-
BEREICH DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft den Bereich von Herzkreislauferkrankungen.
Im Spezielleren betrifft sie die Verwendung eines Inhibitors von
IL-18 zur Behandlung und/oder Verhinderung von Kardiomyopathie.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Das
Cytokin Interleukin 18 (IL-18) wurde ursprünglich beschrieben als ein
Interferon-γ(IFN-γ)-Induktionsfaktor
(Nakamura et al., 1989). Es ist ein frühes Signal in der Entwicklung
von T-Lymphozyt-Helferzell Typ 1(TH1)-Antworten. IL-18 wirkt zusammen mit
IL12, IL-2, Antigenen, Mitogenen und möglichen weiteren Faktoren zur
Induktion der Produktion von IFN-γ.
IL-18 verstärkt
auch die Produktion von GM-CSF und IL-2, verstärkt Anti-CD3-induzierte T-Zell-Proliferation
und erhöht
Fas-vermittelte Abtötung
durch natürliche
Killerzellen.
-
Reifes
IL-18 wird aus seinem Vorläufer
durch das IL-1β-Konvertierungsenzym
(ICE, Caspase-1) produziert.
-
Der
IL-18-Rezeptor besteht aus mindestens zwei Komponenten, die in der
Ligandenbindung zusammenarbeiten. Hoch- und Niederaffinitätsbindungsstellen
für IL-18
wurden gefunden in Maus-IL-12-stimulierten T-Zellen
(Yoshimoto et al., 1998), wodurch ein Mehrkettenrezeptorkomplex
nahegelegt wird. Die Rezeptoruntereinheiten sind insoweit identifiziert
worden, dass beide zu der IL-1-Rezeptorfamilie gehören (Parnet
et al., 1996; Kim et al. 2001). Die Signalübertragung von IL-18 umfasst Aktivierung
von NF-κB
(DiDonato et al., 1997). Der IL-18-Rezeptorkomplex besteht aus zwei Rezeptorketten:
einer Ligandenbindungskette, die als die IL18Rα-Kette bezeichnet wird und einer
Signal-Übertragungskette,
die als die IL-18Rβ-Kette
bezeichnet wird. Die IL-18R-Kette
wurde ursprünglich
isoliert als ein Zelloberflächenprotein,
das an radioaktiv markiertes IL-18 bindet; das Protein wurde gereinigt
und seine Aminosäuresequenz
zeigte Identität
mit einem früher
beschriebenen Orphan-Rezeptor,
der als das mit IL-1R verwandte Protein (IL-1Rrp) bezeichnet wurde
(Torigoe et al., 1997).
-
Kürzlich ist
ein lösliches
Protein mit einer hohen Affinität
für IL-18
isoliert wurden aus humanem Urin und die humanen und Maus-cDNAs
als auch das humane Gen wurden kloniert (Novick et al., 1999;
WO 99/09063 ). Das Protein
wurde als IL-18-Bindungsprotein (IL-18BP) bezeichnet.
-
IL-18BP
ist nicht die extrazelluläre
Domäne
von einem der bekannten IL18-Rezeptoren,
sondern ein sekretiertes, natürlich
zirkulierendes Protein. Es gehört
zu einer neuen Familie von sekretierten Proteinen, weiterhin umfassend
mehrere Pockenvirus-codierte Proteine (Novick et al., 1999). Urinäres als
auch rekombinantes IL-18BP bindet spezifisch IL-18 mit einer hohen
Affinität
und moduliert die biologische Aktivität von IL-18.
-
Das
IL-18BP-Gen wurde lokalisiert auf dem humanen Chromosom 11q13 und
es wurde kein Exon gefunden, das für eine Transmembrandomäne in einer
genomischen 8,3 kb-Sequenz codiert. Vier Spleißvarianten oder Isoformen von
IL-18BP, erzeugt durch alternatives mRNA-Spleißen, sind bisher in Menschen
gefunden worden. Sie wurden bezeichnet als IL-18BPa, b, c und d,
wobei alle den gleichen N-Terminus aufweisen und sich unterscheiden
im C-Terminus (Novick et al., 1999). Diese Isoformen variieren in
ihrer Fähigkeit
zum Binden von IL-18. Unter den vier genannten ist von den hIL-18BP-Isoformen
a und c bekannt, dass sie eine neutralisierende Kapazität für IL-18
haben. Die humane IL-18BP-Isoform a kreuzreagiert mit Maus-IL-18.
-
Herzerkrankungen
sind definiert als Störungen,
die den Herzmuskel oder die Blutgefäße des Herzens beeinträchtigen
(The Merck Manual Home Edition, www.merck.com). Eine Gefäßstörung ist
eine Blutgefäßproblematik,
wie etwa schlechter Kreislauf, verursacht durch Blockierung. Herzkrankheiten
werden auch als kardiovaskuläre
bzw. Herzgefäßstörungen bezeichnet.
-
Ischämische Herzkrankheit
ist eine allgemeine Ursache von Herzversagen und ist die häufigste
Todesursache in westlichen Gesellschaften. Sie ist üblicherweise
zurückzuführen auf
Koronararterienatherom. Myokardläsionen
umfassen ischämische
Fibrose und akuten Infarkt. Unter normalen Bedingungen ist der Blutfluss
in Arterien eng abgestimmt mit dem Stoffwechselbedarf des Herzmuskels
bzw. des Myokards. Ischämische
Herzkrankheit resultiert daraus wenn die Blutversorgung unzureichend
wird weil entweder die Blutversorgung an sich beeinträchtigt ist
oder der Herzmuskel bzw. das Myokard hypertroph wird und größere Anforderung
an die Blutversorgung stellt. Koronarblutfluss ist normalerweise
unabhängig
vom Aortadruck. Ein effizienter Autoregulationsmechanismus besteht
zum Kontrollieren des Blutflusses durch das Koronargefäßbett.
-
Wenn
sich eine Obstruktion in einer Hauptkoronararterie entwickelt, üblicherweise
aufgrund von Aterosklerose oder Arteriosklerose, wird Koronarblutfluss
anfangs aufrechterhalten, da periphärer Widerstand distal zur Obstruktion
verringert wird. Wenn das Gefäßlumen mehr
als 75% okkludiert ist, entwickelt sich Ischämie, insbesondere wenn die
Koronarcollateralzirkulation gering entwickelt ist.
-
Der
Herzmuskel ist extrem metabolisch aktiv und Mitochondrien bilden über 30%
des Volumens der einzelnen Fasern. Aerober Metabolismus ist essenziell,
da sehr wenige Reserven von hochenergetischen Phosphaten vorliegen.
Herzmuskeltod tritt auf wenn Gewebeadenosintriphosphat(ATP)-Gehalte sehr gering sind
und wenn aerobe Glykolyse praktisch aufhört. Wie bei anderen Geweben
ist der genaue Grund des Todes unsicher, jedoch lethale Herzmuskelverletzungen
sind mit Membranschädigung
und dem plötzlichen
Eintritt von Calcium in das Zellzytoplasma verbunden. Nach kurzen
ischämischen
Perioden kann Herzblutfluss wieder aufgebaut werden (Reperfusion).
Jedoch nach einem kritischen Intervall ist Reperfusion unmöglich, möglicherweise
als ein Ergebnis des Anschwellens von Kapillarendothelzellen.
-
Atherosklerose
ist der Grund für
die große
Mehrheit der Koronararterienkrankheiten. Ischämische Herzkrankheit kann auch
resultieren aus geringer Koronararterienperfusion. Schlaganfall,
insbesondere als ein Ergebnis von Hämorraghie, ist ein häufiger Grund
hierfür.
-
Wie
oben angegeben, wird ischämische
Herzkrankheit bewirkt durch eine Unausgewogenheit zwischen dem myokardialen
Blutfluss und der metabolischen Anforderung des Myokards. Blutfluss
kann weiterhin erniedrigt werden durch überlagernde Ereignisse, wie
etwa Vasospasmus, Thrombose oder Kreislaufveränderungen, die zu Hypoperfusion
führen.
-
Koronararterienperfusion
hängt ab
vom Druckunterschied zwischen der Ostia (Aortadiastolendruck) und
Koronarsinus (rechter Arteriendruck). Koronarblutfluss wird reduziert
während
der Systole aufgrund von Venturi-Effekten
an den Koronaröffnungen
und Kompression von intramuskulären
Arterien während
Ventrikelkontraktion. Faktoren, die Koronarblutfluss verringern,
umfassen erhöhten
Aortadiastoldruck, erhöhten
Intraventrikeldruck bzw. Herzkammerinnnendruck und Myokardkontraktion,
Koronararterienstenose, Aortaklappenstenose und Regurgitation und
erhöhten
rechten Arteriendruck.
-
Thrombolytische
Therapie mit Mitteln, wie etwa Streptokinase oder Gewebeplasminogenaktivator (TPA)
wird häufig
verwendet zum Lysieren eines unlängst
gebildeten Thrombus. Eine solche Therapie mit Lyse des Thrombus
kann Blutfluss in einer großen
Vielzahl von Fällen
wieder aufbauen. Dies hilft wesentliche Myokardverletzung zu verhindern
wenn sie früh
(weniger als etwa eine Stunde) im Ereignissfall erfolgt, und kann zumindest
helfen, eine weitere Schädigung
zu verringern.
-
Angina
pectoris ist ein Symptomkomplex von ischämischer Herzkrankheit, gekennzeichnet
durch paroxysmale Anfälle
von Brustschmerz, üblicherweise
substernal oder präcordial.
Sie wird bewirkt durch Myokardischämie, die kurz vor der der Auslösung von
Infarkt ist. Plötzlicher
Herztod kann auftreten, was der unerwartete Tod aus kardialen Ursachen
heraus ist, üblicherweise
innerhalb einer Stunde nach einem kardialen Ereignis oder ohne das
Auftreten von Symptomen. Es betrifft 300.000–400.000 Personen jährlich.
-
Andere
Formen der Herzkrankheit umfassen Alkoholkardiomyopathie, Aortaklappenprolaps,
Aortaklappenstenose, Arrythmien, kardiogenen Schock, kongenitale
Herzkrankheit, dilatierte Kardiomyophathie, Herzanfall, Herzversagen,
Herztumor, Herzklappenpulmonalstenose, hypertrophe Kardiomyopathie,
idiopathische Kardiomyopathie, ischämische Herzkrankheit, ischämische Kardiomyopathie,
Mitralregurgitation, Mitralklappenprolaps, peripartale Kardiomyopathie,
stabile Angina.
-
Myokardinfarkt
ist eine weitere Form ischämischer
Herzkrankheit. Die Pathogenese kann okklusiven Intrakoronarthrombus,
d. h. ein Thrombus, der über
einem ulzerierten oder fissurierten stenotischem Belag liegt, umfassen.
Okklusiver Intrakoronarthrombus bewirkt 90% transmurale akute Myokardinfarkte.
Vasospasmus kann mit oder ohne Koronarartheriosklerose und möglicherweise
in Assoziation mit Plättchenaggregation sein.
Embolie kann ebenfalls bei Myokardinfarkt vorliegen.
-
Die
gesamte morphologische Erscheinungsform eines Myokardfarktes kann
variieren. Transmuraler Infarkt umfasst die gesamte Dicke der linken
Ventrikel- bzw. Herzkammerwand vom Endokardium bis zum Epikardium.
Subendokardialinfarkt umfasst multifokale Nekrosebereiche, die begrenzt
sind auf das Innere 1/3–1/2 der
linken Herzkammerwand. Myokardinfarktkomplikationen können Arrythmien
und Leitungsdefekte, mit möglichen „plötzlichem
Tod", Extension
von Infarkt oder Re-Infarkt, kongestive Herzinsuffizienz (Lungenödem), kardiogenen
Schock, Perikarditis, Muralthrombose, mit möglicher Embolisierung, Myokardwandbruch, mit
möglicher
Tamponade, Papillarmuskelbruch, mit möglicher Herzklappeninsuffizienz,
Ventrikelaneurysmusbildung umfassen.
-
Myokardinfarkt
(MI) ist definiert als eine ischämische
Myokardnekrose, die üblicherweise
aus abrupter Verringerung des Koronarblutflusses zu einem Segment
des Myokards resultiert.
