DE4425478A1 - Kammerrakel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kammerrakel zur Einfärbung eines
Vertiefungen zur Farbaufnahme aufweisenden Zylinders gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Bei dem Zylinder kann es sich z. B.
um einen Tiefdruckformzylinder oder eine Rasterwalze eines
Kurzfarbwerkes handeln.
Bei Kammerrakeln unterliegen die Rakeln, die den einzufärbenden
Zylinder abrakeln, Verschleiß. Um die Einsatzdauer einer Kammerrakel
zu erhöhen, müssen deshalb die Rakeln nachgestellt werden.
Diesbezüglich zeigt die DE 42 13 660 A1 eine Kammerrakel, bei der
die Arbeits- und die Schließrakel verschiebbar in jeweils einem
Schlitz von Halterungen stecken und mittels Federn gegen die
Mantelfläche des einzufärbenden Zylinders gedrückt werden.
Entsprechend dem Verschleiß schieben die Federn die Rakeln nach. Bei
dieser Vorrichtung ist nachteilig, daß aufgrund der Anpreß- und
Reibungskräfte zwischen Rakelspitze und Zylinderoberfläche auch
Kräfte entstehen, die senkrecht zur Verschiebungsrichtung der Rakel
wirken. Dadurch entstehen Reibungskräfte im die Rakel aufnehmenden
Schlitz, die ein sicheres Nachstellen der Rakel nicht mehr
gewährleisten. Ferner gelangt Farbe in den Schlitz des Rakelhalters
und damit auf die großen Kontaktflächen zwischen Rakel und
Rakelhalter. Diese Flächen werden durch die Konsistenz der Farbe
sowie ihr Antrocknen und Verharzen verklebt. Dadurch wachsen die
Reibungskräfte zusätzlich unkontrolliert an. Somit wird die
Anpreßkraft der Rakel, die für eine qualitativ hochwertige
Abrakelung konstant und definiert sein muß, negativ beeinflußt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kammerrakel zu
schaffen, deren Vorrichtung zum selbsttätigen Ausgleich des
Rakelmesserverschleißes die Konstanz der Rakelanpreßkraft nicht
nachteilig beeinflußt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen
Kammerrakel durch die Anwendung der Merkmale des Kennzeichens dem
Anspruchs 1 gelöst. Die Rakel führt zu ihrer Nachstellung keine
Relativbewegungen bezüglich ihrer Halterung aus, so daß keine daher
rührenden Reibungskräfte auftreten. Weiterhin ist bei der
Rakelverschleiß ausgleichenden Schwenkbewegung der Halterung ein
Reibmoment in deren Lagerung sehr gering, da die Lagerung gut vor
Farbe geschützt werden kann und der Reibungsradius der Lagerbolzen
der Halterung sehr klein ist. Der Einfluß auf die Rakelanpreßkraft
ist also sehr gering.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 Eine Kammerrakel im Querschnitt,
Fig. 2 eine weitere Variante einer Kammerrakel.
In Fig. 1 ist an einen einzufärbenden und hierzu Vertiefungen zur
Farbaufnahme aufweisenden Zylinder 1 eine Kammerrakel 2 angestellt.
Bei dem Zylinder 1 kann es sich beispielsweise um eine Rasterwalze
handeln. Die Farbkammer 3 wird vom Kammerrakelkörper 4, einer
Arbeitsrakel 5, einer Leiste 6, die zum Zylinder 1 beabstandet ist,
und seitlich durch Seitenteile 7 begrenzt. Die Arbeitsrakel 5 ist an
einer Halterung 8 befestigt. Die Seitenteile 7 liegen dichtend an
den Stirnseiten der Arbeitsrakel 5 und am Zylinder 1 an. Die
Halterung 8 ist mittels Lagerbolzen 9 schwenkbar am
Kammerrakelkörper 4 gelagert. An der Lagerung 8 greift ein
Kraftelement an, daß diese in Richtung Zylinder 1 drückt, wobei die
Arbeitsrakel 5 an den Zylinder 1 angedrückt wird. In Fig. 1 kommt
als Kraftelement eine Druckfeder 10 zur Anwendung. Die Anlagekraft
der Rakel 5 am Zylinder 1 ist mittels der in den Kammerrakelkörper 4
eingeschraubte Stellspindel 11 verstellbar, wobei bei deren
Betätigung der Auflageteller 12 verstellt und dabei die Druckfeder
10 mehr oder weniger gespannt wird.
