin, wie man Polynukleotidsequenzen
mit ungefähr
der gleichen Anzahl von Nukleotiden ausreichend unterscheidbar macht,
um ein genaues Erfassen der Ergebnisse zu ermöglichen.
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Der
Begriff „Pool" bedeutet ein Gemisch,
eine Untergruppe oder eine Bibliothek von löslichen Polynukleotid-Sonden
oder Polynukleotid-Sonden, die in Lösung gebracht werden können, d.
h. relativ kurzer Polynukleotide, die ungefähr die gleiche Anzahl von Nukleotiden
aufweisen, d. h. die gleiche Größe, welche
zu den gewünschten
Ziel-Polynukleotidsequenzen in der Probe komplementär sind und
daher in der Lage sind, diese zu identifizieren. Jeder Pool umfasst
eine optional vorgegebene Anzahl von Polynukleotid-Sonden. Eine
praktische vorgegebene Anzahl stellen beispielsweise ungefähr 10 Sonden
dar. Jedoch kann das Verfahren mit bis hinunter zu zwei oder drei
Sonden durchgeführt
werden, aber drei bis fünf
Sonden in jedem Pool stellen eine geeignetere Anzahl von Sonden
dar. Testkits mit Pools, die Hunderte löslicher Sonden umfassen, können im Rahmen
des quantitativen und/oder vergleichenden erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt werden. Wenngleich es möglich ist, Pools herzustellen,
die Tausende von Sonden umfassen, scheint eine bevorzugte obere
Grenze bei ungefähr
300–500
unterschiedlichen Sonden zu liegen, um eine zufriedenstellende Trennung
bei der Erfassung der Ergebnisse zu erzielen. Anders ausgedrückt muss
es möglich
sein, die Sonden durch Massenspektrometrie, Chromatographie oder
elektrophoretische Verfahren voneinander zu unterscheiden. Die Pools
werden als „organisiert" bezeichnet, weil
die Inhalte jedes Pools bekannt sind und sich auf organisierte,
definierte und erkennbare Weise in deren jeweiligen Gefäßen befinden,
die markiert und benannt sind, um deren Identifizierung zu ermöglichen.
Wenn beispielsweise Serien von Pools auf identischen Mikrowell-Platten
hergestellt werden, ist jedes Well nicht nur durch dessen Inhalt,
sondern auch durch dessen Position charakterisiert. Daher ist eine
Identifizierung auf genaue Weise möglich.
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In
der vorliegenden Erfindung bedeuten die „Pools von Polynukleotid-Sonden" einen Satz oder
ein Gemisch aus löslichen
Polynukleotidsequenzen, d. h. DNA-Fragmenten, die aus ausgewählten Polynukleotid-Sonden
bestehen, welche in der Lage sind, die gewünschten Gruppen von Organismen
zu identifizieren, die eine Polynukleotidsequenz gemeinsam haben,
z. B. konservierte Motive. Solche gemeinsamen Polynukleotidsequenzen
sind allgemein bekannt und umfassen mehr oder weniger konservierte
Regionen, die insbesondere in ribosomaler RNA (rRNA), usw. anzutreffen
sind, aber auch in anderen Geweben und Organellen vorliegen, die
Polynukleotidsequenzen enthalten.
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Ribosomen
kommen in allen lebenden Zellen vor und enthalten bekannterweise
Proteine und ribosomale RNA (rRNA). Die rRNA enthält wiederum
abwechselnd konservierte und variable Regionen, wobei beispielsweise
neun variable Regionen in der bakteriellen 16S rRNA anzutreffen
sind (5). Die rRNA-Gene (rDNA) sind
in rrn-Operons organisiert, in denen rDNA-Gene durch hypervariable
Spacer-Regionen getrennt sind. Die meisten Organismen weisen mehrere
rrn-Operons in ihrem Genom auf, und in den meisten Fällen sind
die intragenomischen Sequenzen der strukturellen rRNA hochgradig ähnlich.
Die Analyse von rDNA-Sequenzdaten, insbesondere denen von rDNA der
kleinen Untereinheit, enthüllte
variable Regionen in den Gensequenzen, die für unterschiedliche phylogenetische
Stufen spezifische Information enthalten; Gruppen, Gattungen, Arten
oder Unterarten (6). Dementsprechend können Sequenzen
anzutreffen sein, die für
bestimmte Organismen einzigartig sind. Dies wurde benutzt, um art-
und gruppenspezifische Nukleinsäure-Sonden
für den
Nachweis und die Identifizierung von Bakterien und anderen Mikroorganismen
zu entwerfen. Solche mehr oder weniger konservierten Regionen oder
Motive, die einer Vielzahl weiterer Organismen mehr oder weniger
gemeinsam ist, ermöglichen
es, die individuellen Organismen in einer Ziel-Population in bestimmte Gruppen
oder Unterpopulationen zu organisieren. Daher wird die Identifizierung
und vergleichende Bestimmung von Variationen individueller Organismen
und Untergruppen in der Ziel-Population ebenfalls ermöglicht. DNA
und RNA aus anderen Quellen enthalten ebenfalls mehr oder weniger
variable oder konservierte Regionen, die für eine spezifische Identifizierung
individueller Organismen oder bestimmter Untergruppen in Ziel-Populationen
verwendet werden können.
Polynukleotid-Sonden für
andere Gene und die entsprechende Boten-RNA (mRNA) können verwendet
werden, um funktionale Eigenschaften wie beispielsweise Antibiotikaresistenz
in Bakterien oder Gen-Allel-Polymorphismen
zu überwachen.
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Der
Begriff „Überschuss" bedeutet, dass die
Polynukleotid-Sonden im Vergleich mit den Analyten-Polynukleotiden
in der Probe in einem molaren Übermaß vorliegen,
um eine genaue Erfassung zu ermöglichen, welche
eine Voraussetzung für
die quantitative Bestimmung darstellt. Für eine genaue Erfassung müssen die löslichen
Polynukleotid-Sonden in einem molaren Übermaß oder Überschuss vorliegen und unterscheidbar sein,
beispielsweise durch deren Masse.
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In
der vorliegenden Erfindung wird die „Unterscheidbarkeit" dadurch erreicht,
dass die Sonden mit so genannten „Trennung ermöglichenden
Tags" versehen werden.
Die Polynukleotid-Sonden der vorliegenden Erfindung, welche die
Identifizierung verwandter Gruppen von Organismen ermöglichen
und bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung besonders brauchbar sind, weisen im Allgemeinen
ungefähr
die gleiche Anzahl an Nukleotiden auf. Vor der Verwendung können die
Polynukleotidsequenzen modifiziert und mit Merkmalen versehen werden,
die sie unterscheidbar machen in einem Trennungs-, Fraktionierungs- oder Erfassungssystem
auf der Grundlage von Größe. Dies
kann dadurch erreicht werden, dass man am Ende der Polynukleotidsequenzen „Trennung
ermöglichende
Tags" anhängt, welche
die Masse der Sonden verändern
und diesen dadurch in den verwendeten Fraktionierungs-, Trennungs-
oder Erfassungssystemen unterschiedliche Mobilitäten verleihen. Die eine Trennung
ermöglichenden
Tags sollten vorzugsweise gleichzeitig als Affinitäts-, Tracer- oder Primer-Tags
fungieren. Vorzugsweise sollten die Tags mehr als eine der gewünschten
Funktionen aufweisen.
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Beispielsweise
können
die Polynukleotid-Sonden, die im Vergleich mit den Ziel-Polynukleotiden,
welche quantifiziert werden, im Überschuss
vorliegen, mit Polynukleotidsequenzen versehen werden, einschließlich polyA,
polyT, polyU, polyC, polyG, gemischten Polynukleotiden, z. B. polyATs,
polyGCs oder weiteren Nukleotidkombinationen oder weiteren Oligonukleotidsequenzen
einschließlich
beliebiger Gemische davon. Zusätzlich
zu ihrer Eigenschaft als Trennung ermöglichende Tags können diese
Oligonukleotidsequenzen als Affinitäts-Tags und Primer-Tags fungieren.
Tracer-Tags oder -markierungen, z. B. Fluorophore verschiedener Größen, ermöglichen
nicht nur einen Nachweis, sondern sind auch brauchbar als eine Trennung
ermöglichende
Tags, wenn sie ausreichende Unterschiede hinsichtlich ihrer Größe oder
Masse aufweisen. Aminosäuren oder
Peptide, welche die Hybridisierungsreaktion nicht stören, können als
eine Trennung ermöglichende
Tags verwendet werden, sie können
jedoch auch als Affinitäts-Tags
und Tracer-Tags fungieren. Es wurden mehrere Strategien für die Synthese
von Peptid-Oligonukleotid-Konjugaten beschrieben, die auf einfache
Weise mit Hinblick auf die vorliegende Erfindung angepasst werden
können.
Um die Hybridisierung nicht zu stören, empfiehlt es sich, den
eine Trennung ermöglichenden
Tag nur an einem Ende der Sonde anzuhängen. Wenn jedoch Primer als
Tags verwendet werden, befinden sie sich natürlich an beiden Seiten der
Sonde.
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„Tracer-Tag" bedeutet eine Markierung
oder einen Marker, die/der den Nachweis oder das Erfassen der Sonde
ermöglicht.
Gemäß der grundlegenden
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Tracer-Tag ein nachweisbarer
oder erfassbarer Marker oder eine nachweisbare oder erfassbare Markierung
wie beispielsweise ein Fluorophor. Es ist anzumerken, dass der Tracer-Tag
sich vorzugsweise an einem Ende der Sonde befindet. Die Sonde ist
endständig
mit einem Tag versehen, um zu verhindern, dass der Tag die Hybridisierungsreaktion
zwischen der Sonde und dem Analyten stört. In der vorliegenden Erfindung
kann der Tracer-Tag auch als eine Trennung ermöglichender Tag fungieren, indem
er den Sonden unterschiedliche Massen und dadurch unterschiedliche
Mobilitäten
verleiht.
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„Tracer-Tags” bedeutet
Markierungen oder Marker, die sichtbar oder auf andere Weise nachweisbar sind,
d. h. direkt erfassbar sind oder bei Kontakt mit weiteren Reagenzien
nachweisbar oder erfassbar gemacht werden können. Tracer-Tags, die durch
ihre elektrochemischen oder magnetischen, einschließlich ihrer
massenspektrometrischen Eigenschaften, durch Fluoreszenz, Lumineszenz,
Infrarotabsorption, Radioaktivität oder
enzymatische Reaktionen erfassbar sind, sind besonders geeignet.
Es ist jedoch ersichtlich, dass beliebige weitere, hier nicht erwähnte Tracer-Tags,
die auf einfache Weise über
automatisierte Mittel oder Instrumente erfassbar sind, verwendet
werden können.
Es ist anzumerken, dass kein Tracer-Tag erforderlich ist, wenn massenspektrometrische
oder chromatographische Verfahren für die Erfassung verwendet werden,
jedoch müssen
die Polynukleotid-Sonden, welche die gleiche Anzahl von Nukleotiden
aufweisen, mit weiteren, eine Trennung über Größe oder Masse ermöglichenden
Gruppen versehen werden.
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Fluoreszierende
Farbstoffe wie beispielsweise 2-((Iodacetyl)amino)ethyl)aminonaphthylen-1-sulfonsäure (1,5-IEDANS),
Fluorescein, Bodipy, FTC, Texas Red, Phycoerythrin, Rhodamine, Carboxytetramethylrhodamin,
DAPI, Indopyras-Farbstoffe, Cascade Blue, Oregon Green, Eosine,
Erythrosin, Pyridyloxazole, Benzoxydiazole, Aminonaphthalene, Pyrene,
Maleimide, Coumarine, Lucifergelb, Propidiumiodid, Porphyrine, CY3,
CY5, CY9, Lanthanide, Cryptate, Lanthanid-Chelate, oder Derivate
oder Analoga der Tracer-Moleküle sind
Beispiele für
geeignete Tracer-Tags. Die fluoreszierenden Polynukleotid-Sonden
sind besonders brauchbar bei der automatisierten oder halbautomatisierten
Erfassung der Ergebnisse in Kombination mit kontinuierlichen Fließsystemen
und -instrumenten. Fluorophore mit Größen und Massen, die sich in
einem solchen Ausmaß unterscheiden,
dass sie die Polynukleotid-Sonden unterscheidbar machen, sind unter
den oben genannten zu finden. Insbesondere Phosphoramidite, wie
beispielsweise 6-FAMTM, VICTM,
NEDTM, ROXTM und
PETTM (die alle Marken von Applied Biosystems
darstellen) können
zur endständigen
Markierung von Polynukleotid-Sonden verwendet werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung müssen
sehr kleine Mengen des Analyten-Nukleotids identifiziert werden,
und ein sensitiverer Test ist erforderlich. In solchen Fällen wird
die Sonde mit einem Paar endständiger
Primer-Sequenzen oder „Primer-Tags" versehen, welche
die Amplifizierung der quantitativ gewonnenen Sonden ermöglichen.
Auch in diesem Fall können
die Sonden weiter mit optionalen Tracer-Tags versehen werden, beispielsweise
mit Fluorophoren unterschiedlicher Größen, insbesondere während eines
PCR-Amplifizierungsprozesses. Diese an den 3'-terminalen und 5'-terminalen Enden der Sonde befindlichen
Primer-Tags ermöglichen
die Amplifizierung der Sonden nach einer quantitativen Gewinnung
der Sonden, die mit den mit Affinitäts-Tags versehenen Analyten
hybridisieren. Eine der Primer-Sequenzen kann ziemlich kurz sein,
während
die andere länger
sein und gleichzeitig als Affinitäts-Tag und als eine Trennung ermöglichender
Tag fungieren kann. Gemäß dieser
Ausführungsform
können
die Sonden während
oder nach der Amplifzierung mit einem optionalen Tracer-Tag versehen
werden. Wenn Massenspektrometrie für die Erfassung verwendet wird,
sind keine Tracer erforderlich. Es reicht aus, dass die individuellen
Sonden mit Tags versehen sind, die eine Trennung ermöglichen,
beispielsweise Oligonukleotiden, die als Primer oder Affinitäts-Tags
fungieren.
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Aminosäuren und
Peptide, welche die Hybridisierungsreaktion nicht stören, können angehängt werden,
vorzugsweise am Ende der Polynukleotid-Sonden. Für die Synthese von Peptid-Oligonukleotid-Konjugaten
wurden mehrere Strategien beschrieben, die alle in einfacher Weise
mit Hinblick auf die vorliegende Erfindung angepasst werden können. (Siehe
z. B. Lönnberg,
H. Annu. Rep. Prog. Chem., Sect B 1999, 95, 207–234 und 2001, 97, 177–208). Ähnliche
chemische Verfahren zur Herstellung von Sonden verschiedener Größen können verwendet
werden, um auch andere organische chemische Reste als Peptide mit
den Polynukleotiden zu verknüpfen.
Die Aminosäure-
oder Peptidsequenzen können
gleichzeitig als „Affinitäts-Tags" und/oder „Tracer-Tags" fungieren. Die Aminosäure Histidin
ist ein brauchbares Beispiel. Peptide einschließlich Liganden können als „Affinitäts-Tags" verwendet werden.
Peptide mit enzymatischen Aktivitäten können als „Tracer-Tags" fungieren. Peptide,
die als Antikörper-Antigen-Paare
fungieren, können
als Affinitäts-
und Tracer- sowie als Trennung ermöglichende Tags fungieren.
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Der
Begriff „Analyten" bezeichnet die Polynukleotidsequenzen,
die von einer die Ziel-Population
umfassenden Probe erhalten werden. Das Gemisch aus Polynukleotidsequenzen
aus der Ziel-Population kann beliebige Nukleotidsequenzen, (DNA
oder RNA), einschließlich
Boten-RNA (mRNA), Transfer-RNA (tRNA) umfassen, jedoch sind ribosomale
RNA (rRNA) oder diese kodierende Gene besonders brauchbar. Die Ziel-Population
kann an unterschiedlichen Stellen oder Orten, und zu unterschiedlichen
Zeitpunkten, z. B. vor und nach einer Behandlung, die eine Wirkung
auf die Ziel-Population haben sollte, als Probe genommen werden.
