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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf neue Heteroaryl-Diazacycloalkanderivate, die sich als cholinerge
Liganden an den nikotinischen Acetylcholin-Rezeptoren erwiesen haben.
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Aufgrund ihres pharmakologischen
Profils können
die Verbindungen der Erfindung verwendbar sein für die Behandlung von Krankheiten
oder Störungen,
die so mannigfaltig sind wie diejenigen, die mit dem cholinergen
System des Zentralnervensystems (CNS) verbunden sind, Krankheiten
oder Störungen,
die mit der Kontraktion glatter Muskeln verbunden sind, endokrine
Krankheiten oder Störungen,
Krankheiten oder Störungen,
die mit einer Neurodegeneration verbunden sind, Krankheiten oder
Störungen,
die mit einer Entzündung, mit
Schmerzen und mit Entzugssymptomen, hervorgerufen durch die Beendigung
des Missbrauchs chemischer Substanzen, verbunden sind.
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STAND DER
TECHNIK
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Der endogene cholinerge Neurotransmitter
Acetylcholin übt
seine biologische Wirkung über
zwei Typen von cholinergen Rezeptoren aus, die muskarinischen Acetylcholin-Rezeptoren (mAChR)
und die nikotinischen Acetylcholin-Rezeptoren (nAChR).
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Es ist erwiesen, dass muskarinische
Acetylcholin-Rezeptoren quantitativ über nikotinische Acetylcholin-Rezeptoren
in dem Hirnbereich dominieren, der für die Erinnerung und das Erkennen
wichtig ist, und umfangreiche Forschungen, die auf die Entwicklung
von Mitteln für
die Behandlung von Störungen;
die mit der Erinnerung verbunden sind, gerichtet waren, haben sich
auf die Synthese von muskarinischen Acetylcholin-Rezeptor-Modulatoren konzentriert.
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In der letzten Zeit ist jedoch ein
Interesse an der Entwicklung von nAChR-Modulatoren aufgetaucht. Verschiedene
Krankheiten sind mit der Degeneration des cholinergen Sys tems verbunden,
z.B. senile Demenz des Alzheimer-Typs, gefäßbedingte Demenz und kognitive
Verminderung aufgrund einer organischen Hirnschädigung, die direkt mit Alkoholismus
verbunden ist. Verschiedene CNS-Störungen können tatsächlich einem cholinergen Mangel,
einem dopaminergen Mangel, einem adrenergen Mangel oder einem serotonergen Mangel
zugeschrieben werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf die Bereitstellung neuer nikotinischer Rezeptor-Modulatoren,
die für
die Behandlung von Krankheiten oder Störungen verwendbar sind, die
mit cholinergen Rezeptoren verbunden sind, und insbesondere den
nikotinischen Acetylcholin-Rezeptor (nAChR).
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Aufgrund ihres pharmakologischen
Profils können
die Verbindungen der Erfindung verwendbar sein für die Behandlung von Krankheiten
oder Störungen,
die so mannigfaltig sind wie diejenigen, die mit dem cholinergen
System des Zentralnervensystems (CNS) verbunden sind, Krankheiten
oder Störungen,
die mit der Kontraktion glatter Muskeln verbunden sind, endokrine
Krankheiten oder Störungen,
Krankheiten oder Störungen,
die mit Neurodegeneration verbunden sind, Krankheiten oder Störungen,
die mit einer Entzündung,
mit Schmerzen und mit Entzugssymptomen verbunden sind, die durch
die Beendigung des Missbrauchs chemischer Substanzen hervorgerufen
werden.
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Die Verbindungen der Erfindung können auch
als diagnostische Hilfsmittel oder Kontrollmittel in verschiedenen
diagnostischen Verfahren verwendbar sein und insbesondere für die in
vivo-Rezeptor-Bildgebung (Neurobildgebung), und sie können in
markierter oder unmarkierter Form verwendet werden.
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In ihrem ersten Aspekt stellt die
Erfindung neue Diazacycloalkanderivate bereit, wiedergegeben durch jede
der Formeln II oder III
durch jedes seiner Enantiomeren
oder jede Mischung davon, ein N-Oxid davon, ein pharmazeutisch annehmbares
Salz davon, worin
n 1 oder 2 ist, und
m 1 oder 2 ist,
und
R Wasserstoff, eine C
1-8-Alkylgruppe,
eine C
3-7-Cycloalkylgruppe oder eine C
2-6-Alkenylgruppe bedeutet, oder
R und
R
1 identisch sind und eine Pyridylgruppe
bedeuten, wobei die heterocyclische Gruppe ein- oder mehrfach mit
C
1-8-Alkyl, C
1-8-Alkoxy,
C
3-7-Cycloalkyl, C
3-7-Cycloalkoxy,
C
2-6-Alkenyl oder C
2-6-Alkenoxy
substituiert sein kann, oder
R
1 eine
Pyridyl-, eine Pyridazinyl-, eine Thiadiazolyl- oder eine Pyrazolylgruppe
bedeutet, wobei die heterocyclische Gruppe ein- oder mehrfach mit
C
1-8-Alkyl, C
1-8-Alkoxy,
C
3-7-Cycloalkyl, C
3-7-Cycloalkoxy,
C
3-7-Cycloalkyl-C
1-8-alkyl,
C
2-6-Alkenyl, C
2-6-Alkenoxy,
Halogen, -CF
3, -CN, Amino oder Nitro substituiert
sein kann, oder wobei die heterocyclische Gruppe mit einer Azetidin-
oder Pyrrolidingruppe substituiert sein kann, und
"-R-B-R-" in der Formel II
eine Einfachbindungsbrücke
("-", d.h. R und B fehlen)
oder eine Brückengruppe
der Formel "R-R-" (d.h. B fehlt) bedeutet,
oder
"-R
1-B-R
1-" in der Formel III
eine Einfachbindungsbrücke
("-", d.h. R
1 und
B fehlen) oder eine Brückengruppe der
Formel "R
1-R
1" (d.h. B fehlt) bedeutet,
und
B eine Einfachbindungsbrücke ("-",
d.h. B fehlt) oder ein Brückenelement
der Formel "-ALK-PHE-ALK-" bedeutet; worin "ALK" eine Einfachbindungsbrücke("-", d.h: ALK fehlt) oder C
1-4-Alkyl
bedeutet, und "PHE" eine Phenylengruppe
(Benzoldiylgruppe) bedeutet.
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In einem anderen Aspekt stellt die
Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen bereit, die eine therapeutisch
wirksame Menge eines Diazacycloalkanderivats der Erfin dung oder
pharmazeutisch annehmbare Additionssalze davon zusammen mit wenigstens
einem pharmazeutisch annehmbaren Träger oder Verdünnungsmittel
enthalten.
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In einem dritten Aspekt bezieht sich
die Erfindung auf die Verwendung der Diazacycloalkanderivate der
Erfindung zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
für die
Diagnose, die Behandlung, die Verhinderung oder Erleichterung einer
Krankheit oder einer Störung
oder eines Zustandes eines Säugers, einschließlich des
Menschen, wobei die Krankheit, die Störung oder der Zustand auf die
Aktivität
von nAChR-Modulatoren
anspricht.
