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Die
Erfindung betrifft eine Druckmittelanlage mit wenigstens einem ersten
Verbraucherkreis und wenigstens einem zweiten Verbraucherkreis gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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In
einer solchen Druckmittelanlage wird der zweite Verbraucherkreis
aus dem ersten Verbraucherkreis gespeist, ist dem ersten Verbraucherkreis also
nachgeordnet bzw. zu ihm in Reihe angeordnet. In einer solchen Druckmittelanlage
sind der Druck des ersten Verbraucherkreises – nachstehend erster Verbraucherkreisdruck – und der
Druck des zweiten Verbraucherkreises – nachstehend zweiter Verbraucherkreisdruck – bis auf
einen, durch den Strömungswiderstand
des Rückschlagventils
verursachten, vernachlässigbaren
Druckunterschied gleich. Das Rückschlagventil
bewirkt, daß aus
dem zweiten Verbraucherkreis keine Rückströmung in den ersten Verbraucherkreis
stattfinden kann, dient also der Sicherung des zweiten Verbraucherkreises
im Fall eines Druckabfalls in dem ersten Verbraucherkreis.
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Nun
gibt es Einsatzfälle,
in denen eine vorrangige Befüllung
des ersten Verbraucherkreises und ein geringeres Druckniveau im
zweiten Verbraucherkreis als im ersten Verbraucherkreis verlangt
werden. Dabei bedeutet "vorrangige
Befüllung" – in Kurzform "Vorrang" –, daß, ausgehend von überdruckloser
(d. h. auf Atmosphärendruck
entleerter) Druckmittelanlage, der erste Verbraucherkreis auf einen
vorbestimmten Druck aufgefüllt
sein muß,
bevor die Befüllung des
zweiten Verbraucherkreises beginnt. "Geringeres Druckniveau ..." bedeutet dabei,
daß der
zweite Nenn-Verbraucherkreisdruck geringer als der erste Nenn-Verbraucherkreisdruck
sein muß.
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In
diesen Fällen
ist es üblich,
zur Erzielung des Vorrangs des ersten Verbraucherkreises zwischen
dem Rückschlagventil
und dem zweiten Verbraucherkreis ein Überströmventil anzuordnen und zur
Erzielung der geforderten unterschiedlichen Druckniveaus zwischen
dem Rückschlagventil
und dem Überströmventil
ein Druckbegrenzungsventil vorzusehen. Diese Bauelemente sind mit
einem erheblichen Aufwand verbunden.
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Aus
der
DE 39 33 551 A1 ist
ein Hydraulikregelkreis für
parallel angeordnete Verbraucher bekannt, welcher einen Hydrospeicher
und ein entsperrbares Rückschlagventil
in einer Versorgungsleitung, die von einer Regelpumpe mit annähernd konstantem
Normaldruck belastet ist, aufweist. Das entsperrbare Rückschlagventil
ist zwischen dem Hydrospeicher und der Regelpumpe sowie zwischen
wenigstens einem Verbraucher mit vorrangiger Versorgung und wenigstens
einem Verbraucher mit nachrangiger Versorgung angeordnet. Das entsperrbare Rückschlagventil
ist bei dem Normaldruck in der Versorgungsleitung entsperrt und
bei einem gegenüber dem
Normaldruck kleineren Druck in der Versorgungsleitung gesperrt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckmittelanlage der
eingangs genannten Art so fortzubilden, daß sie ohne zusätzlichen
Aufwand oder mit geringem zusätzlichem
Aufwand eine vorrangige Befüllung
des ersten Verbraucherkreises und ein geringeres Druckniveau in
dem zweiten Verbraucherkreis als in dem ersten Verbraucherkreis
gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst.
Vorteilhafte Ausge staltungen und Fortbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung lässt
sich mit jeder Art Druckmittel ausführen. Überwiegend wird als Druckmittel Druckluft
verwendet.
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Weitere
Vorteile der Erfindung werden in deren nunmehr folgender Erläuterung
anhand zeichnerisch dargestellter Ausführungsbeispiele genannt.
