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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen einer
Lambdasonde, die in einem Fahrzeug hinter einem Katalysator angeordnet
ist.
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Allgemeiner Stand der
Technik
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Die
Entwicklung von motornahen Katalysatorsystemen (close coupled catalyst – CCC),
d.h. von Katalysatorsystemen, die näher am Abgaskrümmer angeschlossen
sind, und deshalb näher
am Motor konventioneller Fahrzeuge, hat dazu geführt, dass sowohl die Lambdasonden
als auch die Katalysatoren aufgrund von hohen Temperaturen einer
Alterung unterliegen und sich deshalb stärker abnutzen.
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Ein
anderer Grund abgenutzter Lambdasonden hängt möglicherweise mit dem kleinen
Startmonolith im Katalysator zusammen, aufgrund dessen eine zu geringe
Katalysatorfläche
zum Auffangen der giftigen Abgase vorliegt, bevor diese auf die
hintere Lambdasonde treffen.
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Insbesondere
ist in jüngster
Zeit deutlich geworden, dass es schwierig sein kann, die Alterung der
Katalysatoren von der Alterung der hinteren Lambdasonden zu trennen,
was im Folgenden genauer beschrieben werden soll.
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Konventionelle
Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (VM) sind mit einem Abgasfiltersystem ausgestattet,
das im Allgemeinen eine vordere Lambdasonde, einen Katalysator,
und eine hintere Lambdasonde aufweist, die mit dem Abgaskrümmer und
dem Abgassystem verbunden angeordnet sind. Normalerweise weist das
System außerdem
ein Motorsteuerungsmodul (MSE) oder Ähnliches auf, das das Fahrverhalten,
die Emissionen, die Diagnosen usw. steuert. Der Ausdruck „Lambdasonde" ist synonym mit Lambdasensor
oder Sauerstoffsensor, d.h. es handelt sich um eine Sonde, die z.B.
den Sauerstoffdruck oder die Sauerstoffkonzentration von Luft, Abgasen
oder gasförmigen
Medien misst.
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Bei
den meisten Fahrzeugen ist die vordere Lambdasonde gegenwärtig in
oder vor dem Katalysator angeordnet. Die vordere Lambdasonde misst die
Sauerstoffkonzentration der Abgase, welche die vordere Lambdasonde
erreichen und anschließend in
den Katalysator gelangen. Da die λ-Werte
der Abgase während
der verschiedenen Vorgänge
des VM beträchtlich
variieren, muss für
eine optimierte Abgasreinigung ein ausreichender Überschuss
oder Mangel an Sauerstoff vorliegen. Deshalb muss der Katalysator
Sauerstoff speichern und den Mangel an Sauerstoff hervorrufen, um
die Emissionen zu minimieren.
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Der
Katalysator ist im Allgemeinen aus zwei oder drei Trägern zusammengesetzt,
die aus Keramik und verschiedenen Metallen hergestellt sind. Der Katalysator
enthält
eine große
Anzahl von Kanälen, die
mit einer äußerst dünnen Schicht
aus so genannten Edelmetallen, z.B. Platin und Rhodium, beschichtet
sind. Wenn der Katalysator ausreichend erwärmt wird, reagiert die Fläche der
beschichteten Kanäle mit
den Schadstoffen der hindurchströmenden
Abgase. Der Katalysator kann im Zusammenhang mit diesen katalytischen
Reaktionen mit Sauerstoff angereichert oder an Sauerstoff angereichert
werden. Ein vollständig
mit Sauerstoff angereicherter Katalysator ist „oxidiert eingestellt", und ein vollständig an
Sauerstoff abgereicherter Katalysator ist „reduziert eingestellt".
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Die
Kapazität
von Katalysatoren kann deshalb als die Sauerstoffspeicherkapazität (SSK)
ermittelt werden, was die größtmögliche Menge
an Sauerstoff impliziert, die im Katalysator angereichert werden
kann, bzw. die größtmögliche Menge
an Sauerstoff, um die der Katalysa tor abgereichert werden kann.
Diese Mengen sind vorzugsweise gleich groß. Die SSK hängt hauptsächlich ab
von: 1) der Fläche der
beschichteten Kanäle,
2) der tatsächlichen
Betriebstemperatur des Katalysators, und 3) der Alterung des Katalysators.
