DE4406240A1 - Integriertes Antennensystem auf der Heckfensterscheibe eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Integriertes Antennensystem auf der Heckfensterscheibe eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Antennensystem auf der Heckfensterscheibe eines Kraftfahrzeugs
nach dem Oberbegriff des Anspruch 1.
Ein Scheibenantennensystem für den Empfang des LMK und UKW-Rundfunks unter Verwen
dung eines Scanning-Diversityverfahrens im UKW-Bereich mit drei UKW-Antennen ist z. B.
bekannt aus [1].
Das dort in Fig. 4 vorgestellte Scheibenantennensystem verwendet für das FM-Antennensystem
Antennenleiteranschlüsse, von denen zwei auf der linken Seite der Scheibe (Fig. 4) und einer
auf der rechten Seite der Scheibe angeordnet sind. Die beiden ersten Antennenleiteranschlüsse
koppeln die Signale zum einen an einer gemeinsamen AM/FM-Struktur aus, die galvanisch
nicht mit dem Heizfeld verbunden ist, zum anderen wird eine Antennenstruktur verwendet, die
in der vertikalen Symmetrieebene der Scheibe angeordnete und die Heizleiter etwa normal
schneidende Antennenleiter verwendet, deren Anschluß an den linken oberen Rand der Scheibe
geführt ist. Letztgenannter Antennenanschluß greift das Antennensignal am Heizfeldanschluß
an der unteren Sammelschiene des geteilten Heizfeldes ab. Demzufolge sind zwei mechanische
Komponenten erforderlich, die auf unterschiedlichen Seiten der Scheibe angeordnet sind und
die über eine Koaxialleitung verbunden werden müssen. Die mechanische Komponente auf der
linken Seite der Scheibe enthält neben zwei FM-Verstärkern und dem AM-Verstärker ebenfalls
den Diversityprozessor. Die mechanische Komponente auf der rechten Seite enthält einen
weiteren FM-Verstärker.
Das Prinzip für ein TV-Scanning Diversitysystem für den mobilen Empfang im Kraftfahrzeug
ist bekannt z. B. aus [2]. Dort sind ebenfalls Antennen vorgeschlagen, die allerdings als Staban
tennen ausgeführt sind.
In den angegebenen Publikationen werden keine Hinweise gegeben, wie ein kombiniertes
Scheibenantennensystem für den Empfang des Tonrundfunkdienstes und des Bildrundfunkdien
stes mit Antennen, die sämtlich in einer einzigen Scheibe angeordnet sind, realisiert werden
kann. Zudem sind die angegebenen Lösungen unter Fertigungs- und Kostenaspekten nachteilig.
Für das angegebene Tonrundfunkempfangssystem nach [1] ist z. B. von Nachteil, daß bereits
für das UKW-Diversitysystem zwei mechanische Komponenten im Fahrzeug erforderlich sind,
die befestigt werden müssen, und daß außerdem noch die koaxiale Leitung zwischen dem
rechts montierten Antennenverstärker und der Diversityeinheit an beiden Enden angeschraubt
und im Fahrzeug verlegt werden muß, wodurch sich mehrere Arbeitsvorgänge ergeben. Der
technische Aufwand ist demzufolge sowohl wegen der höheren Kosten der benötigten Teile als
auch wegen des nicht unbeträchtlichen Montageaufwands größer als erwünscht. Dieser hohe
Aufwand ergibt sich bei Scheibenantennensystemen nach dem Stand der Technik aus der
Forderung nach einer hohen Leistungsfähigkeit der jeweils für einen Rundfunkdienst im Diver
sitysystem verwendeten Antennen.
Ein entscheidendes Problem im Entwurf von Mehrantennensystemen besteht dabei in der fast
immer hohen bis sehr hohen hochfrequenten Verkopplung der einzelnen Antennenstrukturen,
die gemeinsam auf oder in einer Fahrzeugfensterscheibe angebracht sind. Eine hohe Verkopp
lung ist immer nachteilig, weil die hochfrequente Belastung einer Antennenstruktur "A" Rück
wirkungen auf die Antennenimpedanz und auf die verfügbare Signalleistung einer anderen mit
ihr verkoppelten Antennenstruktur "B" bewirkt, da eine hochfrequente Belastung der Anten
nenstruktur "A" die Stromverteilung auf der verkoppelten Antennenstruktur "B" verändert. Im
Fall einer rein reaktiven Belastung ergeben sich Veränderungen im Richtdiagramm und in der
Lage von Eigenresonanzfrequenzen. Im Falle einer ohmschen Belastung der Antennenstruktur
"A" wird dieser und damit auch der verkoppelten Antennenstruktur "B" Signalleistung entzo
gen, so daß das mit der Antennenstruktur "B" erreichbare Signal-Rauschverhältnis spürbar
geringer sein kann.