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Unter
durchgehender Verwendung gleicher Bezugszeichen für Bauelemente
mit gleichen Funktionen zeigen:
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1 eine
Druckmittelanlage,
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2 bis 4 Fortbildungen
dieser Druckmittelanlage,
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5 auszugsweise
eine Fortbildung der Druckmittelanlage nach 4.
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Die
in 1 dargestellte Druckmittelanlage weist einen ersten
Verbraucherkreis (I) und einen zweiten Verbraucherkreis (II) auf,
die zeichnerisch jeweils durch einen Druckmittelspeicher symbolisiert sind.
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Dem
ersten Verbraucherkreis (I) ist eine durch ein Kästchen symbolisierte Druckmittelbeschaffungseinrichtung
(1) vorgeschaltet, die in üblicher Weise einen Druckerzeuger
enthält
und in ebenfalls üblicher
Weise außerdem
Einrichtungen zur Druckmittelaufbereitung und zur Anlagensicherung wie
Druckregler, Filter, Kühler,
Trockner, Druckbegrenzungseinrichtungen, Rückstromverhinderer usw. enthalten
kann. Die Druckmittelbeschaffungseinrichtung (1) ist in
der Lage, den ersten Verbraucherkreis (I) bis zu einem ersten Nenn-Verbraucherkreisdruck (pIN) aufzufüllen.
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Der
zweite Verbraucherkreis (II) soll auf einen zweiten Nenn-Verbraucherkreisdruck
(pIIN) auffüllbar sein, der geringer als
der erste Nenn-Verbraucherkreisdruck (pIN)
ist.
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Zwischen
dem ersten Verbraucherkreis (I) und dem zweiten Verbraucherkreis
(II) ist ein Rückschlagventil
(2) mit vorbestimmtem Öffnungsdruck (pö)
derart angeordnet, daß es
für eine
Strömung
von dem ersten Verbraucherkreis (I) zu dem zweiten Verbraucherkreis
(II) durchlässig
ist und eine Strömung in
Gegenrichtung sperrt. Durch diese Anordnung verhindert das Rückschlagventil
(2) im Falle eines Druckabfalls in dem ersten Verbraucherkreis,
beispielsweise infolge eines Defekts in dem ersten Verbraucherkreis
(I) und/oder in der Druckmittelbeschaffungsanlage (1),
eine Rückströmung aus
dem zweiten Verbraucherkreis (II) zu dem ersten Verbraucherkreis
(I) und damit einen Druckabfall in dem zweiten Verbraucherkreis
(II). Das Rückschlagventil
(2) sichert also den zweiten Verbraucherkreis (II) im Fall eines
Druckabfalls in dem ersten Verbraucherkreis (I) ab.
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Als
Rückschlagventil
(2) läßt sich
beispielsweise eine Bauart verwenden, wie sie in der WABCO Westinghouse-Druckschrift "Rückschlagventil 434 014", Ausgabe August
1973, beschrieben ist. Der vorbestimmte Öffnungsdruck (pö)
kann beispielsweise dadurch erzielt werden, daß die in diesem Stand der Technik
nur dem sicheren Schließen
dienende Feder auf dem Ventilkörper
eine definierte Kraft ausübt.
Auf diese Weise ist der vorbestimmte Öffnungsdruck (pö)
ohne Mehraufwand oder wenigstens ohne nennenswerten Mehraufwand
erzielbar.
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Ein
solches Rückschlagventil öffnet sich
bei überdruckloser
Abströmseite,
d. h. wenn an seiner Abströmseite
nur der Atmosphärendruck
ansteht, immer dann, wenn an seiner Anströmseite der vorbestimmte Öffnungsdruck
(pö)
auftritt. Steigt nach dem Öffnen
des Rückschlagventils
der Druck auf dessen Anströmseite
infolge fortgesetzter Druckmittelförderung seitens der Druckmittelbeschaffungsanlage
an, so hält
das Rückschlagventil
eine Druckdifferenz vom Werte des Öffnungsdrucks (pö)
zwischen seiner Anströmseite
und seiner Abströmseite
aufrecht.