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Um
ein Beispiel für
die Auswirkung der Betriebstemperatur zu geben: der Katalysator
arbeitet bei 350 Grad Celsius im Wesentlichen mit 50 % seiner Effizienz,
und bei 450 Grad Celsius im Wesentlichen mit 100 % seiner Effizienz.
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Der
Katalysator altert vor allem aufgrund hoher Betriebstemperaturen
und der giftigen Schadstoffe in den Abgasen, wie oben erwähnt. Das
Altern des Katalysators ist vorübergehend
oder permanent. In der Regel ist ein Altern aufgrund von hohen Temperaturen
permanent, während
ein Altern aufgrund der giftigen Schadstoffe in den Abgasen, z.B.
Schwefelverbindungen, vorübergehend
ist, da diese im Laufe der Zeit verbrannt werden können. Deshalb
bedeutet eine erhöhte
SSK häufig
eine Beeinträchtigung
der Katalyseeffizienz, da der für
die katalytischen Reaktionen benötigte Überschuss
oder Mangel an Sauerstoff nicht immer verfügbar ist.
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Die
hintere Lambdasonde ist im Allgemeinen zwischen den hinteren Trägern des
Katalysators angeordnet, wo sie die Sauerstoffkonzentration der
teilweise oder vollständig
umgewandelten Abgase während
der verschiedenen Vorgänge
des VM misst. Allerdings kann die hintere Lambdasonde auch nach dem
Katalysator angeordnet werden.
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Während der
Verbrennung wird das tatsächliche
Treibstoff/Luft-Verhältnis
der Abgase im Allgemeinen als der oben bereits erwähnte „λ-Wert" bezeichnet, der
beschreibt, in welcher Beziehung das tatsächliche Treibstoff/Luft-Verhältnis zu
dem idealen Treibstoff/Luft-Verhältnis
steht. Das ideale Treib stoff/Luft-Verhältnis beträgt etwa 14,7 kg Luft/Treibstoff.
Die Verbrennung findet also bei Zuständen magerer Verbrennung, reicher
Verbrennung und im Idealzustand statt, wobei λ > 1, λ < 1 bzw. im Wesentlichen λ = 1. In
diesem Fall ist „ein
Zustand" also das T/L-Verhältnis der
Abgase.
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Zur
Verdeutlichung handelt es sich bei einem mageren Verbrennungsimpuls
um eine magere Verbrennungsmenge der Abgase, die von dem Motor durch
den Abgaskrümmer,
den Katalysator und die übrigen
Teile des Abgassystems strömen.
Der Ausdruck „Impuls" bezeichnet einen
Durchbruch der Abgase mit einem λ-Wert,
der nicht im Wesentlichen 1 (eins) ist, und der von der hinteren
Lambdasonde gemessen wird. Die Abgase werden also an der Position
der hinteren Lambdasonde nicht katalytisch gereinigt. Entsprechendes
gilt natürlich
auch für
einen reichen Verbrennungsimpuls. Außerdem handelt es sich bei
der mageren oder reichen Verbrennungsmenge um ein Volumen, ein Gewicht,
einen Massestrom, einen Volumenstrom, eine Molmenge usw. der Abgase.
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Typische
Alterungserscheinungen der hinteren Lambdasonden sind langsame und
asymmetrische Lambdasonden. „Langsam" bezieht sich auf längere Wechselperioden
zwischen dem mageren und dem reichen Verbrennungszustand, was in 1a gezeigt
ist. Die langsame symmetrische Lambdasonde kann längere Reaktionsverzögerungen
verursachen, die wiederum eine langsame Treibstoffregelung bewirken
können,
was zu einer Senkung der Katalyseeffizienz führt. Eine asymmetrische Lambdasonde
arbeitet nicht bei λ =
1, was in 1b gezeigt ist. Die asymmetrische
Lambdasonde verursacht im Allgemeinen falsche Treibstoff-Luft-Mischungen
bei der Verbrennung, und führt
dadurch ebenfalls zu einer Senkung der Katalyseeffizienz.