Die Polynukleotidsequenzen in der Probe der Ziel-Population werden über an sich
bekannte Verfahren isoliert, z. B. (Sambrook, J. und Russel, D.,
Molecular Cloning – A
Laborstory Manual, dritte Auflage (2001)). Die Zubereitung der die
Analyten-Polynukleotidsequenzen
umfassenden Probe kann dahingehend modifiziert werden, dass sie
einen geeigneten Affinitäts-Tag
umfasst.
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Die
Analyten-Polynukleotide können über eine
chemische Reaktion mit Affinitäts-Tags versehen werden,
bei der z. B. Biotin-Reste kovalent mit den zu untersuchenden Polynukleotiden
oder Nukleinsäuremolekülen unter
Bildung von modifizierten Polynukleotid-Analyten, d. h. biotinylierten Polynukleotid-Analyten,
verknüpft
werden. Um zu vermeiden, dass sterische Behinderungen die Hybridisierungsreaktion
zwischen den mit Tracern versehenen Sonden und den Polynukleotid-Analyten
stören,
werden die Polynukleotid-Analyten mit einem kleineren Gegenstück eines
Affinitätspaares
markiert, während
dessen größeres Gegenstück mit einem festen
Träger
oder einem eine Trennung unterstützenden
Mittel verbunden wird. Zur Untersuchung der Zusammensetzung von
Populationen, die durch Polynukleotidsequenzen repräsentiert
werden, können
die mit Affinitäts-Tags
versehenen Analyten-Polynukleotidsequenzen Polynukleotidsequenzen
jeglicher Art sein, einschließlich
Gesamt-RNA- oder rRNA- oder Genpräparationen. Der Affinitäts-Tag und
sein Gegenstück
oder Paarbildner stellen ein sogenanntes Affinitätspaar bereit, wodurch der
Einfang von mit Affinitäts-Tags
versehenen Substanzen an einen festen Träger ermöglicht wird, der in diesem
Fall als Trennung unterstützendes
Mittel bezeichnet wird.
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„Affinitätsgestützte Lösungshybridisierung" ist ein allgemein
bekanntes Verfahren, bei dem man die Hybridisierungsreaktion zwischen
einer Sonde und einer Analyten-Nukleotidsequenz ohne irgendwelche
sterische Behinderungen in einer Lösung stattfinden lässt. Der
Affinitäts-Tag
ermöglicht
das Einfangen der Hybride auf einer festen Phase, welche die Trennung
und das Waschen der eingesammelten Nukleinsäuren ermöglicht, und anschließend können die
eingefangenen Hybride oder Sonden freigesetzt und gemessen werden.
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„Affinitäts-Tags", die auch als Trennung
ermöglichende
Tags verwendbar sind, finden sich unter Oligonukleotidresten, Aminosäureresten
wie beispielsweise Histidin, Peptiden oder Zuckerresten und umfassen auch
Haptene wie beispielsweise Biotin. Einige dieser Tags können auch
als Tracer-Tags fungieren. Beispielsweise können markierte oder nichtmarkierte
Oligonukleotidreste als Affinitäts-Tags,
Primer-Tags oder eine Trennung ermöglichende Tags verwendet werden.
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Der
Begriff „Affinitäts-Tag" bedeutet, dass die
Analyten-Polynukleotide mit einer Markierung oder einem Marker versehen
werden, die/der eine hohe Affinität zu einer anderen Substanz
aufweist. Anders ausgedrückt
besteht eine Neigung des Affinitäts-Tags,
eine starke Bindung mit dessen Gegenstück oder ein Affinitätspaar zu
bilden. Die starken Bindungen, die zwischen Affinitätspaaren
gebildet werden, ermöglichen
es dem Affinitätspaar,
als Mittel zum Einfang der gewünschten
Substanzen zu fungieren. Ein brauchbares Affinitätspaar ist beispielsweise Biotin-Avidin
oder Biotin-Streptavidin, jedoch können weitere synthetische oder nicht-synthetische „Affinitätspaare" oder bindende Substanzen
ebenfalls verwendet werden. Geeignete „Affinitätspaare" sind zu finden unter Rezeptoren und
Liganden, Antigenen und Antikörpern
sowie unter Fragmenten davon. Die bevorzugten „Affinitäts-Tags" der vorliegenden Erfindung umfassen
kleinere Moleküle
wie beispielsweise Biotin, Histidin, Oligonukleotide, Haptene, Glycane,
usw., während
die bevorzugten Gegenstücke der „Affinitäts-Tags" größere Moleküle umfassen,
wie beispielsweise Avidin, Streptavidin, Metallchelate, Antikörper, Lektine,
usw., und zum Beschichten des „Trennung
unterstützenden
Mittels" verwendet
werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung besonders bevorzugte Affinitäts-Tags sind Polynukleotide,
wie beispielsweise poly(dA), poly(dT), poy(dG), poly(dC) und Gemische davon.
Zusätzlich
zu ihrer Eigenschaft als Affinitäts-Tags stellen
sie Trennung ermöglichende
Tags verschiedener Größen bereit.
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Der
Begriff „Trennung
unterstützendes
Mittel" bedeutet
vorzugsweise feste Träger,
wie beispielsweise Microbeads, Latex-Partikel, magnetische Partikel,
Fasern, Stifte, Stäbe,
Mikrowells, Affinitätssäulen, die
versehen sind mit dem Gegenstück
oder Affinitäts-Gegenstück des „Affinitäts-Tags". Optional kann das
eine Trennung ermöglichende
Mittel z. B. Phasenseparations- oder elektrophoretische Mittel umfassen,
die vom Vorliegen des Gegenstücks
des Affintäts-Tags
abhängig
sind.
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Die
Pools „löslicher
Polynukleotid-Sonden" werden
vorzugsweise unter Verwendung verschiedener Verfahren, einschließlich Isolierung
aus der Natur, synthetischen Verfahren, PCR-Techniken oder Techniken rekombinanter
DNA oder Kombinationen davon (Sambrook, J. und Russel, D., Molecular
Cloning – A
Laborstory Manual, dritte Auflage (2001)), aus einer mehr oder weniger
charakterisierten Bibliothek von Polynukleotidsequenzen hergestellt.
Die verschiedenen Polynukleotid-Sonden, die zum Aufzeigen einer
spezifischen Untergruppe oder eines Individuums in der Lage sind,
werden in Pools angeordnet oder befinden sich darin, so dass alle
Polynukleotid-Sondenmoleküle,
die eine bestimmte Unterpopulation repräsentieren, eine eindeutige
oder charakteristische Größe oder
Masse aufweisen, die deren Identifikation bei Verwendung von Chromatographie,
Gelelektrophorese oder Massenspektrometrie ermöglichen.
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Wenngleich
die Verwendung charakterisierter Sonden bevorzugt ist, ist es möglich, Sonden-Pools
für wenig
charakterisierte Genome auf die gleiche Weise wie in der
WO 02/055734 beschrieben
herzustellen und anschließend
diese Polynukleotid-Sonden mit den oben beschriebenen, Trennung
ermöglichenden
Tags zu versehen, wodurch deren Trennung und Erfassung ermöglicht wird.
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Der
Begriff „modifizierte
Polynukleotidsequenzen" bedeutet,
dass der Satz synthetisch hergestellter Polynukleotid-Sonden in
geeigneter Weise modifiziert werden kann, beispielsweise kann das
Zucker-Phosphat-Rückgrat
der Nukleotidsequenzen durch Peptidbindungen ersetzt werden oder
aus so genannten fixierten („locked") Nukleosidanaloga
hergestellt werden. Modizifierte Polynukleotide sind, beispielsweise,
Peptid-Nukleinsäuren
(PNAs), die beispielsweise in der
WO
96/20212 beschrieben sind, oder fixierte („locked") Nukleinsäuren (LNA),
die beispielsweise in der
WO
99/14226 beschrieben sind. Die modifizierten Polynukleotid-Sonden
können
in geeigneter Weise beim Verfahren und den Testkits der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Sie können unter Verwendung von genomischer
DNA oder cDNA als Modellen kopiert werden. Sie weisen oftmals verbesserte
Eigenschaften auf, einschließlich
verbesserter Stabilität,
und sie können
auch den Vorteil haben, dass sie auf einfachere Weise als unmodifzierte
DNA-Sonden mit Tracer-Tags versehen werden können.
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Der „lösliche organisierte
Pool", der „lösliche Polynukleotid-Sonden
oder Polynukleotid-Sonden, die in Lösung gebracht werden können" umfasst, kann in
jeder beliebigen Art von Gefäßen enthalten
sein, die völlig voneinander
getrennt oder miteinander entweder auf nicht fixierte oder in einer
fest fixierten Weise verbunden sein können. In seiner einfachsten
Form umfasst ein organisierter Pool ein oder mehrere Gefäße, beispielsweise
Reagenzgläser
oder Flaschen, die auf eine nicht fixierte Weise miteinander verbunden
sein können,
beispielsweise in einem Ständer
für Reagenzgläser. Ein
praktisches Beispiel für
organisierte, in Gefäßen befindliche
Pools, die miteinander auf eine fest fixierte Weise verbunden sind,
wird bereitgestellt durch die Kompartimente oder Wells in oder auf
einer Mikrotiterplatte. Wie oben ausgeführt liegen die organisierten
Pools vorzugsweise auf eine organisierte Weise vor, beispielsweise
in den Wells auf einer Mikrotiterplatte. Die löslichen Pools sind in einer
solchen Weise organisiert, dass jeder Pool und jede Polynukleotid-Sonde
in dem Pool eindeutig identifizierbar ist. Mikrotiterplatten mit
ihren Wells sind typische, im Handel erhältliche Ausführungsformen,
welche die Organisation und die gleichzeitige Handhabung vieler
organisierter Pools ermöglichen.
Natürlich
können
weitere maßgeschneiderte,
auf passendere Weise organisierte Pools mit mehrfachen Kompartimenten
entwickelt und konstruiert und mit geeigneten Markierungen und Anweisungen
für die
Verwendung versehen werden.
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Die
Ergebnisse werden über
optionale automatische oder halbautomatische Mittel oder Instrumente erfasst,
einschließlich
chromatographischer Techniken sowie auch Massenspektrometrie. Das
gesamte System kann vollständig
oder teilweise automatisiert sein. Die Techniken zur Unterscheidung
der Sonden umfassen Trennung oder Fraktionierung in Siebmedien oder
Nicht-Siebmedien mit oder ohne Elektrophorese. Siebmedien umfassen
chromatographische Trennung in einer Matrix, wie beispielsweise
einem Gel, das die Sonden auf der Grundlage der Größe oder
Masse trennt. Elektrische Ladungen sind für die Trennung nicht wesentlich,
selbst wenn sie die Mobilitätsrate
der Sonden erhöhen
können.
In einem Nicht-Siebmedium, bei dem es keine Matrix gibt, welche
das zu fraktionierende Material siebt, bewegen sich Sonden mit einem
konstanten Verhältnis
zwischen Masse und Ladung alle unabhängig von der Größe mit der
gleichen Rate. Bei Polynukleotidsequenzen verändert das Anhängen von
Oligonukleotiden dieses Verhältnis
von Masse zu Ladung nicht. Um unterschiedliche Mobilitäten in Nicht-Siebmedien
zu erzielen, müssen
die Sonden daher mit ungeladenen Substanzen versehen werden, die
es ihnen ermöglichen,
sich mit verschiedenen Raten zu bewegen. Dieser Mobilitätsunterschied
wird nicht erreicht durch das Anhängen von Primer-Tags oder Affinitäts-Tags,
die aus Nukleotidsequenzen unterschiedlicher Größen bestehen, oder durch das
Anhängen
von Substanzen, die das Verhältnis
von Masse zu Ladung im Vergleich mit dem normalen Verhältnis bei
Nukleotidsequenzen nicht verändern.
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Daher
sollten die Verfahren zur Fraktionierung und Trennung der quantitativ
gewonnenen Sonden in der vorliegenden Erfindung im Hinblick auf
die oben angesprochenen Faktoren angepasst werden. Die bevorzugten
Verfahren zur Unterscheidung Sonden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
sind daher die Trennung durch Massenspektrometrie oder Chromatographie
in Siebmedien. Wenn eine Trennung durch Kapillarelektrophorese erzielt
wird, besteht die bevorzugte Ausführung in der Verwendung eines
Siebmediums, welches die Mobilität
der Sonden mit größeren Molekülmassen
verringert. Herkömmliche
Gelelektrophorese in beispielsweise Polyacrylamid stellt ebenfalls
ein bevorzugtes Verfahren dar. Das wesentliche Merkmal der organisierten
Pools von Sonden besteht darin, dass alle Sonden in einem einzigen
Pool über
das gewählte
Fraktionierungsverfahren getrennt und quantifiziert werden können, wobei
das Prinzip, über
welches die Fraktionierung erreicht wird, nicht entscheidend ist.
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ALLGEMEINE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, welches die gleichzeitige,
quantitative Bestimmung der Mengen oder relativen Anteile von mehr
als einem individuellen Ribopolynukleotid oder Untergruppen davon
in einem Gemisch von Polynukleotidsequenzen unter Verwendung von
Polynukleotid-Sonden mit ungefähr
der gleichen Größe ermöglicht.
Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung repräsentieren die
Ribopolynukleotidsequenzen ausgewählte individuelle Organismen,
Untergruppen, Gattungen, Arten oder Stämme, die in einer Probe vorliegen,
die eine Ziel-Population mehr oder weniger verwandter Organismen
repräsentiert.
Variationen hinsichtlich der Mengen an Untergruppen oder individuellen
Organismen in der Population aufgrund von inhärenten Ursachen, wie beispielsweise
Altern, oder externen Stimuli, wie beispielsweise Behandlung mit
Antibiotika, hygienischen Maßnahmen,
können
bestimmt werden. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
Variationen hinsichtlich der Mengen oder relativen Anteile von Transkripten
von Polynukleotidsequenzen in einem einzelnen Organismus bestimmt
werden. Dies ermöglicht
beispielsweise das Aufzeigen von Unterschieden hinsichtlich der
Expression von nicht-homologen, allelen Genen in einem Chromosom
und kann die Ursachen für
die unterschiedliche Manifestation bestimmter Krankheiten erklären. Es
ermöglicht
auch Untersuchungen von Polymorphismen in einem Organismus. Das
Verfahren und der Testkit sind anwendbar für Umwelt- und Populationsuntersuchungen.
Das grundlegende Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst eine
Hybridisierungsreaktion, die man in einer Lösung ablaufen lässt, und das
gebildete Hybrid wird auf einem festen Träger gesammelt oder eingefangen,
der mit dem Gegenstück
oder Affinitäts-Gegenstück eines
Affinitäts-Tags
versehen oder beschichtet ist. Das Beschichten wird über chemische
Mittel, beispielsweise über
Konjugation erzielt. Manchmal ist die Affinität zwischen der Oberfläche (den Oberflächen) des
festen, eine Trennung unterstützenden
Mittels und des Gegenstücks
des Affinitäts-Tags
ausreichend, um eine stabile Bindung zur bilden. Mit Tracer-Tag
versehene, vorzugsweise am Ende markierte Polynukleotid-Sonden aus
einem zuvor charakterisierten, teilweise charakterisierten oder
nicht charakterisierten Pool (Bibliothek) werden in Kontakt gebracht
mit den mit Affinitäts-Tags
versehenen Analyten-Polynukleotidsequenzen, die aus der zu untersuchenden
Probe erhalten werden.
