DE4423444A1 - Verfahren zur Herstellung von farbigen nativen oder synthetischen Substraten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von farbigen nativen oder synthetischen SubstratenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von farbigen
nativen oder synthetischen Substraten mit auf dem Substrat erzeugten kovalent
gebundenen Azofarbstoffen.
Azogruppenhaltige Reaktivfarbstoffe können durch Umsetzung reaktiver enolischer
Kupplungskomponenten mit Diazoniumverbindungen hergestellt werden. Zur
späteren Ausbildung kovalenter Bindungen mit dem zu färbenden Material, dem
anschließenden Druck- oder Färbeprozeß, enthält die Diazonium- oder die
Kupplungskomponente einen oder mehrere, gleichartige oder verschiedene Reak
tiv-Molekülbausteine, die meist Reaktivgruppen genannt werden. In zahlreichen
Fällen werden z. B. aus herstellungstechnischen Gründen, die Reaktivgruppen auch
erst nach dem Kupplungsschritt in die "Farbbase" synthetisch eingefügt. Nach
abgeschlossener Synthese werden diese Reaktivfarbstoffe unter praxisüblichen
färberischen Bedingungen mit dem zu färbenden Material im Druck oder in
verschiedenartigen Färbeverfahren mit dem Substrat zur Reaktion gebracht.
Bei der Applikation handelsüblicher Reaktivfarbstoffe ist die chemische Reaktion,
die zur Ausbildung der kovalenten Farbstoff-Faserbindung führt, nicht vollständig.
Dies führt zu farbigen Nebenprodukten, den Farbstoffhydrolysaten.
Dies verursacht farbige Restflotten, die das zu färbende Substrat farbig an
schmutzen, so daß aufwendige Nachwäschen nach dem Färbe- oder Druckvorgang
erforderlich sind. Ähnlich wie der noch reaktionsfähige Farbstoff besitzt das
Hydrolysat eine charakteristische Substantivität, die zu intensiver Farbstoff-Faser-
Wechselwirkung führt und damit die nach dem Färbevorgang notwendige Aus
waschbarkeit des Farbstoffs deutlich erschwert.
Dadurch sind besonders bei farbstarken Färbungen zahlreiche Spülbäder bei er
höhter Temperatur notwendig, was den Gesamtprozeß stark verlängert. Außerdem
besitzen sie häufig eine starke Eigenfarbe.
Bei sulfogruppenfreien Naphthol-Entwicklungsfarbstoffen wird eine wasserunlös
liche Naphthol-Verbindung in Form ihres wasserlöslichen Naphtholats auf das zu
druckende oder zu färbende Material appliziert und anschließend das so impräg
nierte Material mit sulfogruppenfreien Diazoniumsalzen zum wasserunlöslichen,
pigmentartigen Farbstoff umgesetzt. Nachteilig bei diesem Verfahren ist die
Bildung erheblicher Mengen nicht-pigmentierter Farbstoffe, sog. Farblacke, die auf
der Faser und in den Färbeflotten entstehen können. Sie besitzen wegen ungenü
genden pigmentartigen Charakters eine geringfügige Auswaschbarkeit und somit
schlechte Naßreibechtheiten. Sie müssen somit nach der Kupplung aufwendig aus
gespült werden müssen. Dies verlängert die Gesamtfärbezeit wesentlich.
Aus DE-A-22 31 245 (= US-A 4 065 254) ist ein Verfahren zum Färben und Be
drucken mit Entwicklungsfarbstoffen (= Developing Dyestuffs) bekannt, bei dem
man Diazokomponenten und heterocyclische Kupplungskomponenten in beliebiger
Reihenfolge nacheinander oder gleichzeitig auf das zu färbende oder das zu be
druckende Material bringt und miteinander kuppelt. Falls eine chemische Fixierung
auf dem Substrat erwünscht ist, kann die Kupplungskomponente eine faserreaktive
Gruppe enthalten. Im Falle einer Ausziehfärbung wird zunächst mit der Kupp
lungskomponente grundiert, evtl. eine Zwischenfixierung in einem Kochsalzbad
durchgeführt oder durch Spülen in Kochsalzlösung durchgeführt. In keinem der
Beispiele wird überschüssige Kupplungskomponente vor Umsetzung mit der Diazo
komponente durch Spülen entfernt. Aus DE-A 26 03 445 und GB-A 1 568 172 ist
bekannt, Textilmaterial mit wasserlöslichen Kupplungskomponenten, die eine im
alkalischen Medium faserreaktive Gruppe enthalten, aus wäßrigen alkalischen Flot
ten zu klotzen, fixieren und dann durch eine Behandlung mit einer Diazokom
ponenten und Säure die Farbstoffbildung herbeizuführen. Es erfolgt wiederum kein
Hinweis darauf, überschüssige Kupplungskomponente vor der Reaktion mit der
Diazokomponente durch Spülen zu entfernen. DE-A 26 03 446 (= GB-A
1 576 061) betrifft ein Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Fasermateria
lien, wobei man die Fasermaterialien mit der Kupplungskomponente unter Lösung
eines diazotierbaren Amins und Natriumnitrit behandelt oder zuerst mit einer
Kupplungskomponente in üblicher Weise grundiert, gegebenenfalls zwischenspült
und danach ein diazotierbares Amin in Gegenwart von Nitrit einwirken läßt, oder
indem man ein diazotierbares faserreaktives Amin einem Zwischenspülbad zusetzt.
Gemäß Beispielen 21 und 22 wird Baumwolltrikot mit einer Kupplungskompo
nente grundiert, anschließend erfolgt eine Zwischenspülung und danach werden
dem gleichen Bad Natriumnitrit und ein diazotierbares Amin zugesetzt unter
Diazotierung und Kupplung. Die Kupplungskomponente hat offensichtlich keine
faserreaktive Gruppe. Die DE-A 27 12 088 betrifft eine weitere Ausgestaltung der
DE-A 26 03 446, welche darin besteht, als Kupplungskomponenten solche
einzusetzen, die ebenfalls mindestens eine faserreaktive Gruppe besitzen. Die DE-
A 27 12 106 betrifft eine weitere Ausgestaltung der DE-A 26 03 445, wonach
man bei der Färbung von Mischgeweben aus Polyester- und Cellulosefasern die
faserreaktive Kupplungskomponente durch Hitzebehandlung oder Verweilen
fixiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Färbeverfahren auf
Basis von Reaktivfarbstoffen zur Verfügung zu stellen, welches aber verbesserte
anwendungstechnische und ökologische Eigenschaften aufweist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von farbigen nativen oder
synthetischen Substraten mit auf dem Substrat erzeugten kovalent gebundenen
Azofarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Verfahren das Hydrolysat
des Farbstoffes in Mengen von maximal 1 Gew.-%, bezogen auf den Farbstoff,
anfällt.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden bei dem Verfahren folgende
Schritte vorgenommen:
- a) Zusammengeben des Substrats wenigstens mit einer als Kupplungskompo nente für Azofarbstoffe geeigneten Verbindung, die zusätzlich einen reaktiven Rest aufweist, der mit dem Substrat eine chemische Bindung eingehen kann
- b) Fixierung der Kupplungskomponente auf dem Substrat durch Ausbildung einer chemischen Bindung
- c) Entfernung nicht fixierter und hydrolysierter Kupplungskomponente(n) vom Substrat
- d) Umsetzung der fixierten Kupplungskomponente(n) mit einem zur Azofarb stoffbildung geeigneten Diazoniumsalz durch Zusatz eines vorgebildeten Diazoniumsalzes.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Schritte 1a) und 1b) bei 0 bis
102°C und einem pH-Wert von 5 bis 12, insbesondere 8 bis 1 1 durchgeführt.
