DE4344552A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ausstattung von Wertpapieren mit Echtheitsmerkmalen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Ausstattung von Wertpapieren mit EchtheitsmerkmalenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausstattung von
Wertpapieren mit Echtheitsmerkmalen, bei dem mindestens
ein Merkmalsstoff im Zuge der Papierherstellung auf eine
sich bewegende, noch nasse Papierbahn aufgebracht wird,
insbesondere eine Papierbahn zur Herstellung von Wert
papieren.
Wertpapiere im Sinne der Erfindung sind Banknoten, Pässe,
Scheckformulare, Aktien, Urkunden, Briefmarken, Flug
scheine und ähnliches. Die vereinfachende Benennung "Si
cherheitspapier" oder "Wertpapier" schließt deshalb im
folgenden stets Dokumente der genannten Art mit ein.
Derartige Dokumente von hohem Wert müssen in Bezug auf
ihre Originalität und Herkunft einwandfrei identifizier
bar sein, weil ihr Materialwert nur Bruchteile des Han
delswertes ausmacht. Die Identifizierbarkeit wird u. a.
durch besondere, nur für den Echtheitsnachweis verwendete
Kennzeichen erreicht. Im Idealfall sind diese Echtheits
kennzeichen nicht oder nur mit sehr großem Aufwand nach
ahmbar und nicht verfälschbar. Ihr Vorhandensein in der
vorgesehenen Form garantiert deshalb die Echtheit des Si
cherheitspapiers. Je näher ein Echtheitsmerkmal an das
Ideal "nicht verfälschbar" und "nicht nachahmbar" her
anreicht, um so größer ist sein Wert für die Echtheits
sicherung.
In der Vergangenheit haben sich besonders diejenigen
Echtheitsmerkmale bewährt, die nur während der Herstel
lung in das Sicherheitspapier eingebracht werden können.
Derartige Merkmale sind z. B. Wasserzeichen, Sicherheits
fäden, chemisch reagierende Zusätze und Melierfasern.
Diese Merkmale eignen sich besonders für die üblicherwei
se vorgenommene visuelle Echtheitsprüfung von Sicher
heitspapieren. Obwohl diese Merkmale visuell erkennbar
sind, garantieren sie eine hohe Sicherheit, weil das mit
diesen Merkmalen ausgestattete Papier nur mit aufwendigen
Maschinen hergestellt werden kann, zu denen der Fälscher
keinen Zugang hat und deren Kauf oder Nachbau sich für
Fälschungszwecke schon wirtschaftlich nicht lohnt.
Neben den visuell durch den Menschen und ohne Hilfsmittel
identifizierbaren Merkmalen werden Sicherheitspapiere
seit langem auch mit nur durch spezielle Einrichtungen
identifizierbaren Merkmalen ausgestattet. Bei dieser Art
von Merkmalen hat der Fälscher zusätzlich das Problem,
das Merkmal bzw. dessen besondere Eigenschaften zunächst
identifizieren zu müssen, wobei die Identifizierung noch
erschwert werden kann, wenn man die Merkmale ausschließ
lich an genau definierten Stellen in das Papier ein
bringt.
Aus der GB-PS 696 673 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Wertpapieren bekannt, bei dem Echtheitsmerkmale in
Form von Farbmustern im Innern einer Papierbahn dadurch
erzeugt werden, daß in die Pulpe einer Ein-Zylinder-Rund
siebmaschine an einer Stelle, an der die Blattbildung
etwa zur Hälfte fortgeschritten ist, ein Farbstoff, Pig
ment oder eine Tinte in Lösung oder Suspension in das
entstehende Faservlies eingespritzt wird. Durch das di
rekte Einspritzen der Merkmalsstoffe in die Pulpe werden
diese jedoch den Strömungen und Wirbeln, die in einer
sich drehenden Rundsiebmaschine vorhanden sind, ausge
setzt. Die daraus resultierende Durchmengung der einge
brachten Merkmalsstoffe mit der Pulpe führt dazu, daß die
Pulpe mit zunehmender Zeit homogen mit dem eingespritzten
Farbstoff angereichert bzw. eingefärbt wird, so daß das
entstehende Papier schließlich in seiner Gesamtsubstanz
eingefärbt bzw. mit Merkmalsstoffen versehen wird.