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Diese
Charakteristik eines Rückschlagventils
mit vorbestimmtem Öffnungsdruck
(pö)
bedeutet vorliegend, daß das
Rückschlagventil
(2) immer dann für
eine Strömung
von dem ersten Verbraucherkreis (I) zu dem zweiten Verbraucherkreis
(II) geöffnet
ist, wenn die Druckdifferenz zwischen dem ersten Verbraucherkreisdruck
(pI) und dem zweiten Verbraucherkreisdruck
(pII) gleich dem Öffnungsdruck (pö)
ist, sowie, daß bei
fortgesetzter Druckmittelzufuhr das Rückschlagventil (2)
diese Druckdifferenz immer einstellt. Das Rückschlagventil (2)
verschafft dem ersten Verbraucherkreis (I) also eine vorrangige
Befüllung
in Höhe
seines Öffnungsdrucks
(pö)
und stellt sicher, daß der
zweite Verbraucherkreisdruck (pII) nach
dem erstmaligen Öffnen
des Rückschlagventils
(2) immer um den Wert des Öffnungsdrucks (pö)
geringer als der erste Verbraucherkreisdruck (pI)
ist.
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Der Öffnungsdruck
(pö)
des Rückschlagventils
(2) ist gerade auf die Differenz der Nenn-Verbraucherkreisdrücke (pIN, PIIN) eingestellt,
also pö =
pIN – pIIN. Folglich stellt das Rückschlagventil
(2) im zweiten Verbraucherkreis (II) den zweiten Nenn-Verbraucherkreisdruck
(pIIN) ein, wenn der erste Verbraucherkreis (I)
auf den ersten Nenn-Verbraucherkreisdruck
(pIN) aufgefüllt ist.
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Druckmittelanlagen
nach der Art des Ausführungsbeispiels,
in denen einem vorrangig zu befüllenden
ersten Verbraucherkreis mit einem höheren Druckniveau ein zweiter
Verbraucherkreis mit einem geringeren Druckniveau nachgeschaltet
ist, sind allgemein üblich.
Als Beispiel sei eine Fahrzeuganlage erwähnt, in der der erste Verbraucherkreis
mit dem höheren
Druckniveau eine Betriebsbremsanlage und der zweite Verbraucherkreis
mit dem geringeren Druckniveau ein Hilfsbremskreis und/oder ein
Parkbremskreis und/oder ein Hilfsgerätekreis und/oder ein Anhänger-Versorgungs-
und Steuerkreis sein kann. Von besonderer Bedeutung kann der Vorrang des
ersten Verbraucherkreises sein, wenn der zweite Verbraucherkreis
eine durch Druck lösbare
Parkbremse, beispielsweise eine Federspeicherbremse, enthält. Bei
entsprechender Bemessung des ersten Verbraucherkreisdrucks (pI), bis zu dem der erste Verbraucherkreis
(I) vorrangig befüllt
wird, kann in einem solchen Fall sichergestellt werden, daß die Parkbremse
nicht lösbar
ist, bevor die den ersten Verbraucherkreis (I) bildende Betriebsbremsanlage voll
einsatzfähig
ist.
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Gestrichelt
ist in 1 noch ein stromabwärts des Rückschlagventils (2)
parallel zu dem zweiten Verbraucherkreis (II) angeordneter weiterer
zweiter Verbraucherkreis (III) dargestellt. Durch dessen gestrichelte
Darstellung ist angedeutet, daß der
weitere zweite Verbraucherkreis (III) eine wahlweise Fortbildung
darstellt. Eine solche Fortbildung entsteht beispielsweise, wenn
in der oben erwähnten Fahrzeuganlage
die dort für
den zweiten Verbraucherkreis angegebenen Funktionen gruppiert werden.