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Ein
oder mehrere Pools werden in vorbestimmen, jedoch optionalen Anzahlen
bereitgestellt, die vorzugsweise zwischen 2–500, besonders bevorzugt zwischen
5–400,
und ganz besonders bevorzugt zwischen 10–300 löslichen Polynukleotidsequenzen
variieren. Eine Voraussetzung für
das Verfahren besteht darin, dass die Polynukleotid-Sonden, die
ungefähr
die gleiche Größe aufweisen,
unterscheidbar gemacht sind, indem den Polynukleotid-Sonden „Trennung
ermöglichende
Tags" angehängt oder
am Ende hinzugefügt
werden, die deren Trennung oder Fraktionierung ermöglichen
und eine Trennung der individuellen Polynukleotid-Sonden in einer
solchen Weise ermöglichen,
dass eine genaue Identifizierung und Berechnung der Ergebnisse erhalten werden
kann, beispielsweise über
elektrophoretische Techniken, Massenspektrometrie oder Chromatographie.
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Die
löslichen
Polynukleotid-Sonden können
ohne jegliche Tracer-Tags beispielsweise unter Verwendung von Massenspektrometrie
identifiziert werden. Alternativ können sie mit Tracer-Tags versehen
werden, die gemäß der grundlegenden
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung direkt nachweisbare oder erfassbare Markierungen
und Marker sind, die gleichzeitig als eine Trennung ermöglichende
Tags fungieren können. Gemäß einer
weiter fortgeschrittenen Ausführungsform
der Erfindung, welche einen ultrasensitiven Nachweis oder eine vergleichende
Bestimmung ermöglicht,
ist die Verwendung von Polynukleotid-Sonden und nicht zu kurzer Oligonukleotide
und das Versehen der Polynukleotid-Sonden mit einem Paar endständiger Primer-Tags,
den Ablauf einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) nach der quantitativen
Gewinnung der Sonden ermöglichen,
bevorzugt. Während
der Amplifizierung können
die Sonden mit Tracer-Tags unter Verwendung von beispielsweise mit
Tracern versehenen Primern oder markierten Nukleotiden versehen
sein. In diesem Fall darf der eine Trennung ermöglichende Tag kein Tracer-Tag
sein. Die löslichen
Pools befinden sich in einer organisierten Weise in ihren eigenen
Gefäßen, die
getrennt, auf lose Weise verbunden oder entfernbar sein können. Die
organisierten Pools können
auch in oder auf einer kompakteren Struktur angeordnet sein, in
der die Gefäße mehr
oder weniger starr miteinander verbunden sind wie die Wells auf
einer Mikrotiterplatte.
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Gemäß der grundlegenden
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung lässt
man eine Trennung ermöglichende
Tags, welche die Polynukleotid-Sonden mit Unterschieden hinsichtlich
des Verhältnisses
von Größe oder
Masse zu elektrischer Ladung versehen, mit oder ohne Tracer- oder
Primer-Tags mit der Analyten-Polynukleotid-Präparation hybridisie ren, die
durch Isolierung aus der die Ziel-Population enthaltenden Probe
gewonnen wurde. Die Analyten-Polynukleotidsequenzen, die in der
als Probe genommenen Ziel-Population vorliegen, werden über an sich
bekannte Verfahren isoliert. Im Allgemeinen sind die aus der Ziel-Population
zu bestimmenden Analyten-Polynukleotide ribosomale RNA (rRNA), Boten-RNA (mRNA) oder deren
entsprechende Gene (DNA). Die Analyten werden mit wenigstens einem
Affinitäts-Tag,
wie beispielsweise Biotin, Histidin, Oligonukleotidsequenzen, wie
beispielsweise oligo(dT), -(dA), -(dC), -(dG) oder Gemischen davon,
sowie auch Haptenen oder Glycanen, versehen. Die Analyten-Polynukleotide
werden vorzugsweise mit Biotin markiert.
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Nach
diesen Reagenz-Präparationsschritten
lässt man
die Hybridisierungsreaktion zwischen den Sonden und den Analyten
ablaufen. Hybride werden in einer molekular genauen quantitativen
Weise zwischen den löslichen
Polynukleotid-Sonden und den mit Affinitäts-Tags versehenen Analyten
gebildet. Da die verschiedenen, in den Pools vorliegenden Polynukleotid-Sonden
bekannt sind und da im Vergleich zu den Analyten jede Sonde im Überschuss
vorliegt, ist es offensichtlich, dass die Hybridisierungsreaktion
zwischen den Analyten und den Sonden, die zu einem Hybrid führt, stöchiometrisch
verläuft
und die Menge der gewonnenen Sonde der Menge an in der Probe vorhandenen
Analyten-Polynukleotiden entspricht. Selbstverständlich braucht die Analyten-Sequenz
keine rRNA-Sequenz zu sein. Mit dem vorliegenden Verfahren ist es
möglich, jede
beliebige einzelsträngige
Sequenz sowie auch jede beliebige doppelsträngige Sequenz, nach einem Denaturierungsschritt,
der den doppelsträngigen
Analyten in eine einzelsträngige
Form überführt, zu
quantifizieren.
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Wie
oben beschrieben bilden sich durch die Hybridisierung in Lösung DNA-RNA
(DNA:DNA) Hybride. Im Allgemeinen wird die Lösungshybridisierung unter Bedingungen
durchgeführt,
welche die Hybridisierung in Richtung der Bildung von Hybriden,
einschließlich
DNA:DNA, DNA:RNA, RNA:RNA, PNA:DNA, PNA:RNA, LNA:DNA, LNA:RNA, usw.,
verschieben. Die am meisten bevorzugten Bedingungen variieren in
Abhängigkeit von
den Polynukleotid-Sonden, den Analyten, usw. Danach werden die Hybride,
mit Hilfe der den Affinitäts-Tag tragenden
Analyten-Polynukleotidsequenzen aufgrund ihrer Affinität zu ihrem
Gegenstück
auf dem die Trennung unterstützenden
Mittel, welches mit dem Gegenstück
des Affinitäts-Tags
beschichtet ist, gesammelt oder eingefangen. Nur solche Polynukleotid-Sonden, die zur Hybridisierung
mit den Analyten-Sequenzen in der Lage waren, werden auf dem eine
Trennung unterstützenden
Mittel gesammelt und können
quantitativ gewonnen, und optional amplifiziert und erfasst werden.
Die eingefangenen und gesammelten Hybride werden entfernt oder von
der Hybridisierungslösung
getrennt und können
von anderen Reagenzien und Sonden, die nicht reagiert haben, freigewaschen
werden. Die Polynukleotid-Sonden,
die keine Hybride mit den mit Affinitäts-Tags versehenen Polynukleotidsequenzen
gebildet haben, bleiben in den Hybridisierungs- oder Waschlösungen und
werden dementsprechend entfernt. Die eingefangenen und gesammelten
Hybride können
von überschüssi gen Sonden,
einschließlich
solchen Sonden, die nicht zur Hybridisierung mit einer mit Affinitäts-Tags
versehenen Analyten-Sequenz in der Lage waren, freigewaschen werden.
In solchen Fallen lag eine Analyten-Sequenz, die einen bestimmten
individuellen Organismus oder eine Untergruppe in der Ziel-Population
repräsentiert
und der Polynukleotid-Sonde entspricht, in der Probe nicht vor.
Die gesammelten Polynukleotid-Sonden, die vom Analyten getrennt
oder freigesetzt werden können,
sind optional mit einem Tracer-Tag versehen. In diesem Fall braucht
der eine Trennung ermöglichende
Tag kein Tracer-Tag zu sein. Redundante Affinitäts-Tags und mit Affinitäts-Tags
versehene Analyten-Sequenzen, die zur Hybridisierung nicht in der
Lage waren, weil keine entsprechenden Sonden im Pool vorlagen, werden
natürlich
auf dem eine Trennung unterstützenden
Mittel eingefangen, können
jedoch von den Hybriden während
der Elutions- und der nachfolgenden Trennungsvorgänge getrennt
werden. Weiterhin werden solche mit Affinitäts-Tags versehenen Analyten,
zu denen unter den Sonden kein komplementärer Strang existiert, auf dem
eine Trennung unterstützenden
Mittel eingefangen, sie stören
jedoch nicht die Stöchiometrie
des Hybridisierungsprozesses und sie stören nicht die nachfolgenden
Nachweisschritte. Sie können
beispielsweise zerstört
oder entfernt werden, wenn die Sonden isoliert oder von dem Hybrid
und/oder dem eine Trennung unterstützenden Mittel freigesetzt
werden.
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Eine
Trennung unterstützende
Mittel (SAT) werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren benötigt, um
die zwischen den optional mit Tracer-Tags versehenen Sonden und
den mit Affinitäts-Tags
versehenen Analyten gebildeten Hybride zu gewinnen. Die eine Trennung
unterstützenden
Mittel, die feste Träger
darstellen, wie beispielsweise Mikropartikel, Microbeads, Latex-Partikel,
magnetische Partikel, Fasern, Stifte, Stäbe, Mikrowells und Affinitätssäulen, werden
versehen oder beschichtet mit dem Gegenstück (den Gegenstücken) oder
Affinitäts-Gegenstück(en) der
Affinitäts-Tags.
Das eine Trennung unterstützende
Mittel kann Mittel zur Phasenseparation oder elektrophoretische
Mittel zum Einfang des Gegenstücks
des Affinitäts-Tags
umfassen.
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Die
auf dem eine Trennung unterstützenden
Mittel gewonnenen Hybride werden anschließend zuerst durch Elution von
dem Mittel freigesetzt, und danach durch Aufbrechen der Wasserstoffbindungen
der Hybride, und die optional markierten individuellen Sonden, die
von den Hybriden freigesetzt wurden, werden isoliert, anhand ihrer
Größen getrennt
und mit Mitteln erfasst, die deren Quantifizierung ermöglichen.
Da jede Sonde eine Analyten-Polynukleotidsequenz in der Probe repräsentiert,
können
die Mengen oder relativen Anteile individueller Polynukleotidsequenzen,
die individuelle Organismen repräsentieren,
auf einer molekularen Grundlage quantifiziert werden. Alternativ
werden zuerst die Bindungen der Hybride aufgebrochen und danach
werden der feste Träger
und die Lösung,
welche die Sonden enthält, über ein
geeignetes Verfahren in Abhängigkeit von
dem verwendeten, eine Trennung unterstützenden Mittel voneinander
getrennt. Danach werden, beispielsweise über Zentrifu gation, die Sonden
auf der Grundlage ihrer Größe voneinander
getrennt und über
Mittel erfasst, die deren Quantifizierung ermöglichen. Die aufgereinigten
und isolierten Sonden auf den eine Trennung ermöglichenden Mitteln werden mit
einer Lösung
eluiert, wie beispielsweise NaOH, NH4OH
oder Formamid, die in der Lage ist, die Bindungen zwischen den Polynukleotidsträngen aufzubrechen.
-
Folglich
werden nur diejenigen Polynukleotid-Sonden, die in der Lage waren,
mit einem Analyten-Polynukleotid zu hybridisieren, das einen bestimmten
individuellen Organismus oder eine Untergruppe von Organismen in
einer Ziel-Population repräsentiert,
d. h. solche Polynukleotid-Sonden, für die eine komplementär-strängige Analyten-Polynukleotidsequenz
in der Probe vorliegt, von dem eine Trennung unterstützenden Mittel
eingefangen und können
für die
Erfassung gewonnen werden.
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Dies
bedeutet, dass die automatisch oder halbautomatisch nachweisbaren
oder erfassbaren, optional mit einem Tracer-Tag versehenen Sonden,
die aufgrund ihrer eindeutigen Größen identifizierbar sind oder
unterscheidbar gemacht werden können,
eingefangen oder gewonnen und anschließend für eine Erfassung freigesetzt
oder isoliert werden. Für
den Fachmann auf dem Gebiet ist es offensichtlich, dass die Reihenfolge
der Durchführung
der Schritte in bestimmten Fällen
geändert
werden kann.
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Wenn
der Tracer-Tag fehlt, können
die Sonden direkt über
Massenspektrometrie erfasst werden. Wenn der Tag ein Tracer ist,
beispielsweise eine fluoreszierende Substanz, kann die Sonde ebenfalls
direkt erfasst werden, wenn sie von dem Analyten-Polynukleotid getrennt
wurde, das keinen Tracer-Tag aufweist. Die optional mit Tracer-Tags
versehenen Reagenz-Sonden liegen nun in einer isolierten und freien
Form vor, und ihre Menge entspricht exakt der Menge der Analyten-Nukleinsäure, die
zuvor mit ihnen hybridisiert war.
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Wenn
der Tag ein Paar von endständigen
Primern ist, die optional mit einem Tracer-Tag versehen sind, kann die Sonde nach
Trennung von der Analyten-Polynukleotidsequenz amplifiziert und
mit einem Tracer-Tag versehen werden, entweder während oder nach der Amplifizierung.
Beispielsweise können
nach einer optionalen Anzahl von Amplifizierungszyklen die Polynukleotid-Sonden
mit einem Tracer-Tag versehen und erfasst werden. Alternativ können die
komplementären
Primer mit Tracer-Tags versehen werden, wodurch die Sonden während der
Amplifizierung mit Tracer-Tags versehen werden. Die Amplifizierung
ermöglicht
das Erfassen von Unterpopulationen oder Polynukleotidsequenzen,
die in so geringen Mengen vorliegen, dass sie unter der Nachweisgrenze
liegen, wenn andere Methoden verwendet werden. In der fortgeschrittenen
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, die eine sensitivere Bestimmung der Analyten-Polynukleotide
ermöglicht,
sind die Tags auf den Sonden endständige Primer-Sequenzen. Man
lässt die
endständig
mit Primer-Tags versehenen Sonden mit den mit Affinitäts-Tags
versehenen Analyten-Polynukleotiden auf die gleiche Weise hybridisieren wie
in der grundlegenden Ausführungsform
der Erfindung. Nach der stöchiometrischen
Hybridisierungsreaktion werden die Hybride auf einem eine Trennung
unterstützenden
Mittel eingefangen und die mit Primer-Tags versehenen Sonden werden über an sich
bekannte Methoden gewonnen. Die Menge der gewonnenen Sonden, die
der Menge in der Probe vorliegenden Analyten-Polynukleotiden entspricht,
kann über
eine optionale Anzahl von Malen über
an sich bekannte PCR-Techniken amplifiziert werden. Nach oder während der PCR-Amplifzierung
werden die Sonden optional mit Tracern versehen und die Menge der
Sonden wird erfasst. Da die Gewinnung der mit Primer-Tags versehenen
Sonde quantitativ ist und der Anzahl der Analyten-Moleküle entspricht,
und da es, mit Hilfe der enthaltenen Moleküle bekannter Menge, bekannt
ist, wie viele Male die Sonden amplifiziert wurden, d. h. multipliziert
oder kopiert wurden, ist die Menge des Analyten in der ursprünglichen
Probe einfach zu berechnen. Dies ermöglicht eine quantitative Bestimmung
selbst solcher Analyten-Polynukleotide, die ohne die Amplifizierung
unter der Nachweisgrenze gelegen hätten und somit nicht erfassbar gewesen
wären.
Dementsprechend kann die Sensitivität des erfindungsgemäßen Verfahrens
in hohem Maße gesteigert
werden. Dies stellt einen großen
Vorteil dar, wenn ein sehr sensitiver Test benötigt wird, beispielsweise wenn
die als Probe genommene Population, beispielsweise eine Biopsieprobe,
nur wenige Organismen oder Zellen enthält.