Das Ausmaß der Verkopplung hängt stark von der räumlichen Entfernung zwischen den ver
schiedenen, im Diversitysystem verwendeten Antennen und von der Betriebsfrequenz ab. Im
Frequenzbereich des UKW-Tonrundfunkdienstes ist die Verkopplung in der Regel wesentlich
höher als bei Frequenzen des oberen VHF- oder des UHF-Bereichs, da dort die Abstände be
zogen auf die Wellenlänge automatisch größer sind und außerdem die Verluste der Leiterstruk
turen auf der oder in der Scheibe größer werden.
Die Verkopplung ist daher in der in [1] in Fig. 4 dargestellten Anordnung ohne weitere Maß
nahmen ausreichend gering zwischen den Antennenstrukturen der Antennen FM1 und FM3
bzw. FM2 und FM3, da die Abstände der Antennenleiteranschlüsse groß sind. Die Teilung des
Heizfeldes in zwei Teilbereiche wirkt sich dabei ebenfalls günstig aus. Im Gegensatz dazu ist
eine für die Praxis ausreichend geringe Verkopplung zwischen den Antennen FM1 und FM2
wegen deren geringer räumlicher Entfernung meist nicht ohne zusätzliche Maßnahmen vorhan
den. Eine derartige Maßnahme kann z. B. in einer geeigneten hochfrequenten Beschaltung der
Anschlüsse an den Sammelschienen des oberen Teils des Heizfeldes bestehen, an denen im
Beispiel der Fig. 4 in [1] keine Antennensignale abgenommen werden. Im dargestellten Beispiel
hat sich die optimale Beschaltung als hochohmiger Leerlauf an beiden Sammelschienenan
schlüssen herausgestellt, in anderen Fällen sind niederohmige Belastungen mit induktivem
oder kapazitivem Charakter günstiger, teils bringt eine symmetrische Beschaltung Vorteile,
teils eine unsymmetrische. In jedem Fall ist jedoch eine Beschaltung mit Blindelementen
erforderlich, um einen Leistungsentzug zu vermeiden.
Eine derartige Optimierung der Verkopplung kann meist erfolgreich für zwei benachbarte
Antennen durchgeführt werden. Eine weitere oder mehrere weitere eng benachbarte Antennen
zu verwenden, hat sich bei einer Ausführung dem Stand der Technik entsprechend als nicht
möglich herausgestellt.
Demzufolge ist es bei der in Fig. 4 in [1] dargestellten Anordnung nach dem Stand der Technik
nicht möglich, den Antennenverstärker FM3 spiegelsymmetrisch auf der linken Seite anzuord
nen, obwohl sich dadurch offensichtlich eine erhebliche Vereinfachung des Systems ergeben
würde.
Unter EMV-Aspekten erweist es sich bei einem Scheibenantennensystem nach Fig. 4 in [1]
darüber hinaus als nachteilig, daß die beiden mechanischen Komponenten mit Antennenfunktion
ihren Massebezug auf der Karosserie an unterschiedlichen und weit auseinander liegenden
Punkten haben. Zwischen diesen Massepunkten treten in der Praxis Potentialdifferenzen z. B.
