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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft verbesserte Membranen zur Trennung
von Gas- oder Flüssigkeits- oder
Dampfgemischen. Insbesondere betrifft die Erfindung verbesserte
polymere Kompositmembranen und ein Verfahren zur Herstellung der
Membranen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gas-
oder Dampf- oder Flüssigkeitstrennung über Membranen
ist eine etablierte großtechnische
Technologie mit vielen Anwendungsmöglichkeiten und findet weiterhin
bei neuen Anwendungen Akzeptanz. Unter den Anwendungen sind: (a)
Abtrennung von Wasserstoff von Stickstoff, Methan oder Kohlenmonoxid
bei Anwendungen, wie Rückgewinnung
von Ammoniak-Spülgas, Ölraffinieren
und Synthesegas-Herstellung; (b) Trennung von Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff
von Methan bei der Qualitätsverbesserung
von Erdgas; (c) Abtrennung von Sauerstoff von Stickstoff bei der
Herstellung von Stickstoff-angereicherter Luft oder von Sauerstoff-angereicherter
Luft; (d) Abtrennung von Wasserdampf aus Druckluft oder Erdgas,
um ein trockenes Gas zu erhalten; (e) Abtrennung von flüchtigen
organischen Verbindungen (VOC) von Luft oder Stickstoff; (f) Rückgewinnung
von Kraftstoffen aus Luft oder Stickstoff bei Umladevorgängen; (g)
Rückgewinnung
von fluorierten Kohlenwasserstoffen aus Stickstoff bei der Herstellung
von Halbleitern; (h) pervaporative Abtrennung von Wasser aus flüssigen Alkoholgemischen
und (i) pervaporative Abtrennung von organischen Spurenverbindungen
aus wässrigen
Strömen.
Bei jeder dieser Anwendungen konkurrieren Membranen mit anderen
Trenntechnologien, z. B. Absorption in Lösungsmitteln, Adsorption in
Molekularsieben oder anderen Adsorbentien, Destillation oder Tiefkühlen. Die
Wahl der Trenntechnologie, die eingesetzt wird, hängt von
einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich kapitaler Kosten der
Trennausrüstung,
Energiekosten pro Volumeneinheit an produzier tem Gas, Reproduzierbarkeit,
Wartungskosten, Leichtigkeit und Vielseitigkeit des Betriebs und
Größe und Gewicht
der Trennapparatur.
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Geeignete
Membranen besitzen eine dünne
dichte Schicht, die die Selektivitäts- oder Trenneigenschaften
bereitstellt, und eine poröse
Substruktur, die den mechanischen Rückhalt bereitstellt. Membranen,
die bei Gas- oder Dampf- oder Flüssigkeitstrennungen
eingesetzt werden, können
auf der Grundlage von einem von drei allgemeinen Transportmechanismen
funktionieren: (1) Lösungsdiffusion,
(2) Knudsen-Diffusion oder (3) selektive Siebung nach Molekulargröße. Polymere
Membranen, die bei kommerziellen Produktdarbietungen für Gas- oder Dampf oder
pervaporative Flüssigkeitstrennung
verwendet werden, funktionieren fast ausschließlich auf der Grundlage der
Lösungsdiffusion.
Die Permeation über
Lösungsdiffusion
umfasst das Auflösen
einer permeierenden Spezies an einer Grenzfläche der Membran, die Diffusion
durch die Polymermembran und die Desorption an der gegenüberliegenden
Membrangrenzfläche.
Die Triebkraft für
die Permeation durch die Membran besteht in der partiellen Druckdifferenz
zwischen den beiden Seiten. Bei der pervaporativen Trennung oder
Pervaporation kontaktiert ein flüssiges
Gemisch eine Seite der Membran, und das Permeat wird als Dampf von
der anderen Seite entnommen.
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Die
primären
Anforderungen einer kommerziellen Membran sind ein hoher Permeationskoeffizient (auch
als „P/L" in der Membranliteratur
bezeichnet, der als der Durchfluss der Komponente pro Einheit Partialdruckdifferenz
definiert wird) für
die schneller permeierende Spezies, hohe Selektivität (d. h.
Verhältnis
des Permeationskoeffizienten für
die schneller permeierende Spezies zu dem Permeationskoeffizienten
für die langsamer
permeierende Spezies), Stabilität
unter dem Zufuhr-Betriebsdruck und der Betriebstemperatur und Toleranz
gegenüber
Zufuhrstromkomponenten und Verunreinigungen. Von diesen scheinen
die ersten beiden Anforderungen aufgrund der umgekehrten Beziehung
der Permeabilität
eines Polymers und der Selektivität dieses Polymers für einen
gegebenen Satz von permeierenden Spezies diametral entgegengesetzt
zueinander zu sein. Beispielsweise ist in der Regel die Selektivität des Polymers
umso geringer, je durchlässiger
das Polymer ist. Dieses Problem kann durch Aufbringen eines Polymers
von entsprechender Selektivität
als Beschichtung oder Laminat auf einen Träger gelöst werden, um eine dünne Kompositmembran
herzustellen, die gleichzeitig einen hohen Permeationskoeffizienten
und eine hohe Selektivität
realisiert.
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Asymmetrische
Integralhautmembranen stellen eine Klasse von kommerziellen Membranen
mit dünnen
Selektionsschichten dar. Diese dünne
Selektionsschicht oder -haut und die Substruktur einer asymmetrischen
Integralhautmembran werden in einem einzigen Verfahren aus dem gleichen
Polymer hergestellt. Ihre inhärente
Beschränkung
besteht darin, dass die Permeationseigenschaften sich von dem Trägerpolymer
ableiten und es eine beschränkte
Anzahl von Polymeren gibt, aus denen asymmetrische Integralhautmembranen wirtschaftlich
hergestellt werden können.
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Kompositmembranen
stellen eine weitere Klasse von dünnen Polymermembranen dar.
Die Selektionsschicht und Substruktur von Kompositmembranen werden
im Allgemeinen in zwei oder mehreren getrennten Verfahrensschritten
aus verschiedenen Polymeren hergestellt. Kompositmembranen sind
besonders attraktiv, wenn das Selektionsschichtpolymer teuer ist
oder ihm angemessene mechanische Eigenschaften, um ein geeigneter
Träger
zu sein, fehlen. In solchen Kompositmembranen stellt der poröse Träger die
mechanische Festigkeit bereit, während
geringe Resistenz gegenüber
dem Transport des Gases oder des Dampfes geboten wird. Es ist notwendig,
dass die Oberflächenporen
des porösen
Trägers
klein genug sind, dass die dünne
Selektionsschicht, die die Öffnungen
der Poren verbrückt,
eine angemessene Berstfestigkeit aufweist. Kompositmembranen beheben
die von Natur aus vorhandenen Einschränkungen von asymmetrischen
Integralhautmembranen, so dass ein breiter Bereich von Materialien
für die
Selektionsschicht verwendet werden kann. Somit können die Eigenschaften von
Kompositmembranen auf bestimmte Anwendungen maßgeschneidert werden.
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Membranen
stellen eine Alternative zu Trockenmittel- und Tiefkühl-Dehydratationsmitteln,
die für
das Drucklufttrocknen eingesetzt werden, und für die Glycol-Absorption oder
für ein
Molekularsieb oder hygroskopischen Dehydratationsmitteln bereit,
die bei der Erdgastrocknung verwendet werden. Um mit der herkömmlichen
Technologie zu konkurrieren, muss die Membran einen hohen Permeationskoeffizienten
für Wasser
und hohe Selektivität
relativ zu den anderen Komponenten des Gasgemisches besitzen. Zusätzlich sollte
die Membran stabil in Kontakt mit den zugeführten Komponenten und Verunreinigungen
unter den Betriebsbedingungen sein.
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Mehrere
Verfahren zur Herstellung von Membranen zur Dehydratation wurden
bereits in der Literatur beschrieben. Ein Verfahren umfasst das
Beschichten eines porösen
Trägers
mit einer Lösung
eines Polymers in einem Lösungsmittelgemisch.