So ist es üblich,
den Hilfsgerätefunktionen
einen weiteren zweiten Verbraucherkreis zuzuordnen. Die bisherigen
Ausführungen
gelten für
den weiteren zweiten Verbraucherkreis (III) entsprechend mit. Das gleiche
gilt für
die folgende Ausführungen,
soweit sich aus ihnen nichts anderes ergibt.
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Die
Druckmittelanlage im bisher beschriebenen Umfang hat den Nachteil,
daß im
Falle eines Druckabfalls, etwa infolge eines Defekts, in dem zweiten
Verbraucherkreis (II) der erste Verbraucherkreis (I) nur bis zu
einem Sicherungsdruck vom Werte des Öffnungsdrucks (pö)
des Rückschlagventils
(2) abgesichert ist. Mit anderen Worten: Bei einem Abfall des
zweiten Verbraucherkreisdrucks (pII) auf
Atmosphärendruck
fällt der
erste Verbraucher kreisdruck (pI) auf den
Wert des Öffnungsdrucks
(pö)
des Rückschlagventils
(2) ab.
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Diesem
Nachteil läßt sich
durch die in 2 dargestellte Anordnung eines Überströmventils
(3) zwischen dem Rückschlagventil
(2) und dem zweiten Verbraucherkreis (II) begegnen.
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Ein Überströmventil öffnet sich,
d. h. den Durchgang zwischen seinem Einlaß und seinem Auslaß, wenn
der Einlaßdruck
den Wert eines Überströmdrucks
annimmt. Der Überströmdruck ist
außer von
der konstruktiven Auslegung und/oder der Einstellung des Überströmventils
auch von dem Auslaßdruck
abhängig.
Ein Auslaßdruck,
genauer: ein höherer
Auslaßdruck
als Atmosphärendruck,
kann beispielsweise als Restdruck aus einem vorangegangenen Betrieb
vorhanden sein. Der Überströmdruck erreicht
seinen Höchstwert
(pü),
wenn der Auslaßdruck gleich
dem Atmosphärendruck
ist. Nach dem Öffnen des Überströmventils
stellt sich bei fortgesetzter Druckmittelzufuhr Gleichheit zwischen
Einlaß-
und Auslaßdruck
ein. Ein Überströmventil
schließt
sich wieder, wenn der Einlaß-
und der Auslaßdruck
wieder auf einen konstruktiv und/oder durch Einstellung vorgegebenen
Schließdruck
(ps) abgefallen ist.
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Das
zuletzt erwähnte
Schließverhalten
wird bei dem Überströmventil
(3) zur Erhöhung
des Sicherungsdrucks des ersten Verbraucherkreises (I) ausgenutzt.
Fällt der
zweite Verbraucherkreisdruck (PII) als Auslaßdruck des Überströmventils
(3) auf den Wert des Schließdrucks (p3s)
des Überströmven tils (3)
ab, so schließt
dieses. Danach kann kein Druckmittel mehr aus dem ersten Verbraucherkreis
(I) in den Verbraucherkreis (II) abströmen. Das bedeutet, daß der erste
Verbraucherkreisdruck (pI) keinesfalls unter
die Summe aus Öffnungsdruck
(pö)
des Rückschlagventils
(2) und Schließdruck
(p3s) des Überströmventils (3) fallen
kann. Der Sicherungsdruck des ersten Verbraucherkreises (I) wird
durch die Anordnung des Überströmventils
(3) also um den Wert von dessen Schließdruck (p3s)
auf den Wert pö +
p3s erhöht.
Umgekehrt läßt sich
sagen, daß die
Ausbildung des Rückschlagventils
(2) mit vorbestimmtem Öffnungsdruck
(pö)
den Sicherungsdruck des ersten Verbraucherkreises vom Wert des Schließdruckes (p3s) des Überströmventils
(3) auf den Wert p3s + pö erhöht.
