-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Kombinationen, die
einen P2T-Rezeptorantagonisten und ein weiteres
antithrombotisches Mittel umfassen, und ihre Verwendung bei der
Behandlung und Prävention
von Thrombose.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Ein
wachsendes Verständnis
der Mechanismen, die der Thrombose und den Interaktionen dabei zugrunde
liegen, hat zu einem polypharmakologischen Antithrombose-Ansatz
unter Verwendung entsprechender Kombinationen von plättchenhemmenden,
koagulationshemmenden und fibrinolytischen Mitteln geführt. Beispiele
für verwendete
antithrombotische Verbindungen umfassen plättchenhemmende Mittel, wie
Aspirin, Clopidogrel, Ticlopidin, GPIIb/IIIa-Antagonisten; Antikoagulantien,
wie Thrombin-Inhibitoren, Warfarin, Heparin und niedermolekulare
Heparine; und fibrinolytische Mittel einschließlich, jedoch nicht begrenzt
auf, Streptokinase, Gewebe-Plasminogen-Aktivator
(tPA) und Tenecteplase.
-
Die
meisten Patienten mit akutem Myokardinfarkt werden derzeit unter
Anwendung entweder eines thrombolytischen Mittels oder einer Interventionsbehandlung
mit perkutaner Koronarangioplastie (PTCA) behandelt. Es wurde gezeigt,
dass die Verwendung von beiden dieser Verfahren zu einer zunehmenden
Anzahl von Patienten führt,
die in 90 min eine annehmbare Koronararterien-Durchlässigkeit
erreichen, und je besser der Fluss in der betroffenen Koronararterie
ist, desto größer ist
die Überlebensfähigkeit.
-
Allerdings
sind auch die wirksamsten thrombolytischen Mittel mit kombinierter
Aspirin- und Heparin-Behandlung beim Erzielen einer Koronararterien-Durchlässigkeit
mit einem normalen Blutfluss (bewertet als TIMI, Grad 3) in etwa
50% der Fälle
nur mäßig wirksam.
Zusätzlich
hinterlassen im Akutzustand, wobei eine sofortige Wirkung von allergrößter Bedeutung
ist, langsam wirkende Mittel ein Zeitfenster, in dem der Patient nicht
vor Thrombose geschützt
ist. Beispielweise hemmt Clopidogrel die ADP-indizierte Plättchenaggregation und
weist, wie das frühere
Analog Ticlopidin, bei Arterienthrombose eine klinische Wirksamkeit
auf. Allerdings rufen beide Mittel eine unvollständige, sich langsam entwickelnde
Hemmung der ADP-Antwort hervor, Eigenschaften, die von dem Ideal
in der Akuttherapie, wie Prävention
einer Stent-Occlusion, weit entfernt sind, obwohl die zunehmende
Anwendung einer Belastungsdosis ein neuerer Fortschritt war.
-
Ein
weiterer Nachteil der existierenden antithrombotischen Mittel und
der Kombinationen davon besteht darin, dass die optimale Beziehung
zwischen pharmakodynamischem Risiko:Vorteil (antithrombotisch:antihämostatisch)
bisher noch nicht erreicht wurde.
-
Somit
besteht Bedarf an einer wirksameren Antithrombosetherapie.
-
Neuerdings
wurde gezeigt, dass P2T (auch bekannt als
P2YADP oder P2TAC)-Rezeptorantagonisten deutliche
Verbesserungen gegenüber
anderen antithrombotischen Mitteln bieten. Der P2T-Rezeptor
ist hauptsächlich
an der Vermittlung der Plättchenaggregation/Aktivierung
beteiligt und ist ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor.
Die pharmakologischen Merkmale dieses Rezeptors wurden bereits beschrieben,
beispielsweise in den Druckschriften von Humphries et al., Br. J.
(1994), 113, 1057–1063,
und Fagura et al., Br. J. Pharmacology (1998) 124, 157–164.
-
Die
internationalen Patentanmeldungen WO 92/17488 und WO 94/18216 offenbaren
neue P2T-Rezeptorantagonisten und davon,
einschließlich
der Verbindungen der Formel (I) (siehe nachstehend). Verbindung A
(eine Verbindung der Formel (I), wobei R1 3,3,3-Trifluorpropyl
ist und R2 2-(Methylthio)ethyl ist) ist in der WO 94/18216
offenbart. Verbindung B (eine Verbindung der Formel (I), wobei R1 Propyl ist und R2 Wasserstoff
ist) ist in der WO 92/17488 offenbart.