Die resultierende Trennschicht kann ein einziges Polymer oder eine
Mischung von mehreren Materialien oder mehrere Beschichtungen mit
unähnlichen
Polymeren enthalten. Beispiele sind die
US-Patentschriften 4,981,498 und
5,067,971 von Bikson et
al., die eine Kompositmembran zur Dehydratation von Gasen, die durch
Beschichten eines porösen
Trägers
mit einer dünnen
Schicht eines sulfonierten Polysulfons hergestellt wurde, beschreiben.
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Die
Grenzflächenpolymerisation
wird zur Bildung der Selektionsschicht direkt auf dem porösen Träger durch
Umsetzung von zwei unmischbaren Reagentien (z. B. Polyamin in Wasser
mit Disäurechlorid
in einem unmischbaren organischen Lösungsmittel), aus denen ein
vernetzter Polymerfilm auf oder in dem Träger an der Grenzfläche der
beiden Reagentien gebildet wird, wie in der
US-Patentschrift 5,002,590 von Friesen
et al. erläutert.
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Die
japanische Patentanmeldungsveröffentlichung
1994-290166 von Daicel Chem. Ind. Ltd. offenbart eine Verbundfolie,
der einen porösen
Film (A), ein Copolymer (F2) aus Vinylchlorid, Vinylacetat und Vinylalkohol
oder ein Copolymer (F3) aus Vinylchlorid, Vinylacetat und Maleinsäure einschließt. Copolymere
von (F2) oder (F3) werden auf mindestens eine Seitenfläche von
(F1) aufgebracht. Diese Verbundfolie wird zur Trennung durch osmotisches
Verdampfen oder Dampfpenetrationstrennung von Gemischen von Wasser/organischen
Substanzen oder organischen Substanzen/organischen Substanzen, z.
B. zur Entfernung von Feuchtigkeit in der Luft, verwendet. Sie besitzt
einen hohen und stabilen Trennkoeffizienten und eine große Permeationsrate,
was eine Präzisionstrennung
für eine
lange Gebrauchsdauer ergibt.
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Die
japanische Patentzusammenfassung
09 239 248 von Mitsubishi Chem. Corp. offenbart eine hydrophile
Polymerverbindung, wie Polyacrylat oder Polyvinylacetat, die auf
eine polymere Basisfolie, wie Polyimid oder Polyamid, aufgebracht
und anschließend
mit z. B. einem Tensid beschichtet wird, um eine Verbundfolie zu
bilden. Die Folie kann nicht nur dazu verwendet werden, um den Permeationsdurchfluss,
sondern auch das selektive Trennvermögen der Pervaporationsmembran
zu verbessern, und außerdem,
um die Qualität
der Membran zu stabilisieren.
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Die
GB 2 035 133 A offenbart
eine modifizierte Membran zur Membranfiltration, die durch Zusammenbringen
einer Membranoberfläche
einer nicht-thermisch gehärteten
Membran mit einer Lösung,
die ein wasserunlösliches
Copolymer oder ein Polymer und ein organisches polares Lösungsmittel
enthält,
erhalten wird. Das polare organische Lösungsmittel ist Methanol und
das Polymer ist Polyvinylacetat.
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Wie
vorstehend beschrieben, wurden bereits viele Versuche zur Bereitstellung
von Kompositmembranen mit sowohl hohen Permeationsraten als auch
hoher Selektivität
unternommen. Die porösen
Träger,
die in diesen Membranen verwendet werden, sind wünschenswerterweise porös, um einen
geringen Widerstand gegenüber
dem Transport von Gas- oder Dampfspezies zu bilden und immer noch
einen angemessenen mechanische Rückhalt
für eine
Selektionsschicht bereitzustellen.
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Die
Permeation von Spezies durch eine Selektionsschicht und die Oberflächenporen
des Trägers
wurden bereits in einem mathematischen Modell beschrieben (siehe
Keller und Stein, J. Mathematical Biosciences, 1, 421-437, 1967).
Dieser Typ von Modell erläutert,
dass nicht die gesamte Oberfläche
der Selektionsschicht die Permeation zulässt; der wirksame Flächenbruchteil
zur Permeation nimmt zu, wenn die Oberflächenporosität (Hohlraumflächenbruchteil)
des Trägers
zunimmt und der Durchmesser der Oberflächenporen abnimmt. Daher sind
hohe Oberflächenporositätswerte
und kleine Oberflächenporengrößen in einem
porösen Träger erwünscht. Zusätzlich stellen
kleinere Porengrößen einen
besseren mechanischen Rückhalt
für die dünne Selektionsschicht
bereit und verhindern somit das Zerreißen der dünnen Schicht unter Betriebsbedingungen
von Druck und Temperatur.
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Von
den Problemen bei der Herstellung von Kompositmembranen, insbesondere
bei Beschichten aus einer Lösung
des Polymers in einem Lösungsmittelsystem,
umfasst eines das Vordringen der polymeren Beschichtung in die Poren
des Trägers.
Das Vordringen, auch in einem winzigen Ausmaß, kann die Permeationsrate
durch die Membran gravierend herabsetzen. Dies wurde über mathematische
Modelle der Permeation durch Verbundstrukturen gezeigt (siehe Lopez
et al., J. Membrane Science, 27, 301-325, 1986). Während des Beschich tens
mit Polymerlösungen
hängt das
Ausmaß des
Vordringens der Beschichtungslösung
in den Träger,
unter anderen Faktoren, von dem Molekulargewicht des Polymers und
von seiner Konzentration in der Lösung ab. Hohes Molekulargewicht
und hohe Konzentration des Polymers in der Lösung sind wünschenswert, um das Ausmaß des Vordringens
herabzusetzen; allerdings führen
diese Faktoren auch zu dickeren aufgebrachten Schichten und daher
zu niedrigeren Permeationsraten. Kleinere Oberflächenporengrößen sind wünschenswert, um das Vordringen
in den porösen
Träger
herabzusetzen. Allerdings führen
typische Herstellungstechniken für
poröse
Träger
zu einer niedrigeren Oberflächenporosität, da die
Oberflächenporengröße herabgesetzt
wird; dies pflegt eine herabgesetzte Permeationsrate durch die Kompositmembran
zu ergeben.
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Im
Lichte des Obigen bedarf es bei der Herstellung von Kompositmembranen,
die insbesondere zur Dehydratation von Gasen oder Flüssigkeiten
geeignet sind, weiterer Verbesserung. Dies trifft besonders zur Behebung
des Problems des übermäßigen Vordringens
durch die Selektionsschicht in eine poröse Trägerschicht zu, wenn die Trägerschicht
eine hohe Oberflächenporosität aufweist.
Zusätzlich
ist es notwendig, über ein
Fertigungsverfahren zu verfügen,
das einfach und niedrig in den Kosten ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Kompositmembran zum Trennen von
Gas- oder Dampf- oder Flüssigkeitsgemischen
bereit. Die erfindungsgemäße Kompositmembran
umfasst einen porösen
Träger,
der mit einer Selektionsschicht, bestehend aus einem Vinylacetatpolymer,
bereitgestellt ist.
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Für den Zweck
der Definition der hier verwendeten Terminologie kann das Vinylacetatpolymer
ein Vinylacetathomopolymer oder ein Vinylacetatcopolymer sein. Homopolymer
bezieht sich im Allgemeinen auf ein Polymer, das im Wesentlichen
aus einem Monomer hergestellt ist. Copolymer bezieht sich auf ein
Polymer, das aus zwei oder mehreren Monomeren hergestellt ist. Klassen
von Copolymeren umfassen statistische alternierende, Block- oder
Pfropf-Copolymere.