Aus der GB-PS 643 430 ist weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung einer Papierbahn bekannt, die mit Wasserzei
chen versehen ist. Zur Herstellung des möglicherweise
farbigen Wasserzeichens wird über der entstehenden Pa
pierbahn einer Langsiebmaschine ein Endlosmetallband
geführt, das sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie
die entstehende Papierbahn bewegt. Das Metallband ist mit
Aussparungen in Form der gewünschten Wasserzeichen ver
sehen. Durch das diffuse Aufsprühen von Farbstoffen auf
die Innenseite des Metallbandes wird das Wasserzeichen
nun dadurch erzeugt, daß sich der Farbstoff nur in den
Bereichen der Aussparungen auf die Papierbahn nieder
schlagen kann. Dieses Verfahren ist mit dem Nachteil
behaftet, daß zum einen das Aufbringen bestimmter Formen
nur durch Schablonen erfolgen kann und zum anderen die
Farbstoffe mit Hilfe von Lösungsmitteln der feuchten
Papierbahn zugeführt werden, so daß die Papierbahn an
diesen Stellen zusätzlich angefeuchtet wird. Gerade je
doch die Wasserführung, d. h. die Zu- oder Abgabe von
Flüssigkeit kann die Eigenschaften des Papiers maßgeblich
stören. Die lokale Zugabe von Flüssigkeit verändert die
Papierkonsistenz in diesen Bereichen, so daß der Ort der
Merkmalsaufbringung erkannt werden kann. Für geringe
Merkmalskonzentrationen kann außerdem beim Aufbringen des
Merkmals auf das Papier mit Hilfe einer Flüssigkeit als
Träger nicht gewährleistet werden, daß der Merkmalsstoff
in der erforderlichen homogenen Verteilung aufgebracht
wird. Darüber hinaus besteht beim Aufbringen der Farb
stoffe mit flüssigen Trägermedien die Gefahr, daß, be
dingt durch einen zu hohen Strahldruck, die Faserstruktur
der Papierbahn sichtbar verändert wird.
Aus der DE-PS 29 05 441 ist schließlich ein Verfahren
bekannt, bei dem Merkmale, wie etwa Farbstoffe oder Che
mikalien plaziert in das Innere einer Papierbahn einge
bracht werden. Hierzu wird in einem ersten Schritt eine
erste Papierbahn hergestellt und der Merkmalstoff, in
Flüssigkeit gelöst, mit Hilfe eines Tintenstrahldruckers
auf eine der Oberflächen dieser Papierbahn aufgebracht.
In einem zweiten Verfahrensschritt wird die mit dem Merk
malstoff beaufschlagte Seite dieser ersten Papierbahn mit
einer zweiten, separat hergestellten Papierbahn abge
deckt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Wertpapier sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
dessen Herstellung vorzuschlagen, bei dem Merkmalsstoffe
in definierter Form und Konzentration örtlich begrenzt
eingebracht werden können, ohne daß die Faserstruktur des
Papiers sichtbar verändert wird.
Die Aufgabe wird durch die in den nebengeordneten An
sprüchen angegebenen Merkmale gelöst.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, daß in
einem ersten Verfahrensschritt ein in Pulverform vorlie
gender Merkmalsstoff mit einem Gas derart vermischt wird,
daß sich die Merkmalspartikel trennen und in definierter
homogener Konzentration im Gas vorliegen und gehalten
werden. In einem zweiten Verfahrensschritt wird die noch
nasse Papierbahn mit dem Gemisch über eine Düse derart
beaufschlagt, daß die Merkmalspartikel im freien Gas
strahl mit relativ scharf begrenzten Streukegel auf das
Wertpapier auftreffen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es erstmals mög
lich, eine Papierbahn entlang einer oder mehrerer Spuren
mit einem Merkmalsstoff zu versehen, der über große Pro
duktionschargen auch bei sehr geringer Konzentration in
homogener Verteilung im Papier vorliegt. Darüber hinaus
gewährleistet das Verfahren, daß an der fertigen Papier
bahn keinerlei Veränderungen in der Papierstruktur sicht
bar sind.