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Andere Aufgaben der Erfindung sind
für den
Fachmann aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung und den Beispielen ersichtlich.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG Diazacycloalkanderivate
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In einem ersten Aspekt werden neue
Diazacycloalkanderivate bereit gestellt. Das Diazacycloalkanderivat
der Erfindung ist ein durch die Formeln II oder III wiedergegebenes
dimeres Diazacycloalkanderivat
worin
n 1 oder 2 ist,
und
m 1 oder 2 ist, und
R Wasserstoff, eine C
1-8-Alkylgruppe,
eine C
3-7-Cycloalkylgruppe oder eine C
2-6-Alkenylgruppe bedeutet, oder
R und
R
1 identisch sind und eine Pyridylgruppe
bedeuten, wobei die heterocyclische Gruppe ein- oder mehrfach mit
C
1-8-Alkyl, C
1-8-Alkoxy,
C
3-7-Cycloalkyl, C
3-7-Cycloalkoxy,
C
2-6-Alkenyl oder C
2-6-Alkenoxy
substituiert sein kann, oder
R
1 eine
Pyridyl-, eine Pyridazinyl-, eine Thiadiazolyl- oder eine Pyrazolylgruppe
bedeutet, wobei die heterocyclische Gruppe ein- oder mehrfach mit
C
1-8-Alkyl, C
1-8-Alkoxy,
C
3-7-Cycloalkyl, C
3-7-Cycloalkoxy,
C
3-7-Cycloalkyl-C
1-8-alkyl,
C
2-6-Alkenyl, C
2-6-Alkenoxy,
Halogen, -CF
3, -CN, Amino oder Nitro substituiert
sein kann, oder wobei die heterocyclische Gruppe mit einer Azetidin-
oder Pyrrolidingruppe substituiert sein kann, und
"-R-B-R-" in der Formel II
eine Einfachbindungsbrücke
("-", d.h. R und B fehlen)
oder eine Brückengruppe
der Formel "R-R-" (d.h. B fehlt) bedeutet,
oder
"-R
1-B-R
1-" in der Formel III
eine Einfachbindungsbrücke
("-", d.h. R
1 und
B fehlen) oder eine Brückengruppe der
Formel "R
1-R
1" (d.h. B fehlt) bedeutet,
und
B eine Einfachbindungsbrücke ("-",
d.h. B fehlt) oder ein Brückenelement
der Formel "-ALK-PHE-ALK-" bedeutet, worin "ALK" eine Einfachbindungsbrücke ("-", d.h. ALK fehlt) oder C
1-4-Alkyl
bedeutet, und "PHE" eine Phenylengruppe
(Benzoldiylgruppe) bedeutet.
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Darüber hinaus können die
Diazacycloalkanderivate der Erfindung Enantiomere oder eine Mischung von
Enantiomeren (Isomeren), ein N-Oxid, ein pharmazeutisch annehmbares
Salz einer Verbindung von einer der Formeln II oder III sein. Darüber hinaus
kann die Verbindung in markierter oder unmarkierter Form bereit gestellt
werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Diazacycloalkangruppe Piperazin, Homopiperazin oder 1,4-Diazacyclooctan.
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In einer bevorzugtesten Ausführungsform
ist das Diazacycloalkanderivat der Erfindung 1,4-[α,α'-Bis-(5-ethoxy-3-pyridyl-1-homopiperazinyl)]-dimethylbenzol,
1,4-[α,α'-Bis-(6-chlor-3-pyridazinyl-1-homopiperazinyl)]-dimethylbenzol,
O,O'-Bis-[5-(1-homopiperazinyl)-3-pyridyl]-ethylenglycol
oder Homopiperazinyl-5-pyrid-3-yl-5-pyrid-3-yl-homo- piperazin,
jedes seiner Enantiomeren oder jede Mischung davon, ein N-Oxid davon
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon.
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Definition
der Substituenten
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Im Zusammenhang dieser Erfindung
bedeutet Halogen Fluor, Chlor, Brom oder Iod.
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Im Zusammenhang dieser Erfindung
bezeichnet eine Alkylgruppe eine einwertige, gesättigte, geradkettige oder verzweigte
Kohlenwasserstoffkette. Die Kohlenwasserstoffkette enthält vorzugsweise
1 bis 18 Kohlenstoffatome (C1-8-Alkyl),
bevorzugter 1 bis 8 Kohlenstoffatome (C1-8-Alkyl,
Niederalkyl), einschließlich Pentyl,
Isopentyl, Neopentyl, tert.-Pentyl, Hexyl und Isohexyl. In einer
bevorzugten Ausführungsform
bedeutet Alkyl eine C1-4-Alkylgruppe einschließlich Butyl,
Isobutyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl. In einer anderen Ausführungsform
dieser Erfindung bedeutet Alkyl eine C1-3-Alkylgruppe,
die insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl oder Isopropyl sein kann.
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Im Zusammenhang dieser Erfindung
bezeichnet eine Alkenylgruppe eine Kohlenwasserstoffkette, die eine
oder mehrere Doppelbindungen enthält, einschließlich Diene,
Triene und Polyene. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Alkenylgruppe
der Erfindung 2 bis 8 Kohlenstoffatome (C2_8-Alkenyl), bevorzugter 2 bis 6 Kohlenstoffatome
(C2_6-Alkenyl) mit
wenigstens einer Doppelbindung. In einer bevorzugtesten Ausführungsform
ist die Alkenylgruppe Ethenyl, 1- oder 2-Propenyl, 1-, 2- oder 3-Butenyl
oder 1,3-Butenyl, 1-, 2-, 3-, 4- oder 5-Hexenyl oder 1,3-Hexenyl
oder 1,3,5-Hexenyl, 1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder 7-Octenyl oder 1,3-Octenyl oder
1,3,5-Octenyl oder 1,3,5,7-Octenyl.
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Im Zusammenhang dieser Erfindung
bezeichnet eine Cycloalkylgruppe eine cyclische Alkylgruppe, die vorzugsweise
3 bis 7 Kohlenstoffatome enthält
(C3_7-Cycloalkyl)
einschließlich
Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl.
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Im Zusammenhang dieser Erfindung
bezeichnet eine Cycloalkylalkylgruppe eine wie vorstehend definierte
Cycloalkylgruppe; wobei diese an einer ebenfalls wie vorstehend
definierten Alkylgruppe substituiert ist. Beispiele von bevorzugten
Cycloalkylalkylgruppen der Erfindung umfassen Cyclopropylmethyl
und Cyclopropylethyl.
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Im Zusammenhang dieser Erfindung
bezeichnet eine Alkoxygruppe eine "Alkyl-O-"-gruppe,
worin Alkyl wie vorstehend definiert ist, eine Alkenoxygruppe bezeichnet
eine "Alkenyl-O-"-gruppe, worin Alkenyl
wie vorstehend definiert ist, und eine Cycloalkoxygruppe bezeichnet
eine "Cycloalkyl-O-"-gruppe, worin Cycloalkyl
wie vorstehend definiert ist.
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Im Zusammenhang dieser Erfindung
kann eine Aminogruppe eine primäre
(-NH2), sekundäre (-NH-Alkyl) oder tertiäre (-N(Alkyl)2) Aminogruppe sein, d.h. sie kann ein- oder
zweimal mit einer wie vorstehend definierten Alkylgruppe substituiert
sein.
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Pharmazeutisch
annehmbare Salze
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Die chemische Verbindung der Erfindung
kann in jeder Form vorliegen, die für die beabsichtigte Verabreichung
geeignet ist. Geeignete Formen umfassen pharmazeutisch (d.h. physiologisch)
annehmbare Salze und Pre- oder Prodrug-Formen der chemischen Verbindung
der Erfindung.
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Beispiele von pharmazeutisch annehmbaren
Additionssalzen umfassen ohne Beschränkung die nicht toxischen,
anorganischen und organischen Säureadditionssalze,
wie das von Chlorwasserstoffsäure
abgeleitete Hydrochlorid, das von Bromwasserstoffsäure abgeleitete
Hydrobromid, das von Salpetersäure
abgeleitete Nitrat, das von Perchlorsäure abgeleitete Perchlorat,
das von Phosphorsäure
abgeleitete Phosphat, das von Schwefelsäure abgeleitete Sulfat, das
von Ameisensäure
abgeleitete Format, das von Essigsäure abgeleitete Acetat, das
von Aconitsäure
abgeleitete Aconitat, das von Ascorbinsäure abgeleitete Ascorbat, das
von Benzolsulfonsäure
abgeleitete Benzolsulfonat, das von Benzoesäure abgeleitete Benzoat, das
von Zimtsäure
abgeleitete Cinnamat, das von Citronensäure abgeleitete Citrat, das
von Embonsäure
abgeleitete Embonat, das von Önanthsäure abgeleitete Önanthat,
das von Fumarsäure
abgeleitete Fumarat, das von Glutaminsäure abgeleitete Glutamat, das
von Glycolsäure
abgeleitete Glycolat, das von Milchsäure abgeleitete Lactat, das
von Maleinsäure
abgeleitete Maleinat, das von Malonsäure abgeleitete Malonat, das
von Mandelsäure
abgeleitete Mandelat, das von Methansulfonsäure abgeleitete Methansulfonat,
das von Naphthalin-2-sulfonsäure abgeleitete
Naphthalin-2-sulfonat, das von Phthalsäure abgeleitete Phthalat, das
von Salicylsäure
abgeleitete Salicylat, das von Sorbinsäure abgeleitete Sorbat, das
von Stearinsäure
abgeleitete Stearat, das von Bernsteinsäure abgeleitete Succinat, das
von Weinsäure
abgeleitete Tartrat, das von p-Toluolsulfonsäure abgeleitete p- Toluolsulfonat und Ähnliche.