auf Grund von Übergangswiderständen an Schweißpunkten auf, wenn auf der Karosserie hoch
frequente Ströme von potentiell den Empfang störenden Komponenten (also z. B. von schnell
getakteten Mikroprozessoren mit Spektralanteilen im Rundfunkempfangsband) fließen, was bei
den heutigen Fahrzeugen die Regel ist. Durch Ausgleichsströme auf dem Außenmantel des
Verbindungskabels zwischen den beiden mechanischen Komponenten koppeln dann häufig
Störsignale in das Empfangssystem ein, da auch z. B. an den HF-Koaxialverbindungen zwi
schen mechanischen Komponenten und dem Kabel Übergangswiderstände nicht zuverlässig
und dauerhaft vermieden werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei einem gattungsgemäßen Antennensystem eine Anord
nung für Antennen anzugeben, mit der ein leistungsfähiges und ungewöhnlich preisgünstiges
Empfangssystem realisiert werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung wird bei einem gattungsgemäßen Antennensystem durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere in einem wesentlich vereinfachten Aufbau
mit minimaler Verkabelung und hoher Leistungsfähigkeit der Empfangssysteme und in der
Möglichkeit, gegebenenfalls unter Verwendung weiterer Maßnahmen auch stark miteinander
verkoppelte Antennenstrukturen für Diversitysysteme zu nutzen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den folgenden Figuren dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben:
Fig. 1 Integriertes Antennensystem auf der Heckfensterscheibe eines Kraftfahrzeugs nach der
Erfindung mit zwei mechanischen Komponenten, jeweils an einer Schmalseite der Fahrzeug
fensterscheibe.
Fig. 2 Integriertes Antennensystem auf der Heckfensterscheibe eines Kraftfahrzeugs nach der
Erfindung mit einer einzigen mechanischen Komponente an einer der Schmalseiten der Fahr
zeugfensterscheibe.
Fig. 3 Vorteilhafte erfindungsgemäße Anordnung für die Anordnung nach Fig. 2 mit einem
Breitbandverstärker und frequenzselektiven Schaltungen am Ausgang des Breitbandverstärkers
Fig. 4 Vorteilhafte erfindungsgemäße Anordnung der frequenzselektiven Schaltungen, der
Antennenverstärker und der Hochfrequenzschalter bei einer Anordnung nach Fig. 2 mit je einer
frequenzselektiven Schaltung, einem Antennenverstärker und einem Hochfrequenzschalter pro
FM-Antenne.
Fig. 5 Vorteilhafte erfindungsgemäße Anordnung der frequenzselektiven Schaltungen, der
Antennenverstärker und der Hochfrequenzschalter bei einer Anordnung nach Fig. 2 mit nur
einer frequenzselektiven Schaltung und einem Antennenverstärker für zwei oder mehrere FM-
Antennen.
Fig. 6 Ergebnis einer Entkopplungsmessung zwischen den Anschlußpunkten 8b und 8c für die
Anordnungen nach Fig. 1 und Fig. 2.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes integriertes Antennensystem mit drei UKW-Antennen und
zwei TV-Antennen, bei dem zwei mechanische Komponenten 13 verwendet sind. Die in Fig. 1
links gezeichnete Komponente 13 beinhaltet sämtliche Baugruppen, die für die Erfüllung der
Empfangsaufgabe für den Tonrundfunkdienst erforderlich sind, also zumindest den aktiven
LMK-Antennenvierpol 10, die UKW-Antennenvierpole 11 und den FM-Diversityprozessor 30.
Die in Fig. 1 rechts gezeichnete Komponente 13 beinhaltet die Baugruppen, die für die Erfül
lung der Empfangsaufgabe für den Bildrundfunkdienst erforderlich sind, also zumindest die
TV-Antennenvierpole 12.
In der Anordnung nach Fig. 1 ist durch die maximale mögliche geometrische Entfernung von
Antennenstrukturen 4 und 5 und zugehörigen Antennenanschlüssen 7 und 8, die für den Ton
rundfunkdienst verwendet werden, und denjenigen, die für den Bildrundfunkdienst verwendet
werden, nämlich den Antennenstrukturen 6 und zugehörigen Antennenanschlüssen 9 eine
größtmögliche Entkopplung realisiert.
Unter Entkopplung ist in diesem Zusammenhang die Leistungsdämpfung zu verstehen, die sich
ergibt, wenn an einem Antennenanschlußpunkt, z. B. dem Anschlußpunkt 8b am oberen Teil
heizfeld links, eine Leistung P1 zugeführt wird, und an einem anderen Antennenanschlußpunkt,
z. B. dem Anschlußpunkt 8c der Struktur 5c die dort verfügbare Signalleistung P2 gemessen
wird. Die verfügbare Leistung wird bekanntlich bei konjugiert komplexen Abschluß des Meß
tors entnommen. Das Maß der Entkopplung wird in der Praxis am einfachsten durch Messung
der S-Parameter S11, S12, S21 und S22 mit Hilfe eines Netzwerkanalysators ermittelt und
anschließender Berechnung des "maximum available power gain" Wertes, der bei passiven
Vierpolen immer definiert ist.