-
Bei > 90% der Patienten
mit akutem MI okkludiert ein akuter Thrombus, häufig assoziiert mit Belagruptur,
die Arterie (früher
teilweise obstruiert durch einen Arteriosklerosebelag), die den
beschädigten
Bereich versorgt. Veränderte
Plättchenfunktion,
induziert durch endotheliale Veränderung
in dem Arteriosklerosebelag trägt
vermutlich zur Thrombogenese bei. Spontane Thrombolyse tritt bei
etwa 2/3 der Patienten auf, sodass 24 h später thrombotische Okklusion
in nur etwa 30% gefunden wird.
-
Myokardinfarkt
wird manchmal durch Arterienembolisierung (d. h. bei Mitral- oder Aortastenose,
infektiöser
Endokarditis und marantischer Endokarditis) bewirkt. Von Myokardinfarkt
wurde bei Patienten mit Koronarspasmus und ansonsten normalen Koronararterien
berichtet. Kokain bewirkt intensive Koronararterienspasmen und Verbraucher
können
durch Kokain induzierte Angina oder durch Kokain induzierten Myokardinfarkt
zeigen. Autopsiestuden und Koronarangiographie haben gezeigt, dass
durch Kokain induzierte Koronarthrombose in normalen Koronararterien
auftreten kann oder bereits zuvor bestehende Atherome überlagern kann.
-
Myokardinfarkt
ist vorherrschend eine Krankheit des linken Ventrikels bzw. der
linken Kammer, jedoch eine Beschädigung
kann sich in das rechte Ventrikel (RV) oder die Atria erstrecken.
Infarkt des rechten Ventrikels resultiert üblicherweise aus der Okklusion
der rechten Koronar- oder einer dominanten linken Kranzarterie und
ist gekennzeichnet durch einen hohen rechten Ventrikelfülldruck,
häufig
mit schwerwiegender Tricuspidalinsuffizienz und verringertem Herzminutenvolumen.
Ein gewisses Ausmaß der
Dysfunktion des rechten Ventrikels tritt bei etwa der Hälfte der
Patienten mit einem Hinterwandinfarkt auf, wobei hämodynamische
Anormalität
in 10 bis 15% erzeugt wird.
-
Die
Fähigkeit
des Herzens seine Funktion als eine Pumpe fortzusetzen hängt direkt
mit dem Ausmaß der
Myokardschädigung
zusammen.
-
Transmurale
Infarkte umfassen die gesamte Dicke des Myokards vom Epikard bis
zum Endokard und sind üblicherweise
gekennzeichnet durch anormale Q-Wellen auf dem EKG. Nichttransmurale
oder subendokardiale Infarkte erstrecken sich nicht über die
Ventrikelwand bzw. Herzkammerwand und bewirken nur ST-Segment- und
T-Wellen-Anormalitäten.
Subendokardialinfarkte umfassen üblicherweise
das innere 1/3 des Myokards, wo die Wandspannung am höchsten ist
und der myokardiale Blutfluss am anfälligsten ist auf Kreislaufveränderungen.
Sie können
auch auf ausgedehnte Hypotonie folgen. Da die transmurale Tiefe
von Nekrose nicht genau klinisch bestimmt werden kann, werden Infarkte
besser klassifiziert durch EKG als durch Q-Welle und Nicht-Q-Welle.
Das Volumen von zerstörtem
Myokard kann abgeschätzt
werden durch das Ausmaß und die
Dauer der CK-Elevation.
-
Ischämische Kardiomyopathie
ist eine andere Krankheit innerhalb der ischämischen Herzkrankheit. In diesem
Zustand können
verschiedene Myokardinfarkte auftreten, jedoch die Krankheit resultiert
aus schwerer Koronararteriosklerose, die alle Hauptzweige umfasst.
Das Ergebnis ist eine unzureichnede vaskuläre Versorgung, was zu Myozytverlust
führt.
Der Myozytverlust, gekoppelt mit Fibrose in der Form von interstitieller
Kollagenabscheidung, führt
zu erniedrigter Compliance, was zusammen mit der begleitenden Herzdillatation,
zu einer Überladung
verbleibender Myozyten führt.
Dies hält
den Prozess am Laufen, unter Kompensation durch Fortsetzen von Myozythypertrophie.
Es kann ebenfalls eine Kompensation durch Hyperplasie als auch Hypertrophie
vorliegen, was die enorme Größe (das
2- bis 3-fache der normalen Größe) des
resultierenden Herzens erklären
kann. Möglicherweise
kann das Herz nicht mehr länger
kompensieren und Herzversagen folgt auf Arrythmien und/oder ischämische Ereignisse.
So ergibt sich klinisch langsames, progressives Herzversagen mit oder
ohne eine Historie eines vorausgehenden Myokardinfarkts oder Anginaschmerz.
Ischämische
Kardiomyopathie ist für
soviel wie etwa 40% der Sterblichkeit bei ischämischen Herzkrankheiten verantwortlich.
-
Während Ischämie als
auch Reperfusion des Herzens werden zahlreiche endogene Mediatoren,
wie etwa kleine Molekül-second
messenger produziert, die die Myokardfunktion beeinträchtigen.
Innerhalb von Minuten einer ischämischen
Episode nimmt die Myokardkontraktionskraft ab und die Gesamtrückgewinnung
von Kontraktionskraft ist weitgehend abhängig von der Dauer der ischämischen
Periode (Daemen et al., 1999). Zum Beispiel ist während eines
ischämischen
Ereignissen Ca2+-Homeostase gestört, Sauerstoff-abgeleitete freie
Radikale werden erzeugt und Stickoxid(NO)-Synthese und Freisetzung findet statt.
Zusätzlich
gibt es auch lokale Produktion von Cytokinen, insbesondere TNFα und IL-1β (Bolli,
1990). Im intakten Herz tragen diese Cytokine zu Ischämie-induzierter
Myokarddysfunktion bei durch Induktion von Genexpression für induzierbare
NO-Synthese (iNOS) (Daemen et al., 1999), Cyclooxygenase-2 (COX-2)
und Phospholipase A2 als auch Gefäßanhaftungsmolekülen und
mehreren Chemokinen. Als ein Ergebnis tritt unmittelbare Depression
der Myokardkontraktionskraft auf, vermittelt durch kleine Molekül-Messenger,
gefolgt durch Cytokin-vermittelte Neutrophilinfiltration, was weiter
den Herzmuskel schädigt.
Tierherzen, die untersucht wurden in der Abwesenheit von Blut oder
Blutprodukten, entwickeln TNFα (Herskowitz
et al., 1995) und IL-1β während einer
ischämischen Herausforderung.
Kardiomyozyten verlieren ebenfalls Kontraktionskraft aufgrund der
Wirkung dieser endogenen Cytokine (Meldrum et al., 1998).
-
Das
meiste der experimentellen Daten, die TNFα- und IL-1β-vermittelte Myokarddysfunktion
betreffen, sind von Tierstudien abgeleitet. Jedoch humane Myokardgewebe,
erhalten von Patienten, die elektive Kardiopulmonar-Bypass-Prozeduren
erfahren, sind untersucht worden unter kontrollierten ex vivo-Bedingungen
(Gurevitch et al., 1996; Cleveland et al., 1997). In diesem experimentellen
Modell werden humane atriale Trabekel suspendiert in einem blutfreien,
physiologischen oxigenierten Pufferbad und dann einer Episode einer
simultierten Ischämie
ausgesetzt. Während
dieser Zeit nimmt die Kontraktionskraft dramatisch ab; wenn das
Gewebe erneut Sauerstoff ausgesetzt wird, kehrt Kontraktionskraft
zurück,
ist jedoch vermindert (60–70%
Verringerung) und ein Beweis für
Myokardschädigung
wird beobachtet durch Freisetzung von Kreatinkinase (CK) (Gurevitch
et al., 1996; Cleveland et al., 1997). Wenn TNF-Bioaktivität spezifisch
neutralisiert wird während
Ischämie/Reperfusion
(I/R) wird eine größere Wiederherstellung
von Kontraktionskraft beobachtet, was nahelegt, dass endogene Myokard-TNF-Aktivität zur Kontraktionsdysfunktion,
induziert durch das ischämische
Ereignis, beiträgt
(Cain et al., 1999).
-
Daemen
et al. (1999) untersuchten Gewebeverletzung als eine Konsequenz
von Ischämie,
gefolgt von Reperfusion, unter Verwendung eines Mausmodells von
Nierenischämie.
Sie zeigten, dass Nieren-IL-18 mRNA-Hochregulation zusammenfällt mit
Caspase-1-Aktivierung am Tag 1 nach Ischämie. IFN-γ und IL-12-mRNA wurden nachfolgend
hochreguliert am Tag 6 nachfolgend auf Ischämie. Kombiniert, jedoch nicht getrennt,
reduzierte in vivo-Neutralisierung von IFN-γ-induzierenden Cytokinen IL-12
und IL-18 IFN-gamma-abhängige MHC
Klasse I und Klasse II Hochregulation zu einem ähnlichen Ausmaß wie IFN-γ-Neutralisierung.
IL-18-Inhibitoren und ihre Beteiligung an Krankheiten sind im Stand
der Technik beschrieben worden.
-
Zum
Beispiel offenbart
WO 98/24804 Interleukin-1β-konvertierendes
Enzym(ICE)-Inhibitoren. Dieses Dokument gibt weiter an, dass ICE
eine Rolle spielen kann im programmierten Zelltod oder bei Apoptose
und dass eine therapeutische Anwendung der Inhibierung von Apoptose
die Behandlung von Myokardinfarkt umfassen kann.
-
WO 01/58956 beschreibt
Anti-IL-18-Antikörper.
Unter vielen verschiedenen hypothetischen therapeutischen Anwendungen
dieser Antikörper
werden Herzversagen, Myokardinfarkt und Kardiomyopathie genannt.
-
WO 01/85201 betrifft die
Verwendung von IL-18-Inhibitoren bei Arteriosklerose.
-
Seta
et al., Heart 2000; 84: 668–669
beschreibt die Beteiligung von IL-18 bei akutem Myokardinfarkt und
legt IL-18 nahe als ein Marker von Herzschädigung bei Patienten mit akutem
Myokardinfarkt.
-
WO 01/03719 beschreibt
Osteoprotegerin, ein Mitglied der Tumornekrosefaktorrezeptor-Superfamilie, und
seine Beteiligung bei der Regulation des Knochenmetabolismus. Dieses
Dokument betrifft ebenfalls die Kombinationstherapie mit einer Anzahl
von Verbindungen, unter welchen IL-18-Inhibitoren und TNF-Inhibitoren
genannt werden. Herzkrankheiten sind in diesem Dokument nicht genannt.
-
Jedoch
wurde bisher nicht beschrieben, dass IL-18 eine Rolle bei der Kardiomyopathie
spielt.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass ein Inhibitor von IL-18
wesentlich die Kontraktionsfunktion des Herzens in einem Ischämie/Reperfusion-Modell
von supra-fusioniertem humanem atrialem Myokard verbessert. Inhibierung
von Caspase-1 (ICE) schwächte
auch die Depression der Kontraktionskraft nach Ischämie und
Reperfusion ab.
-
Darüber hinaus
führte
die Verabreichung von einem IL-18-Inhibitor in einem Mausmodell
des Myokardinfarkts zu einer verbesserten Überlebensquote und signifikanter
Verbesserung der Ventrikel- bzw. Kammerfunktion.
-
Diese
Untersuchungen zeigen, dass Inhibitoren von IL-18 geeignet sind
zur Behandlung oder Verhinderung von Myokarddysfunktion.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft daher die Verwendung eines Inhibitors
von IL-18 bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung und/oder
Verhinderung von Kardiomyopathie.
-
Um
einem gentherapeutischen Ansatz zur Bereitstellung des IL-18-Inhibitors
für das
erkrankte Gewebe oder die erkrankte Zelle zu entsprechen, betrifft
die Erfindung weiterhin die Verwendung eines Expressionsvektors,
umfassend die Codierungssequenz eines IL-18-Inhibitors, zur Behandlung
und/oder Verhinderung von Kardiomyopathie.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
die Wirkung von IL-18BP auf Ischämie-induzierte
Myokard kontraktionsdysfunktion.
- (A) Kinetische
Antwort auf ischämische
Verletzung. Nachfolgend auf Äquilibration
(eq) wurden Kontroll(Ctrl)-Trabekel suprafusioniert unter normoxischen
Bedingungen während
des gesamten Versuches. Trabekel wurden Ischämie/Reperfusion in der Abwesenheit
oder bei Vorliegen von IL-18BP (5 μg/ml) unterzogen. Die vertikale
Achsel zeigt die Prozent entwickelte Kraft im Vergleich mit dem
Beginn des Versuches (Zeit null). Die Daten stammen von Trabekeln
eines einzigen Patienten und sind repräsentativ für die Verfahren, die verwendet
werden zum Berechnen der mittleren Veränderung der entwickelten Kraft
bei 90 Minuten.
