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Verfahren zur Darstellung von indigoiden Farbstoffen Es wurde gefunden,
daß man durch Kondensation von im Kern arylsubstituierten Isatin-a-verbindungen
oder deren -Substitutionsprodukten mit Oxythionaphthenen der Benzolreihe Küpenfarbstoffe
von guten Echtheitseigenschaften erhält. Die Farbstoffe besitzen im allgemeinen
violettblaue bis blaue Farbtöne. Sie eignen sich zur Herstellung von Leukoschwefelsäureestern,
die eine besondere Affinität zur Baumwollfaser besitzen.
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Man kann die Farbstoffe auch herstellen durch Kondensation von im
Kern arylsubstituierten Indoxylen mit Oxythionaphth.ena-verbindungen.
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Beispiele i. 25,8 Gewichtsteile 5-Chlor-7-phenylisatin werden in 275
Gewichtsteilen Chlorbenzol mit 23 Gewichtsteilen Phosphorpentachlo-rid in das a-Chlorid
übergeführt. Die Lösung des 5-Chlor-7-phenylisatin-a-chlorids wird bei 75° mit einer
Lösung von 25 Gewichtsteilen 5-Brom-7-methyl-3-oxythionaphthen in 33o Gewichtsteilen
Chlorbenzol vereinigt. Die Farbstoffausscheidung beginnt sofort. Man rührt noch
ro Minuten bei 75 bis 8o°. Nach dem Erkalten wird der Farbstoff abgesaugt und mit
heißem Alkohol nachgewaschen.
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Der Farbstoff bildet ein violettblaues Kristallpulver, das sich in
konzentrierter Schwefelsäure mit blauer Farbe löst und die Faser in marineblauen
Tönen färbt.
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2. Zu einer 7o° warmen Lösung von 3o Gewichtsteilen 5 # 7-Dichlor-q.-methyl-3-oxythionaphthen
in 33o Gewichtsteilen Chlorbenzol 'läßt man eine 70° warme Lösung von 5-Brom-7-phenylisatin-a-chlorid
(hergestellt aus 3o,2Gewichtsteilen 5-Brom-7-phenylisatin finit 23 Gewichtsteilen
Phosphorpentachlorid in 33o Gewichtsteilen Chlorbenzol) unter gutem Rühren schnell
hinzufließen. Man rührt io Minuten bei 8o bis 85°. Nach dem Erkalten wird der ausgeschiedene
Farbstoff abgesaugt- und das Chlorbenzol durch Auswaschen. mit Alkoholentfernt.
Der Farbstoff löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit blauer Farbe und färbt
die Faser in blauen vorzüglich chlorechten Tönen.
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3. Ersetzt man in Beispiel i das 5-Brom-7-methyl-3-oxythionaphthen
durch eine Lösung von 3o Gewichtsteilen 5 # 6 # 7-Trichlor-3-oxythionaphthen in
33o Gewichtsteilen Chlorbenzol, so erhält man einen Farbstoff, der auf Baumwolle
in blauen Tönen aufzieht.
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q.. Verwendet man nach den Angaben des Beispiels i an Stelle von 5-Brom-7-methyl-3-oxythionaphthen
26 Gewichtsteile q. # 7-Dimethyl-5-chlor-3-oxythionaphthen, gelöst in 275 Gewichtsteilen
Chlorbenzol, so erhält man einen Farbstoff, der in besonders klaren blauen Tönen
färbt.
5. 22,3 Gewichtsteile 7-Phenylisatin werden i1 C275 275 Gewichtsteilen
Chlorbenzol mit 23 Gewichtsteilen Phosphorpentachlorid in das Chlorid verwandelt.
Bei-75' wird eine 7o bis 8o° warme Lösung von 25 Gewichtsteilen 5-Brom-7-methyl-3-oxythionaphthen
in Chlorbenzol zugesetzt. Die Farbstoffausscheidung beginnt sofort. Zur Vollendung
der Kondensation erwärmt man noch einige Minuten auf etwa 85' und läßt dann
erkalten. Der Farbstoff wird abgesaugt und mit heißem Alkohol nachgewaschen. Fr
löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit blauer Farbe und färbt die Faser in
rotstichigblauen Tönen.
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6. Zu einer 75' warmen Lösung von 5-Phenylisatin-a-chlorid,
bereitet aus 2a,3 Gewichtsteilen 5-Phenylisatin in 33o Gewichtsteilen Chlorbenzol
mit 23 Gewichtsteilen Phosphorpentachlorid, läßt mari eine 70° warme Lösung von
24 Gewichtsteilen 5 # 7-Dichlor-3-oxythionaphthen in 275 Gewichtsteilen Chlorbenzol
schnell hinzufließen. Die Temperatur steigt auf 8o bis 85°. Der Farbstoff scheidet
sich sofort aus. Nach dem Erkalten saugt man ab und wäscht mit heißem Alkohol nach:
Der Farbstoff bildet ein blaues, kristallines Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit blauer Farbe löst und auf die Faser in gedeckten rötlichblauen
Tönen aufzieht.
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7. Verwendet man in Beispiel 6 an Stelle einer Lösung von 5-Phenylisatinchlorid
eine Lösung von 5-Phenyl-7-methylisatin-a-chlorid, bereitet aus 23,7 Gewichtsteilen
5-Phenyl-7-methy lisatin in 275 Gewichtsteilen Chlorbenzol mit 23 Gewichtsteilen
Phosphorpentachlorid, so erhält man ebenfalls einen blauen Farbstoff, der die Faser
in gedeckten blauen Tönen färbt.
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B. 5-Phenylisatin-a-arylid wird mit Wasser angeschlämmt und bei 6o
bis 65' schwach sodalkalisch kondensiert mit einer wässerigen Lösung von
oxythionaphthencarbonsaurem Natrium, so daß zum Schluß ein geringer Überschuß des
letzteren verbleibt. Der abgeschiedene Farbstoff wird gewaschen und getrocknet.
Der Farbstoff ist in trockenem Zustande ein schwarzes Pulver, das sich in Schwefelsäure
mit blaugrüner Farbe löst. Aus der gelben Hydrosulfitküpe werden Baumwolle und Wolle
in echten grauen Tönen angefärbt. Der Farbstoff zeigt auch gute Affinität zu Acetatseide.
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Durch Nachbromieren des Farbstoffes in Schwefelsäure bis zur Aufnahme
von i Atom Brom wird ein Produkt erhalten, das Textilfasern blaugrau anfärbt. Durch
Nachbromieren in Schwefelsäure bis zur Aufnahme von 2 Atomen Brom erhält man einen
Farbstoff, der Textilfasern blau anfärbt.
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9. 7-Phenylisatin-a-arylid wird wie in Beispiel 8 mit oxythionaphthencarbonsaurem
:'Natrium kondensiert. Der trockene Farbstoff stellt ein violettes Pulver dar, das
sich in Schwefelsäure mit blauer Farbe löst und aus gelber Hydrosulfitküpe Baumwolle
und Wolle in .echten rotstichigblauen Tönen anfärbt.
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Durch Nachbromieren in Schwefelsäure bis zur Aufnahme von i bzw. 2
Atomen Brom werden Farbstoffe erhalten, die blaue Färbungen liefern, die in dem
Maße weniger rotstichig sind, als die Farbstoffe Brom enthalten.