Solche Salze können
nach im Stand der Technik bekannten und beschriebenen Verfahren
hergestellt werden.
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Andere Säuren, wie Oxalsäure, die
nicht als pharmazeutisch annehmbar angesehen werden, können bei
der Herstellung von Salzen verwendbar sein, die als Zwischenprodukte
zum Erhalt einer chemischen Verbindung der Erfindung und seines
pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzes
verwendbar sind.
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Metallsalze einer chemischen Verbindung
der Erfindung umfassen Alkalimetallsalze, wie das Natriumsalz einer
chemischen Verbindung der Erfindung, die eine Carboxygruppe enthält.
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Im Zusammenhang dieser Erfindung
werden die "Oniumsalze" von N- und/oder
S-enthaltenden Verbindungen ebenfalls als pharmazeutisch annehmbare
Salze angesehen. Bevorzugte "Oniumsalze" umfassen die Alkyloniumsalze,
die Cycloalkyloniumsalze und die Cycloalkylalkyloniumsalze.
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Die chemische Verbindung der Erfindung
kann in löslichen
oder unlöslichen
Formen zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Lösungsmittel,
wie Wasser, Ethanol und Ähnliches,
bereit gestellt werden. Lösliche
Formen können
auch hydratisierte Formen umfassen, wie das Monohydrat, das Dihydrat,
das Hemihydrat, das Trihydrat, das Tetrahydrat und Ähnliche.
Im Allgemeinen werden für
die Zwecke dieser Erfindung die löslichen Formen als Äquivalent
zu unlöslichen
Formen angesehen.
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Markierte
Verbindungen
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Die Verbindungen der Erfindung können in
markierter oder unmarkierter Form verwendet werden. Im Zusammenhang
dieser Erfindung steht "markieren" für das Binden
eines Markers an die interessierende Verbindung; was den einfachen
quantitativen Nachweis dieser Verbindung erlaubt.
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Die Verbindungen der Erfindung können als
diagnostische Hilfsmittel, radioaktive Tracer oder Kontrollmittel
in verschiedenen diagnostischen Verfahren und insbesondere für die in
vivo-Rezeptor-Bildgebung verwendbar sein, wo sie vorzugsweise in
markierter Form verwendet werden.
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Im Zusammenhang dieser Erfindung
bezeichnet ein Isotop eine markierte Verbindung, in welcher ein oder
mehrere Atome in ein Isotop des natürlich vorkommenden Atoms geändert worden
sind. Markierte Verbindungen umfassen 2H
(Deuterium), 3H (Tritium), 13C, 14C, 131I, 125I, 123I, 18F, wie nachstehend im Einzelnen (unter "Neurobilderzeugung") beschrieben ist.
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Sterische
Isomere
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Es ist für den Fachmann klar, dass die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung ein oder mehrere chirale
Zentren enthalten können,
und dass solche Verbindungen in Form von Isomeren (d.h. Enantiomeren)
vorliegen können.
Die Erfindung umfasst sämtliche
solcher Isomeren und sämtliche
Mischungen davon einschließlich
racemischer Mischungen.
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Die chemischen Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
sowohl in (+)- und (-)-Formen als auch in racemischen Formen vorliegen.
Die Racemate dieser Isomere und die einzelnen Isomere selbst sind innerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung.
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Racemische Formen können in
die optischen Antipoden durch bekannte Verfahren und Techniken aufgelöst werden.
Ein Weg zur Trennung der diastereomeren Salze erfolgt unter Verwendung
einer optisch aktiven Säure
und der Freisetzung der optisch aktiven Aminverbindung durch Behandlung
mit einer Base. Ein anderes Verfahren zur Auftrennung von Racematen
in die optischen Antipoden basiert auf der Chromatographie auf einer
optisch aktiven Matrix. Racemische Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
so in ihre optischen Antipoden, z.B. durch fraktionierte Kristallisation
von d- oder I-Tartraten, -Mandelaten oder -Camphersulfonatsalzen
aufgetrennt werden.
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Die chemischen Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
auch durch Bildung diastereomerer Amide durch Umsetzen der chemischen
Verbindungen der vorliegenden Erfindung mit einer optisch aktiven, aktivierten
Carbonsäure,
wie derjenigen, die von (+)- oder (-)-Phenylalanin, (+)- oder (-)-Phenylglycin,
(+)- oder (-)-Camphansäure
oder durch Bildung diastereomerer Carbamate durch Umsetzen der chemischen
Verbindung der vorliegenden Erfindung mit einem optisch aktiven
Chlorformiat oder Ähnlichem
aufgetrennt werden.
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Weitere Verfahren zum Auftrennen
der optischen Isomere sind im Stand der Technik bekannt. Solche Verfahren
umfassen diejenigen, die von Jaques J., Collet A. & Wilen S. in "Enantiomers, Racemates,
and Resolutions",
John Wiley and Sons, New York (1981) beschrieben sind.
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Optisch aktive Verbindungen können auch
aus optisch aktiven Ausgangsmaterialien hergestellt werden.
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Darüber hinaus können einige
der chemischen Verbindungen der Erfindung, die Oxime sind, in zwei Formen,
der syn- und anti-Form (Z- und E-Form) vorliegen in Abhängigkeit
von der Anordnung der Substituenten an der -C=N-Doppelbindung. Eine
chemische Verbindung der vorliegenden Erfindung kann daher die syn-
oder die anti-Form (Z- und E-Form) sein, oder sie kann eine Mischung
davon sein.
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Verfahren
zur Herstellung von Diazacycloalkanderivaten
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Die Diazacycloalkanderivate der Erfindung
können
nach herkömmlichen
Verfahren der chemischen Synthese, z.B. derjenigen, die in den Ausführungsbeispielen
beschrieben sind, hergestellt werden. Die Ausgangsmaterialien für die in
der vorliegenden Patentanmeldung beschriebenen Verfahren sind bekannt
oder können
in einfacher Weise nach herkömmlichen
Verfahren aus im Handel erhältlichen
Chemikalien hergestellt werden.
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Es kann eine Verbindung der Erfindung
in eine andere Verbindung der Erfindung unter Verwendung von herkömmlichen
Verfahren umgewandelt werden.
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Die Endprodukte der hierin beschriebenen
Reaktionen können
durch herkömmliche
Techniken, z.B. durch Extraktion, Kristallisation, Destillation,
Chromatografie usw., isoliert werden.
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Biologische
Aktivität
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Die Diazacycloalkanderivate der vorliegenden
Erfindung sind nikotinische Rezeptor-Modulatoren. Im Zusammenhang dieser
Endung umfasst der Ausdruck "Modulator" Agonisten, Teilagonisten,
Antagonisten und allosterische Modulatoren des nikotinischen Acetylcholin
Rezeptors (nAChR).
