DE4418317A1 - Blockiervorrichtung für einen Kraftfahrzeugtürverschluß - Google Patents
Blockiervorrichtung für einen KraftfahrzeugtürverschlußInfo
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- E05B77/02—Vehicle locks characterised by special functions or purposes for accident situations
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Description
Die Erfindung betrifft eine Blockiervorrichtung für einen
Kraftfahrzeugtürverschluß zum Verhindern eines ungewollten
Öffnens der Tür infolge der Einwirkung von übermäßigen
Beschleunigungen, die entgegen der Öffnungsrichtung der Tür,
z. B. bei einem Unfall, auf das Fahrzeug einwirken, gemäß den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Eine derartige Blockiervorrichtung ist beispielsweise aus der
DE-AS 20 23 859 bekannt. Dabei ist als Blockiervorrichtung im
wesentlichen ein zweiarmiger Hebel vorgesehen, dessen erster
Arm eine Zusatzmasse aufnimmt und dessen zweiter Arm an einem
mit dem Griff des Türverschlusses verbundenen Griffschaft
anliegt. Bei einem Unfallstoß, der von außen auf die Tür oder
die zugehörige Fahrzeugseite einwirkt, bewirkt die Zusatzmas
se eine entsprechend den Hebelarmen übersetzte Trägheits
kraft, die der auf den Griff wirkenden Trägheitskraft
entgegengerichtet ist und daher ein ungewolltes Öffnen der
Tür verhindert.
Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung ist vor allem,
daß die erforderlichen Zusatzmassen in der Größenordnung der
Masse des Griffes liegen muß, um die bei einem entsprechenden
Stoß auf den Griff wirkende Trägheitskraft zu kompensieren.
Daher nehmen derartige Blockiervorrichtungen relativ viel
Platz ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blockiervor
richtung der eingangs erwähnten Art anzugeben, die einfach
und platzsparend aufgebaut ist und trotzdem sicher bei
übermäßigen Beschleunigungen ein ungewolltes Öffnen der
Fahrzeugtür verhindert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weitere beson
ders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren
die Unteransprüche.
Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, daß
der Hebel der Blockiervorrichtung derart ausgebildet ist, daß
bei Bewegung der Zusatzmasse in Öffnungsrichtung der Tür der
zweite Hebelarm seitlich in eine Nut des Griffschaftes ein
greift und dessen nach außen gerichtete Bewegung verhindert.
Die Zusatzmasse des ersten Hebelarmes und die Länge der
Hebelarme muß in diesem Fall also lediglich derart bemessen
sein, daß der zweite Hebelarm in die entsprechende Nut des
Griffschaftes eingreift, bevor sich der Griff nennenswert
nach außen bewegt hat. Für die auf den Griffschaft wirkende
Rückhaltekraft ist also - anders wie im Falle der DE-AS 20 23 859 -
im wesentlichen nicht mehr die Größe der Zusatzmasse,
sondern die konstruktive Ausgestaltung des zweiten Hebelarmes
verantwortlich.
Besonders einfach läßt sich die Blockiervorrichtung ausge
stalten, wenn der zweite Hebelarm an seinem Ende einen
hakenförmigen Ansatz aufweist, der in die entsprechende
Aussparung des Griffschaftes eingreift.
Um sicherzustellen, daß der Hebel durch die Rückstellfeder
nicht zu früh in seine Ausgangsstellung zurückgeschwenkt
wird, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den ersten Arm
des Hebels mit einem Verriegelungsteil, z. B. einer Blatt
feder, zu versehen, welches in eine entsprechende nutenför
mige Ausnehmung des Griffgehäuses einrastet und den Hebel in
dieser Stellung hält. Um die Kraftfahrzeugtür anschließend
durch Ziehen des Griffes wieder öffnen zu können, muß das
Verriegelungsteil beispielsweise durch eine entsprechende
Vorrichtung (z. B. einen Schlüssel) aus der nutenförmigen
Ausnehmung des Griffgehäuses herausdrückbar sein oder aber
der zweite Hebelarm wird mit einer Sollbruchstelle versehen
und bricht bei einer bestimmten Ziehkraft ab.