-
Sowohl
Verbindung A als auch Verbindung B können bei jedem Zustand verwendet
werden, wobei die Plättchenaktivierung
oder -aggregation beteiligt ist. Die Verbindungen können somit
als antithrombotische Mittel wirken und sind bei der Behandlung
oder Prophylaxe von instabiler Angina, thromboembolischem Schlaganfall
und peripherer Gefäßerkrankung
geeignet. Sie können
auch bei der Behandlung und Prophylaxe der Folgen thrombotischer
Komplikationen auf Grund von Angioplastie, Thrombolyse, Endarterektomie,
koronarer und vaskulärer
Transplatatoperation, Nierendialyse und kardiopulmonalem Bypass
verwendet werden. Zusätzlich
können
sie bei der Behandlung und Prophylaxe von disseminierter intravaskulärer Koagulation,
tiefer Venenthrombose, Präeklamsie,
Rettung von Gewebe nach einem Operations- oder Unfall-Trauma, Vaskulitis, Arteritis,
Thrombozytämie,
Ischämie
und Migräne
verwendet werden.
-
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben überraschenderweise herausgefunden,
dass die Verabreichung einer Kombination eines P2T-Rezeptorantagonisten
oder eines pharmazeutisch verträglichen
Derivats davon und eines weiteren antithrombotischen Mittels oder
eines pharmazeutisch verträglichen
Derivats davon eine wesentliche Verbesserung gegenüber den
anderen antithrombotischen Behandlungen bietet.
-
Demgemäß kann die
kombinierte Verabreichung eines P2T-Rezeptorantagonisten
oder eines pharmazeutisch verträglichen
Derivats davon und eines weiteren antithrombotischen Mittels oder
eines pharmazeutisch verträglichen
Derivats davon bei der Behandlung und Prävention von Thrombose, insbesondere
bei der Behandlung der thrombotischen Komplikationen von atherosklerotischer
Erkrankung und bei diesbezüglichen Eingriffen
verwendet werden.
-
Nach
einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Kit (Testsatz) aus Teilen
bereitgestellt, umfassend
- (a) einen P2T-Rezeptorantagonisten der Formel (I): wobei
R1 3,3,3-Trifluorpropyl
ist und R2 2-(Methylthio)ethyl ist, oder
ein pharmazeutisch verträgliches
Derivat davon; und
- (b) ein weiteres antithrombotisches Mittel, ausgewählt aus
Melagatran und einem Prodrug davon;
wobei die Komponenten
(a) und (b) jeweils in einer Form (die gleich oder verschieden sein
kann), die zur Verabreichung in Verbindung miteinander geeignet
ist, bereitgestellt werden.
-
Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine pharmazeutische Formulierung
bereitgestellt, umfassend
- (a) einen P2T-Rezeptorantagonisten der Formel (I): wobei
R1 3,3,3-Trifluorpropyl
ist und R2 2-(Methylthio)ethyl ist, oder
ein pharmazeutisch verträgliches
Derivat davon; und
- (b) ein weiteres antithrombotisches Mittel, ausgewählt aus
Melagatran und einem Prodrug davon;
in einem Gemisch mit einem
pharmazeutisch verträglichen
Adjuvans, Verdünnungsmittel
oder Träger.
-
Pharmazeutisch
verträgliche
Derivate eines P2T-Rezeptorantagonisten
oder andere antithrombotische Mittel umfassen Salze (z.B. pharmazeutisch
verträgliche,
nicht toxische organische oder anorganische Säure-Additionssalze (wie Salze von Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure oder
Essigsäure)),
Solvate und Solvate der Salze.
-
Wenn
mehr als eine Formulierung, die Komponente (a) oder Komponente (b)
umfasst, vorhanden ist, beispielsweise um eine wiederholte Dosierung
bereitzustellen, können
solche Formulierungen gleich sein oder bezüglich Dosierung, chemischer
Zusammensetzung und/oder physikalischer Form verschieden sein.
-
Beispiele
für direkte
Thrombininhibitoren umfassen Melagatran (WO 94/29336). Prodrugs
von Melagatran umfassen diejenigen, die in WO 97/23499 beschrieben
sind, und insbesondere umfassen sie das Beispiel 17 dieser Anmeldung.