Wesentlich für diesen Erfolg ist die Verwendung eines
pulverigen Merkmalstoffes, der in einem Gas auch in sehr
geringer Konzentration in homogener Verteilung gehalten
werden kann und der über mindestens eine in einem be
stimmten Abstand zur Papierbahn positionierte Düse auf
die nasse Bahn übertragen wird. Für den Abstand der Düse
zur Papierbahn lassen sich zwei Grenzen definieren, die
nicht unter- bzw. überschritten werden sollten. Der Mini
malabstand der Düse zur Papierbahn ist so groß zu wählen,
daß die Papierbahn auch bei Schwankungen senkrecht zur
Transportrichtung die Düse nicht berührt. Der maximale
Abstand ist von verschiedenen Parametern abhängig, unter
anderem von der Austrittsgeschwindigkeit des Gas-/Merk
malgemisches aus der Düse, sowie von der Größe, Form und
dem Gewicht der einzelnen Partikel. Bei vorgegebenen
Parametern wird der Abstand so gewählt, daß die Papier
bahn mit einem gerichteten Partikelstrom beaufschlagt
wird, wobei die Partikel mit geringer Geschwindigkeit auf
die Papierbahn auftreffen.
Für die Konzentration des Merkmals im Papier gehen als
einstellbare Parameter neben der Merkmalskonzentration
der zeitliche Durchsatz durch die Düse, die durchschnitt
liche Partikelgröße, die durchschnittliche Faserlänge des
Papiers, der Ort des Einbringens bzw. der Wassergehalt
der Papierbahn sowie die Geschwindigkeit der laufenden
Papierbahn ein.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auch möglich,
Zeichen und Muster ohne die Verwendung von Schablonen mit
relativ scharfen Konturen auf eine Papierbahn aufzu
bringen.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und Inhalt
der Beschreibung anhand der Figuren.
Darin zeigen
Fig. 1 die schematische Darstellung einer Rund
siebpapiermaschine zur Herstellung eines
Sicherheitspapiers,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Fig. 1 im Bereich
einer Düse,
Fig. 3 die schematische Darstellung einer Vor
richtung zur Erzeugung eines homogenen
Luft-/Pulvergemisches und
Fig. 4 den schematisierten Ablauf zum Einbringen
der Merkmalsstoffe in ein Sicherheitspa
pier.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Rundsiebpapiermaschine, wie
sie zur Herstellung von Sicherheitspapieren typischerwei
se verwendet wird. In der Papiermaschine 1 wird auf dem
Rundsieb 2 eine Papierbahn 3 gebildet, die von einem
Abnahmefilz 6 abgenommen und wegtransportiert wird. Das
Gas-/Merkmalsgemisch wird in einer Einheit 4, auf die
später noch genauer eingegangen wird, erzeugt und über
ein Rohrsystem 8, ein Verteil- und Ansteuerungssystem 5
zu den Düsen 7 geführt. Aus den Düsen tritt das Gemisch
mit hoher Geschwindigkeit aus, wodurch der Merkmalsstoff
auf die an dieser Stelle noch nasse Papierbahn gelangt.
Die genannten Komponenten und insbesondere die Düsen
können an unterschiedlichen Stellen im Produktionsprozeß
installiert werden. Die stark schematisierte Anordnung in
der Fig. 1 stellt lediglich ein Beispiel dar.
Die Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Fig. 1 im Be
reich der Düsenöffnung. Der Abstand A der von der
Düsenöffnung zur Papierbahn eingehalten werden sollte,
wird dabei wesentlich durch die Austrittsgeschwindigkeit
des Gases und der Form und Größe des Merkmalstoffes be
stimmt. Hierbei ist grundsätzlich zu beachten, daß der
Abstand mindestens so groß gewählt wird, daß eine Beschä
digung der Papierbahn durch das ausströmende Gas-/Merk
malsgemisch ausgeschlossen wird. Bei einer Austrittsge
schwindigkeit zwischen 100 und 300 m/s und einer Parti
kelgröße zwischen 0,1 und 20 µm ist für den Abstand A ein
Wert zwischen 1 und 5 cm einzustellen. Neben der Einhal
tung dieses Maximal-Abstandes ist darüber hinaus zu be
rücksichtigen, daß der Abstand wenigstens so groß sein
muß, daß eine evtl. an dieser Stelle vorhandene Bewegung
der Papierbahn senkrecht zur Transportrichtung nicht zum
Kontakt der Bahn mit der Düse führt, die dabei leicht
verstopfen könnte.