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Dementsprechend
kann das Profil der affinitätsselektierten
Sonden über
sensitive automatisiere oder teilweise automatisierte, quantitative
Erfassungssysteme bestimmt werden, nachdem die Sonden auf der Grundlage
ihrer Größe, beispielsweise über chromatographische,
elektrophoretische Techniken, einschließlich Kapillar- oder Gelelektrophorese
sowie Massenspektrometrie, voneinander getrennt wurden. Die Polynukleotid-Sonde,
die dadurch erfassbar gemacht wird, dass sie mit einer unterscheidbaren
Größe oder
Masse versehen wird, und die in einem spezifischen Pool vorliegt,
entspricht immer einem komplementären Analyten-Molekül, das durch
die bekannte Sonde identifiziert werden kann. Daher kann sehr genau
auf die individuellen Polynukleotide in einem Gemisch von Polynukleotiden
oder in einer gemischten Ziel-Population geschlossen werden.
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Eine
vergleichende quantitative Bestimmung von Variationen hinsichtlich
der Mengen verschiedener in einer Zell- oder Gewebeprobe vorliegender
Polynukleotide als Antwort auf inhärente Veränderungen aufgrund von inhärenten Kontrollmechanismen
oder als Antwort auf externe Stimuli, einschließlich Wirkstoffen, pathologischen
Zuständen,
erfordert wenigstens zwei organisierte lösliche Pools, vorzugsweise
jedoch wenigstens einen organisierten Pool für jede zu testende Probe. Jeder
Pool umfasst identische Polynukleotid-Sonden, jedoch sind die organisierten
Pools, beispielsweise jeder in seinem eigenen Well auf einer Mikrotiterplatte,
optional mit einem erfassbaren Tracer-Tag versehen. Wenn Tracer-Tags
verwendet werden, ist es vorteilhaft, unterscheidbare Tracer zu
verwenden, beispielsweise Fluorophore mit unterschiedlichen Emissionswellenlängen. In
einer bevorzugten Ausfüh rungsform
werden die löslichen
Pools auf Mikrotiterplatten bereitgestellt. Jede Mikrotiterplatte
ist ansonsten identisch, jedoch weist jede ihre eigenen spezifischen
erfassbaren Tracer auf, die im Fall von Fluorophoren vorzugsweise
bei verschiedenen unterscheidbaren Emissionswellenlängen emittieren,
wodurch ein gleichzeitiges Erfassen der Variationen ermöglicht wird.
Es ist möglich,
die Mengen ohne Tracer-Tags unter Verwendung von Massenspektrometrie
zu vergleichen und computergestützte
automatisierte System die erfassten Ergebnisse berechnen und vergleichen
zu lassen.
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Das
folgende Flussdiagramm des Verfahrens beschreibt, wie die vorliegende
Erfindung auszuführen ist:
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PRÄPARATIVE SCHRITTE
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Schritt 1 – Herstellung organisierter
Pools löslicher
Polynukleotid-Sonden mit ungefähr
gleicher Größe
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Fall 1 – Auswählen von Regionen aus ribosomaler
RNA
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Die
rDNA-Fragmente werden so ausgewählt,
dass sie mehr oder weniger konservierte oder variable Regionen repräsentieren,
die eine bestimmte Art oder Gruppe von Bakterien oder Mikroorganismen
repräsentieren.
Die DNA-Fragmente werden mit eine Trennung ermöglichenden Tags oder Schwänzen oder
Markierungen versehen, die eine gute Trennung in der Stufe der Größenfraktionierung
ermöglichen.
- (a) Modifizierung von Polynukleotid-Enden (siehe
Schritt 2)
- (b) Tracer-Markierung (siehe Schritt 2)
- (c) Modifizierung von Protein-Enden (siehe Schritt 2)
-
Fall 2 – Auswählen von Regionen aus anderen
Quellen
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Die
Polynukleotide werden so ausgewählt,
dass sie Regionen anderer Gene repräsentieren, beispielsweise Gene
für Antibiotikaresistenz
oder deren entsprechende RNA. Polynukleotidsequenzen, die in der
Lage sind, zwischen verschiedenen Allelen des gleichen Gens zu unterscheiden,
können
ebenfalls selektiert werden.
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Schritt 2 – Markieren der Enden der DNA-Sonden
mit einem Tracer, Fluorophoren oder einem Größe verleihenden Schwanz
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Es
werden vorzugsweise zwei (oder mehr) Sätze der DNA mit unterscheidbaren
Farbstoffen hergestellt. Dies ermöglicht gleichzeitige vergleichende
Untersuchungen von Variationen der Polynukleotid-Mengen, insbesondere
von rRNA-Mengen aufgrund von Verschiebungen in Populationen oder
interner Mechanismen, beispielsweise pathologischer Zustände, oder
aufgrund externer Stimuli, wie beispielsweise Wirkstoffen. Die Schritte
1 und 2 sind präparativ
und die Grundlagen für
die kommerziell wertvollen Testkits. Die DNA-Pools können in
großen
Mengen für
eine große
Anzahl von Experimenten hergestellt werden. Dementsprechend sollte
keine Notwendigkeit dafür
bestehen, diese ziemlich mühsame
Phase oft zu wiederholen.
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ANALYTISCHE SCHRITTE
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Schritt 1 – Herstellung eines einzelsträngigen Polynukleotid-Analyten
-
Nukleinsäure wird
aus der gemischten Population über
an sich bekannte Methoden isoliert. Die Isolierung von RNA aus den
Zellen wird angewendet unter geeigneten experimentellen Bedingungen
unter Verwendung von an sich bekannten Methoden, beispielsweise
(Sambrook, J. und Russell, D., Molecular cloning – A Laborstory
Manual, dritte Auflage (2001)). Wenn der Polynukleotid-Analyt doppelsträngig ist,
muss der Analyt denaturiert werden, um die einzelsträngigen Sequenzen
bereitzustellen, die für
das erfindungsgemäße Verfahren
benötigt
werden.
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Schritt 2 – Herstellung mit Affinitäts-Tags
versehener Analyten
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Die
isolierte DNA oder RNA wird mit Affinitäts-Tags versehen, beispielsweise
unter Verwendung eines nicht-enzymatischen Verfahrens biotinyliert.
Das photoaktivierte Reagenz Photobiotin ist für diesen Zweck geeignet und
im Handel erhältlich.
Da die RNA nicht in cDNA transkribiert wird oder anderweitig für das Markieren enzymatisch
modifiziert wird, kann die RNA hergestellt und in starken Detergentien
wie beispielsweise SDS aufbewahrt werden. RNAsen werden durch SDS
inhibiert, so dass es einfach ist, intakte RNA zu isolieren. Fragmentierung
stellt jedoch kein Problem dar, wenn sie nicht zu stark auftritt.
Die Größe der RNA-Fragmente beeinflusst
die Einfangkapazität
nicht.
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Schritt 3 – Lösungshybridisierung
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Jeder
der mit den löslichen
Tracer-Tags versehenen Sonden-(DNA)-Pools (DNA) wird mit einem Aliquot
der mit Affinitäts-Tags
markierten Analyten-(RNA)-Präparation
in Kontakt gebracht. Man lässt
die Hybridisierung in der freien Lösung in dem kleinen Volumen,
das von dem jeweiligen Kompartiment des Pools bereitgestellt wird,
ablaufen. Dies führt
zu einer schnellen und quantitativen Reaktion.
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Schritt 4 – Trennungsschritt
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Man
gibt Microbeads oder ein anderes eine Trennung unterstützendes
Mittel zu, welches das Affinitäts-Gegenstück trägt, beispielsweise
Avidin, um die RNA-Moleküle
einzufangen. Man wäscht,
um freie DNA zu entfernen.
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Schritt 5 – Gewinnungsschritt
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Man
eluiert mit einer Lösung,
die das DNA:RNA-Hybrid aufbricht, wie beispielsweise Formamid oder NaOH.
Falls erforderlich engt man die Sonden durch Verdampfung der Elutionslösung ein
oder fällt
und wäscht die
einzelsträngige
DNA. Man nimmt die einzelsträngige
DNA in einer Elektrophorese-Proben- oder -Pufferlösung auf.
Vorzugsweise werden solche Bedingungen verwendet, dass die Elektrophorese
des Eluats direkt durchgeführt
werden kann und die verschiedenen Sonden gleichzeitig erfasst werden
können.
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Schritt 6 – Erfassen von Ergebnissen
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Man
bestimmt die Größe und Menge
der von DNA:DNA- oder DNA:RNA-Hybriden eluierten DNA durch Chromatographie
oder Gelelektrophorese. Massenspektrometrie kann ebenfalls verwendet
werden. Unterschiede zwischen zwei DNA/RNA-Präparationen sind leicht zu beobachten
durch Hybridisieren mit DNA-Fragmenten, die mit unterschiedlichen
Farbstoffen markiert sind, und Mischen der DNAs vor der Elektrophorese.
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Schritt 7 – Interpretation der Ergebnisse
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Im
Fall 1 wird die Zusammensetzung der Population hinsichtlich der
Unterpopulationen, für
die Sonden im Pool umfasst waren, direkt bestimmt. Im Fall 2 wird
das Vorliegen bestimmter funktionaler Eigenschaften (Vorliegen oder
Expression von Genen) in einem individuellen Organismus oder einer
Population gleichermaßen
direkt bestimmt.
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Schritt 8 – Optionale Amplifizierung
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Wenn
ein sehr sensitiver Assay benötigt
wird, können
die Reagenz-Polynukleotidsequenzen, d. h. die mit Tracer-Tags versehenen,
vom Trennung unterstützenden
Mittel eluierten Sonden nach dem quantitativen Selektionsschritt über PCR
amplifiziert werden. Wenn dieser Ansatz verwendet wird, sollten
die Reagenz-Polynukleotidsequenzen, d. h. die Sonden, so modifiziert
sein, dass sie eine gemeinsame endständige Sequenz enthalten, welche
die Amplifizierung aller Sonden im gleichen Pool mit dem gleichen
PCR-Primer-Paar ermöglichen,
das mit einem Tracer-Tag versehen ist.
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Wenn
die Sonden mit Tags oder Schwänzen
versehen sind, wird deren Trennung über Größe oder Mobilität ermöglicht.
Sie können
auch auf der Grundlage ihrer Massen unter Verwendung von Massenspektrometrie
erfasst werden. In diesem Fall sind keine Tracer-Tags erforderlich und eine weitere Verbesserung
des Verfahrens ist möglich.
Indem die Verwendung von Tracer-Tags weggelassen wird, kann das
Verfahren vereinfacht und das Erfor dernis teurer erfassbarer Markierungen
vermieden werden. Ansonsten entspricht das Verfahren vollständig dem
oben beschriebenen Verfahren und umfasst die folgenden aufeinanderfolgenden Schritte:
- (a) Bereitstellen eines oder mehrerer organisierter
Pools mit einer vorbestimmten, optionalen Anzahl löslicher
Sonden-Polynukleotid-Sequenzen mit eindeutigen Größen, die
deren Identifizierung oder Erfassung ermöglichen, wobei sich die Pools
auf organisierte Weise in eigenen Gefäßen befinden, die getrennt
oder miteinander verbunden sind;
- (b) Isolieren der Analyten-Polynukleotidsequenzen, die in einer
Zell- oder Gewebeprobe des Ziel-Organismus vorliegen, und Versehen
der Analyten mit wenigstens einem Affinitäts-Tag;
- (c) Ermöglichen
einer Hybridisierungsreaktion zwischen den löslichen Sonden aus dem Schritt
(a) und dem Analyten aus dem Schritt (b), was zu einer Bildung von
löslichen
Hybriden zwischen Sonde:mit Affinitäts-Tag versehenem Analyten
führt;
- (d) Isolieren des im Schritt (c) gebildeten Sonde:Analyten-Hybrids
durch Einfangen des Hybrids auf einem eine Trennung unterstützenden
Mittel, das mit dem Affinitäts-Gegenstück des Affinitäts-Tags
des Analyten versehen ist; und
- (e) Gewinnen der Sonde von dem eine Trennung unterstützenden
Mittel; und
- (f) Erfassen der Größe und der
Menge der Sonde mit elektrophoretischen Techniken oder Massenspektrometrie.
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TESTKITS
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Testkit zur Durchführung der
quantitativen Bestimmung. Der Testkit umfasst einen oder mehrere
lösliche
organisierte Pools mit einer vorbestimmten optionalen Anzahl an
löslichen
Polynukleotid-Sonden, die mit komplementären Analyten-Nukleotidsequenzen
hybridisieren, einschließlich
mehr oder weniger konservierter oder variabler Regionen, die einer
ganzen Population gemeinsam sind oder für eine bestimmte Untergruppe
von Organismen spezifisch sind. Alternativ umfast der Testkit Sonden,
die mit spezifischen, für
bestimmte Funktionen kodierenden Genen und deren entsprechender mRNA
hybridisieren, beispielsweise solchen für Antibiotikaresistenz. Die
Polynukleotid-Sonden sind optional mit Tags versehen, entweder Tracer-Tags
oder einem Paar endständiger
Primer-Tag-Sequenzen. Vorzugsweise sind die Tracer-Tags endmarkierte
nachweisbare Tracer-Tags, wie beispielsweise Fluorophore, welche
den Polynukleotid-Sonden
unterschiedliche Größe verleihen.
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Der
Testkit umfasst lösliche
organisierte Pools, wobei jeder Pool mehr als eine, vorzugsweise
mehr als zehn, besonders bevorzugt ungefähr hundert oder mehr Sonden
aufweist. Die Pools befinden sich vorzugsweise auf organisierte
Weise in eigenen Gefäßen, beispielsweise
Reagenzgläsern,
Flaschen oder in den Wells oder Kompartimenten einer Mikrotiterplatte.
Selbst wenn der Testkit zur Durchführung der vorliegenden quantitativen
Bestimmung vorzugsweise eine Mikrotiterplatte oder eine entsprechende
maßgeschneiderte
Struktur ist, kann der Testkit eine optionale Anzahl an Reagenzgläsern, Flaschen,
usw. aufweisen, die in mehr oder weniger fixierten Anordnungen organisiert
sein können,
einschließlich
Ständern
und/oder anderen festen Strukturen. Die Testkits können bedarfsangepasst
oder maßgeschneidert
sein und mit geeigneten Markierungen und Anweisungen für die Verwendung
versehen sein.
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Die
Pools der löslichen
Polynukleotid-Sonden für
die Testkits können
aus DNA-Fragmenten
hergestellt werden. Sie können
synthetische Polynukleotide und modifizierte DNAs sein. Wenn der
Testkit für
die Untersuchung charakterisierter Genome hergestellt wird, umfassend
die Pools des Testkits vorzugsweise wenigstens ein Polynukleotid-Fragment
(Sonde) jedes zu untersuchenden Gens in dem Genom. Auch wenn nicht-charakterisierte
Genome untersucht werden sollen, können die Pool in vorteilhafter
Weise für
allgemeinere oder spezifischere Untersuchungen in großen Mengen
hergestellt werden, wobei eine kommerzielle Herstellung keinesfalls
ausgenommen ist.
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Wenn
die Reagenz-Polynukleotid-Sonden aus einem charakterisierten Genom
abgeleitet sind, so weiß man,
dass jedes Sondenmolekül
einem bestimmten Gen entspricht, und jede Sonde wird spezifisch
durch ihre Größe und ihren
Pool identifiziert. Die Variationen der Mengen und relativen Anteile
von Organismen oder Untergruppen davon in einer bestimmten gemischten
Population können
somit aus den automatisch erfassten Ergebnissen direkt verglichen
und automatisch berechnet werden. Wenn die Reagenz-Polynukleotid-Sonden wenig
charakterisiert sind, beispielsweise aus einem Organismus abgeleitet
sind, dessen Genom nicht sequenziert wurde, können immer noch wertvolle Ergebnisse
erhalten werden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Testkits kann auf einer Mikrotiterplatte hergestellt werden.
