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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen von Arabinoxylanen
mit niedrigem Molekulargewicht zur Verwendung als Futteradditive
und betrifft Verfahren zur Verbesserung der Wachstumsleistung und
der Nahrungsverwertung von Tieren durch Ergänzung ihrer Ernährung mit
diesen Zusammensetzungen. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Arabinoxylane aus natürlichen
Quellen gewonnen, wie beispielsweise Pflanzenmaterial, und besonders
bevorzugt Getreideprodukten. Sie können ausgewählte Fraktionen dieser natürlichen
Arabinoxylane sein oder können
durch Säure
und/oder enzymatische Depolymerisation oder Fragmentierung dieser
natürlichen
Arabinoxylane gewonnen werden oder sie können Strukturanaloga sein,
die durch chemische und/oder physikalische Prozesse hergestellt
wurden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die positive Wirkung der Ergänzung von
Futter oder Nahrungsmitteln mit gegebenen Nicht-Stärkepolysacchariden
(NSP) auf die Futterverwertung. NSP schließen einen Bereich von Verbindungen
ein, die unterschiedliche physikochemische Eigenschaften besitzen.
Arabinoxylane sind eine wichtige Gruppe aus Getreide-NSP und werden
ebenfalls als Pentosane bezeichnet, die aus einer Hauptkette von
beta-1,4-gebundenen D-xylopyranosyleinheiten bestehen, an die O-2
und/oder O-3 L-Arabinofuranosyleinheiten
gebunden sind. In einem typischen Arabinoxylan treten unsubstituierte,
monosubstituierte und disubstituierte Xylosereste auf (siehe 1).
Arabinoxylane sind entweder wasserextrahierbar oder nicht wasserextrahierbar.
Die Letzteren können
teilweise unter alkalischen Bedingungen oder durch Anwendung von Enzymen
teilweise solubilisiert werden und binden große Mengen an Wasser. Die wasserextrahierbaren
Arabinoxylane weisen ein außerordentliches
Viskositäts-bildendes
Potential auf. Im Allgemeinen sind ihre Molekularmassen sehr hoch
(bis zu 800.000 Dalton), abhängig
von der Quelle und dem Extraktionsverfahren. Trotz der Tatsache,
dass sie nur geringfügige
Bestandteile sind, sind sie für
die Funktionalität
von Getreideprodukten in biotechnologischen Prozessen wie beispielsweise
der Erzeugung von Weizenstärke,
Pasta und Bier, bei der Brotherstellung und bei Nahrungsanwendungen
von Bedeutung.
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Allgemein
sind die Ernährungseffekte
von NSP bei monogastrischen Tieren unterschiedlich und in einigen
Fällen
extrem. Es wird jedoch im Allgemeinen eingeräumt, dass die in erster Linie
nachteiligen Wirkungen von NSP mit der viskosen Natur dieser Polysaccharide
verbunden sind und deren physiologischen und morphologischen Wirkungen
auf den Verdauungstrakt und die Interaktion mit der Mikroflora des
Darms. Die Mechanismen schließen
eine veränderte
Transitzeit des Darms, eine Modifikation der Darmmucosa bzw. -schleimhaut
und Veränderungen
der hormonalen Regulation aufgrund einer variierten Geschwindigkeit
der Nahrungsmittelabsorption ein (Vahouny 1982). Die viskosen Eigenschaften
von NSP und insbesondere der wasserextrahierbaren NSP mit hoher
Molekularmasse sind ein Hauptfaktor bei der Anti-Nähr-Wirkung
von NSP in monogastrischen Ernährungsformen.
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Dies
wird durch die Erkenntnisse von Choct und Annison (1992a) veranschaulicht,
die demonstrieren, dass die Konzentration von wasserextrahierbarem
Arabinoxylan bei der Ernährung
von Masthähnchen
positiv mit der relativen Unterdrückung der metabolisierbaren
Energie, Stickstoffrückbehaltung,
Nahrungsmittelumwandlungseffizienz und Gewichtszunahme korrelierte.
Weizenkost, die 4% Arabinoxylane enthielt, senkte die Verdaubarkeit
von Stärke,
Proteinen und Lipiden um jeweils 14,6, 18,7 und 25,8%. Unterschiede
im Gehalt und der Zusammensetzung von NSPs zwischen Gerste und Weizenvarietäten sind
mit unterschiedlichen Effekten dieser Getreideprodukte auf die Geflügelproduktivität verbunden.
Gerstenvaritäten
können
beispielsweise so klassifiziert werden, als sie einen „hohen" oder „niedrigen" Gehalt von β-Glucan aufweisen,
das für signifikante
Unterschiede der biologischen Reaktionen verantwortlich ist, wenn
Gersten-basierte
Kost an Geflügel
verfüttert
wird (Campbell et al. 1989).
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Ein
Zusatz mikrobieller Enzyme zu Weizen- und Gersten-basiertem Futter
für monogastrische
Tiere zum Hydrolysieren von NSPs und zum Reduzieren der Negativwirkungen
der Anti-Nährstoff-Faktoren,
minimiert die Variabilität
und verbessert deswegen den Inhaltsstoffwert, wodurch dies zu einer üblichen
Praxis geworden ist. Weil die Hydrolyse von Arabinoxylan durch mehrere
Arten von endo- und exo-wirkenden Enzymen erleichtert wird, weist
die hierin nachstehend als Endo-Xylanase (EC 3.2.1.8) bezeichnete
1,4-β-D-Xylanhydrolase
eine Schlüsselrolle
im Prozess auf, und deswegen ist ihre Verwendung in vielen biotechnologischen Prozessen,
bei denen Cerealien bzw. Getreideprodukte verwendet werden, beispielsweise
in der Futterproduktion, zu bevorzugen.