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung weisen eine nikotinische Pharmakologie auf, die wenigstens
so gut ist wie die von Nikotin selbst, aber vorzugsweise mit geringeren
oder selbst ohne die mit der Verwendung von Nikotin verbundenen
Nebenwirkungen. Darüber
hinaus wird angenommen, dass die Verbindungen der Erfindung ein
Potenzial als Verstärker
der Neurotransmittersekretion haben und Symptome unterdrücken, die
mit einer niedrigen Aktivität
von Neurotransmittern verbunden sind.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
insbesondere dadurch charakterisiert werden, dass sie eine oder
mehrere der folgenden Funktionalitäten haben: eine hohe Bindungsselektivität für die Rezeptor
Subtypen von neuronalen, nikotinischen Acetylcholin Rezeptoren,
insbesondere den α3-
und/oder den α7-Subtyp,
eine Bindungsselektivität
für den
Serotonin-Rezeptor, eine niedrige Affinität für den muskulären Subtyp,
eine Induktion des Überlebens
von Zellen, eine orale Wirksamkeit in vivo des Aufwachens/der Aufmerksamkeit,
eine niedrige Toxizität
in vivo und eine nicht vorhandene Mutagenität.
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Aufgrund ihres pharmakologischen
Profils können
die Verbindungen der Erfindung verwendbar sein für die Behandlung von Krankheiten
oder Zuständen,
die so mannigfaltig sind wie mit CNS verbundene Krankheiten, Krankheiten,
die mit der Kontraktion glatter Muskeln verbunden sind, endokrine
Störungen,
Krankheiten, die mit Neurodegeneration verbunden sind, Krankheiten,
die mit einer Entzündung,
mit Schmerzen und mit Entzugssymptomen verbunden sind, die durch
die Beendigung des Missbrauchs von chemischen Substanzen hervorgerufen
wurden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Verbindungen der Erfindung verwendet zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Behandlung von Krankheiten,
Störungen
oder Zuständen,
die mit dem zentralen Nervensystem verbun den sind. Solche Krankheiten
oder Zustände
umfassen Angstzustände,
Wahrnehmungsstörungen,
Lernschwäche,
Gedächtnisschwäche und
-störungen,
Alzheimersche Krankheit, Aufmerksamkeitsschwäche, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, Parkinsonsche Krankheit,
Huntingtonsche Krankheit, amyotrophe Lateralsklerose, Gilles de
la Tourette-Syndrom, Depression, Manie, manische Depression, Schizophrenie,
obsessive kompulsive Störungen
(OCD), Panikattacken, Essstörungen,
wie Anorexia nervosa, Bulimie und Verstopfung, Narkolepsie, Schmerzempfindung,
AIDS-Demenz, senile Demenz, periphere Neuropathie, Autismus, Dyslexie,
tardive Dyskinesie, Hyperkinesie, Epilepsie, Bulimie, posttraumatisches
Syndrom, Sozialphobie, chronisches Ermüdungssyndrom, Schlafstörungen,
Pseudodemenz, Ganser-Syndrom, prämenstruelles
Syndrom, Syndrom der späten
Lutealphase, chronisches Ermüdungssyndrom,
Mutismus, Trichotillomanie und Jetlag.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung verwendbar sein zur
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung
von Krankheiten, Störungen
oder Zuständen,
die mit Kontraktionen der glatten Muskeln verbunden sind, einschließlich konvulsive
Störungen,
Angina pectoris, vorzeitige Wehen, Krämpfe, Diarrhoe, Asthma, Epilepsie,
tardive Dyskinesie, Hyperkinesie, vorzeitige Ejakulation und Erektionsschwierigkeiten.
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In einer noch anderen bevorzugten
Ausführungsform
können
die Verbindungen der Erfindung verwendbar sein zur Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung für die Behandlung von endokrinen Störungen,
wie Thyreotoxikose, Pheochromocytom, Bluthochdruck und Arrhythmien.
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In einer noch anderen bevorzugten
Ausführungsform
können
die Verbindungen der Erfindung verwendbar sein zur Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von neurodegenerativen
Störungen,
einschließlich
vorübergehender
Anoxie und induzierter-Neurodegeneration.
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In einer noch anderen bevorzugten
Ausführungsform
können
die Verbindungen der Erfindung verwendbar sein zur Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von Entzündungskrankheiten,
-störungen
oder -zuständen
einschließ lich
entzündliche
Hautstörungen,
wie Akne und Rosacea, Morbus Crohn, entzündliche Darmerkrankung, Colitis
ulcerosa und Diarrhoe.
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In einer noch anderen bevorzugten
Ausführungsform
können
die Verbindungen der Erfindung verwendbar sein zur Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung sowohl für die Behandlung von schwachen,
mäßigen oder
selbst starken Schmerzen von akutem, chronischem oder wiederkehrendem
Charakter als auch von Schmerzen, die durch Migräne, postoperative Schmerzen
und Phantomgliedschmerzen hervorgerufen werden.
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Schließlich können die Verbindungen der Erfindung
verwendbar sein zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
für die
Behandlung von Entzugssymptomen, die durch die Beendigung der Anwendung
von süchtig
machenden Substanzen hervorgerufen werden. Solche süchtig machende
Substanzen umfassen Nikotin enthaltende Produkte, wie Tabak, Opiate,
wie Heroin, Kokain und Morphin, Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche
Wirkstoffe und Alkohol. Der Entzug von süchtig machenden Substanzen
ist im Allgemeinen eine traumatische Erfahrung, die durch Angstzustände und
Frustration, Zorn, Angstzustände,
Konzentrationsschwierigkeiten, Unruhe, herabgesetzten Herzschlag
und erhöhten
Appetit und Gewichtszunahme gekennzeichnet sind.
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In diesem Zusammenhang umfasst der
Ausdruck "Behandlung" sowohl eine Behandlung,
Verhinderung, Vorbeugung und Erleichterung von Entzugssymptomen
und Abstinenz als auch eine Behandlung, die zu einer freiwilligen
verringerten Aufnahme der süchtig
machenden Substanz führt.
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In einem anderen Aspekt werden die
Verbindungen der Erfindung als diagnostische Mittel, z.B. zur Identifizierung
und Lokalisierung von nikotinischen Rezeptoren in verschiedenen
Geweben verwendet. Zu diesem Zweck sind die Stannatderivate der
Verbindungen besonders gut verwendbar.
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Neurobildgebung
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Die Diazacycloalkanderivate der Erfindung,
insbesondere diejenigen, die für
den nikotinischen Rezeptorsubtyp α3
selektiv sind, können
als diagnostische Hilfsmittel oder Kontrollmittel in verschiedenen
diagnostischen Verfahren und insbesondere für die in vivo-Rezeptor-Bildgebung
(Neurobildgebung) verwendbar sein.
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In einem anderen Aspekt der Erfindung
wird ein Verfahren für
die nicht-invasive Bestimmung der Verteilung einer Tracer-Verbindung
im Inneren eines ganzen, intakten, lebenden tierischen oder menschlichen Körpers unter
Verwendung einer physikalischen Nachweismethode bereit gestellt.
Gemäß diesem
Verfahren ist eine Tracer-Verbindung eine Verbindung der Erfindung
oder jede ihrer Enantiomeren oder jede Mischung davon oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz davon in markierter oder unmarkierter Form.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das physikalische Nachweisverfahren ausgewählt aus PET, SPECT, MRS, MRI,
CAT oder Kombinationen davon.
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Die markierte Verbindung der Erfindung
enthält
vorzugsweise wenigstens ein Radionuklid als Marker. Die Positronen
emittierenden Radionuklide sind alle Kandidaten für die Verwendung.
Im Zusammenhang dieser Erfindung wird das Radionuklid vorzugsweise
ausgewählt
aus 2H (Deuterium), 3H
(Tritium), 11C, 13C, 14C, 15O, 13N, 123I, 125I, 131I, 18F und 99mTc.
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Beispiele von im Handel erhältlichen
Markierungsmitteln, die bei der Herstellung von markierten Verbindungen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind [11C]O2, 18F und NaI mit
verschiedenen Isotopen von Iod.