Beispiele für
geeignete Monomere, die verwendet werden können, um die erfindungsgemäßen Vinylacetat-Copolymere
herzustellen, umfassen die folgenden: Vinyle, wie Vinylacetat, Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid, Alkylvinylether, halogenierter Alkylvinylether; Acrylnitrile,
wie Acrylnitril, Methacrylnitril; Alkene, wie Ethylen, Propylen,
4-Methyl-1-penten,
Butadien und dergleichen; halogenierte Alkene, wie Tetrafluorethylen,
Hexafluorpropylen, Vinylidenfluorid; Acrylate, wie Alkylacrylate,
halogenierte Alkylacrylate; Methacrylate, wie Alkylmethacrylate,
halogenierte Alkylmethacrylate; Acrylamide; Styrol und substituierte
Styrole, wie Styrol, Methylstyrol, halogeniertes Styrol; und Allyl-Verbindungen,
wie Allylacetat, Allylchlorid und Allylbromid.
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Die
erfindungsgemäße Kompositmembran
wird durch Beschichten eines porösen
Trägers
mit einer kolloidalen Dispersion oder Emulsion oder Suspension (im
Folgenden als eine kolloidale Dispersion bezeichnet) eines Vinylacetatpolymers,
vorzugsweise gefolgt von Wärmebehandlung
zur Bereitstellung einer Selektionsschicht hergestellt. Die Vinylacetatpolymer-Schicht stellt einen
hohen Permeationskoeffizienten und Selektivität für bestimmte Komponenten gegenüber den
anderen Komponenten eines Gas- oder Flüssigkeits- oder Dampfgemisches
bereit.
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Die
erfindungsgemäßen Membranen
können
Flachfolien oder Hohlfasern oder jede andere geeignete Membrankonfiguration
sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
einer Vinylacetatpolymer-Kompositmembran durch Zusammenbringen einer
Oberfläche
eines porösen
Trägers
mit einer kolloidalen Dispersion oder Emulsion oder Suspension eines
Vinylacetatpolymers, vorzugsweise in einem wässrigen Medium, bereit. Nach
Kontakt mit der kolloidalen Dispersion wird der Träger vorzugsweise
einer Wärmebehandlung
oder einer anderen geeigneten Behandlung unterzogen, um Koaleszenz
der kolloidalen Teilchen und Bildung einer im Wesentlichen kontinuierlichen
dünnen
Schicht zu bewirken.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Kolloidale
Dispersionen oder Emulsionen oder Suspensionen sind im Allgemeinen
Systeme von Teilchen, die in einer kontinuierlichen flüssigen Phase
dispergiert sind und durch langsame Diffusion und langsame Sedimentation
der dispergierten Teilchen unter normaler Gravitation gekennzeichnet
sind, wobei die dispergierten Teilchen im Allgemeinen eine Größe im Bereich
von etwa 10 bis etwa 10.000 Ångström Durchmesser
besitzen. Lyophobe kolloidale Dispersionen enthalten Teilchen, die
in der kontinuierlichen flüssigen
Phase unlöslich
sind, und können
die Gegenwart einer stabilisierenden Substanz zu ihrer Herstellung
erfordern. Die Stabilität
(d. h. eine lange Haltbarkeit) solcher kolloidaler Dispersionen
erfordert, dass die Teilchen sich gegenseitig abstoßen, beispielsweise
durch Tragen einer elektrostatischen Nettoladung oder dadurch, dass
sie mit einer ausreichend dicken Schicht von großen Molekülen beschichtet sind, die mit
der flüssigen
Phase kompatibel ist (J. Th. G. Overbeck, Colloidal Dispersions,
Royal Society of Chemistry, 1981). Die Polymere der Selektionsschicht
der erfindungsgemäßen Kompositmembranen
werden durch lyophobe polymere Kolloiddispersionen bereitgestellt,
die Teilchen, dispergiert in einer geeigneten Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser,
einschließen.
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Polymere
kolloidale Dispersionen können
durch die folgenden Verfahren hergestellt werden: Emulsionspolymerisation,
Dispersionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation. Das Molekulargewicht
kann durch Starterkonzentration, Temperaturkontrolle oder die Zugabe
von Kettentransfermitteln, die das Molekulargewicht herabsetzen,
kontrolliert werden (D. J. Walbridge, Solid/Liquid Dispersions,
Academic Press, 1987; J. Langley, Technological Applications of
Dispersions, Dekker, 1994). Die Teilchengröße kann durch die Gegenwart
von und die Konzentration eines ionischen Tensids und/oder eines
nicht-ionischen Tensids kontrolliert werden. Feine Mikroemulsionen
können
aus den obigen Verfahren erhalten werden.
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Ein
weiteres Verfahren der Herstellung von polymeren kolloidalen Dispersionen
umfasst das Mischen einer verdünnten
Lösung
des Polymers und geeigneter oberflächenaktiver Mittel (oder Tenside)
in einem geeigneten Lösungsmittel
unter hoher Scherung mit geeignetem Nicht-Lösungsmittel (für das Polymer).
Eine stabile kolloidale Emulsion wird gebildet, wenn die Konzentrationen
der Komponenten ordnungsgemäß gewählt sind,
insbesondere die Konzentration des Polymers und die Konzentrationen
der Tenside.
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Polymere
kolloidale Dispersionen können
auch durch mechanische Mittel hergestellt werden, z. B. Zerkleinern,
Abrasion, Mahlen, Zentrifugalkraft in Kolloidmühlen und Ultraschallverfahren.
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Die
kolloidale Polymerdispersion kann mono- oder polydispers bezüglich der
Teilchengröße sein.
Die Teilchendurchmesserverteilung sollte so sein, dass ein möglichst
geringes Vordringen der kolloidalen Teilchen in die Oberflächenporen
des porösen
Trägers
erfolgt, da ein zu größer Grad
des Vordringens zu einer Kompositmembran führt, die einen geringen Permeationskoeffizienten
aufweist. Allerdings ist ein kleiner Grad des Vordringens bevorzugt,
um die Selektionsschichtbeschichtung auf dem porösen Träger zu „verankern".
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Die
porösen
Träger
werden vorzugsweise aus polymeren Spinnlösungen durch thermische oder
Phaseninversionsverfahren oder durch andere geeignete Mittel hergestellt.
Die Wand des porösen
Trägers
kann eine mikroporöse
Struktur aufweisen, oder sie kann Makroporen mit geringerer Porosität auf der
Innenseiten- und/oder Außenseiten-Oberfläche aufweisen.
Es ist bevorzugt, dass die porösen
Träger
eine viel höhere
Oberflächenporosität als die
typischen asymmetrischen Integralhautmembranen aufweisen.
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Beispiele
für geeignete
Polymere für
den porösen
Träger
sind Polysulfone, Polyethersulfone, Polyimide, Polyetherimide, Polyamide,
Polyamidimide, Polyacrylnitril, Polycarbonat, Polyarylat, Celluloseacetat,
Polypropylen und Poly(4-methyl-l-penten).
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Das
Selektionsschichtpolymer umfasst Vinylacetathomopolymer oder Copolymere
von Vinylacetat mit einem oder mehreren Monomeren. Beispiele für geeignete
Monomere sind:
- • Vinyle: Vinylchlorid, Vinylidenchlorid,
Alkylvinylether, halogenierter Alkylvinylether und dergleichen,
- • Acrylnitrile:
Acrylnitril, Methacrylnitril und dergleichen,
- • Alkene:
Kohlenwasserstoffe, Fluorkohlenstoffe, Chlorkohlenstoffe oder Bromkohlenstoffe,
wie Ethylen, Propylen, 4-Methyl-1-penten, Butadien und dergleichen,
- • Halogenierte
Alkene: Tetrafluorethylen, Hexafluorpropylen, Vinylidenfluorid und
dergleichen,
- • Acrylate:
Alkylacrylate, halogenierte Alkylacrylate und dergleichen,
- • Methacrylate:
Alkylmethacrylate, halogenierte Alkylmethacrylate und dergleichen,
- • Acrylamide
und dergleichen,
- • Styrol
und substituierte Styrole: Styrol, Methylstyrol, halogeniertes Styrol
und dergleichen,
- • Allyl-Verbindungen:
Allylacetat, Allylchlorid, Allylbromid und dergleichen.