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Das Überströmventil
(3) hat auch eine günstige
Auswirkung auf den Vorrang des ersten Verbraucherkreises (I). Zum Öffnen des Überströmventils
(3) und damit zum Beginn der Befüllung des zweiten Verbraucherkreises
ist nämlich
ein erster Verbraucherkreisdruck (pI) in
Höhe der
Summe aus Öffnungsdruck
(pö)
des Rückschlagventils
(2) und Überströmdruck (p3ü)
des Überströmventils
(3), also PI = Pö + P3Ü,
erforderlich. Das bedeutet, daß infolge
des Überströmventils
(3) der Vorrang des ersten Verbraucherkreises (I) um den
Wert des Öffnungsdrucks
(p3ü)
des Überströmventils
(3) auf den Wert pö + p3ü vergrößert wird.
Umgekehrt läßt sich
sagen, daß die
Ausbildung des Rückschlagventils
(2) mit vorbestimmtem Öffnungsdruck
(pö)
den durch den Überströmdruck (p3ü) des Überströmven tils
(3) geschaffenen Vorrang auf den Wert P3ü +
pö vergrößert.
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Es
versteht sich, daß der
bei überdrucklosem zweitem
Verbraucherkreis (II) auftretende größte Überströmdruck (p3ü)
des Überströmventils
(3) geringer als der zweite Nenn-Verbraucherkreisdruck
(pIIN) sein muß. Anderenfalls wäre eine
Befüllung
des zweiten Verbraucherkreises (II) unmöglich.
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Es
sei erwähnt,
daß zur
Sicherung des ersten Verbraucherkreises (I) gegen einen Defekt der Druckmittelbeschaffungsanlage
(1) zwischen letzterer und dem ersten Verbraucherkreis
(I) ein Überströmventil
angeordnet, also dem ersten Verbraucherkreis (1) vorgeschaltet,
werden kann. Dies ist jedoch im allgemeinen unnnötig, weil ein Rückstromverhinderer,
als welcher beispielsweise ein Auslaßventil des Druckerzeugers
dienen kann, den ersten Verbraucherkreis (I) gegenüber der
Druckmittelbeschaffungsanlage sichert.
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Als Überströmventil
kommt beispielsweise eine Bauart in Betracht, wie sie in der WABCO
Westinghouse-Druckschrift "Überströmventil
434 100", Ausgabe
August 1973, beschrieben ist.
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Durch
gestrichelte Darstellung ist in 2 noch angedeutet,
daß auch
dieses Ausführungsbeispiel
um einen weiteren zweiten Verbraucherkreis (III) fortgebildet werden
kann und daß auch
zwischen diesem und dem Rückschlagventil
(2) ein Überströmventil
(4) angeordnet sein kann. Im letztgenannten Fall ist jeder
zweite Verbraucherkreis (II bzw. III) im Falle eines Druckabfalls
in dem anderen zweiten Verbraucherkreis (III bzw. II) durch das
jenem zugeordnete Überströmventil
(4 bzw. 3) bis zu dessen Schließdruck (p4s bzw. P3s) gesichert.
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In 3 ist
zwischen dem Rückschlagventil (2)
und dem zweiten Verbraucherkreis (II) ein Druckbegrenzungsventil
(5) derart angeordnet, daß sein Einlaß mit dem
Rückschlagventil
(2) und sein Auslaß mit
dem zweiten Verbraucherkreis (II) verbunden sind.
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Ein
Druckbegrenzungsventil hält
den Durchgang von seinem Einlaß zu
seinem Auslaß offen,
bis sein Auslaßdruck
den Wert eines vorbestimmten Begrenzungsdrucks (pB)
annimmt. Anschließend
regelt das Druckbegrenzungsventil seinen Auslaßdruck auf den Wert des Begrenzungsdrucks
(pB), indem es bei einem Abfall des Auslaßdrucks
unter diesen Wert den Durchgang zwischen seinem Einlaß und seinem Auslaß wieder öffnet und
bei einem Anstieg des Auslaßdrucks über diesen
Wert Druckmittel von seinem Auslaß zu einer Druckentlastungsöffnung entweichen
läßt.
