DE4304458A1 - Vorrichtung zur Kühlung von heißem, körnigem Material - Google Patents
Vorrichtung zur Kühlung von heißem, körnigem MaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kühlung von
heißem, körnigem Material, vorzugsweise Zementklinker,
das unmittelbar nach Austritt aus dem Brennaggregat zerkleinert
wird.
Es ist bekannt, daß die Kühlung von einem aus einem
Brennaggregat austretenden heißen, körnigen Material, wie
beispielsweise Zementklinker, Kalk und dergleichen, von der
Korngröße des zu kühlenden Materials abhängig ist. Um
eine effektive Kühlung des Materials zu erreichen, werden
Korngrößen unter 10 mm benötigt. Diese Korngröße ist
auch erforderlich, um den Einsatz eines Wirbelrinnenkühlers
als effektives Kühlaggregat realisieren zu können.
Zur effektiven Gestaltung des Kühlprozesses und unter Berücksichtigung
des Aspektes, daß der den Drehrohrofen
verlassende Klinker nur ¹/₁₀₀ der Druckfestigkeit des
kalten Klinkers besitzt, ist es bereits bekannt, am Auslauf
des Drehrohrofens eine Zerkleinerungsstufe anzuordnen.
Eine Lösung nach DD 1 37 578 sieht vor, unmittelbar am Auslauf
des Drehrohrofens einen schnellaufenden Brecher, wie
insbesondere einen Prall- oder Hammerbrecher, anzuordnen,
der mit Kühlluft beaufschlagt den heißen Klinker bei
gleichzeitiger Kühlung vorzerkleinert. Die Kühlung auf
Endtemperatur übernehmen Kühler bekannter Bauart, wie
Rost-, Drehrohr- oder Wirbelrinnenkühler.
Andere Lösungen beinhalten Vorrichtungen, die darauf basieren,
daß im Auslaufbereich des Drehrohrofens durch die
Drehbewegungen des Ofens bewegte Keramikkörper (DD-PS 1 45 628)
oder ein an der Ofenauslaufkante befestigter Brechring
mit feststehendem Gegenstück (DD-PS 2 00 738) die Vorzerkleinerung
des Klinkers bewirken.
Weitere Lösungen sehen eine mehrstufige Zerkleinerung vor,
z. B. in der Schaltung Prallbrecher-Walzenmühle (DD-PS 2 00 283)
oder Prallbrecher-Strahlmühle (DD-PS 1 50 597), die
darauf zielt, auf die Nachschaltung bekannter Kühler zu
verzichten und bereits einen hohen Anteil an Fertiggut zu
erzeugen.
Ein besonderes Problem stellt die hohe thermische Belastung
der Zerkleinerer dar. Die notwendige Kühlung der rotierenden
Teile der Brecher und der weiteren Elemente im Zerkleinerungsraum
erfordern eine große Kühlluftmenge, die
primär anfällt und die Gesamtkühlluftmenge erhöht. Der
spezielle Kühlluftbedarf reduziert sich nicht auf das
Maß, das den Verbrennungsluftbedarf des Ofens deckt. Es
fällt vermehrt Abluft an.
Ein weiterer Nachteil entsteht aus der Beanspruchungsart.
Die Prall- und Schlagbeanspruchung führt zu einem hohen
Anteil an feinen Partikeln, die durch die Kühlluft in den
Ofen getragen werden, die Ofenatmosphäre verdunkeln und
einen verlustreichen Material- und Wärmekreislauf ergeben.
Zur Verminderung des hohen Anteils an feinstkörnigem Material
ist es aus der DE 41 21 797 bekannt, den heißen
Klinker durch einen Backenbrecher mit nachgeschalteter
Brechwalze auf eine Korngröße von kleiner 10 mm zu zerkleinern.