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Auf
diese Weise verursachen sowohl langsame symmetrische als auch asymmetrische
Lambdasonden eine gesenkte Katalyseeffizienz, und also eine Zunahme
an Emissionen.
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Genauer
ausgedrückt,
handelt es sich bei der Reaktionsverzögerung um die Zeitverzögerung zwischen
dem Zeitpunkt, an dem einer der Zustände von der vorderen Lambdasonde
gemessen wird, und dem Zeitpunkt, an dem die hintere Lambdasonde
diesen Zustand misst. Ferner kann die Reaktionsverzögerung bei
einem Übergang
von einem mageren Verbrennungszustand in einen reichen Verbrennungszustand
und umgekehrt jeweils unterschiedlich sein. Dann ist die hintere
Lambdasonde asymmetrisch, wie beschrieben, und arbeitet entsprechend,
was in 1b zu erkennen ist.
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Während des
Betriebs des VM misst die vordere Lambdasonde die Sauerstoffkonzentration
der Abgase, die durch das Abgassystem strömen. An der Position der vorderen
Lambdasonde weicht der λ-Wert
der Abgase normalerweise wesentlich von eins (1) ab. Dann reduziert
oder oxidiert der Katalysator die Abgase, um die Emissionen und
damit den λ-Wert
der Abgase auf einen Wert zu steuern, der nahe bei eins (1) liegt.
Wenn die hintere Lambdasonde einen mageren oder reichen Verbrennungsimpuls misst,
liegt kein ausreichender Überschuss
oder Mangel an Sauerstoff vor, weshalb diese katalytischen Reaktionen
nicht stattfinden können.
Deshalb ist die Menge des mageren oder reichen Verbrennungsimpulses
zu hoch. Eine schließlich
verbleibende Fläche
des Katalysators kann allerdings den übrigen Teil der Abgase reduzieren
oder oxidieren. Vorteilhafterweise beträgt der λ-Wert der Abgase am Ausgang
des Katalysators eins (1). Auf diese Weise arbeitet der Katalysator
als Abgasfilter.
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Wie
oben erwähnt,
wurde in jüngster
Zeit deutlich, dass es schwierig sein kann, die Alterung des Katalysators
von der Alterung der hinteren Lambdasonde zu trennen, was dazu führt, dass
die Fehlfunktionsanzeigeleuchte (FAL) eine Fehlfunktion nicht immer
an zeigt, oder sogar die falsche Fehlfunktion anzeigt. In der gegenwärtigen Situation
zeigt die Fehlfunktionsanzeigeleuchte (FAL) lediglich die Diagnose
der vorderen Lambdasonde und des Katalysators an. Die hintere Lambdasonde
wird mit Hilfe von Pegeln und Variabilität geprüft, und ist vollkommen „elektrisch", d.h. das System
prüft,
ob das Signal nicht konstant ist, und zeigt passende Spannungswerte
an.
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Die
Diagnose des Katalysators in Bezug auf einen oxidierten Zustand
des Katalysators ist in 2 gezeigt. Die durchgehende
rechteckwellenförmige
Kurve zeigt den λ1-Wert, der von der vorderen Lambdasonde
gemessen wird. Die durchbrochene Kurve zeigt den λ2-Wert, der von der
hinteren Lambdasonde gemessen wird. Das Erscheinungsbild der abgeflachten,
abfallenden λ2-Kurve
ist abhängig
von der oxidierenden, katalytischen Wirkung des Katalysators im
Verlauf der Zeit. Die Reaktionsverzögerung ist also deutlich sichtbar,
d.h. die Zeitverzögerung,
bis die hintere Lambdasonde im Wesentlichen den gleichen Zustand
misst wie die vordere Lambdasonde. Entsprechendes gilt natürlich auch
für einen Übergang
in einen reduzierten Zustand des Katalysators, der teilweise ebenfalls
zu sehen ist.
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In
dem Graphen ist auch ein Messwert der SSK für den oxidierten Zustand des
Katalysators gezeigt. Wenn die hintere Lambdasonde aufgrund ihrer Alterung
eine längere
Zeitverzögerung
misst, wie oben erwähnt,
versteht das System zudem, dass der Katalysator einen höheren SSK-Wert
erzielt als den echten Wert, der aus 2 hervorgeht.