Die Entfernung überschüssiger nicht fixierter oder hydrolysierter Kupplungs
komponenten kann nach folgenden Methoden auf folgenden Aggregaten erfolgen:
- 1. kontinuierliche Entfernung überschüssiger Kupplungskomponenten:
- a) kontinuierlich im Gegenstromprinzip arbeitende mehrkästige Wasch maschine mit breiter Warenführung
- b) kontinuierlich arbeitende Aufsprüh- oder Aufgieß-Waschmaschine mit Vakuumansaugung der Waschflotten
- c) kontinuierlich arbeitende Aufsprüh- oder Aufgieß-Waschmaschine mit zwischengeschalteten Abquetschwalzen.
- 2. diskontinuierliche Entfernung überschüssiger Kupplungskomponenten:
- a) Entfernung mittels Sickerwäsche im breiten Warenzustand auf dem perforierten Baum
- b) Entfernung in breitem Warenzustand auf Jigger-Aggregaten
- c) Entfernung in Schlauchform auf Jet, Haspel, Paddel oder Haushalts waschmaschinen
- d) Entfernung aus imprägniertem Garn auf HT-Baum, Kettbaum, Kreuzspul-Waschmaschinen, Kreuzspul-Färbeapparaten und Flocke- Färbeaggregaten.
Die Waschflottentemperaturen zum Auswaschen überschüssiger Kupplungskom
ponenten oder hydrolysierter Kupplungskomponenten betragen 20 bis 100°C,
vorzugsweise 20 bis 60°C. Es handelt sich vorzugsweise um wäßrige Wasch
flotten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird Schritt 1d) bei pH 7 bis 11
durchgeführt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird Schritt 1d) bei pH 3 bis 7
durchgeführt.
Wenigstens eine sulfogruppenhaltige und/oder sulfogruppenfreie reaktive
Kupplungskomponente wird als farbschwaches oder farbiges Farbstoffvorprodukt
auf zu färbende oder zu bedruckende Fasern, Gewebe und Gewirke mit OH-, NH-
oder SH-Gruppen chemisch fixiert. Nach einer Zwischenreinigung des so imprä
gnierten Materials werden in einem nachgeschalteten chromogenen Kupplungs
schritt mit einer oder mehreren Diazoniumverbindungen auf der Faser die
gewünschten Farbstoffe synthetisiert, so daß in kurzer Zeit echte, farbstarke
Färbungen oder Drucke mit gleicher oder unterschiedlicher Nuance resultieren und
die End- und Waschflotten im Vergleich zu konventionell durchgeführten
Reaktivfärbungen nur gering angefärbt sind.
Die zu färbenden bzw. zu bedruckenden Materialien sind vorzugsweise native oder
synthetische OH-, stickstoff- und schwefelhaltige Fasern, Gewirke, Folien oder
Filme, insbesondere auf Basis Baumwolle.
In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der reaktiven Kupp
lungskomponente um ein Phenol, Naphthol, Pyridon, Acetessigsäureanilid,
Pyrimidin oder Barbiturat.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform entspricht die reaktive Kupp
lungskomponente einer der folgenden Formeln
worin bedeuten
R₁, R₂: Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Aryl, insbesondere Phenyl, Alkoxy, insbesondere C₁-C₄-Alkoxy, Aryloxy, insbesondere Phenyloxy,
R₁, R₂: Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, Aryl, insbesondere Phenyl, Alkoxy, insbesondere C₁-C₄-Alkoxy, Aryloxy, insbesondere Phenyloxy,
R₄: R₁; R₂; R₃; -CN; -OH₂-SO₃H; -SO₃H,
B: Brückenglied, insbesondere Alkylen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylen oder Bisarylen, Carbonyl oder ein heterocyclischer Rest, insbesondere ein Triazinylrest, wobei Kombinationen dieser Bestandteile auftreten können und das Brückenglied unterbrochen sein kann durch
B: Brückenglied, insbesondere Alkylen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylen oder Bisarylen, Carbonyl oder ein heterocyclischer Rest, insbesondere ein Triazinylrest, wobei Kombinationen dieser Bestandteile auftreten können und das Brückenglied unterbrochen sein kann durch
X faserreaktiver Rest, insbesondere a) ein stickstoffhaltiger 5- oder
6-gliedriger Heterocyclus der mit wenigstens einem Halogenatom
substituiert ist, oder b) Acryloyl, oder c) Vinylsulfonyl oder d) SO₂-C₂H₄Z,
wobei Z einen abspaltbaren Rest bedeutet, insbesondere -O-SO₃H,
-S-SO₃H, -O-PO₂H₂ oder -O-Acyl, insbesondere Acetyl;
y 0, 1 oder 2,
z 0 oder 1,
w 0, 1, 2 oder 3.
z 0 oder 1,
w 0, 1, 2 oder 3.
Substituenten und Indices gleicher Bezeichnung können unabhängig voneinander
die gleiche oder eine unterschiedliche Bedeutung haben.
Ganz besonders bevorzugte Kupplungskomponenten, die erfindungsgemäß noch
mit einem reaktiven Rest zu substituieren sind, sind im folgenden angegeben: 1-
Amino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure, 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-2,4-di
sulfonsäure, 2-Hydroxy-3-aminonaphthalin-5,7-disulfonsäure, 1-Amino-8-hydroxy
naphthalin-2,4,6-trisulfonsäure, 1-Hydroxy-8-acetyl-aminonapthalin-3-sulfonsäure,
2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 2-Methyl- bzw. 2-Ethylamino-5-
hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 2-(N-Acetyl-N-methylamino)-5-hydroxynaph
thalin-7-sulfonsäure, 2-Acetylamino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 2-Amino-
5-hydroxynaphthalin-1,7-disulfonsäure, 2-Amino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfon
säure, 2-(N-Acetyl-N-methylamino)-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-Acetyl
amino-8-hydroxynahthalin-6-sulfonsäure, 2-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disul
fonsäure, 2-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure, 1-Amino-5-
hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. -4,6-di
sulfonsäure, 1-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. 4,6-disulfonsäure, 1-(4′-
Aminobenzoylamino)-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. 4,6-disulfonsäure, 1-(4′-Nitro
benzoylamino)-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. 4,6-disulfonsäure, 1-(3′-Amino
benzoylamino)-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. 4,6-disulfonsäure, 1-(3′-Nitro
benzoylamino)-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. 4,6-disulfonsäure, 1-Amino-8-
hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure.
Die Diazotierung der Diazokomponenten bzw. der eine diazotierbare Aminogruppe
enthaltenden Zwischenprodukte erfolgt in der Regel durch Einwirkung salpetriger
Säure in wäßrig-mineralsauerer Lösung bei tiefer Temperatur. Die Kupplung auf
die Kupplungskomponente erfolgt bei sauren, neutralen bis alkalischen pH-Werten.