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Im
vorliegenden Fall ist der Begrenzungsdruck (pB)
des Druckbegrenzungsventils (5) auf den Wert des zweiten
Nenn-Verbraucherkreisdrucks (pIIN) eingestellt,
also pB = pIIN.
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Die
Charakteristik eines Druckbegrenzungsventils hat vorliegend die
vorteilhafte Folge, daß der zweite
Nenn-Verbraucherkreisdruck (pIIN) im zwei ten Verbraucherkreis
(II) nicht überschritten
werden kann, was ohne das Druckbegrenzungsventil (5), beispielsweise
infolge Erwärmung,
möglich
ist.
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Der Öffnungsdruck
(pö)
des Rückschlagventils
(2) kann in dieser Ausgestaltung gleich der Differenz der
Nenn-Verbraucherkreisdrücke,
also pö =
PIN – PIIN, sein, er kann aber auch kleiner als
diese Differenz, also pö < PIN – PIIN, sein.
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Als
Druckbegrenzungsventil kommt beispielsweise eine Bauart in Betracht,
wie sie in der WABCO Westinghouse-Druckschrift "Druckbegrenzungsventil 475010", Ausgabe Oktober
1975, beschrieben ist.
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Wie
durch die gestrichelte Einzeichnung des Überströmventils (3) angedeutet
ist, kann die Ausgestaltung nach 3 mit der
Ausgestaltung nach 2 kombiniert werden. Zur Aufrechterhaltung
der Vorteile beider Ausgestaltungen muß das Druckbegrenzungsventil
(5) zwischen dem Rückschlagventil (2)
und dem Überströmventil
(3) angeordnet sein.
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Auch
dieses Ausführungsbeispiel
läßt sich, entsprechend
der gestrichelten Darstellung, um den stromabwärts des Druckbegrenzungsventils
(5) parallel zu dem zweiten Verbraucherkreis (II) angeordneten
weiteren zweiten Verbraucherkreis (III) sowie, gegebenenfalls, um
das diesem zugeordnete Überströmventil
(4) fortbilden.
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In 4 ist
die Druckmittelanlage um einen weiteren ersten Verbraucherkreis
(IV) erweitert, dem die Druckmittelbeschaffungsanlage (1)
ebenfalls vorgeschaltet ist und der stromabwärts der Druckmittelbeschaffungsanlage
(1) parallel zu dem ersten Verbraucherkreis (I) angeordnet
ist. Zwischen dem weiteren ersten Verbraucherkreis (IV) und dem
zweiten Verbraucherkreis (II) ist ein parallel zu dem bereits erwähnten Rückschlagventil
(2) liegendes zweites Rückschlagventil
(7) vorgesehen. Das zweite Rückschlagventil (7)
weist den gleichen Öffnungsdruck (pö)
wie das bereits erwähnte
Rückschlagventil
(2) auf und ist derart angeordnet, daß es für eine Strömung von dem weiteren ersten
Verbraucherkreis (IV) zu dem zweiten Verbraucherkreis (II) durchlässig ist und
eine Strömung
in Gegenrichtung gesperrt.
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Hinsichtlich
der Ausbildung des zweiten Rückschlagventils
(7) gilt das gleiche wie für das bereits erwähnte Rückschlagventil
(2). Hinsichtlich seiner Wirkungsweise in Verbindung mit
den weiteren ersten Verbraucherkreis (IV) gilt das für das bereits erwähnte Rückschlagventil
(2) in Verbindung mit dem ersten Verbraucherkreis (I) Gesagte
entsprechend. Durch die Anordnung des zweiten Rückschlagventils (7)
parallel zu dem bereits erwähnten
Rückschlagventil
(2) sichern die Rückschlagventile
(2 und 7) nicht nur den zweiten Verbraucherkreis
(II) im Falle eines Druckabfalls in einem ersten Verbraucherkreis (I
bzw. IV) und die ersten Verbraucherkreise (I und IV) bis zum Öffnungsdruck
(pö)
im Falle eines Druckabfalls im zweiten Verbraucherkreis (II), sondern
verhindern auch einen Druckmittelaustausch zwischen dem ersten Verbraucherkreisen
(I und IV) und tragen da durch zu deren gegenseitiger Sicherung im
Falle eines Druckabfalls in einem ersten Verbraucherkreis (I oder
IV) bei.