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Jedoch
basiert die Verwendung mikrobieller Enzyme in der Nahrung und Futterverarbeitung
eher auf empirischen als auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Um effizient zu sein, ist es oftmals wünschenswert, dass die Enzyme
ausreichend unrein sind, so dass sie andere unerwünschte Wirkungen
bzw. Nebenwirkungen aufweisen, so dass sie in Synergie wirken können (Zyla
et al. 1999). Andererseits kann der enzymatische Abbau von Futterarabinoxylanen
genauso abträgliche
Wirkungen erzeugen, die manchmal größer als die Wirkungen des ursprünglichen
Polymers sind (Zyla et al. 1999). Die Nahrungsmittel- bzw. Futterergänzung mit Enzymen,
die Xylane, Arabinose und Mannane abbauen, können beispielsweise Abbauprodukte
erzeugen, die metabolische Probleme erzeugen (Carre et al., 1995;
Iji, 1999, Naveed, 1999; Zyla et al., 1999a, b) oder andere abträgliche Erscheinungen
können
aufgrund der Absorption und anschließenden Exkretion der Monomere
und anderer Verbindungen, wie beispielsweise von Fettsäuren, auftreten
(Savory 1992a, b, Carre et al., 1995; Gdala et al., 1997; Zdunczyk
et al., 1998, Kocher et al., 1999).
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Die
positive Wirkung des Zusatzes von NSP-hydrolysierenden Enzymen wird
hauptsächlich
durch die Tatsache erklärt,
dass die Anti-Nährstoff-Aktivität von NSP
wie beispielsweise die hohe Viskosität der Verdauungsprodukte in
großem
Umfang eliminiert wird, wenn die NSP-Polymere zu kleineren Fragmenten gespalten werden.
Es ist jedoch weitestgehend unbekannt, ob die abgebauten NSP-Fragmente
per se irgendeine positive Wirkung auf die Futterverwertung und
Wachstumsleistung monogastrischer Tiere aufweisen. Es wird im Allgemeinen
akzeptiert, dass ein Teil der rasch fermentierbaren Oligosaccharide
wie beispielsweise solche, die nach (enzymatischer) Fragmentierung
des NSP gewonnen wurden, das Wachstum von vorteilhafter Mikroflora im
Darm fördern,
wovon erwartet wird, dass dies zu einer besseren Gesundheit bei
Schweinen führt
(Choct und Kocher, 2000). In Geflügel ist die Rolle von Futter-Oligosacchariden
nicht klar. Obwohl eine präbiotische Wirkung
für einige
Typen von Oligosacchariden beschrieben wurde (Spring et al., 2000),
argumentierten andere Autoren, dass das Vorhandensein von Oligosacchariden
in Geflügelkost
die Flüssigkeitsretention,
Wasserstoffproduktion und Diarrhoe erhöht, was zu einer verschlechterten
Verwertung von Nährstoffen
führt (Saini et
al., 1989, Coon et al., 1990). Deswegen schlussfolgerten Choct und
Kocher (2000), dass es schwierig ist, vorherzusagen, ob Oligosaccharide „Nährstoffe" oder „Anti-Nährstoffe" sind. Sie schrieben
diese Ungewissheit der unglaublichen Diversität von NSP-Oligosacchariden
zu, die potentiell von Pflanzenmaterial abgeleitet werden können. Diese
Diversität
wird ebenfalls für
die Arabinoxylan-Oligosaccharide beobachtet. Im ersten Falle betrifft
die Diversität
die Quelle der Arabinoxylane. Beispielsweise zeigt die Arabinoxylan-Population
in Reis einen sehr hohen Verzweigungsgrad, tatsächlich ist das Verhältnis von
Arabinose gegenüber
Xylose in Reis ungefähr
1 (Shibuya et al., 1985), wohingegen sie in Roggen und Weizenarabinoxylan
signifikant niedriger ist (Verhältnis
von Arabinose gegenüber
Xylose ca. 0,5) (Maes et al., 1985). Dieser Unterschied im Grad
der Verzweigung beeinflusst sowohl die Effizienz der enzymatischen
Fragmentierung der Arabinoxylane als auch die Art und Länge der
gewonnenen Arabino-Oligosaccharide. Weiterhin wird die Natur der
fragmentierten Arabinoxylane durch den angewendeten Fragmentierungsprozess
bestimmt. Abhängig
vom angewendeten Prozess (enzymatische Hydrolyse, saure Hydrolyse,
alkalische Vorbehandlung) und den verwendeten Prozessparametern
(Zeit, Temperatur, Konzentration des Arabinoxylans, Konzentration
des Enzyms, pH, Enzymtyp) werden unterschiedliche Fragmentierungsprodukte
gewonnen werden, die sich im Molekulargewicht, Arabinose/Xylose-Verhältnis, Substitutionsmuster
und Ferulasäure-Gehalt
unterscheiden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Verwendung von Arabinoxylan mit niedriger Molekularmasse
zur Herstellung eines Futteradditivs zur Verbesserung der Produktionseigenschaften
und insbesondere der Wachstumsleistung und Nahrungs- bzw. Futterverwertung
in monogastrischen Tieren bereitgestellt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden diese Arabinoxylane mit niedrigem Molekulargewicht aus natürlichen
Quellen gewonnen, beispielsweise aus Pflanzenmaterial und besonders
bevorzugt aus Cerealien bzw. Getreideprodukten. Sie können ausgewählte Fraktionen
dieser natürlichen
Arabinoxylane sein oder können
durch Depolymerisation oder Fragmentatierung der natürlichen
Arabinoxylane gewonnen werden oder sie können Strukturanaloga sein,
die durch chemische, enzymatische und/oder physikalische Prozesse
erzeugt wurden.
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Zur
optimalen Verbesserung der Wachstumsleistung und Futterverwertung
monogastrischer Tiere kann der Futterzusatz von Arabinoxylanen mit
niederer Molekularmasse gemäß der vorliegenden
Erfindung Molekularmassen bzw. Molekülmassen zwischen 150 und 800.000
Dalton, vorzugsweise zwischen 414 und 52.800 Dalton, aufweisen.
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Das
Futteradditiv der vorliegenden Erfindung kann eine Kombination aus
unterschiedlichen Arten von Arabinoxylanen mit niedriger Molekularmasse
sein, die aus unterschiedlichem Ursprung herrühren können.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Futter, das das Futteradditiv bzw. den Futterzusatzstoff
enthält.
Das Futteradditiv kann somit mit anderen Ernährungsbestandteilen kombiniert
werden, um auf Getreide basierendes oder nicht auf Getreide basierendes
Futter zu erzeugen. Das Futteradditiv kann jedoch ebenfalls für das monogastrische
Tier im Trinkwasser bereitgestellt oder durch dieses konsumiert
werden.