In einer solchen praktischen Ausführungsform der Erfindung können Pools
mit DNA-Fragmenten von bekannten oder unbekannten Sequenzen von
Hefen, Clostridien, Lebensmittelvergiftung verursachenden Bakterien,
usw. zur Herstellung der Testkits verwendet werden. Wenn jeder Pool
beispielsweise ungefähr
10–100
Sonden oder Fragmente umfasst, so liefert er eine ausreichend gute
Auflösung.
Wenn jede Sonde in dem Pool eine bestimmte Bakterienart repräsentiert,
können
Sonden für
Tausende von Arten sich auf einer einzelnen Mikrotiterplatte befinden
und es gibt immer noch Platz für
eine Anzahl von Kontrollen. Die eingefangenen DNA-Sonden werden
teils über
den Pool oder das Mikrotiter-Well, zu dem sie gehören, und
teils durch ihre Größe identifiziert.
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Der
optional erfassbare Tracer-Tag wird in vorteilhafter Weise ausgewählt aus
einer Gruppe von Tracern, die nachweisbar sind durch Fluoreszenz,
Infrarotabsorption, elektromagnetische Eigenschaften, Radioaktivität und enzymatische
Aktivität.
Der bevorzugte Tracer-Tag, der durch seine Fluoreszenz erfassbar
ist, ist ein Fluorochrom oder ein Fluorophor. Massenspektrometrie
stellt eine weitere bevorzugte Weise dar, die ein Erfassen und eine
Quantifizierung ohne irgendwelche Tracer-Tags ermöglicht.
Selbst wenn Tracer-Tags bevorzugte Ausführungsformen darstellen, sind
sie für
das erfindungsgemäße Verfahren
nicht wesentlich, die einzige Bedingung für den erfindungsgemäßen Testkit
besteht darin, dass die Sonden in den löslichen organisierten Pools
eindeutige Größen aufweisen
oder unterscheidbar gemacht werden können. Sie sind optional markiert, entweder
mit Tracer-Tags oder endständigen
Primer-Tags. Dementsprechend wird ein funktionsfähiger Kit durch einen organisierten
Pool von endständig
mit Primer-Tags versehenen Sonden bereitgestellt, selbst wenn kein
Tracer bereitgestellt wird.
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Der
erfindungsgemäße Testkit
in seiner einfachsten Form ist ein organisierter Pool löslicher
markierter Sonden mit eindeutigen Größen. Es ist anzumerken, dass
der Testkit in dieser Form vollständig ist, jedoch mit optionalen
Tracern, Affinitätspaaren
und/oder eine Trennung unterstützenden
Mitteln komplementiert werden kann. Die Hilfsreagenzien stellen
jedoch keine Bedingung dar. Die Hilfsreagenzien und Mittel zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sind sogar von verschiedenen anderen Quellen im Handel erhältlich. Dementsprechend
können
das Verfahren und der Testkit der vorliegenden Erfindung für die spezifischen
Bedürfnisse
des Endanwenders maßgeschneidert
werden, und sie sollten insbesondere einer automatisierten oder
halbautomatisierten Handhabung zugänglich sein.
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Die
Art der Herstellung des Testkits, die dementsprechend keine Immobilisierungsschritte
zu umfassen braucht, ermöglicht
eine einfache Anpassung an maßgeschneiderte
Tests, wobei die Aufmerksamkeit auf bestimmte Untergruppen oder
Unterpopulationen von Organismen in einer bestimmten Population
gerichtet wird. Der Testkit kann einen optionalen Affintitäts-Tag zum
Markieren der Polynukleotide in der Zell- oder Gewebeprobe und optional
ein Trennung unterstützendes
Mittel umfassen, das versehen oder beschichtet ist mit einem Gegenstück des Affinitäts-Tags
zum Markieren des Analyten. Die optionalen Affinitätspaare,
welche die Affinitäts-Tags
für die
Analyten und die Gegenstücke
für die
Trennung unterstützenden
Mittel bereitstellen, umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
beispielsweise Biotin und Avidin oder Streptavidin, Histidin und
Metallchelate, Haptene und Antikörper
oder Glycane und Lektine.
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Das
optionale, eine Trennung unterstützende
Mittel, das in den Testkit aufgenommen werden kann oder getrennt
bereitgestellt werden kann, ist ausgewählt aus einer Gruppe fester
Träger,
die aus Mikropartikeln, Microbeads, Latex-Partikeln, magnetischen
Partikeln, Fasern, Stiften, Stäben,
Mikrowells oder Affinitätssäulen besteht.
Das eine Trennung unterstützende
Mittel kann Mittel zur Phasentrennung oder elektrophoretische Mittel
zum Einfangen des Gegenstücks
des Affinität-Tags
umfassen.
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Zur
vergleichenden Bestimmung von Variationen der Mengen oder relativen
Anteile individueller Polynukleotidsequenzen oder Untergruppen davon
in einem Gemisch von Polynukleotidsequenzen können organisierte Pools mit
identischen Sätzen
von Sonden bereitgestellt werden. In diesem Fall wird jeder organisierte Pool
oder Testkit optional mit optional unterschiedlichen oder unterscheidbaren
Tracer-Tags bereitgestellt, wobei die Tags unterscheidbar sind aufgrund
ihrer Größen oder
Mobilitäten
und vorzugsweise bei unterschiedlichen Wellenlängen emittieren.
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Wenn
die Tags endständige
Primer-Tags sind, die gleichzeitig als eine Trennung ermöglichende
Tags fungieren, sind die Testkits identisch, jedoch können nach
der Amplifizierung die gewonnenen und/oder amplifizierten Sonden
optional mit unterscheidbaren Tracer-Tags versehen werden. Alternativ kann
das komplementäre
Primer-Paar mit einem Tracer-Tag
versehen werden, was eine Markierung mit Tracer während der Amplifizierung
ermöglicht.
Diese Hilfsreagenzien können
optional in den Testkit aufgenommen werden oder aus anderen kommerziellen
oder nicht-kommerziellen Quellen bereitgestellt werden. Um eine
einfache vergleichende Bestimmung von Variationen in Polynukleotidmengen
in einer Probe zu ermöglichen,
ist es zweckmäßig Testkits
herzustellen, die mit verschiedenen und unterscheidbaren Tracer-Tags
versehen sind, die bei unterschiedlichen Emissionswellenlängen emittieren
und die mit automatisierten oder halbautomatisierten Instrumenten
erfasst werden können.
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Testkits
für die
vergleichende quantitative Bestimmung von Variationen bei den Mengen
verschiedener individueller Polynukleotide oder Organismen oder
Untergruppen davon in einem Gemisch von Polynukleotiden oder einer
Ziel-Population als Antwort auf inhärente Veränderungen oder externe Stimuli,
einschließlich Antibiotika,
pathologischen Zuständen,
epidemiologischen Bedingungen, umfassen praktischerweise wenigstens
zwei feste Träger
oder Mikrotiterplatten. Jeder feste Träger oder jede Mikrotiterplatte
wird mit identischen Pools von Polynukleotid-Sonden bereitgestellt,
die optional mit den Tracer-Tags versehen sind. Jeder feste Träger oder
jede Mikrotiterplatte sollte optional mit seinem eigenen unterscheidbaren
Tracer-Tag bereitgestellt werden, der ein gleichzeitiges Erfassen
von Zell- oder Gewebeproben ermöglicht,
die zu unterschiedlichen Zeitpunkten gewonnen wurden, beispielsweise
vor oder nach einer Behandlung mit Wirkstoff. Eine Populationsprofil-Erstellung,
d. h. das Analysieren der Unterschiede bei zwei oder mehr Analyten-Polynukleotid-Präparationen,
ist auf einfache Weise erfassbar durch Hybridisieren der Analyten-Proben
mit Reagenz-Polynukleotid-Sonden, die mit verschiedenen, unterscheidbaren
und automatisch erfassbaren Tracer-Tags endständig markiert sind. Nach dem
Hybridisierungsschritt können
die verschiedenen Proben optional gemischt werden und ihre Unterschiede
durch Messen des Verhältnisses
der Tracer-Tags zueinander in jedem Peak direkt beobachtet werden.
Der Testkit kann auch bereitgestellt werden mit wenigstens einem
Paar von Primern zum Ampli fizieren der mit Tracer-Tags versehenen
Sonden, die im letzten Schritt erhalten werden, um die Sensitivität des Tests
zu erhöhen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist brauchbar für
die quantitative und vergleichende Bestimmung von Variationen bei
den Mengen bestimmter Organismen und Untergruppen davon in einer
Probe einer ausgewählten
gemischten Population.
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Der
menschliche Gastrointestinaltrakt ist wahrscheinlich das komplexeste
beschriebene mikrobielle Ökosystem,
und man schätzt,
dass der menschliche Darm wenigstens 400 Bakterienarten beherbergt.
Um dieses extrem komplexe Ökosystem
zu untersuchen sind analytische Mittel mit hohem Durchsatz wie beispielsweise
die beschriebene Erfindung erforderlich. Die vorliegende Erfindung
ermöglicht
das gleichzeitige Screening auf das Vorhandensein zahlreicher Bakteriengruppen
und -arten und deren relative Quantifizierung in gastrointestinalen
Proben. Beispielsweise besteht bei funktionalen Nahrungsmitteluntersuchungen
ein besonderes Interesse daran, Veränderungen der intestinalen
mikrobiellen Populationen zu verfolgen. Bifidobakterien und Laktobazillen
gehören
zur angestammten mikrobiellen Population im menschlichen Darm, und
sie gelten als Leitorganismen gut ausbalancierter Darm-Mikrobiota.
Bifidobakterien und Laktobakterien werden bei Eingriffen in die
Ernährung
oft überwacht.
Gattungs- und gruppenspezifische Sonden sowie viele artspezifische Sonden
sind für
Bifidobakterien und Laktobazillen verfügbar, und dementsprechend kann
die beschriebene Erfindung einfach für den Nachweis dieser Bakterien
angepasst werden. Eine weitere wichtige Gruppe intestinaler Bakterien
stellen Clostridien dar, von denen einige potientiell pathogen sind.
Das Auszählen
von Clostridien ist aufgrund unzureichender Selektivmedien mühsam, jedoch
wird durch die beschriebene Erfindung ein kulturunabhängiger Ansatz
für die
qualitative und quantitative Überwachung
von Clostridien sowie weiterer mikrobieller Gruppen bereitgestellt.
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Die
beschriebene Erfindung kann weiterhin in der klinischen Mikrobiologie
verwendet werden, beispielsweise bei der Bestimmung der Wirksamkeit
einer Antibiotikabehandlung mit Hinblick auf Bakterienpopulationen.
Um die richtige Antibiotikabehandlung in Noffallsituationen mit
durch antibiotikaresistente Bakterien verursachten Infektionen zu
finden, sind schnelle Screening-Verfahren besonders wertvoll.
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Bei
der Trinkwasserversorgung und der Nahrungsmittel- und Futtermittelherstellung
sind hygienische Maßnahmen
und eine gute Kontrolle erforderlich. Auf der Grundlage der beschriebenen
Erfindung können Testkits
für die
Kontrolle der mikrobiologischen Qualität von Trinkwasser oder Nahrungsmittelprodukten
entworfen werden. In der Nahrungsmittelindustrie liegt die Priorität auf verlässlichen
Tests für
pathogene Mikroben wie beispielsweise Salmonella, Listeria, Bacillus
und E. coli, jedoch werden auch oft Tests für nicht-pathogene, Nahrungsmittel
verderbende Mikroben wie beispielsweise Laktobazillen und Hefen
benötigt.
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Ein
weiteres Anwendungsgebiet der Erfindung sind Testkits zum Nachweis
von Pilzen, die in Gebäudestrukturen
wachsen können
und dadurch ernsthafte Gesundheitsprobleme für Menschen durch Freisetzung von
Toxinen und Sporen in die Raumluft verursachen können. Mikroben können auch
Schäden
an Gebäuden und
historisch wichtigen Artefakten wie beispielsweise Gemälden, Skulpturen
usw. hervorrufen. Geeignete Testkits können für den Nachweis verursachender
Mikroben und die Überwachung
der Wirksamkeit von Kontrollmaßnahmen
entworfen werden.
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In
der mikrobiellen Ökologie
sind kulturunabhängige Überwachungsmethoden
von wesentlicher Bedeutung, das die Laborwachstumsbedingungen es
oft nicht schaffen, die natürlichen
Umgebungen von Mikroben nachzuahmen und folglich nur ein Teil der
Mikroben in Umweltproben auf Labormedien gezüchtet werden können. Für die Überwachung
von unkultivierten mikrobiellen Populationen in verschiedenen Boden-
und Wasserproben können
verschiedene Tests entworfen werden, welche die Beurteilung der
Auswirkungen von Verschmutzung, Landwirtschaft und anderen Maßnahmen
des Menschen auf natürliche Ökosysteme
und die Wirksamkeit korrigierender Maßnahmen hinsichtlich Umweltschäden wie
beispielsweise einer Ölpest
ermöglichen.
Für die ökologische
Grundlagenforschung ist die Überwachung
natürlicher
jahreszeitlicher Variationen in den mikrobiellen Ökosystemen
und der Vergleich ähnlicher Ökosysteme
an unterschiedlichen geographischen Stellen von Interesse.
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Testkits
können
Polynukleotid-Sonden umfassen, die zwischen bestimmten Allelen oder
Genen unterscheiden können.
Solche Kits können
für Populationsstudien
verwendet werden, beispielsweise um die Verteilung bestimmter Allele
von Genen zu untersuchen. In ähnlicher
Weise können
Polynukleotide, die Punktmutationen in verschiedenen Genen erkennen,
in den Kits verwendet werden.
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Zusätzlich zu
den oben aufgezählten
Anwendungen können
das Verfahren und die Testkits für
evolutionäre
Studien und zur Beurteilung von Verwandtschaften verwendet werden.
In der Archäologie
kann eine Verwendung zur Untersuchung der Ursachen für den Verfall
alter Wandzeichnungen und Statuen und weiterer Artefakte durch Mikroben
und für
die Überwachung
der Wirkung präventiver
Maßnahmen
erfolgen.
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Das
Verfahren und die Testkits können
für den
Nachweis von Punktmutationen mit potentiell schädlichen Wirkungen für die Gesundheit
von Menschen und Tieren und für
Populationsstudien einschließlich
der Verteilung bestimmter Allele von Genen in der Population verwendet
werden.
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Der
erfindungsgemäße Testkit
in seiner einfachsten und billigsten Form ist ansonsten der gleiche
wie die oben beschriebenen Testkits und umfasst einen oder mehrere
organisierte Pools mit einer vorbestimmten optionalen Anzahl an
löslichen
Polynukleotidsequenz-Sonden, die mit eindeutigen Größen versehen
sind, welche deren Identifizierung und Erfassung über Massenspektrometrie
ermöglichen.
Die Sonden können
mit endständigen
Primer-Tags versehen sein, um eine Amplifzierung vor der quantitativen
Messung mit massenspektrographischen oder massenspektrometrischen
Mitteln zu ermöglichen.
Die Pools nicht-markierter Sonden befinden sich auf organisierte
Weise in ihren Gefäßen, die
getrennt oder miteinander verbunden sind.
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Der
erfindungsgemäße Testkit
einschließlich
der Reagenzien sind vorzugsweise anwendbar für die Durchführung automatisierter
oder halbautomatisierter Prozesse, für die ein Beispiel als Flussdiagram
in 11 gezeigt ist. Der Prozess kann unterbrochen
und die Reagenzien auf andere fester Träger übertragen werden, falls die
automatischen Vorrichtungen nicht vollständig kompatibel sind. Die ersten
Schritte werden vorteilhafterweise in einer automatisierten Pipettierstation
durchgeführt,
in der die biotinylierte Proben-RNA in jeden Pool pipettiert wird,
der die eindeutige Größen aufweisenden
Sonden in deren Pools enthält.