Während das ausströmende Gas an der Papierbahn abgeleitet
wird, ohne diese zu beeinträchtigen, kann in Abhängigkeit
von der Länge und Art der Fasern 10 und des Durchmessers
der aufgebrachten Merkmalsstoffe 9 ein mehr oder weniger
großer Teil der Merkmalsstoffe schwach in das Innere der
feuchten Papierbahn eindringen. Ein zweiter Teil verbin
det sich dagegen - wahrscheinlich bedingt durch Ad
häsionskräfte - fest mit der Oberfläche der Papierbahn.
Durch die nachfolgenden Verfahrensschritte werden diese
beiden Anteile der Merkmalsstoffe nicht mehr vom Papier
entfernt. Bedingt durch die Größenverteilung der aufge
brachten Merkmalsstoffe existiert jedoch auch ein dritter
Anteil an Merkmalsstoffen, der nur lose an der Oberfläche
der Papierbahn haftet, von wo er durch nachfolgende Pro
duktionsschritte in der Papierherstellung entfernt wird.
Als Merkmalsstoffe eignen sich alle Materialien, die sich
in Pulverform herstellen lassen und visuell oder maschi
nell erkennbar sind, also einen physikalisch meßbaren
oder nachweisbaren Effekt aufweisen. Neben Farbstoffen
kommen dabei insbesondere solche Stoffe in Frage, die
fluoreszierende, magnetische oder elektrische Eigenschaf
ten bzw. eine Kombination dieser Eigenschaften aufweisen.
Die Einheit 4, mit deren Hilfe das Gas-/Merkmalsgemisch
erzeugt wird, kann beispielsweise in einem sog. Wirbel
bett-Generator bestehen, der in Fig. 3 schematisch darge
stellt ist. Die grundsätzliche Funktionsweise eines Wir
belbett-Generators ist z. B. in der US-PS 3,997,433 be
schrieben. In einem Vorratsbehälter 14 befindet sich ein
Reservoir des Merkmalspulvers 15. Durch eine teildurch
lässige Wand 16 getrennt, liegt in einer sog. Aerosol
kammer 18 das Grobgut 19, das bevorzugt aus kugelförmigen
Teilchen besteht, deren Größe so gewählt ist, daß sie
weder die vorhandene Spalte der Wand 16 noch der Wand 17
durchdringen können. Über eine Fördereinrichtung 20, die
beispielsweise als Ketten- oder Schneckenförderanlage
ausgeführt sein kann, wird der Merkmalsstoff dem Grobgut
in geringen Dosierungen ständig zugeführt. Über die luft
durchlässige Wand 17 wird der Aerosolkammer ein Gasstrom
21 eines inerten Gases zugeführt, so daß zum einen
Agglomerate der Merkmalsstoffe am Grobgut aufgerieben und
zerkleinert und zum anderen die zerkleinerten Merkmals
stoffe durch den Gasstrom in das Rohrsystem 8 geleitet
werden.