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Besondere
Beispiele für
Polymere und Copolymere von Interesse bei der vorliegenden Erfindung
umfassen Polyvinylacetat-Homopolymer, Vinylacetat-Ethylen-Copolymer,
Vinylacetat-Acryl-Copolymer
oder Vinylacetat-Acrylnitril-Copolymer.
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Die
kolloidalen Polymerdispersionen werden auf der Oberfläche des
porösen
Trägers
durch Kontakt mit einer Dispersion von ausgewählten Vinylacetatpolymer-Teilchen
in einer geeigneten Flüssigkeit
und anschließendes
Ablaufenlassen der überschüssigen Dispersion
abgeschieden. Poröse
Hohlfaserträger
können auf
einer der Innen- oder Außenseiten-Oberfläche unter
Verwendung des obigen Verfahrens beschichtet werden. Ein Druck kann
an die Dispersion angelegt werden, um die Abscheidung der festen
Teilchen zu unterstützen
und um die abgeschiedene Schicht zu kompaktieren. Beim Verdampfen
der kontinuierlichen Phasenflüssigkeit
(z. B. Wasser) kommen die kolloidalen Teilchen in engen Kontakt
und deformieren, wenn die Temperatur oberhalb der minimalen Filmbildungstemperatur
liegt. Wenn die Temperatur hoch genug ist, tritt weitere graduelle
Koaleszenz auf, da das Polymer in den Teilchen verschmilzt, um eine
kontinuierliche Selektionsschicht zu bilden, bei einem Verfahren,
das auch „Tempern" genannt wird. Co-Lösungsmittel,
sofern während
des Trocknens und des Schicht-Temperverfahrens vorhanden, unterstützen die
Bildung einer kontinuierlichen Schicht.
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Die
kolloidalen Teilchen können „vernetzbar" sein. Beispielsweise
können
sie reaktive Gruppen aufweisen, die während des Verfahrens der Selektionsschichtbildung,
die zur Bildung einer zähen
und haltbareren Selektionsschicht mit verbesserter Stabilität beim Kontakt
mit zugeführten
Komponenten und Verunreinigungen unter den Betriebsbedingungen führt, eine
Vernetzung über
eine chemische Reaktion, die kovalente Verknüpfungen bildet, oder Wasserstoffbrückenbindung
oder ionische oder dipolare Wechselwirkungen eingehen. Beispiele
für Vernetzungsgruppen
umfassen Hydroxyl-, Carboxyl-, Acryl-, Epoxy- oder andere Gruppen,
die Vernetzungsreaktionen mit oder ohne Gegenwart eines Starters
oder Katalysators während
oder nach dem Trocknungsverfahren eingehen. Wenn das Polymer keine
reaktiven Gruppen enthält,
können
Vernetzungsmittel, wie Monomere und Starter, der kolloidalen Dispersion
zugesetzt werden, um das Auftreten von Vernetzungsreaktionen während oder
nach der Bildung der Selektionsschicht zu ermöglichen.
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Die
Zugabe von Tensiden in der kolloidalen Polymerdispersion kann den
Benetzungs- und Ausbreitungsprozess unterstützen, der während des Abscheiden der kolloidalen
Teilchen auf der Oberfläche
des porösen
Trägers
auftritt. Allerdings kann die Gegenwart von bestimmten Tensiden
oder von übermäßigen Mengen
von Tensid in der Selektionsschichtbeschichtung zu einer Reduktion
des Permeationskoeffizienten oder der Selektivität der Kompositmembran führen. Daher
sollte die Wahl eines Tensids und seiner Konzentration optimiert
werden, um eine Dispersion herzustellen, die eine angemessene Abscheidung
der kolloidalen Teilchen zulässt
und auch zu einer Selektionsschichtbeschichtung mit wünschenswert
hohem Permeationskoeffizienten und wünschenswert hoher Selektivität führt.
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Die
kolloidalen Polymerteilchen werden auf der Oberfläche des
porösen
Trägers
unter Verwendung der Wirkung von Anziehungskräften, wie Van-der-Waals-Kräfte, Wasserstoffbindungskräfte und
andere Kräfte, die
bei der Chemisorption von Molekülen
auf einer Oberfläche
aktiv sind, abgeschieden. Diese Kräfte unterstützen auch die Anheftung der
finalen Selektionsschichtbeschichtung an den Träger. Wenn notwendig, wird die
Oberfläche
des porösen
Trägers
durch jedes geeignete Verfahren zur Erhöhung seiner Oberflächenenergie vorbehandelt,
um die Abscheidung der Dispersion zu verstärken und um eine gute Haftung
der finalen Selektionsschichtbeschichtung bereitzustellen.
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Nach
Beschichten mit der kolloidalen Polymerdispersion und Trocknen oder
Tempern der Beschichtung wird die Membran vorzugsweise mit einer
Lösung
von Silicon in einem flüchtigen
Lösungsmittel
(z. B. ein Kohlenwasserstoff, wie Isopentan) unter Verwendung des
Verfahrens der
US-Patentschrift
4,203,463 von Henis et al. „reparaturbeschichtet". Gegebenenfalls
wird die Siliconlösung
auf die beschichtete Oberfläche
mit einem Vakuum aufgebracht, das an die gegenüberliegende Seite der Membran
angelegt wird.
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Die
erfindungsgemäßen Beschichtimgen,
die auf die porösen
Träger über Abscheidung
von kolloidaler Polymerdispersion und Selektionsschichtbildung aufgebracht
werden, stellen erwartungsgemäß Selektionsschichten
bereit, die nicht porös
sind, und daher wird erwartet, dass die so hergestellten Kompositmembranen bei
der Trennung von Gas- oder Dampf- oder Flüssigkeitsgemischen geeignet
sind. Die so gebildeten Membranen besitzen Vorteile gegenüber asymmetrischen
Integralhautmembranen bei Gas- und Dampf- oder Flüssigkeitstrenn anwendungen,
wobei die erfindungsgemäßen Membranen
folgendes aufweisen: (a) einen höheren
Permeationskoeffizienten für
die schneller permeierende Spezies, (b) einen niedrigeren Permeationskoeffizienten
für die
langsamer permeierende Spezies, (c) höhere Selektivität für die schnellere
Spezies relativ zu der langsameren Spezies, (d) herabgesetzte Minderung
der Trennmerkmale unter Betriebsbedingungen und (e) verbesserte
Stabilität
in Kontakt mit den Komponenten und Verunreinigungen des Zufuhrstroms.
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Die
Dicke der auf die Oberfläche
des porösen
Trägers
abgeschiedenen Selektionsschichtbeschichtung wird durch viele Faktoren
beeinflusst, die u. a. folgende sind: (a) Konzentration von Polymerteilchen
in der Dispersion, (b) Konzentration und Typ von vorhandenen Tensiden,
(c) pH der Dispersion, (d) Temperatur und (e) Nettodruck, der an
dem porösen
Träger
während
des Kontakts mit der Dispersion anliegt.
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Vorzugsweise
besitzt die Kompositmembran eine dünne Selektionsschichtbeschichtung
auf der Oberfläche
des porösen
Trägers,
um einen hohen Permeationskoeffizienten zu ermöglichen. Allerdings sollte
die Selektionsschichtbeschichtung dick genug sein, um der Druckdifferenz über die
Membran während
des Betriebs des Trennverfahrens zu widerstehen.
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Die
bevorzugte Dicke der Selektionsschichtbeschichtung ist der niedrigste
Wert, der stabile Permeationskoeffizienten bei den Betriebsbedingungen
bereitstellt. Bei einem Minimum sollte die Beschichtungsdicke ausreichen,
um ein Zerreißen
oder Zusammenfallen der Membran bei dem Betriebsdruck und der Betriebstemperatur
zu vermeiden.
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Die
folgenden Beispiele sind nur zur Erläuterung gedacht und sollen
den Umfang der Erfindung nicht einschränken.