Anschließend
kann der Testkit unter Verwendung eines Lyophilisators getrocknet
werden. Das Trocknen erfolgt, um den Einfluss jeglicher Volumenunterschiede
zu eliminieren. Die optionale Lyophilisierung ermöglicht eine
Unterbrechung der Arbeit, bis eine Fortsetzung der Arbeit zweckmäßig ist.
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Die
Arbeit kann fortgesetzt werden durch Zugabe eines geeigneten Hybridisierungspuffers
zu den Pools in einer automatisierten Pipettierstation. Die Platte
wird mit geeigneten Mitteln versiegelt, beispielsweise einem Film
oder einer Folie, um ein Verdampfen im nachfolgenden Schritt zu
vermeiden. Wenn der Testkit mit einer geeigneten Hitzeversiegelung
versehen ist, wird er in einen automatisierten Thermoblock gegeben,
in dem die Temperatur je nach Bedarf hoch- und heruntergeregelt
werden kann, um eine Denaturierung und Hybridisierung der Sonden
zu ermöglichen.
Nach der Hybridisierung wird die Sonde:Analyt-Hybride enthaltende Lösung in
einen Prozessor für
magnetische Partikel gegeben, um den Affinitätseinfang, die Wasch- und Elutionsschritte
durch Überführen der
Streptavidin/Avidin-beschichteten magnetischen Beads von Schritt
zu Schritt durchzuführen,
beispielsweise auf einer KingFisher-Platte gemäß dem programmierten Protokoll.
Die Eluate können
optional in eine neue Platte überführt werden,
wenn die automatisierten Stationen unterschiedliche Arten von Mikrotiterplatten
verwenden. Die Wells können
für einen
quantitativen Transfer mit Elutionspuffer gespült werden, und die vereinigten
Lösungen
werden anschließend
in einen Lyophilisator verdampft, was die Aufbewahrung der Proben
und das Erfassen der Proben zu einem zweckmäßigeren Zeitpunkt ermöglicht.
Anders ausgedrückt
kann der Prozess auf einfache Weise mit Hinblick auf unterschiedlichen
Zeitpläne
und Protokolle für
die Durchführung
der Bestimmung angepasst werden. Die Sonden-Fragmente, Größenstandards und
Konzentrationsstandards werden entweder direkt oder nach einem geeigneten
Schritt automatisch in einen automatisierten Analysator injiziert.
Die Intensitäten
der an die Sonden-Fragmente
angehängten
Markierungen werden als Peakhöhen
oder Peakflächen
bestimmt. Die Flächen
der Konzentrationsstandards, mit bekannten Mengen, werden anschließend verwendet,
um die absoluten Mengen jedes Sonden-Fragments zu bestimmen.
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Das
experimentelle Design und die allgemeinen Prinzipien der vorliegenden
Erfindung werden detaillierter unter Verwendung von Bakterienstämmen, die
im Labor der Erfinder verfügbar
sind, und synthetischer Polynukleotide beschrieben. Die Stämme und
Polynukleotide dienen lediglich der Veranschaulichung. Die Erfindung
ist in keiner Weise auf die Stämme
und Polynukleotide oder Reaktionslösungen beschränkt.
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Die
Prinzipien der Erfindung können überprüft werden
durch Ersetzen des in den Beispielen verwendeten Konstrukts durch
beliebige andere Stämme
oder Polynukleotidsequenzen und Sonden, die reichlich verfügbar sind.
Der Fachmann auf dem Gebiet kann die Prinzipien der Erfindung für verschiedene
Anwendungen anpassen.
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BEISPIEL 1
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Mobilität von Sonden im elektrischen
Feld und Modifizierung von Sonden
-
Gesamt-RNA
wurde aus Clostridium symbiosum Stamm VTT E-981051T (nachfolgend
E1051) extrahiert und mit zwei gegen 16S rRNA gerichteten Sonden
Bact (Amann R. I. et al., Appl. Environ. Microbiol. 56: 1919–1925, 1990)
und Erec (Franks, A. H., et al., Appl. Environ. Microbiol. 64: 3336–3345, 1998)
hybridisiert. Die Sonde Bact ist spezifisch für Bakterien (früher Eubacteria)
(Amann et al., 1990), während
die Sonde Erec spezifisch ist für
Bakterien, die zur Gruppe von Clostridium coccoides – Eubacterium
rectale gehören
(Franks, A. H., et al., Appl. Environ. Microbiol. 64: 3336–3345, 1998).
Die Art Clostridium symbiosum gehört zur Clostridium coccoides – Eubacterium
rectale-Gruppe und deren rRNA/rDNA wurde somit von beiden Sonden
Bact und Erec erkannt. Darüber
hinaus wurde Erec-5A – eine
modifizierte Version der Sonde Erec mit einem angehängten 5A-Schwanz
(fünf zusätzliche
Adenosine) – in
dem Modellexperiment verwendet. Das Experiment erfolgte nach den
unten angegebenen Schritten:
-
Präparative
Schritte:
-
RNAse-freie
Einweg-Mikrozentrifugenröhrchen,
Pipettenspitzen, Reagenzien usw. wurden falls erforderlich in den
präparativen
und analytischen Schritten verwendet.
-
Schritt 1 – Sonden
-
Gegen
16S rRNA gerichtete Oligonukleotid-Sonden
wobei R = A/G ist, sind in
der Tabelle 1 aufgeführt
und mit 6-FAM
TM Fluorophor am 5'-Ende markiert, und
wurden von Applied Biosystems bezogen. TABELLE
1. Sonden
Name
der Sonde | Sequenz | Länge (Nukleotide) | Literaturstelle |
Bact | SEQ
ID NO: 1 | 18 | Amann
et al., 1980 |
Erec | SEQ
ID NO: 2 | 19 | Franks
et al., 1998 |
Erec-5A | SEQ
ID NO: 3 | 24 | buu |
-
Schritt 2 – Präparation des Analyten
-
Clostridium
symbiosum E1051 wurde als Reinkultur in verstärkter Clostridienbrühe (Difco)
unter anaeroben Bedingungen bei 37°C kultiviert. Gesamt-RNA von
E1051 wurde gemäß Zoetendal,
E. G., et al., Appl. Environ. Microbiol. 64: 3854–3859 (1998)
extrahiert.
-
ANALYTISCHE SCHRITTE:
-
Schritt 1 – Versehen von Analyten-Sequenzen
mit Affinitäts-Tags
-
RNA
wurde mit PHOROPROBER Biotin SP-1000 gemäß den Herstelleranweisungen
(VECTOR Laborstories) affinitätsmarkiert.
Anschließend
wurde die biotinylierte RNA mit einem RNeasy Mini Kit unter Anwendung
des Protokolls für
RNA-Reinigung gemäß den Herstelleranweisungen
(Qiagen) von freiem Biotin gereinigt.
-
Schritt 2 – Lösungshybridisierung
-
Ein
Aliquot der RNA-Probe (102 ng) wurde mit Polynukleotid-Sonde (1
pmol) in Hybridisierungslösung mit
einer Endkonzentration von 5 × SSC
(0,75 M NaCl – 75
mM Natriumcitrat, pH 7,0), 0,1% (Gew./Vol.) SDS und 1 × Denhardt's (0,02% (Gew./Vol.)
Ficoll, 0,02% (Gew./Vol.) Poylvinylpyrrlidone, 0,02% (Gew./Vol.)
Rinderserumalbumin) gemischt. Das Volumen des Hybridisierungsgemisches
betrug 20 μl.
Das Reaktionsgemisch wurde 2 min bei 70°C und anschließend 30
min bei 40°C
inkubiert.
-
Schritt 3 – Affinitätseinfang, Waschschritte und
Elution
-
Nach
der Hybridisierung wurde ein KingFisher magnetischer Partikelprozessor
(ThermoLabsystems) verwendet, um den Affinitätseinfang, die Wasch- und Elutionsschritte
durchzuführen,
indem mit Streptavidin beschichtete magnetische Beads von Schritt
zu Schritt auf einer KingFisher-Mikrotiterplatte gemäß einem
programmierten Protokoll bewegt wurden. Die Lösungen für jeden Schritt wurden zuvor
in spezifizierte Wells auf der Mikrotiterplatte pipettiert und das
Verfahren wurde bei Raumtemperatur durchgeführt.
-
Die
Hybridisierungsreaktionen wurden in spezifizierte Wells auf der
KingFisher-Platte (den KingFisher-Platten) übertragen. Um die NaCl-Konzentration
auf geeignete Werte (1 M) für
den Affinitätseinfang
einzustellen und das Hybridisierungsgemisch quantitativ in die King-Fisher-Wells zu übertragen,
wurden die Hybridisierungsröhrchen/Wells
mit 40 μl
Spüllösung gespült und die
Spüllösung anschließend zu
den selben KingFisher-Wells mit den Hybridisierungsgemischen gegeben.
Die Spüllösung besteht
aus einem Teil 2 M NaCl-10 mM Tris-HCl (pH 7,5) – 1 mM EDTA und 2,33 Teilen
Hybridisierungslösung
(siehe Schritt 2).
-
Biotinylierte
RNA und RNA-Oligonukleotid-Hybride wurden 30 min auf Streptavidinbeschichteten
magnetischen Partikeln DynabeadsR M-280
(50 μg,
Dynal A. S., Norwegen) gesammelt. Nach dem Einfangen wurden die
Partikel drei Mal mit 150 μl
1 × SSC
(0,15 M NaCl – 15
mM Natriumcitrat, pH 7,0) – 0,1%
SDS und zwei Mal mit 150 μl
Wasser (entionisiert, ultrafiltriert, RNAse-frei) gewaschen und
die Sonden mit 30 μl
Formamid eluiert. Anschließend
wurde das Formamid in einem Lyophilisator verdampft und die Sonden
in 10 μl
Wasser resuspendiert.
-
Schritt 4 – Identifizierung der eluierten
Sonden
-
Die
eluierten Sonden wurden unter Verwendung einer ABI310 Kapillarelektrophroese-Apparatur (Applied
Biosystems) analysiert. Die eluierten Sonden wurden aufgrund ihres
Migrationsverhaltens identifiziert. Zuvor ließ man freie Sonden auf derselben
Apparatur unter den gleichen Laufbedingungen laufen und bestimmte
deren Migrationsverhalten. Um den Vergleich individueller Läufe (d.
h. Proben) zu erleichtern, wurden den Proben ein Größenstandard
zugegeben. Das Ergebnis wurde aus dem Elektropherogramm und aus
der Datendatei wie in 7 gezeigt abgelesen.
-
Wie
in 7 zu sehen ist, wurden Oligonukleotid-Sonden,
die sich in ihrer Größe nur um
ein Nukleotid unterschieden, als individuelle Peaks in der Kapillarelektrophorese
getrennt, und das Anhängen
eines 5A-Schwanzes zur Erec-Sonde veränderte deren Migrationsverhalten
signifikant. Trotz der Modifizierung der Sonde Erec durch das Anhängen des
5A-Schwanzes erkannte diese die Ziel-RNA aus dem Stamm E1051.
-
BEISPIEL 2
-
Spezifität der Sonden in einem erfindungsgemäßen Protokoll
-
Die
Spezifität
der zwei Sonden Chis und Erec (Franks, A. H., et al., Appl. Environ.
Microbiol. 64: 3336–3345,
1998) unter den angegebenen Reaktionsbedingungen wurde durch Hybridisieren
der Sonden mit einer Anzahl von Bakterienstämmen sichergestellt. Die Sonde Bact
wurde als interne Kontrolle bei der Hybridisierung verwendet, um
die Unversehrtheit der bakteriellen rRNA sicherzustellen. Chis ist
spezifisch für
Bakterien, die zur Clostridium histolyticum-Gruppe gehören (Franks,
A. H., et al., Appl. Environ. Microbiol. 64: 3336–3345, 1998).
Die Sonden Bact und Erec wurden zuvor in Beispiel 1 beschrieben.
Das Experiment erfolgte nach den unten angegebenen Schritten:
-
PRÄPARATIVE
SCHRITTE:
-
Schritt 1 – Sonden
-
Chis
5' TTATGCGGTATTAATCTRCCTTT
3' (SEQ ID NO: 4),
wobei R = C/T ist; (Franks, A. H., et al., Appl. Environ. Microbiol.
64: 3336–3345,
1998), markiert mit 6-FAMTM am 5'-Ende, wurde von
Applied Biosystems bezogen. Die Sonden Bact und Erec wurden zuvor
im präparativen
Schritt 1 im Beispiel 1 beschrieben.
-
Schritt 2 – Präparation der Analyten
-
Reinkulturen
verschiedener Mikroorganismen aus der VTT Culture Collection (Tabelle
2) wurden in geeignetem Nährmedium
kultiviert und Gesamt-RNA aus den Bakterien wurde wie von Zoetendal,
E. G., et al. Appl. Environ. Microbiol. 64: 3854–3859 (1998) beschrieben oder
mit dem RNeasy Mini Kit unter Anwendung des Protokolls für die Isolierung
von Gesamt-RNA aus Bakterien gemäß den Herstelleranweisungen
(Quiagen) extrahiert. Gesamt-RNA
aus Trichoderma wurde unter Verwendung der TRIzol
R Reagent-Methode
(Life Technologies; Gibco BRL) extrahiert. TABELLE
2. Test-Organismen
Art | Alternative
Stam-Codes | Ziel der
Sonde |
| VTT | Internationale
Kultursammlung | Bact | Erec | Chis |
Clostridium
acetobutylicum | E-00022T | ATCC
824 | + | - | + |
Clostridium
tyrobutyricum | E-99908 | DSM663 | + | - | + |
Clostridium
symbiosum | E-981051T | ATCC
14940 | + | + | - |
Eubacterium
rectale | E-022088 | ATCC
33656 | + | + | - |
Clostridium
leptum | E-021850T | DSM
753T | + | - | - |
Clostridium
lituseburense | E-021853T | DSM
797T | + | - | - |
Trichoderma
reesei | D-74075 | ATCC
26921 | - | - | - |
-
ANALYTISCHE SCHRITTE:
-
Schritt 1 – Versehen von Analyten-Sequenzen
mit Affinitäts-Tags
-
RNA
wurde wie im analytischen Schritt 1 in Beispiel 1 beschrieben mit
Biotin affinitätsmarkiert.
Nach der Biotinylierung wurde die biotinylierte RNA gemäß dem von
VECTOR Laborstories bereitgestellten Protokoll oder mit dem RNeasy
Mini Kit unter Anwendung des Protokolls für RNA-Reinigung gemäß den Herstelleranweisungen
(Quiagen) von freiem Biotin gereinigt.
-
Schritt 2 – Lösungshybridisierung
-
Ein
Aliquot der RNA-Probe (50 bis 80 ng) wurde mit Hybridisierungslösung (siehe
analytischer Schritt 2 in Beispiel 1), welche die Oligonukleotid-Sonden
Bact und Chis oder Bact und Erec enthielt (jeweils 1 pmol), gemischt.
Das Endvolumen des Hybridisierungsgemisches betrug 20 μl. Das Reaktionsgemisch
wurde 2 min bei 70°C
und anschließend
30 min bei 50°C
inkubiert.
-
Schritt 3 – Affinitätseinfang, Waschschritte und
Elution
-
Der
Affinitätseinfang,
die Waschschritte und die Elution wurden unter Verwendung des KingFisher
magnetischen Partikelprozessors (ThermoLabsytems) wie im analytischen
Schritt 1 in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
-
Schritt 4 – Identifizierung der eluierten
Sonden
-
Die
eluierten Sonden wurden unter Verwendung einer ABI310 Kapillarelektrophorese-Apparatur (Applied
Biosystems) wie im analytischen Schritt 4 in Beispiel 1 beschrieben
analysiert.
-
Wie
in 8 zu sehen ist, zeigten die Oligonukleotid-Sonden
Chis und Erec die erwartete Spezifität (Tabelle 2) unter den angegebenen
Hybridisierungsbedingungen und ergaben Signale nur mit Stämmen, die zu
ihrer Ziel-Gruppe gehören.