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Insbesondere kann [11C]O2 in ein [11C]-Methylierungsmittel,
wie [11C]H3I oder
[11C]-Methyltriflat, umgewandelt werden.
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Die Tracer-Verbindung kann entsprechend
dem ausgewählten
Nachweisverfahren ausgewählt
werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
kann die markierte oder nicht markierte Verbindung der Erfindung
durch ein geeignetes spektroskopisches Verfahren, insbesondere UV-Spektroskopie
und/oder Fluoreszenzspektroskopie, nachgewiesen werden.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
können
die Verbindungen der Erfindung, die durch Einbau eines Isotops in
das Molekül
markiert sind, was insbesondere ein Isotop der natürlich vorkommenden Atome,
einschließlich 2H (Deuterium), 3H
(Tritium), 11C, 13C, 14C, 15O, 13N, 123I, 125I, 131I, 18F und 99mTc sein
kann, und der Isotopeneinbau kann durch herkömmliche Szintillationszähltechniken
gemessen werden.
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In einer dritten bevorzugten Ausführungsform
wird das physikalische Verfahren zum Nachweis der Tracer-Verbindung
der vorliegenden Erfindung aus der Positronenemissionstomografie
(PET) der Single Photon Imaging Computed Tomography (SPECT), der
magnetischen Resonanzspektroskopie (MRS), der magnetischen Resonanzbildgebung
(MRI) und der Computer-Röntgentomografie
(CAT) oder Kombinationen davon ausgewählt.
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Bevor das Verfahren der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
wird, wird eine diagnostisch wirksame Menge einer markierten oder
unmarkierten Verbindung der Erfindung an einen lebenden Körper, einschließlich des
Menschen, verabreicht.
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Die diagnostisch wirksame Menge der
vor der Durchführung
des in vivo-Verfahrens der vorliegenden Erfindung zu verabreichenden
markierten oder unmarkierten Verbindung der Erfindung liegt in einem
Bereich von 0,1 ng bis 100 mg pro kg Körpergewicht, vorzugsweise in
einem Bereich von 1 ng bis 10 mg pro kg Körpergewicht.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen
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In einem anderen Aspekt stellt die
Erfindung neue pharmazeutische Zusammensetzung gen bereit, die eine
therapeutisch wirksame Menge der chemischen Verbindung der Erfindung
enthalten.
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Obwohl eine chemische Verbindung
der Erfindung zur Verwendung in der Therapie in Form der Rohchemikalie
verabreicht werden kann, ist es bevorzugt, den aktiven Wirk stoff,
optional in Form eines physiologisch annehmbaren Salzes, in einer
pharmazeutischen Zusammensetzung zusammen mit einem oder mehreren
Adjuvanzien, Arzneimittelträgern,
Trägern,
Puffern, Verdünnungsmitteln
und/oder anderen üblichen
pharmazeutischen Hilfsstoffen anzubieten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen bereit, welche
die chemische Verbindung der Erfindung oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz oder Derivat davon zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch
annehmbaren Trägern
hierfür
und optional anderen therapeutischen und/oder prophylaktischen Bestandteilen
enthalten. Der bzw. die Träger
müssen "annehmbar" in dem Sinn sein,
dass sie mit den anderen Bestandteilen der Formulierung verträglich und
für ihren Empfänger nicht
schädlich
sind.
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Pharmazeutische Zusammensetzungen
der Erfindung können
solche sein, die für
orale, rektale, bronchiale, nasale, topische (einschließlich buccale
und sublinguale), transdermale, vaginale oder parenterale (einschließlich kutane,
subkutane, intramuskuläre,
intraperitoneale, intravenöse,
intraarterielle, intrazerebrale, intraokulare Injektion oder Infusion)
Verabreichung geeignet sind oder in einer geeigneten Form für die Verabreichung
durch Inhalation oder Insufflation vorliegen, einschließlich Pulvern
und Verabreichung als flüssiges Aerosol
oder durch Depotsysteme. Geeignete Beispiele von Depotsystemen umfassen
halbdurchlässige
Matrices von festen, hydrophoben Polymeren, welche die Verbindung
der Erfindung enthalten, wobei die Matrices in Form von geformten
Gegenständen,
z.B. Filmen oder Mikrokapseln, vorliegen können.
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Die chemische Verbindung der Erfindung,
zusammen mit einem herkömmlichen
Adjuvans, Träger oder
Verdünnungsmittel,
kann somit in Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen und Einheitsdosierungen
davon gebracht werden. Solche Formen umfassen Feststoffe, und insbesondere
Tabletten, gefüllte Kapseln,
Pulver und Pelletformen, und Flüssigkeiten,
insbesondere wässrige
oder nicht wässrige
Lösungen, Suspensionen,
Emulsionen, Elixiere und mit diesen gefüllte Kapseln, sämtliche
für die
orale Verwendung, Suppositorien für die rektale Verabreichung
und sterile, injizierbare Lösungen
für die
parenterale Verwendung. Solche pharmazeutischen Zusammensetzungen
und Einheitsdosierformen davon können
herkömmliche
Bestandteile in herkömmlichen
Anteilen, mit oder ohne zusätzliche
aktive Verbindungen oder Prinzipien, enthal ten, und solche Einheitsdosierformen
können
jede geeignete wirksame Menge des aktiven Bestandteils enthalten,
welche dem beabsichtigten anzuwendenden täglichen Dosierungsbereich entspricht.
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Die chemische Verbindung der vorliegenden
Erfindung kann in einer großen
Vielzahl von oralen und parenteralen Dosierformen verabreicht werden.
Es ist dem Fachmann klar, dass die folgenden Dosierformen als aktive
Komponente entweder eine chemische Verbindung der Erfindung oder
ein pharmazeutisch annehmbares Salz einer chemischen Verbindung
der Erfindung enthalten können.
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Zur Herstellung pharmazeutischer
Zusammensetzungen aus einer chemischen Verbindung der vorliegenden
Erfindung können
pharmazeutisch annehmbare Träger
entweder fest oder flüssig
sein. Präparationen in
fester Form umfassen Pulver, Tabletten, Pillen, Kapseln, Kachets,
Suppositorien und dispergierbare Körnchen. Ein fester Träger kann
eine oder mehrere Substanzen sein, die auch als Verdünnungsmittel,
Aromatisierungsmittel, Löslichmacher,
Gleitmittel, Suspendiermittel, Bindemittel, Konservierungsmittel,
Tablettensprengmittel oder als ein Einkapselungsmaterial wirken
können.
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In Pulvern ist der Träger ein
fein verteilter Feststoff, welcher in einer Mischung mit der fein
verteilten aktiven Komponente vorliegt.
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In Tabletten ist die aktive Komponente
mit dem Träger
vermischt, welcher die notwendige Bindungskapazität in geeigneten
Anteilen hat, und in die gewünschte
Form und Größe verpresst.
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Die Pulver und Tabletten enthalten
vorzugsweise fünf
oder zehn bis etwa siebzig Prozent der aktiven Verbindung. Geeignete
Träger
sind Magnesiumcarbonat, Magnesiumstearat, Talkum, Zucker, Lactose,
Pektin, Dextrin, Stärke,
Gelatine, Tragant, Methylcellulose, Natriumcarboxymethxlcellulose,
ein niedrig schmelzendes Wachs, Kakaobutter und Ähnliches. Der Ausdruck "Präparation" soll die Formulierung
der aktiven Verbindung mit Einkapselungsmaterial als Träger umfassen,
die eine Kapsel bereit stellt, in welcher die aktive Komponente,
mit oder ohne Träger,
von einem Träger
umgeben ist, der so in Verbindung mit ihr steht. In ähnlicher
Weise sind Kachets und Pastillen umfasst. Tablet ten, Pulver, Kapseln,
Pillen, Kachets und Pastillen können
als feste Formen verwendet werden, die für die orale Verabreichung geeignet
sind.