Deshalb zeigt die FAL in keinem der Fälle einen gealterten Katalysator
mit einer gesenkten SSK an.
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In
WO 98/38415 analysiert ein Motorsteuerungssystem die elektrischen
Signale der vorgeordneten und nachgeordneten Abgassensoren, die
benutzt werden, um einen numerischen Wert für die λ-Werte sowohl an vorge ordneten
als auch an nachgeordneten Positionen des Abgassystems zu berechnen.
Das genannte Dokument stellt außerdem einen
mageren Durchbruch vor, der von der hinteren Lambdasonde gemessen
wird, und der anzeigt, dass die Sauerstoffspeicherkapazität des Katalysators überschritten
wurde, und den Punkt definiert, an dem der λ-Wert der nachgeordneten Sonde
von weniger als eins (1) auf größer als
eins (1) wechselt. Entsprechend kann ein reicher Durchbruch erfasst
werden, wenn der λ-Wert von einem Wert
größer als
eins (1) auf einen Wert kleiner als eins (1) wechselt. Außerdem offenbart
das zitierte Dokument ein Verfahren zum Überwachen der Leistung des
Katalysators. In
EP 0 796 988 werden
beide Zeitverzögerungen
während
entgegengesetzter Übergänge mit
vorbestimmten Schwellenwerten verglichen.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Prüfen
der hinteren Lambdasonde bereitzustellen, derart, dass das Motorsteuerungsmodul
(MSE) von Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor alternde
hintere Lambdasonden von alternden Katalysatoren unterscheiden kann.
Mit Hilfe des erfinderischen Verfahrens kann das MSE auch eine richtig
arbeitende hintere Lambdasonde von einem Katalysator mit Fehlfunktion
unterscheiden, oder umgekehrt.
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Es
ist auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
bereitzustellen, das sicherstellt, dass die FAL-Leuchte bei Bedarf
stets eine richtige Fehlfunktion anzeigt.
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Es
ist ferner eine Aufgabe, eine Diagnose der hinteren Lambdasonde
für konventionelle
Fahrzeuge bereitzustellen, um eine schließliche Fehlfunktion der hinteren
Lambdasonde zu prüfen.
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Diese
Aufgaben werden gemäß der vorliegenden
Erfindung durch das Verfahren zum Prüfen einer hinteren Lambdasonde
nach Anspruch 1 erfüllt.
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Diese
Aufgabe wird erfüllt
mit Hilfe eines ersten Datensatzes, der zum Beginn eines der Zustände von
einer ersten Sonde gemessen wird, und eines zweiten Datensatzes,
der von der Lambdasonde gemessen wird, die hinter dem Katalysator
angeordnet ist, wenn sie diesen Zustand erfasst. Der erste und zweite
Datensatz sind Sauerstoffkonzentrationen oder Sauerstoffdrücke. Vorzugsweise
werden der gemessene erste und zweite Datensatz wegen unterschiedlicher
Fahrsituationen standardisiert.
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Mit
Hilfe der Erfindung wird eine Zeitverzögerung gemessen, und zwar zwischen
dem Zeitpunkt, an dem einer der Zustände von der ersten Sonde gemessen
wird, und dem Zeitpunkt, an dem der Zustand von der Lambdasonde
gemessen wird, die hinter dem Katalysator angeordnet ist. Vorteilhafterweise
ist die erste Sonde als eine vordere Lambdasonde ausgebildet.
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Vorzugsweise
werden die Zeitverzögerung des
mit Sauerstoff angereicherten Zustands und die Zeitverzögerung des
an Sauerstoff abgereicherten Zustands miteinander verglichen, und
die resultierende Differenz wird einem Motorsteuerungsmodul (MSE)
mitgeteilt.