Die Vorrichtung gleicht den Verschleiß der Arbeitsrakel 5
selbständig aus, indem entsprechend deren Abnützung die Druckfeder
10 die Halterung 8 mitsamt der Arbeitsrakel 5 weiter gegen den
Zylinder 1 schwenkt. Bei dieser Schwenkbewegung treten zwischen der
Kante 13 des Kammerrakelkörpers 4 und der Halterung 8 keine
Reibungskräfte auf, die die wirkende Rakelanstellkraft verändern
würden, da zwischen beiden Teilen ein Spalt vorgesehen ist. Die
Größe des Spaltes beträgt etwa 0,1 bis 1,0 mm. Ein solch kleiner
Spalt braucht nicht abgedichtet zu werden. Die austretende Farbe
wird von dem unter der Kammerrakel angeordneten, nicht dargestellten
Farbkasten aufgefangen. Eingetrocknete Farbe kann hier keine
größeren Reibkräfte entwickeln, da der Spalt durch die spitze Kante
13 des Kammerrakelkörpers 4 nur sehr schmal ist. Weitere Farbe, die
am Spalt 14 zwischen der Leiste 6 und dem Zylinder 1 austritt, wird
ebenfalls vom Farbkasten aufgefangen. Unter Benutzung der Erfindung
kann statt der Leiste 6 auch eine den Zylinder 1 abrakelnde
Schließrakel zur Anwendung kommen.
Die Erfindung ist auch bei Schließrakeln anwendbar, wie das
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 zeigt. Auch können zur kraftmäßigen
Beaufschlagung der die Rakel tragenden Halterung andere
Kraftelemente zum Einsatz kommen. Gemäß Fig. 2 ist eine Kammerrakel
14 an einen Zylinder 15, beispielsweise einer Rasterwalze eines
Kurzfarbwerkes, angestellt. Am Kammerrakelkörper 16 sind mittels
Lagerbolzen 17, 18 die Halterungen 19, 20 schwenkbar gelagert.
Jeweils in einen Schlitz eingesteckt beherbergt die Halterung 19 die
Arbeitsrakel 21 und die Halterung 20 die Schließrakel 22. An der
Halterung 19 greift gelenkig ein sich ebenfalls gelenkig am
Kammerrakelkörper 16 abstützender Arbeitszylinder 23 an. Mit der
Halterung 20 ist gelenkig ein Elektromagnet 24 als Kraftelement
verbunden. Praktisch wird man zur Betätigung der Halterungen einer
Kammerrakel das gleiche Kraftelement verwenden. Hier sollen
beispielhaft verschiedene mögliche Kraftelemente gezeigt werden.
Während zwischen Kammerrakelkörper 16 und Halterung 19 wie im
vorherigen Beispiel ein Spalt vorgesehen ist, ist zwischen der
Halterung 20 und dem Kammerrakelkörper 16 die Abdichtung mittels
einer Dichtung 25 gezeigt, die in den Kammerrakelkörper 16
eingelassen ist. Stirnseitig ist die Farbkammer 29 der Kammerrakel
14 mittels der beiden Seitenteile 26 abgedichtet.