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Darüber hinaus
wird der Fachmann auf dem Gebiet verstehen, dass der Zusatz von
vorteilhaften Arabinoxylanen mit niedriger Molekularmasse von speziellem
Interesse bei Futter ist, das keine natürlichen Arabinoxylane enthält, beispielsweise
solche Futterarten, die nicht durch Zusatz eines Endoxylanaseenzyms
verbessert werden kann, beispielsweise auf Mais basierende Kost.
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Der
Fachmann auf dem Gebiet wird ebenfalls verstehen, dass das Futteradditiv
in Futter auf Getreidebasis von speziellem Interesse ist, das nicht
mit einem Endoxylanaseenzym ergänzt
wurde.
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Darüber hinaus
wird der Fachmann auf dem Gebiet ebenfalls verstehen, dass auf Getreide
basierendes Futter, das nicht einfach mit bioaktiven Endoxylanaseenzymen
wegen den extremen (denaturierenden) Verarbeitungsbedingungen ergänzt werden
kann, wie beispielsweise Extrusion (Friktionsbelastung) und Pelletierung
(hohe thermische Beanspruchung) einfach mit wirksamen Mengen von
Arabinoxylanen mit niedriger Molekularmasse ergänzt werden kann. Verarbeitetes
Futter, das wirksame Mengen an Arabinoxylanen mit niedrigem Molekulargewicht
umfasst, ist somit eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
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Eine
noch weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verbesserung der
Wachstumsleistung und der Futterverwertung von monogastrischen Tieren
durch die Ergänzung
ihrer Kost mit diesen Zusammensetzungen.
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Ausführliche Aspekte der Erfindung
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Legende der Zeichnungen
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1:
Strukturelemente von Arabinoxylanen.
A: unsubstituierter D-Xylopyranosylrest.
B: D-Xylopyranosylrest substituiert an O-2 mit einer L-Arabinofuranosyl-Komponente.
C: D-Xylopyranosylrest, substituiert an O-3 mit einer L-Arabinofuranosyl-Komponente.
D: D-Xylopyranoserest, substituiert an O-2 und O-3 mit L-Arabinofuranosyl-Komponenten.
Struktur C zeigt die Bindung der Ferulasäure an O-5 eines L-Arabinofuranosylrestes.
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2:
Zeitentwicklung des Körpergewichtes
des Fisches. Die Tiere erhielten entweder ein Futter, das WPC-Material
(
)
oder ein Kontrollfutter (
)
enthielt. Jeder Datenpunkt repräsentiert
das durchschnittliche Körpergewicht
von 90 afrikanischen Katzenfischen.
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Definitionen
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Der
Begriff „Getreide", wie in dieser Anmeldung
verwendet, bedeutet jede Kornart, die für Nahrungsmittel oder Futter
verwendet wird und/oder jedes Gras, das dieses Korn erzeugt, wie
beispielsweise, jedoch nicht beschränkt auf, Weizen, gemahlener
Weizen, Gerste, Mais, Hirse, Roggen, Hafer, Triticale und Reis oder Kombinationen
hiervon.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Getreide ein Weizengetreide oder eine Hülsenfrucht (wie beispielsweise
Erbsen oder Sojahülsenfrüchte).
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Der
Begriff „monogastrische
Tiere", wie er in
der Anmeldung verwendet wird, bedeutet Tiere, die nicht den Multi-Kompartiment-Magen
wie bei Wiederkäuern
aufweisen, wobei die monogastrischen Tiere Geflügel einschließen, die
Magensaftflüssigkeit
zur Verdauung verwenden und sehr junge Wiederkäuer (beispielsweise junge Kälber), die
den Viel-Kompartiment-Magen
noch nicht entwickelt haben.
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Der
Begriff „Kost", wie in dieser Anmeldung
verwendet, bedeutet Nahrungsmittel, Futter und Getränke, die üblicherweise
einem Tier verabreicht oder von diesem konsumiert werden.
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Der
Begriff „Futter", wie in dieser Anmeldung
verwendet, bedeutet Nährstoffe
in fester Form, die Protein, Kohlenhydrate und Fett umfassen, die
im Körper
eines Organismus dazu verwendet werden, das Wachstum, die Reparatur
und die Vitalprozesse aufrechtzuerhalten, ebenso wie Energie zuzuführen. Diese
Nährstoffe
können
ebenfalls ergänzende
Substanzen enthalten, wie beispielsweise Mineralien, Vitamine und
Gewürze. Dieser
Begriff bedeutet ebenfalls Viehfutter oder ein Gemisch zur Herstellung
von Viehfutter oder von Futter für
andere Tiere.
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Illustrative
Ausführungsform
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt die positive Wirkung auf die Futterverwertung
und Wachstumsleistung von Tieren, denen Kost verfüttert wurde,
die mit einer Zubereitung ergänzt
wurde, die Arabinoxylan-Fragmente mit niedriger Molekularmasse umfasst.
Dieses Arabinoxylan mit niedriger Molekularmasse (LMW-Arabinoxylan)
ist als Population von Arabinoxylan-Molekülen definiert, dahingehend
charakterisiert, als für
jedes gegebene Molekül
die Summe von Arabinose und Xylose-Monosaccharidkomponenten zwischen
3 und 400 variiert, entsprechend Molekularmassen von 414 bzw. ca.
52.800 Dalton.
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Die
LMW-Arabinoxylane werden aus natürlichen
Quellen gewonnen, beispielsweise Pflanzenmaterial und besonders
bevorzugt Getreideprodukten. Sie können ausgewählte Fraktionen natürlicher
Arabinoxylane sein oder können
durch Depolymerisation oder Fragmentierung der natürlichen
Arabinoxylane gewonnen werden oder sie können Strukturanaloge sein,
die durch chemische, enzymatische und/oder physikalische Prozesse
erzeugt werden. In bevorzugteren Ausführungsformen werden die LMW-Arabinoxylane
als Nebenprodukte des industriellen Stärke-Gluten-Auftrennungsverfahrens
oder nach Extraktion von Weizen-, Mais- oder Hafer-Kleie gewonnen.