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Mit
Hilfe der Erfindung berechnet das Motorsteuerungsmodul eine erste
Molmenge Sauerstoff, um den Katalysator im Wesentlichen mit Sauerstoff anzureichern,
und eine zweite Molmenge Sauerstoff, um den Katalysator im Wesentlichen
an Sauerstoff abzureichern. Vorzugsweise werden die Molmenge des
mit Sauerstoff angereicherten Zustands und die Molmenge des an Sauerstoff
abgereicherten Zustands verglichen, und der jeweils niedrigere Wert wird
dem Motorsteuerungsmodul mitgeteilt.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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Die
Erfindung soll im Folgenden nur zur Veranschaulichung und unter
Bezugnahme auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
beschrieben werden, wobei:
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1a ein
Graph ist, der eine langsame Lambdasonde des Stands der Technik
darstellt,
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1b ein
Graph ist, der eine asymmetrische Lambdasonde des Stands der Technik
darstellt,
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2 ein
Graph ist, der ein Beispiel der katalytischen Diagnose von heutigen
Fahrzeugen des Stands der Technik darstellt,
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3 eine
Grunddarstellung ist, die ein System zeigt, das gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeitet,
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4 ein
Blockdiagramm ist, das das erfindungsgemäße Verfahren darstellt, und
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5 ein
Graph ist, der eine Verzögerung
in Form einer Zeitreaktion darstellt, und der durch das erfindungsgemäße Verfahren
erzielt wurde.
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Detaillierte Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen
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In
den Figuren bezeichnet Bezugszeichen 10 allgemein ein System
zum Prüfen
einer Emissionskomponente in Form einer Lambdasonde, insbesondere
einer Lambdasonde gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Das
System 10 weist einen Verbrennungsmotor (VM) 13 auf,
der verbunden mit einem Motorsteuerungsmodul (MSE) 11 angeordnet
ist, das den VM 13 steuert, siehe 3. Auf der
Auspuffseite weist der VM 13 einen Abgaskrümmer (hier
nicht dargestellt) und ein Abgassystem 14 auf. Genauer
ausgedrückt,
weist das Abgassystem 14 eine erste Sonde 15,
einen Katalysator 16 und eine Lambdasonde 17 auf.
Die erste Sonde ist vorzugsweise als eine vordere Lambdasonde 15 ausgebildet,
die vor dem Katalysator 16 angeordnet ist, d.h. entweder
in Bezug auf den Katalysator 16 vorne, oder im vorderen
Teil des Katalysators 16 in Auspuffrichtung. Die Lambdasonde 17 wird
hier als eine „hintere" Lambdasonde 17 bezeichnet,
die vorzugsweise hinter dem Katalysator 16 angeordnet ist,
d.h. entweder in Bezug auf den Katalysator 16 hinten, oder
im hinteren Teil des Katalysators 16 in Auspuffrichtung.
Ferner weist das System 10 eine zweite Sonde 12 auf,
die die Menge an Ansaugluft misst, die in den Ansaugkrümmer und anschließend in
die Verbrennung der Brennkammer(n) des VM 13 (hier nicht
dargestellt) strömt.
vorzugsweise ist die zweite Sonde 12 ein Luftmassenmesser
(LMM) oder Ähnliches,
der die Masse oder den Volumenstrom der Luft der Ansaugluftmenge misst.
Natürlich
wird das System 10 von anderen Bauteilen wie z.B. Einspritzvorrichtungen,
Drosseln usw. beeinflusst, die im Folgenden keine Erwähnung finden.
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Das
MSE 11 steuert die Verbrennung des VM 13, was
während
des Betriebs des VM 13 zu mageren Verbrennungsimpulsen
und reichen Verbrennungsimpulsen des durch das Abgassystem 14 hindurchströmenden Abgasstroms
führt.
Genauer ausgedrückt,
ist das Treibstoff/Luft-Verhältnis der
mageren Verbrennungsimpulse kleiner als eins (1), und das Treibstoff/Luft-Verhältnis der
reichen Verbrennungsimpulse ist größer als eins (1). Es ist zu
betonen, dass die mageren und reichen Verbrennungsimpulse vorzugsweise
in den meisten regulären
Fahrsituationen eines konventionellen Fahrzeugs inhärent als
Teil der Verbrennung auftreten. Allerdings können die mageren und reichen
Verbrennungsimpulse speziell erzeugt werden, um das erfindungsgemäße Verfahren
in anderen Ausführungsformen
der Erfindung durchzuführen.