- (B) Post-Ischämie-Entwicklungskraft,
nachfolgend auf Neutralisierung von IL-18 mit 1 oder 5 μg/ml von IL-18BP.
Die Ergebnisse sind ausgedrückt
als mittlere prozentuale Veränderung
der entwickelten Kraft relativ zu Ctrl (Kontrolle) nachfolgend auf
Abschluss der Reperfusion (90 Minuten). Die Zahlen in Klammern geben
IL-18BP in μg/ml
an. N = 6. * p < 0,01,
im Vergleich mit I/R (Ischämie/Reperfusion).
-
2:
zeigt den Myokard-IL-18-Proteingehalt. Trabekel wurden homogenisiert
nachfolgend auf 90 Minuten Suprafusion unter normoxischen Bedingungen
(Kontrolle) oder 45 Minuten nachfolgend auf 30 Minuten Ischämie (I/R).
Trabekel von den gleichen Individuen wurden aufeinander abgestimmt.
IL-18-Gehalte sind auf der vertikalen Achse in pg/ml angegeben.
N = 4. * p < 0,01.
-
3:
zeigt die Stationärszustand-IL-18-
und IL-18BP-mRNA-Gehalte in Kontroll- und ischämischem atriellem Gewebe. Gehalte
von IL-18- und IL-18BP-mRNA
wurden bestimmt durch RT-PCR. Die Daten sind von einem von zwei
beurteilten Individuen. A zeigt das Ethidiumbromid-gefärbte Agarosegel,
worin die PCR-Produkte getrennt wurden, und B zeigt die Ergebnisse
der Quantifizierung der Menge von PCT-Produkt als Mehrfaches der
Veränderung
gegenüber
der Kontrolle (GADPH).
-
4:
zeigt die Wirkung von ICE-Inhibierung auf post-ischämische Entwicklungskraft.
Ergebnisse sind angegeben als mittlere prozentuale Veränderung
der Entwicklungskraft relativ zur Kontrolle (Crtl) nachfolgend auf
Ischämie/Reperfusion
(I/R). Die Zahlen in Klammern zeigen die Konzentration von ICEi
in μg/ml.
N = 7. * p < 0,01
im Vergleich mit I/R.
-
5:
zeigt die Gewebekreatinkinase(CK)-Aktivität nachfolgend auf I/R. CK ist
angegeben in Aktivitätseinheiten
pro Milligramm Feuchtgewicht des Gewebes. Die experimentellen Bedingungen
sind unter der horizontalen Achse angegeben. Ctrl und I/R, N = 6;
IL-18BP (5 μg/ml),
N = 5; ICEi (10 und 20 μg/ml),
N = 5 jeweils; * p < 0,05,
im Vergleich mit I/R.
-
6:
zeigt die mittlere Veränderung
der entwickelten Kraft relativ zur entwickelten Kraft nachfolgend auf
die Äquilibrierungsperiode,
eingestellt bei 100% (n = 5), von Trabekeln, inkubiert mit 10 μg/ml für 15 min, vor
der Zugabe von TNFα (1
ng/ml). TNFα und
IL-18BP wurden zu jedem Badaustausch zugegeben.
-
7:
zeigt die temporäre
Antwort von humanen atriellen Trabekeln auf IL-18 unter normoxischen Bedingungen. Reifes
IL-18 (100 ng/ml) wurde zugegeben zu atriellen Trabekeln über die
Versuchsperiode von 90 min. Die vertikale Achse gibt die mittlere
prozentuale Veränderung
der entwickelten Kraft von der Grundlinie aus an. Die Grundlinie
wurde bestimmt am Ende der Äquilibrierungsperiode
(nicht gezeigt). (n = 6). * P < 0,05, **
P < 0,001, im Vergleich
mit der Kontrolle, beim gleichen Intervall und für den Rest der Experimentperiode.
-
8:
zeigt die Beibehaltung der Myozellgewebe-Kreatinkinase-Aktivität nachfolgend
auf Unterziehen I/R, TNFα (1
ng/ml) und TNFα (10
ng/ml) + IL- 18BP.
Die CK-Aktivität
ist ausgedrückt
in Einheiten CK-Aktivität
pro Milligramm Gewicht des feuchten Gewebes (n = 6).
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass IL-18-Inhibitoren
eine vorteilhafte Wirkung bei Herzkrankheiten zeigen, insbesondere
bei ischämischen
Herzkrankheiten. Wie in den unten folgenden Beispielen gezeigt,
wurde von mehreren verschiedenen IL-18-Inhibitoren gezeigt, dass
sie eine signifikante vorteilhafte Wirkung auf die post-ischämische Entwicklungskraft
des Herzmuskels haben.
-
Zusätzlich hierzu
wurde ein Inhibitor von IL-18 in einem in vivo-Modell des Myokardinfarktes
getestet und führte
zu einer erhöhten Überlebensquote
und signifikant verbesserter Ventrikelfunktion.
-
Die
Erfindung betrifft daher die Verwendung eines IL-18-Inhibitors zur
Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung und/oder Verhinderung
von Kardiomyopathie.
-
Kardiomyopathie
ist eine strukturelle oder funktionelle Anomalität des Ventrikelmyokards.
-
Der
Ausdruck „Verhinderung" betrifft im Zusammenhang
mit dieser Erfindung nicht nur eine komplette Verhinderung eines
bestimmten Effektes, sondern auch eine teilweise oder wesentliche
Verhinderung, Abschwächung,
Reduktion, Linderung oder Abschwächung
des Defektes vor oder früh
beim Einsetzen der Krankheit.
-
Der
Ausdruck „Behandlung" betrifft im Zusammenhang
mit dieser Erfindung jeden vorteilhaften Effekt auf die Progression
der Krankheit, einschließlich
Abschwächung,
Reduktion, Linderung oder Abschwächung der
pathologischen Entwicklung nach Einsetzen der Krankheit.
-
Der
Ausdruck „Inhibitor
von IL-18" betrifft
im Zusammenhang mit dieser Erfindung jedes beliebige Molekül, das IL-18-Produktion
und/oder Wirkung auf eine solche Art moduliert, dass IL-18-Produktion
und/oder -Wirkung abgeschwächt,
reduziert oder teilweise, wesentlich oder vollständig verhindert oder blockiert
wird.
-
Inhibitoren
von IL-18-Wirkung können
IL-18-Antikörper,
wie etwa polyklonale oder monoklonale Antikörper, sein.
-
In
der vorliegenden Erfindung ist der Inhibitor von IL-18 ausgewählt aus
Inhibitoren von Caspase-1 (ICE), Antikörpern, die gegen IL-18 gerichtet
sind, Antikörpern,
die gegen die IL-18-Rezeptoruntereinheiten gerichtet sind und IL-18-Bindungsproteinen,
Isoformen, Muteinen, fusionierten Proteinen, funktionellen Derivaten davon,
die die biologische Aktivität
von IL-18 inhibieren.
-
Der
Ausdruck „IL-18-Bindungsproteine" wird hier synonym
verwendet mit „IL-18-Bindungsprotein" oder „IL18BP". Er umfasst IL-18-Bindungsproteine,
wie in
WO 99/09063 oder
in Novick et al., 1999, definiert, einschließlich Spleißvarianten und/oder Isoformen
von IL-18-Bindungsproteinen, wie definiert in Kim et al., 2000,
die an IL-18 binden. Im Besonderen sind die humanen Isoformen a
und c von IL-18BP gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet. Die Proteine, die geeignet sind gemäß der vorliegenden
Erfindung, können
glykosyliert oder nichtglykosyliert sein, sie können von natürlichen
Quellen, wie etwa Urin, stammen, oder sie können vorzugsweise rekombinant
produziert werden. Rekombinante Expression kann durchgeführt werden
in prokaryontischen Expressionssystemen wie E. coli oder in eukaryontischen,
und vorzugsweise in Säugerexpressionssystemen.
-
Wie
hier verwendet, betrifft der Ausdruck „Muteine" Analoga eines IL-18BP oder Analoga
eines viralen IL-18BP, worin einer oder mehrere der Aminosäurereste
eines natürlichen
IL-18BP oder viralen IL-18BP ersetzt ist (sind) durch verschiedene
Aminosäurereste,
oder deletiert ist (sind) oder ein oder mehrere Aminosäurereste
hinzugefügt
sind zu der natürlichen
Sequenz eines IL-18BP oder eines viralen IL-18BP, ohne beträchtliche
Veränderung
der Aktivität
des resultierenden Produkts im Vergleich mit dem Wildtyp-IL-18BP oder viralen IL-18BP.
Diese Muteine werden hergestellt durch bekannte Synthese- und/oder
durch Stellen-gerichtete Mutagenese-Techniken oder eine beliebige andere
Technik, die hierfür
geeignet ist.
-
Muteine
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen Proteine, die codiert werden durch eine Nukleinsäure, wie
etwa DNA oder RNA, die hybridisiert an DNA oder RNA, welche für ein IL-18BP
codiert oder ein virales IL-18BP codiert, gemäß der vorliegenden Erfindung,
unter stringenten Bedingungen. Der Ausdruck „stringente Bedingungen" betrifft Hybridisierungs-
und nachfolgende Waschbedingungen, die der Fachmann in der Technik
herkömmlicherweise
als „stringent" bezeichnet. Siehe
Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology, supra, Interscience,
N.Y., §§6.3 und
6.4 (1987, 1992) und Sambrook et al., supra. Ohne Begrenzung, umfassen
Beispiele stringenter Bedingungen Waschbedingungen von 12–20°C unter der
berechneten Tm des Hybrids, das zu untersuchen ist, in z. B. 2 × SSC und
0,5% SDS für
5 Minuten, 2 × SSC
und 0,1% SDS für
15 Minuten; 0,1 × SSC
und 0,5% SDS bei 37°C
für 30–60 Minuten
und dann 0,1 × SSC
und 0,5% SDS bei 68°C
für 30–60 Minuten.
Der Fachmann in der Technik versteht, dass stringente Bedingungen
ebenfalls abhängen
von der Länge
der DNA-Sequenzen, Oligonukleotidsonden (wie etwa 10–40 Basen)
oder gemischten Oligonukleotidsonden. Wenn gemischte Sonden verwendet
werden, ist es bevorzugt, Tetramethylammoniumchlorid (TMAC) anstelle
von SSC zu verwenden. Siehe Ausubel, supra.
-
Jedes
solche Mutein hat vorzugsweise eine Sequenz von Aminosäuren, die
ausreichend duplikativ zu der eines IL-18BP ist oder ausreichend
duplikativ zu einem viralen IL-18BP ist, um eine Aktivität aufzuweisen, die
vergleichbar ist mit IL-18BP. Eine Aktivität von IL-18BP ist seine Fähigkeit
zum Binden von IL-18. Solange das Mutein wesentliche Bindungsaktivität an IL-18
aufweist, kann es verwendet werden bei der Reinigung von IL-18,
wie etwa mittels Affinitätschromatographie,
und so betrachtet werden kann, dass es im Wesentlichen ähnliche
Aktivität
wie IL-18BP aufweist. So kann mittels Routineversuch bestimmt werden,
ob ein gegebenes Mutein im Wesentlichen die gleiche Aktivität aufweist
wie IL-18BP, umfassend das Unterziehen eines Muteins z. B. einem
einfachen Sandwich-Kompetitions-Assay zur Bestimmung ob es an ein
geeignet markiertes IL-18 bindet, wie etwa durch Radioimmunoassay
oder ELISA-Assay.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat ein beliebiges solches Mutein mindestens 40% Identität oder Homologie
mit der Sequenz von entweder einem IL-18BP oder einem viral-codierten
IL-18BP-Homologen, wie definiert in
WO
99/09063 . Mehr bevorzugt hat es mindestens 50%, mindestens
60%, mindestens 70%, mindestens 80% oder am meisten bevorzugt mindestens
90% Identität
oder Homologie damit.
