DE4239131A1 - Verfahren zur Herstellung von Polycarbonaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolycarbonatenInfo
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- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von thermoplastischen, aromatischen
Polycarbonaten nach der Methode der Phasengrenzflächen
kondensation aus Phosgen, Diphenolen, Kettenabbrechern
und gegebenenfalls Verzweigern durch Phosgenierung einer
wäßrigen Alkalisalzlösung der Diphenole in Gegenwart von
Lösemitteln bzw. Lösemittelgemischen, die aromatische
Oligo- sowie aromatische Polycarbonate lösen und selbst
mit Wasser nicht mischbar sind, bei pH-Werten zwischen
8 und 14 unter Verwendung von Polykondensationskatalysa
toren und von zwei hintereinander geschalteten Reakto
ren, dadurch gekennzeichnet, daß nach abgeschlossener
Reaktion anfallende wäßrige Reaktionsphase anteilig wie
der mit den Rohstoffen in einer solchen Menge in den
Phosgenierungsreaktor zurückgeführt wird, daß direkt
eine Öl-in-Wasser-Emulsion entsteht und über die gesam
te Reaktionszeit in den beiden Reaktoren aufrecht erhal
ten wird.
Bei der Herstellung von Polycarbonat nach dem Phasen
grenzflächenverfahren kommt es darauf an, die Reaktion
so zu führen, daß eine gute Phasentrennung erreicht
wird. Eine gute Phasentrennung ist eine Voraussetzung
für das Erreichen hoher Produktqualitäten.
So beschreibt die DOS 2 305 144 ein Verfahren zur kon
tinuierlichen Herstellung von Polycarbonaten, in dem die
wäßrige Diphenollösung mit Phosgen in Gegenwart von
Aminen in einer Mischzone zusammengebracht wird und die
Phosgenierung in einem ersten Teil einer Reaktions
strecke abläuft. Erst danach wird Lösemittel zugegeben,
um die Reaktion im zweiten Teil des Reaktors zu Ende zu
führen. Nachteilig ist der erhöhte Phosgenüberschuß und
die große Menge wäßriger Reaktionsphase, die Abwasser
darstellt und aufbereitet werden muß. Die große Menge
wäßriger Reaktionsphase fördert die Phosgennebenreak
tionen.
Nach der DOS 2 343 939 werden die Eigenschaften eines
Polycarbonats, hergestellt nach den Zweiphasengrenz
flächenverfahren, durch Steuerung der Reaktion mit einer
pH-Wert-Regelung verbessert werden können. Nachteilig
ist der dabei eingesetzte Phosgenüberschuß. Das Verfah
ren ist außerdem nicht kontinuierlich.
Nach der Lehre der EP 0 282 546 werden Kondensate mit
Chlorformyl-Endgruppen mit guter Phosgenausbeute nach
dem Phasengrenzflächenverfahren hergestellt, wenn man
in eine vorgelegte organische Phase gleichzeitig eine
stabile Diphenol-Wasser-Natronlauge- Suspension und
Phosgen kontinuierlich eingemischt und das Reaktions
produkt anschließend isoliert. Während der Reaktion wer
den pH-Werte zwischen 2 und 5 eingestellt. Nachteilig
sind technische Schwierigkeiten bei der Dosierung der
Suspension und der geringe pH-Wert, der die Phosgenier
zeit erheblich erhöht. Maßnahmen für eine Polykondensa
tion werden nicht beschrieben.
Nach der EP 0 434 888 werden Polycarbonate mit verbes
serter Hitzestabilität und verbesserten Farben dann
gewonnen, wenn in Wasser-in-Öl-Emulsionen mit definier
ten Tropfengrößen gearbeitet wird.
Aus der EP 0 263 432 ist zu erfahren, daß Kondensate mit
Chlorformyl-Endgruppen oder Polycarbonate aus wäßriger
Diphenolatlösung und organischer Phosgenlösung dadurch
hergestellt werden können, daß man bei pH-Werten von 8
bis 11, Temperaturen zwischen 15 und 50°C und einem
Phosgenüberschuß von mindestens 10 Mol-% die Phasen ver
mischt und die Phosgenierung unter gleichzeitigem Nach
dosieren von Alkali- bzw. Erdalkalilaugen fortführt.
Bevorzugte Phasenverhältnisse sind 0,4 zu 1 bis 1 zu 1
Wasser-zu-Öl-Verhältnisse, wobei Wasser nachdosiert
wird.
Aus der DOS 2 725 967 geht die Lehre hervor, daß es für
die Phosgenausbeute eines kontinuierlichen Verfahrens
günstig ist, die wäßrige alkalische Diphenollösung mit
der organischen Phosgenlösung zunächst in einem Rohr
zusammenzuführen und dann in einen Reaktor von Tanktyp
einzuführen. Die Verweilzeit in diesem Rohr sollte 0,5
bis 15 Sekunden betragen. Das Verfahren hat den Nach
teil, daß die Phosgenierung bei ungünstigen Phasen
verhältnissen (Öl zu Wasser = 0,2 bis 1) stattfindet,
damit die Trennung der Phasen nach Abschluß der Reaktion
sicher möglich ist.
Nach der EP 0 306 838 A2 wird die Phosgenierung unter
Verwendung eines automatischen Chlorid-Detektors in-situ
überwacht. Durch diese Prozeßführung werden Schwankungen
im Chemismus der Reaktion erkannt und es kann gegenge
steuert werden. Die technischen Eigenschaften der Poly
carbonate sind verbessert. Der Grundgedanke des Verfah
rens besteht darin, nicht abreagiertes Diphenolat in den
Prozeß zurückzuführen. Nachteilig sind allerdings die
Phosgennebenreaktionen, die sich auch in dieser Rückfüh
rungsmaßnahme äußern.
Nach der EP 0 339 503 A2 wird bekannt, daß die Phos
gennebenreaktionen insbesondere dadurch erhöht werden,
daß eine hohe Natronlauge-Anfangskonzentration vorliegt.
In dieser Patentschrift wird daher die Diphenol-Natron
lauge-Wasser-Lösung im Alkali-Diphenol-Verhältnis von
unter 2 zu 1 (Alkaliunterschuß) mit der organischen
Phosgenlösung zusammengeführt, wobei sich in der ersten
Reaktionsstufe Oligomere mit Molekulargewichten zwischen
300 und 3000 g/mol bilden. Die Phasenverhältnisse Wasser
zu Öl sind größer 1; somit ist der Wasserverbrauch hoch.
Außerdem sind die Phosgennebenreaktionen immer noch rest
ungünstig.
Aus der EP 0 305 691 A2 geht hervor, daß - allerdings
bei einem sehr hohen Phosgenüberschuß (20 bis 100 Mol-%)
- im Zweiphasengrenzflächenverfahren eine feine Emulsion
- erzielt durch hohe Mischleistung - für den Reaktions
verlauf günstig ist. Der hohe Phosgeneinsatz bewirkt
eine gute Phasentrennung trotz intensiver Vermischung
der Emulsion zu Beginn der Reaktion. Die Phosgenausbeute
ist jedoch recht ungünstig.
Nach den US 4 847 352, 5 037 941 sowie 5 037 942 werden
die Reaktionskomponenten in statischen Mischern zu
feinen wäßrigen Dispersionen gemischt, die dann zu
groben Dispersionen führen. Diese Dispergier- und
Reaktionsschritte werden so oft wiederholt, bis die
Reaktion abgeschlossen ist.
Die kontinuierliche Herstellung von Polycarbonat nach
dem Phasengrenzflächenverfahren erfordert oft ungünstige
Phasenverhältnisse mit manchmal hohen Wassereinsatz, da
sonst Trenn- und Waschprobleme nach abgeschlossener
Reaktion auftreten.
Der Effekt einer befriedigenden Phasentrennung wird
durch hohe Wassermengen in der Reaktion erreicht. Dies
geht jedoch zu Lasten der Ausbeuten von Rohstoffen und
damit auch zu Lasten der Produktqualität beziehungs
weise der Reproduzierbarkeit der Produkteigenschaften.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß Polycarbonat
nach dem Phasengrenzflächenverfahren dann besonders
wirtschaftlich mit großer Konstanz und Reproduzierbar
keit des Molekulargewichts und hervorragender Trennbar
keit der Reaktionsemulsion hergestellt werden kann, wenn
durchgehend mit Öl-in-Wasser-Emulsionen bei hohen Elek
trolytgehalten in der wäßrigen Phase gearbeitet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeich
net, daß die nach abgeschlossener Reaktion anfallende
wäßrige Reaktionsphase anteilig wieder mit den Rohstof
fen in einer solchen Menge in den Phosgenierreaktor zu
rückgeführt wird, daß direkt eine Öl-in-Wasser-Emulsion
entsteht und über die gesamte Reaktionszeit aufrecht
erhalten wird. Überraschend zeigte sich, daß die in der
Literatur diskutierten Nebenreaktionen nicht durch hohe
Mengen wäßriger Phase mit hohen Elektrolytgehalten ge
fördert werden. Im Gegenteil: hohe Elektrolytgehalte
unterdrücken die diskutierten Nebenreaktionen.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt überraschend zu
dauerhaft reproduzierbarer Phasentrennung nach abge
schlossener Reaktion mit geringen Restwassergehalten in
der organischen Phase. Es zeigen sich auch Vorteile beim
Elektrolytfreiwaschen der Rohpolycarbonatlösungen. Reak
tionen mit Additiven beim Extrusionsprozeß werden unter
drückt. Auch können die Molekulargewichte bei konti
nuierlicher Verfahrensweise in engen Grenzen gehalten
werden. Von weiterem Vorteil ist, wäßrige Alkalisalz
lösungen von Diphenolen mit hohen Konzentrationen zu
verwenden, um die effektive Abwassermenge zu reduzie
ren.
Diphenole, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Herstellung hochmolekularer Polycarbonate eingesetzt
werden können, sind solche, die mit Alkalihydroxiden wie
z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxid in Wasser lösliche Al
kalisalze bilden. Gegebenenfalls können auch Erdalkali
laugen benutzt werden. Diese Bedingung trifft praktisch
für alle bekannten Diphenole und deren Mischungen zu.
Bevorzugt werden Diphenole der allgemeinen Formel HO-Z-
OH, in der Z einen oder mehrere aromatische Kerne
darstellt, die unterschiedlich substituiert sein können.
Substituenten können neben Wasserstoff, Chlor, Brom
aliphatische oder cycloaliphatische Reste sein. Weiter
können Brückenglieder, die aliphatische oder cycloali
phatische Reste oder Heteroatome enthalten können, zwi
schen zwei aromatischen Kernen vorhanden sein. Beispiele
sind: Hydrochinon, Resorcin, Dihydroxydiphenole, Bis-
(hydroxyphenyl)-alkane, Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane,
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide, Bis-(hydroxyphenyl)-ether,
Bis-(hydroxyphenyl)-ketone, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone,
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide, 1,1′-Bis-(hydroxyphenyl)-
diisopropylbenzole sowie deren kernalkylierte und
kernhalogenierte Verbindungen.
Diese und andere weitere geeignete Diphenole sind z. B.
in den US-PS 4 982 014, 3 028 365, 2 999 835, 3 148 172,
3 275 601, 2 991 273, 3 271 367, 3 062 781, 2 970 131
und 2 999 846, in den DOS 1 570 703, 2 063 050,
2 063 052 und 2 211 956 und in der französischen
Patentschrift 1 561 518 beschrieben.
Bevorzugte Diphenole sind insbesondere 2,2-Bis-(4-hy
droxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxy
phenyl)-propan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethyl-cyclohexan.
Den Diphenolen können die literaturbekannten Mengen und
Arten von Kettenabbrechern und gegebenenfalls Verzwei
gern zugeführt werden. Geeignete Kettenabbrecher sind
die bekannten Monophenole wie beispielsweise Phenol
selbst, C1-C10-Alkylphenole wie p-tert.-Butylphenyl und
p-Kresol, und Halogenphenole wie p-Chlorphenyl und
2,4,6-Tribromphenol. Bevorzugte Kettenabbrecher sind
Phenol, Cumylphenol, Isooctylphenol und p-tert.-Butyl
phenol.
Als Verzweiger sind solche mit drei oder vier oder mehr
als vier funktionellen Gruppen, insbesondere solche mit
drei oder mehr als drei phenolischen Hydroxylgruppen
einsetzbar, wobei die üblicherweise bekannten Mengen an
Verzweigern zwischen 0,05 und 2 Mol-%, bezogen auf ein
gebaute Diphenole, einzuhalten sind.
Einige der verwendbaren Verzweiger mit drei oder mehr
als drei phenolischen Hydroxylgruppen sind beispiels
weise 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenol, 2,6-
Bis-(2′-hydroxy-5′-methyl-benzyl)-4-methylphenol, 2-(4-
hydroxyphenyl)-2-(2,4-Dihydroxyphenyl)-propan und 1,4-
Bis-(4,4′-dihydroxytriphenyl-methyl)-benzol. Einige der
sonstigen trifunktionellen Verbindungen sind 2,4-Dihy
droxybenzoesäure, Trimesinsäure, Cyanurchlorid und 3,3-
Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydroindol sowie 3,3-
Bis-(4-hydroxy-3-methyl-phenyl)-2-oxo-2,3-dihydroindol.
Als Lösemittel kommen alle die in Frage, die Oligo- und
Polycarbonate bei den gewählten Reaktionstemperaturen
und Drucken lösen und im wesentlichen mit Wasser nicht
mischbar sind (im Sinne von Lösungen). Vorzugsweise
werden Chlorkohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid oder
Chlorbenzol benutzt. Diese Lösemittel können allein oder
auch in Gemischen unterschiedlicher Zusammensetzung ein
gesetzt werden. Bei Einsatz von Chlorbenzol allein sind
höhere Verfahrenstemperaturen in Reaktion und Wäsche
erforderlich, um technisch sinnvolle Konzentrationen von
Polycarbonat in Chlorbenzol zu ermöglichen. Weiter kön
nen als Lösemittel Benzolhomologe verwendet werden. Für
das technisch bedeutsame Polycarbonat auf Basis von 2,2-
Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan ist eine bevorzugte Löse
mittelkombination ein Gemisch von Methylenchlorid und
Toluol, das für alle Verfahrensstufen benutzt werden
kann. Die Konzentration von Polycarbonat in Lösungen mit
den genannten Lösemitteln liegen zwischen 5 und 30%.
Aus der Vielzahl der für den Phasengrenzflächenprozeß
beschriebenen Polykondensationskatalysatoren zeichnen
sich die Trialkylamine sowie N-Ethylpyrrolidin, N-Ethyl
piperidin, N-Ethylmorpholin, N-Isopropylpiperidin oder
N-Isopropylmorpholin aus. Besonders geeignet sind Tri
ethylamin und N-Ethylpiperidin.
Geeignete Reaktoren sind Schlaufenreaktoren mit Wärme
tauschern, temperierbare Rührbehälter und temperierbare
Strömungsrohre unterschiedlicher Bauart. Allen Reaktoren
ist gemeinsam, daß sie immer und überall für eine inten
sive Durchmischung sorgen. Als Strömungsrohre sind auch
solche geeignet, die zur Bereitstellung der nötigen Ver
weilzeit aus Verweil- und Mischzonen aufgebaut sind.
Solche Strömungsrohre sind im Prinzip in dem DE-PS
19 20 302 (LeA 12 209) bzw. dem US-Patent 3 674 740
dargestellt. Zur Aufrechterhaltung der Emulsion können
auch statische Mischer in unterschiedlichsten Ausführun
gen, wie sie heute auf dem Markt zu erhalten sind, ein
gesetzt werden. Die bevorzugte Kombination bzw. die Hin
tereinanderschaltung von zwei Reaktoren entsprechend dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung sind ein Umpumpre
aktor und ein Verweilreaktor mit Misch- und Verweilzonen
(entsprechend DE-PS 19 20 302).
Die pH-Werte liegen in allen Reaktionsstufen zwischen
8 und 14, vorzugsweise zwischen 10 und 13,5. Dies wird
dadurch erreicht, daß in den Umpumpreaktor eine Teil
menge der gesamt nötigen Natronlaugemenge dosiert und
die Restmenge vor Eintritt in den Verweilreaktor mit dem
Katalysator zugegeben wird.
Die mittleren Verweilzeiten sind von den verwendeten
Reaktortypen abhängig. Bei Strömungsrohren sind in der
Regel geringere Verweilzeiten ausreichend. Allgemein
liegen die Verweilzeiten zwischen wenigen Sekunden bis
30 Minuten. Für die erste Reaktionsstufe sind kurze Ver
weilzeiten vorteilhaft; sie liegen zwischen 10 Sekunden
und 30 Minuten, vorzugsweise zwischen 10 Sekunden und
15 Minuten. In der zweiten Reaktionsstufe werden Ver
weilzeiten zwischen 1 Minuten und 30 Minuten, vorzugs
weise zwischen 2 und 15 Minuten gewählt. Die Verweil
zeiten sind weiter stark abhängig von der Mischintensi
tät in den betreffenden Reaktoren und auch von den be
nutzten Diphenolen.
In einer beispielhaften Ausführungsform wird das erfin
dungsgemäße Verfahren in folgenden zwei Verfahrens
schritten durchgeführt, die dadurch gekennzeichnet sind,
daß im ersten Schritt die wäßrige Alkalisalzlösung der
Diphenole unter Zugabe von Monophenolen in Gegenwart
von organischen Lösemitteln, der rückgeführten wäßrigen
Reaktionsphase und zusätzlicher, zeitverzögert zudosier
ter Alkalilauge mit Phosgen umgesetzt und im zweiten
Schritt das erhaltene Zwischenprodukt in Gegenwart eines
Polykondensationskatalysators und weiterer Natronlauge
zu Polycarbonat aufkondensiert wird.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es zweckmäßig,
wenn die Konzentration der Diphenole in der wäßrigen
Alkalisalzlösung zwischen 10 Gew.-% und 40 Gew.-%, vor
zugsweise zwischen 15 Gew.-% und 30 Gew.-%, bezogen auf
wäßrige Alkalisalzlösung liegt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es außerdem
zweckmäßig, wenn die zurückgeführte wäßrige Reaktions
phase so viel ausmacht, daß die Konzentration der Diphe
nole, bezogen auf die gesamte wäßrige Phase, bestehend
aus Alkalisalzlösung der Diphenole, Alkalilauge und
zurückgeführter wäßriger Reaktionsphase, 2,5 Gew.-% bis
15 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 Gew.-% bis 10 Gew.-%,
beträgt.
Die Reaktionsführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
läßt sich zweckmäßig so gestalten, daß die jeweils zu
rückzuführende wäßrige Reaktionsphase so vorgekühlt und
so bemessen wird, daß der Siedepunkt des jeweils einge
setzten Lösemittels bzw. des niedrigstsiedenden Lösemit
tels des jeweils eingesetzten Lösemittelgemisches bei
Normaldruck in den beiden Reaktoren auch ohne weitere
Kühlung nicht erreicht wird, so daß eine Fahrweise bei
Normaldruck möglich ist.
In einer bevorzugten Form der Reaktionsführung werden
solche Lösemittel bzw. Lösemittelgemische benutzt, deren
Siedepunkte höher als die Temperatur liegen, die sich
im Reaktionsgemisch ohne Vorkühlung der zurückführenden
wäßrigen Reaktionsphase einstellt, wodurch die Kühlung
generell entfallen kann. Ein solches Lösemittel ist
Chlorbenzol.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Reaktor
kombinationen sind einmal die Kombination Strömungsrohr
mit Strömungsrohr für beide Reaktionsstufen und zum
anderen die Kombination Umpumpreaktor für die erste
Reaktionsstufe und Strömungsrohr für die zweite Reak
tionsstufe.
Eine bevorzugte Ausführung des Verfahrens ist nachfol
gend dargestellt: Die alkalische wäßrige Diphenol-Lö
sung mit dem Kettenabbrecher die rückgeführte wäßrige
Reaktionsphase - diese immer in einer solchen Menge, daß
durchgehend eine Öl-in-Wasser-Emulsion gesichert ist -,
das Phosgen mit dem Lösemittel sowie zeitlich verzögert
Natronlauge zur Aufrechterhaltung eines pH-Wertes zwi
schen 8 und 14 werden in die umgepumpte Emulsion eines
Schlaufenreaktors geführt. Nach Verlassen des Reaktors
wird der Reaktionsemulsion weitere Natronlauge zur Auf
rechterhaltung des pH-Wertes und der Polykondensations
katalysator zugemischt. Die so ergänzte Reaktionsemul
sion wird zur Bildung von hochmolekularem Polycarbonat
durch ein Strömungsrohr gepumpt. Danach wird die Emul
sion in einem einfachen Trenngefäß in die Phasen auf
getrennt. Ein Teil der wäßrigen Reaktionsphase wird in
die erste Reaktionsstufe zurückgeführt, der andere Teil
wird der Abwasseraufbereitung zugeleitet. Die organische
Phase wird nach bekannten Verfahren elektrolytfrei ge
waschen. Das Polycarbonat wird durch Abdampfen der Löse
mittel, ebenfalls nach bekannten Verfahren, isoliert.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen,
thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate können
Gewichtsmittelmolekulargewichte w (ermittelt beispiels
weise durch Bestimmung der relativen Lösungsviskosität
in CH2Cl2 bei 25°C und einer Konzentration von 0,5 g in
100 ml CH2Cl2 nach vorheriger Eichung) zwischen 10 000
und 100 000 haben.
Sie können auf üblichen Maschinen zu beliebigen Formkör
pern und Artikeln wie Folien, Fäden, Platten, Lampenge
häusen, optischen Linsen und Compakt-Disks verarbeitet
werden.
Im Verlauf der Isolierung oder vor oder während der Ver
arbeitung der erfindungsgemäß erhältlichen Polycarbonate
können die üblichen Additive wie Stabilisatoren, Entfor
mungsmittel, Flammschutzmittel, Antistatika, Füllstoffe,
Fasern, Schlagzähmodifikatoren etc. in den für thermo
plastische Polycarbonate üblichen Mengen eingesetzt
werden.
Die technische Verwendung der erfindungsgemäß erhält
lichen thermoplastischen Polycarbonate erfolgt in der
für Polycarbonate üblichen Weise beispielsweise auf dem
Elektrosektor oder auf dem Bausektor, im Bereich der
Beleuchtungen und der Optik, insbesondere jedoch im
Bereich der optischen Disks und Audiodisks.
In einem Umpumpreaktor mit Wärmetauscher werden 88,4 kg
Bisphenolat-Lösung/h, 3,92 kg einer 5-%igen Phenol-
Lösung in einem Lösemittelgemisch aus 50 Gew.-Teilen
Methylenchlorid und 50 Gew.-Teilen Chlorbenzol/h,
85,2 kg eines Lösemittelgemisches aus 50 Gew.-Teilen
Methylenchlorid und 50 Gew.-Teilen Chlorbenzol/h, 7,0 kg
Phosgen/h, 177 kg wäßrige Reaktionsphase/h und 3,47 kg
50-%ige Natronlauge/h eingepumpt. Die Bisphenolatlösung
enthält 15 Gew.-% Bisphenol A und 2 mol Natriumhydroxid
pro mol Bisphenol A. Bezogen auf die dosierten wäßrigen
Phasen ist die BPA-Konzentration 5 Gew.-% Bisphenol A.
Die Temperatur wird durch Kühlen auf 28°C gehalten, die
mittlere Verweilzeit beträgt 6,9 Minuten.
Vor Eintritt in einen temperierbaren Verweilreaktor, be
stehend aus Misch- und Verweilzonen, wird der Reaktions
emulsion 1,49 kg 50-%ige Natronlauge/h und 3,3 kg einer
2 Gew.-%igen N-Ethylpiperidin-Lösung in einem Lösemit
telgemisch aus 50 Gew.-Teilen Methylenchlorid und 50
Gew.-Teilen Chlorbenzol/h zugemischt. Die Temperatur
wird auf 36°C eingestellt. Die mittlere Verweilzeit be
trägt 3,0 Minuten. Es wird ein pH-Wert von 13,3 gemes
sen.
Nach Austritt aus dem Reaktor wird eine spontane Phasen
trennung beobachtet. Die Trennzeit einer Probe in einem
1-Liter-Meßbecher beträgt etwa 1 Minute. Der Restwasser
gehalt der Rohpolycarbonat-Lösung beträgt 0,31%.
Die Rohpolycarbonat-Lösung wird nach bekannten Verfahren
durch Extraktion mit Säure vom Katalysator befreit und
mit Wasser elektrolytfrei gewaschen.
Das Polycarbonat wird durch Abdampfen des Lösemittel
über einen Extruder isoliert. Im Extruder werden Farb
mittel zur Kompensation des "Gelbstriches" des Polycar
bonates sowie Tinuvin 350 (Handelsprodukt Ciba Geigy)
als UV-Stabilisator eingearbeitet.
In der wäßrigen Reaktionsphase werden 0,25% OH⁻, 0,83%
CO3⁻⁻, 220 ppm Phenol und 90 ppm Bisphenol A gefunden.
Vom Polycarbonat werden folgende Daten ermittelt: rel.
Viskosität 1,280, < 2 ppm verseifbares Chlor, 135 ppm
phenolische OH-Endgruppen, < 0,5 ppm Natrium, Licht
durchlässigkeit 89,3%, 0,29% freies Tinuvin 350 und
0,29% gesamter Tinuvin 350-Gehalt (ermittelt über UV-
Spektroskopie). Es hat innerhalb der Meßgenauigkeit kein
Tinuvineinbau stattgefunden.
Es wird die gleiche Reaktorenanordnung wie in Beispiel
1 benutzt. Die zugeführten Rohstoffströme sind: 66,3 kg
Bisphenolat-Lösung/h, 3,92 kg einer 5%igen Phenol-
Lösung in einem Lösemittelgemisch aus 50 Gew.-Teilen
Methylenchlorid und 50 Gew.-Teilen Chlorbenzol/h,
85,2 kg eines Lösemittelgemisches aus 50 Gew.-Teilen
Methylenchlorid und 50 Gew.-Teilen Chlorbenzol/h, 7,0 kg
Phosgen/h, 199 kg wäßrige Reaktionsphase/h und 3,29 kg
50%ige Natronlauge/h eingepumpt. Die Bisphenolatlösung
enthält 20 Gew.-% Bisphenol A und 2 mol Natriumhydroxid
pro mol Bisphenol A. Bezogen auf die dosierten wäßrigen
Phasen ist die BPA-Konzentration 5 Gew.-% Bisphenol A.
Die Temperatur wird durch Kühlen auf 28°C gehalten, die
mittlere Verweilzeit beträgt 7,1 Minuten.
Vor Eintritt in einen temperierbaren Verweilreaktor wird
der Reaktionsemulsion 1,41 kg 50-%ige Natronlauge/h und
3,3 kg einer 2 Gew.-%igen N-Ethylpiperidin-Lösung in
einem Lösemittelgemisch aus 50 Gew.-Teilen Methylenchlo
rid und 50 Gew.-Teilen Chlorbenzol/h zugemischt. Die
Temperatur wird auf 36°C eingestellt. Die mittlere Ver
weilzeit beträgt 3,1 Minuten. Es wird ein pH-Wert von
13,3 gemessen.
Nach Austritt aus dem Reaktor wird eine spontane Phasen
trennung beobachtet. Die Trennzeit einer Probe in einem
1 Liter Meßbecher beträgt etwa 1 Minute. Der Restwasser
gehalt der Rohpolycarbonat-Lösung beträgt 0,26%.
Die Phasen werden, wie in Beispiel 1 dargestellt, auf
gearbeitet.
In den wäßrigen Reaktionsphase werden 0,22% OH⁻, 0,84%
CO3⁻⁻, 190 ppm Phenol und 65 ppm Bisphenol A gefunden.
Vom Polycarbonat werden folgende Daten ermittelt: rel.
Viskosität 1,278, 2 ppm verseifbares Chlor, 105 ppm
phenolische OH-Endgruppen, < 0,5 ppm Natrium, Licht
durchlässigkeit 89,5%, 0,29% freies Tinuvin 350 und
0,30% gesamter Tinuvin 350-Gehalt. Es hat innerhalb der
Meßgenauigkeit kein Tinuvineinbau stattgefunden.
Es wird die gleiche Reaktorenanordnung und es werden die
gleichen Rohstoffmengen wie in Beispiel 1 benutzt bzw.
eingestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß statt des
Lösemittelgemisches aus 50 Gew.-Teilen Methylenchlorid
und 50 Gew.-Teilen Chlorbenzol ein Lösemittelgemisch aus
70 Gew.-Teilen Methylenchlorid und 30 Gew.-Teilen Toluol
benutzt wird.
Die Temperaturen und mittleren Verweilzeiten in den
Reaktoren sind praktisch gleich.
Die Aufarbeitung nach der spontanen Phasentrennung
erfolgt wie in Beispiel 1. Der Restwassergehalt nach der
Phasentrennung beträgt in der Rohpoolycarbonat-Lösung
0,22%. Die Trennzeit einer Probe in einem 1-Liter-Meß
becher beträgt etwa 1 Minute.
In der wäßrigen Reaktionsphase werden 0,26% OH⁻, 0,80%
CO3⁻⁻, 220 ppm Phenol und 110 ppm Bisphenol A gefunden.
Der pH-Wert beträgt 13,4.
Vom Polycarbonat werden folgende Daten ermittelt: rel.
Viskosität 1,279, < 2 ppm verseifbares Chlor, 140 ppm
phenolische OH-Endgruppen, < 0,5 ppm Natrium, Licht
durchlässigkeit 89,7%, 0,31% freies Tinuvin 350 und
0,31% gesamter Tinuvin 350-Gehalt. Es hat innerhalb der
Meßgenauigkeit kein Tinuvineinbau stattgefunden.
Es wird die gleiche Reaktorenanordnung und es werden die
gleichen Rohstoffmengen wie in Beispiel 1 benutzt bzw.
eingestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß statt des
Lösemittelgemisches aus 50 Gew.-Teilen Methylenchlorid
und 50 Gew.-Teilen Chlorbenzol reines Methylenchlorid
benutzt wird.
Die Temperaturen sind praktisch gleich. Die mittlere
Verweilzeit im Umpumpreaktor beträgt 7,1 Minuten, im
Verweilreaktor 3,1 Minuten.
In den Rohpolycarbonat-Lösung werden nach der spontanen
Phasentrennung 0,33% Restwasser gefunden. Die Trennzeit
einer Probe in einem 1 Liter Meßbecher beträgt etwa 1
Minute.
Das Polycarbonat wurde entsprechend US-PS 46 31 338
(Le A 22 921) durch Austausch des Methylenchlorids gegen
Toluol und anschließendes Abdampfen des Toluols in Ein
dampfanlagen über einen Extruder isoliert.
In der wäßrigen Reaktionsphase werden 0,24% OH⁻,
0,82% CO3⁻⁻, 235 ppm Phenol und 95 ppm Bisphenol A
gefunden. Es wird ein pH-Wert von 13,1 gemessen.
Vom Polycarbonat werden folgende Daten ermittelt: rel.
Viskosität 1,284, < 2 ppm verseifbares Chlor, 115 ppm
phenolisches OH-Endgruppen, < 0,5 ppm Natrium, Licht
durchlässigkeit 89,6%, 0,30% freies Tinuvin 350 und
0,31% gesamter Tinuvin 350-Gehalt. Es hat innerhalb der
Meßgenauigkeit kein Tinuvineinbau stattgefunden.
Es wird die gleiche Reaktorenanordnung und es werden die
gleichen Rohstoffmengen wie in Beispiel 1 benutzt bzw.
eingestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß statt des
Lösemittelgemisches aus 50 Gew.-Teilen Methylenchorid
und 50 Gew.-Teilen Chlorbenzol reines Chlorbenzol be
nutzt wird. Das Volumen des Umpumpreaktors ist vermin
dert, um eine geringere Verweilzeit einzustellen. Die
Reaktionsenthalpie wird nicht abgeführt, um höhere Tem
peraturen, die zum Lösen der entstehenden Polycarbonate
erforderlich sind, zu erreichen.
Die Temperatur im Umpumpreaktor beträgt 69°C und die
mittlere Verweilzeit 2,7 Minuten; die Temperatur im
Verweilreaktor wird auf 84°C eingestellt. Die mittlere
Verweilzeit beträgt 2,9 Minuten.
Nach der spontanen Phasentrennung werden 0,18% Rest
wasser in der Rohpolycarbonat-Lösung gefunden. Die
Trennzeit einer Probe in einem 1 Liter Meßbecher be
trägt etwa 1 Minute.
Das Polycarbonat wird wie in Beispiel 1 isoliert.
In der wäßrigen Reaktionsphase werden 0,23% OH⁻, 0,84%
CO3⁻⁻, 210 ppm Phenol und 130 ppm Bisphenol A gefunden.
Der pH-Wert beträgt 13,4.
Vom Polycarbonat werden folgende Daten ermittelt: rel.
Viskosität 1,279, < 2 ppm verseifbares Chlor, 155 ppm
phenolische OH-Endgruppen, < 0,5 ppm Natrium, Licht
durchlässigkeit 89,7%, 0,30% freies Tinuvin 350 und
0,29% gesamter Tinuvin 350-Gehalt. Es hat innerhalb der
Meßgenauigkeit kein Tinuvineinbau stattgefunden.
Es wird die gleiche Reaktorenanordnung und es werden die
gleichen Rohstoffmengen wie in Beispiel 1 benutzt bzw.
eingestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß keine wäß
rige Reaktionsphase zurückgeführt wird.
Die Temperatur im Umpumpreaktor betrug 28°C und die
mittlere Verweilzeit 13,9 Minuten: die Temperatur im
Verweilreaktor betrug 36°C und die mittlere Verweilzeit
6,0 Minuten.
Der Restwassergehalt nach der Phasentrennung beträgt in
der Rohpolycarbonat-Lösung 3,9%. Dieser Wert vermindert
sich auch nach 8 stündigem Stehen der Probe praktisch
nicht. Die Trennzeit einer Probe in einem 1 Liter Meß
becher beträgt 9 Minuten.
Das Polycarbonat wird wie in Beispiel 1 isoliert.
In der wäßrigen Reaktionsphase werden 0,25% OH⁻, 0,85%
CO3⁻⁻, 255 ppm Phenol und 235 ppm Bisphenol A gefunden.
Der pH-Wert ist 13,3.
Vom Polycarbonat werden folgende Daten ermittelt: rel.
Viskosität 1,277, < 2 ppm verseifbares Chlor, 175 ppm
phenolische OH-Endgruppen, 0,8 ppm Natrium, Lichtdurch
lässigkeit 88,9%, 0,18% freies Tinuvin 350 und 0,31%
gesamter Tinuvin 350-Gehalt. Tinuvin wird partiell
(0,13%) eingebaut.
Es wird die gleiche Reaktorenanordnung wie in Beispiel
1 benutzt. Die zugeführten Rohstoffströme sind: 88,4 kg
Bisphenolat-Lösung/h, 3,92 kg einer 5-%igen Phenol-
Lösung in einem Lösemittelgemisch aus 50 Gew.-Teilen
Methylenchlorid und 50 Gew.-Teilen Chlorbenzol/h,
85,2 kg eines Lösemittelgemisches aus 50 Gew.-Teilen
Methylenchlorid und 50 Gew.-Teilen Chlorbenzol/h, 7,0 kg
Phosgen/h, 177 kg Wasser/h und 4,95 kg 50%ige Natron
lauge/h eingepumpt. Die Bisphenolatlösung enthält
15 Gew.-% Bisphenol A und 2 mol Natriumhydroxid pro mol
Bisphenol A.
Die Temperatur wird durch Kühlen auf 28°C gehalten, die
mittlere Verweilzeit beträgt 6,7 Minuten.
Vor Eintritt in einen Verweilreaktor wird der Reaktions
emulsion 2,10 kg 50-%ige Natronlauge/h und 3,3 kg einer
2-gew.-%igen N-Ethylpiperidin-Lösung in einem Löse
mittelgemisch aus 50 Gew.-Teilen Methylenchlorid und
50 Gew.-Teilen Chlorbenzol/h zugemischt. Die Temperatur
wird auf 36°C eingestellt, die mittlere Verweilzeit
beträgt 2,9 Minuten.
Nach Austritt aus dem Reaktor wird eine spontane Phasen
trennung beobachtet. Die Trennzeit einer Probe in einem
1-Liter-Meßbecher beträgt weniger als 30 Sekunden. Der
Restwassergehalt beträgt in der Rohpolycarbonat-Lösung
0,39%.
In der wäßrigen Reaktionsphase werden 0,22 OH⁻, 0,27%
CO3⁻⁻, 260 ppm Phenol und 470 ppm Bisphenol A gefunden.
Es wird ein pH-Wert von 13,2 gemessen.
Vom Polycarbonat werden folgende Daten ermittelt: rel.
Viskosität 1,343, < 2 ppm verseifbares Chlor, 285 ppm
phenolische OH-Endgruppen, < 0,5 ppm Natrium, Licht
durchlässigkeit 89,1%, 0,29% freies Tinuvin 350 und
0,29% gesamter Tinuvin 350-Gehalt. Es hat innerhalb der
Meßgenauigkeit kein Tinuvineinbau stattgefunden.
Die höhere rel. Viskosität deutet auf eine reduzierte
Nutzung des Kettenabbrechers hin.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen,
aromatischen Polycarbonaten nach der Methode der
Phasengrenzflächenkondensation aus Phosgen, Di
phenolen, Kettenabbrechern und gegebenenfalls
Verzweigern durch Phosgenierung einer wäßrigen
Alkalisalzlösung der Diphenole in Gegenwart von
Lösemitteln bzw. Lösemittelgemischen, die aromati
sche Oligo- sowie aromatische Polycarbonate lösen
und selbst mit Wasser nicht mischbar sind, bei pH-
Werten zwischen 8 und 14 unter Verwendung von Poly
kondensationskatalysatoren und von zwei hinter
einander geschalteten Reaktoren, dadurch gekenn
zeichnet, daß die nach abgeschlossener Reaktion
anfallende wäßrige Reaktionsphase anteilig wieder
mit den Rohstoffen in einer solchen Menge in den
Phosgenierungsreaktor zurückgeführt wird, daß
direkt eine Öl-in-Wasser-Emulsion entsteht und über
die gesamte Reaktionszeit in den beiden Reaktoren
aufrecht erhalten wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im ersten Schritt die wäßrige Alkalisalzlösung
der Diphenole unter Zugabe von Monophenolen in Ge
genwart von organischen Lösemitteln, der rückge
führten wäßrigen Reaktionsphase und zusätzlicher,
zeitverzögert zudosierter Alkalilauge mit Phosgen
umgesetzt und im zweiten Schritt das erhaltene Zwi
schenprodukt in Gegenwart eines Polykondensations
katalysators zu Polycarbonat aufkondensiert wird.
3. Verfahren gemäß Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Konzentration der Diphenole in
der wäßrigen Alkalisalzlösung zwischen 10 Gew.-%
und 40 Gew.-%, bezogen auf wäßrige Alkalisalzlösung
liegt.
4. Verfahren gemäß Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zurückgeführte wäßrige Reaktions
phase in einer solchen Menge zurückgeführt wird,
daß die Konzentration der Diphenole, bezogen auf
die gesamte wäßrige Phase, 2,5 Gew.-% bis 15 Gew.-%
beträgt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils zurückzuführende wäßrige Reaktions
phase so vorgekühlt und so bemessen wird, daß der
Siedepunkt des jeweils eingesetzten Lösemittels
bzw. des niedrigstsiedenden Lösemittels des jeweils
eingesetzten Lösemittelgemisches bei Normaldruck
in den beiden Reaktoren auch ohne weitere Kühlung
nicht erreicht wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß solche Lösemittel bzw. Lösemittelgemische be
nutzt werden, deren Siedepunkte höher als die Tem
peratur liegen, die sich im Reaktionsgemisch ohne
Vorkühlung der zuzuführenden wäßrigen Reaktionspha
se einstellt, wodurch die Kühlung generell entfal
len kann.
7. Verfahren gemäß Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß für die erste Reaktionsstufe die Ver
weilzeit zwischen 10 Sekunden und 30 Minuten und
für die zweite Reaktionsstufe die Verweilzeit zwi
schen 1 Minute und 30 Minuten liegt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß entweder die Reaktoren für beide Reaktionsstu
fen Strömungsrohre sind, oder daß als Reaktor für
die erste Reaktionsstufe ein Umpumpreaktor und für
die zweite Reaktionsstufe ein Strömungsrohr dient.
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