DE47229C

DE47229C - Presse, bestehend aus dem Kniehebelmechanismus des Patentes 38701 in Verbindung mit einer Pumpe

Info

Publication number: DE47229C
Application number: DENDAT47229D
Authority: DE
Original assignee: W. LORENZ in Karlsruhe i. B
Anticipated expiration: 1908-09-09

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE §8: Pressen.

einer Pumpe.

Zusatz zum Patent No. 38701 vom 8. April 1886.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. September 1888 ab. Längste Dauer: 7. April 1901.

Durch, die vorliegende Einrichtung wird bezweckt, in einer hydraulischen Presse während eines Hubes eine Steigerung und am Ende desselben ein Maximum des Druckes zu erhalten. Zur Erreichung dieser Zwecke wird der Kolben oder Plunger der Pumpe durch ein Kniehebelsystem vorgedrückt,· bei welchem die Kniehebel mit der Pleuelstange, wie in der Patentschrift No. 38701, durch getrennte Gelenke verbunden sind und unter die Mittellinie der Pumpe durchgedrückt werden. Die Pleuelstange wird in üblicher Weise von einer Kurbel aus mittelst Vorgelege betrieben. Das Anziehen der Kniehebel zum Rückgang des Kolbens oder Plungers wird zum Ansaugen der Prefsflüssigkeit benutzt.

In Fig. ι der Zeichnung ist ein Beispiel einer solchen Kniehebelpumpe mit horizontal angeordneter Pumpe dargestellt. A ist der Pumpenstiefel, B die Pleuelstange mit den beiden Gelenkzapfen b b¹, C der gegen einen festen Gelenkzapfen c gestützte, um diesen schwingende Hebelarm, C¹ der den Kreuzkopf α und Plunger α¹ vor- und zurückbewegende Hebelarm.

Kurbel, Pleuelstange und Kniehebel sind in höchster oder angezogener Stellung dargestellt, der Plunger hat die Prefsflüssigkeit in den Pumpenstiefel gesaugt. Bei der Drehung der Kurbel in der Richtung des Pfeiles werden die Kniehebel niedergedrückt und dieselben pressen die Flüssigkeit mit zunehmendem Druck zur Arbeitsstelle. Kurz vor dem Durchgange durch die Mittellinie der Pumpe, sowie in tiefster Kurbelstellung findet ein relativ gröfster Werth des Druckes statt, welcher in letzterer Stellung bei der Umkehrung der Bewegung der Kniehebel mit einem kurzen Ruhepunkt verbunden ist. Beim Durchgange der Kniehebel auf ihrem Rückwege durch die Mittellinie wird der gröfste Druck erreicht.

Die Periode des Druckes, also der Vorwärtsoder Arbeitsbewegung des Kolbens oder Plungers, nimmt demnach für eine Umdrehung einer Kurbel eine etwas längere Zeitdauer ein, als die der Rückbewegung oder des Ansaugens desselben.

In Fig. 2 ist die Bewegung der Kniehebel in einfachen Linien zur Anschauung gebracht; Fig. 3 zeigt das sich hieraus ergebende Druckdiagramm.

Die Punkte ο oder 12 entsprechen dem Beginn des Kolbenhubes, die Punkte 5 und 6 den vorerwähnten relativ gröfsten Drucken, die Punkte 7 dem absolut gröfsten Druck.

Bei vorgeschriebener Anordnung ist. der Mittelpunkt des Kurbelkreises senkrecht über der Mitte der Verbindungslinie der beiden Kniehebelgelenke in deren höchster Stellung, in welcher sie parallel dem Pumpenmittel steht, angeordnet. Man kann den Mittelpunkt des Kurbelkreises auch in gewissen Grenzen beliebig verschieben, z. B. so weit nach rechts,

Claims

dafs derselbe sich annähernd senkrecht über der Mitte der Verbindungslinie der beiden Kniehebel in deren der Mittellinie der Pumpe am nächsten kommenden Stellung befindet. In diesem Falle ändert sich die Bewegung der Kniehebel, wie in Fig. 4, und die Druckcurve des Diagramms, wie in Fig. 5 dargestellt ist. Es entstehen zwei gleich grofse Druckmaxima mit einer dazwischen bei den Punkten 6 liegenden geringeren Druckwirkung.

Die Pumpe kann auch vertical oder geneigt angeordnet sein. Dieselbe findet zweckmäfsige Anwendung beim Pressen, Prägen oder Comprimiren von Metallen oder Pulver oder anderem Material, beim Auspressen von Flüssigkeiten, überhaupt beim Pressen von Gegenständen, Materialien oder Massen, bei welchen die Prefsarbeit durch einen allmälig wachsenden Druck mit einfachem oder doppeltem gröfsten Enddruck vollzogen werden mufs.

Patεντ-ANspRuch:

An Stelle der unter Patent No. 38701 geschützten Presse mit einem durch zwei Drehstellen für zwei Kniehebel versehenen Zwischenstück mit Lenkstange eine Presse, bestehend aus solchem Kniehebelmechanismus in Verbindung mit dem Kolben oder Plunger einer hydraulischen Presse, zu dem Zwecke, bei jeder Umdrehung der Antriebswelle eine Prefsarbeit mit wachsendem Druck und einfachem oder doppeltem gröfsten Enddruck zu erhalten.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.