Fig. 6 zeigt einen aus Messungen für den Frequenzbereich 50 MHz bis 850 MHz ermittelten
und für moderne Fahrzeuge typischen Verlauf, der sich im Beispiel der Fig. 6 auf die Anschluß
punkte 8b und 8c aus Fig. 1 bezieht. Geringe Entkopplungswerte ergeben sich demzufolge im
speziellen bei tiefen Frequenzen mit Werten um minimal 2 dB. Die gestrichelt eingetragene
Kurve, die Punkte minimaler Entkopplung verbindet und die den tendenziellen Verlauf über der
Frequenz zeigt, findet sich vom Wesen her in allen Fahrzeugen wieder. Fahrzeugspezifisch ist
hingegen die Feinstruktur mit ihren ausgeprägten Maxima der Entkopplung, z. B. bei Fig. 6 im
Bereich um 100 MHz. Diese vergleichsweise hohe Entkopplung für den Frequenzbereich des
UKW-Bandes zwischen 76 und 108 MHz wurde gezielt durch eine optimale Beschaltung des
Heizfeldanschlusses 33 mit einer Reaktanz 32 bewirkt. Eine derartige Optimierung gelingt
allerdings immer nur zwischen zwei Antennenanschlußpunkten, so daß auf eine derartige
Weise das Problem für ein erfindungsgemäßes Antennensystem mit einer Vielzahl von Anten
nen nicht gelöst werden kann.
Fig. 6 zeigt den für Antennensysteme auf Fahrzeugscheiben mit Heizfeld typischen Zusammen
hang, daß die Entkopplung mit steigender Frequenz schnell besser wird und z. B. für Frequen
zen oberhalb etwa 200 MHz Werte annimmt, die technisch keine Probleme mehr im Sinne der
Erfindung aufwerfen.
Im speziellen sind demzufolge für erfindungsgemäße Antennensysteme Maßnahmen erforder
lich, die auch bei Anwesenheit einer geringen Entkopplung zwischen Antennenanschlußpunk
ten der verschiedenen Rundfunkdienste eine hohe Leistungsfähigkeit aller Dienste, und dabei
im speziellen des Tonrundfunkempfangssystems im UKW-Bereich und gegebenenfalls des
Bildrundfunkempfangssystems im Band I sicherstellen.
Demzufolge muß eine ungeeignete hochfrequente Belastung einer z. B. für den TV-Empfang
verwendeten Antennenstruktur 6 an ihrer zugehörigen Antennenanschlußstelle 9 für erfin
dungsgemäße Antennenanordnungen unterbleiben. Im speziellen darf ein angeschlossener TV-
Antennenvierpol für Frequenzen des UKW-Bereichs keine unzulässig hohe Leistung entziehen
(resistive Belastung) und auch eine vorliegende Belastung mit einer Reaktanz muß die Anfor
derungen des Antennensystems für den UKW-Bereich berücksichtigen.
Diesem Gesichtspunkt der hochfrequenten Belastung eines Antennenanschlußpunktes ist umso
größere Aufmerksamkeit zu schenken, je geringer die Entkopplung zweier Antennenanschluß
punkte ist. In der Anordnung nach Fig. 1 ist die Entkopplung in der Regel ausreichend groß
zwischen den Antennenanschlußpunkten auf der linken Seite der Scheibe und der rechten Seite
der Scheibe, so daß weitergehende Maßnahmen oft nicht erforderlich sind. Im speziellen
besteht allerdings bei manchen Fahrzeugen eine nicht ausreichend große Entkopplung zwischen
den Antennenanschlußpunkten am gleichen Teilheizfeld, wenn ein Antennenanschlußpunkt auf
der einen Sammelschiene und der andere auf der anderen Sammelschiene angeordnet ist. In
derartigen Fällen sind dann die unten für die in Fig. 2 dargestellte Anordnung angegebenen
Maßnahmen auch für die Anordnung nach Fig. 1 anzuwenden.