Die Maiskleie kann als Nebenprodukt des Mais-Feuchtvermahlverfahrens
gewonnen werden (Hoseny, 1994).
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Unterschiedliche
Futteradditive, die LMW-Arabinoxylane umfassen, wurden hergestellt
und ausführlich
an anderer Stelle im Text beschrieben. Die getesteten Futteradditive
wurden dahingehend charakterisiert, dass sie geeignete Konzentrationen
an Arabinoxylanen mit geringer Molekularmasse umfassen. Die Futteradditive
der vorliegenden Erfindung umfassen vorzugsweise mehr als 20% von
Arabinoxylanen mit niedriger Molekularmasse, besonders bevorzugt
mehr als 40% und am meisten bevorzugt mehr als 60%, beispielsweise 65%.
Jedoch umfasst die vorliegende Erfindung auch die Verwendung von
Futterzusatzstoffen, die aus Arabinoxylanen mit niedrigem Molekulargewicht
bestehen.
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Vorzugsweise
wird das Futteradditiv dem Futter zugesetzt, jedoch kann das Futteradditiv
ebenfalls den Tieren als solches verabreicht werden oder es kann
in Trinkwasser suspendiert werden. Im Falle, in dem der Futterzusatzstoff
dem Futter zugesetzt wird, umfasst das sich ergebende Futter zwischen
0,1 und 100 g des Futterzusatzes pro Kilogramm Futter. In einer
bevorzugteren Ausführungsform
umfasst das Futter zwischen 0,1 und 10 g des Futteradditives pro
Kilogramm Futter. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Futter zwischen 0,1 und 5 g des Futteradditivs pro Kilogramm
Futter. In einer bevorzugten Ausführungsform hat die Anreicherung
des Futters mit dem Futterzusatz eine Konzentration von Arabinoxylan mit
niedrigem Molekulargewicht im Futter von zwischen 0,1 und 10% (G/G)
zur Folge. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform variiert die Konzentration
von Arabinoxylan mit niedrigem Molekulargewicht im Futter zwischen
0,1 und 5% (G/G). In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform
variiert die Konzentration des Arabinoxylans mit niedrigem Molekulargewicht
zwischen 0,1 und 1% (G/G).
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Die
Anreicherung von Futter mit niedermolekularen Arabinoxylanen ist
von speziellem Interesse, um die Produktivität von monogastrischen Farmtieren,
wie beispielsweise Geflügel
(Vögel),
Pferden, Schweinen, Kaninchen und Fisch u.a. zu erhöhen. Es
wurde beobachtet, dass der Einbau der LMW-Arabinoxylane in Getreide-basierte
Kost von Masthähnchen
nicht nur die Futterumwandlung absenkte, sondern auch das Wachstum
der Masthähnchen
erhöhte.
Es wurde auf derselben Weise gezeigt, dass der Zusatz von LMW-Arabinoxylanen
zu Fischfutter zu einer Stimulierung des Wachstums des Fisches führt.
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Die
Erfindung wird weiterhin in den folgenden Beispielen veranschaulicht:
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Beispiele
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1: Wirksamkeit eines Weizenpentosankonzentrates
in Gersten-Weizen-basierter Kost für Masthähnchen
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Der
vorliegende Gleichgewichtsversuch etabliert die Wirkung einer auf
Gerste-Weizen basierenden Kost, auf Wachstum und Nahrungsumwandlung
bzw. Futterumwandlung, wobei die Kost ein Weizenpentosankonzentrat
(WPC) umfasst.
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Materialien und Methoden
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1. Zusammensetzung des
Arabinoxylan-enthaltenden Futterzusatzes:
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Hühnerfutter
wurde mit Weizenpentosankonzentrat (WPC) ergänzt, das ein Nebenprodukt des
industriellen Weizenstärke-Glutenauftrennungsprozesses
ist, das von Pfeifer & Langen
(Dormagen, Deutschland) bezogen wurde. Die chemische Zusammensetzung
von WPC wurde ausführlich
von Courtin und Delcour (1998) beschrieben. WPC ist reich an Arabinoxylan
(ca. 50%) und wasserextrahierbarem Proteinmaterial (30%). Der verbleibende
Anteil besteht hauptsächlich
aus Arabinogalactanpeptid (ca. 14%) und in einem geringeren Umfang
aus polymerischer Glucose (6%).
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Die
Molekularmasse der Arabinoxylane in WPC variierte zwischen 150 und
800.000 Dalton, jedoch wies der größte Teil (60%) der Arabinoxylane
eine Molekularmasse zwischen 17.000 und 5.000 Dalton auf. Das Vorherrschen
von Arabinoxylanen mit niedriger Molekularmasse in WPC wird durch
die geringe Viskosität einer
1,0%igen Lösung
von WPC in Wasser dargestellt. Darüber hinaus war eine Gelbildungsfähigkeit
einer 1,0% WPC-Lösung
nicht existent (Courtin und Delcour, 1998).
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2. Experimentelles
Design
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Männliche
Masthähnchen
(Ross 308) wurden in diesem Versuch verwendet. Zentralwasserheizung und
Infrarotlampen (eine pro Pferch mit 2 m2)
stellten eine optimale Haltungstemperatur bereit. Das Lichtprogramm
war L/D = 23 L:1D während
der gesamten Zeitspanne. Es existierte eine dynamische Ventilation
mit einem seitlichen Lufteintritt an einer Seite und einer Luftextraktion
auf der anderen Seite. Die Ventilationsgeschwindigkeit hing von
der gemessenen Temperatur und dem Alter der Masthähnchen ab,
wodurch (1) die Temperatur zum optimalen Temperaturplan so nahe
wie möglich
gehalten wurde und (2) Feuchtigkeit, NH2- und
CO2-Gehalt der Innenluft minimiert wurde.