Das Grobgut wird dabei so gewählt, daß es durch den ange
legten Luftstrom 21 wegen seines Eigengewichtes nicht in
das Rohrsystem 8 gelangen kann. Der Merkmalsstoff hin
gegen wird von dem Luftstrom nach oben gerissen und ver
läßt den Wirbelbett-Generator mit dem Gas in homogener
Verteilung und vorgegebener Konzentration. Als Parameter
für die Einstellung der Konzentration des Merkmalstoffes
im Gas stehen neben dem Luftdruck des Luftstroms 21 auch
die Förderleistung des Ketten- oder Schneckenförderers
zur Verfügung. In der Einheit 4 lassen sich typischerwei
se Konzentrationen der Merkmalspartikel im Gas von 5 bis
175 mg/m³ erzeugen. Für das Einbringen von Merkmalsstof
fen in Papier hat es sich als günstig erwiesen, wenn für
das Grobgut ein Material Verwendung findet, das praktisch
keinen Abrieb zeigt, so daß mit den Merkmalsstoffen keine
Fremdpartikel in das Papier eingebracht werden. Dieses
Problem kann jedoch auch dadurch gelöst werden, daß das
Grobgut aus dem gleichen Material gewählt wird, aus dem
der Merkmalsstoff besteht, sich also lediglich in der
Korngröße von dem einzubringenden Merkmalsstoff unter
scheidet. Es hat sich auch gezeigt, daß als Grobgut auch
solche Stoffe Verwendung finden können, die der Pulpe
bereits bei ihrer Produktion zugesetzt werden, wie etwa
kristalline Weißmacher. Bei der Auswahl des Grobguts ist
jedoch immer darauf zu achten, daß solche Stoffe verwen
det werden, die mindestens die gleiche Härte wie die
Merkmalsstoffe aufweisen, damit es in der Lage ist, das
Merkmalspulver zu zerkleinern. Für den Gasstrom bieten
sich Gase an, die in Bezug auf das Merkmalspulver und die
Reibeteilchen inert sind, d. h. mit diesen keine chemi
sche Reaktion eingehen. Insbesondere kommen dabei Stick
stoff, Argon und Luft in Frage.
Zum Aufbringen des Merkmalspulvers in einer besonderen
Form auf die Papierbahn kann es günstig sein, die Düse 7
durch eine Mehrzahl von Düsen zu ersetzen. Außerdem kann
hierbei eine Vorrichtung angebracht werden, die es ermö
glicht, einzelne Düsen gezielt anzusteuern, so daß zum
einen durch die Anzahl der Düsen und zum andern durch die
Möglichkeit, jede Düse einzeln anzusteuern, d. h. zu
öffnen oder zu schließen, eine Möglichkeit gegeben ist,
auf die Papierbahn den Merkmalsstoff in Form einer Codie
rung aufzubringen.
In Fig. 4 ist der Verfahrensablauf schematisch darge
stellt. Aus einem Vorratsbehälter 30 gelangt der Merk
malsstoff in einen Homogenisierer 4, der feine Merk
malspartikel erzeugt und diese mit einem Gas in der ge
wünschten, einstellbaren Konzentration einmischt. Das
homogene Gemisch gelangt über einen Verteiler 5 an ein
oder mehrere Düsen 33, wobei auch eine Steuereinheit
vorhanden sein kann, die die Öffnung der Düsen einzeln
oder auch in Gruppen anzusteuern vermag. Mit Hilfe einer
Meßeinheit 35, welche die tatsächliche Konzentration des
Merkmalsstoffes im Gas oder einer anderen hierfür rele
vanten Größe erfaßt, ist es möglich, ein Regelsignal zu
erzeugen, aufgrund dessen eine Steuereinheit 36 die Zufü
hrung des Merkmalsstoffs aus dem Vorratsbehälter oder
direkt die veränderbaren Parameter des Homogenisierer
beeinflußt, so daß Abweichungen von der eingestellten
Gas-/Merkmalskonzentration ausgeglichen werden können. Je
nach örtlichen Gegebenheiten kann die Konzentration an
verschiedenen Stellen gemessen werden, wie z. B. im Homo
genisierer, am Düsenausgang oder im Verteiler.
Die Zuführung des homogenen Gas-/Merkmalsgemisches er
folgt dann gegebenenfalls über einen Verteiler und unter
Einfluß einer Düsensteuerung an eine oder mehrere Düsen,
aus denen die Merkmalspartikel zusammen mit dem Gasstrom
unter hoher Geschwindigkeit austreten. Bei den üblicher
weise verwendeten Düsengeometrien liegt die Austritts
geschwindigkeit der Merkmalspartikel unter der des Gases.
Für die Merkmalspartikel reduziert sie sich bis zum Auf
treffen auf die Bahn auf nahezu 0, so daß eine Beschä
digung der Bahn ausgeschlossen und dennoch ein eng be
grenztes Auftreffgebiet gewährleistet ist.