Besonders geeignete reaktive Reste sind solche, die mindestens einen reaktiven
Substituenten an einen 5- oder 6-gliedrigen aromatisch-heterocylischen Ring
gebunden enthalten, bspw. an einen Monoazin-, Diazin- oder Triazinring,
insbesondere einen Pyridin-, Pyrimidin-, Pyridazin-, Pyrazin-, Thiazin-, Oxazin-
oder asymmetrischen oder symmetrischen Triazinring, oder an ein derartiges
Ringsystem, welches einen oder mehrere ankondensierte aromatisch-carbocyclische
Ringe aufweist, bspw. ein Chinolin-, Phthalazin-, Chinazolin-, Chinoxalin-,
Acridin-, Phenazin- und Phenanthridin-Ring-System.
Unter den reaktiven Substituenten am Heterocyclus sind beispielsweise zu
erwähnen Halogen (Cl, Br oder F), Ammonium einschließlich Hydrazinium,
Sulfonium, Sulfonyl, Azido (N₃), Rhodanido, Thio, Thiolether, Oxiether,
Sulfinsäure und Sulfonsäure.
Im einzelnen sind beispielsweise zu nennen:
2,4-Difluortriazinyl-6-, 2,4-Dichlortriazinyl-6-, Monohalogen-sym.-triazinylreste, insbesondere Monochlor- und Monofluortriazinylreste, die durch Alkyl, Aryl, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Aralkylamino, Arylamino, Alkoxy, Aryloxy, Alkylthio, Arylthio substituiert sind, wobei Alkyl vorzugsweise gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl, Aralkyl vorzugsweise gegebenenfalls substituiertes Phenyl-C₁-C₄-alkyl und Aryl vorzugsweise gegebenenfalls substituiertes Phenyl oder Naphthyl bedeutet und wobei bevorzugte Substituenten für Alkyl, Hydroxy, Cyan, C₁-C₄-Alkoxy, Sulfo oder Sulfato sind und für Phenyl und Naphthyl, Sulfo, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Carboxy, Halogen, Acylamino.
2,4-Difluortriazinyl-6-, 2,4-Dichlortriazinyl-6-, Monohalogen-sym.-triazinylreste, insbesondere Monochlor- und Monofluortriazinylreste, die durch Alkyl, Aryl, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino, Aralkylamino, Arylamino, Alkoxy, Aryloxy, Alkylthio, Arylthio substituiert sind, wobei Alkyl vorzugsweise gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl, Aralkyl vorzugsweise gegebenenfalls substituiertes Phenyl-C₁-C₄-alkyl und Aryl vorzugsweise gegebenenfalls substituiertes Phenyl oder Naphthyl bedeutet und wobei bevorzugte Substituenten für Alkyl, Hydroxy, Cyan, C₁-C₄-Alkoxy, Sulfo oder Sulfato sind und für Phenyl und Naphthyl, Sulfo, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Carboxy, Halogen, Acylamino.
Im einzelnen seien folgende Reste genannt:
2-Amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Methylamino-4-fluortriazinyl-6, 2-Ethylamino-4- fluortriazinyl-6, 2-Isopropylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Dimethylamino-4- fluortriazinyl-6, 2-Diethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-β-Methoxy-ethylamino-4- fluor-triazinyl-6, 2-β-Hydroxyethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Di-(β-hydroxy ethylamino)-4-fluor-triazinyl-6, 2-β-Sulfoethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-β-Sulfo ethyl-methylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Carboxymethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Di-(carboxymethylamino)-4-fluor-triazinyl-6, 2-Sulfomethyl-methylamino-4- fluor-triazinyl-6, 2-β-Cyanethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Benzylamino-4-fluor triazinyl-6, 2-β-Phenylethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Benzyl-methylamino-4- fluor-triazinyl-6, 2-(x-Sulfobenzyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Cylohexylamino- 4-fluor-triazinyl-6, 2-(o-, m-, p-Methylphenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(o-, m-, p-Sulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′,5′-Disulfophenyl)-amino-4-fluor triazinyl-6, 2-(o-, m-, p-Chlorphenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(o-, m-, p- Methoxyphenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Methyl-4′-sulfophenyl)-amino-4- fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Methyl-5′-sulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′- Chlor-4′-sulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Chlor-5′-sulfophenyl)-amino- 4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Methoxy-4′-sulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(o-, m-, p-Carboxyphenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′,4′-Disulfophenyl)-amino-4- fluor-triazinyl-6, 2-(3′,5′-Disulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Carboxy-4′- sulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Carboxy-5′-sulfophenyl)-amino-4- fluor-triazinyl-6, 2-(6′-Sulfonaphthyl-(2′))-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(4′,8′- Disulfonaphthyl-(2′))-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(6′,8′-Disulfonaphthyl-(2′))- amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(N-Methyl-N-phenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(N- Ethyl-N-phenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(N-β-Hydroxyethyl-N-phenyl)-amino- 4-fluor-triazinyl-6, 2-(N-iso-Propyl-N-phenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2- Morpholino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Piperidino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(4′,6′,8′- Trisulfonaphthyl-(2′))-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(3′,6′,8′-Trisulfonaphthyl-(2′))- amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(3′,6′-Disulfonaphthyl-(1′)-amino-4-fluor-triazinyl-6, N-Methyl-N-(2,4-dichlortriazinyl-6)-carbamyl, N-Methyl-N-(2-methylamino-4- chlortriazinyl-6)-carbamyl, N-Methyl-N-(2-dimethylamino-4-chlortriazinyl-6-)- carbamyl, N-Methyl bzw. N-Ethyl-N-(2,4-dichlortriazinyl-6)-aminoacetyl-, 2- Methoxy-4-fluor-triazinyl-6, 2-Ethoxy-4-fluor-triazinyl-6, 2-Phenoxy-4-fluor triazinyl-6, 2-(o-, m- oder p-Sulfophenoxy)-4-fluor-triazinyl-6, 2-(o-, m- oder p- Methyl- oder -Methoxy-phenoxy)-4-fluor-triazinyl-6, 2-β-Hydroxyethylmercapto-4- fluor-triazinyl-6, 2-Phenylmercapto-4-fluor-triazinyl-6, 2-(4′-Methylphenyl)- mercapto-4-fluortriazinyl-, 2-(2′,4′-Dinitrophenyl)-mercapto-4-fluor-triazinyl-6, 2- Methyl-4-fluor-triazinyl-6, 2-Phenyl-4-fluor-triazinyl-6 sowie die entsprechenden 4- Chlor- bzw. 4-Brom-triazinyl-Reste und die entsprechenden durch Halogenaustausch mit tertiären Basen wie Trimethylamin, Triethylamin, Dimethyl- β-hydroxyethylamin, Triethanolamin, N,N-Dimethylhydrazin, Pyridin, oder -Picolin, Nicotinsäure oder Isonicotinsäure, Sulfinaten insbesondere Benzolsulfin säure oder Hydrogensulfit erhältlichen Reste.