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Um
das erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen, wird
zunächst
ein magerer Verbrennungsimpuls 20 durch das Abgassystem 14 geleitet,
siehe 4. Dann misst die vordere Lambdasonde 15,
ob der Impuls ein magerer Verbrennungsimpuls 20 oder ein
reicher Verbrennungsimpuls 21 ist. Wenn die vordere Lambdasonde 15 einen
mageren Verbrennungsimpuls 20 misst 22, wird ein
Signal S1 mit entsprechenden Daten von der vorderen Lambdasonde 15 an
das MSE 11 geleitet. Genauer ausgedrückt, weist das Signal S1 vorzugsweise
Daten zum Sauerstoffdruck oder zur Sauerstoffkonzentration der Abgase
auf, die an der vorderen Lambdasonde 15 vorbeiströmen, sowie
zum Zeitpunkt, an dem der Druck oder die Konzentration des Sauerstoffs
gemessen wurde. Das Signal S1 kann allerdings in anderen Ausführungsformen
Daten zum Luftdruck, zur Luftkonzentration und zur Dauer des Signals
S1 usw, aufweisen. Um also das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, misst
die vordere Lambdasonde 15 einen ersten Referenzpunkt der
Abgase, der durch das Signal S1 dargestellt wird.
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Die
Abgase strömen
anschließend
in den Katalysator 16, wo der begleitende magere Verbrennungsimpuls
der Abgase katalytisch gereinigt wird. Im normalen Betrieb des VM 13 misst
die hintere Lambdasonde 17 einen λ-Wert der Abgase, der im Wesentlichen
eins (1) ist, wenn die Abgase erfolgreich katalytisch gereinigt
wurden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
der Katalysator 16 mit Hilfe eines ausreichend großen mageren Verbrennungsimpulses
als im Wesentlichen reduziert (mit Sauerstoff angereichert) eingestellt.
Dann misst die hintere Lambdasonde 17 sofort 23,
dass der λ-Wert
der Abgase über
im Wesentlichen eins (1) ansteigt. Genauer ausgedrückt, geht
dies natürlich
darauf zurück,
dass der Katalysator 16 den verbleibenden Teil des mageren
Verbrennungsimpulses an der Position der hinteren Lambdasonde 17 nicht
erfolgreich katalytisch reinigen kann.
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Von
der hinteren Lambdasonde 17 wird ein Signal S2, das dem
Signal S1 entspricht, an das MSE 11 geleitet, wenn der
magere Verbrennungsimpuls von der hinteren Lambdasonde 17 gemessen
wird. Um also das erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen,
misst die hintere Lambdasonde 17 einen zweiten Referenzpunkt
der Abgase, der durch das Signal S2 dargestellt wird.
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Das
MSE 11 empfängt 24 Datensätze in Form
der Signale S1 und S2, und den jeweils entsprechenden Zeitpunkt
an der Position der vorderen 15 bzw. hinteren 17 Lambdasonde.
Zur Verdeutlichung wird in der bevorzugten Ausführungsform zunächst der
magere Verbrennungsimpuls von der ersten Lambdasonde 15 gemessen 22,
und anschließend
wird dieser magere Verbrennungsimpuls von der hinteren Lambdasonde 17 mit
einer Reaktionsverzögerung Δt1 gemessen 23.
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In
entsprechender Weise wird zum Durchführen des Verfahrens der Erfindung
ein reicher Verbrennungsimpuls 21 der Abgase durch das
Abgassystem 14 geleitet. Vorteilhafterweise misst 22 die vordere
Lambdasonde 15, dass der Impuls ein reicher Verbrennungsimpuls 21 ist,
woraufhin ein Signal S3, das dem Signal S1 entspricht, von der vorderen Lambdasonde 15 an
das MSE 11 geleitet wird. Wenn die Abgase in den Katalysator 16 strömen, wird
die begleitende reiche Verbrennungsmenge katalytisch gereinigt.
In der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Katalysator 16 mit Hilfe eines ausreichend
großen
reichen Verbrennungsimpulses im Wesentlichen oxidiert (mit Sauerstoff
angereichert) eingestellt. Entsprechend misst die hintere Lambdasonde 17,
dass der λ-Wert
des Abgases im Wesentlichen eins (1) ist, wenn die Abgase erfolgreich
katalytisch gereinigt wurden. Ebenso wie im Fall des mageren Verbrennungsimpulses
geht dies natürlich
darauf zurück,
dass der Katalysator 16 den verbleibenden Teil des reichen
Verbrennungsimpulses an der Position der hinteren Lambdasonde 17 nicht
erfolgreich katalytisch reinigen kann.