Beispiel 17 der WO 97/23499 ist H 376, welches EtO2-C-CH2-(R)Cgl-Aze-Pab-OH ist,
wobei Cgl Cyclohexylglycin ist, Aze (S)-Azetidin-2-carbonyl ist und Pab Paraaminobenzylamino
ist und OH eines der Amidino-Wasserstoffe in Pab ersetzt.
-
Erfindungsgemäß können der
P2T-Rezeptorantagonist, das andere antithrombotische
Mittel und die Derivate von beiden oral, intravenös, subkutan,
bukkal, rektal, dermal, nasal, tracheal, bronchial, topisch oder über Inhalation
in die Lunge verabreicht werden. Die bevorzugten Verabreichungsweisen
sind systemisch. Für den
P2T-Rezeptorantagonisten und die Derivate
davon sind die bevorzugten Verabreichungsweisen parenteral, stärker bevorzugt
intravenös.
Für das
andere antithrombotische Mittel sind die bevorzugten Verabreichungsweisen
oral oder im Falle von unfraktionierten oder niedermolekularen Heparinen,
bestimmten direkten Thrombininhibitoren und fibrinolytischen Mitteln
intravenös
oder subkutan.
-
Die
Reihenfolge, in der die Formulierungen, die den P2T-Rezeptorantagonisten
und das andere antithrombotische Mittel umfassen, verabreicht werden
können
(d.h. ob und zu welchem Zeitpunkt die sequentielle, separate und/oder
gleichzeitige Verabreichung erfolgt), kann durch den Arzt oder Fachmann
bestimmt werden. Beispielsweise kann die Reihenfolge von vielen
Faktoren abhängen,
wie ob zu einer Zeit während
des Verlaufs oder während
der Dauer der Behandlung die eine oder andere der Formulierungen
aus praktischen Gründen
nicht an die Person verabreicht werden kann (z.B. ist die Person
ohnmächtig
und somit nicht in der Lage, eine orale Formulierung einzunehmen).
-
Die
jeweiligen Formulierungen, die die Komponente (a) und/oder Komponente
(b) umfassen, können sequentiell,
und/oder gleichzeitig während
des Behandlungsverlaufs des relevanten Zustands, wobei der Zustand
akut oder chronisch sein kann, verabreicht werden. Vorzugsweise werden
die beiden Formulierungen (gegebenenfalls wiederholt) zeitnah genug
verabreicht, damit für
den Patienten eine günstige
Wirkung vorhanden ist, die während
des Behandlungsverlaufs des relevanten Zustands größer ist
als wenn während
desselben Behandlungsverlaufs eine der beiden Formulierungen allein,
in Abwesenheit der anderen Formulierung, verabreicht wird (gegebenenfalls
wiederholt). Die Bestimmung, ob eine Kombination eine günstigere
Wirkung bezüglich
und während
des Behandlungsverlaufs eines bestimmten Zustands bereitstellt,
hängt von
dem zu behandelnden oder zu verhindernden Zustand ab, kann allerdings
vom Fachmann routinemäßig durchgeführt werden.
-
Alternativ
kann die eine oder die andere der Zweikomponentenformulierungen
(gegebenenfalls wiederholt) vor, nach und/oder gleichzeitig mit
der Verabreichung der anderen Komponente verabreicht werden. Einzeldosen
eines P2T-Rezeptorantagonisten und des anderen
antithrombotischen Mittels können
innerhalb 48 h (z. B. 24 h) voneinander verwendet werden.
-
Bei
der therapeutischen Behandlung von Säugern und insbesondere Menschen
können
der P2T-Rezeptorantagonist, das andere antithrombotische
Mittel und Derivate von beiden allein verabreicht werden, er wird
allerdings im Allgemeinen als pharmazeutische Formulierung im Gemisch
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Hilfsstoff, Verdünnungsmittel
oder Träger
verabreicht, der im Hinblick auf den beabsichtigten Verabreichungsweg
und die pharmazeutische Standardpraxis gewählt werden sollte.