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Beispiel 1
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Testmodule
werden aus poröser
Polysulfon-Trägerfaser
mit einer hoch asymmetrischen Struktur zusammengebaut. Die poröse Trägerfaser
besitzt große
Poren an dem äußeren Rand,
Makrohohlräume
in der Wand und eine dichte Struktur mit kleinen Poren an dem inneren
Rand. Die Faser besitzt einen Außendurchmesser von 1900 Mikrometer
und einen Lochdurchmesser von 1100 Mikrometer. Die Faser besitzt
eine Bewertung der Molekularge wichtsausschlussgrenze (MWCO) von
1000 bei der Ultrafiltration. Die MWCO-Bewertung ist das Molekulargewicht
eines gelösten
Stoffes, der bei einem standardisierten Test in dem Ausmaß von 80
%–90 %
durch die Membran zurückgehalten
wird; gelöste
Stoffe von höherem
Molekulargewicht werden zu einem größeren Ausmaß zurückgehalten, wohingegen gelöste Stoffe
von niedrigerem Molekulargewicht durch die Membran permeieren. Bei
zunehmender MWCO nimmt der Durchmesser der kleinsten Poren, die
in der Regel an der Oberfläche
lokalisiert sind, zu. Jedes Testmodul enthält 5 Fasern von etwa 12 cm
Länge oder eine
aktive Fläche
von etwa 21 cm2 (bezogen auf den Lochdurchmesser).
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Die
Faseroberflächen
der obigen Testmodule werden mit einer wässrigen Dispersion eines Emulsionspolymers
beschichtet. Emulsionspolymere werden als kolloidale Dispersionen
durch Emulsions- oder Dispersionspolymerisation hergestellt. Die
folgenden Emulsionspolymere werden verwendet: Tabelle
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| | | mittlere
Teilchengröße | |
Emulsionspolymer | Warenname | Tg°C | Mikrometer | pH |
Vinylacetat-Ethylen | Airflex® 7200 | 0 | 0,15 | 4,0–5,5 |
Urethan-Acryl | Flexthane® 610 | N/A | < 0,06 | 7,5–8,5 |
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Die
Emulsionspolymere, die als AIRFLEX 7200 und FLEXTHANE 610 bezeichnet
werden, sind im Handel als Gemische erhältlich, die 30–70 % Feststoffe
mit zugesetzten Stabilisatoren enthalten. Die Emulsionspolymere,
die in diesem Beispiel verwendet werden, werden von Air Products
and Chemicals, Inc. (APCI) Allentown, Pennsylvania, hergestellt.
Die Glasübergangstemperatur
(Tg) ist der ungefähre
Mittelpunkt des Temperaturbereiches, über den ein Material eine Phasenänderung
von spröde
(glasartig) zu kautschukartig oder umgekehrt erfährt. Wenn das Material über seine
Tg erwärmt
wird, wird es von glasartig in kautschukartig mit gleichzeitigem
Abfall in der Zugfestigkeit übergeführt. Die
Tg kann durch Zugabe von Plastifizierern
oder Co-Lösungsmitteln
abgesenkt werden. Die Filmbildung wird verbessert, wenn das Material
oberhalb seiner Tg liegt; allerdings wird
die Filmfestigkeit abgesenkt. Die Zugabe eines Co-Lösungsmittels,
welches langsam verdampft und vollkommen aus dem Film entfernt wird,
unterstützt
die Bildung eines gleichmäßigen Films
ohne irgendeine Verringerung der Zugfestigkeit.
-
Eine
Beschichtungsformulierung wird hergestellt, indem das Emulsionspolymer
auf 5 % Feststoffe mit Wasser verdünnt und dem Gemisch 5 % N-Methylpyrrolidinon
(NMP) zugegeben werden. Das NMP ist ein Co-Lösungsmittel, welches das Benetzen
des porösen
Trägers
durch die Beschichtungsformulierung verbessert. Auch aufgrund seines
höheren
Siedepunktes (relativ zu Wasser), wenn das Wasser verdampft, wird
es in den abgeschiedenen Feststoffen zurückgehalten und verdampft langsam
und löst
somit teilweise die Teilchen. Dieses erleichtert die Bildung einer
gleichmäßigen kontinuierlichen
Beschichtungsschicht beim Trocknen und Erwärmen. Weitere teilweise oder
vollständig
wassermischbare organische Lösungsmittel
von höherem
Siedepunkt relativ zu Wasser, wie Ethylen- oder Propylenglycolether,
können
anstelle von NMP verwendet werden.
-
Die
porösen
Trägerfasern
in den Testmodulen werden der Beschichtungsformulierung durch Fließenlassen
der Formulierung durch die Löcher
der Faser exponiert. Die Fasern werden anschließend durch die Schwerkraft
abgetropft und in einem Ofen 16 h bei 60 °C getrocknet. Die so hergestellte
Kompositmembran besitzt eine Selektionsschichtbeschichtung des Polymers
auf der Lochoberfläche
der porösen
Trägerfaser.
Die Beschichtung kann kleine Fehler oder Diskontinuitäten darin
aufweisen. Solche Fehler erlauben es Molekülen, die aufgetragene Schicht
zu passieren, und setzen daher ihre Selektivität für Trennungen herab. Diese Fehler können durch
Aussetzen der aufgetragenen Schicht gegenüber einer Lösung eines Siliconpolymers
in einem flüchtigen
Lösungsmittel
repariert werden, während
gegebenenfalls ein Vakuum an der gegenüberliegenden Seite der Membranwand
angelegt wird, wie in der
US-Patentschrift 4,230,463 beschrieben.
Dieses Reparaturverfahren verstopft die Fehler in der aufgetragenen
Schicht und erhöht
die Selektivität
der Kompositmembran. Weiterhin gewährleistet die hohe Permeabilität von Silicon,
dass jedes auf der Oberfläche
der Selektionsschicht abgeschiedene Silicon keine nennenswerte Herabsetzung
in dem Gesamt-Permeationskoeffizienten hervorruft. Eine Lösung von
1 % warmhärtbarem
Siliconkautschuk in Isopentan (Dow Sylgard
®) wird
bei dem Reparaturverfahren des vorliegenden Beispiels verwendet.
Die Testmodule werden bei 50 °C
in einem Ofen gehalten, um das Harten des Sylgard zu bewirken.
-
Die
Testmodule werden anschließend
mit nasser Luft, die auf der Lochseite der Hohlfasern bei 50 psig zugeführt wird,
getestet, um die Permeation von Wasser gegenüber Luft zu messen. Die Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle 2 gezeigt. Das Zeichen „k" stellt den Permeationskoeffizienten
dar (auch als P/L in der Membranliteratur bezeichnet) der Kompositmembran
in GPU (Gas Permeation Unit) dar, bezogen auf den Lochdurchmesser
der Faser, wobei GPU = 10
–6 cm
3/sec/cm
2/cm Hg (bei 0 °C, 1 atm) bedeutet. Tabelle
2
Emulsionspolymer | k
H2O GPU | k
Luft GPU | H2O/Luft-Selektivität |
Vinylacetat-Ethylen | 5240 | 2,93 | 1788 |
Urethan-Acryl | 1484 | 79 | 18,8 |
-
Es
wird festgestellt, dass das Vinylacetat-Ethylen-Copolymer den höheren Permeationskoeffizienten für Wasser
und die höhere
Selektivität
gegenüber
Luft im Vergleich zu der Beschichtung mit dem Urethan-Acryl-Polymer
erzeugt.
-
Zum
Vergleich erzeugt eine asymmetrische Integralhaut-Polysulfonfaser
ein k H2O von 1200, k Luft von 13 und eine
H2O/Luft-Selektivität von 92. Beschichtungen aus
Vinylacetat-Ethylen-Copolymer
auf dem porösen
Träger
erzeugen Kompositmembranen mit überlegenen
Permeationseigenschaften.