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Dieser
Versuch wurde 2-faktoriell designt: „Kost" (n = 3) unter Berücksichtigung des Faktors „Block" (n = 5). Es existierten
fünf Wiederholungen
pro Behandlung (3·5
= 15 Pferche). Die Gesamtzahl der gehaltenen Vögel war (15·32) = 480. Die experimentelle
Kost basierte auf einer Kombination aus Weizen und Gerste. Die globale
Zusammensetzung sowohl der Starter- (0–14 Tage) und Wachstums- (15–39 Tage)
Kost ist in Tabelle 1 angegeben. Diclazuril (0,5% Clinacox) wurde
in einer Dosis von 200 g pro t vollständigem Futter zugesetzt, um
eine Coccidiose zu vermeiden. Alle Vögel empfingen Futter (Mahlzeit)
und Wasser (eine hängende
Trinkvorrichtung pro Pferch) ad libitum.
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Das
durchschnittliche Pferchgewicht wurde im Alter von 1 Tag, 7, 14,
21, 28 und 39 Tagen (einschließlich
individualer Gewichte in einem Alter von 39 Tagen) aufgezeichnet.
Die Futteraufnahme wurde für
0–7, 8–14, 15–21, 22–28, 29–39 Tage
aufgezeichnet. Die Futterumwandlung, die tägliche Wachstumsgeschwindigkeit,
die Vogel-Tage und die tägliche
Futteraufnahme pro Vogel wurden für 0–7, 8–14, 15–21, 22–28, 29–39 und 0–7, 0–14, 0–28, 0–39 Tage berechnet. Alle zootechnischen
Parameter wurden einer 2-faktoriellen Varianzanalyse „Kost (n
= 3)·Block
(n = 5)" und dem
LSD-multiple-range-Test unterworfen. Für die gesamte Zeitspanne wurde
die Wirkung auf Kost und Block bezüglich der Parametermortalität, Produktionswert
durch einen ANOVA und einen LSD-multiple-range-Test untersucht (Statgraphics version
6.1, 1992; Snedecor und Cochran, 1989).
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Die
Masthähnchen
wurden am ersten Tag des Alters gegen Newcastle (Hitchner, Spray)
und Bronchitis (H120, Spray) vakziniert. In einem Alter von 16 Tagen
wurde die Vakzinierung gegen Newcastle mit La Sota (Klon 30, Trinkwasser)
wiederholt. Zweimal am Tag wurden die Tiere und die Halteeinrichtungen
bezüglich
des allgemeinen Gesundheitsstatus, der konstanten Futter- und Wasserzufuhr
ebenso wie der Temperatur und Ventilation untersucht, bezüglich toter
Vögel und
unerwarteter Ereignisse. Die tägliche
Mortalität
und die Auslese wurde für
jeden Pferch auf der allgemeinen Aufzeichnungsseite der experimentellen
Einheit aufgezeichnet. Tote Vögel
wurden einer Autopsie unterzogen.
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Ergebnisse
und Diskussion
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Bei
Ankunft waren alle Masthähnchen
in gutem allgemeinen Gesundheitszustand, was dadurch bestätigt wurde,
dass keine tierärztliche
Behandlung notwendig war. Die Qualität der Hühnchen wurde bei Ankunft bezüglich der
mikrobiellen Belastung und des Körpergewichts überprüft. Die
mikrobielle Inspektion zeigte keine Abnormalitäten. Das durchschnittliche
Körpergewicht
bei Ankunft betrug 43,3 g, was die hohe Qualität der Hühnchen zeigt.
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Der
Gesamtverlust aufgrund von Mortalität und Auslese für den gesamten
Versuch betrug 6,4 (= 31 von 480 Hühnchen). Die Todesursache wurde
auf frühe
Dehydratation (20%), plötzlichen
Tod (35%), fibrinöse Polyserositis
(25%) und gekeulte Zwerge (20%) bezogen.
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Die
folgenden Tabellen geben einen geeigneten und vollständigen Überblick über die
zootechnischen Hauptergebnisse und die entsprechende statistische
Auswertung. Die folgenden Legenden betreffen Tabellen 2 bis 3:
- a) Die Behandlungsgruppen
- b) Statistik
- (1) ANOVA: mit P-Werten, die signifikant unterschiedlich waren
bei P:0,05(*), 0,01(**) oder 0,001(***)
- (2) LSD-multiple-range-Test: Durchschnittswerte (innerhalb jedes
Faktors) mit demselben Buchstaben sind nicht signifikant verschieden
voneinander bei P:0,05
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Im
Allgemeinen nahm die tägliche
Futteraufnahme und der tägliche
Gewichtszuwachs mit zunehmendem Alter der Schar zu. Andererseits
zeigte die Futterumwandlung ein anderes Bild. Es existierte eine
Zunahme von Woche 1 bis Woche 2. Dann wurde die Nahrungsumwandlung
während
Woche 3 besser, hauptsächlich
wegen der Kostveränderung,
wobei die Startkost mit einem niedrigeren MEn durch eine Wachstumskost mit
höherem
MEn ersetzt wurde. Für
die anschließenden
Wochen 4 und 5 blieb die Nahrungsumwandlung jedoch konstant. Die
letztere Beobachtung war nicht zu erwarten; dieses Muster könnte auf
einige kompensatorische Effekte zurückzuführen sein.
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Für die ersten
zwei Wochen war die Futteraufnahme der drei Behandlungen voneinander
statistisch nicht verschieden. Die Futterkostergänzung mit LMW-Arabinoxylan-enthaltendem
WPC-Material hatte einen signifikant höheren Gewichtszuwachs und eine
signifikant bessere Futterumwandlung zur Folge, wobei der Effekt
der niedrigeren Dosierung ein wenig besser war als der der höheren Dosierung.
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Eine ähnliche
Tendenz wurde während
Woche 3 beobachtet. Jedoch wurde während der Woche 4 die höchste Futteraufnahme
bei der niedrigeren Dosierung beobachtet. Die Reaktion bezüglich der
Gewichtszunahme folgte demselben Bild, weil die Futterumwandlung
durch Kostmanipulation nicht beeinträchtigt wurde. Während der
letzteren Periode „28–39" war die Futterumwandlung
erneut klar besser als die Kostergänzung, wobei zwischen den beiden
Dosierungen keine Unterschiede bestanden.
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Für die kombinierten
Zeitspannen hatte die Kostergänzung
bzw. Supplementierung eine Verbesserung der Futterumwandlung für die Periode „1–14" und die gesamte
Periode „1–39" zur Folge, jedoch
nicht für
die Periode „14–39". Der Gewichtszuwachs
war offensichtlich nach der Kostergänzung höher mit wiederum einer besseren
Reaktion auf die niedrigere Dosierung im Vergleich mit der höheren Dosierung.