In der erfindungsgemäßen Anordnung nach Fig. 1 können in der Regel die TV-Antennenvierpo
le 12 als passive Anpaßnetzwerke aus verlustarmen Blindelementen ausgeführt werden, die
jeweils eine Anpassung an den Wellenwiderstand des koaxialen Kabels 21 ermöglichen, die die
hochfrequenten Antennensignale zum TV-Tuner 17 weiterleiten. Dies führt zu einer besonders
einfachen Ausführung der Antennenvierpole 12. Wegen der Entkopplung ergeben sich auch
keine negativen Auswirkungen auf das Antennensystem, wenn sich bei Umschalten zwischen
den TV-Antennen im Antennendiversitysystem hochfrequente Lastwechsel ergeben.
Eine Verbesserung des Signal-Rauschabstands sowie eine Erleichterung der Anpassung der für
den Bildrundfunkdienst genutzten und sehr breiten Frequenzbänder ist erreichbar, wenn das
Prinzip der aktiven Antenne angewandt wird. Die TV-Antennenvierpole beinhalten dann neben
der Anpaßschaltung auch aktive Elemente. Eine derartige Ausführung vermeidet darüber hinaus
wegen der Entkopplung vom Ausgang zum Eingang im Verstärker eventuell vorhandene
Schwierigkeiten bezüglich eines hochfrequenten Lastwechsels.
Bei der Ausführung als aktive Antennen können die Gesichtspunkte der Vermeidung von In
termodulationsverzerrungen ebenfalls die Verwendung frequenzselektiver Schaltungen zwi
schen dem jeweiligen Antennenanschlußpunkt und dem Eingang des jeweiligen Antennenver
stärkers nahelegen, die dann die Aufgabe haben, den von UKW-Sendern belegten Frequenzbe
reich vom Eingang der TV-Antennenverstärker fernzuhalten, was durch Filter nach dem Stand
der Technik möglich ist, da ausreichend große Frequenzlücken zwischen den für den Tonrund
funkempfang genutzten und den für den Bildrundfunkempfang genutzten Bändern bestehen.
Aus den gleichen Gründen wird man, falls die UKW-Antennenvierpole 11 aktive Elemente
enthalten, auch in den UKW-Antennenverstärkern vorteilhaft Filtermaßnahmen verwenden, die
Signale außerhalb der UKW-Bänder unterdrücken.
Eine Anordnung nach Fig. 1 ist unter Fertigungsgesichtspunkten vorteilhaft, wenn die Fahrzeu
gausrüstungsquoten für Tonrundfunkempfang zum einen und Bildrundfunkempfang zum ande
ren sehr unterschiedlich sind. Wenn vergleichsweise nur wenige Kunden auch einen mobilen
TV-Empfang im Fahrzeug anfordern, ist es kostengünstiger, nur im Bedarfsfall eine weitere
Komponente, die die TV-Antennenvierpole enthält, nachzurüsten, als die erforderlichen
Baugruppen von vorne herein mit der mechanischen Komponente, die für den Tonrundfun
kempfang vorhanden ist, zu verschmelzen. Der Aufwand an Filtermaßnahmen, der in der
mechanischen Komponente für TV erforderlich ist, ist dabei vergleichsweise gering, weil ja die
Entkopplung über die räumliche Entfernung zur Vereinfachung des Systems genutzt wird.
Vorteilhaft für ein erfindungsgemäßes Antennensystem ist in jedem Fall, daß die Fahrzeug
scheibe ohne Änderungen für beliebige Kombinationen der angegebenen Empfangsdienste
verwendet werden kann.
Ist hingegen die Ausrüstungsquote mit TV-Empfangssystemen groß, kann die erfindungsge
mäße Antennenanordnung nach Fig. 2 vorteilhafter sein, bei der sämtliche Antennenvierpole auf
der gleichen Schmalseite der Fahrzeugfensterscheibe in einer einzigen mechanischen Kompo
nente 13 untergebracht sind, wobei allerdings ein erhöhter Filteraufwand und Verstärkerauf
wand anfällt. In diesem Beispiel sind drei UKW-Antennen und drei TV-Antennen Bestandteil
des Antennensystems. In Fig. 2 werden an den Antennenanschlußpunkten 7, 9a gleichzeitig
Signale des LMK-Bandes und für den TV-Empfang abgegriffen, die Anschlußpunkte 8b, 9b
und 8c/9c dienen für UKW- und TV-Empfang. Am Anschlußpunkt 8a werden in diesem Bei
spiel nur UKW-Signale ausgekoppelt.