-
Beispiel 2
-
Die
Testmodule werden aus der porösen
Polysulfon-Trägerfaser
von Beispiel 1 zusammengefügt.
Jedes Modul wird auf der Lochoberfläche mit Vinylacetat-Ethylen-Copolymeremulsion
unter Verwendung einer Beschichtungsformulierung beschichtet, die
durch Verdünnen
des Emulsionspolymers auf 5 % Feststoffe mit Wasser und Zugabe von
5 % N-Methylpyrrolidinon
(NMP) zu dem Gemisch, wie in Beispiel 1, hergestellt wurde. Die
Beschichtung wird getrocknet und durch Einbringen der Module in
einen Ofen 16 h bei 60 °C
getempert. Jedes Modul wird mit Sylgard in Isopentan-Lösung, wie
in Beispiel 1 beschrieben, reparaturbeschichtet. Zwei verschiedene
Vinylacetat-Ethylen-Copolymer-Emulsionen von Air Products and Chemicals,
Inc. (APCI), die in Tabelle 3 dargestellt sind, werden zur Beschichtung
verwendet. Der APCI-Warenname für
jedes Polymer und seine Eigenschaften (zitiert aus der Literatur
der Verkäuferfirma)
sind in Tabelle 3 nachstehend aufgeführt. Tabelle
3
Vinylacetat-Ethylen-Copolymer-Emulsion | Tg °C | Stabilisator | Eigenschaften |
Airflex
7200 | 0 | Polyvinylalkohol | überragende
Nassklebrigkeit |
Airflex® 421 | 0 | Tensid | selbstvernetzend,
ausgezeichnete Nassfestigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit |
-
Die
Testmodule, die die Kompositmembran enthalten, werden anschließend mit
nasser Luft getestet, die auf der Lochseite bei 3,4 atm (50 psig)
zugeführt
wird, um die Permeation von Wasser gegenüber Luft zu messen. Die Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle
4
Emulsionspolymer | k
H2O GPU | k
Luft GPU | H2O/Luft-Selektivität |
Airflex
7200 | 5380 | 2,93 | 1836 |
Airflex
421 | 4900 | 2,93 | 1670 |
-
Es
wird festgestellt, dass Airflex-7200- und Airflex-421-Vinylacetat-Ethylen-Copolymeremulsionen Kompositmembranen
von vergleichbaren Eigenschaften erzeugen. Die selbstvernetzende
Eigenschaft der Airflex-421-Emulsion führt erwartungsgemäß zu einer
aufgetragenen Schicht mit verbesserten mechanischen Eigenschaften
und Lösungsmittelbeständigkeit;
daher ist dieser Typ von Emulsion zur Herstellung von Kompositmembranen
wünschenswert.
-
Beispiel 3
-
Testmodule
werden aus zwei verschiedenen porösen Polysulfon-Trägerfasern
des gleichen allgemeinen Typs wie in Beispiel 1 zusammengefügt. Die
beiden Fasern besitzen unterschiedliche MWCO-(Molekulargewichtsausschlussgrenze)-Bewertungen
von 1000 und 50.000 bei der Ultrafiltration. Jedes Testmodul enthält 5 Fasern
von etwa 12 cm Länge
oder einer aktiven Fläche
von etwa 21 cm2 (bezogen auf den Lochdurchmesser).
-
Die
poröse
Trägerfaser
eines jeden Moduls wird auf der Lochoberfläche mit Airflex-421-Vinylacetat-Ethylen-Copolymer
unter Verwendung einer Beschichtungsformulierung beschichtet, die
durch Verdünnen des
Emulsionspolymers auf 5 % Feststoffe mit Wasser und Zugabe von 5
% N-Methylpyrrolidinon (NMP) zu dem Gemisch, wie in Beispiel 1,
hergestellt wurde. Die Beschichtung wird getrocknet und durch Einbringen
der Module in einen Ofen bei 60 °C
16 Stunden getempert. Jedes Modul wird mit einer Beschichtung von
Sylgard in Isopentan-Lösung,
wie in Beispiel 1 beschrieben, repariert. Die Testmodule, die die
Kompositmembran enthalten, werden dann mit auf der Lochseite bei
3,4–6,8
atm (50–100
psig) zugeführter
nasser Luft getestet, um die Permeation von Wasser gegenüber Luft
zu messen. Die Module werden auch mit trockenem Stickstoff auf der
Lochseite getestet. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 5
gezeigt. Tabelle
5
MWCO-Bewertung
des porösen
Trägers | k
H2O GPU | k
N2 GPU | H2O/N2-Selektivität |
1.000 | 4900 | 0,98 | 5000 |
50.000 | 3220 | 0 | ∞ |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass der poröse
Träger
von höherer
Porosität
(MWCO von 50.000) einen etwas niedrigeren Permeationskoeffizienten
für Wasser
erzeugt, jedoch eine im Wesentlichen höhere Selektivität für Wasser
relativ zu Stickstoff erzeugt.
-
Beispiel 4
-
Poröse Trägerfaser,
die aus Polysulfon (Udel®, Amoco) ersponnen wurde,
um eine asymmetrische Struktur mit engen Poren in der äußeren Schicht,
eine schwammartige mikroporöse
Wand und einen porösen inneren
Rand zu erzeugen, wird auf der Außenseite unter Verwendung einer
Formulierung von Vinylacetat-Ethylen-Copolymer beschichtet. Die
Faser weist einen Außendurchmesser
von 345 Mikrometer und einen Lochdurchmesser von 195 Mikrometer
auf. Die Beschichtungsformulierung wird durch Verdünnen von
Airflex-7200-Emulsionspolymer
auf 5 % Feststoffe mit Wasser hergestellt. Die Beschichtung wird
durch Eintauchen einzelner Fasern, wobei das untere Ende geschlossen
ist, in die Formulierung und Trocknenlassen der eingetauchten Fasern
bei Umgebungstemperatur für
3 h erreicht.
-
Die
beschichtete Oberfläche
besitzt eine Restklebrigkeit aufgrund des abgeschiedenen Vinylacetat-Ethylen-Polymers.
Die Klebrigkeit ist unerwünscht,
da sie dazu führt,
dass die Fasern aneinander haften. Die Klebrigkeit wird durch eine
zweite Beschichtung mit einer Formulierung, die 5 % Urethan-Acryl-Copolymeremulsion
(Flexthane 610) in Wasser enthält,
neutralisiert. Die Beschichtung wird wie vorstehend beschrieben
aufgebracht.
-
Ein
Testmodul wird aus 22 wie vorstehend beschichteten Fasern von etwa
12 cm wirksamer Länge zusammengefügt. Die
Beschichtung wird weiterhin getrocknet und durch Einbringen des
Moduls in einen Ofen bei 60 °C
16 Stunden getempert. Die aufgetragene Schicht auf der Außenseite
der Faser wird einer Reparaturbeschichtung durch Auffüllen der
Schalenseite des Moduls mit einer Lösung von Sylgard in Isopentan
unterzogen; an die Lochseite wird kein Vakuum angelegt. Das Sylgard
wird durch Einbringen des Moduls in einen Ofen bei 50 °C gehärtet. Das
Modul, das die Kompositmembran enthält, wird mit nasser Luft bei
3,4 atm (50 psig) auf der Schalenseite getestet. Die Permeationskoeffizienten
sind 3135 GPU für
Wasser und 2,36 für
Luft mit einer Wasser/Luft-Selektivität von 1328; daher werden eine
wünschenswerte
Kombination von hohem Permeationskoeffizient und Selektivität in der
Kompositmembran erhalten.
-
Beispiel 5
-
Testmodule
werden aus poröser
Polysulfon-Trägerfaser
entsprechend derjenigen in Beispiel 4, allerdings mit engen Poren
an der Lochoberfläche,
zusammengefügt.
Der äußere Durchmesser
der Faser beträgt 740
Mikrometer, und der Lochdurchmesser beträgt 525 Mikrometer. Jedes Modul
enthält
5 Fasern mit 12 cm wirksamer Länge.
Die Module werden durch Zusammenbringen der Löcher der Faser mit einer Beschichtungsformulierung,
die 2,5 % Vinylacetat-Ethylen-Polymer enthält, beschichtet.