2-Amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Methylamino-4-fluortriazinyl-6, 2-Ethylamino-4- fluortriazinyl-6, 2-Isopropylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Dimethylamino-4- fluortriazinyl-6, 2-Diethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-β-Methoxy-ethylamino-4- fluor-triazinyl-6, 2-β-Hydroxyethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Di-(β-hydroxy ethylamino)-4-fluor-triazinyl-6, 2-β-Sulfoethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-β-Sulfo ethyl-methylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Carboxymethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Di-(carboxymethylamino)-4-fluor-triazinyl-6, 2-Sulfomethyl-methylamino-4- fluor-triazinyl-6, 2-β-Cyanethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Benzylamino-4-fluor triazinyl-6, 2-β-Phenylethylamino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Benzyl-methylamino-4- fluor-triazinyl-6, 2-(x-Sulfobenzyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Cylohexylamino- 4-fluor-triazinyl-6, 2-(o-, m-, p-Methylphenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(o-, m-, p-Sulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′,5′-Disulfophenyl)-amino-4-fluor triazinyl-6, 2-(o-, m-, p-Chlorphenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(o-, m-, p- Methoxyphenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Methyl-4′-sulfophenyl)-amino-4- fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Methyl-5′-sulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′- Chlor-4′-sulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Chlor-5′-sulfophenyl)-amino- 4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Methoxy-4′-sulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(o-, m-, p-Carboxyphenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′,4′-Disulfophenyl)-amino-4- fluor-triazinyl-6, 2-(3′,5′-Disulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Carboxy-4′- sulfophenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(2′-Carboxy-5′-sulfophenyl)-amino-4- fluor-triazinyl-6, 2-(6′-Sulfonaphthyl-(2′))-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(4′,8′- Disulfonaphthyl-(2′))-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(6′,8′-Disulfonaphthyl-(2′))- amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(N-Methyl-N-phenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(N- Ethyl-N-phenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(N-β-Hydroxyethyl-N-phenyl)-amino- 4-fluor-triazinyl-6, 2-(N-iso-Propyl-N-phenyl)-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2- Morpholino-4-fluor-triazinyl-6, 2-Piperidino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(4′,6′,8′- Trisulfonaphthyl-(2′))-amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(3′,6′,8′-Trisulfonaphthyl-(2′))- amino-4-fluor-triazinyl-6, 2-(3′,6′-Disulfonaphthyl-(1′)-amino-4-fluor-triazinyl-6, N-Methyl-N-(2,4-dichlortriazinyl-6)-carbamyl, N-Methyl-N-(2-methylamino-4- chlortriazinyl-6)-carbamyl, N-Methyl-N-(2-dimethylamino-4-chlortriazinyl-6-)- carbamyl, N-Methyl bzw. N-Ethyl-N-(2,4-dichlortriazinyl-6)-aminoacetyl-, 2- Methoxy-4-fluor-triazinyl-6, 2-Ethoxy-4-fluor-triazinyl-6, 2-Phenoxy-4-fluor triazinyl-6, 2-(o-, m- oder p-Sulfophenoxy)-4-fluor-triazinyl-6, 2-(o-, m- oder p- Methyl- oder -Methoxy-phenoxy)-4-fluor-triazinyl-6, 2-β-Hydroxyethylmercapto-4- fluor-triazinyl-6, 2-Phenylmercapto-4-fluor-triazinyl-6, 2-(4′-Methylphenyl)- mercapto-4-fluortriazinyl-, 2-(2′,4′-Dinitrophenyl)-mercapto-4-fluor-triazinyl-6, 2- Methyl-4-fluor-triazinyl-6, 2-Phenyl-4-fluor-triazinyl-6 sowie die entsprechenden 4- Chlor- bzw. 4-Brom-triazinyl-Reste und die entsprechenden durch Halogenaustausch mit tertiären Basen wie Trimethylamin, Triethylamin, Dimethyl- β-hydroxyethylamin, Triethanolamin, N,N-Dimethylhydrazin, Pyridin, oder -Picolin, Nicotinsäure oder Isonicotinsäure, Sulfinaten insbesondere Benzolsulfin säure oder Hydrogensulfit erhältlichen Reste.
Die Halogentriazinylreste können auch mit einem zweiten Halogentriazinylrest
oder einem Halogendiazinylrest oder einem Vinylsulfon- oder Sulfatoethyl
sulfonylresten verknüpft sein bspw. über ein Brückenglied
oder im Falle der Sulfatoethylsulfonyl- bzw. Vinylsulfonylgruppe über ein
Brückenglied
wobei "alkylen" insbesondere C₁-C₆-Alkylen
bedeutet, insbesondere Ethylen.
Mono-, Di- oder Trihalogenpyrimidinylreste, wie 2,4-Dichlorpyrimidinyl-6-, 2,4,5-
Trichlorpyrimidinyl-6-, 2,4-Dichlor-5-nitro- oder -5-methyl- oder -5-carboxy
methyl- oder -5-carboxy- oder -5-cyano- oder -5-vinyl- oder -5-sulfo- oder -5-
mono-, -di- oder -trichlormethyl- oder -5-carbalkoxy-pyrimidinyl-6-, 2,6-
Dichlorpyrimidin-4-carbonyl-, 2,4-Dichlorpyrimidin-5-carbonyl-, 2-Chlor-4-methyl
pyrimidin-5-carbonyl-, 2-Methyl-4-chlorpyrimidin-5-carbonyl-, 2-Methylthio-4-
fluorpyrimidin-5-carbonyl-, 6-Methyl-2,4-dichlorpyrimidin-5-carbonyl-, 2,4,6-
Trichlorpyrimidin-5-carbonyl-, 2,4-Dichlorpyrimidin-5-sulfonyl-, 2-Chlor
chinoxalin-3-carbonyl-, 2- oder 3-Monochlorchinoxalin-6-carbonyl-, 2- oder 3-
Monochlorchinoxalin-6-sulfonyl-, 2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonyl-, 2,3-
Dichlorchinoxalin-6-sulfonyl-, 1,4-Dichlorphthalazin-6-sulfonyl- oder -6-carbonyl-,
2,4-Dichlorchinazolin-7 oder 6-sulfonyl- oder -carbonyl-, 2- oder 3- oder 4-(4′,5′-
Dichlorpyridazon-6′-yl-1′)-phenylsulfonyl- oder -carbonyl-, β-(4′,5′-
Dichlorpyridazon-6′-yl-1′)-ethylcarbonyl-, N-Methyl-N-(2,3-dichlorchinoxalin-6-
sulfonyl)-aminoacetyl-, N-Methyl-N-(2,3-dichlorchinoxalin-6-carbonyl)-aminoace
tyl-, sowie die entsprechenden Brom- und Fluor-Derivate der oben erwähnten
chlorsubstituierten heterocyclischen Reste, unter diesen beispielsweise 2-Fluor-4-
pyrimidinyl-, 2,6-Difluor-4-pyrimidinyl-, 2,6-Difluor-5-chlor-4-pyrimidinyl-, 2-
Fluor-5,6-dichlor-4-pyrimidinyl-, 2,6-Difluor-5-methyl-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-
methyl-6-chlor-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-nitro-6-chlor-4-pyrimidinyl-, 5-Brom-2-