Der Nachteil des Einsatzes eines Backenbrechers als erste
Brechstufe besteht darin, daß die geringe Durchsatzleistung
des Backenbrechers eine sehr große Breite des
Brechers erfordert, um das anfallende Material durchsetzen
zu können. Außerdem ist eine aufwendige Kühlung der einen
intensiven Wärmekontakt ausgestezten Brechbacken notwendig.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
zur Kühlung von heißem, körnigem Material zu entwickeln,
bei der das aus dem Brennaggregat austretende großstückige
Material so aufbereitet wird, daß daran anschließend
eine effektive Kühlung bei Verbesserung des
Kühlerwirkungsgrades erfolgen kann, und daß gleichzeitig
der gerätetechnische Aufwand zur Zerkleinerung des Materials
reduziert und die Störanfälligkeit verringert wird.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß das aus
einem Brennaggregat austretende heiße, körnige Material
in einem zweistufigen Walzenbrecher auf Korngrößen von
gleich kleiner 15 mm, vorzugsweise auf Korngrößen von
7 mm, zerkleinert und danach in einem nachgeschalteten Wirbelringkühler
gekühlt wird.
Dabei ist die Korngröße von vorzuzgsweise 7 mm notwendig,
um einerseits eine große Materialoberfläche für die
nachfolgende Kühlung zu erhalten, und andererseits die
Aufrechterhaltung der Wirbelschicht bei geringen Kühlluftmengen
zu gewährleisten.
Die Oberfläche der Brechwalzen der ersten Brechstufe des
zweistufigen Walzenbrechers besteht aus hitzebeständigem
Guß und die der zweiten Brechstufe aus Keramikmaterial,
wobei die Brechwalzen der ersten Brechstufe zur Vermeidung
von Überhitzungen durch Kühlluft angeblasen werdene. In
der ersten Brechstufe erfolgt die Grobzerkleinerung des
heißen Materials. Die Spaltweite zwischen den Brechwalzen
der ersten Stufe des Walzenbrechers ist zwischen 0 bis
400 mm einstellbar, wobei die Spaltweite vorzugsweise auf
20 bis 40 mm eingestellt wird. Die Spaltweite zwischen den
Brechwalzen der zweiten Stufe ist zwischen 0 bis 200 mm
einstellbar und wird vorzugsweise auf 5 bis 15 mm eingestellt.
Der Durchmesser der Brechwalzen der zweiten Brechstufe
ist kleiner gegenüber dem Durchmesser der Brechwalzen
der ersten Stufe.
Der Ausströmboden des dem zweistufigen Walzenbrechers nachgeschalteten
Wirbelrinnenkühlers ist in Förderrichtung des
Materials in mindestens zwei Kanäle unterteilt, die mit
Belüftungsleitungen zur Zuführung der Kühlluft versehen
sind. Dabei wird durch die Kühlluft die Wirbelschicht
aufrechterhalten und gleichzeitig das Material gekühlt.
Die Belüftungsleitungen des Wirbelrinnenkühlers sind miteinander
verbunden und mit Absperrorganen versehen, so daß
nacheinander einzelne Kanäle mit nur einem Lüfter belüftet
werden können. Dieses ist zur Regelung des Luftbedarfs
im Teillastbereich des Ofens notwendig. Eine Wirbelrinne
benötigt zur Aufrechterhaltung der Transportfähigkeit
immer die gleiche Mindestluftmenge und ist somit nur
schlecht regelbar, da die Luftmenge aus wärmetechnischen
Gründen kaum über dieser Minimalmenge liegen darf. Der
Luftbedarf des Ofens ist aber im Teillastbereich bzw. beim
An- und Abfahren sehr unterschiedlich. Durch die Längsteilung
des Anströmbodens wird erreicht, daß die Transportfähigkeit
der Rinne auch bei einer Reduzierung der Kühlluftmenge
aufrechterhalten bleibt, indem nur einzelne
Kanäle belüftet werden.
Es ist auch möglich, anstelle eines Wirbelrinnenkühlers
einen Schubrostkühler einzusetzen. Eine Längsaufteilung des
Kühlers in Rinnen erfolgt dabei nicht.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen
darin, daß durch den Einsatz eines zweistufigen Walzenbrechers
in Verbindung mit einem Wirbelrinnenkühler eine
Verbesserung des Kühlerwirkungsgrades bei gleichzeitiger
Verringerung des Aufwandes und der Störanfälligkeit der
Zerkleinerungsvorrichtung erfolgt. Durch die Vorzerkleinerung
des heißen Materials mit nur geringen Beanspruchungsgeschwindigkeiten
fallen beim Zerkleinerungsvorgang
kaum Feinanteile an, so daß der Ofen nicht mit zusätzlichen
Staubkreisläufen belastet wird.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß auch
bei einer notwendigen Reduzierung der Kühlluftmenge, wie
beim Teillastbetrieb des Ofens, die Transportfähigkeit der
Wirbelrinne aufrechterhalten bleibt, in dem nur einzelne
Kanäle belüftet werden.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine Prinzipskizze der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 den Schnitt A-A gemäß Fig. 1.
Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf die Kühlung von
aus einem Drehrohrofen 1 austretenden heißen Zementklinker.
Die erfindungsgemäße Lösung kann aber auch zur
Kühlung von anderen heißen, körnigen Materialien wie
beispielsweise Kalk, Dolomit und dergleichen verwendet
werden.
Unmittelbar nach dem Drehrohrofenauslauf ist ein zweistufiger
Walzenbrecher 2 angeordnet, in dem der heiße Klinker
mit einer Korngröße von über 400 mm auf eine Korngröße
von vorzugsweise 7 mm zerkleinert wird. Dabei wird die
Spaltweite zwischen der Brechwalze 3 der ersten Brechstufe
auf 30 mm und die zwischen den Brechwalzen 4 der zweiten
Brechstufe auf 10 mm eingestellt. Bei gleicher Umfangsgeschwindigkeit
der Brechwalzen 3 und 4 ist der Durchmesser
der Brechwalzen 3 größer als der der Brechwalzen 4.
Durch die zweistufige Zerkleinerung bei geringer Beanspruchungsgeschwindigkeit
von unter 2 m/s wird nur ein geringer
Feinmaterialanteil erzeugt, so daß der Drehrohrofen
1 nicht durch zusätzliche Staubkreisläufe belastet wird.
Die Oberfäche der mit Nocken versehenen Brechwalzen 3,
die der höchsten Temperatur ausgesetzt sind, besteht aus
hitzebeständigem Gußmaterial. Damit die Oberflächentemperatur
der Brechwalzen 3 nicht 1100°C überschreitet,
werden die Brechwalzen 3 durch Kühlluft angeblasen, die
über Kühlluftleitungen 12 der ersten Brechstufe des zweistufigen
Walzenbrechers 2 zugeführt wird.
Die Oberfläche der Brechwalzen 4 der zweiten Brechstufe
besteht aus Keramikmaterial. Durch die hohl ausgebildeten
Wellen der Brechwalzen 3 und 4 strömt zu deren Kühlung
Kühlluft.
Das zerkleinerte Material gelangt danach in einen Wirbelrinnenkühler
5 dessen Anströmboden in Förderrichtung des
Materials in drei Kanäle 8 unterteilt ist. Durch die
Aufgabe des Wirbelrinnenkühlers 5 mit Material mit einer
Korngröße von vorzugsweise 7 mm kann die Wirbelschicht
auch bei Anströmgeschwindigkeiten der Kühlluft von unter
1,5 m/s aufrechterhalten werden. Das hat einerseits zur
Folge, daß der Feinmaterialanteil nicht durch die Kühlluft
mit in den Ofen eingetragen werden kann, und daß
andererseits der für die Verbrennung im Ofen benötigte
Luftbedarf bei einer spezifischen Kühlluftbelastung von
unter 2,0 m³/kg K 1 h nicht überschritten wird.
Die in Förderrichtung des Materials geteilten Kanäle 8
des Wirbelrinnenkühlers 5 werden durch an sich bekannte
Wehre in mehrere Abschnitte unterteilt. Die Kühlluft, die
zur Aufrechterhaltung der Wirbelschicht und zur gleichzeitigen
Materialkühlung dient, wird den einzelnen Abschnitten
des Wirbelrinnenkühlers 5 unterhalb des Wirbelbodens
über die Belüftungsleitungen 9 mittels Lüfters 11
zugeführt. Die Belüftungsleitungen 9 sind zur Regelung
der zugeführten Luftmengen mit Absperrorganen 10 versehen.