-
Muteine
von IL-18BP-Polypeptiden oder Muteine von viralen IL-18BPs, die
verwendet werden können gemäß der vorliegenden
Erfindung, oder dafür
codierende Nukleinsäure,
umfassen einen begrenzten Satz von im Wesentlichen korrespondierenden
Sequenzen als Substitutionspeptide oder Polynukleotide, die routinemäßig durch
den Fachmann in der Technik erhalten werden können ohne unnötige Versuche,
basierend auf den Lehren und Anleitungen, die hier gegeben sind.
-
Bevorzugte
Veränderungen
für Muteine
gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die, die bekannt sind als „konservative" Substitutionen.
Konservative Aminosäuresubstitutionen
von IL-18BP-Polypeptiden oder -Proteinen oder viralen IL-18BPs können synonyme
Aminosäuren
innerhalb einer Gruppe umfassen, die ausreichend ähnliche
physikochemische Eigenschaften aufweisen, sodass Substitution zwischen
Mitgliedern der Gruppe die biologische Funktion des Moleküls beibehalten
wird (Grantham, 1974). Es ist klar, dass Insertion und Deletion
von Aminosäuren
auch durchgeführt
werden können
in den oben definierten Sequenzen ohne ihre Funktion zu verändern, insbesondere
wenn die Insertionen oder Deletionen nur einige wenige Aminosäuren umfassen,
z. B. unter dreißig,
und vorzugsweise unter zehn, und Aminosäuren, die kritisch für eine funktionelle
Konformation sind, z. B. Cysteinreste, nicht entfernen oder ersetzen.
Proteine und Muteine, die durch solche Deletionen und/oder Insertionen
produziert werden, sind im Bereich der vorliegenden Erfindung.
-
Vorzugsweise
sind synonyme Aminosäuregruppen
diejenigen, die in Tabelle 1 definiert sind. Mehr bevorzugt sind
die synonymen Aminosäuregruppen
diejenigen, die in Tabelle 2 definiert sind; und am meisten bevorzugt
sind die synonymen Aminosäuregruppen
diejenigen, die in Tabelle 3 definiert sind.
-
TABELLE
1 Bevorzugte
Gruppen synonymer Aminosäuren
-
-
TABELLE
2 Mehr
bevorzugte Gruppen synonymer Aminosäuren
-
TABELLE
3 Am
meisten bevorzugte Gruppen synonymer Aminosäuren
-
Beispiele
der Produktion von Aminosäuresubstitutionen
in Proteinen, die verwendet werden können zum Erhalten von Muteinen
von IL-18BP-Polypeptiden
oder -Proteinen oder Muteinen von viralen IL-18BPs zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung umfassen beliebige bekannte Verfahrensschritte,
wie etwa dargestellt in den
US
Patenten 4,959,314, 4,588,585 und
4,747,462 von Market al.;
5,116,943 von Koths et al.,
4,965,195 von Namen et al.;
4,879,111 von Chong et al.;
und
5,017,691 von Lee
et al; und Lysin-substituierte Proteine, die im
US Patent Nr. 4,904,584 (Shaw et al.)
dargestellt sind.
-
Der
Ausdruck „fusioniertes
Protein" betrifft
ein Polypeptid, umfassend ein IL-18BP
oder ein virales IL-18BP oder ein Mutein oder Fragment davon, fusioniert
mit einem anderen Protein, das z. B. eine verlängerte Verweilzeit in Körperfluiden
hat. Ein IL-18BP oder ein virales IL-18BP kann daher fusioniert
sein an ein anderes Protein, Polypeptid oder dgl., z. B. an ein
Immunglobulin oder ein Fragment davon.
-
„Funktionelle
Derivate" umfassen,
wie hier verwendet, Derivate von IL-18BPs oder einem viralen IL-18BP
und ihre Muteine und fusionierten Proteine, die hergestellt werden
können
aus den funktionellen Gruppen, die als Seitenketten auf den Resten
oder den N- oder C-terminalen Gruppen auftreten, mittels in der Technik
bekannter Mittel, und sind von der Erfindung umfasst, solange sie
pharmazeutisch verträglich
bleiben, d. h. sie nicht die Aktivität des Proteins zerstören, die
im Wesentlichen ähnlich
der Aktivität
von IL-18BP oder viralen IL-18BPs ist, und nicht toxische Eigenschaften
auf die Zusammensetzungen übertragen,
die sie enthalten.
-
Diese
Derivate können
z. B. Polyethylenglykolseitenketten umfassen, die Antigenstellen
maskieren können
und die Verweilzeit von einem IL-18BP oder einem viralen IL-18BP
in Körperfluiden
ausdehnen können.
Andere Derivate umfassen aliphatische Ester der Carboxylgruppen,
Amide der Carboxylgruppen, durch Reaktion mit Ammoniak oder mit
primären
oder sekundären
Aminen, N-Acylderivate von freien Aminogruppen der Aminosäurereste,
gebildet mit Acylgruppen (z. B. Alkanoyl- oder carbocyclische Aroylgruppen)
oder O-Acylderivate von freien Hydroxylgruppen (z. B. von denjenigen
von Seryl- oder Threonylresten), gebildet mit Acylgruppen.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Inhibitor von IL-18 ein Antikörper, der
gegen IL-18 oder seinen Rezeptor, den IL-18R, gerichtet ist. Antikörper, die
gegen eine der IL-18R-Untereinheiten, genannt IL-18Rα und β, gerichtet
sind, können
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
-
Die
Antikörper
gemäß der Erfindung
können
polyklonal oder monoklonal, chimär,
humanisiert oder sogar vollständig
human sein. Rekombinante Antikörper
und Fragmente davon sind gekennzeichnet durch Hochaffinitätsbindung
an IL-18 oder IL-18R in vivo und geringe Toxizität. Die Antikörper, die
in der Erfindung verwendet werden können, sind gekennzeichnet durch
ihre Fähigkeit
zum Behandeln von Patienten für
eine Zeitdauer, die ausreichend ist, um ausgezeichnete Regression
oder Linderung des pathogenen Zustandes oder eines Symptoms oder
einer Gruppe von Symptomen, die verbunden sind mit einem pathogenen
Zustand, zu erreichen, und bei einer geringen Toxizität.
-
Neutralisierende
Antikörper
werden leicht entwickelt in Lebewesen, wie etwa Kaninchen, Ziege
oder Maus, durch Immunisierung mit IL-18 oder IL18Rα oder β. Immunisierte
Mäuse sind
besonders geeignet zum Bereitstellen von Quellen für B-Zellen
zur Herstellung von Hybridomen, die wiederum kultiviert werden,
um große
Mengen von monoklonalen Anti-IL-18-Antikörpern zu produzieren.
-
Chimäre Antikörper sind
Immunglobulinmoleküle,
die gekennzeichnet durch zwei oder mehr Segmente oder Teile, die
von verschiedenen Tierspezies abgeleitet sind. Im Allgemeinen ist
die variable Region des chimären
Antikörpers
abgeleitet von einem nichthumanen Säugerantikörper, wie etwa monoklonalem
Antikörper
aus Maus, und die konstante Region eines Immunglobulins ist abgeleitet
von einem humanen Immunglobulinmolekül. Vorzugsweise haben beide
Regionen und die Kombination geringe Immunogenität, wie routinemäßig bestimmt
(Elliott et al, 1994). Humanisierte Antikörper sind Immunglobulinmoleküle, gebildet
durch gentechnische Entwicklungen, worin die konstanten Regionen
aus Maus ersetzt sind durch humane Gegenstücke, während die Antigenbindungsregionen
aus Maus beibehalten werden. Der resultierende chimäre Maus-Human-Antikörper hat
vorzugsweise verringerte Immunogenität und verbesserte Pharmakokinetika
in Menschen (Knight et al., 1993).
-
So
ist in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform IL-18- oder IL-18R-Antikörper ein
humanisierter Antikörper.
Bevorzugte Beispiele humanisierter Anti-IL-18-Antikörper sind
z. B. in der europäischen
Patentanmeldung
EP 0 974 600 beschrieben.
-
In
einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Antikörper vollständig human.
Die Technologie zum Produzieren humaner Antikörper ist im Detail z. B. beschrieben
in
WO 00/76310 ,
WO 99/53049 ,
US 6,162,963 oder
AU 5,336,100 .
-
Ein
Verfahren zur Herstellung von vollständig humanen Antikörpern besteht
aus „Humanisierung" des humoralen Immunsystems
aus Maus, d. h. Produktion von Mausstämmen, die in der Lage sind
zum Produzieren von humanem Ig (Xenomäuse), durch die Einführung von
humanen Immunglobulin(Ig)-loci in Mäuse, worin die endogenen Ig-Gene
inaktiviert worden sind. Die Ig-loci sind komplex hinsichtlich sowohl
ihrer physischen Struktur als auch der Genneuanordnung und Expressionsprozesse,
die erforderlich sind, um letztendlich eine breite Immunantwort
zu produzieren. Antikörperdiversität wird primär erzeugt
durch kombinatorische Neuanordnung zwischen verschiedenen V-, D-
und J-Genen, die in den Ig-loci
vorliegen. Diese loci enthalten auch die dazwischen verteilten regulatorischen
Elemente, die Antikörperexpression,
Allelexklusion, Umschalten zwischen Klassen und Affinitätsreifung
(Affinity maturation) steuern. Die Einführung von nicht neu angeordneten
humanen Ig-Transgenen
in Mäusen
hat gezeigt, dass die Mausrekombinationsmaschinerie kompatibel ist mit
humanen Genen. Darüber
hinaus können
Hybridome, die Antigen sekretieren, das spezifisch für hu-mAbs von
verschiedenen Isotypen ist, erhalten werden können durch Xenomaus-Immunisierung
mit Antigen.
-
Vollständig humane
Antikörper
und Verfahren zu ihrer Produktion sind in der Technik bekannt (Mendez et
al (1997); Buggemann et al. (1991); Tomizuka et al., (2000) Patent
WO 98/24893 ).
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Inhibitor von IL-18 ein IL-18BP
oder eine Isoform, ein Mutein, fusioniertes Protein, funktionelles
Derivat davon. Diese Isoformen, Muteine, fusionierten Proteine oder
funktionellen Derivate behalten die biologische Aktivität von IL-18BP
bei, insbesondere die Bindung an IL-18, und haben vorzugsweise im
Wesentlichen mindestens eine Aktivität, die ähnlich IL-18BP ist. Idealerweise
haben solche Proteine eine verstärkte
biologische Aktivität
im Vergleich mit unmodifiziertem IL-18BP.
-
Die
Sequenzen von IL-18BP und seinen Spleißvarianten/Isoformen können aus
WO 99/09063 oder aus Novick
et al., 1999, als auch aus Kim et al., 2000, entnommen werden.
-
Funktionelle
Derivate von IL-18BP können
konjugiert werden an Polymere, um die Eigenschaften des Proteins,
wie etwa die Stabilität,
Halbwertszeit, Bioverfügbarkeit,
Toleranz durch den humanen Körper
oder Immunogenität,
zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen kann IL-18BP z. B. gebunden
werden an Polyethylenglykol (PEG). PEGylierung kann durch bekannte
Verfahren durchgeführt
werden, die z. B. in
WO 92/13095 beschrieben
sind.
-
Daher
sind in einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Inhibitoren von IL-18 und im Besonderen
IL-18BP, PEGyliert.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst der Inhibitor von IL-18 eine Immunglobulinfusion,
d. h. der Inhibitor von IL-18 ist ein fusioniertes Protein, umfassend
das Gesamte oder einen Teil eines IL-18-Bindungsproteins, das an das Gesamte
oder einen Teil eines Immunglobulins fusioniert ist. Verfahren zum
Herstellen von Immunglobulinfusionsproteinen sind in der Technik
allgemein bekannt, wie etwa z. B. diejenigen, die beschrieben sind
in
WO 01/03737 . Der
Fachmann in der Technik wird verstehen, dass das resultierende Fusionsprotein
der Erfindung die biologische Aktivität von IL-18BP beibehält, im Besonderen
die Bindung an IL-18. Die Fusion kann direkt oder über ein
kurzes Linkerpeptid erfolgen, das so kurz wie etwa 1 bis 3 Aminosäurereste
in der Länge
oder länger
sein kann, z. B. 13 bis 20 Aminosäurereste in der Länge. Der Linker
kann z. B. ein Tripeptid mit der Sequenz E-F-M (Glu-Phe-Met) oder
eine 13-Aminosäurelinkersequenz, umfassend
Glu-Phe-Gly-Ala-Gly-Leu-Val-Leu-Gly-Gly-Gln-Phe-Met,
die eingeführt
ist zwischen der IL-18BP-Sequenz und der Immunglobulinsequenz, umfassen.