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Auch
solche Druckmittelanlagen sind üblich. Beispielsweise
entsteht eine solche Druckmittelanlage, wenn in der oben bereits
erwähnten
Fahrzeuganlage die als erster Verbraucherkreis wirkende Betriebsbremsanlage
in zwei selbständige
Betriebsbremskreise aufgeteilt wird.
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Diese
Druckmittelanlage kann, entsprechend der gestrichelten Darstellung,
dadurch fortgebildet werden, daß jedem
ersten Verbraucherkreis (I und IV) jeweils ein Überströmventil (6 bzw. 8)
vorgeschaltet wird. Für
die Ausbildung und die Wirkungsweise dieser Überströmventile gilt das weiter oben
zu dem Überströmventil
(3) Gesagte entsprechend. Jedes dieser Überströmventile (6 bzw. 8)
sichert in Verbindung mit dem dem jeweils anderen ersten Verbraucherkreis
(IV bzw. I) zugeordneten Rückschlagventil
(7 bzw. 2) den ersten Verbraucherkreis (I bzw. IV),
dem es vorgeschaltet ist, gegen einen Druckabfall in dem anderen
ersten Verbraucherkreis (IV bzw. I) ab.
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Die Überströmdrücke bei überdrucklosem Auslaß (p6ü bzw.
p8ü)
und die Schließdrücke (p6s bzw. p8s) der Überströmventile
(6 und 8) können
unterschiedlich sein, sind aber im Normalfall nominal gleich. Aber
auch im letztgenannten Fall können
die Überströmdrücke (p6ü bzw.
p8ü)
infolge unvermeidbarer Fertigungs- und Montagetoleranzen innerhalb
gewisser Grenzen unterschiedlich sein. Das kann sich nach teilig
hinsichtlich des Vorrangs der ersten Verbraucherkreise (I und IV)
auswirken. Es sei zum Beispiel angenommen, der Überströmdruck (p8ü)
des Überströmventils
(8) sei geringer als der Überströmdruck (p6ü)
des Überströmventils
(6). Dann kann es beim Befüllen der anfänglich überdrucklosen
Druckmittelanlage vorkommen, daß sich
in dem weiteren ersten Verbraucherkreis (IV) schon der Öffnungsdruck
(pö)
des zugehörigen
Rückschlagventils
(7) aufgebaut hat, bevor sich das Überströmventil (6) überhaupt öffnet, mit
der Folge, daß die
Befüllung des
zweiten Verbraucherkreises (II) vor der Befüllung des ersten Verbraucherkreises
(I) beginnt. In diesem Fall verliert also der erste Verbraucherkreis
(I) seinen Vorrang gegenüber
dem zweiten Verbraucherkreis (II).
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Dies
bedeutet für
die bereits erwähnte
Fahrzeuganlage, in der volle Betriebsbereitschaft der Betriebsbremsanlage – also beider
Betriebsbremskreise – vor
Lösbarkeit
der Parkbremse angestrebt wird, daß dieser Vorteil nur für den den
weiteren ersten Verbraucherkreis (IV) bildenden Betriebsbremskreis erzielbar
ist.