fluor-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-cyan-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-methyl-4-
pyrimidinyl-, 2,5,6-Trifluor-4-pyrimidinyl-, 5-Chlor-6-chlormethyl-2-fluor-4-
pyrimidinyl-, 5-Chlor-6-dichlormethyl-2-fluor-4-pyrimidinyl-, 5-Chlor-6-
trichlormethyl-2-fluor-4-pyrimidinyl-, 5-Chlor-2-chlormethyl-6-fluor-4-
pyrimidinyl-, 5-Chlor-2-dichlormethyl-6-fluor-4-pyrimidinyl-, 5-Chlor-2-
trichlormethyl-6-fluor-4-pyrimidinyl-, 5-Chlor-2-fluordichlormethyl-6-fluor-4-
pyrimidinyl-, 2,6-Difluor-5-brom-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-brom-6-methyl-4-
pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-brom-6-chlormethyl-4-pyrimidinyl-, 2,6-Difluor-5-
chlormethyl-4-pyrimidinyl-, 2,6-Difluor-5-nitro-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-6-methyl-4-
pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-chlor-6-methyl-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-chlor-4-
pyrimidinyl-, 2-Fluor-6-chlor-4-pyrimidinyl-, 6-Trifluormethyl-5-chlor-2-fluor-4-
pyrimidinyl-, 6-Trifluormethyl-2-fluor-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-nitro-4-
pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-trifluormethyl-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-phenyl- oder -5-
methylsulfonyl-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-carbonamido-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-
carbomethoxy-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-5-brom-6-trifluormethyl-4-pyrimidinyl-, 2-
Fluor-6-carbonamido-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-6-carbomethoxy-4-pyrimidinyl-, 2-
Fluor-6-phenyl-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-6-cyan-4-pyrimidinyl-, 2-Fluor-4-dichlor
methyl-5-chlorpyrimidin-6-yl-, 2-Fluor-5-chlorpyrimidin-4-yl, 2-Methyl-4-fluor-5-
methylsulfonylpyrimidinyl-6, 2,6-Difluor-5-methyl-sulfonyl-4-pyrimidinyl-, 2,6-
Dichlor-5-methylsulfonyl-4-pyrimidinyl, 2-Fluor-5-sulfonamido-4-pyrimidinyl-, 2-
Fluor-5-chlor-6-carbomethoxy-4-pyrimidinyl-, 2,6-Difluor-5-trifluormethyl-4-
pyrimidinyl; sulfonylgruppenhaltige Triazinreste, wie 2,4-Bis-(phenylsulfonyl)-
triazinyl-6-, 2-(3′-Carboxyphenyl)-sulfonyl-4-chlortriazinyl-6-, 2-(3′-Sulfophenyl)-
sulfonyl-4-chlortriazinyl-6-, 2,4-Bis-(3′-carboxyphenylsulfonyl)-triazinyl-6; sul
fonylgruppenhaltige Pyrimidinringe, wie 2-Carboxymethylsulfonyl-pyrimidinyl-4-,
2-Methylsulfonyl-6-methyl-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-6-ethyl-pyrimidinyl-
4-, 2-Phenylsulfonyl-5-chlor-6-methyl-pyrimidinyl-4-, 2,6-Bis-methylsulfonyl
pyrimidinyl-4-, 2,6-Bis-methylsulfonyl-5-chlor-pyrimidinyl-4-, 2,4-Bis-methyl
sulfonyl-pyrimidin-5-sulfonyl-, 2-Methylsulfonyl-pyrimidinyl-4-, 2-Phenylsulfonyl
pyrimidinyl-4-, 2-Trichlormethylsulfonyl-6-methyl-pyrimidinyl-4-, 2-Methyl
sulfonyl-5-chlor-6-methyl-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-5-brom-6-methyl
pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-5-chlor-6-ethyl-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-
5-chlor-6-chlormethyl-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-4-chlor-6-methylpyrimidin-
5-sulfonyl-, 2-Methylsulfonyl-5-nitro-6-methylpyrimidinyl-4- 2,5,6-Tris-methyl
sulfonyl-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-5,6-dimethyl-pyrimidinyl-4-, 2-Ethyl
sulfonyl-5-chlor-6-methyl-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-6-chlor-pyrimidinyl-4-,
2,6-Bis-methylsulfonyl-5-chlor-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-6-carboxypyrimi
dinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-5-sulfo-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-6-carbo
methoxy-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-5-carboxy-pyrimidinyl-4-, 2-Methyl
sulfonyl-5-cyan-6-methoxy-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-5-chlor-pyrimidinyl-
4-, 2-Sulfoethylsulfonyl-6-methyl-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-5-brom-pyrimi
dinyl-4-, 2-Phenylsulfonyl-5-chlor-pyrimidinyl-4-, 2-Carboxymethylsulfonyl-5-
chlor-6-methyl-pyrimidinyl-4-, 2-Methylsulfonyl-6-chlorpyrimidin-4 und -5-
carbonyl-, 2,6-Bis-(methylsulfonyl)-pyrimidin-4-oder -5-carbonyl-, 2-Ethylsulfonyl-
6-chlorpyrimidin-5-carbonyl-, 2,4-Bis-(methylsulfonyl)-pyrimidin-5-sulfonyl-, 2-
Methylsulfonyl-4-chlor-6-methylpyrimidin-5-sulfonyl oder -carbonyl-; 2-Chlor
benzthiazol-5- oder -6-carbonyl- oder -5- oder -6-sulfonyl-, 2-Arylsulfonyl- oder
Alkylsulfonylbenzthiazol-5- oder -6-carbonyl- oder -5- oder 6-sulfonyl-, wie 2-
Methylsulfonyl- oder 2-Ethylsulfonylbenzthiazol-5- oder -6- sulfonyl- oder
-carbonyl-, 2-Phenylsulfonylbenzthiazol-5- oder -6-sulfonyl- oder -carbonyl- und
die entsprechenden im ankondensierten Benzolring Sulfogruppen enthaltenden 2-
Sulfonylbenzthiazol-5- oder -6-carbonyl- oder -sulfonyl-Derivate, 2-Chlor
benzoxazol-5- oder -6-carbonyl- oder -sulfonyl, 2-Chlorbenzimidazol-5- oder -6-
carbonyl- oder -sulfonyl-, 2-Chlor-1-methylbenzimidazol-5- oder -6-carbonyl oder
-sulfonyl-, 2-Chlor-4-methylthiazol-(1,3)-5-carbonyl-oder -4- oder -5-sulfonyl-, N-
Oxid des 4-Chlor oder 4-Nitrochinolin- 5-carbonyl.
Desweiteren sind Reaktivgruppen der aliphatischen Reihe zu nennen, wie
Acryloyl-, Mono-, Di- oder Trichloracryloyl-, wie - CO - CH =CH-Cl,
-CO-CCl=CH₂, -CO- CCl=CH - CH₃, ferner -CO-CCl=CH-COOH,
-CO-CH=CCl-COOH, β-Chlorpropionyl-, 3-Phenylsulfonylpropionyl-, 3-Methylsul
fonylpropionyl-, 2-Fluor-2-chlor-3,3 difluorcyclobutan-1-carbonyl-, 2,2,3,3-Tetra
fluorcyclobutan-carbonyl-1- oder -sulfonyl-1-, β-(2,2,3,3-Tetrafluorcyclobutyl-1)-
acryloyl-, α- oder β-Bromacryloyl-, α- oder β-Alkyl- oder -Arylsulfonylacryloyl-
Gruppe, wie α- oder β-Methylsulfonylacryloyl- Chloracetyl, Vinylsulfonyl,
-SO₂CH₂CH₂Z worin Z = alkalisch abspaltbare Gruppe, insbesondere -OSO₃H,
-OCOCH₃Cl, -SSO₃H, -OPO₃H₂, -OCOC₆H₅, Di-C₁-C₄-Alkylamino, quartäres
Ammonium, insbesondere -N⊕(C₁-C₄-Alkyl)₃An⊖,
mit
An⊖ Anion, beispielsweise -OSO₃H, -OPO₃H₂-, -Cl, -Br, -F, -SCN, -OCN,
-OSO₂CH₃, -OSO₂C₆H₅, OCOCH₃.