-
Die
Beschichtungsformulierung wird durch Verdünnen von Airflex-421-Emulsionspolymer
mit Wasser hergestellt. Sämtliche
Flüssigkeit,
die in den Löchern
durch Kapillarspannung zurückgehalten
wird, wird durch Unterziehen der Oberseite des Moduls (in vertikaler
Position) einem Luftdruck bei 0,0068 atm (0,10 psig) entfernt („weggeblasen"). Der Stromaufwärtsdruck
des zum „Wegblasen" des Moduls verwendeten
Gases wird in kleinen Inkrementen erhöht, bis die überschüssige Flüssigkeit
aus den Löchern
ausgetrieben ist. Wenn übermäßiger Druck
während
dieses Schrittes verwendet wird, kann die auf der Lochseitenoberfläche aufgebrachte Beschichtung
beschädigt
werden. Die Beschichtung wird getrocknet und durch Einbringen der
Module in einen Ofen bei 60 °C
16 Stunden getempert. Im letzten Schritt wird die Beschichtung durch
Exposition der Lochoberfläche
gegenüber
einer 1-%-Lösung
von Sylgard in Isopentan (ohne dass an die Schalenseite Vakuum angelegt
ist) und anschließend
durch Trocknen in einem Ofen 16 Stunden bei 50 °C repariert. Die Module werden mit
verschiedenen Gasen (nasse Luft, Stickstoff, Helium und Kohlendioxid)
bei 6,8 atm (100 psig), die auf der Lochseite zugeführt wurden,
zum Messen der Permeationskoeffizienten für verschiedene Spezies getestet. Die
Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 6 gezeigt. Tabelle
6
Modul-Nr. | k
H2O GPU | k
N2 GPU | k
He GPU | k
CO2 GPU |
1 | 4370 | 13,4 | 8,5 | 11,1 |
2 | 3750 | 16,0 | 17,1 | 15,3 |
-
Zum
Vergleich erzeugt eine typische asymmetrische Integralhaut-Polysulfonfaser
des bei O2/N2-Trennungen
verwendeten Typs beim Testen bei Lochseiten-Zufuhr-Trennungen einen
k H2O von 1200, k N2 von
7, k He von 340 und k CO2 von 150 (GPU-Einheiten).
Die Selektivitäten
sind: H2O/N2 = 171,
H2O/He = 3,5 und H2O/CO2 = 8. Es wird festgestellt, dass die durch
Auftragen der Vinylacetat-Ethylen-Copolymeremulsion auf dem porösen Träger hergestellte
Kompositmembran überragende
Permeationseigenschaften zur Dehydratation von Luft, N2,
He und CO2 aufweist: der durchschnittliche
k H2O beträgt 4100 und die Selektivitäten lauten: H2O/N2 = 280, H2O/He = 370 und H2O/CO2 = 320.
-
Beispiel 6
-
Testmodule
werden aus poröser
Polysulfon-Trägerfaser
entsprechend derjenigen in Beispiel 4, allerdings mit engen Poren
auf der Lochoberfläche,
zusammengefügt.
Der äußere Durchmesser
der Faser beträgt 610
Mikrometer und der Lochdurchmesser beträgt 360 Mikrometer. Jedes Modul
enthält
5 Fasern mit 12 cm wirksamer Länge.
Die Module werden durch Zusammenbringen der Lochseite der porösen Trägerfasern
mit Formulierungen, die Vinylacetatpolymer enthalten, beschichtet.
-
Die
Beschichtungsformulierung wird durch Verdünnen des Emulsionspolymers
mit Wasser und Zugeben anderer Komponenten hergestellt. Sämtliche
in den Löchern
durch Kapillarspannung zurückgehaltene Flüssigkeit
wird durch Unterziehen der Oberseite des Moduls (in vertikaler Position)
einem Luftdruck bei 0,0068 atm (0,10 psig) entfernt. Wie in Beispiel
5. Die Beschichtung wird getrocknet und durch Einbringen der Module
in einen Ofen bei 60 °C
16 Stunden getempert. Im letzten Schritt wird die Beschichtung durch
Exposition der Lochoberfläche
gegenüber
einer 1-%-Lösung
von Sylgard oder anderem Silicon in Isopentan, wobei an die Schalenseite
Vakuum angelegt ist, und anschließend durch Trocknen in einem
Ofen 16 Stunden bei 60 °C
repariert. Die Module werden mit feuchter Luft bei 6,8 atm (100
psig), die auf der Lochseite zugeführt wird, getestet, um die
Permeationskoeffizienten für
Wasser und Luft zu messen. Die verwendeten Beschichtungsformulierungen
und die Ergebnisse der Permeationstests sind nachstehend in Tabelle
7 gezeigt. Tabelle
7
| | | | k | k |
fBeschichtungs-ormulierung | Komponentenkonzentrationen | Emulsions-Polymer | Tg, °C | H2O, GPU | Luft,
GPU |
1 | 2,5
% Airflex 421, 0,25 % PTSA, 0,25 % Surfynol® SEF | Vinylacetat-Ethylen | 0 | 6780 | 2,80 |
2 | 2,5
% Airflex® 192,
0,25 % PTSA, 0,25 % Surfynol SEF | Vinylacetat-Ethylen | 10 | 6550 | 2,95 |
3 | 2,5
% Airflex 192, 1,5 % Texanol®,
0,0375 % PTSA | Vinylacetat-Ethylen | 10 | 5500 | 2,4 |
4 | 2,5
% Vinac® 884,
1,5 % Texanol | Vinylacetat | 35 | 6600 | 2,25 |
-
Airflex
421, Airflex 192 und Vinac 884 sind Vinylacetat-Emulsionspolymere
von Air Products and Chemicals Inc. Airflex 421 enthält einen
größeren Gewichtsanteil
von Ethylencopolymer als Airflex 192; beide enthalten die Acrylamid-Gruppierung,
die das Eintreten des Selbstvernetzens des Vinylacetat-Ethylen-Copolymers
ermöglicht.
Die Vernetzung des Polymers stellt eine zähe und haltbare filmartige
Selektionsschicht bereit, die Lösungsmittelbeständigkeit
bereitstellt. Vinac 884 ist eine Vinylacetat-Homopolymeremulsion
von Air Products and Chemicals Inc.; sie ist mit einem Tensid stabilisiert
und enthält
keine Gruppierungen, die das Selbstvernetzen des Vinylacetat-Ethylen-Polymers
ermöglichen.
-
PTSA,
d. h. Paratoluolsulfonsäure,
ist eine starke Säure,
die das Vernetzen von Airflex 421 oder 192 katalysiert.
-
Surfynol
SEF ist ein nicht-ionisches Tensid von Air Products and Chemicals
Inc.; es wird zur Verbesserung der Benetzung des porösen Trägers zugesetzt.
-
Texanol
ist ein langsam verdampfender Esteralkohol (normaler Siedepunkt
255° C)
und besitzt eine eingeschränkte
Wassermischbarkeit (hergestellt und vertrieben von Eastman Chemicals,
Inc.). Texanol funktioniert als Co-Lösungsmittel, um das Emulsionspolymer
teilweise aufzulösen,
und unterstützt
die abgeschiedenen Emulsionspolymerteilchen bei der Bildung zu einer
Folie auf dem porösen
Träger
ohne Auflösen
oder Beschädigung
des porösen
Polysul fonträgers.
Es wirkt auch als Tensid, um ein Benetzen des porösen Trägers bereitzustellen.
Es verdampft langsam und wird vollständig aus der Beschichtung entfernt,
was somit die Bildung einer gleichmäßigen Beschichtung ohne jegliche
Verringerung der Zugfestigkeit unterstützt.