-
Erfindungsgemäß kann das
Kit aus Teilen in der Medizintherapie, zweckmäßigerweise bei der Behandlung
von Thrombose eingesetzt werden. Die Thrombosebehandlung wird vom
Fachmann so verstanden, dass sie die Behandlung und Prävention
von thrombotischen Komplikationen, atherosklerotischer Erkrankung und
die diesbezüglichen
Eingriffe umfasst, wie Fibrinolyse, Endarterektomie oder perkutane
transluminale Koronarrevaskularisation (PTCR), einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) mit oder
ohne Stent. Die thrombotischen Komplikationen der atherosklerotischen
Krankheit umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, akutes Koronarsyndrom
(das den akuten Myokardinfarkt mit oder ohne ST-Erhöhung und
instabiler Angina einschließt)
und thrombotischen Schlaganfall.
-
Die
vorliegende Erfindung kann zur Behandlung von Thrombose (beispielsweise
thrombotische Komplikationen bei atherosklerotischer Erkrankung
und die diesbezüglichen
Eingriffe, wie Fibrinolyse, Endarterektomie oder perkutane transluminale
Koronarrevaskularisation (PTCR), einschließlich, jedoch nicht begrenzt auf,
perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) mit oder ohne
Stent) verwendet werden, die die Verwendung eines Kits aus Teilen
zur Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge des P2T-Rezeptors und eines weiteren antithrombotischen
Mittels an eine Person, die an einer solchen Störung leidet oder dagegen empfindlich
ist, umfasst.
-
Zum
Vermeiden von Zweifeln umfasst der Begriff "Behandlung" die therapeutische und/oder prophylaktische
Behandlung.
-
Vorzugsweise
wird der Komponentenbestandteil (a) parenteral vor der Operation
verabreicht, und Komponente (b) wird oral nach dieser Operation
verabreicht.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines Kits aus Teilen, wie hier definiert, bereitgestellt, welches
das Zusammenbringen einer Komponente (a) mit einer Komponente (b)
umfasst und somit die beiden Komponenten für eine Verabreichung in Kombination
miteinander geeignet macht. Dadurch, dass die beiden Komponenten
miteinander in Kontakt gebracht werden, schließen wir ein, dass die Komponenten
(a) und (b) folgendes sein können:
- i) verpackt dargereicht und im Handel als getrennte
Formulierungen käuflich
erhältlich,
die anschließend zusammen
in der Kombinationstherapie verwendet werden; oder
- ii) verpackt und zusammen als getrennte Bestandteile einer Kombinationspackung
dargereicht, zur Verwendung in Verbindung miteinander bei der Kombinationstherapie.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Kit aus Teilen bereit,
umfassend:
- (1) Komponente (a) und Komponente
(b), wie hier definiert; zusammen mit
- (2) Anweisungen zur Verwendung der Komponenten miteinander.
-
Außerdem stellt
die Erfindung die Verwendung des P2T-Rezeptorantagonisten
oder eines pharmazeutisch verträglichen
Derivats davon zur Herstellung eines Kits aus Teilen zur Behandlung
der Thrombose bereit.
-
Die
Komponenten (a) und (b), wie hier beschrieben, können auch als kombinierte Zubereitung
miteinander formuliert sein (d.h. dargereicht als Einzelformulierung,
die den P2T-Rezeptorantagonisten und ein
anderes antithrombotisches Mittel einschließt).
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine pharmazeutische Formulierung bereit,
umfassend:
- (a) den P2T-Rezeptorantagonisten
oder ein pharmazeutisch verträgliches
Derivat davon; und
- (b) ein anderes antithrombotisches Mittel, ausgewählt aus
Melagatran oder einem Prodrug davon, im Gemisch mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Adjuvans, Verdünnungsmittel
oder Träger
zur Verwendung in der medizinischen Therapie, zweckmäßigerweise
bei der Behandlung von Thrombose.
-
Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung einer pharmazeutischen Formulierung bereitgestellt,
welches das Mischen des P2T-Rezeptorantagonisten
mit einem weiteren antithrombotischen Mittel, ausgewählt aus
Melagatran oder einem Prodrug davon, umfasst.