Das resultierende Fusionsprotein hat verbesserte Eigenschaften,
wie etwa ausgedehnte Verweilzeit in Körperfluiden (Halbwertszeit),
erhöhte
spezifische Aktivität,
erhöhten
Expressionsgrad, oder die Reinigung des Fusionsproteins ist erleichtert.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist IL-18BP fusioniert an die konstante Region eines Ig-Moleküls. Vorzugsweise
ist es fusioniert an schwere Kette-Regionen, wie etwa z. B. die CH2- und
CH3-Domänen von
humanem IgG1. Die Erzeugung von spezifischen Fusionsproteinen, die
IL-18BP und einen Teil eines Immunglobulins umfassen, ist z. B.
beschrieben in Beispiel 11 von
WO
99/09063 . Andere Isoformen von Ig-Molekülen sind ebenfalls geeignet
zur Erzeugung von Fusionsproteinen entsprechend der vorliegenden
Erfindung, wie etwa die Isoformen IgG
2 oder
IgG
4 oder andere Ig-Klassen, wie IgM oder
IgA zum Beipsiel. Fusionsproteine können monomer oder multimer,
hetero- oder homomultimer sein.
-
In
einer noch weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Inhibitor von IL-18 in Kombination mit einem
TNF-Antagonisten verwendet. TNF-Antagonisten üben ihre
Aktivität
auf verschiedenen Wegen aus. Erstens können Antagonisten an das TNF-Molekül an sich
binden oder das TNF-Molekül an sich
maskieren, mit ausreichend Affinität und Spezifität, um teilweise
oder wesentlich das TNF-Epitop oder die TNF-Epitope, die für TNF-Rezeptorbindung verantwortlich
sind, zu neutralisieren (hier nachfolgend bezeichnet als „Maskierungsantagonisten"). Ein maskierender
Antagonist kann z. B. ein Antikörper
sein, der gegen TNF gerichtet ist.
-
Alternativ
können
TNF-Antagonisten den TNF-Signalweg inhibieren, der aktiviert wird
durch den Zelloberflächenrezeptor
nach TNF-Bindung (hier nachfolgend bezeichnet als „Signalantagonisten"). Beide Gruppen
von Antagonisten sind geeignet, entweder alleine oder zusammen,
in Kombination mit einem IL-18-Inibitor, bei der Therapie oder Verhinderung
von Herzkrankheiten.
-
TNF-Antagonisten
werden leicht identifiziert und beurteilt durch Routinescreening
von Kandidaten auf ihre Wirkung auf die Aktivität von nativem TNF auf suszeptible
Zelllinien in vitro, z. B. humane B-Zellen, worin TNF Proliferation
und Immunglobulinsekretion bewirkt. Der Assay enthält eine
TNF-Formulierung bei verschiedenen Verdünnungen von Kandidaten-Antagonist, z. B.
vom 0,1- bis 100-fachen der molaren im Assay verwendeten TNF-Menge,
und Kontrollen mit keinem TNF oder nur Antagonist (Tucci et al.,
1992).
-
Maskierende
Antagonisten sind die bevorzugten TNF-Antagonisten, die gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwenden sind. Unter den maskierenden Antagonisten
sind diejenigen Polypeptide, die TNF mit hoher Affinität binden
und geringe Immunogenität
zeigen, bevorzugt. Lösliche
TNF-Rezeptormoleküle und neutralisierende
Antikörper
für TNF
sind besonders bevorzugt. Zum Beispiel sind löslicher TNF-RI und TNF-RII geeignet
in der vorliegenden Erfindung. Verkürzte (truncated) Formen dieser
Rezeptoren, umfassend die extrazellulären Domänen der Rezeptoren oder funktionelle
Teile davon, sind im Spezielleren bevorzugte Antagonisten gemäß der vorliegenden
Erfindung. Verkürzte
lösliche
TNF-Rezeptoren des Typs I und Typs II sind in
EP914431 z. B. beschrieben.
-
Verkürzte Formen
der TNF-Rezeptoren sind löslich
und sind nachgewiesen worden in Urin und Serum als 30 kDa- und 40
kDa-TNF-Inhibierungsbindungsproteine,
die als TBPI bzw. TBPII bezeichnet werden (Engelmann et al., 1990).
Die simultane, sequenzielle oder separate Verwendung von IL-18-Inhibitor
mit dem TNF-Antagonisten ist gemäß der Erfindung
bevorzugt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist humaner löslicher
TNF-RI (TBPI) der gemäß der Erfindung
zu verwendende TNF-Antagonist. Die neutralen und rekombinanten löslichen
TNF-Rezeptormoleküle
und Verfahren zu ihrer Herstellung sind in den europäischen Patenten
EP 308 378 ,
EP 398 327 und
EP 433 900 beschrieben worden.
-
Derivate,
Fragmente, Regionen und biologisch aktive Teile der Rezeptormoleküle gleichen
funktionell den Rezeptormolekülen,
die ebenfalls verwendet werden können
in der vorliegenden Erfindung. Ein solches biologisch aktives Äquivalent
oder Derivat des Rezeptormoleküls
betrifft den Teil des Polypeptids oder der Sequenz, die für das Rezeptormolekül codiert,
der (das) eine ausreichende Größe aufweist
und in der Lage ist zum Binden von TNF mit einer solchen Affinität, dass
die Wechselwirkung mit dem Membran-gebundenen-TNF-Rezeptor inhibiert
oder blockiert ist.
-
Der
IL-18-Inhibitor kann simultan, sequenziell oder separat mit dem
TNF-Inhibitor verwendet
werden.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das Medikament weiterhin bekannte Mittel umfassen,
die verwendet werden zur Behandlung von Herzkrankheiten, wie etwa
Nitrate, z. B. Nitroglycerin, Diuretika, ACE-Inhibitoren, Digitalis, Beta-Blocker
oder Calciumblocker, in Kombination mit einem IL-18-Inhibitor. Die
aktiven Komponenten können
gleichzeitig, sequenziell oder separat verwendet werden.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Inhibitor von IL-18 in einer Menge von etwa
0,001 bis 100 mg/kg oder etwa 1 bis 10 mg/kg oder 2 bis 5 mg/kg
verwendet.
-
Der
IL-18-Inhibitor gemäß der Erfindung
wird vorzugsweise systemisch und vorzugsweise subkutan oder intramuskulär verabreicht.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung eines Expressionsvektors,
umfassend die codierende Sequenz bzw. Codierungssequenz eines Inhibitors
von IL-18, ausgewählt
aus Antikörpern
gegen IL-18, Antikörper
gegen eine der IL-18-Rezeptoruntereinheiten und IL-18-Bindungsproteine
oder Isoformen, Muteine, fusionierten Proteine davon, die die biologische
Aktivität
von IL-18 inhibieren, bei der Herstellung eines Medikamentes zur
Verhinderung und/oder Behandlung von Kardiomyopathie. So wird ein
Gentherapieansatz vorgesehen zum Zuführen des IL-18-Inhibitors zu
der Stelle, an welcher er erforderlich ist. Zum Behandeln und/oder Verhindern
einer Herzkrankheit kann der Gentherapievektor, der die Sequenz
eines Inhibitors von IL-18 umfasst, z. B. direkt in das erkrankte
Gewebe injiziert werden, wobei Probleme vermieden werden, die mit
systemischer Verabreichung von Gentherapievektoren verbunden sind,
wie etwa Verdünnung
der Vektoren, Erreichen und Zielrichten der Targetzellen oder Gewebe
und Nebenwirkungen.
-
Die
Verwendung eines Vektors zum Induzieren und/oder Verstärken der
endogenen Produktion eines Inhibitors von IL-18 in einer Zelle,
die normalerweise still ist bei der Expression eines IL-18-Inhibitors
oder Mengen des Inhibitors exprimiert, die nicht ausreichend sind,
worin der Inhibitor von IL-18 ausgewählt ist aus IL-18-Bindungsproteinen
oder Isoformen davon, die die biologische Aktivität von IL-18
inhibieren, sind ebenfalls gemäß der Erfindung
vorgesehen. Der Vektor kann regulatorische Sequenzen umfassen, die
funktionell sind in den Zellen, die gewünscht sind zum Exprimieren
des Inhibitors oder IL-18. Solche regulatorischen Sequenzen können z.
B. Promotoren oder Enhancer bzw. Verstärker sein. Die regulatorische
Sequenz kann dann eingebaut werden in den rechten Locus des Genoms
durch homologe Rekombination, wobei die regulatorische Sequenz operativ
mit dem Gen verbunden wird, dessen Expression induziert oder verstärkt werden muss.
Die Technik wird üblicherweise
bezeichnet als „endogene
Genaktivierung (EGA)" und
ist z. B. in
WO 91/09955 beschrieben.
-
Der
Fachmann in der Technik wird verstehen, dass es ebenfalls möglich ist
IL-18-Expression direkt abzuschalten, ohne die Verwendung eines
Inhibitors von IL-18, mit der gleichen Technik. Um dies zu tun kann ein
Negativregulationselement, wie etwa ein Stillschaltelement, in den
Genlocus von IL-18 eingebaut werden, was zur Herabregulation oder
Verhinderung von IL-18-Expression führt. Der Fachmann in der Technik
wird verstehen, dass eine solche Herabregulation oder Stillschaltung
der IL-18-Expression die gleiche Wirkung hat wie die Verwendung
eines IL-18-Inhibitors zum Verhindern und/oder Behandeln einer Krankheit.
-
Der
IL-18-Inhibitor, der gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwenden ist, kann vorzugsweise verabreicht werden
als pharmazeutische Zusammensetzung, optional in Kombination mit
einer therapeutisch wirksamen Menge eines TNF-Inhibitors.
-
IL-18BP
und seine Isoformen, Muteine, fusionierten Proteine, funktionellen
Derivate, aktiven Fraktionen oder im Kreislauf permutierten Derivate,
wie oben beschrieben, sind die bevorzugten aktiven Bestandteile der
pharmazeutischen Zusammensetzungen.
-
Die
Definition von „pharmazeutisch
verträglich" soll jeden Träger, der
die Effizienz der biologischen Aktivität des aktiven Bestandteils
nicht beeinträchtigt
und der nicht toxisch für
den Wirt ist, an welchen er verabreicht wird, bedeuten. Für parenterale
Verabreichung kann (können)
das (die) aktive(n) Protein(e) z. B. formuliert werden in einer
Einheitsdosisform zur Injektion in Vehikeln, wie etwa Kochsalzlösung, Dextroselösung, Serumalbumin-
und Ringerscher Lösung.
-
Die
aktiven Bestandteile der pharmazeutischen Zusammensetzung gemäß der Erfindung
können
einem Individuum auf verschiedenen Wegen verabreicht werden. Die
Verabreichungsroute umfasst intradermale, transdermale (z. B. in
Formulierungen mit langsamer Freisetzung), intramuskuläre, intraperitoneale,
intravenöse,
subkutane, orale, intracraniale, epidurale, topikale und intranasale
Routen. Jede beliebige andere therapeutisch effiziente Verabreichungsroute
kann verwendet werden, z. B. Absorption durch Epithel- oder Endothelgewebe
oder durch Gentherapie, worin ein DNA-Molekül, das für das aktive Mittel codiert,
dem Patienten verabreicht wird (z. B. über einen Vektor), was bewirkt,
dass der aktive Bestandteil in vivo exprimiert und sekretiert wird.
Zusätzlich
kann (können)
das (die) Protein(e) gemäß der Erfindung
zusammen verabreicht werden mit anderen Komponenten biologisch aktiver
Mittel, wie etwa pharmazeutisch verträgliche oberflächenaktive
Mittel, Exzipienten, Träger,
Verdünnungsmittel
und Vehikel.
-
Zur
parenteralen (z. B. intravenös,
subkutan, intramuskulär)
Verabreichung kann (können)
das (die) aktive(n) Protein(e) formuliert werden als eine Lösung, Suspension,
Emulsion oder lyophylisiertes Pulver in Verbindung mit einem pharmazeutisch
verträglichen
parenteralen Vehikel bzw. Träger
(z. B. Wasser, Kochsalzlösung,
Dextroselösung)
und Additiven, die Isotonizität (z.
B. Mannitol) oder chemische Stabilität (z. B. Konservierungsmittel
und Puffer) beibehalten. Die Formulierung wird sterilisiert durch
allgemein verwendete Techniken.