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Es
existierten keine signifikanten Unterschiede in der Mortalität (Tabelle
3). Der Gesamtverlust war unter den vorliegenden experimentellen
Bedingungen relativ moderat. Der Produktionswert entsprach den oben erwähnten Erkenntnissen,
die die Wachstumsgeschwindigkeit und Nahrungsumwandlung betrafen.
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Die
Erkenntnisse in Tabelle 4 zeigten keine niedrigere Variabilität im endgültigen Körpergewicht
nach der Kostergänzung
im Vergleich mit der Kontrollbehandlung. Diese Beobachtung bedeutet,
dass dieser Typ eines Additivs eine ähnliche Wirkung in allen Masthähnchen haben
könnte,
unabhängig
von ihrem physiologischen Status.
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Die
bessere Nahrungsverwertung und Wachstum, das in Masthähnchen zu
beobachten war, die mit dem Futter gefüttert wurden, das die WPC-Zubereitung
enthielt, ist der hohen Konzentrationen Arabinoxylanen mit niedriger
Molekularmasse in dieser Zubereitung zuzuschreiben. Jedoch zeigte
eine chemische Analyse der WPC-Zubereitung das Vorhandensein von
Arabinogalactanpeptiden in der WPC-Zubereitung.
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Arabinogalactanpeptide
sind eine andere Klasse von Getreide-NSP. Es existieren mehrere
strukturelle Modelle (Fincher et al., 1974; Strahm et al., 1981)
für diese
relativ kleinen Moleküle,
die typische Molekularmassen von ca. 22.000 Dalton aufweisen und
die typischerweise 92% Arabinogalactan und 8% Peptid enthalten.
Obwohl positive Effekte des Zusatzes von Arabinogalactan-Peptiden
zu Tierfutter auf die Tiergesundheit und Wachstumsleistung berichtet
wurden, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die in den vorliegenden
Experimenten beobachteten Effekte auf das Vorhandensein von Arabinogalactan-Peptid
im WPC-Material bezogen sind. Typischerweise enthalten Weizen und
Gerste ungefähr
0,3% Arabinogalactan-Peptid. Unter der Vorgabe, dass diese Getreideprodukte
ungefähr
55% G/G der experimentellen Kost repräsentieren, kann geschlossen werden,
dass die Kost vor der Ergänzung
ungefähr
1,7 g Arabinogalactan-Peptid enthält, während der Zusatz von WPC in
einer Dosis von 5 g WPC pro Kilogramm Futter nur 0,75 g Arabinogalactan-Peptid
zusetzt. Andererseits enthält
die unbehandelte Gerste und Weizen weniger als 0,25 g Arabinoxylane
mit niederem Molekulargewicht pro Kilogramm Getreideprodukt, was
bedeutet, dass vor der Ergänzung
das Futter weniger als 0,12 g pro Kilogramm Futter enthält, während die
Ergänzung
des Futters mit WPC ungefähr
3 g Arabinoxylane mit niedriger Molekularmasse pro Kilogramm Futter
hinzufügt.
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Um
weitere Einsichten in dieses Gebiet zu erhalten und um zu verifizieren,
ob unsere Ansicht, dass die Arabinoxylane mit niederer Molekularmasse
die beobachteten Effekte verursachten, richtig war, entwickelten
wir einen zusätzlichen
experimentellen Aufbau, der in Beispiel 2 beschrieben ist, und bei
dem die Wirkung von Arabinogalactan-Peptid-freiem Arabinoxylan mit
niederer Molekularmasse getestet wird.
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Beispiel 2: Effizienz
eines Weizenpentosan-Konzentrates, einer Arabinogalactan-Arabinoxylan-Zubereitung und
eine Arabinoxylan-Zubereitung in Weizen-basierter Kost für Masthähnchen.
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Der
vorliegende Balanceversuch etabliert die Effizienz der oben genannten
Bestandteile in einer Weizen-basierten Kost für Masthähnchen im Alter von 0 bis 14
Tagen.
-
Materialien und Methoden
-
1. Zusammensetzung der
unterschiedlichen Arabinoxylan enthaltenden Futteradditive:
-
Weizenpentosan-Konzentrat
(WPC) war das in Beispiel 1 beschriebene Material.
-
Entproteinisiertes
WPC wurde durch Lösen
von 5,0 kg WPC in 50 l Wasser hergestellt. Wir setzten dann 10 kg
Siliziumdioxid hinzu, das vorher in 75 l Wasser suspendiert wurde,
und stellten einen pH von 3,0 mit 1,0 M HCl ein. Im Anschluss an
das Mischen (15 Minuten) wurde der Überstand durch eine Buchner-Filtration
entfernt und gefriergetrocknet. Das sich ergebende Material (Ausbeute
ca. 70%) wird als WPC-PROT bezeichnet und bestand aus Arabinoxylan
(ca. 67,5%), Arabinogalactan-Peptid (ca. 16,3%), polymerischer Glucose
(ca. 7,3%), Protein (ca. 4,8%) und Wasser (ca. 4,0%). Das Molekulargewichtsprofil
zeigte eine Molekularmassenverteilung, die derjenigen von WPC vergleichbar
war.