Bei einem Kraftfahrzeugtürverschluß mit Schließzylinder er
hält man eine besonders platzsparende und sicher arbeitende
Anordnung der Blockiervorrichtung, wenn sich die Zusatzmasse
auf der dem Griffschaft abgewandten Seite und die Schwenk
achse des Hebels auf der dem Griffschaft zugewandten Seite
des Schließzylinders befindet.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungs
beispielen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines Teiles eines Kraftfahrzeugtür
verschlusses mit erfindungsgemäßer Blockiervorrichtung
in Normalstellung;
Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Kraft
fahrzeugtürverschlusses und
Fig. 3 den in Fig. 1 dargestellten Kraftfahrzeugtürverschluß in
Blockierstellung.
In Fig. 1 ist mit 1 der Ausschnitt eines Türaußengriffes für
ein Kraftfahrzeug bezeichnet, der im wesentlichen aus einer
Grifführung 2 und dem eigentlichen Griff 3 besteht. Die
Grifführung 2 ist in das gestrichelt dargestellte Türaußen
blech 4 eingelassen.
Der Griff 3 weist einen sich in das Türinnere hineinragenden
Griffschaft 5 auf, der mit einem hakenförmigen Griffkopf 6
versehen ist, welcher zur Verbindung zwischen dem Türaußen
griff 1 und einem aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dar
gestellten Türschloß einen ebenfalls nicht dargestellten
Außenbetätigungshebel umfaßt (vgl. DE 43 21 900 A1). Außerdem
enthält der Griffschaft 5 eine seitliche Ausnehmung 7, deren
Zweck weiter unten näher erläutert wird.
In der Grifführung 2 ist ferner ein Schließzylinder 8 an
geordnet, an dessen unteren Ende sich eine erfindungsgemäße
Blockiervorrichtung 9 befindet. Die Blockiervorrichtung 9
besteht im wesentlichen aus einem um eine Achse 10 schwenk
baren zweiarmigen Hebel 11, wobei der erste Hebelarm 12 in
bezug auf die Achse 10 L-förmig ausgebildet und mit einer
Zusatzmasse 13 versehen ist. Der zweite Hebelarm 14 ist in
bezug auf die Achse 10 gerade ausgebildet und weist an seinem
der Schwenkachse 10 abgewandten Ende einen hakenförmigen
Ansatz 15 auf, welcher sich in der Normalstellung (unblockierte
Zustand) der Ausnehmung 7 des Griffschaftes 5 gegen
über befindet und in dieser Stellung durch eine an dem ersten
Hebelarm 12 befestigte und sich an der Grifführung 2 abstüt
zende erste Blattfeder 16 gehalten wird.
An dem ersten Hebelarm 12 ist ferner eine zweite Blattfeder
17 angeordnet, die bei entsprechender Bewegung des zweiten
Hebelarmes 12 in eine nutenförmige Ausnehmung 18 der Griffüh
rung 2 einrastbar ist.
Fig. 2 zeigt die Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten
Türaußengriffes von der den Schließzylinder 8 enthaltenden
Seite der Grifführung 2. Dabei ist erkennbar, daß der Be
reich des ersten Hebelarmes 12, der zwischen der Schwenkachse
10 und der Zusatzmasse 13 liegt, den Schließzylinder 8 gabel
förmig umfaßt.
Im folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Blockiervorrichtung 9 erläutert. Dabei sei angenommen, daß
sich die Blockiervorrichtung 9 zunächst in ihrer in Fig. 1
dargestellten Normalstellung befindet. Ein durch den Pfeil 19
angedeuteter Stoß auf die Tür des Fahrzeuges erzeugt dann am
Griff 3 eine entsprechende Massenkraft, die in Richtung des
Pfeiles 20 wirkt.