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Ein
Signal S4, das dem Signal S2 entspricht, wird von der hinteren Lambdasonde 17 an
das MSE 11 geleitet, wenn der reiche Verbrennungsimpuls
von der hinteren Lambdasonde 17 gemessen wird.
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Das
MSE 11 empfängt 24 ebenfalls
die Datensätze
in Form der Signale S3 und S4, und den jeweils entsprechenden Zeitpunkt
an der Position der vorderen 15 bzw. der hinteren 17 Lambdasonde.
Auf diese Weise wird der reiche Verbrennungsimpuls in der bevorzugten
Ausführungsform
zunächst
von der ersten Lambdasonde 15 gemessen 22, und
anschließend
wird dieser reiche Verbrennungsimpuls mit einer Reaktionsverzögerung Δt2 von der
hinteren Lambdasonde 17 gemessen 23.
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Ferner
berechnet 26 das MSE 11 zum Durchführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens vorzugsweise
die Molmenge des Sauerstoffs M1, um den Katalysator 16 vollständig mit
Sauerstoff anzureichern. Auf diese Weise wird die maximale SSK für einen
im wesentlichen oxidierten Zustand des Katalysators 16 ermittelt.
Die Molmenge M1 wird mit Hilfe der gemessenen Signale S1 und S2,
die den Druck und die Konzentration des Sauerstoffs der Abgase darstellen,
und der entsprechenden Zeitpunkte berechnet, sowie mit Hilfe einer
geschätzten
Abgasluftmenge, die durch den Katalysator 16 strömt. Genauer
ausgedrückt,
misst die LMM-Sonde 12 die Ansaugluft zum Ansaugkrümmer, und
also zur Verbrennung des Motors, aufgrund derer das MSE 11 die
Abgasluftmenge ermittelt, die durch das Abgassystem 14 und
also durch den Katalysator 16 strömt.
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Die
Molmenge M2 zum vollständigen
Abreichern des Katalysators 16 von Sauerstoff wird in entsprechender
Weise berechnet 26. Entsprechend wird auch die maximale
SSK für
einen im Wesentlichen reduzierten Zustand des Katalysators 16 ermittelt.
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Die
Fahrsituationen konventioneller Fahrzeuge variieren jedoch zeitlich,
und der Abgasstrom, der an dem Katalysator 16 vorbei gelangt,
variiert in Entsprechung dazu, u.a. aufgrund der Fahrzeuggeschwindigkeit,
der Fahrzeugschnelligkeit, der Last des Fahrzeugs usw. Deshalb werden
die Zeitverzögerungen Δt1 und Δt2 vorzugsweise
in Bezug auf die verschiedenen Fahrsituationen standardisiert Δt1' und Δt2', derart, dass die
Zeitverzögerungen Δt1' und Δt2' miteinander vergleichbar
sind. Vorzugsweise werden die Molmengen M1 und M2 in entsprechender
Weise standardisiert M1' und
M2'.
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Um
das erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen,
werden die Zeitverzögerungen Δt1' und Δt2' und die Molmengen
M1' und M2' miteinander verglichen.
Natürlich
sollten bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Zeitverzögerung Δt1' des mageren Verbrennungsimpulses
und die Zeitverzögerung Δt2' des reichen Verbrennungsimpulses
vorzugsweise dieselbe Größe aufweisen,
d.h. die Lambdasonde 17 sollte bei Übergängen in magere Verbrennungszustände und
bei Übergängen in
reiche Verbrennungszustände
selbstverständlich
in gleicher Weise arbeiten.
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Ebenso
sollten die SSK des Katalysators 16 bei einem mageren Verbrennungszustand
und die SSK des Katalysators 16 bei einem reichen Verbrennungszustand
vorzugsweise dieselbe Größe aufweisen,
d.h., es sollte die gleiche Menge an Sauerstoff nötig sein,
um den Katalysator 16 anzureichern, und um den Katalysator 16 abzureichern.