-
Die
Bioverfügbarkeit
des (der) aktiven Proteins (Proteine) gemäß der Erfindung kann auch verbessert werden
durch Verwendung von Konjugationsprozessen, die die Halbwertszeit
des Moleküls
im menschlichen Körper
erhöhen,
z. B. Binden des Moleküls
an Polyethylenglykol, wie z. B. in der PCT-Patentanmeldung
WO 92/13095 beschrieben.
-
Die
therapeutisch wirksamen Mengen des (der) aktiven Proteins (Proteine)
werden eine Funktion vieler Variablen sein, einschließlich des
Typs des Antagonisten, der Affinität des Antagonisten für IL-18,
jeglicher restlichen cytotoxischen Aktivität, die durch den Antagonisten
gezeigt wird, die Route der Verabreichung, den klinischen Zustand
des Patienten (einschließlich
der Wunsch des Beibehaltens eines nichttoxischen Grades endogener
IL-18-Aktivität).
-
Eine „therapeutisch
effektive Menge bzw. therapeutisch wirksame Menge" ist so, dass bei
Verabreichung der IL-18-Inhibitor zur Inhibierung der biologischen
Aktivität
von IL-18 führt.
Die als Einzel- oder Mehrfachdosis einem Individuum verabreichte
Dosis wird in Abhängigkeit
von einer Vielzahl von Faktoren variieren, einschließlich IL-18-Inhibitor-Pharmakokinetikeigenschaften,
Verabreichungsweg, Patientenzustände
und Charakteristika (Geschlecht, Alter, Körpergewicht, Gesundheit, Größe), Ausmaß der Symptome,
gleichzeitige Behandlungen, Häufigkeit
der Behandlung und gewünschte
Wirkung. Die Einstellung und Veränderung
von etablierten Dosisbereichen sind klar im Bereich der Fähigkeit
des Fachmanns in der Technik, wie auch in vitro- und in vivo-Verfahren
zum Bestimmen der Inhibierung von IL-18 in einem Individuum.
-
Gemäß der Erfindung
wird der Inhibitor von IL-18 in einer Menge von etwa 0,001 bis 100
mg/kg oder etwa 0,01 bis 10 mg/kg Körpergewicht oder etwa 0,1 bis
5 mg/kg Körpergewicht
oder etwa 1 bis 3 mg/kg Körpergewicht
oder etwa 2 mg/kg Körpergewicht
verwendet.
-
Die
Verabreichungsroute, die gemäß der Erfindung
bevorzugt ist, ist Verabreichung durch die subkutane Route. Intramuskuläre Verabreichung
ist weiterhin bevorzugt gemäß der Erfindung.
Zum direkten Verabreichen des IL-18-Inhibitors an die Stelle seiner
Wirkung ist es ebenfalls bevorzugt, ihn topisch zu verabreichen.
-
In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
wird der Inhibitor von IL-18 täglich
oder jeden zweiten Tag verabreicht.
-
Die
täglichen
Dosen werden üblicherweise
in aufgeteilten Dosen oder in einer Depotfreisetzungsform verabreicht,
welche effektiv sind zum Erhalten der gewünschten Ergebnisse. Zweite
oder nachfolgende Verabreichungen können in einer Dosis erfolgen,
die die gleiche ist, geringer als oder größer als die ursprüngliche oder
vorausgehende Dosis ist, die dem Individuum verabreicht wurde. Eine
zweite oder nachfolgende Verabreichung kann während des oder vor dem Auftreten
der Krankheit verabreicht werden.
-
Gemäß der Erfindung
kann der IL-18-Inhibitor prophylaktisch oder therapeutisch einem
Individuum vor, gleichzeitig oder nachfolgend auf andere therapeutische
Behandlungen oder Mittel (z. B. Mehrfacharzneimittelbehandlungen)
in einer therapeutisch wirksamen Menge, im Besonderen mit einem
TNF-Inhibitor und/oder anderen Herzschutzmitteln, verabreicht werden.
Aktive Mittel, die gleichzeitig mit anderen therapeutischen Mitteln
verabreicht werden, können
in den gleichen oder verschiedenen Zusammensetzungen verabreicht
werden.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, umfassend das Mischen einer wirksamen
Menge eines IL-18-Inhibitors und/oder eines TNF-Antagonisten mit
einem pharmazeutisch verträglichen
Träger.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Behandlung einer
Herzkrankheit, umfassend das Verabreichen einer pharmazeutisch wirksamen
Menge eines IL-18-Inhibitors, optional in Kombination mit einer pharmazeutisch
wirksamen Menge eines TNF-Antagonisten, an einen Patienten, der
dessen bedarf.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1: Inhibierung von IL-18 verringert
myokardiale ischämische
Dysfunktion in vitro
-
Material und Verfahren
-
Reagenzien
-
IL-18BPa-Isoform
wurde exprimiert mit einem N-terminalen
(His)6-tag in chinesischen Zwerghamster-Ovarzellen
und bis zur Homogenität
gereinigt. Die Fähigkeit
von IL-18-BPa-(His)6 zum Neutralisieren
von IL-18 ist beschrieben worden (Kim et al., 2000). Der ICE-Inhibitor (ICEi)
Ac-Tyr-Val-Ala-Asp-Chlormethylketon (YVAD) wurde von Alexis Biochemicals
(San Diego) bezogen und mit 10 mg/ml in DMSO solubilisiert. Der
ICEi wurde verdünnt
in Tyrodescher Lösung
bevor er verwendet wurde. Auf humanen periphären mononuklearen Blutzellen
verringert der ICEi Endotoxin-induzierte Sekretion von reifem IL-1β um 92%,
gemäß Messung
durch ELISA (Cistron Biotechnology, Pine Brook, NJ).
-
Isolierte Atriumtrabekel
-
Patienten,
die eine ausgewählte
Koronararterienbypassoperation mit einem Pumpenoxygenator erfahren,
erfordern das Einführen
einer Kanüle
in das rechte Atrium. Zu dieser Zeit wird ein kleines Segment des rechten
Atriumappendix routinemäßig herausgeschnitten
und verworfen. Trabekel wurden von diesem verworfenem Gewebe erhalten.
Humanes Atriumgewebe wurde in oxygenierter modifizierter Tyrodescher
Pufferlösung
bei 4°C
angeordnet. Modifizierte Tyrodesche Lösung wurde täglich hergestellt
mit entionisiertem destilliertem Wasser und enthielt 5,0 mmol/Liter
D-Glucose, 2,0 mmol/Liter CaCl2, 118,0 mmol/Liter
NaCl, 4,0 mmol/Liter KCl, 1,2 mmol/Liter MgSO4·7H2O, 25,0 mmol/Liter NaHCO3 und
1,2 mmol/Liter NaH2PO4.
Die substratfreie Tyrodesche Lösung
enthielt 7 mmol/Liter Cholinchlorid, um Osmolarität beizubehalten.
Wenn es nicht anders angegeben ist, wurden Chemikalien und Reagenzien
von Sigma erhalten. Zwei bis vier Trabekel (4–7 mm lang und < 1,0 mm Durchmesser)
wurden an einem Kraftwandler befestigt und in ein erwärmtes (37°C) 30 ml-Bad
aus modifizierter Tyrodescher Lösung
eingetaucht; ein 92,5% O2/7,5% CO2-Gemisch wurde während Normoxie durchgeperlt.
Dieses Gasgemisch lieferte einen O2-Partialdruck
von > 350 mmHg (1
mmHg = 133 Pa), einen Partialdruck von CO2 von
36–40
mmHg und einen pH-Wert von 7,35–7,45.
Jeder Parameter wurde routinemäßig überprüft mit einem
automatischen Blutgasanalysator. Die Organbadtemperatur wurde bei
37°C während des
Versuches gehalten. Während
simulierter Ischämie
wurde das Gasgemisch auf 92,5% N2/7,5% CO2 umgestellt. Das Gemisch erzeugte einen
O2-Partialdruck von < 50 mmHg. Die Pufferlösung wurde
alle 20 min ausgetauscht, ausgenommen während der 30 min Periode simulierter
Ischämie.
-
Versuchsausgestaltung
-
Trabekel
wurden äquilibriert
für 90
min, um die Bezugslinienstreckkraft auf 1.000 mg zu erhöhen und Stabilisierung
der entwickelten Kraft zu erlauben. Trabekel, die dabei versagten
mehr als 250 mg entwickelte Kraft zu erzeugen, wurden aus der Studie
ausgeschlossen. Während
der 90 min Äquilibrierung
wurde eine Schrittsteuerung mit Platinelektroden (Radnoti Glass,
Monrovia, CA) zur Feldstimulierung durchgeführt. Die Elektroden wurden
auf jeder Seite des Trabekels angeordnet, stimuliert (Grass SD9
Stimulator, Warwick, RI) mit 6 ms-Pulsen bei einer Spannung von
20% über
dem Schwellenwert und mit 1 Hz abgeschritten während Normoxie und mit 3 Hz
während
Ischämie.
Kontraktionen wurden durch Kraftwandler beobachtet (Grass FT03) und aufgezeichnet
mit einem computergesteuerten Vorverstärker und Digitalisierer (MacLab
Quad Bridge, MacLab/8e, AD Instruments, Milford, MA) und kontinuierlich
mit einem Macintosh-Rechner beobachtet.
-
Nach Äquilibrierung
wurden Trabekel von einem einzelnen Patienten unter drei Versuchsbedingungen untersucht:
Kontrollbedingungen bestanden aus 90 min normoxischer Suprafusion;
I/R bestand aus 30 min simulierter Ischämie, gefolgt von 45 min Reperfusion;
und der dritte Zustand bestand aus einer Anticytokinintervention.
Im letzteren Fall wurde das Anticytokin zu dem Suprafusionsbad unmittelbar
vor Einsetzen von Ischämie
gegeben und lag über
die 45 min Reperfusion vor.
-
Beibehaltene Trabekel CK-Aktivität
-
Endreperfusiongewebe
(90 min)-CK-Aktivität wurde
wie beschrieben bestimmt (Kaplan et al., 1993). Gewebe wurden homogenisiert
in 100 Vol eiskaltem isotonischen Extraktionspuffer (Cleveland et
al., 1997, Kaplan et al., 1993). Der Assay wurde mit einem CK-Kit (Sigma) unter
Verwendung eines automatischen Spektrophotometers durchgeführt. Die
Ergebnisse sind als Einheiten CK-Aktivität pro mg (Feuchtgewicht des
Gewebes) angegeben.
-
RNA-Isolierung und reverse Transkription-gekoppelte
PCR
-
Frische
Tabekel wurden homogenisiert in Tri-Reagent (Molecular Research
Center, Cincinnati) und Gesamt-RNA wurde isoliert mit Chloroformextraktion
und Isopropanolpräzipitation.
Die RNA wurde solubilisiert in Diethylpyrocarbonat-behandeltem Wasser,
DNase-behandelt und quantifiziert unter Verwendung von GeneQuant
(Amersham Pharmacia Biotech). cDNA-Verfahren sind beschrieben worden
(Reznikov et al., 2000). Für jede
PCR wurde die folgende Abfolge verwendet: Vorerwärmen bei 95°C für 15 min, dann Zyklen von 94°C für 40 s,
55°C für 45 s und
72°C für 1 min,
mit einer finalen Extensionsphase bei 72°C für 10 min. Die optimale Anzahl
von Zyklen wurde als 35 bestimmt. Die Primer für Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
(GAPDH) und humanes IL-18 (Reznikov et al., 2000) und für humanes
IL-18BPa (Kim et al., 2000) sind beschrieben worden. Die PCR-Produkte
wurden getrennt auf einem 1,5% Agarosegel, enthaltend 0,5 × TBE (50
mM Tris/45 mM Borsäure/0,5
mM EDTA, pH-Wert 8,3) mit Ethidiumbromid bei 0,5 mg/ml, sichtbar
gemacht durch UV-Bestrahlung
und fotografiert. Densitometrie wurde auf dem Negativbild durchgeführt (IMAGEQUANT
Software, Molecular Dynamics) und die relative Absorption der IL-18-
und IL-18BP-PCR-Produkte wurde gegen die Absorption korrigiert,
die für
GAPDH erhalten wird.