Da sich auch auf die Zusatzmasse 13 eine ebenfalls nach außen
gerichtete Massenkraft (Pfeil 21) auswirkt, wird der Hebel 11
um seine Achse 10 geschwenkt, so daß sich der hakenförmige
Ansatz 15 des zweiten Hebelarmes 14 sich in Richtung 22 des
Griffschaftes 5 bewegt und in dessen Ausnehmung 7 eingreift,
bevor sich der Griffschaft 5 nennenswert nach außen bewegt
hat. Da sich allerdings eine geringfügige Bewegung des
Griffschaftes 5 nach außen in der Regel nicht vermeiden läßt,
ist die Ausnehmung 7 zum Griffkopf 6 hin etwas länger
ausgebildet als die Länge des hakenförmigen Ansatzes 15.
Gleichzeitig mit der Bewegung der Zusatzmasse 13 in Richtung
des Pfeiles 21 umgreift die zweite Blattfeder 17 den
nasenförmigen Vorsprung 18′ der Ausnehmung 18 und arretiert
den gesamten Hebel 11 in seiner Endstellung (Blockierstel
lung). Dieses ist in der Fig. 3 noch einmal dargestellt.
Um die Tür durch Ziehen des Griffes 3 wieder öffnen zu kön
nen, ist der hakenförmige Ansatz 15 mit einer gestrichelt
angedeuteten Sollbruchstelle 23 versehen (bei einem
praktischen Ausführungsbeispiel wurde die Sollbruchstelle 23
derart ausgelegt, daß der Haken bei einer Kraft von 250 N
abbricht und damit die Tür freigibt).
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das vorstehend
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So ist es bei
spielsweise möglich, auf die zweite Blattfeder 17 zu verzich
ten und durch entsprechende Ausgestaltung des hakenförmigen
Ansatzes 15 und der Ausnehmung 7 den zweiten Arm 14 des He
bels 11 solange mit dem Griffschaft form- und kraftschlüssig
zu verbinden, bis praktisch keine Massenträgheitskräfte mehr
wirken. Hierzu kann die Nut 7 mit einer entsprechenden Hin
terschneidung in Richtung des Griffkopfes und der hakenför
mige Ansatz mit einer entsprechend langen Spitze versehen
werden.
Ferner kann die Blockiervorrichtung derart geändert werden,
daß die Arretierung mittels der zweiten Blattfeder 17 dadurch
aufgehoben wird, daß bei einer entsprechenden Drehung des
Schließzylinders 8 ein Bolzen schließzylinderseitig die
Blattfeder 17 aus der Ausnehmung 18 herausdrückt. Hierzu ist
lediglich erforderlich, in die Grifführung 2 eine zusätzli
che schlitzförmige Ausnehmung zwischen die vorhandene
Ausnehmung 18 und dem Schließzylinder 8 einzubringen.
Schließlich ist es insbesondere aus Kostengründen zweckmäßig,
die Rückstellfeder 16 und das Verriegelungsteil 17 aus einem
Teil herzustellen.