Zur Vermeidung von Verstopfungen der Kühlluftaustrittsöffnungen
des Wirbelrinnenkühlers 5 mit Material sind die
Kühlluftaustrittsöffnungen mit an sich bekannten Abdeckhauben
versehen.
Bei den in drei Kanälen 8 unterteilten Wirbelrinnenkühler
5 ist die Belüftungsleitung 9 von einem äußeren Kanal 8
mit der Belüftungsleitung 9 des inneren Kanals 8 verbunden,
so daß mittels der Absperrorgane 10 nacheinander
einzelne Kanäle 8 des Wirbelrinnenkühlers 5 mit nur einem
Lüfter belüftet werden können. Damit wird erreicht,
daß die über die Kühlerabluftleitung 7 zugeführte Luftmenge
zur Verbrennung des über den Brenner 6 dem Drehrohrofen
1 zugeführten Brennstoffen entsprechend den An-
und Abfahrbedingungen regelbar eingestellt werden kann,
ohne das dabei die Stabilität der Wirbelschicht beeinträchtigt
wird.
Bezugszeichenliste
1 Drehrohrofen
2 zweistufiger Walzenbrecher
3 Brechwalzen
4 Brechwalzen
5 Wirbelrinnenkühler
6 Brenner
7 Kühlerabluftleitung
8 Kanal
9 Belüftungsleitung
10 Absperrorgan
11 Lüfter
12 Kühlluftleitung
2 zweistufiger Walzenbrecher
3 Brechwalzen
4 Brechwalzen
5 Wirbelrinnenkühler
6 Brenner
7 Kühlerabluftleitung
8 Kanal
9 Belüftungsleitung
10 Absperrorgan
11 Lüfter
12 Kühlluftleitung
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Kühlung von heißem, körnigem
Material, vorzugsweise Zementklinker, dem unmittelbar nach
dem Brennaggregat ein Zerkleinerer nachgeschaltet ist, gekennzeichnet
dadurch, daß der Zerkleinerer ein
zweistufiger Walzenbrecher (2) ist, dem ein Wirbelrinnenkühler
(5) nachgeschaltet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch,
daß der Anströmboden des Wirbelrinnenkühlers
(5) in Förderrichtung des Materials aus mindestens
zwei geteilten Kanälen (8) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch,
daß die Oberfläche der Brechwalzen (3) der
ersten Brechstufe des Walzenbrechers (2) aus hitzebeständigem
Guß und die der Brechwalzen (4) der zweiten Brechstufe
aus Keramikmaterial bestehen, wobei der Druchmesser
der Brechwalzen (3) größer gegenüber dem Durchmesser der
Brechwalzen (4) ist, und daß die Brechwalzenoberfläche
der Brechwalzen (3) mit Nocken versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet
dadurch, daß die Spaltweite zwischen den Brechwalzen
(3) der ersten Stufe des Walzenbrechers (2) zwischen 0 bis
400 mm und die zwischen den Brechwalzen (4) zwischen 0 bis
200 mm einstellbar sind, wobei die Spaltweite der ersten
Stufe vorzugsweise 20 bis 40 mm und die der zweiten Stufe
5 bis 15 mm beträgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch,
daß in das Brechergehäuse des zweistufigen
Walzenbrechers (2) Kühlluftleitungen (12) so einmünden,
daß die zugeführte Kühlluft auf die Oberfläche der
Brechwalzen (3) auftrifft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch,
daß die Belüftungsleitungen (9) für die
Kanäle (8) des Wirbelrinnenkühlers (5) miteinander verbunden
und mit Absperrorganen (10) versehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch,
daß die Kühlluftaustrittsöffnungen des Wirbelrinnenkühlers
(5) mit an sich bekannten Abdeckhauben
versehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch,
daß anstelle des Wirbelstromkühlers (5) ein
Schubrostkühler verwendet wird.
Priority Applications (2)
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ID=6480448
Family Applications (1)
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DE4304458A Withdrawn DE4304458A1 (de) | 1993-02-15 | 1993-02-15 | Vorrichtung zur Kühlung von heißem, körnigem Material |
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DE (1) | DE4304458A1 (de) |
WO (1) | WO1994017914A1 (de) |
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