-
Die
Erfindung stellt weiterhin die Verwendung einer pharmazeutischen
Formulierung, wie hier zuvor definiert, bei der Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung der Thrombose bereit.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst die Verwendung:
- (a) einer pharmazeutischen Formulierung, die den P2T-Rezeptorantagonisten
oder ein pharmazeutisch verträgliches
Derivat davon im Gemisch mit einem pharmazeutisch verträglichen
Adjuvans, Verdünnungsmittel oder
Träger
umfasst, und
- (b) einer pharmazeutischen Formulierung, die ein weiteres antithrombotisches
Mittel, ausgewählt
aus Melagatran oder einem Prodrug davon, im Gemisch mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Adjuvans, Verdünnungsmittel
oder Träger
umfasst,
bei der Therapie, zweckmäßigerweise bei der Behandlung
von Thrombose.
-
Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
des P2T-Rezeptorantagonisten oder eines
pharmazeutisch verträglichen
Derivats davon bei der Herstellung eines Medikaments, das in Kombination
mit dem anderen antithrombotischen Mittel bei der Behandlung von
Thrombose zu verwenden ist, bereitgestellt.
-
Geeignete
Formulierungen zur Verabreichung eines P2T-Rezeptorantagonisten
sind aus der Technik gut bekannt und umfassen diejenigen, die aus
der WO 92/17488 und der WO 94/18216 bekannt sind.
-
Geeignete
Formulierungen zur Verabreichung des anderen antithrombotischen
Mittels sind in der Literatur beschrieben, beispielsweise umfassen
die geeigneten Formulierungen für
Melagatran oder für
ein Prodrug von Melagatran diejenigen, die inter alia in WO 94/29336,
WO 96/14084, WO 96/16671, WO 97/23499, WO 97/39770, WO 97/45138,
WO 98/16252, WO 99/27912, WO 99/27913, WO 00/13672 und WO 00/12043 beschrieben
sind. Ansonsten kann die Zubereitung von geeigneten Formulierungen
durch den Fachmann unter Anwendung von Routinetechniken erreicht
werden.
-
Geeignete
Dosen des P2T-Rezeptorantagonisten, des
anderen antithrombotischen Mittels und der Derivate von beiden,
können
vom Arzt oder einem anderen Fachmann bestimmt werden und hängen von
der Schwere des Zustands und von der zu behandelnden Person sowie
von den eingesetzten Verbindung(en) ab. Die jeweiligen Dosen sind
in den bisherigen technischen Druckschriften besprochen, die die
P2T-Rezeptorantagonisten und die anderen
hier bereits erwähnten
antithrombotischen Mittel offenbaren.
-
Im
Falle einer Verbindung der Formel (I) umfassen geeignete Dosen der
in der therapeutischen und/oder prophylaktischen Behandlung von
einem Säuger,
insbesondere einem menschlichen Patienten, wirksamen Verbindung
diejenigen, die eine mittlere Plasmakonzentration von bis zu 5 μmol/l I,
beispielsweise im Bereich von 0,001 bis 5 μmol/l I während des Behandlungsverlaufs
des relevanten Zustandes ergeben. In jedem Fall ist der Arzt oder
der Fachmann in der Lage, die tatsächliche Dosis zu bestimmen,
die für
eine Einzelperson besonders geeignet ist, die wahrscheinlich mit
dem zu behandelnden Zustand sowie mit dem Alter, Gewicht, dem Geschlecht
und der Reaktion der bestimmten zu behandelnden Person variiert.
Die oben erwähnten
Dosierungen sind für
den Durchschnittsfall beispielhaft. Es können natürlich Einzelumstände vorliegen,
wobei höhere
oder niedrigere Dosisbereiche günstig
sind, und solche liegen im Umfang der Erfindung.
-
Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Formulierung kann und enthält
in der Tat in der Regel verschiedene andere Bestandteile, die aus
der Technik bekannt sind, beispielsweise Konservierungsstoffe, Stabilisierungsmittel,
viskositätsregulierende
Mittel, emulgierende Mittel oder Puffermittel. Somit umfasst die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Formulierung typischerweise eine Gesamtmenge des (a) P2T-Rezeptorantagonisten
und (b) anderen antithrombotischen Mittels (der Wirkstoffe) im Bereich
von 0,05 bis 99 Gew.-%, stärker
bevorzugt im Bereich von 0,10 bis 70 Gew.-% und noch stärker bevorzugt
im Bereich von 0,10 bis 50 Gew.-%, wobei sich sämtliche Prozentangaben auf
das Gewicht bezüglich
der Gesamtformulierung beziehen.