Demzufolge ist keinerlei Entkopplung vorhanden, da die Signale z. T. am gleichen Antennenan
schlußpunkt abgegriffen werden. Das erfindungsgemäße Ziel, die Leistungsfähigkeit für beide
Rundfunkempfangsdienste aufrechtzuerhalten, kann bei einer derartigen Anordnung auf ver
schiedene Weise erreicht werden. Die eine Möglichkeit besteht im Anschluß eines einzigen
Breitbandverstärkers an den jeweiligen Antennenanschlußpunkten für den gesamten Frequenz
bereich, wie dies Fig. 3 zeigt. Die Entkopplung erfolgt dann am Ausgang des Antennenverstär
kers über frequenzselektive Schaltungen 26 und 27, die die Signale für die beiden Rundfunk
empfangsdienste selektiv weiterleiten. Der Frequenzbereich des FM-Rundfunks ist ver
gleichsweise schmalbandig, so daß die Selektionsanforderungen in der frequenzselektiven
Schaltung 26 in einer selektiven Weiterleitung der UKW-Signale besteht. Dies läßt sich z. B.
durch einen im Signalpfad in Serie geschalteten Serienresonanzkreis bewirken, dessen Reso
nanzfrequenz auf die Mitte des UKW-Frequenzbereichs abgestimmt ist. Die Selektionsanforde
rungen an die frequenzselektive Schaltung 27 bestehen in einer selektiven Sperre für die
Frequenzen des UKW-Bereichs und in einer breitbandigen Weiterleitung aller anderen Signale.
Dies kann einfach durch einen im Signalpfad in Serie geschalteten Parallelresonanzkreis
bewirkt werden, dessen Resonanzfrequenz wiederum auf die Mitte des UKW-Frequenzbe
reichs abgestimmt ist.
Eine weitere erfindungsgemäße Möglichkeit ist in Fig. 4 dargestellt. In diesem Beispiel erfolgt
die Entkopplung über frequenzselektive Schaltungen 26 und 27, die zwischen dem Antennen
anschlußpunkt 8 und den Eingängen der Antennenverstärker 24 bzw. 25 zwischengeschaltet
sind. Der innere Aufbau der frequenzselektiven Schaltungen ist dabei vom Wesen her wie in
derjenigen der Anordnung im Fig. 3. In den Ausführungsformen nach Fig. 1 und den Ausfüh
rungsvarianten nach Fig. 3 und Fig. 4, denen die Anordnung nach Fig. 2 zu Grunde liegt, ist
sichergestellt, daß die Auskopplung der TV-Signale die Leistungsfähigkeit im FM-Band nicht
beeinträchtigt und umgekehrt. Die gleichzeitige Belastung unterschiedlicher Antennenleiteran
schlüsse durch gleichzeitig angeschaltete Verstärker des gleichen Rundfunkdienstes beeinträch
tigt jedoch wegen der vorhandenen Verkopplung ebenfalls die Leistungsfähigkeit, da jeweils
Signalleistung entzogen wird.
In einer besonders vorteilhaften weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform, die Fig. 5 zeigt,
wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß jeweils Hochfrequenzschalter 28, die für den
UKW-Frequenzbereich geeignet sind, vor und nach der frequenzselektiven Schaltung 26 die
Last des Antennenverstärkers 24 abtrennen, wenn die jeweilige Antenne im UKW-Antennendi
versitysystem nicht aufgeschaltet ist. Neben der Vermeidung des Leistungsentzugs ergibt sich
als weiterer Vorteil, daß z. B. nur noch ein Antennenverstärker für zwei oder mehrere Anten
nen verwendet werden muß, wodurch der Aufwand weiter verringert ist. Die gleiche Technik
kann ebenfalls in den Signalzweigen des Bildrundfunkdienstes angewandt werden, wobei
allerdings wegen der in der Regel vergleichsweise guten Entkopplung bei Frequenzen der
höheren TV-Bänder III und IV/V der Vorteil des entfallenden Leistungsentzugs nicht so we
sentlich ist, wohingegen der reduzierte Aufwand ebenfalls vorteilhaft ist.