Die reaktiven Kupplungskomponenten können hergestellt werden durch Umsetzung
der - an sich bekannten - Kupplungskomponenten mit den oben genannten entspre
chenden Reaktivresten, insbesondere durch Kondensation in Wasser bei pH-
Werten von 1 bis 14, bevorzugt 2 bis 12 und Temperaturen von 0 bis 100°C,
bevorzugt von 0 bis 80°C, wobei die bei der Reaktion entstehende Säure durch
gleichzeitige Neutralisation mit geeigneten Basen oder Puffergemischen gebunden
wird.
Als erfindungsgemäß zu verwendende Diazoniumverbindungen kommen alle die
von K. Unger, Ullmann, Enzyklopädie der Technischen Chemie, Kapitel 6, Ent
wicklungsfarbstoffe, genannten Substanzen in Frage, wie sie auch in der Naphthol-
Färberei üblich sind, z. B. Musterkarte Sp 170 Fa, Färbungen von Napthol-Farb
stoffen auf Baumwollgarn, Farbenfabriken BAYER, 1955. Ferner kommen sulfo
gruppenhaltige Diazoniumsalze in gelöster, suspendierter, fester oder auch ver
kapselter Form in Frage.
Besonders bevorzugte Diazokomponenten hierfür sind 1,3-Diaminobenzol, 1,4-Di
aminobenzol, 1,3-Diamino-4-methylbenzol, 1,3-Diamino-4-ethylbenzol, 1,3-Di
amino-4-methoxybenzol, 1,3-Diamino-4-ethoxybenzol, 1,4-Diamino-2-methyl
benzol, 1,4-Diamino-2-methoxybenzol, 1,4-Diamino-2-ethoxybenzol, 1,4-Diamino-
2,5-dimethylbenzol, 1,4-Diamino-2,5-diethylbenzol, 1,4-Diamino-2-methyl-5-
methoxybenzol, 1,4-Diamino-2,5-dimethoxybenzol, 1,4-Diamino-2,5-diethoxy
benzol, 2,6-Diamino-naphthalin, 1,3 Diamino-2,4,6-trimethylbenzol, 1,4-Diamino-
2,3,5,6-tetramethylbenzol, 1,3-Diamino-4-nitrobenzol, 4,4′-Diaminostilben, 4,4′-Di
aminodiphenylmethan, 2,6-Diaminonaphthalin-4,8-disulfonsäure, 1,4-Diamino
benzol-2-sulfonsäure, 1,4-Diaminobenzol-2,5-disulfonsäure, 1,4-Diaminobenzol-
2,6-disulfonsäure, 1,3-Diamino-4-sulfonsäure, 1,3-Diaminobenzol-4,6-disul
fonsäure, 1,4-Diamino-2-methylbenzol-5-Sulfonsäure, 1,5-Diamino-6-methylbenzol-
3-sulfonsäure, 1,3-Diamino-6-methylbenzol-4-sulfonsäure, 3-(3′- bzw. 4′-Amino
benzoylamino)-1-aminobenzol-6-sulfonsäure, 1-(4′-Aminobenzoylamino)-4-amino
benzol-2,5-disulfonsäure, 1,4-Diaminobenzol-2-carbonsäure, 1,3-Diaminobenzol-4-
carbonsäure, 1,2-Diaminobenzol-4-carbonsäure, 1,3-Diaminobenzol-5-carbonsäure,
1,4-Diaminobenzol-2-methylbenzol, 4,4′-Diaminodiphenyloxid, 4,4′-Diaminodi
phenylharnstoff-2,2′-disulfonsäure, 4,4′-Diaminodiphenyloxyethan-2,2,′-disul
fonsäure, 4,4′-Diaminostilben-2,2′-disulfonsäure, 4,4′-Diaminodiphenylethan-2,2′-di
sulfonsäure, 2-Amino-5-aminomethylnaphthalin-1-sulfonsäure, 2-Amino-5-amino
methylnaphthalin-1,7-disulfonsäure, 1-Amino-4-methoxy-5-aminomethylbenzol-6-
sulfonsäure, 1-Amino-3-(N-methyl)-aminomethylbenzol-6-sulfonsäure, 1-Amino-4-
(N-methyl)-aminomethylbenzol-3-sulfonsäure, 1-Amino-4-aminomethylbenzol-3-
sulfonsäure, 1,3-Diaminobenzol-4-(azo-phenyl-4,′-sulfonsäure)-1,3-Diaminobenzol-
4-(azo-phenyl-2′,4′-disulfonsäure), 1,3-Diaminobenzol-6-sulfonsäure-4-(azophenyl-
4′-sulfonsäure), 1,3-Diaminobenzol-6-Sulfonsäure-4-(azophenyl-3′,6′-disulfonsäure).
Die reaktive Kupplungskomponente wird unter sauren, neutralen oder alkalischen
Bedingungen der Reaktiv-Ausziehfärberei, unter Fixierbedingungen der Reaktiv
druckerei oder der Foulardimprägnier/Fixierverfahren unter Ausbildung kovalenter
Bindungen zwischen Reaktivgruppe und dem zu färbenden Material im Aus
ziehverfahren aus Flotten im Flottenverhältnis 1 : 1-1 : 20 gefärbt, im Foulard-,
Zwickel- oder Nip-Verfahren imprägniert oder mittels üblicher Druckaggregate
gedruckt. Die Applikationstemperaturen können je nach Anwendung zwischen
15°C und 110°C, die pH-Werte je nach Aufgabenstellung zwischen pH 4 und pH
12 liegen.
Das chemisch derivatisierte Material wird gewaschen, eventuell neutralisiert und
mit oder ohne Zwischentrocknung in einem weiteren Reaktionsschritt im Druck-,
Foulardimprägnier- oder Ausziehverfahren, durch rakeln oder sprühen, im
Auszieh- oder Foulardverfahren, mit dem Diazoniumsalz im sauren, neutralen oder
alkalischen pH-Bereich mit dem Farbstoffvorprodukt chromogen entwickelt
(synthetisiert). Hierbei entsteht der Farbstoff in kurzer Zeit. Nach Beendigung der
Farbbildung wird überschüssiges Diazoniumsalz entfernt. Das so gefärbte Material
ist z. B. für die textile Weiterverarbeitung geeignet.
Darüber hinaus gelingt die Fixierung von reaktiven Kupplungskomponenten auf
Papier, Leder, Filmen und Folien, welche nach Umsetzung mit entsprechenden
Diazoniumsalzen ebenfalls echte, brillante, farbstarke Färbungen ergeben.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Applikationsverfahrens ist es möglich,
OH-, NH-, NH₂- und SH-gruppenhaltige Materialien, z. B. Cellulose, Viskose,
Wolle, Seide, Papier und Leder, durch chemische Fixierung mit einer oder
mehrerer, gleicher oder verschiedenartiger Reaktivgruppen enthaltender
Kupplungskomponenten chemisch zu Farbstoffvorprodukten zu derivatisieren und
in einem anschließenden chromogenen Kupplungsschritt das derivatisierte Material
in kurzer Zeit in verschiedenartigen Applikationsverfahren mit Diazoniumverbin
dungen umzusetzen. Außerdem gelingt die Umsetzung unterschiedlicher reaktiver
Kuppler, die nach Zwischenspülen mit einem Diazoniumsalz zu Mischfarbstoffen
umgesetzt werden. Überraschend ist, daß sich die Reaktivkuppler in ähnlicher
Weise wie Reaktivfarbstoffe fixieren lassen. Weiterhin überraschend ist die
Tatsache, daß beispielsweise das Kondensationsprodukt aus H-Säure, Trifluor
triazin und Morpholin (siehe Formel (I)), welches bei Verwendung als Farbstoff
zwischenprodukt unter stark alkalischen Bedingungen mit Diazoniumsalzen ge
kuppelt wird, bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch unter
sauren Reaktionsbedingungen sehr schnell kuppelt.