-
Kleie-Arabinoxylane
mit niedrigem Molekulargewicht (BRAN-LMWAX) bestanden aus ca. 63,8%
Arabinoxylan, ca. 13% Wasser, 10,5% Aschen, 4,8% Protein und Spurenkonzentrationen
von Galactose und Glucose. Das Molekulargewichtsprofil zeigte Molekularmassen,
die niedriger als solche von WPC waren, mit einem Peak mit einem
Zentrum bei 2.100 Da. Dieses Material wurde aus aufgereinigter Weizenkleie
gewonnen. Die aufgereinigte Weizenkleie wurde durch Zusetzen von
105 l Wasser zu 15 kg Weizenkleie, Erhitzen auf 75°C, Zusetzen
von 15 ml Termamyl, Inkubieren 90 min bei 85°C, Abkühlen auf 50°C, Entfernen des Überstandes,
Hinzufügen
von 100 l Wasser, Zusetzen von 2.250 l Neutrase, Inkubieren 240
min bei 50°C,
Aufbewahren über
Nacht bei 35°C,
Entfernen des Extraktes, Zusetzen von 100 l Wasser und Erhitzen
auf 90°C
für 30
min zur Inaktivierung der verwendeten Enzyme hergestellt. Der unlösliche Rückstand,
der auf diese Weise erzielt wurde, wird als aufgereinigte Weizenkleie
bezeichnet. Die aufgereinigte Weizenkleie, die so gewonnen wurde, wurde
in 80 l Wasser bei 30°C
suspendiert. Die Bacillus subtilis Endoxylanase (Grindamyl, Danisco
H640, 60 g) wurde zugesetzt. Das Gemisch wurde dann für 24 min
bei 35°C
inkubiert. Es wurde dann filtriert. Das Filtrat wurde gekocht, um
das Enzym zu inaktivieren und um den Extrakt zu konzentrieren (Endvolumen
30 l). BRAN-LMWAX
ist das Material, das im Anschluss an das Gefriertrocknen des Materials
gewonnen wurde (Ausbeute 1,2 kg).
-
2. Experimentelles Design
-
Das
experimentelle Design war mit demjenigen von Beispiel 1 sehr vergleichbar,
außer
der Tatsache, dass wir nunmehr eine Weizen-reiche Kost (siehe Tabelle
5) wählten
und dass das Experiment nur 2 Wochen lang lief. In der Tat zeigt
Beispiel 1, dass die meisten der Wirkungen von WPC bereits innerhalb
der ersten zwei Wochen klar wurden.
-
Dieser
Versuch wurde 2-faktoriell entwickelt: „Kost" (n = 6) unter Berücksichtigung des Faktors „Block" (n = 5). Es existierten
5 Wiederholungen pro Behandlung (6·5 = 30 Pferche). Die Gesamtanzahl
der gehaltenen Vögel
betrug (40·32
= 1.280). Die experimentelle Kost basierte auf Weizen als Hauptgetreideprodukt.
Die globale Zusammensetzung des Startfutters (0–14 Tage) ist in Tabelle 1
angegeben.
-
Das
durchschnittliche Pferchgewicht wurde im Alter von 1, 7 und 14 Tagen
aufgezeichnet. Die Futteraufnahme wurde für 1 bis 14 Tage aufgezeichnet.
Die Futterumwandlung, die tägliche
Wachstumsgeschwindigkeit, Vogel-Tage und tägliche Nahrungsaufnahme pro
Vogel wurden berechnet. Alle zootechnischen Parameter wurden einer
2-faktoriellen Varianzanalyse „Kost
(n = 6)·Block
(n = 5)" und einem
LSD-multiple-range-Test unterworfen. Die Wirkung der Kost und Block
wurden bezüglich
der Parameter Mortalität
und Produktionswert durch einen ANOVA und LSD-multiple range-Test
untersucht (Statgraphics Version 6.1, 1992; Snedecor und Cochran,
1989).
-
Ergebnisse
und Diskussion
-
Bei
Ankunft aller Masthähnchen
waren diese in gutem gesundheitlichem Zustand, was dadurch bestätigt wurde,
dass keine tierärztliche
Behandlung notwendig war. Die Qualität bei Hühnchen bei Ankunft wurde bezüglich der
mikrobiellen Belastung und des Körpergewichtes überprüft. Die
mikrobielle Überprüfung des Provincial
Lab zeigte keine Abnormalitäten.
Das durchschnittliche Körpergewicht
bei Ankunft betrug 43,6 g, was die hohe Qualität der Hühnchen zeigt.
-
Der
Gesamtverlust aufgrund von Mortalität und Keulen für den gesamten
Versuches betrug 6,3% (= 81 von 1.280 Hühnchen). Die Todesursachen
wurden auf frühe
Dehydratation (20%), plötzlicher
Tod (20%), fibrinöse
Polyserositis (30%) und gekeulte Zwerge (30%) bezogen.
-
Die
folgenden Tabellen geben einen geeigneten und vollständigen Überblick über die
zootechnischen Hauptergebnisse und die entsprechende statistische
Auswertung. Die folgenden Legenden betreffen die Tabellen 6 bis
7:
- a) die Behandlungsgruppen
- b) Statistik
- (3) ANOVA: mit P-Werten, die signifikant unterschiedlich waren
bei P: 0,05(*), 0,01(**) oder 0,001(***)
- (4) LSD-Multiple-Range-Test: Durchschnittswerte (innerhalb jedes
Faktors) mit demselben Buchstaben sind nicht signifikant verschieden
voneinander bei P: 0,05.
-
Der
Zusatz von WPC hatte eine verbesserte Futterumwandlung zur Folge.
Der Unterschied in der Reaktion zwischen den Kosttypen 2 und 4 ist
nicht logisch, weil beide dieselbe Dosis von WPC aufwiesen. Die Additive
WPC-PROT und BRAN-LMWAX wiesen eine vorteilhaftere Wirkung auf die
Futterumwandlung als WPC auf (in einer Dosis, die ähnliche
Konzentrationen an Arabinoxylan mit niedrigem Molekulargewicht ergeben,
wie es bei der niedrigsten WPC-Dosis der Fall ist). Im Allgemeinen
war der Gewichtszuwachs bei den Ergänzungsbehandlungen höher als
bei den Kontrollen (signifikant für die Kosttypen 3, 4, 5 und
6), wegen der vorteilhaften Wirkungen dieser Additive sowohl auf
die Futterumwandlung (signifikant für Kosttypen 4, 5 und 6) als
auch auf die Futteraufnahme (signifikant für Kosttypen 4, 5 und 6).
-
Es
existierten einige signifikante Unterschiede im Verlust der Tiere
(Tabelle 7), was jedoch nicht auf die Kost-Kombination bezogen ist.
Der Gesamtverlust war relativ moderat unter den vorliegenden experimentellen
Bedingungen. Der Produktionswert stimmte nur teilweise (wegen einer
Interaktionswirkung auf die Tierverluste) mit den oben erwähnten Reaktionen
mit einer maximalen Erhöhung
von ungefähr
7% überein.