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Zur Herstellung von Suppositorien
wird ein niedrig schmelzendes Wachs, wie eine Mischung von Fettsäureglycerid
oder Kakaobutter, zuerst geschmolzen, und die aktive Komponente
wird darin, z.B. durch Rühren,
homogen dispergiert. Die geschmolzene, homogene Mischung wird dann
in Formen von geeigneter Größe gegossen,
abkühlen
und dadurch fest werden gelassen.
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Für
die vaginale Verabreichung geeignete Formulierungen können als
Pessare, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder Sprays vorliegen,
die zusätzlich
zu dem aktiven Bestandteil solche Träger enthalten, wie sie im Stand
der Technik als geeignet bekannt sind.
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Präparationen in flüssiger Form
umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen, z.B. Wasser oder Wasser-Propylenglycol-Lösungen.
Flüssige
Präparationen
zur parenteralen Injektion können
z.B. als Lösungen
in wässriger
Polyethylenglycol-Lösung
formuliert werden.
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Die chemische Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann somit für
die parenterale Verabreichung (z.B. durch Injektion, z.B. Bolus-Injektion
oder kontinuierliche Infusion) formuliert werden, und sie kann in
Einheitsdosisform in Ampullen, vorgefüllten Spritzen, kleinvolumigen
Infusionsbehältern
oder Mehrfachdosenbehältern
mit einem zugesetzten Konservierungsmittel vorliegen. Die Zusammensetzungen
können solche
Formen haben, wie Suspensionen, Lösungen oder Emulsionen in öligen oder
wässrigen
Vehikeln, und sie können
Formulierungsmittel enthalten, wie Suspendier-, Stabilisier- und/oder Dispergiermittel.
Alternativ kann der aktive Wirkstoff in Pulverform vorliegen, erhalten
durch aseptische Isolierung eines sterilen Feststoffs oder durch
Gefriertrocknung aus einer Lösung
zur Wiederherstellung mit einem geeigneten-Vehikel, z.B. sterilem,
Pyrogen-freiem Wasser, vor der Verwendung.
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Wässrige
Lösungen,
die für
die orale Verwendung geeignet sind, können durch Auflösen der
aktiven Komponente in Wasser und Zugabe von geeigneten Färbemitteln,
Aromastoffen, Stabilisier- und Verdünnungsmitteln, wie erwünscht, hergestellt
werden.
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Wässrige
Suspensionen, die für
die orale Verwendung geeignet sind, können durch Dispergieren der fein
verteilten aktiven Komponente in Wasser mit viskosem Material, wie
natürlichen
oder synthetischen Gummen, Harzen, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose
oder anderen bekannten Suspendiermitteln, hergestellt werden.
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Ebenfalls umfasst sind Präparationen
in fester Form, die kurz vor der Verwendung in Präparationen
in flüssiger
Form für
die orale Verabreichung umgewandelt werden sollen. Solche flüssigen Formen
umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Diese Präparationen können zusätzlich zu
der aktiven Komponente Färbemittel,
Aromastoffe, Stabilisatoren, Puffer, künstliche und natürliche Süßstoffe,
Dispergiermittel, Verdickungsmittel, Löslichmacher und Ähnliches
enthalten.
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Für
die topische Verabreichung auf die Epidermis kann die chemische
Verbindung gemäß der Erfindung
als Salben, Cremes oder Lotionen oder als ein transdermales Kissen
formuliert werden. Salben und Cremes können z. B. mit einer wässrigen
oder öligen
Grundlage unter Zugabe von geeigneten Verdickungs- und/oder Geliermitteln
formuliert werden. Lotionen können
mit einer wässrigen
oder öligen
Grundlage formuliert werden und enthalten im Allgemeinen eines oder
mehrere Emulgiermittel, Stabilisatoren, Dispergiermittel, Suspendiermittel,
Verdickungsmittel oder Färbemittel.
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Für
die topische Verabreichung im Mund geeignete Formulierungen umfassen
Pastillen, die ein aktives Mittel in einer aromatisierten Grundlage
enthalten, gewöhnlich
Sucrose und Akaziengummi oder Tragant; Pastillen, die den aktiven
Bestandteil in einer inerten Grundlage enthalten, wie Gelatine und
Glycerin oder Sucrose und Akaziengummi; und Mundspülungen,
die den aktiven Bestandteil in einem geeigneten flüssigen Träger enthalten.
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Lösungen
oder Suspensionen werden direkt in der Nasenhöhle durch herkömmliche
Maßnahmen
angewendet, z.B. mit einer Tropfeinrichtung, einer Pipette oder
einem Spray. Die Formulierungen können in Form von Einzeldosen
oder Mehrfachdosen vorliegen. Im letzteren Fall einer Tropfeinrichtung
oder einer Pipette kann dies durch den Patienten durch Verabreichen
eines geeigneten, vorbestimmten Volumens der Lösung oder Suspension erreicht
werden. Im Falle eines Sprays kann dies z.B. mittels einer Vernebelungs-Sprühdosierpumpe
erreicht werden.
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Eine Verabreichung an den Atmungstrakt
kann auch mittels einer Aerosol-Formulierung erreicht werden, in
welcher der aktive Bestandteil in einer mit Druck beaufschlagten
Packung mit einem geeigneten Treibmittel, wie Chlorfluorkohlenstoff
(CFC), z.B Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan oder Dichlortetrafluorethan,
Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas, vorgesehen ist. Das
Aerosol kann in geeigneter Weise auch ein oberflächenaktives Mittel, wie Lecithin,
enthalten. Die Dosis des Wirkstoffs kann geregelt werden, indem
ein Dosierventil vorgesehen ist.
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Alternativ können die aktiven Bestandteile
in der Form eines trockenen Pulvers, z.B. einer Pulvermischung der
Verbindung in einer geeigneten Pulvergrundlage, wie Lactose, Stärke, Stärkederivate,
wie Hydroxypropylmethylcellulose, und Polyvinylpyrrolidon (PVP),
vorgesehen sein. Der Pulverträger
bildet in geeigneter Weise ein Gel in der Nasenhöhle. Die Pulverzusammensetzung
kann in einer Einheitsdosisform vorliegen, z.B. in Kapseln oder
Hülsen
von z.B. Gelatine, oder Blister-Packungen, aus welchen das Pulver
mittels eines Inhalators verabreicht werden kann.
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In Zusammensetzungen, deren Verabreichung
an den Atmungstrakt beabsichtigt ist, einschließlich intranasaler Zusammensetzungen,
wird die Verbindung allgemein eine kleine Teilchengröße, z.B.
in der Größenordnung
von 5 Mikron oder weniger, haben. Eine solche Teilchengröße kann
durch im Stand der Technik bekannte Maßnahmen erhalten werden, z.B.
durch Mikronisieren.
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Wenn es erwünscht ist, können Formulierungen
verwendet werden, die so angepasst sind, dass sie eine verzögerte Freisetzung
des aktiven Wirkstoffs ergeben.
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Die pharmazeutischen Präparationen
sind vorzugsweise Einheitsdosierformen. In einer solchen Form ist
die Präparation
in Einheitsdosen unterteilt, die geeignete Mengen der aktiven Komponente
enthalten. Die Einheitsdosierform kann eine verpackte Präparation
sein, wobei die Verpackung getrennte Mengen der Präparation
enthält,
wie verpackte Tabletten, Kapseln und Pulver in Vialen oder Ampullen.
Die Einheitsdosierform kann auch selbst eine Kapsel, eine Tablette,
ein Kachet oder eine Pastille sein, oder sie kann eine geeignete Anzahl
von sämtlichen
von diesen in verpackter Form sein.
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Tabletten oder Kapseln für die orale
Verabreichung und Flüssigkeiten
für die
intravenöse
Verabreichung und die kontinuierliche Infusion sind bevorzugte Zusammensetzungen.
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Weitere Einzelheiten betreffend Techniken
für die
Formulierung und Verabreichung können
in der letzten Ausgabe von Remington's Pharmaceutical Sciences (Maack Publishing
Co., Easton, PA) gefunden werden.