-
IL-18-Bestimmungen
-
Frische
Trabekel wurden wie oben für
CK-Messungen beschrieben,
homogenisiert. IL-18 wurde mit Flüssigphasenelektrochemilumineszenz
(ECL, Igen, Gaithersburg, MD) analysiert. Maus-Anti-Human-IL-18 mAb
(R & D Systems)
wurde mit Ruthenium (Igen) markiert. Zusätzlich wurde Affinitäts-gereinigter
Ziege-Anti-Human-IL-18-Antikörper (R & D) markiert mit
Biotin (Igen). Der biotinylierte Antikörper wurde auf eine Endkonzentration
von 1 μg/ml
in PBS (pH-Wert 7,4), enthaltend 0,25% BSA, 0,5% Tween-20 und 0,01%
Azid (ECL-Puffer) verdünnt.
Pro Assayröhrchen
wurden 25 μl
des biotinylierten Antikörpers
bei Raumtemperatur durch heftiges Schütteln vorinkubiert mit 25 μl Streptavidinbeschichteten
paramagnetischen Kügelchen
(Dynal, Great Neck, NY), bei 1 μg/μl für 30 min.
Zu testende Proben (25 μl)
oder Standards wurden zu den Röhrchen gegeben,
gefolgt von 25 μl
ruthenyliertem Antikörper
(Endkonzentration, 1 μg/μl, verdünnt in ECL-Puffer).
Die Röhrchen
wurden dann für
24 h geschüttelt.
Die Reaktion wurde gequencht durch die Zugabe von 200 μl PBS pro
Röhrchen
und das Ausmaß der
Chemilumineszenz wurde bestimmt mit einem Origen Analysator (Igen). Die
Nachweisgrenze für
IL-18 ist 16 pg/ml.
-
Konfokal-Mikroskopie
-
Humanes
Atriumgewebe, das während
Insertion der Kanüle
des Pumpenoxygenators erhalten wurde, wurde in einer 1 cm-Plastikhalterung
(Meldrum et al., 1998) angeordnet, eingebettet und eingefroren in
Gewebegefriermedium (Triangle Biomedical Sciences, Durhman, NC),
auf Isopentan gekühlt
mit Trockeneis. Gefrorene Sektionen (5 μm) wurden auf einem Leica CM
1850 Cryostat (Leica, Deerfield, IL) geschnitten. Die Objektträger wurden
für 10
min in 4% Paraformaldehyd fixiert, luftgetrocknet und inkubiert
für 20
min in PBS, supplementiert mit 10% normalem Ziege-Serum. Sektionen
wurden inkubiert in 1:100-Verdünnung
von Kaninchen-Anti-Human-IL-18-Antikörper (Peprotech, Rocky Hill,
NJ) oder nicht-immunem Kaninchen-IgG bei 1 μg/ml als negative Kontrolle.
Die Antikörper
wurden in PBS, enthaltend 1% BSA-Puffer, verdünnt. Nach einer Übernachtinkubation
bei 4°C
wurden die Sektionen dreimal mit 0,5% BSA in PBS gewaschen. Die
Sektionen wurden dann mit einem zweiten Ziege Anti-Kaninchen-Antikörper, konjugiert
an Alexa488 (Molecular Probes), für 60 min bei Raumtemperatur
im Dunkeln inkubiert. Kerne wurden blau gefärbt mit Bisbenzimid (Sigma)
bei 1 μg/100
ml. Nach Färbung
wurden Sektionen gewaschen und untersucht mit dem Leica DM RXA (Leica)
Konfokallaserscanningsystem und analysiert mit SLIDEBOOK Software
für Macintosh
(Intelligent Imaging Innovations, Denver).
-
Statistische Analyse
-
Daten
wurden angegeben als das Mittel ± mittlerer Standardfehler.
Mittlere Veränderungen
der entwickelten Kraft wurden relativ zum Kontrollwert bei 90 min
für jedes
Patientengewebe berechnet. Statistische Signifikanz von Unterschieden
zwischen Gruppen wurden bestimmt durch faktorielle ANOVA mit Bonferroni-Dunn
post hoc-Analyse.
Statistische Analysen wurden durchgeführt mit STAT-VIEW 4.51-Software (Abacus Concepts,
Calabasas, CA).
-
Ergebnisse
-
Die Wirkung der Neutralisierung von endogenem
IL-18 mit IL-18BP auf postischämisch
entwickelte Kraft
-
1A zeigt die kinetische Antwort von Trabekeln
auf I/R-Verletzung. Die finalen 15 min Äquilibrierung sind gezeigt
und auf 100% am Beginn der Versuchsperiode normalisiert. Kontroll-Trabekel
werden suprafusioniert unter normoxischen Bedingungen während des
Versuches. Wie gezeigt, gibt es eine Verringerung (10%) der Entwicklungskraft
in den Kontroll-Trabekeln. Trabekel, die Ischämie unterliegen, zeigen eine
rasche Abnahme der Kontraktionsfunktion; bei Reperfusion kehrt die
Kontraktionskraft auf ungefähr
25% der entwickelten Kontrollkraft zurück. Im Gegensatz hierzu kehrten
Trabekel, die Ischämie
ausgesetzt wurden, jedoch in der Gegenwart von IL-18BP, auf 55%
der von der Kontrolle entwickelten Kraft zurück. Zum Beurteilen der I/R-Antwort
von Herzgeweben von verschiedenen Patienten wurde der Grad der entwickelten
Kraft in den Kontrolltrabekeln bei 90 min auf 100% für die Probe
jedes Patienten gesetzt und die relative prozentuale Veränderung der
entwickelten Kraft für
die Experimentgruppen wurde berechnet.
-
Wie
in 1B gezeigt, wurde die postischämisch entwickelte Kraft in
unbehandelten Trabekeln (I/R) auf ein Mittel von 35% der Kontrolle
verringert. Jedoch in der Gegenwart von IL-18BP wurde diese Verringerung
auf ein Mittel von 66,2% der Kontrolle abgeschwächt bei 1 μg/ml bzw. 76% der Kontrolle
bei 5 μg/ml.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass I/R zur Freisetzung von biologisch
aktivem IL-18 nach Prozessieren des endogenen Vorläufer IL-18
durch ICE führt.
Daher wurde IL-18 gemessen in frisch erhaltenem Attriumgewebe. Wie in 2 gezeigt,
lag Basal-IL-18 in Trabekeln, erhalten vor der Insertion der Pumpen-Oxygenatorkanüle in das rechte
Atrium, vor. Nach 90 min Äquilibration,
30 min Ischämie
und 45 min Reoxygenierung wurden Trabekel homogenisiert und IL-18-Gehalte
bestimmt. Es gab eine 4,5-fache Erhöhung von IL-18 in dem Gewebe
nach I/R (2).
-
Stationärszustands-mRNA-Gehalte
für IL-18
und IL-18BP wurden ebenfalls in diesen Geweben bestimmt. Wir beobachteten
Basalgenexpression für
IL-18 und IL-18BP
in den frisch erhaltenen präischämischen Atriumhomogenaten
(3A, B). Ähnlich zur Erhöhung von
IL-18-Protein, induzierte I/R eine weitere Erhöhung der Stationärszustands-IL18-mRNA-Gehalte (4,7-fache
Erhöhung).
IL-18BP-Genexpression wurde auch in frisch erhaltenem Atriumgewebe
beobachtet und erhöhte
sich nur moderat (1,3-fach)
nach I/R.
-
Lokalisierung von IL-18 im humanem Myokard
-
Da
IL-18-Protein, gemäß Messung
durch ECL, und IL-18-mRNA in frisch erhaltenen Myokardhomogenaten
vorliegen, wurde histochemisches Färben verwendet zum Bestimmen
der Lokalisierung von IL-18. Atriumgewebe wurde unmittelbar vor
Insertion der Pumpenoxygenatorkanüle erhalten und wurde unmittelbar schnellgefroren
(nicht gezeigt). IL-18 wurde beobachtet in residenten myokardinalen
Makrophagen und innerhalb der vaskulären Endothelzellen. Das IL-18
in Makrophagen und Endothelzellen liegt vor bevor eine beliebige
Operations-bezogene Ischämie
stattfindet und liegt vor in der Abwesenheit eines Kontakts mit
beliebigen fremden Oberflächen.
Die Lokalisierung von IL-18 in residenten Makrophagen und Endothelzellen
ist übereinstimmend
mit früheren
Studien von konstitutiv vorgebildetem Vorläufer-IL-18 in frisch erhaltenen
humanen periphären
Monozyten von gesunden Individuen (Puren et al., 1999). Daher kann
geschlossen werden, dass vorgeformtes Vorläufer-IL-18 im Myokard von Patienten
vorliegt, die für
Koronararterienbypass bei ischämischer Herzkrankheit
vorgesehen sind.
-
Der Effekt von ICE-Inhibierung auf postischämisch entwickelte
Kraft
-
Da
IL-18BP effektiv Ischämie-induzierte
myokardiale Dysfunktion abschwächte,
stellten wir die Hypothese auf, dass Inhibierung der Umwandlung
von vorgeformtem Vorläufer-IL-18
in reifes IL-18 ebenfalls Ischämie-induzierte
myokardiale Dysfunktion abschwächen
würde.
Daher wurde der spezifische ICE-Inhibitor YVAD zu dem Suprafusionsbad
vor dem Einsetzen von Ischämie
zugegeben. ICE-Inhibierung durch die Zugabe von YVAD wurde fortgesetzt
während
der ischämischen
Dauer und während
Reperfusion. YVAD-vermittelte Inhibierung von ICE resultierte in
Abschwächung
von Ischämie-induzierter
Myokarddysfunktion, wie gezeigt durch die Verbesserung der Kontraktionsfunktion
von 35% der Kontrolle in I/R auf 60% bei 10 μg/ml und 75,8% bei 20 μg/ml (4).
Diese Ergebnisse bestätigen,
dass biologisch aktives IL-18 in humanem Myokard das Ergebnis der
Spaltung von vorgebildetem Vorläufer
IL-18 durch ICE ist. Zusätzlich
legen diese Ergebnisse nahe, dass myokardiale Ischämie latente
ICE aktivieren kann.
-
Aufrecherhaltung von Zelllebensfähigkeit
-
Intrazelluläre Gehalte
von CK wurden verwendet zum Beurteilen des Ausmaßes der Zelllebensfähigkeit
nach I/R. In diesem Assay ist umso höher der CK-Wert ist, umso größer die
Anzahl lebensfähiger
Zellen. Jede der Anticytokininterventionen führte zur Aufrechterhaltung
von Zelllebensfähigkeit.
Wie in 5 gezeigt, erhöhten
IL-18BP und ICE-Inhibierung
(10 und 20 μg/ml),
intrazelluläre
CK-Gehalte nach I/R von 1.399 auf 5.921, 5.675, 6.624 bzw. 4.662
Einheiten CK-Aktivität
pro mg (feuchtes Gewebe). Diese Beobachtungen legen nahe, dass Inhibierung
von I/R Aktivierung von IL-18 induzierte und myozelluläre Lebensfähigkeit
in diesem ex vivo-Modell aufrechterhält.
-
Effekt der Neutralisierung von TNFα-induzierter
Myokardfunktion
-
Wie
in 6 gezeigt, wurde die entwickelte Kraft (DF) von
Trabekeln um 18% verringert nach 90 Minuten aussetzen an exogenes
TNFα. Neuralisierung
von exogenem IL-18 auf die Kontraktionsfunktion in humanem Myokard,
das exogenem TNFα ausgesetzt
wird, durch Inkubation mit IL-18BP für zehn Minuten vor der Zugabe
von TNFα,
reduzierte die Größenordnung
des Abfalls der entwickelten Kraft (DF), siehe 6. Nach
90 Minuten hatte die entwickelte Kraft in der Kontrollgruppe um
18% abgenommen, während
in den TNFα-ausgesetzten
Trabekeln sie um 58% im Vergleich zur Kontrolle zunahm. Jedoch in
TNFα-ausgesetzten Trabekeln
mit IL-18BP fiel die entwickelte Kraft um nur 30% im Vergleich zur
Kontrolle ab. Diese Daten legen nahe, dass direkte Wirkungen von
TNFα auf
Myokardkontraktionsdepression zumindest zum Teil vermittelt werden
durch biologisch aktives endogenes IL-18.