-
BEISPIELE
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, wobei die Verbindung
A (eine Verbindung der Formel (I), wobei R1 3,3,3-Trifluorpropyl
ist und R2 2-(Methylthio)ethyl ist) verwendet
wird.
-
Beispiel 1
-
Canines Koronarthrombosemodell – Verbindung
A und Aspirin/Heparin
-
Verbindung
A wurde in Kombination mit Aspirin und unfraktioniertem Heparin
bei einem Hundemodell der Koronararterienthrombose verwendet, um
zu bestimmen, ob die Zugabe eines P2T-Rezeptorantagonisten zu
diesen plättchen-
und koagulationshemmenden Standardmitteln die Koronararterien-Durchgängigkeit
nach Thrombolyse mit tPA verbessern könnte. Sämtliche Tiere wurden sowohl
mit Aspirin, 325 mg, und unfraktioniertem Heparin, 80 U/kg und sodann
17 U/kg/h, behandelt. Die Testgruppe (n = 10) wurde mit Verbindung
A (4 μg/kg/min
iv) 10 min vor tPA bis zum Ende des Protokolls (2 h nach Reperfusion)
behandelt. Die Placebogruppe (n = 10) erhielt nur eine Salzlösungsinfusion
iv. 10 min vor pTA bis zum Ende des Protokolls (2 h nach Reperfusion).
-
Die
Ergebnisse der Experimente gehen aus den Tabellen 1 und 2 hervor.
-
Der
koronararterielle Blutfluss wurde in einer Gruppe von Tieren, die
Verbindung A zusätzlich
zu Aspirin und Heparin erhielt, nach der erfolgreichen Thrombolyse
mit tPA wesentlich besser aufrechterhalten als in einer Gruppe,
die Salzlösung,
Aspirin und Heparin erhielt (Tabelle 1). Tabelle
1. Wirkungen auf die koronare Thrombolyse durch tPA
-
Auch
die Infarktgröße war in
Tieren, die Verbindung A erhielten, wesentlich verringert (P < 0,05) (Tabelle
2). Diese Ergebnisse legen nahe, dass ein wesentlicher zusätzlicher
klinischer Vorteil erreicht werden kann, wenn ein P2T-Rezeptorantagonist
mit einem fibrinolytischen Mittel und einer plättchen- und koagulationshemmenden Standardtherapie
kombiniert wird.
-
Tabelle
2. Infarktgrößenreduktion
-
Beispiel 2
-
Humanblut in vitro – Verbindung
A und Clopidogrel
-
Verbindung
A (500 mM Endkonzentration) wurde dem Blut aus gesunden menschlichen
Freiwilligen zugesetzt, die Clopidogrel (Sanofi-Winthrop, 75 mg/Tag
11 Tage) erhielten. Die ADP-induzierte Plättchenaggregation (+/– Verbindung
A) wurde unter Verwendung der Vollblut-Impedanzaggregometrie gemessen.
-
Clopidogrel
allein führte
zu einer sich langsam entwickelnden, unvollständigen Hemmung der ADP-Antwort
(Tabelle 3). Verbindung A, in vitro zugesetzt, rief eine vollständige oder
nahezu vollständige
Hemmung der Antwort auf niedrige bis mittelmäßige ADP-Konzentrationen (bis
zu 30 μM)
sowohl vor als auch während
der Verabreichung von Clopidogrel hervor (Daten für ADP 10 μM in Tabelle
3 gezeigt), während
eine wesentliche Hemmung der Antwort auf die höchsten verwendeten ADP-Konzentrationen
(300 μM)
eine Kombination sowohl von Verbindung A als auch Clopidogrel erforderte.
-
Tabelle
3. Wirkung von oralem Clopidogrel (75 mg/Tag) auf die ADP (10 und
300 μM)-induzierte
Plättchenaggregation,
gemessen im Blut von gesunden menschlichen Freiwilligen ex vivo
(+/– Verbindung
A (500 mM), zugesetzt in vitro)
-
Abkürzungen
-
-
- ADP
- = Adenosindiphosphat
- GPIIb/IIIa-Antagonist
- = Glycoprotein IIb/IIIa-Antagonist
- PTCR
- = perkutane transluminale
koronare Revaskularisation
- PTCA
- = perkutane transluminale
Koronarangioplastie
- TIMI
- = Thrombolyse bei
Myokardinfarkt
- tPA
- = Gewebeplasminogen-Aktivator