Nachdem der Merkmalsstoff auf die Papierbahn aufgebracht
ist, wird die Bahn der üblichen Weiterbehandlung, wie z. B.
Leimen, Trocknen oder Gautschen, unterzogen. Durch
dieses Nachbehandlungsverfahren wird zum einen die Qua
lität des Wertpapieres erhöht. Zum anderen werden aber
auch diejenigen Merkmalspartikel von der Bahn entfernt,
die nur schwach auf ihr haften. Nach dem Leimen sind die
Merkmalsstoffe endgültig in ihrer Lage fixiert und als
definiert aufgebrachte Partikel auf ihre jeweiligen phy
sikalischen Eigenschaften hin prüfbar.
Claims (16)
1. Verfahren zur Ausstattung von Wertpapieren mit Echt
heitsmerkmalen, bei dem mindesten ein Merkmalsstoff im Zuge
der Papierherstellung auf eine sich bewegende, noch nasse
Papierbahn aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein homogenes Gemisch aus einem in
Pulverform vorliegenden Merkmalsstoff und einem Gas in
definierter Konzentration hergestellt wird und daß dieses
Gemisch aus wenigstens einer, in einem vorgegebenen Abstand
zu Papierbahn angeordneten Düse mit hoher Geschwindigkeit
austritt und der Merkmalsstoff auf die laufende Papierbahn
übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Düse zur Papierbahn
mindestens so groß gewählt wird, daß die laufende Papierbahn
die Düse nicht berührt, jedoch höchstens so groß ist, daß
der Merkmalsstoff in einem gerichteten Partikelstrom mit
geringer Geschwindigkeit auf die laufende Papierbahn auf
trifft.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendungen von Partikeln mit
einem mittleren Durchmesser von 0,1 bis 20 µm und einer
Austrittsgeschwindigkeit des Gas-/Merkmalsgemisches aus der
Düse zwischen 100 und 300 m/s der Abstand zwischen 1 und 5 cm
liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Gas Stickstoff, Argon oder Luft
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver im Gas in einer Konzen
tration von 5 bis 175 mg/m³ vorliegt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Merkmalsstoff mit Hilfe mehrerer
Düsen aufgebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsen so angeordnet sind, daß
der Merkmalsstoff in Form einer Codierung aufgebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch mit Hilfe eines Wirbel
betts erzeugt wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung enthält:
eine Einrichtung zur Erzeugung eines homogenen Gemi sches aus Merkmalspartikeln und einem Gas mit definier ter Konzentration des Merkmalsstoffes in dem Gas,
mindestens eine Düse, aus der das Gemisch unter Druck austritt,
eine Einrichtung zur Erzeugung des Drucks an den Düsen,
eine Zuführeinrichtung zum Zuführen des Gemisches zu den Düsen.
eine Einrichtung zur Erzeugung eines homogenen Gemi sches aus Merkmalspartikeln und einem Gas mit definier ter Konzentration des Merkmalsstoffes in dem Gas,
mindestens eine Düse, aus der das Gemisch unter Druck austritt,
eine Einrichtung zur Erzeugung des Drucks an den Düsen,
eine Zuführeinrichtung zum Zuführen des Gemisches zu den Düsen.
10. Eine Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Erzeu
gung des Gemisches ein Wirbelbett-Generator ist.
11. Eine Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Grobgut im Wirbelbett-
Generator aus einem Material besteht, daß bei der Herstel
lung des Papiers bereits zugegeben wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Grobgut aus dem gleichen Materi
al besteht wie das Merkmalspulver.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Erzeugung des
Gemisches unter Druck betrieben werden kann.
14. Wertpapier mit lokal definiert eingebrachten Merkmals
stoffen, die im Kontrast zu ihrer Umgebung visuell und/oder
maschinell identifizierbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wertpapier mit dem Verfahren
nach Anspruch 1 mit dem Merkmalsstoff ausgestaltet wird.
15. Wertpapier nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die eingebrachten Stoffe Farbstoffe,
Fluoreszenzstoffe, magnetische und/oder elektrisch leit
fähige Materialien sind.
16. Wertpapier nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Partikel so eingebracht werden,
daß sie Zeichen oder Muster, insbesondere Codierungen bilden.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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