Die Sonden zeigten die erwartete Spezifität auch mit den Stämmen E-00022T und E-022088, die in 8 nicht
ge zeigt sind. Weiterhin zeigte die Sonde Bact ebenfalls die gewünschte Spezifität und erzeugte
kein Signal mit RNA von Trichoderma reesei. Die RNA aus dem Stamm
E-021850 war zum Teil abgebaut, ergab jedoch noch ein Signal mit
der Sonde Bact, was zeigt, dass das Verfahren auch verwendet werden
kann, um RNA zu analysieren, die beispielsweise während der
präparativen
Schritte geschert („shared") wurde. Die angegebenen
Hybridisierungsbedingungen waren bei allen drei Sonden die gleichen, und
folglich können
diese Sonden als Pool von Sonden verwendet werden.
-
BEISPIEL 3
-
Quantitative Bestimmung
-
Gesamt-RNA
wurde aus Clostridium tyrobutyricum VTT E-99908 (nachfolgend E908)
extrahiert und verschiedene Menge an RNA (0,01–10 ng) wurden mit den Sonden
Bact und Chis hybridisiert. Das Experiment erfolgte nach den unten
angegebenen Schritten:
-
PRÄPARATIVE
SCHRITTE:
-
Schritt 1 – Sonden
-
Die
zuvor im präparativen
Schritt 1 in Beispiel 1 beschriebenen Sonden Bact und Chis wurden
in dem Experiment verwendet.
-
Schritt 2 – Präparation von Analyten
-
E908
wurde als Reinkultur in verstärkter
Clostridien-Brühe
(Difco) unter anaeroben Bedingungen bei 37°C kultiviert und Gesamt-RNA
wurde unter Anwendung des Protokolls für die Isolierung von Gesamt-RNA aus
Bakterien gemäß den Herstelleranweisungen
(Quiagen) mit dem RNeasy Mini Kit isoliert.
-
ANALYTISCHE SCHRITTE:
-
Schritt 1 – Versehen von Analyten-Sequenzen
mit Affinitäts-Tags
-
RNA
wurde wie im analytischen Schritt 1 in Beispiel 1 beschrieben mit
Biotin affinitätsmarkiert.
Nach der Biotinylierung wurde die biotinylierte RNA von freiem Biotin
gemäß dem von
VECTOR Laborstories bereitgestellten Protokoll gereinigt.
-
Schritt 2 – Lösungshybridisierung
-
Gesamt-RNA-Extrakt
aus E908 wurde in geeigneter Weise verdünnt und ein Aliquot der RNA-Probe (0,01;
0,05; 0,1; 0,5; 1,0 und 10,0 ng) wurde mit Hybridisierungslösung ge mischt
(siehe analytischer Schritt 2 in Beispiel 1), welche die Oligonukieotid-Sonden
Bact und Chis (jeweils 1 pmol) enthielt. Das Endvolumen des Hybridisierungsgemisches
betrug 20 μl.
Das Reaktionsgemisch wurden 2 min bei 70°C und anschließend 30 min
bei 50°C
inkubiert.
-
Schritt 3 – Affinitätseinfang, Waschschritte und
Elution
-
Der
Affinitätseinfang,
die Waschschritte und die Elution wurden unter Verwendung des KingFisher
magnetischen Partikelprozessors (ThermoLabsytems) wie im analytischen
Schritt 1 in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
-
Schritt 4 – Identifizierung der eluierten
Sonden
-
Die
eluierten Sonden wurden unter Verwendung einer AB1310 Kapillarelektrophorese-Apparatur (Applied
Biosystems) wie im analytischen Schritt 4 in Beispiel 1 beschrieben
analysiert.
-
Wie
in 9 zu sehen ist, korrelierte die Sonden-Signalintensität (Peakhöhe und Peakfläche) gut
mit der in der Hybridisierung verwendeten Menge an RNA. Beide Sonden
haben Ziel-Stellen innerhalb des 16S rRNA-Moleküls, jedoch in unterschiedlichen
Regionen des Moleküls.
Die Sonden Bact und Chis wiesen eine gleiches Maß an Fluoropor-Markierung auf,
und daher waren die Signalintensitäten der Sonden vergleichbar.
-
BEISPIEL 4
-
Analyse von mikrobiellen Populationen
-
Gesamt-RNA
wurde aus den Stämmen
E1051, E908 und Clostridium lituseburense VTT E-021853 (nachfolgend
E1853) extrahiert. Verschiedene Mengen an RNA aus diesen drei Stämmen wurden
gemischt und mit einem Pool von Sonden hybridisiert, der aus den
Sonden Bact, Erec und Chis bestand. Das Experiment erfolgte nach
den unten angegebenen Schritten:
-
PRÄPARATIVE
SCHRITTE:
-
Schritt 1 – Sonden
-
Die
Sonden Bact, Erec und Chis, die zuvor im präparativen Schritt 1 in Beispiel
1 und im präparativen Schritt
1 in Beispiel 2 beschrieben wurden, wurden in dem Experiment verwendet.
-
Schritt 2– Präparation von Analyten
-
Gesamt-RNA
aus Reinkulturen von E1051, E908 und E1853 wurde wie zuvor im präparativen
Schritt 2 in Beispiel 2 beschrieben extrahiert.
-
ANALYTISCHE SCHRITTE:
-
Schritt
1 – Versehen
von Analyten-Sequenzen mit Affinitäts-Tags RNA wurde wie im analytischen Schritt
1 in Beispiel 1 beschrieben mit Biotin affinitätsmarkiert. Nach der Biotinylierung
wurde die biotinylierte RNA wie im analytischen Schritt 1 in Beispiel
2 beschrieben von freiem Biotin gereinigt.
-
Schritt 2 – Lösungshybridisierung
-
Bestimmte
Mengen von RNA von verschiedenen Bakterien (Tabelle 3) wurden gemischt
und Hybridisierungslösung
(siehe analytischer Schritt 2 in Beispiel 1), welche die Oligonukleotid-Sonden
Bact, Chis und Erec (jeweils 1 pmol) enthielt, wurde zugegeben.
Das Endvolumen des Hybridisierungsgemisches betrug 20 μl. Das Reaktionsgemisch
wurden 2 min bei 70°C
und anschließend
30 min bei 50°C
inkubiert. TABELLE
3. In Beispiel 4 durchgeführte
Hybridisierungsexperimente
Hybridisierungsreaktion | Sonden-Pol | % RNA der
Gesamt-RNA |
E
1051 | E908 | E1853 |
I | Bact,
Erec, Chis | 100 | - | - |
II | Bact,
Erec, Chis | - | 100 | - |
III | Bact,
Erec, Chis | 20 | 20 | 60 |
IV | Bact,
Chis | 50 | 50 | - |
V | Bact,
Chis | 80 | 20 | - |
-
Schritt 3 – Affinitätseinfang, Waschschritte und
Elution
-
Der
Affinitätseinfang,
die Waschschritte und die Elution wurden unter Verwendung des KingFisher
magnetischen Partikelprozessors (ThermoLabsytems) wie im analytischen
Schritt 1 in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
-
Schritt 4 – Identifizierung der eluierten
Sonden
-
Die
eluierten Sonden wurden unter Verwendung einer AB1310 Kapillarelektrophorese-Apparatur (Applied
Biosystems) wie im analytischen Schritt 4 in Beispiel 1 beschrieben
analysiert.
-
Wie
in 10A zu sehen ist, war das Signal von der Sonde
Erec geringer als das Signal von der Sonde Bact, wenn RNA von C.
symbiosum E1051 analysiert wurde. Dies war zurückzuführen auf den geringeren Grad
an Fluorophor-Markierung der Sonde Erec im Vergleich mit der Sonde
Bact. Der Grad der Fluorophor-Markierung der Sonden Bact und Chis
war gleich, und dementsprechend waren die Signalintensitäten der Sonden
Bact und Chis bei Analyse von RNA von C. tyrobutyricum E908 gleich.
Der Grad der Sonden-Markierung könnte
somit verwendet werden, um die Nachweisgrenze auf einen angemessenen
Grad anzupassen. Bei der qualitativen Analyse einer mikrobiellen
Population, welche RNA von C. tyrobutyricum E908, C. symbiosum E1051
und C. lituseburense E1853 umfasste, führten erwartungsgemäß alle Sonden
Bact, Chis und Erec zu einem Signal. Die Bact-Sonde identifizierte
alle Stämme,
während
Chis nur den Stamm E908 identifizierte und Erec nur den Stamm E1051
identifizierte.
-
Wie
in 10B zu sehen ist, konnten die Sonden Bact und
Chis, die einen gleichen Grad an Fluorophor-Markierung aufweisen,
in einer gemischten Bakterienpopulation (C. tyrobutyricum E908 und
C. symbiosum E1051) zur Quantifizierung der relativen Anteile von
Bakterien, die zur C. histolyticum-Gruppe gehören (C. tyrobutyricum E908),
verwendet werden. Die Bact-Sonde identifizierte beide Stämme, während Chis
nur den Stamm E908 identifizierte.
-
BEISPIEL 5
-
Nachweis und Quantifizierung von gegen
16S rRNA gerichteten Sonden über
Massenspektrometrie
-
Der
relative Anteil der gegen 16S rRNA gerichteten Sonden Bact (Amann
R. I., et al., Appl., Environ. Microbiol. 56: 1919–1925, 1990)
und Chis (Franks, A. H., et al., Appl. Environ. Microbiol, 64: 3336–3345, 1998) in
einer Probe wurde unter Verwendung von Massenspektrometrie quantifiziert.
Der experimentelle Ansatz ahmt eine Situation für den Sondennachweis nach,
bei der zur C. histolyticum-Gruppe gehörende Bakterien einen Teil
der gesamten Bakterienpopulation bilden. Die Sonde Bact erkannte
alle Bakterien (früher
Eubakterien) (Amann R. I., et al., Appl., Environ. Microbiol. 56:
1919–1925,
1990), während
die Sonde Chis Bakterien erkannte, die zur Gruppe von Clostridium
histolyticum gehören
(Franks, A. H., et al., Appl. Environ. Microbiol, 64: 3336–3345, 1998).
Das Experiment erfolgte nach den unten angegebenen Schritten:
-
Schritt 1 – Sonden
-
Die
gegen 16S rRNA gerichteten Oligonukleotid-Sonden Bact und Chis,
die zuvor im präparativen Schritt
1 im Beispiel 1 und im präparativen
Schritt 1 im Beispiel 2 beschrieben wurden, wurden in dem Experiment
verwendet.
-
Schritt 2 – Präparation von Analyten
-
Es
wurde eine Probe hergestellt, die 1 μM der Sonde und 0,1 μM der Sonde
Chis enthielt.
-
ANALYTISCHE SCHRITTE:
-
Schritt 1 – Nachweis und Quantifizierung
der Sonden über
Massenspektrometrie
-
Die
die Sonden Bact und Chis enthaltenden Proben wurden unter Verwendung
von matrixunterstützter Desorption/Ionisationsflugzeit-Massenspektrometrie
(MALDI-TOF MS) gemäß den Anweisungen
des Instrumentenherstellers (Sequenon) analysiert. Die Sonden wurden
anhand ihrer Masse identifiziert und ihre relative Menge in der
quantifizierten Probe wurde durch die Signalintensität quantifiziert
(Peakhöhe).
-
Wie
in 12 zu sehen ist, konnten die Sonden Bact und Chis
als individuelle Peaks in der Massenspektrometrie identifiziert
werden. Die Sonde Chis wurde durch zwei Peaks repräsentiert,
da die Sonde zwei unterschiedliche Sequenzen aufwies (die sechste
Base vom 3'-Ende
gesehen ist entweder C oder T), die folglich unterschiedliche Massen
aufwiesen. Das Signal der Sonde Bact war ungefähr zehn Mal höher als
das kombinierte Signal der zwei Peaks der Sonde Chis. Die Signalintensitäten der
Sonden korrelierten gut mit ihren relativen Anteilen in der Probe.
-
BEISPIEL 6
-
Quantitative und/oder vergleichende Bestimmung
von Variationen bei den Polynukleotid-Mengen in Zell- oder Gewebeproben
unter Verwendung von biotinyliertem oligo (dT)
-
PRÄPARATIVE
SCHRITTE:
-
Genomische
DNA und Oligonukleotide wurden verwendet, um spezifische Sonden
mit eindeutigen Größen herzustellen.
-
Schritt 1 – Präparation genomischer DNA
-
Saccharomyces
cerevisiae VTT-H1346 (wt) Zellen wurden kultiviert, geerntet, und
genomische DNA wurde aus den Zellen isoliert wie im Supplement 39,
Current Protocolls in Molecular Biology (1997) 13.11.1–13.11.4,
John Wile & Sons,
Inc. beschrieben.
-
Schritt 2 – Entwurf und Herstellung von
Primern
-
Spezifische
Sondensequenzen für
einen Satz von Genen wurden erhalten unter Verwendung von Methoden
und einem Computerprogramm, die beschrieben sind in Kivioja et al.,
Bioinformatics, 2002 Juli; 18 Suppl 1: S199–206 (Sonden für die S.
cerevisiae Gene YAL054c-ACS1, YCR005c-CIT2, YMR083w-ADH3 und YBL015w-ACH1)
oder unter Verwendung der Programme: EBI Genomes Server (2001) unter http://www.ebi.ac.uk/genomes/.
zum Herunterladen kodierender Sequenzen (CDS) vom S. cerevisiae
Genom; Steve Rozen, Helen J.. Skaletsky (1998) Primer3. Code verfügbar unter
http://www.genome.wi.mit.edu/genome_software/other/primer3.html.
zum Auffinden von einzigartigen Primern in CDSs und http://www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST/
zum Überprüfen der
Einzigartigkeit von Primern und in silico hergestellten Produkten
in Genome/CDS (Sonde für
das S. cerevisiae Gene YFL039c-ATCT1).
-
Die
erhaltenen Vorwärts-
und Rückwärts-Primer-Sequenzen
waren entsprechend (in der Richtung 5'-3') YAL054c-ACS1:
YCR005c-CIT2:
YMR083w-ADH3:
YBL015w-ACH1:
YFL039c-ACT1:
-
Für jedes
für ein
bestimmtes Gen erhaltenes Primer-Paar wurden sogenannte universelle
Primer-Sequenzen an die Vorwärts-
und Rückwärts-Primer
angehängt,
die Sequenz 5'-tgctaggcgcgccgtc-3' (SEQ ID NO: 15)
an den Vorwärts-Primer
und die Sequenz 5'-ggatgcggccgctctc-3' (SEQ ID NO: 16)
an den Rückwärts-Primer
des Primer-Paares. Dem entsprechend war beispielsweise für das Gen
YBL015w-ACH1 der Vorwärts-Primer
in voller Länge
und der Rückwärts-Primer in voller Länge war
-
Die
endgültigen
Größen der
Sonden, die über
Polymerasekettenreaktion (PCR) mit Primern, die sowohl spezifische
als auch universelle Sequenzen enthielten, waren folgendermaßen:
- YAL054c-ACS1:
193 Basen;
- YCR005c-CIT2: 207 Basen;
- YMR083w-ADH3: 248 Basen;
- YFL039c-ACT1: 290 Basen; und
- YBL015w-ACH1: 453 Basen.
-
Aus
universellen und spezifischen Teilen bestehende Primer wurden von
der Sigma-Genosys
Ltd. bezogen. Die universellen Primer, 5'-tgctaggcgcgccgtc-3' (SEQ ID NO: 15) und 5'-ggatgcggccgctctc-3' (SEQ ID NO: 16),
mit 5'-angehängtem 6FAMTM Fluorophor wurden von der ThermoElectron
Corporation bezogen.