-
Wirkung von exogenem IL-18 auf die entwickelte
Kraft
-
Als
nächstes
wurde die direkte Wirkung von exogenem IL-18 auf die Myokardkontraktionsfunktion
bestimmt. IL-18 wurde zu suprafusionierten Trabekeln nach 90 Minuten Äquilibrierung
und bei jedem Badaustausch gegeben. Wie in 7 gezeigt,
führt IL-18
zu einer langsamen aber progressiven Abnahme der Entwicklungskraft
während
der Versuchsdauer. Nach 90 Minuten kontinuierlichem Aussetzen an
IL-18 war die entwickelte Kraft um 42% erniedrigt. Diese Daten zeigen,
dass exogenes IL-18, ähnlich
TNFα, als
ein Myokarddepressionsmittel wirkt.
-
Interessanterweise
ist IL-18 kein so potentes Myokarddepressionsmittel wie TNFα.
-
Aufrechterhaltung von Zelllebensfähigkeit
-
Caspasen
sind häufig
assoziiert mit Apoptose. Zum Beurteilen der Zelllebensfähigkeit
in Trabekeln, die TNFα ausgesetzt
sind, wurde intrazelluläre
Gewebekreatinkinase (CK) gemessen. In diesem Assay zeigen hohe CK-Gehalte
lebensfähige
Zellen an. Wie in 8 dargestellt, enthielten Kontrolltrabekel,
die 90 Minuten normoxische Superfusion eingingen, 6801 ± 276 Einheiten
CK-Aktivität
pro Milligramm feuchtem Gewebe. Im Gegensatz hierzu zeigten Trabekel,
die einer 30/45 Minuten I/R-Verletzung oder 90 Minuten TNFα-Aussetzung unterzogen
wurden, erniedrigte Gehalte von aufrechterhaltenem CK von 1774 ± 181 bzw.
3246 ± 217
Einheiten/mg. Trabekel, die TNFα in
der Gegenwart von IL-18BP ausgesetzt wurden, enthielten 5605 ± 212 Einheiten/mg
Gewebe. Interessanterweise hatten Trabekel, die mit TNFα behandelt
wurden, im Vergleich mit I/R-Trabekeln größere aufrechterhaltene CK-Gehalte.
Dies war eine unerwartete Entdeckung, da die Größenordnung der Entwicklungskraft
am Ende der Versuchsdauer ähnlich
für I/R
und TNFα war.
-
Beispiel 3: IL-18BP schützt vor
Myokardinfarkt IL-18BP in vivo-Verfahren
-
In vivo-intramuskulärer Elektrotransfer von Maus-IL18BP-
-
Expressionsplasmid
-
C57BL/6-Mäuse erhielten
in einem 3-Wochen-Intervall 3 Injektionen mit einem Expressionsplasmid, enthaltend
die cDNA für
IL-18BP (genannt pcDNA3-IL18BP, beschrieben in
WO 01/85201 ). Die Kontrollmäuse erhielten
eine Injektion mit dem leeren Kontrollplasmid. Maus-IL-18BP-Isoform
d cDNA, isoliert wie beschrieben (Hinterlegungsnummer Nr. Q9ZOM9)
(Kim et al., 2000) wurde subkloniert in die EcoR1/Not1-Stellen von Säugerzellexpressionsvektor
pcDNA3 unter der Kontrolle des Cytomegalovirus-Promotors (Invitrogen).
Das Kontrollplasmid war ein ähnliches
Konstrukt ohne therapeutische cDNA. Die Kontrollgruppe umfasste
31 Mäuse,
die Versuchsgruppe, die IL-18BP erhält, umfasste 27 Mäuse.
-
Das
IL-18BP- oder Kontrollexpressionsplasmid (60 μg) wurde injiziert in beide
Tibialcranialmuskeln der anästhesierten
Maus, wie zuvor beschrieben (Mallat et al., 1999). Kurz gesagt,
wurden transkutane elektrische Pulse (8 elektrische Quadratwellenpulse
von 200 V/cm, 20 msec Dauer bei 2 Hz) bereitgestellt durch einen PS-15
Elektropulsator (Genetronics, Frankreich), unter Verwendung von
zwei Edelstahlplattenelektroden, angeordnet in einem Abstand voneinander
von 4,2 bis 5,3 mm, an jeder Seite des Beines.
-
Induktion von Infarkt im linken Ventrikel
-
Vierundzwanzig
Stunden nach Verabreichung des IL-18BP-Plasmids oder des leeren
Plasmids wurden die Mäuse
anästhesiert
durch IP-Injektion von Xyalzin und Ketamin, beatmet und einer Thoractomie
unterzogen. Die linke Hauptkoronararterie wurde dann permanent abgebunden
unter Verwendung einer 8-O-Prolennaht, zum Induzieren eines Myokardinfarkts,
wonach der Brustkorb geschlossen wurde und man ließ die Tiere
sich aus der Anästhesie
erholen. Präoperative
Mortalität
war weniger als 20%. Postoperative Mortalität war 48% in der Kontrollgruppe
und 26% in der Versuchsgruppe und trat nahezu ausschließlich 4–5 Tage
nach Ligatur auf.
-
Sieben
Tage nach Ligatur wurden die Mäuse
erneut anästhesiert
und die Abmessungen des linken Ventrikels (LV) wurden beurteilt
durch Echokardiographie im Zustand eines geschlossenen Brustkorbs,
unter Verwendung eines ATL HDI 5000 Echokardiographen. Anteilige
LV Verkürzung
wurde berechnet aus den gemessenen Enddiastolen- und Endsystolen-Durchmessern.
Am Ende der Echokardiographiemessung wurde das Herz entnommen, fixiert
und später
in Sektionen geschnitten. Histologische Sektionen wurden dann gefärbt mit
Sirius-Rot zur Bestimmung des Infarktausmaßes.
-
Ergebnisse
-
Der
Diastolen-Durchmesser des linken Ventrikelsystems sieben Tage nach
Ligatur war in den überlebenden
Mäusen
wie folgt:
0,53 + 0,01 mm (n = 20) in Mäusen, die mit IL-18BP behandelt
wurden gegenüber
0,59 + 0,01 mm in Kontrollmäusen
(n = 16), p < 0,01.
-
Der
Systolen-Durchmesser des linken Ventrikels sieben Tage nach Ligatur
war in den überlebenden Mäusen wie
folgt:
0,45 + 0,02 in Mäusen,
die mit IL-18BP behandelt wurden gegenüber 0,52 + 0,02 in Kontrollmäusen, p < 0,01.
-
Anteiliges
Verkützen
des linken Ventrikels: 15 + 1% in Mäusen, die mit IL-18BP behandelt wurden
gegenüber
11 + 1% in Kontrollmäusen,
p < 0,01.
-
Schlussfolgerung:
IL-18BP verringert die Mortalität
von Mäusen
nach Myokardinfarkt, induziert durch totale Koronarligatur des linken
Ventrikels, um 50%. Zusätzlich
hierzu wurde die Funktion des linken Ventrikels signifikant verbessert,
wie gezeigt durch verringerte Systolen- und Diastolen-Durchmesser des linken
Ventrikels.
-
REFERENZEN
-
- 1. Bolli, R. (1990) Circulation 82, 723–738.
- 2. Buggemann et al., Eur. J. Immunol. 21: 1323–1326 (1991)
- 3. Cain, B. S., Meldrum, D. R., Dinarello, C. A., Meng, X.,
Banerjee, A. & Harken,
A. H. (1998) J Surg Res 76, 117–123.
- 4. Cleveland, J. C. J., Meldrum, D. R., Cain, B. S., Banerjee,
A 6 Harken, A. H. (1997) Circulation 96, 29–32.
- 5. Daemen MA, van't
Veer C, Wolfs TG, et al: Ischemia/reperfusion-induced IFN-gamma up-regulation: involvement
of IL-12 and IL-18. J. Immunol. 162: 5506–5510, 1999
- 6. DiDonato, J A, Hayakawa, M, Rothwarf, D M, Zandi, E and Karin,
M. (1997). Nature 388, 16514–16517.
- 7. Elliott, M. J., Maini, R. N., Feldmann, M., Long-Fox, A.,
Charles, P., Bijl, H., and Woody, J. N., 1994, Lancet 344, 1125–1127.
- 8. Engelmann, H., Novick, D., and Wallach, D., 1990, J. Biol.
Chem. 265, 1531–1536.
- 9. Fantuzzi, G., A. J. Pureni, M. W. Harding, D. J. Livingston
and C. A. Dinarello. Blood 91: 2118–2125, 1998.
- 10. Grantham (1974), Science, 185. 862–864.
- 11. Gurevitch, J., Frolkis, I., Yuhas, Y., Paz,.Y., Matsa, M.,
Mohr, R. & Yakirevich,
V. (1996) J Am Coll Cardiol 28, 247–252.
- 12. Herskowitz, A., Choi, S., Ansari, A, A. & Wesselingh, S. (1995) Am J Pathol
146, 419–28.
- 13. Hochholzer, 9., G. B. Lipford, H. Wagner, K. Pfeffer, and
K. Heeg. Infect Immun. 68: 3502.
- 14. Kaplan, L. J., Blum, H., Banerjee, A. & Whitman, G. J. (1993) J Surg Res
54, 31 1–5.
- 15. Kim SH, Eisenstein M, Reznikov L, Fantuzzi G, Novick D,
Rubinstein M, Dinarello CA. Structural requirements of six naturally occurring
isoforms of the IL-18 binding protein to inhibit IL-18. Proc Natl.
Acad Sci USA 2000; 97: 1190–1195.
- 16. Kim SH et al., J. Immuno. 2001, 166, S. 148–154.
- 17. Knight DM, Trinh H, Le J, Siegel S, Shealy D, McDonough
M, Scallon B, Moore MA, Vilcek J, Daddona P, et al. Construction
and initial characterization of a mouse-human chimeric anti-TNF
antibody. Mol Immunol 1993 Nov 30: 16 1443–1453
- 18. Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, New York, 1982.
- 19. Meldrum, D. R., Cleveland, J. C., Jr., Cain, B. S., Meng.
X. & Harken,
A. H. (1998) Ann Thorac Surg 65, 439–43.
- 20. Mendez, M. M., Grenn, L. L., Corvalan, J. R. F., Jia X-C.,
Maynard-Currie,
E. E., Yang, X-D., Gallo, M. L., Louie, D. M., Lee, D. V., Erickson,
K. L., Luna, J., Roy, C. M-N., Abderrahim, H., Kirshenbaum, F.,
Noguchi, M., Smith, D. M. Fukushima, A., Hales, J. F., Finer, M.
H., Davis, C. G., Zsebo, K. M. and Jakobovits, A. (1997). "Functional transplant
of megabase human immunoglobulin loci recapitulates human antibody
response in mice".
Nature Genetics, 15. 146–156.
- 21. Nakamura, K, Okamura, H, Nagata, K and Tamura T. (1989).
Infect. Immun. 57, 590–595.
- 22. Novick, D, Kim, S-H, Fantuzzi, G, Reznikov, L, Dinarello,
C, und Rubinstein, M (1999). Immunity 10, 127–136.
- 23. Parnet, P, Garka, K E, Bonnert, T P, Dower, S K, and Sims,
J E. (1996), J. Biol. Chem. 271, 3967–3970.
- 24. Puren, A. J., Fantuzzi, G. & Dinarello, C. A. (1999) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 96, 2256–2261
- 25. Raeburn, C. D., C. M Calkins, M. A. Zimmerman, Y. Song,
L Ao, A. Banerjee, X. Keng and A. H. Harken, Surgery 130: 319–325., 2001.
- 26. Reznikov, L. L., Kim, S. H., Westcott, J. Y., Frishman,
J., Fantuzzi, G., Novick, D., Rubinstein, M. & Dinarello, C. A. (2000) Proc Natl
Acad Sci USA 97, 2174–2179.
- 27. Torigoe, K., Ushio, S., Okura, T., Kobayashi, S., Taniai,
M., Kunikate, T., Murakami, T., Sanou, O., Kojima, H., Fuji, M.,
Ohta, T., Ikeda, M., Ikegami, H. & Kurimoto,
M. (1997) J Biol Chem 272, 25737–25742.
- 28. Tomizuka et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97: 722–727 (2000)
- 29. Tucci, A., James, H., Chicheportiche, R., Bonnefoy, J. Y.,
Dayer,
- J. M. and Zubler, R. H., 1992, J. Immunol. 148, 2778–2784.
- 30. Yoshimoto T,. Takeda, K. Tanaka, T. Ohkusu, K, Kashiwamura,
S, Okamura, H, Akira, S und Nakanishi, K (1998). J. Immunol. 161,
3400–3407.