-
Beispiel 3: Wirkung der
Ergänzung
eines Fischfutters mit einem Weizenpentosan-Konzentrat auf das Wachstum von afrikanischem
Katzenfisch
-
Das
unten beschriebene Experiment untersuchte die Wirkung des Zusatzes
eines WPC-Materials
auf ein experimentelles Fischfutter auf die Wachstumsleistung von
juvenilem afrikanischen Katzenfisch, der mit diesem Futter gefüttert wurde.
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Materialien
und Methoden
-
In
diesem Versuch wurden 180 juvenile afrikanische Katzenfische (Fleuren,
Someren, NL), verteilt über
6 individuelle Tanks, verwendet. Die Fische wurden bei 25°C in einem
Durchströmungssystem
gehalten, das mit Leitungswasser bespeist wurde. Die Kontrollgruppen
(3 Gruppen, die jeweils 30 Fische enthielten) wurden mit einer Kontrollkost
gefüttert,
während
die experimentellen Gruppen (3 Gruppen, die jeweils 30 Fische enthielten)
mit demselben Futter gefüttert
wurden, dem 7,42 g WPC-Material pro Kilogramm Futter zugesetzt wurde.
Die Kost basierte auf einer Kombination von Biomeerval (ME 4.5-11;
Trouw, NL) und CARP FEED (Nr. 2.230 Joosen-Luyckx, AquaBio, B).
Ein Teil Masse Biomeerval wurde mit einem Teil Maser CARP FEED vermischt,
danach wurde Wasser dem Futterpulver zugesetzt und die gewonnene
Paste wurde extrudiert und getrocknet. Die durchschnittliche Teilchengröße der somit
gewonnenen Futterpellets betrug 3 mm.
-
Während der
ersten 9 Tage nach dem Transfer der Tiere auf die experimentellen
Tanks wurden alle Fische mit der Kontrollkost gefüttert. Die
Tiere wurden im Moment des Transfers in die experimentellen Tanks gewogen,
zu Beginn des Versuchs ebenso wie an den Tagen 7, 14, 22 und 26
danach. Während
des gesamten Experimentes entsprach die tägliche Menge an Futter, die
den Fischen zugeführt
wurde 3% ihres Körpergewichts.
Die Körpergewichtsdaten
wurden einem ANOVA unterworfen, gefolgt von einem Tukey HSD-Test.
-
Ergebnisse
und Diskussion
-
Alle
Fische befanden sich bei Beginn des Experimentes in einem guten
allgemeinen Gesundheitszustands und verblieben während des gesamten Experimentes
in einem guten Zustand, was durch die Tatsache veranschaulicht wird,
dass während
des Experimentes keine Mortalität
auftrat. In der Zeitspanne zwischen dem Transfer der Fische auf
die experimentellen Tanks und dem Beginn des Versuches war die Wachstumsgeschwindigkeit
in beiden Gruppen ähnlich
(2). Jedoch war nach dem Start des Experimentes
die Wachstumsgeschwindigkeit der Fische, die mit dem WPC-enthaltenden
Futter gefüttert wurden,
höher als
in der Kontrollgruppe, was ein signifikant höheres durchschnittliches Körpergewicht
des WPC-gefütterten
Fisches an den Tagen 14, 21 und 25 zur Folge hatte.
-
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-
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79: 1832–1840,
1999a.
-
Tabelle
1: Zusammensetzung der experimentellen Weizen-Gerste-Kost (%)
-
Die
Aufstellung hat 3 Kosttypen und 5 Wiederholungen für jede Weizen-Gerste-basierende
Kost zur Folge.
-
-
Dosierung:
-
-
- Kost 1:
- 0,0 g WPC pro kg Futter
- Kost 2:
- 5,0 g WPC pro kg Futter
- Kost 3:
- 10.0 g WPC pro kg
Futter
-
Die
Futterzusammensetzung ist für
jede Behandlung innerhalb jeder Phase identisch, mit Ausnahme der
Kostergänzung,
die noch dazu zugesetzt wurde. Tabelle
2 „a–h": Die zootechnischen
Leistungen mit den auf Weizen-Gerste basierenden Kosttypen und die entsprechenden
statistischen Analysen für
jede Zeitspanne (einschließlich
kombinierter Zeitspannen) (BW-xd: Körpergewicht am Tag X, g/d:
Gramm/Tag) Tabelle
2a: Zeitspanne 1–7
Tage
Tabelle
2b: Zeitspanne 7–14
Tage
Tabelle
2c: Zeitspanne 14–21
Tage
Tabelle
2d: Zeitspanne 21–28
Tage
Tabelle
2e: Zeitspanne 28–39
Tage
Tabelle
2f: Zeitspanne 1–14
Tage
Tabelle
2g: Zeitspanne 14–39
Tage
Tabelle
2h: Zeitspanne 1–39
Tage
Tabelle
3: Statistische Analyse der Mortalität und der damit verbundenen
Produktionsparameter für
die gesamte Zeitspanne (0–39
Tage) mit der auf Weizen-Gerste-basierenden
Kost
- Produktionswert
- = (tägliche Gewichtszunahme
(g)·(1-Mortalität(%/100))·10)/Futterumwandlung
-
-
Tabelle
5: Zusammensetzung der experimentellen auf Weizen basierenden Kost
(%)
-
Der
Aufbau hat 6 Kosttypen und 5 Wiederholungen für jede Kost zur Folge
- A
- Dosierung 1 (Kost
2, 4): 5,0 g WPC pro kg Futter
- A
- Dosierung 2 (Kost
3): 10,0 g WPC pro kg Futter
- B
- (Kost 5): 3,7 g WPC-PROT
pro kg Futter
- C
- (Kost 6): 3,7 g BRAN-LMWAX
pro kg Futter
Tabelle
6: Die zootechnischen Leistungen und die entsprechenden statistischen
Analysen, die mit den auf Weizen basierenden Kosttypen erzielt wurden Tabelle
7: Statistische Analyse der Mortalität und der damit verbundenen
Produktionsparameter für
die gesamte Zeitspanne (1–39
Tage (= d)) - Produktionswert
- = (Tägliche Gewichtszunahme
(g)·(1-Mortalität(%/100))·10)/Futterumwandlung