[1] Lindenmeier, Hopf, Reiter: Multi antenna aystem in the rear window for a FM diversity
system now as standard equipment in car production; veröffentlicht in: Proceedings of ISAP
′92, Sapporo, Japan.
[2] Lindenmeier, Reiter, Hopf: Antenna Scanning Diversity System for Mobile TV and Audio
Reception; veröffentlicht in: Conference Proceedings Sydney, 1992.
Claims (4)
1. Antennensystem in Kraftfahrzeugen
für den Empfang eines Tonrundfunkdienstes für den Lang-Mittel-Kurzwellenbereich (LMK)
und den UKW-Bereich und eines Bildrundfunkdienstes in einem, mehreren oder allen verfüg
baren Bändern des VHF und UHF-Bereichs in einer Fahrzeugfensterscheibe (1) mit Heizfeld
(2), die in eine metallische Karosserie (3) eingebaut ist, mit Antennenleitern (4), (5) und (6)
und Antennenleiteranschlüssen (7), (8) und (9), die auf oder in der Fahrzeugfensterscheibe (1)
angeordnet sind, und Antennenvierpolen (10), (11) und (12), wobei der Empfang der Funk
signale im LMK-Bereich mit dem LMK-Antennenleiter (4) erfolgt und der LMK-Antennen
leiter (4) galvanisch nicht mit dem Heizfeld (2) verbunden ist, und der LMK-Vierpol (10) aktiv
ist und einen kapazitiv hochohmigen Eingangswiderstand aufweist, und für den Empfang der
Funksignale im UKW-Bereich UKW-Antennenleiter (5) und UKW-Antennenvierpole (11) und
für den Empfang des Bildrundfunkdienstes TV-Antennenleiter (6) und TV-Antennenvierpolen
(12) vorhanden sind, und sämtliche Antennenleiteranschlüsse immer am Rand der Fahrzeug
fensterscheibe (1) angeordnet sind, und die UKW-Antennenleiter (5) und TV-Antennenleiter
(6) hochfrequent stark miteinander verkoppelt sind, und die Antennenvierpole jeweils in
mechanischen Komponenten (13) angeordnet sind, die am Rand der Fahrzeugfensterscheibe
(1) angebracht sind, und das Antennensystem für den Empfang des UKW-Tonrundfunkdienstes
ein Scanning-Antennendiversityverfahren angewandt ist und mindestens zwei UKW-Antennen
vorhanden sind und für den Empfang des Bildrundfunkdienstes ein Antennendiversityverfahren
angewandt ist und mindestens zwei TV-Antennen vorhanden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Antennenleiteranschlüsse (7) und (8) bzw. (9), die zu den Antennen eines der beiden Rundfunkdienste gehören, jeweils auf einer Schmalseite der Fahrzeugfensterscheibe (1) angeordnet sind und die Antennenvierpole (10) und (11) bzw. (12) für die Antennen eines Rundfunkdienstes in einer einzigen mechanischen Komponente (13) zusammengefaßt sind, und Maßnahmen zur Entkopplung der Signalwege für den Tonrundfunkdienst (LMK und UKW) und den Bildrundfunkdienst (TV) getroffen sind, welche darin bestehen,
daß entweder zwei mechanische Komponenten (13a) und (13b) vorhanden sind und sämtliche Antennenvierpole für den Tonrundfunkdienst (LMK und UKW) (10) und (11) in einer ersten mechanischen Komponente (13a) und sämtliche Antennenvierpole (12) für den Bildrundfunkdienst in einer zweiten mechanischen Komponente (13b) untergebracht sind und die zwei mechanischen Komponenten (13a) und (13b) auf unterschiedlichen Schmalseiten (14a) und (14b) der Fahrzeugfensterscheibe (1) angebracht sind,
oder daß nur eine einzige mechanische Komponenten (13) vorhanden ist und sämtliche Antennenvierpole für den Tonrundfunkdienst (LMK und UKW) (10) und (11) und sämtliche Antennenvierpole (12) für den Bildrundfunkdienst in dieser einzigen mechanischen Komponente (13) untergebracht sind und die Antennenvierpole (11 und 12) jeweils aktiv ausgeführt sind und in der mechanischen Komponente (13) frequenzselektive Schaltungen (26 und 27) vorhanden sind, die eine Aufzweigung in getrennte Signalwege für den Tonrundfunkdienst und den Bildrundfunkdienst bewirken und die frequenzselektiven Schaltungen (26) nur für die Frequenzen des UKW-Bereichs durchlässig und die frequenzselektiven Schaltungen (27) nur für die Frequenzen des UKW-Bereichs undurchlässig sind.