-
Schritt 3 – Herstellung der Sonden
-
Eine
PCR-Reaktion wurde durchgeführt,
um die spezifischen Sonden-Sequenzen aus der genomischen DNA (aus
Schritt 1) zu amplifizieren. Die Pufferbedingungen wurden den Erfordernissen
der verwendeten thermostabilen DNA-Polymerase mit Korrekturlesefunktion
(3'-5'-Exonuklease-Aktivität) angepasst.
Ein PCR-Programm bestehend aus 98°C,
30 s; 10 Zyklen bei 98°C
10 s, 70°C
20 s (–0,5°C/Zyklus),
72°C 25
s; 20 Zyklen bei 98°C
10 s, 65°C
20 s; 72°C
25 s; 72°C
10 min wurde verwendet.
-
Anschließend wurden
die PCR-Reaktionen unter Verwendung des QIAquick PCR Purification
Kit Protocol (QIAquickR Spin Handbuch, März 2001;
QIAGEN) aufgereinigt. Man ließ die
Sonden-Fragmente in 2,5–4%
Agarosegelen (gefärbt
mit Ethidiumbromid) in horizontaler Gelelektrophorese 1–2 h bei
75 V laufen, isolierte und reinigte weiter auf unter Verwendung
des QIAquick Gel Extraction Kit Protocol (QIAquickR Spin Handbuch,
März 2001;
QIAGEN).
-
Fluoreszierende
Markierungen wurden in die Sonden während der zweiten PCR-Reaktion eingeführt. Universelle
Primer mit 5'-angehängten Fluorophoren,
6FAMTM, wurden verwendet, um die aufgereinigten
Sonden unter Bedingungen zu amplifizieren, die im Wesentlichen den
oben beschriebenen ähnlich
waren. Anschließend
wurden die PCR- Reaktionen
unter Verwendung des QIAquick PCR Purification Kit Protocol (QIAquickR Spin Handbuch, März 2001; QIAGEN) aufgereinigt.
Die Sonden wurden anschließend
auf einem Kapillarelektrophorese-DNA-Sequenziergerät ABI PRISMR 310, Genetic Analyser (Applied Biosystems)
unter Verwendung der GeneScanR Analysis
Software (Applied Biosystems) analysiert. Die Sonden-Proben wurden
auf geeignete Konzentrationen verdünnt und mit einer bekannten
Menge an GeneScan-500 Größenstandard
(Applied Biosystems) gemischt, und Formamid wurde zugegeben, um
ein geeignetes Injektionsvolumen zu erhalten.
-
Ein
Agilent 2100 BioanalyzerR und ein DNA 500
LabChip Kit (#5064-8284, Agilent) wurden verwendet, um die Qualität und Quantität der aufgereinigten
Produkte nach jeder PCR zu überwachen.
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Die
Herstellung der Proben über
PCR ist in 13 gezeigt.
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Schritt 4 – Präparation der RNA-Analyten
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Zellen
von S. cerevisiae VTT-H2217 wurden auf „Yeast Nitrogen Base"-Medium (Difco, #291940)
mit essentiellen Aminosäuren
(Modifikation von Sherman et al., Methods in yeast genetics, Cold
Spring Harbor Laborstory, 1983) und mit 3% Glukose bis zu einer
O. D. von 3,5–4,0
kultiviert und die Boten-RNA wurde gemäß einem auf kleinere Mengen
angepassten Protokoll isoliert, das beschrieben ist im Promega Notes
Magazin Nummer 41, Seite 14 (1993). Die Ausbeute und Unversehrtheit
der mRNA wurde unter Verwendung eines Agilent 2100 BioanalyzerR und eines RNA 6000 Nano LabChip Kits (#5064-4476,
Agilent) überprüft.
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Das
Experiment erfolgte gemäß den unten
angegebenen Schritten:
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ANALYTISCHE SCHRITTE:
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Schritt 1 – Zusammenstellung des Hybridisierungsassays
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Die
Hybridisierungsassays wurden auf einer PCR-Platte (#AB-0600, Abgene)
zusammengestellt, wobei 2 × Hybridisierungslösung: 1,2
M NaCl, 0,12 M Natriumcitrat (pH 7), 0,2% (Gew./Vol.) SDS, 40% Formamid und
0,04% (Gew./Vol.) Ficoll, 0,04% (Gew./Vol.) Polyvinylpyrrolidon,
0,04% (Gew./Vol.) Rinderserumalbumin (2 × Denhardt's Lösung);
Sonden-Gemisch (enthaltend 100 fmol jeder 6FAMTM-markierten
Sonde); 200, 400 oder 600 ng mRNA (jede Menge in den Duplikaten
A und B); 3,5 fmol/(ng mRNA) Biotinylierte Oligo (dT) Sonde (Z5261,
Promega) und Rnase-freies Wasser zur Verdünnung der Hybridisierungslösung auf
1 × im
Endvolumen zusammengegeben wurden. Ein typisches Endvolumen eines
Assays beträgt
30–60 μL.
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Schritt 2 – Denaturierung und Hybridisierung
von Sonden und oligo (dT) mit mRNA in Lösung
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Die
PCR-Platte wurde unter Verwendung von abziehbarer hitzeversiegelbarer
Folie (EASY Peel, AB-0745 Abgene) und Thermosealer (AB-0384/240
Abgene) versiegelt. Die zusammengeführten Assay-Gemische wurden
in einem Thermoblock (DNA EngineTM PTC200,
MJ Research) 5 min bei 75°C,
8 h bei 58°C und
8 h bei 45°C
inkubiert. Schließlich
wurden die Hybridisierungsreaktionen 10 min bei Raumtemperatur inkubiert
(um die Biotinylierte Oligo(dT) Sonde mit den mRNAs zu hybridisieren).
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Schritt 3 – Affinitätseinfang, Waschschritte und
Elution
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Nach
der Hybridisierung wurde ein KingFisher magnetischer Partikelprozessor
(ThermoLabsystems) verwendet, um den Affinitätseinfang, die Wasch- und Elutionsschritte
durchzuführen,
indem mit Streptavidin beschichtete magnetische Beads von Schritt
zu Schritt auf einer KingFisher-Mikrotiterplatte gemäß einem
programmierten Protokoll bewegt wurden. Die Lösungen für jeden Schritt wurden zuvor
in spezifizierte Wells auf der Mikrotiterplatte pipettiert und das
Verfahren wurde bei Raumtemperatur durchgeführt.
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Die
Hybridisierungsreaktionen aus den Inkubations-Wells wurden in spezifizierte
Wells in einer KingFisher-Platte übertragen. Um die Hybridisierungsgemische
quantitativ in die KingFisher-Wells zu übertragen, wurden die Inkubations-Wells
in Schritt 2 einmal mit 1,5 × Hybridisierungsvolumen
an 0,5 × SSC
(0,075 M NaCl – 7,5
mM Natriumcitrat, pH 6,5) – 0,1%
SDS-Lösung
gespült,
und die Spüllösungen wurden
denselben KingFisher-Wells mit den Hybridisierungsgemischen zugegeben.
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Biotinylierte
Oligo(dT):mRNA:Sonden-Hybride wurden 30 min auf Streptavidinbeschichteten
magnetischen Partikeln (Streptavidin MagneSphereR Paramagnetic
Particles, 25241, Promega) gesammelt. Nach dem Einfangen wurden
die Partikel drei Mal mit 0,2 × SSC – 0,1% SDS
und zwei Mal mit 0,1 × SSC – 0,1% SDS gewaschen
und die Sonden mit 30 μl
Formamid eluiert. Anschließend
wurde das Formamid in einem Lyophilisator verdampft und die Sonden
in 5 μL
Wasser resuspendiert.
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Schritt 4 – Identifizierung und Analysen
eluierter Sonden
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Die
eluierten Sonden wurden unter Verwendung eines Kapillarelektrophorese
DNA Sequenziergeräts ABI
PRISMR 310, Genetic Analyser (Applied Biosystems)
und der GeneScanR Analysis Software (Applied
Biosystems) analysiert. Die resuspendierten Proben wurden mit einer
bekannten Menge an GeneScan-500 Größenstandard (Applied Biosystems)
gemischt und Formamid wurde zugegeben, um ein geeignetes Injektionsvolumen
zu erhalten.
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Die
eluierten Sonden wurden aufgrund ihres Migrationsverhaltens in der
Kapillarelektrophorese identifiziert, im Vergleich mit den Größenstandards
und den für
einzelne Son den durchgeführten
Läufen
im präparativen
Schritt 3 unter den gleichen Laufbedingungen. Die Menge der eluierten
Sonden wurde anhand der Peak-Fläche
(Fluoreszenz-Flächeneinheiten,
AU) bestimmt. Das Ergebnis wurde aus dem Elektropherogramm und der
Datendatei gelesen. Das Fluoreszenz-Verhältnis (AU) der Sonden YBL015w-ACH1
(Größe 453 Basen)
und YCR005c-CIT2 (Größe 207 Basen)
in allen Assays (mRNA-Mengen 200, 400 und 600 ng) wurde berechnet
(Duplikate A und B) wie in Tabelle 4 gezeigt, ebenso wie der Mittelwert
und die Standardabweichung der Verhältnisse in den sechs Assays. TABELLE
4 Das
Verhältnis
der Signale der Sonden YBL015w-ACH1 (Größe 453 Basen) und YCR005c-CIT2 (Größe 207 Basen)
in den Assays A und B
mRNA-Menge
im Assay (ng) | Assay
A | Assay
B | Mittelwert | Standard-abweichung |
200 | 4,7 | 4,5 | | |
400 | 5,5 | 4,6 | | |
600 | 6,0 | 6,1 | | |
| | | 5,2 | 0,7 |
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BEISPIEL 7
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Quantitative Bestimmung kleiner Mengen
von Analyten
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PRÄPARATIVE
SCHRITTE:
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Die
präparativen
Schritte wurden wie in Beispiel 6 beschrieben durchgeführt.
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ANALYTISCHE SCHRITTE:
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Die
analytischen Schritte hinsichtlich der Sonden unterschieden sich
von denen in Beispiel 6 wie unten beschrieben hinsichtlich des experimentellen
Ansatzes zum Nachweis sehr geringer RNA-Mengen.
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Schritt 1 – Zusammenstellung des Hybrisierungs-Assays
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Die
Hybridisierungs-Assays wurden wie im analytischen Schritt 1 in Beispiel
6 beschrieben zusammengestellt (jede mRNA-Menge 200, 400 und 600
ng in den Duplikaten C und D).
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Schritt 2 – Denaturierung und Hybridisierung
von Sonden und oligo (dT) mit mRNA in Lösung
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Die
Denaturierung und Hybridisierung wurde wie im analytischen Schritt
2 in Beispiel 6 beschrieben durchgeführt.
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Schritt 3 – Affinitätseinfang, Waschschritte und
Elution
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Der
Affinitätseinfang,
die Waschschritte und die Elution wurden wie im analytischen Schritt
3 in Beispiel 6 beschrieben durchgeführt.
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Schritt 4 – Amplifizierung eluierter
Sonden
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Die
eluierten Sonden (in 5 μl
Wasser resuspendiert) wurden unter Verwendung von Fluorophor-markierten
Primern (beschrieben im präparativen
Schritt 2 in Beispiel 6) in einer PCR-Reaktion amplifiziert. Die Pufferbedingungen
wurden hinsichtlich der Erfordernisse der verwendeten thermostabilen
DNA-Polymerase mit Korrekturlesefunktion (3'-5'-Exonuklease-Aktivität) angepasst.
Ein PCR-Programm, bestehend aus beispielsweise 98°C 30 s; 15
Zyklen von 98°C
10 s, 72°C
30 s, wurde verwendet. Eine Negativkontrolle (ohne Template) wurde
unter Verwendung des gleichen PCR-Programms durchgeführt.
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Schritt 5 – Aufreinigung der amplifizierten
Sonden
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Anschließend wurden
die PCR-Reaktionsansätze
unter Verwendung des QIAquick PCR Purification Protocol (QIAquickR Spin Handbook, März 2001; QUIAGEN) aufgereinigt.
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Schritt 6 – Verdünnen aufgereinigter Sonden
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Die
aufgereinigten Sonden wurden 1:100 in Wasser verdünnt. Die
Negativkontrolle wurde nicht verdünnt.
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Schritt 7 – Identifizierung und Analyse
verdünnter
Sonden und der Negativkontrolle
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Die
verdünnten
Sonden wurden unter Verwendung eines Kapillarelektrophorese DNA
Sequenziergeräts
ABI PRISMR 310, Genetic Analyser (Applied
Biosystems) und der Gene-ScanR Analysis Software (Applied Biosystems)
unter den gleichen Bedingungen wie die eluierten Sonden im analytischen
Schritt 4 in Beispiel 6 identifiziert und analysiert. 0,5 μl der verdünnten Proben
oder 1 μl
der unverdünnten
Negativkontrolle wurde mit einer bekannten Menge GeneScan Größenstandard
(Applied Biosystems) gemischt und Formamid wurde zugegeben, um ein
geeignetes Injektionsvolumen zu erhalten.
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Die
amplifizierten und verdünnten
Sonden wurden aufgrund ihres Migrationsverhaltens in der Kapillarelektrophorese
identifiziert, im Vergleich mit den Größenstandards und den für einzelne
Sonden durchgeführten
Läufen
im präparativen
Schritt 3 unter den gleichen Laufbedingungen. Die Menge der amplifizierten
und verdünnten
Sonden wurde anhand der Peak-Fläche
(AU) bestimmt. Das Ergebnis wurde aus dem Elektropherogramm und
der Datendatei gelesen.
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Die
Elektropherogramme der mit 600 ng mRNA (Analytischer Schritt 1)
zusammengestellten Assays ohne Amplifizierung (Beispiel 6) und mit
Amplifizierung und eine Negativkontroll-Amplifizierung sind in 14 gezeigt.
In der nicht-amplifizierten Probe ist nur der Peak der Sonde YCR005c-CIT2
(207 Basen) deutlich zu sehen. In den amplifizierten (und verdünnten) Assays
war YCR005cCIT2 als starker Peak zu sehen, und auch die Peaks der
Sonden YAL054c-ACS1 (193 Basen) und YFL039c-ACT1 (Größe 290 Basen)
sind deutlich zu sehen, ebenso wie Spuren der Peaks des Sonden-Gens
YMR083w-ADH3 (248 Basen). Die Negativkontroll-PCR zeigte keine Amplifizierung
der betreffenden Sonden.
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Das
Verhältnis
der Sonden-Fluoreszenz (aU) der Sonden YBL015w-ACH1 (Größe 453 Basen)
und YCR005c-CIT2 (Größe 207 Basen)
in allen amplifizierten Assays (mRNA-Mengen 200, 400 und 600 ng) wurden berechnet
(Duplikate C und D) wie in Tabelle 5 gezeigt, ebenso wie der Mittelwert
und die Standardabweichung der Verhältnisse in den sechs Assays.
Die aus den amplifizierten Assays (Tabelle 5) und den nicht-amplifzierten
Assay (Tabelle 4) errechneten durchschnittlichen Verhältnisse
der zwei Sonden waren unter Berücksichtigung
der Tatsache, dass die Aufreinigung, Verdünnung und die Ungenauigkeit
beim Pipettieren kleiner Volumina die Quantifizierung beeinflussen
können,
gut vergleichbar. TABELLE
5 Das
Verhältnis
der Signale der Sonden YBL015w-ACH1 (Größe 453 Basen) und YCR005c-CIT2 (Größe 207 Basen)
in den Assays C und D nach 15 PCR-Zyklen
mRNA-Menge
im Assay (ng) | Assay
C | Assay
D | Mittelwert | Standard-abweichung |
200 | 3,5 | 3,8 | | |
400 | 4,6 | 4,4 | | |
600 | 3,8 | 4,5 | | |
| | | 4,1 | 0,5 |
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