Weiterhin überraschend ist die Tatsache, daß das als Farbstoffvorprodukt isolierte
Produkt der Formel (I) unter Sauerstoffeinwirkung durch Zersetzung rasch ver
bräunt, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren derivatisierte Cellulosemate
rialien jedoch ausreichend sauerstoffbeständig sind und somit auch über größere
Zeiträume ihre Kupplungsfähigkeit behalten.
Weiterhin überraschend ist die Beobachtung, daß unterschiedliche Diazonium
verbindungen in kurzer Zeit mit der derivatisierten Cellulose unter Ausbildung
verschiedener Farbnuancen reagieren, wobei die Durchfärbung des zu färbenden
Materials sehr gut ist. Dadurch kann eine breite Farbpalette überraschend echter,
farbtiefer Nuancen hergestellt werden. Überraschend ist die im Vergleich zu kon
ventionellen Reaktivfärbungen hohe Farbausbeute. Weiterhin ist die geringe
Anfärbung der Färbe- und Waschflotten und die gute Auswaschbarkeit der nicht
umgesetzten Farbprodukte überraschend, was bei der Verfahrensweise in der
DE-A-26 63 445, 27 12 088, 27 12 106 und 22 31 245 nicht beobachtet wird.
Aus den hier zum Einsatz kommenden Entwicklungsbedingungen ergeben sich
sehr kurze Prozeßzeiten. In Anbetracht der kurzen Färbezeit wird eine überra
schend hohe Materialdurchfärbung und ein überraschend gleichmäßiges Warenbild
erzielt.
Die hier genannte erfindungsgemäße Applikation sulfogruppenhaltiger reaktiver
Entwicklungsfarbstoffe kann vorzugsweise zum Färben und Drucken von Cel
lulose, Regeneratcellulose, Wolle, Seide, Papier und Leder verwendet werden.
Die erfindungsgemäße Applikation reaktiver Kupplungskomponenten auf die oben
genannten Materialien kann aus langer oder kurzer Flotte im Ausziehverfahren,
darüber hinaus in praxisüblichen Imprägnierverfahren mittels Foulard- und
Zwickelwalzen sowie mittels Sprühverfahren erfolgen. Darüber hinaus können die
reaktiven Kupplungskomponenten in den üblichen Verfahren des Reaktivtex
tildruckes auf die genannten Materialien appliziert werden. In film- und folien
artige Materialien können die Kupplungskomponenten durch Extruder eingearbeitet
werden. Die Bildung der gewünschten kovalenten Bindung zwischen Kupp
lungskomponenten und zu färbendem Material erfolgt in Gegenwart von anorgani
schen, organischen oder anorganischen/organischen Puffergemischen, organischen
oder anorganischen Säuren oder Alkalien im pH-Bereich zwischen 2 und 12. Die
Fixiertemperaturen liegen je nach Material zwischen 15°C und 105°C. Die
chromogene Entwicklung der kovalent auf dem zu färbenden Material fixierten
Kupplungskomponenten mit dem entsprechenden Diazoniumsalz erfolgt aus langer
Flotte im Ausziehverfahren, mittels Klotz- oder Sprühverfahren bei Temperaturen
zwischen 15°C und 90°C im neutralen, sauren oder alkalischen pH-Bereich.
Die Farbstoffbildung ist auch bei großen Farbtiefen innerhalb weniger Minuten be
endet. Die Färbeflotten besitzen während und nach der chromogenen Kupplung
nur die Eigenfarbe des eingesetzten Diazoniumsalzes bzw. der eingesetzten Diazo
niumsalze. Dies gilt auch für die nachfolgenden Waschflotten. Die Naßechtheiten
und Reibechtheiten der so hergestellten Färbungen entsprechen dem gewohnten
Niveau von Reaktivfarbstoffen, werden jedoch nach bedeutend kürzerer Färbezeit
und nach wenigen, minimal farbigen Spülbädern erreicht.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird als reaktive Kupplungskom
ponente Monofluortriazin-morpholin-H-Säure der Formel (I)
verwendet. Die Herstellung dieser Verbindung ist ausführlich beschrieben in DE-
A-37 23 474 und DE-A-37 33 571.
Diese reaktive Kupplungskomponente wird z. B. im Foulard-Imprägnierverfahren
unter alkalischen Bedingungen durch Ausbildung kovalenter Bindungen auf
Cellulose chemisch fixiert. Überschüssiges I bzw. Hydrolysat von I wird ausgewa
schen, Alkaliüberschüsse werden bei Bedarf neutralisiert.
Das so behandelte Material wird mit einer wäßrigen Färbeflotte versetzt, welche
das gelöste sulfogruppenfreie oder sulfogruppenhaltige Diazoniumsalz enthält. Der
gewünschte Farbton entwickelt sich in kurzer Zeit. Am Anfang auftretende
Unegalitäten werden vollständig ausgeglichen.
10 Minuten nach beendeter Diazoniumsalzzugabe wird die Restflotte entfernt, mit
frischem Wasser aufgefüllt und 10 Minuten bei 90°C nachgewaschen.
Setzt man z. B. das Diazoniumsalz der 2-Aminobenzolsulfonsäure zu, erhält man
beispielhaft folgende Struktur
worin
"Cell" Cellulose bedeutet.
"Cell" Cellulose bedeutet.
Ferner werden sulfogruppenhaltige Diazoniumsalze wie z. B.
worin R = H; C₁-C₄-Alkyl; C₁-C₄-Alkoxy; -COOH; -SO₃H bedeutet,
in gelöster, suspendierter oder fester Form verwendet.
1000 g Baumwoll-Wirkware werden im Klotzverfahren mittels einer Mischung,
bestehend aus 15 g/l des Produktes der Formel (I) und 29 g/l Natriumcarbonat
(Na₂CO₃) bei 22°C im Imprägnierverfahren geklotzt, aufgewickelt und 24 Stunden
bei 22°C verweilt. Anschließend wird das, derivatisierte Material 2 mal im Flot
tenverhältnis 1 : 10 mit Wasser der Temperatur von 40°C gewaschen und durch
Zugabe von 0,5 g/l Essigsäure neutralisiert (pH ∼7).
Die, wie oben beschrieben, kovalent mit dem Produkt der Formel (I) imprägnierter
Baumwolle wird einem 2. Verfahrensschritt im Ausziehverfahren im Flottenver
hältnis 1 : 8 bei 40°C und pH 3,5 mit einer 5%igen Lösung des Diazoniumsalzes
von 2,5-Dichloranilin unter Ausbildung des Farbstoffes folgender Formel
gekuppelt.
Das Hydrolysat dieses Farbstoffes fällt zu weniger als 0,8%, bezogen auf den
Farbstoff, an.