Wenn dies nicht der Fall ist, ist die hintere Lambdasonde 17 möglicherweise
defekt und kann gealtert sein.
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Wenn
die Größe der Zeitverzögerung Δt1' und die Größe der Zeitverzögerung Δt2' voneinander abweichen,
wird die Differenz Δt' dem MSE 11 mitgeteilt 25,
siehe 4 bis 5. Die Differenz Δt' kann im MSE 11 zur
Kompensation benutzt werden. Das MSE 11 kann also ein Signal,
das die Kompensation enthält,
zurück
zum betroffenen Bauteil senden, beispielsweise zur hinteren Lambdasonde 17.
Außerdem
kann die Differenz Δt' auch als eine Alterungsmarkierung
der hinteren Lambdasonde an die Reaktionsverzögerung der hinteren Lambdasonde
im MSE 11 adressiert werden.
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Wenn
also die Größe der Molmenge
M1' und die Größe der Molmenge
M2' voneinander
abweichen, wird der niedrigere Wert ausgewählt 26, der einen
richtigen Wert für
die tatsächliche
SSK des Katalysators 16 bildet, siehe 4 bis 5.
Wie im Stand der Technik erwähnt,
können
gealterte Lambdasonden längere
Reaktionsverzögerungen
verursachen, was impliziert, dass das MSE 11 eine größere SSK
des Katalysators 16 ausliest. Deshalb wird zu Kompensieren
der gealterten hinteren Lambdasonde 17 der jeweils niedrigere
Wert von M1' und
M2' im MSE 11 benutzt.
Das MSE 11 kann ein Signal, das die Kompensation enthält, zurück an das
betroffene Bauteil senden.
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Es
wird allerdings gleichermaßen
bevorzugt, das erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen,
indem zunächst
ein magerer Verbrennungsimpuls 20 gesendet wird, dem später ein
reicher Verbrennungsimpuls 21 folgt, oder, indem zunächst ein
reicher Impuls 21 gesendet wird, auf den später ein
magerer Impuls 20 folgt.
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Die
Datensätze
in Form der Signale S1, S2, S3 und S4 werden in der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung an das MSE 11 geleitet. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung können
die Signale S1, S2, S3 und S4 jedoch auch an eine andere Software
(SW) oder ein spezifisches Bauteil geleitet werden. Spezifische
Bauteile können
beispielsweise die vordere Lambdasonde 15 oder die hintere
Lambdasonde 17 sein.
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Außerdem wird
bevorzugt, die Diagnose der hinteren Lambdasonde des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit der SSK-Diagnose des Katalysators 16 zu kombinieren.
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Das
Verfahren der Erfindung wird während des
Betriebs des VM fortlaufend vom MSE 11 angewandt, um die
hintere Lambdasonde 17 zu prüfen und Diagnosen für sie zu
erstellen. Vorzugsweise wird das Verfahren insbesondere zum Prüfen der Asymmetrie
gealterter hinterer Lambdasonden 17 bevorzugt.
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Der
Begriff „Sauerstoff" soll freie Sauerstoffionen,
Sauerstoffatome oder Sauerstoffmoleküle mit einbeziehen.
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Bei
den erwähnten
Fahrsituationen kann es sich z.B. um folgende Fahrsituationen handeln:
Leerlauf, niedrige Geschwindigkeit, hohe Geschwindigkeit usw. Die
Geschwindigkeit kann konstant sein, wird jedoch wahrscheinlich variieren.
Beispielsweise zählen
zu den Fahrsituationen eine Unterbrechung der Treibstoffzufuhr während einer
Motorbremsung, was zu einer mageren Verbrennung führt, und
also zu mageren Verbrennungsmengen in den Abgasen, oder schnelles
Fahren, was zu einer reichen Verbrennung zum Kühlen des Motors führt, und
höchstwahrscheinlich
zu reichen Verbrennungsmengen in den Abgasen.
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Die
Erfindung wurde nur zur Veranschaulichung beschrieben und in den
Figuren dargestellt, und Fachleute werden erkennen, dass verschiedene Modifikationen
daran vorgenommen werden können, ohne
vom Umfang der Erfindung abzuweichen, wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert
ist.