die Antennenleiteranschlüsse (7) und (8) bzw. (9), die zu den Antennen eines der beiden Rundfunkdienste gehören, jeweils auf einer Schmalseite der Fahrzeugfensterscheibe (1) angeordnet sind und die Antennenvierpole (10) und (11) bzw. (12) für die Antennen eines Rundfunkdienstes in einer einzigen mechanischen Komponente (13) zusammengefaßt sind, und Maßnahmen zur Entkopplung der Signalwege für den Tonrundfunkdienst (LMK und UKW) und den Bildrundfunkdienst (TV) getroffen sind, welche darin bestehen,
daß entweder zwei mechanische Komponenten (13a) und (13b) vorhanden sind und sämtliche Antennenvierpole für den Tonrundfunkdienst (LMK und UKW) (10) und (11) in einer ersten mechanischen Komponente (13a) und sämtliche Antennenvierpole (12) für den Bildrundfunkdienst in einer zweiten mechanischen Komponente (13b) untergebracht sind und die zwei mechanischen Komponenten (13a) und (13b) auf unterschiedlichen Schmalseiten (14a) und (14b) der Fahrzeugfensterscheibe (1) angebracht sind,
oder daß nur eine einzige mechanische Komponenten (13) vorhanden ist und sämtliche Antennenvierpole für den Tonrundfunkdienst (LMK und UKW) (10) und (11) und sämtliche Antennenvierpole (12) für den Bildrundfunkdienst in dieser einzigen mechanischen Komponente (13) untergebracht sind und die Antennenvierpole (11 und 12) jeweils aktiv ausgeführt sind und in der mechanischen Komponente (13) frequenzselektive Schaltungen (26 und 27) vorhanden sind, die eine Aufzweigung in getrennte Signalwege für den Tonrundfunkdienst und den Bildrundfunkdienst bewirken und die frequenzselektiven Schaltungen (26) nur für die Frequenzen des UKW-Bereichs durchlässig und die frequenzselektiven Schaltungen (27) nur für die Frequenzen des UKW-Bereichs undurchlässig sind.
2. Antennensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
jedem UKW-Antennenleiteranschluß (8) ein aktiver UKW-Antennenvierpol (11) zugeordnet
ist und die Auswahl des durchzuschaltenden Antennensignals am Ausgang der UKW-
Antennenvierpole (11) über Hochfrequenzschalter (28) erfolgt.
3. Antennensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehr UKW-Antennenleiteranschlüsse (8) als UKW-Antennenvierpole (11) vorhanden sind
und der Eingang jedes der gemeinsam für zwei oder mehrere UKW-Antennenleiteranschlüsse
(8) verwendeten UKW-Antennenvierpole (11) jeweils nur mit einem der zugeordneten UKW-
Antennenleiteranschlüsse (8) über einen Hochfrequenzschalter (28) verbunden ist.
4. Antennensystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
nur ein einziger UKW-Antennenvierpol (11) vorhanden ist und nicht zum Empfänger
durchgeschaltete Antennenleiteranschlüsse (8) nicht resistiv belastet sind.
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---|---|---|---|
DE19944406240 DE4406240B4 (de) | 1994-02-25 | 1994-02-25 | Antennenanordnung auf der Heckfensterscheibe eines Kraftfahrzeugs |
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---|---|---|---|
DE19944406240 DE4406240B4 (de) | 1994-02-25 | 1994-02-25 | Antennenanordnung auf der Heckfensterscheibe eines Kraftfahrzeugs |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4406240A1 true DE4406240A1 (de) | 1995-08-31 |
DE4406240B4 DE4406240B4 (de) | 2004-02-19 |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4406240B4 (de) |
Cited By (5)
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