1000 g Baumwoll-Webware werden im Klotzkaltverweilverfahren mittels einer
Mischung, bestehend aus 15 g/l H-Säure-TFT-Morpholin (I) und 20 g/l
Natriumcarbonat (Na₂CO₃) bei 22°C geklotzt, anschließend aufgewickelt und 24
Stunden bei Raumtemperatur verweilt. Dann wird das derivatisierte Material 2
mal im Flottenverhältnis 1 : 10 mit Wasser der Temperatur von 40°C gewaschen
und durch Zugabe von 0,5 g/l Essigsäure neutralisiert (pH ∼7).
Die, wie oben beschrieben, kovalent mit H-Morpholin-TFT-Säure derivatisierte
Baumwollwebware wird ohne Zwischentrocknung in einem 2. Verfahrensschritt
bei 22°C additiv mit einer Klotzflotte, bestehend aus 50 g/l des Diazoniumsalzes
von 2,5-Dichloranilin unter Ausbildung des Farbstoffes folgender Formel
chromogen gekuppelt und nach einer Luftpassage von 30 Sekunden in einer
3-kästigen Waschanlage bei 80°C gespült.
Das Hydrolysat dieses Farbstoffes fällt zu weniger als 0,9%, bezogen auf den
Farbstoff, an.
1000 g Baumwollwebware werden im Klotzverfahren mittels einer Mischung aus
150 g/l I-Säure-TFT-o-Sulfanilsäure (V)
und 25 g/l Natriumcarbonat (Na₂CO₃) bei 20°C geklotzt, auf einen perforierten
Baum gewickelt und 18 Stunden bei 20°C verweilt.
Das derivatisierte Material wird auf dem perforierten Baum einer Sickerwäsche bei
40°C unterzogen. Anschließend wird das derivatisierte Material mit dem
Diazioniumsalz von o-Amino-Benzolsulfonsäure (VI)
umgesetzt zu:
Nach abgeschlossener Entwicklung wird das Material 2 mal bei 80°C gewaschen.
Weitere wertvolle, auf der Faser erzeugte Reaktivfärbungen erhält man, wenn man
die in Tabelle 1 aufgeführten Diazoniumsalze, mit den in Tabelle 2 aufgeführten
Kupplungskomponenten und Reaktivgruppen miteinander so kombiniert, wie es in
Tabelle 2 dargestellt ist. Man erhält Färbungen mit den in Tabelle 2 (letzte Kolon
ne) angegebenen Farbtönen.
Ferner können auch mehrere Kupplungskomponenten verwendet werden, Tabelle
3, so daß nach chromogener Kupplung mit dem gemeinsamen Diazoniumsalz
Mischnuancen zugänglich sind.
wobei das Gegenion ein für Diazoniumsalze übliches Anion ist, insbesondere Cl⊖,
SO₄⊖ oder BF₄′, PO₄³- oder CH₃-COO⊖ oder Mischungen derselben.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von farbigen nativen oder synthetischen Sub
straten mit auf dem Substrat erzeugten kovalent gebundenen Azofarbstof
fen, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Verfahren das Hydrolysat des
Farbstoffes in Mengen von maximal 1 Gew.-%, bezogen auf den Farbstoff,
anfällt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Färbung folgende Schritte vorgenommen werden:
- a) Zusammengeben des Substrates mit wenigstens einer als Kupplungskomponente für Azofarbstoffe geeigneten Verbindung, die zusätzlich einen reaktiven Rest aufweist, der mit dem Substrat eine chemische Bindung eingehen kann
- b) Fixierung der Kupplungskomponente auf dem Substrat durch Aus bildung einer chemischen Bindung
- c) Entfernung nicht fixierter und hydrolysierter Kupplungskomponente vom Substrat
- d) Umsetzung der fixierten Kupplungskomponente mit einem zur Azo farbstoffbildung geeigneten Diazoniumsalz durch Zusatz eines vor gebildeten Diazoniumsalzes.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte 1a)
und 1b) bei 0 bis 102°C und einem pH-Wert von 5 bis 12, insbesondere 8
bis 11 durchgeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt 1c) bei
20 bis 100°C, insbesondere 20 bis 60°C durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt 1d) bei
pH 7 bis 11 durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Schritt d) bei pH
3 bis 7 durchgeführt wird.
7. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine der folgenden Kupplungskomponenten
eingesetzt wird:
worin bedeuten
R₁, R₂: Wasserstoff C₁-C₄-Alkyl, Aryl, insbesondere Phenyl, Alk oxy, insbesondere C₁-C₄-Alkoxy, Aryloxy, insbesondere Phenyloxy, R₄: R₁; R₂; R₃; -CN; -OH₂-SO₃H; -SO₃H,
B: Brückenglied, insbesondere Alkylen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylen oder Bisarylen, Carbonyl oder ein heterocyclischer Rest, ins besondere ein Triazinylrest, wobei Kombinationen dieser Bestand teile auftreten können und das Brückenglied unterbrochen sein kann durch X faserreaktiver Rest, insbesondere a) ein stickstoffhaltiger 5- oder 6-gliedriger Heterocyclus der mit wenigstens einem Halogenatom substituiert ist, oder b) Acryloyl, oder c) Vinylsulfonyl oder d) SO₂-C₂H₄Z, wobei Z einen abspaltbaren Rest bedeutet, insbesondere -O-SO₃H, -S-SO₃H, -O-PO₂H₂ oder -O-Acyl, insbe sondere Acetyl;
y 0, 1 oder 2,
z 0 oder 1,
w 0, 1, 2 oder 3.
R₁, R₂: Wasserstoff C₁-C₄-Alkyl, Aryl, insbesondere Phenyl, Alk oxy, insbesondere C₁-C₄-Alkoxy, Aryloxy, insbesondere Phenyloxy, R₄: R₁; R₂; R₃; -CN; -OH₂-SO₃H; -SO₃H,
B: Brückenglied, insbesondere Alkylen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Arylen oder Bisarylen, Carbonyl oder ein heterocyclischer Rest, ins besondere ein Triazinylrest, wobei Kombinationen dieser Bestand teile auftreten können und das Brückenglied unterbrochen sein kann durch X faserreaktiver Rest, insbesondere a) ein stickstoffhaltiger 5- oder 6-gliedriger Heterocyclus der mit wenigstens einem Halogenatom substituiert ist, oder b) Acryloyl, oder c) Vinylsulfonyl oder d) SO₂-C₂H₄Z, wobei Z einen abspaltbaren Rest bedeutet, insbesondere -O-SO₃H, -S-SO₃H, -O-PO₂H₂ oder -O-Acyl, insbe sondere Acetyl;
y 0, 1 oder 2,
z 0 oder 1,
w 0, 1, 2 oder 3.
8. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Kupplung wenigstens ein Diazoniumsalzkation
der folgenden Formel verwendet wird:
9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungs
komponente als reaktive Gruppe einen 5- oder 6-gliedrigen hetero
cyclischen Rest, insbesondere Halogentriazinyl oder Pyrimidinyl enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reak
tivgruppe einer der folgenden Formeln entspricht:
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungs
komponente ein Phenol, Naphthol, Pyridon, Acetessigsäureanilid, Pyrimidin
oder Barbiturat ist.
12. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Substrat OH, NH₂ oder SH-Gruppen aufweist.
13. Farbiges natives oder synthetisches Substrat, welches gemäß wenigstens
einem der vorhergehenden Ansprüche erhalten und gegebenenfalls einer
üblichen Veredelung unterworfen wurde.
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