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Eine therapeutisch wirksame Dosis
bezieht sich auf diejenige Menge des aktiven Bestandteils, welcher
die Symptome oder den Zustand verbessert. Die therapeutische Wirksamkeit
und die Toxizität,
d.h. ED50 und LD50,
können
nach pharmakologischen Standardverfahren in Zellkulturen oder Versuchstieren
bestimmt werden. Das Dosisverhältnis
zwischen der therapeutischen Wirkung und der toxischen Wirkung ist
der therapeutische Index und kann durch das Verhältnis LD50/ED50 ausgedrückt werden. Pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche hohe therapeutische Indices aufweisen,
sind bevorzugt.
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Die verabreichte Dosis muss natürlich sorgfältig sowohl
auf das Alter, das Gewicht und den Zustand des zu behandelnden Individuums
als auch auf den Verabreichungsweg, die Dosierungsform und die Therapie und
auf das erwünschte
Ergebnis eingestellt werden, und die exakte Dosierung sollte natürlich vom
Arzt bestimmt werden.
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Die exakte Dosierung hängt von
der Natur und der Schwere der zu behandelnden Krankheit und von dem
Verabreichungsweg ab und steht im Ermessen des Arztes und kann durch
Bemessung der Dosierung auf die besonderen Umstände dieser Erfindung variiert
werden, um die erwünschte
therapeutische Wirkung hervorzurufen. Derzeit wird jedoch davon
ausgegangen, dass pharmazeutische Zusammensetzungen, die 0,1 bis 500
mg des aktiven Bestandteils pro Einzeldosis, vorzugsweise 1 bis
100 mg, am bevorzugtesten 1 bis 10 mg, enthalten, für therapeutische
Behandlungen geeignet sind.
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Der aktive Bestandteil kann in einer
Dosis oder mehreren Dosen pro Tag verabreicht werden. Ein zufriedenstellendes
Ergebnis kann in bestimmten Fällen
mit einer Dosierung so niedrig wie 0,1 μg/kg i.v. und 1 μg/kg p.o.
erhalten werden. Als obere Grenze des Dosierungsbereichs werden
derzeit etwa 10 mg/kg i.v. und 100 mg/kg p.o. angesehen. Bevorzugte
Bereiche betragen 0,1 μg/kg
bis 10 mg/kg/Tag i.v. und 1 μg/kg
bis 100 mg/kg/Tag p.o.
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BEISPIELE
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Die Erfindung wird weiter durch die
folgenden Beispiele erläutert,
die in keiner Weise als den Bereich der beanspruchten Erfindung
beschränkend
angesehen werden dürfen.
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Sämtliche
Reaktionen, welche luftempfindliche Reagenzien oder Zwischenprodukte
beinhalten, wurden unter Stickstoff und in wasserfreien Lösungsmitteln
durchgeführt.
Magnesiumsulfat wird als Trocknungsmittel in den Aufarbeitungsschritten
verwendet, und Lösungsmittel
wurden unter vermindertem Druck abgezogen.
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Verfahren I
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4-[α,α'-Bis-(5-ethoxy-3-pyridyl-1-homopiperazinyl)]-dimethylbenzol-Fumarsäuresalz
(Verbindung 2I1)
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Zu einer Mischung von 1-(5-Ethoxy-3-pyridyl)-homopiperazin
(5,0 g, 22,6 mmol), Triethylamin (2,1 g, 20,6 mmol) und Ethanol
(50 ml) wurde α,α'-Dibrom-p-xylol (2,7
g, 10,3 mmol) bei Raumtemperatur zugesetzt. Die Mischung wurde über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Die Rohmischung wurde eingedampft und durch Chromatografie auf Silicagel
mit Dichlormethan, Methanol und konzentriertem Ammoniak (89 : 10
: 1) gereinigt und ergab die Titelverbindung als freie Base. Ausbeute
0,84 g, 15 %: Das entsprechende Salz wurde durch Addition einer
mit Fumarsäure
gesättigten
Mischung von Diethylether und Methanol (9 : 1) erhalten. Fp. 173,0 – 174,9°C.
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1.4-[α,α'-Bis-(6-chlor-3-pyridazinyl-1-homopiperazinyl)]-dimethylbenzol-Fumarsäuresalz
(Verbindung 2I2)
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Wurde gemäß dem Verfahren 1 hergestellt.
Fp. 201 – 202°C.
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O,O'-Bis-[5-(1-homopiperazinyl)-3-pyridyl]-ethylenglycol-Fumarsäuresalz
(Verbindung 213)
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Eine Mischung von O,O'-Bis-(5-chlor-3-pyridyl)-ethylenglycol
(3,0 g, 10,6 mmol), Homopiperazin (5,3 g, 52,8 mmol), Kalium-tert-butoxid
(5,9 g, 52,8 mmol) und 1,2-Dimethoxyethan (30 ml) wurde bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Wässriges
Natriumhydroxid (50 ml) wurde zugesetzt, und die Mischung wurde
dreimal mit Ethylacetat (30 ml) extrahiert. Die Rohmischung wurde
eingedampft und durch Chromatografie auf Silicagel mit Dichlormethan,
Methanol und konzentriertem Ammoniak (79 : 20 : 1) gereinigt und
ergab die Titelverbindung als freie Base. Ausbeute 0,57 g, 13 %.
Das entsprechende Salz wurde durch Addition einer mit Fumarsäure gesättigten
Mischung von Diethylether und Methanol (9 : 1) erhalten. Fp. 168 – 171 °C.
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O,O'-Bis-(5-chlor-3-pyridyl)-ethylenglycol
(Verbindung 2I4)
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(Reaktant zu O,O'-Bis-[5-(1-homopiperazinyl)-3-pyridyl]ethylenglycol)
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Eine Mischung von Ethylenglycol (138,4
g, 2,23 mol) und Natrium (12,3 g, 0,53 mol) wurde 4 Stunden bei
80°C gerührt. 3,5-Dichlorpyridin
(66,0 g, 0,45 mol) und Dimethylsulfoxid (300 ml) wurden 10 Stunden
bei 110°C
gerührt.
Die Mischung wurde Raumtemperatur erreichen gelassen. Wässriges
Natriumhydroxid (1 M, 600 ml) wurde zugesetzt, die Mischung wurde
gerührt
und filtriert. Die Titelverbindung wurde als kristallines Produkt
isoliert (8,7 g, 6,8 %). Fp. 136 – 138°C.
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Beispiel 2
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Biologische Aktivität
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Nikotinische Acetylcholin-Rezeptoren
im Gehirn sind pentamere Strukturen, die aus Untereinheiten zusammengesetzt
sind, die verschieden sind von denjenigen, die in Ske lettmuskeln
gefunden werden. Die Existenz von sieben α-Untereinheiten (α2 – α7, α9) und drei β-Untereinheiten
(β2 – β4) im Säugergehirn
ist beschrieben worden.
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Der vorherrschende Subtyp mit hoher
Affinität
für Nikotin
umfasst α4- und β2-Untereinheiten.
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Die Affinität von Verbindungen der Erfindung
für nikotinische
Acetylcholin-Rezeptoren ist in drei Versuchen betreffend die in
vitro-Hemmung der 3H-Epibatidin-Bindung,
der 3H-α-Bungarotoxin-Bindung
der 3H-Cytisin-Bindung, wie nachstehend
beschrieben, untersucht worden.
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In vitro-Hemmung der 3H-Cytisin-Bindung (Versuch I)
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Der vorherrschende Subtyp mit hoher
Affinität
für Nikotin
umfasst α4- und β2-Untereinheiten. Nikotinische Acetylcholin-Rezeptoren
des letzteren Typs können
selektiv mit dem Nikotin-Agonisten 3H-Cytisin
markiert werden.