Der Arbeitszylinder 23 wird mit einem flüssigen oder gasförmigen
Druckmedium gespeist und beaufschlagt die Halterung 19 mit einer
Kraft. Der Druck des Arbeitsmediums ist mittels des Druckreglers 27
einstellbar, womit letztlich die Kraft, mit der die Arbeitsrakel 21
gegen den Zylinder 15 gedrückt und bei Verschleiß nachgeführt wird,
einstellbar ist. Die Halterung 20 wird vom Hubmagnet 24 mit einer
Druckkraft beaufschlagt, die Kraft ist durch Änderung der
Speisespannung des Hubmagneten 24 mittels des Spannungsreglers 28
variierbar. Unter Wirkung dieser Kraft wird die Schließrakel 22
an den Zylinder 15 angestellt und bei Verschleiß durch selbsttätiges
weiteres Anschwenken der Halterung 20 nachgestellt.
Vorteilhaft wird, wie in Fig. 1 gezeigt, der Drehpunkt der die Rakel
tragenden Halterung so gewählt, daß der Farbdruck in der Farbkammer
kein Moment auf die Halterung ausübt und somit keinen Einfluß auf
die Anstellkraft der Rakel hat (Senkrechte auf die vom Farbdruck
beaufschlagte Fläche verläuft durch Schwenkachse der Halterung).
Außerdem ist die Lage des Drehpunktes der Halterung 8 so gewählt,
daß sich der Anstellwinkel der Arbeitsrakel 5 zum Zylinder 1 im
Verlaufe der Verschleißnachstellung wenig ändert. Bei der
Schließrakel ist die Erfüllung dieser Bedingungen genauso
vorteilhaft. D dort aber an die Abrakelung keine so großen
Anforderungen gestellt werden, kann man den Drehpunkt auch der
Einfachheit halber und wie in Fig. 2 beispielhaft dargestellt,
anderweitig anordnen. Auch ist die Erfindung bei positiv
angestellten Rakeln anwendbar.
Claims (12)
1. Kammerrakel zur Einfärbung eines Vertiefungen zur Farbaufnahme
aufweisenden Zylinders, wobei die Rakel entsprechend dem
Verschleiß nachgeführt und hierzu mit einer Kraft gegen den
Zylinder gedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakel
(5, 21, 22) an einer Halterung (8, 19, 20) angeordnet ist, die
schwenkbar am Kammerrakelkörper (4, 16) gelagert ist und von
einem die Rakel (5, 21, 22) gegen den Zylinder (1, 15)
drückenden Kraftelement (10, 23, 24) beaufschlagt wird.
2. Kammerrakel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rakel (5, 21, 22) fest an der Halterung (8, 19, 20) angeordnet
ist.
3. Kammerrakel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rakel (5, 21, 22) in einen Schlitz der Halterung (8, 19, 20)
eingesteckt ist.
4. Kammerrakel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rakel als Arbeitsrakel (5) ausgeführt
ist.
5. Kammerrakel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Farbkammer (3, 29) in Drehrichtung des Zylinders (1, 15) vor
der Arbeitsrakel (5, 21) von einer zum Zylinder (1, 15)
beabstandeten Leiste (6) abgeschlossen wird.
6. Kammerrakel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rakel als Schließrakel (22) ausgeführt
ist.
7. Kammerrakel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halterung (8, 19, 29) spaltbehaftet die
Farbkammer (3, 29) zum Kammerrakelkörper (4, 16) hin
abschließt.
8. Kammerrakel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Farbkammer (3, 29) zur Halterung (8,
19, 20) hin mit einer Dichtung (25) abgedichtet ist.
9. Kammerrakel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halterung (8, 19, 20) von einer Feder
(10) beaufschlagt wird.
10. Kammerrakel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halterung (8, 19, 20) von einem
Arbeitszylinder (23) beaufschlagt wird.
11. Kammerrakel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halterung (8, 19, 20) von einem
Hubmagneten (24) beaufschlagt wird.
12. Kammerrakel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kraft des Kraftelements (10, 23, 24)
einstellbar ist.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |