DE4239647A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Vergleichmäßigung des Flächengewichtsquerprofils mittels Siebkreislaufsektionierung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Vergleichmäßigung des Flächengewichtsquerprofils mittels SiebkreislaufsektionierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stoffauflauf zur Herstellung
einer Papierbahn gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Ein solcher Stoffauflauf soll das Stoffdichte- und
Faserorientierungsquerprofil der Papierstoffsuspension
spätestens vor dem Auslaufspalt derart einstellen, daß das
Flächengewichts- und Faserorientierungsquerprofil der
Papierbahn über die gesamte Breite den gewünschten
Anforderungen entspricht, das bedeutet in der Regel
konstant ist.
Beim Betrieb einer Papiermaschine gibt es zahlreiche
Störfaktoren, die den beiden genannten Anforderungen
entgegenstehen. Zu diesen Störfaktoren gehören
beispielsweise Temperaturschwankungen, Druckschwankungen
und Fertigungstoleranzen aber auch Fehler in der Ausführung
oder Einstellung der Papiermaschine für den dem
Stoffauflauf folgenden Produktionsprozeß.
Es ist folgender Stand der Technik zur Beeinflussung des
Querprofils einer Papierbahn bekannt geworden:
DE 35 14 554 schlägt vor, die Stoffdichte örtlich zu
verändern, d. h. je nach Bedarf an bestimmten Stellen die
Stoffdichte anzupassen. Dabei bleibt jedoch offen, auf
welche Art und Weise dies vorgenommen werden soll.
DE 40 19 593 A1 empfiehlt folgendes Vorgehen: Bei Abweichen
des Flächengewichtsprofils der Papierbahn an einer
bestimmten Stelle der Bahnbreite soll die Konzentration CM
des betreffenden Sektionsstromes, und damit des aus dem
betreffenden Mischer austretenden Stromes entsprechend
geändert werden. Um dies zu erreichen, wird das Verhältnis
der Mengen der dem Mischer zugeführten Regelströme QH/QL
verändert. Unabhängig von der Zusammensetzung der an dieser
Stelle der Papierbahn vorliegenden Flächenmasseabweichung
werden zur Korrektur stets Regelströme jeweils konstanter
Zusammensetzung eingesetzt. Hierbei kann es sich z. B. bei
QL um sogenanntes Siebwasser handeln, das bei der
Faserbahnentwässerung anfällt und über ein Leitungssystem
zurückgeführt wird.
Es ist ferner z. B. aus DE-PS 29 42 966 oder DE-OS 35 35 849
bekannt, die Weite des Auslaufspaltes zu verändern,
beispielsweise durch Gewindespindeln zum Verschwenken oder
Verbiegen der Oberlippe. Hierdurch kann der Durchsatz der
Suspension örtlich verändert werden. Gleichzeitig wird
jedoch auch die Strömungsrichtung örtlich beeinflußt, und
damit auch die Faserorientierung. Durch eine örtliche
Spaltverengung wird nämlich den Fasern an den Engstellen
eine andere Strömungsrichtung erteilt, als an anderen
Stellen des Auslaufspaltes. Dies bedeutet, daß zwar das
Flächengewicht durch diese sogenannte Verdrängungsregelung
über die Breite des Stoffauflaufes gleichmäßig gemacht
werden kann, daß jedoch die an sich gute Faserorientierung
wieder zerstört wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde Abweichungen des
Zusammensetzungsquerprofils vom idealen Zustand, die durch
unterschiedliche Entwässerung der Faserbahn entstehen, zu
reduzieren.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
ersten Verfahrensanspruches bzw. des ersten
Vorrichtungsanspruches gelöst.
Der Erfinder hat erkannt, daß ein wesentlicher Teil der
Abweichung des Flächengewichtsquerprofils vom idealen
Profil durch nicht gleichmäßige Entwässerung der Faserbahn
bedingt ist. Diese ungleichmäßige Entwässerung ist z. B. auf
eine über die Maschinenbreite ungleichmäßige
Durchlässigkeit der Siebe der Siebpartie zurückzuführen.
Bedingt durch die ungleichmäßige Durchlässigkeit werden
sektional unterschiedliche Mengen an Fasern und Füllstoffen
der Faserbahn entzogen. Dies bezieht sich jedoch nicht nur
auf die absoluten Mengen an Fasern und Füllstoff sondern
auch auf die relativen Anteile der Fasern unterschiedlicher
Längen und der Füllstoffe.
Ein Grund hierfür ist, daß die bei der Entwässerung der
Papierbahnen durch das Sieb hindurchtretenden Mengen an
Fasern unterschiedlicher Länge und Füllstoffe von
zahlreichen Faktoren abhängig sind, die über die
Maschinenbreite hinweg unterschiedlich sein können. Dies
gilt in besonderem Maße für Doppelsiebformer, bei denen die
Faserbahn zwischen zwei Sieben entwässert wird. So kann
z. B. beobachtet werden, daß lokal der Anteil an langen
Fasern, der durch das Sieb bei der Blattbildung
hindurchfällt, prozentual höher ist als der Durchschnitt.
Da das Entwässerungsverhalten des Siebes instationär sein
kann, entsteht eine Faserbahn, deren Flächengewichts- und
Zusammensetzungsquerprofil über die Breite nicht konstant
ist und zeitlich veränderlich sein kann.
Wie oben beschrieben, kann eine wirksame
Flächengewichtsquerprofilkorrektur mittels sektionaler
Geometrieänderungen an bzw. Stoffdichteänderungen im
Stoffauflauf vorgenommen werden. Die Zusammensetzung der
Faserbahn über die Breite läßt sich jedoch mit keiner der
bekannten Maßnahmen vereinheitlichen.
Bei Papiermaschinen, die dem Stand der Technik entsprechen,
wird das Siebwasser der gesamten Maschinenbreite an
unterschiedlichen Stellen der Siebpartie jeweils in einem
gemeinsamen Behälter aufgefangen und anschließend dem
System wieder zugeführt. Die Stoffdichte und
Zusammensetzung des Siebwassers entspricht demzufolge dem
Mittelwert des über die Maschinenbreite bei der
Entwässerung anfallenden sektional unterschiedlichen
Siebwassers. Es wird somit einer jeden Sektion des
Stoffauflaufes Siebwasser wieder zugeführt, das in der
Zusammensetzung nicht der entspricht, die in der
entsprechenden Sektion durch das Sieb beim
Entwässerungsprozeß gefallen ist. Demzufolge entspricht die
Zusammensetzung des Faservlieses an einer bestimmten Stelle
nicht notwendigerweise der Zusammensetzung der dem
Gesamtsystem zugeführten, neuen Stoffsuspension.
Fängt man das bei der Entwässerung durch das Sieb
hindurchtretende Siebwasser QLi sektioniert über die
Maschinenbreite auf und führt es anschließend derselben
Sektion im Stoffauflauf zusammen mit einem Stoffstrom
konstanter Zusammensetzung und der Menge QHi zu, so wird
nach einer endlichen Einschwingzeit das Siebwasser QLi im
Kreis geführt und hat somit keinen Einfluß auf die
Eigenschaft der Faserbahn in der betrachteten Sektion.
Zusammensetzung und Flächengewicht der Faserbahn
entsprechen QHi und sind gemäß Annahme absolut konstant.
Veränderungen der Faserorientierung können z. B. mit der
Blende des Stoffauflaufes oder durch sektionale Änderung
des Summenvolumenstromes QHi + QLi vorgenommen werden.
An einem Beispiel soll die Funktionsweise nachfolgend
erläutert werden. Fallen von den in jede Sektion
einheitlich eingespeisten Volumenströmen QHi in einer
Sektion überproportional viele kurze Fasern beim Entwässern
der Papierbahn durch das Sieb hindurch, müssen dem
Volumenstrom QHi dieser Sektion ebenfalls besonders viele
kurze Fasern im Stoffauflauf zugemischt werden, um eine
Papierbahn mit konstanten Eigenschaften zu erhalten. Dies
geschieht dadurch, daß der Siebwasserstrom der betrachteten
Sektion in dieselbe Sektion des Stoffauflaufes zugeführt
wird. Das heißt: Stoffbestandteile, die in einer Sektion
vermehrt durch das Sieb fallen, sind in dieser Sektion in
erhöhter Konzentration im Kreislauf Stoffauflauf/Siebpartie
zu finden; und entsprechend sind Stoffbestandteile, die in
einer Sektion vermehrt durch das Sieb zurückgehalten
werden, im Kreislauf dieser Sektion in geringerem Umfang
vorhanden.
Der erfindungsgemäße Gedanke hat folgende Vorteile:
- - die Papierbahnzusammensetzung ist an jeder Stelle der Bahn gleich;
- - das Flächengewichtsquerprofil ist konstant;
- - der Stoffstrom mit geringer Stoffdichte muß nicht oder nur in wesentlich geringerem Umfang als zur Zeit verstellt werden;
- - eine Beeinflussung der Faserorientierung durch die Flächengewichtsverstellung ist ausgeschlossen.
Das Verfahren und die Vorrichtungen lassen sich auf alle
Stoffauflauf-Typen (z. B. Einschichtenstoffaufläufe,
Mehrlagen- und Mehrschichtenstoffaufläufe, Stoffaufläufe
für Spaltformer, Stoffaufläufe für Langsiebe, etc.)
anwenden.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Darin ist im übrigen folgendes dargestellt:
Fig. 1 zeigt schematisch die Feststoff-Massenbilanz eines
Stoffauflaufes mit Siebpartie im sektionierten Umlauf. Der
Pfeil 1 stellt den eintretenden Feststoff-Massenstrom ai
dar, der in einen dem Stoffauflauf vorgeschalteten Mischer
eintritt. Bei diesem Mischer kann es sich z. B. um den
Siebwasser I-Behälter oder die in DE 40 19 593 A1
beschriebenen Mischeinheiten handeln. Der Pfeil 2 stellt
den aus dem Stoffauflauf STA austretenden Massenstrom bi =
ai + c1i dar, der in die Siebpartie SP wiederum eintritt.
Der Pfeil 3 zeigt den Massenstrom di, der aus der
Siebpartie austritt und gleichzeitig damit die
papierbildende Bahn darstellt. Weiterhin ist der
Massenstrom c1i von der Siebpartie SP zum Stoffauflauf STA
gezeigt, der eine Funktion der Retention in der Sektion i
ist.
Für den Fall, daß der aus der Siebpartie SP ebenfalls
austretende Feststoff-Massenstrom c2i sehr viel kleiner als
c1i ist, gilt für den aus der Siebpartie austretenden
Massenstrom di = ai. In diesem Fall ist die
Zusammensetzung der Papierbahn gleich der Zusammensetzung
des Feststrom-Massenstromes ai und somit konstant über die
Papiermaschinenbreite und unabhängig von Störgrößen in der
Siebpartie.
Die Annahme, daß c2i sehr viel kleiner als c1i ist, ist
zumeist erfüllt, da die zugehörige Stoffwassermenge Qc2i
stets kleiner als Qc1i ist, und die Stoffdichten C1i in der
Regel größer als die Stoffdichten C2i sind.
Claims (17)
1. Verfahren zur Vergleichmäßigung des
Flächengewichtsquerprofils eines von einer Maschine,
insbesondere einer Papiermaschine, erzeugten Vlieses
mit folgenden Verfahrensschritten:
- 1.1 die Fasersuspension wird mit Hilfe eines Stoffauflaufes über die Breite der Maschine gleichmäßig auf ein Sieb bzw. zwischen Siebe verteilt;
- 1.2 der auf das Sieb bzw. zwischen diesen Siebe abgelegten Fasersuspension wird in einer Entwässerungszone der Großteil der Feuchte entzogen;
- 1.3 die Stoffsuspension wird im Stoffauflauf zumindest über einen Teil der Maschinenbreite sektioniert zugeführt;
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte
- 1.4 im Entwässerungsbereich wird das Siebwasser zumindest über einen Teil der Maschinenbreite sektioniert abgezogen (sektionales Siebwasser);
- 1.5 das sektionale Siebwasser wird der entsprechenden Sektion des Stoffauflaufes wieder zugeführt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Papierqualität sektional beeinflußt wird indem
den betreffenden Sektionen Chemikalien wie
Retentionsmittel und/oder Stoffsuspension
unterschiedlicher Zusammensetzung zugeführt wird.
(z. B. Zugabe von Langfasern ergibt höhere
Reißfestigkeit im Randbereich).
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Siebwasser vollständig in die
entsprechende Sektion zurückgeführt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Siebwasser nur teilweise in
die entsprechende Sektion zurückgeführt wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Siebwasser die Papierbahn
beeinflussende Zusatzstoffe gegebenenfalls
sektionsweise unterschiedlich zugeführt werden.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge oder die
Stoffkonzentration des neu zugeführten Stoffes
gegebenenfalls sektionsweise unterschiedlich
eingestellt werden kann.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Menge des Gesamtvolumenstromes
einer Sektion geregelt werden kann.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Regelung zur Einstellung des
Profils von Faserorientierung, Flächengewicht und
Papierzusammensetzung vorgesehen ist.
9. Flächengewichtsquerprofilregelung einer ein Vlies
bildenden Maschine, insbesondere einer Papiermaschine
mit folgenden Merkmalen:
- 9.1 es ist ein über die Maschinenbreite verlaufender Stoffauflauf vorgesehen, der eine sektionale Zuführung von Stoffsuspension aufweist;
- 9.2 es ist mindestens ein Sieb zur Entwässerung der Faserbahn vorgesehen;
- 9.3 es ist eine Entwässerungsstrecke zum Abzug des Siebwassers vorgesehen;
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- 9.4 es ist eine über die Maschinenbreite sektionierte Auffangvorrichtung des Siebwassers im Entwässerungsbereich vorgesehen;
- 9.5 es sind Verbindungs- und Transportelemente zum Fördern des Siebwassers zwischen der Sektion der Auffangvorrichtung und der zugeordneten Sektion des Stoffauflaufes vorgesehen;
- 9.6 es sind Bereiche vorgesehen, die das umlaufende Siebwasser der einzelnen Sektionen mit der neu zugeführten Stoffsuspension sektionsweise mischen.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stoffauflauf vorgesehen ist, der zur
Beeinflussung des Faserorientierungsquerprofils und
Flächengewichtsquerprofils eine verstellbare Blende am
Auslaufspalt besitzt.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 9 und 10, dadurch
gekennzeichnet, daß an geeigneter Stelle des
Stoffauflaufes Zuführungen zur Beimischung von
Flüssigkeit zur Einstellung des
Faserorientierungsquerprofiles und
Flächengewichtsquerprofiles vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9-11, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die die
hydraulischen Widerstandsbeiwerte der einzelnen
Sektionen verändern.
13. Mehrlagenstoffauflauf dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens einer der Teilstoffaufläufe mit den
kennzeichnenden Merkmalen mindestens eines der
vorhergehenden Ansprüche ausgestattet ist.
14. Mehrlagenstoffauflauf gemäß Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Siebe im Entwässerungsbereich
der Faserbahn vorgesehen sind und eine getrennte
Behandlung des sektionierten Siebwassers des Ober- und
Untersiebes vorgesehen ist.
15. Verfahren gemäß Anspruch 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß die kinetische und/oder
potentielle Energie des Stoffstrahles, die nach
Durchtritt des Strahles durch das Sieb verbleibt,
zumindest teilweise genutzt wird, die sektionierten
Siebwasserströme dem Stoffauflauf wieder zuzuführen.
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