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Gewebepräparation
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Die Präparationen werden bei 0 – 4°C durchgeführt, falls
nicht anders angegeben. Großhirnrinden
von männlichen
Wistar-Ratten (150 – 250
g) werden 20 Sekunden in 15 ml Tris, HCl (50 mM, pH 7,4) enthaltend 120
mM NaCl, 5 mM KCl, 1 mM MgCl2 und 2,5 mM
CaCl2, unter Verwendung eines Ultra-Turrax-Homogenisators
homogenisiert. Das Homogenat wird bei 27000 × g 10 Minuten zentrifugiert.
Der Überstand
wird verworfen, und das Pellet wird in frischem Puffer wieder suspendiert
und ein zweites Mal zentrifugiert. Das Endpellet wird in frischem
Puffer (35 ml pro g Ursprungsgewebe) wieder suspendiert und für Bindungsversuche
verwendet.
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Versuch
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Aliquote Teile von 500 μl Homogenat
werden zu 25 μl
Prüflösung und
25 μl 3H-Cytisin (1 nM, Endkonzentration) zugesetzt,
vermischt und 90 Minuten bei 2°C
inkubiert. Die nicht spezifische Bindung wird unter Verwendung von
(-)-Nikotin (100 μM,
Endkonzentration) bestimmt. Nach der Inkubation werden den Proben
5 ml eiskalter Puffer zuge setzt und direkt auf Whatman GF/C-Glasfaserfilter
unter Absaugen gegossen und sofort mit 2 × 5 ml eiskaltem Puffer gewaschen.
Die Menge an Radioaktivität
auf den Filtern wird durch herkömmliche
Flüssigkeitsszintillationszählung bestimmt.
Die spezifische Bindung ist die Gesamtbindung minus der nicht spezifischen
Bindung.
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In vitro-Hemmung der 3H-Epibatidin-Bindung (Versuch II)
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Epibatidin ist ein Alkaloid, das
zuerst aus der Haut des ecuadorianischen Frosches Epipedobates tricolor
isoliert wurde, und von dem festgestellt wurde, dass es eine sehr
hohe Affinität
zu neuronalen nikotinischen Rezeptoren hat, wo es als wirksamer
Agonist wirkt. 3H-Epibatidin bindet an zwei
Stellen im Rattenhirn, wobei beide pharmakologische Profile haben,
die mit neuronalen nikotinischen Rezeptoren übereinstimmen und eine ähnliche
regionale Verteilung im Gehirn haben [Hougling et al.; Mol. Pharmacol.
1995, 48, 280 – 287].
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Die hohe Affinität der Bindungsstelle für 3H-Epibatidin bindet höchstwahrscheinlich an den α4β2-Subtyp von
nikotinischen Rezeptoren. Die Identität der niedrigen Affinitätsstelle
ist noch unbekannt; sie kann ein zweiter nikotinischer Rezeptor
oder eine zweite Stelle in dem gleichen Rezeptor sein. Die Unfähigkeit
von α-Bungarotoxin
zur Konkurrenz um 3H-α-Epibatidin-Bindungssstellen
zeigt an, dass keine der gemessenen Stellen den α7-Subeinheiten
umfassenden nikotinischen Rezeptor wiedergibt.
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Gewebepräparation
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Die Präparationen werden bei 0 – 4°C durchgeführt, falls
nicht anders angegeben. Das Vorderhirn (÷ Kleinhirn) einer männlichen
Wistar-Ratte (150 – 250
g) wird 10 – 20
Sekunden in 20 ml Tris, HCl (50 mM, pH 7,4) unter Verwendung eines
Ultra-Turrax-Homogenisators homogenisiert. Die Gewebesuspension
wird bei 27000 × g
10 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wird verworfen, und das Pellet wird dreimal durch Zentrifugation
bei 27000 x g 10 Minuten in 20 ml frischem Puffer gewaschen, und
das Endpellet wird in frischem Puffer (400 ml pro g Ursprungsgewebe)
wieder suspendiert und für
Bindungsversuche verwendet.
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Versuch
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Aliquote Teile von 2,0 ml Homogenat
werden zu 0,100 ml Prüflösung und
0,100 ml 3H-α-Epibatidin (0,3 nM, Endkonzentration)
zugesetzt, vermischt und 60 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
Die nicht spezifische Bindung wird unter Verwendung von (-)-Nikotin
(30 μM,
Endkonzentration) bestimmt. Nach der Inkubation werden die Proben
direkt auf Whatman GF/C-Glasfaserfilter (vorgetränkt in 0,1 % PEI für wenigstens
20 min) unter Absaugen gegossen und sofort mit 2 × 5 ml eiskaltem
Puffer gewaschen. Die Menge an Radioaktivität auf den Filtern wird durch
herkömmliche
Flüssigkeitsszintillationszählung bestimmt.
Die spezifische Bindung ist die Gesamtbindung minus der nicht spezifischen
Bindung.
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In vitro-Hemmung der 3H-α-Epibatidin-Bindung
im Rattenhirn (Versuch III)
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α-Bungarotoxin
ist ein Peptid, das aus dem Tiergift der Elapidae-Schlange Bungarus
multicinctus [Mebs et al.; Biochem. Biophys. Res. Commun. 1971,
44 (3) 711] isoliert wurde und eine hohe Affinität für neuronale und neuromuskuläre, nikotinische
Rezeptoren hat, wo es als wirksamer Antagonist wirkt. 3H-α-Bungarotoxin
bindet an eine einzelne Stelle im Rattenhirn mit einem einzigartigen
Verteilungsmuster im Rattenhirn [Clarke et al.; J. Neurosci. 1985,
5, 1307 – 1315].
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3H-α-Bungarotoxin
nAChR, der von der α7-Untereinheit-Isoform gebildet wird und
im Hirn festgestellt wurde, und die α1-Isoform
der neuromuskulären
Verbindung [Changeaux; Fidia Res. Found. Neurosci. Found. Lect.
1990, 4, 21 – 168].
Funktionell hat das in Eizellen exprimierte α7-Homooligomer
eine Calciumdurchlässigkeit
größer als
neuromuskuläre
Rezeptoren und in einigen Fällen
größer als
NMDA-Kanäle
[Seguela et al.; J. Neurosci. 1993, 13, 596 – 604].
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Gewebepräparation
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Die Präparationen werden bei 0 – 4°C durchgeführt, falls
nicht anders angegeben. Vorderhirnrinden von männlichen Wistar-Ratten (150 – 250 g)
werden 10 Sekunden in 15 ml 20 mM Hepes-Puffer, enthaltend 118 mM
NaCl, 4,8 mM KCl, 1,2 mM MgSO4 und 2,5
mM CaCl2 (pH 7,5), unter Verwendung eines
Ultra-Turrax-Homogenisators homogenisiert. Die Gewebesuspension
wird 10 Minuten bei 27000 × g
zentrifugiert. Der Überstand
wird verworfen, und das Pellet wird zweimal durch Zentrifugation
bei 27000 × g
für 10
Minuten in 20 ml frischem Puffer gewaschen, und das Endpellet wird
in 0,01 % BSA (35 ml pro g Ursprungsgewebe) enthaltendem frischem
Puffer wieder suspendiert und für
Bindungsversuche verwendet.
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Versuch
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Aliquote Teile von 500 μl Homogenat
werden zu 25 μl
Prüflösung und
25 μl 3H-α-Bungarotoxin
(2 nM, Endkonzentration) zugesetzt, vermischt und 2 h bei 37°C inkubiert.
Die nicht spezifische Bindung wird unter Verwendung von (-)-Nikotin
(1 mM, Endkonzentration) bestimmt. Nach der Inkubation werden die
Proben mit 5 ml eiskaltem Hepes-Puffer, enthaltend 0,05 % PEI, versetzt
und direkt auf Whatman GF/C-Glasfaserfilter (vorgetränkt in 0,1
% PEI für
wenigstens 6 h) unter Absaugen gegossen und sofort mit 2 × 5 ml eiskaltem
Puffer gewaschen. Die Menge an Radioaktivität auf den Filtern wird durch
herkömmliche
Flüssigkeitsszintillationszählung bestimmt.
Die spezifische Bindung ist die Gesamtbindung minus der nicht spezifischen
Bindung.