-
Nach
Abschluss der Permeationstests mit feuchter Luft werden die obigen
Module wie folgt Druckkreislauftests unterzogen:
Die Module
werden mit Stickstoffgas auf der Lochseite bei 20–25 °C getestet.
Der Druck des Stickstoffes wird stufenweise von 6,8 atm bis 13,6
atm bis 20,4 atm (100 psig bis 200 psig bis 300 psig) erhöht und anschließend auf
6,8 atm (100 psig) herabgesetzt, während 20 Minuten bei jedem
Druck gehalten wird. Die Permeat-Durchflussrate wird in jedem Schritt
gemessen und zur Berechnung des Permeationskoeffizienten für Stickstoff
verwendet. Die Erhöhung
beim Permeationskoeffizienten zwischen dem initialen und finalen
Test mit 6,8 atm (100 psig) ist ein Maß für die Beschädigung, die in der Beschichtung
durch Unter-Druck-Setzen
auf 20,4 atm (300 psig) hervorgerufen wird. Die Ergebnisse der Tests
sind nachstehend in Tabelle 8 zusammengefasst. Tabelle
8
Beschichtungsformulierung | Erhöhung von
k N2 wäh-rend des Druck-Kreislauftests, % |
1 | 55 |
2 | 17 |
3 | 14 |
4 | 3 |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass das Beschichten eines porösen Trägers mit
einem Vinylacetat-Homopolymer
Membranen mit bester Stabilität
unter dem eingesetzten Testprotokoll erzeugt. Da der Ethylen-Gehalt des
Vinylacetat-Ethylen-Copolymers herabgesetzt ist (wiedergegeben in
der zunehmenden Tg für diese Polymere in der Reihenfolge
Airflex 421, Airflex 192 und Vinac 884), verbessert sich die Stabilität der beschichteten Membran
progressiv. Die Erhöhung
der Tg des Beschichtungspolymers wird durch
eine Zunahme der Zugfestigkeit erreicht.
-
Beispiel 7
-
Testmodule,
die 1650-Fasern des porösen
Trägers
von Beispiel 6 enthalten und 3,61 cm (1,42'') Durchmesser
und 53,3 cm (21'') wirksame Länge messen,
werden mit der Formulierung Nr. 1 von Beispiel 6 beschichtet. Der
Beschichtungsvorgang entspricht demjenigen, der in Beispiel 6 beschrieben
ist. Die Beschichtung wird getrocknet und durch Einbringen der Module
in einen Ofen 16 Stunden bei 60 °C
getempert. Im Endschritt wird die Beschichtung durch Exposition
der Lochoberfläche
gegenüber
einer 1-%-Lösung
von Sylgard, wobei an die Schalenseite Vakuum angelegt ist, und
anschließendes
Trocknen in einem Ofen 16 Stunden bei 60 °C repariert. Die Module werden
mit feuchter Luft bei 6,12–6,8
atm (90–100
psig) und bei Raumtemperatur (20–27 °C) getestet. Die zugeführte Luft
wird der Lochseite in einem hohen Verhältnis von Nicht-Permeat-Strömungsgeschwindigkeit
zu Permeat-Strömungsgeschwindigkeit
zugeführt.
Die Messwerte werden zur Berechnung der Permeationskoeffizienten
für Stickstoff
(auf der Grundlage der Fläche,
die dem Lochdurchmesser entspricht) und der Sauerstoff/Stickstoff-Selektivität, die in
Tabelle 9 nachstehend gezeigt sind, verwendet. Tabelle 9
Modul-Nr. | k
N2, GPU | Selektivität O2N2 |
1 | 3,63 | 1,25 |
2 | 3,12 | 1,46 |
3 | 1,18 | 1,97 |
4 | 3,39 | 1,34 |
5 | 2,11 | 1,62 |
6 | 1,6 | 1,81 |
7 | 1,55 | 1,85 |
8 | 2,13 | 1,57 |
-
Die
Mittelwerte sind: k N2 = 2,3, GPU, O2/N2 = 1,6. Der höchste Wert
für O2/N2-Selektivität beträgt 1,97, und
die entsprechende H2O/O2-Selektivität beträgt etwa
1400. Die Menge an Sauerstoff, an der die zugeführte Luft während des Trocknens auf niedrige
Taupunkte (so niedrig wie –40 °C unter Druck)
abgereichert wird, ist sehr klein. Mit anderen Worten, ist der Sauerstoffgehalt
der trockenen Luft, die aus den Modulen im Betrieb bei Drücken von
6,8 atm (100 psig oder höher)
erzeugt wird, fast der gleiche wie derjenige der zugeführten Luft. Dies
ist ein Vorteil bei Anwendungen, bei denen die trockene Luft zum
Atmen verwendet werden kann.
-
Zum
Vergleich besitzt eine herkömmliche
asymmetrische Integralhaut-Polysulfonfaser eine O2/N2-Selektivität von 5–6 und eine H2O/O2-Selektivität von 34. Ein aus dieser herkömmlichen
Faser zusammengefügter Lufttrockner
erzeugt einen trockenen Luftproduktstrom, der 16–17 % O2 enthält, bei
Betrieb unter Bedingungen, die zum Trocknen des zugeführten Gases
auf niedrige Taupunkte geeignet sind. Die Abreicherung in dem O2-Gehalt macht die trockene Luft zum Atmen
ungeeignet und schließt
die Verwendung solcher Trockner bei bestimmen Anwendungen aus.
-
Beispiel 8
-
Zwei
Module entsprechend demjenigen von Beispiel 6 und beschichtet mit
Formulierung 1 (2,5 % Airflex 421, 0,25 % PTSA, 0,25 % Surfynol
SEF) von Beispiel 6 werden einem Wasserexpositionsprovokationstest wie
folgt unterzogen. Zuerst werden die Module, wobei der Lochseite
nasse Luft zugeführt
wird, bei 6,8 atm (100 psig) getestet, um die Werte für k H
2O und k Luft zu messen. Dies entwickelt
eine Grundlinie für
den Wasserprovokationstest. Ungefähr 25 ml Wasser werden durch
jedes Modul über
einen Trichter, der mit der Oberseite verbunden ist, gegossen. Etwa
2 Stunden werden benötigt,
bis das Wasser durch das Modul läuft
und somit die Fasern gründlich
benetzt. Nach Herauslaufen des Wassers werden die Lochseiten der
wassernassen Module an nasse Luft bei 100 psig, 23–24 °C angeschlossen,
und eine Zufuhrströmung
von etwa 1 Liter/min wird über
die Lochseite aufrechterhalten. Die Module werden 24 Stunden unter
Druck stehengelassen, und anschließend werden sie wieder für k H
2O und k Luft getestet. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 10 gezeigt. Tabelle 10
Modul-Nr. | | k
H2O, GPU | k
Luft, GPU |
1 | vor
Wasserprovokation | 5740 | 1,77 |
1 | nach
Wasserprovokation | 6020 | 1,57 |
1 | % Änderung | +4,9 | –11 |
2 | vor
Wasserprovokation | 6840 | 2,33 |
2 | nach
Wasserprovokation | 7100 | 2,28 |
2 | % Änderung | +3,8 | –2,1 |
-
Die
Ergebnisse geben an, dass kein Abfall in k H2O
besteht und auch keine Zunahme in k Luft als Ergebnis des Wasserprovokationstests.
In der Tat zeigen die Messwerte eine geringe Zunahme in k H2O und einen kleinen Abfall in k Luft. Vergleichbare
Ergebnisse werden von anderen Vinylacetat-Homopolymer- und -copolymer-beschichteten
Membranen erwartet. Die Stabilität
der Trenneigenschaften der Membran ist ein geeignetes Merkmal bei
Betrieb unter widrigen Bedingungen, wobei die Membran einer Abscheidung
von Wassertröpfchen
ausgesetzt sein kann, die in den zugeführten Gasstrom mitgeschleppt
werden. Die obigen Tests geben an, dass die Membran nicht durch
ihr Betreiben unter solchen widrigen Bedingungen beschädigt wird.