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Die
Anordnung des Überströmventils
(3) zwischen den Rückschlagventilen
(2) und (7) einerseits und dem zweiten Verbraucherkreis
(II) andererseits, wie sie als wahlweise Fortbildung gestrichelt
angedeutet ist, schafft hier Abhilfe. Analog zu dem oben im Zusammenhang
mit 2 Gesagten wird durch das Überströmventil (3) der zum
Beginn der Befüllung
des zweiten Verbraucherkreises (II) erforderliche erste Verbraucherkreisdruck
auf den Wert pI = PIV =
Pö +
P3ü angehoben,
und dieser Wert kann durch entsprechende Festlegung des Überströmdrucks (p3ü)
des Überströmventils
(3) bei überdrucklosem Auslaß so bemessen
werden, daß beide
den ersten Verbraucherkreisen (I und IV) zugeordneten Überströmventile
(6 und 8) mit Sicherheit vor dem Beginn der Befüllung des
zweiten Verbraucherkreises (II) öffnen.
Umgekehrt läßt sich
sagen, daß die
Ausbildung der Rückschlagventile
(2 und 7) mit vorbestimmten Öffnungsdruck (pö)
den durch den Überströmdruck (p3ü)
des Überströmventils
(3) geschaffenen Vorrang eines oder beider ersten Verbraucherkreise
(I und/oder IV) um den Wert des Öffnungsdrucks
(pö) auf
den Wert p3ü +
pö vergrößert.
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Durch
gestrichelte Darstellung des Druckbegrenzungsventils (5)
ist angedeutet, daß diese
Fortbildung mit ihren Vorteilen auch bei der Druckmittelanlage gemäß 4 möglich ist,
wobei das Druckbegrenzungsventil (5) zwischen den den ersten
Verbraucherkreisen (I und IV) zugeordneten Rückschlagventilen (2 und 7)
einerseits und dem zweiten Verbraucherkreis (II) bzw., gegebenenfalls,
dem Überströmventil
(3) angeordnet sein muß.
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Aus
der gestrichelten Darstellung geht weiter hervor, daß, entsprechend
dem oben Gesagten mit den dort genannten Vorteilen, auch der weitere
zweite Verbraucherkreis (III) und, gegebenenfalls, das ihm zugeordnete Überströmventil
(4) vorgesehen sein können.
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5 verdeutlicht
in einem Ausschnitt aus einer Druckmittelanlage, für die im übrigen die
Ausführungen
zu 4 gelten, daß die
den ersten Verbraucherkreisen zugeordneten Rückschlagventile (2 und 7)
zu einem Mehrfach-Rückschlagventil
(9) kombiniert werden können.
Wie zeichnerisch angedeutet, kann in diesem Fall die der Vorbestimmung
des Öffnungsdrucks
(pö)
der einzelnen Rückschlagventile
(2 und 7) dienende Feder zwischen den Ventilkörpern beider
Rückschlagventile
(2 und 7) angeordnet sein, wodurch sie sowohl
auf den Ventilkörper
des zuerst erwähnten
Rückschlagventils
(2) als auch auf den Ventilkörper des zweiten Rückschlagventiles
(7) die gleiche definierte Kraft ausübt und Toleranzen des Öffnungsdrucks
(pö)
beider Rückschlagventile
(2 und 7) und ein daraus. folgendes ungleichmäßiges Öffnen der
Rückschlagventile
(2 und 7) ausschließt.
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In
nicht dargestellter Weise kann die Druckmittelanlage um weitere
erste und/oder zweite Verbraucherkreise fortgebildet werden, für welche
die vorstehenden Ausführungen
entsprechend gelten.
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Der
Vollständigkeit
halber sei noch erwähnt, daß die Anordnung
eines oder mehrerer Überströmventile
in einer mehrkreisigen Druckmittelanlage, gegebenenfalls in Verbindung
mit Sicherungsaufgaben übernehmenden
Rückschlagventilen,
wie sie vorstehend erwähnt
ist, oft als "Schutzsystem" bezeichnet wird,
und daß ein
solches in seinem Aufbau und in seiner Wirkungsweise in der
DE 34 34 884 A1 ausführlich beschrieben
ist.
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Im übrigen gelten
die vorstehend für
ein Ausführungsbeispiel
gemachten Ausführungen,
soweit sich aus ihnen nichts anderes ergibt für die anderen Ausführungsbeispiele
entsprechend mit.