Bezugszeichenliste
1 Türaußengriff
2 Grifführung
3 Griff
4 Türaußenblech
5 Griffschaft
6 Griffkopf
7 Ausnehmung
8 Schließzylinder
9 Blockiervorrichtung
10 Achse, Schwenkachse
11 Hebel
12 erster Hebelarm
13 Zusatzmasse
14 zweiter Hebelarm
15 hakenförmiger Ansatz
16 erste Blattfeder, Rückstellfeder
17 zweite Blattfeder, Verriegelungsteil
18 Ausnehmung
18′ nasenförmiger Vorsprung
19-22 Richtungen der wirkenden Kräfte
23 Sollbruchstelle.
2 Grifführung
3 Griff
4 Türaußenblech
5 Griffschaft
6 Griffkopf
7 Ausnehmung
8 Schließzylinder
9 Blockiervorrichtung
10 Achse, Schwenkachse
11 Hebel
12 erster Hebelarm
13 Zusatzmasse
14 zweiter Hebelarm
15 hakenförmiger Ansatz
16 erste Blattfeder, Rückstellfeder
17 zweite Blattfeder, Verriegelungsteil
18 Ausnehmung
18′ nasenförmiger Vorsprung
19-22 Richtungen der wirkenden Kräfte
23 Sollbruchstelle.
Claims (7)
1. Blockiervorrichtung für einen Kraftfahrzeugtürverschluß
zum Verhindern eines ungewollten Öffnens der Tür infolge
der Einwirkung von übermäßigen Beschleunigungen, die
entgegen der Öffnungsrichtung der Tür, z. B. bei einem
Unfall, auf das Fahrzeug einwirken, wobei der Kraftfahr
zeugtürverschluß ein in einer Grifführung (2) beweglich
gelagerten Griff (3) mit einem in das Türinnere hinein
ragenden Griffschaft (5) umfaßt, wobei der Griff (3)
während der Beschleunigungszeit durch einen mit einer
Zusatzmasse (13) und einer Rückstellfeder (16) versehe
nen schwenkbaren Hebel (11) an einer Beschleunigungsbe
wegung gehindert wird, und wobei es sich bei dem Hebel
(11) um einen in bezug auf die Schwenkachse (10) min
destens zweiarmigen Hebel (11) handelt, dessen erster
Arm (12) die Zusatzmasse (13) aufnimmt und dessen
zweiter Arm (14) im Bereich des Griffschaftes (5)
angeordnet ist, und bei einer entsprechend großen
Beschleunigung in diesen eingreift, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Hebel (11) der Blockiervorrichtung (9)
derart ausgebildet ist, daß bei Bewegung der Zusatzmasse
(13) in Öffnungsrichtung der Tür der zweite Hebelarm
(14) seitlich in eine Ausnehmung (7) des Griffschaftes
(5) eingreift und dadurch dessen nach außen gerichtete
Bewegung verhindert.
2. Blockiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite Hebelarm (14) einen hakenför
migen Ansatz (15) aufweist, der in die entsprechende
seitliche Ausnehmung (7) des Griffschaftes (5) ein
greift.
3. Blockiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Hebelarm (12) mit einem
Verriegelungsteil (17) versehen ist, welches in eine
entsprechende nutenförmige Ausnehmung (18) der Grifführung
(2) einrastbar ist.
4. Blockiervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei dem Verriegelungsteil (17) um
eine Blattfeder handelt.
5. Blockiervorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Hebelarm (14) im Bereich
des hakenförmigen Ansatzes (15) mit einer Sollbruch
stelle (23) versehen ist.
6. Blockiervorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellfeder (16) und
das Verriegelungsteil (17) aus einem Teil bestehen.
7. Blockiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Kraftfahrzeugtür
verschluß mit Schließzylinder (8) der Hebel (11)
schließzylinderseitig angeordnet ist, wobei sich die
Zusatzmasse (14) auf der dem Griffschaft (5) abgewandten
Seite und die Schwenkachse (10) des Hebels (11) auf der
dem Griffschaft (5) zugewandten Seite des Schließzylin
ders (8) befindet.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4418317A DE4418317C2 (de) | 1994-05-26 | 1994-05-26 | Blockiervorrichtung für einen Kraftfahrzeugtürverschluß |
EP95103736A EP0684357A3 (de) | 1994-05-26 | 1995-03-15 | Blockiervorrichtung für einen Kraftfahrzeugtürverschluss |
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DE4418317A DE4418317C2 (de) | 1994-05-26 | 1994-05-26 | Blockiervorrichtung für einen Kraftfahrzeugtürverschluß |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4418317A1 true DE4418317A1 (de) | 1995-11-30 |
DE4418317C2 DE4418317C2 (de) | 1998-06-10 |
Family
ID=6518980
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4418317A Expired - Fee Related DE4418317C2 (de) | 1994-05-26 | 1994-05-26 | Blockiervorrichtung für einen Kraftfahrzeugtürverschluß |
Country Status (2)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VALEO GMBH & CO. SCHLIESSSYSTEME KG, 42579 HEILIGE |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |