DE4232678C2 - Umstellvorrichtung für Bremsgestängesteller - Google Patents
Umstellvorrichtung für BremsgestängestellerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Umstellvorrichtung für Bremsgestängesteller in
Bremsanlagen nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches.
Bremsgestängesteller an Schienenfahrzeugen sind mechanische, in das
Mittenbremsgestänge integrierte Stelleinrichtungen, welche selbsttätig das durch
Verschleiß beeinflußte Klotzspiel konstant halten.
Sie bilden dabei auf bekannte Weise einen Teil von einer der beiden
Bremszugstangen und werden durch Vermittlung einer dem
Mittenbremsgestänge nachgesetzten Steuerstange beeinflußt. Diese
Steuerstange signalisiert dem Gestängesteller über einen verstellbaren
Steuerbügel den konstant zu haltenden Anlegehub.
Die Wirkungsweise und Anordnung des Gestängestellers einschließlich der den
Gestängesteller überwachenden Steuerstange ist bekannt, Beispiele zeigen die
DE 307 38 294 A1 und 40 30 659 A1.
Bei den bekannten Lösungen ist der durch den Kontaktbereich des
Steuerbügels, insbesondere den durch die Achsübersetzung vorbestimmten
Abstand zwischen der Stirnfläche des Gestängestellermantelrohres und dem
Steuerbügel, zwar nach Maßgabe des durch die Achsübersetzung gegebenen
Anlagehubes einstellbar, bildet aber während der gesamten Betriebsdauer ein
unveränderliches Festmaß.
Die Unmöglichkeit dieser Verstellung im Betrieb ist ein Nachteil und gewinnt an
Bedeutung, wenn während eines systemüberschreitenden Schienenverkehrs,
d. h. beim Wechsel vom UIC-Bereich in den SZD-Bereich durch den
Drehgestellwechsel eine Veränderung der Achsübersetzung erfolgt. Da jede
Bahnverwaltung auf der in ihrem Bereich eingeführten Drehgestelltype beharrt,
ergibt sich durch die unterschiedliche Achsübersetzung mindestens in einem der
beiden Betriebsbereiche ein unzulässiges Klotzspiel.
Es ist also zwingend notwendig, bei einem beispielsweise durch die
Patentanmeldung DE 42 13 665 A1 dargelegten Systemwechsel gleichzeitig auch
die Umstellung des durch die Steuerstange überwachten Anlegehubes
vorzunehmen.
Gleiches gilt bei der in der Patentanmeldung DE 42 02 666 A1 beschriebenen
Lösung.
Aus der DE-PS 610 803 ist eine Vorrichtung zum Ausgleich des Bremskolbenshubes bei
Fahrzeugbremse mit umstellbaren Übersetzungsstufen bekannt. Diese Vorrichtung
zum Ausgleich des Bremskolbenhubes enthält eine Vorrichtung, die zur Erzeugung
eines zusätzlichen Leerganges im Bremsgestänge dient und mit der zur Umstellung
des Bremsgestänges auf die verschiedenen Übersetzungsstufen dienenden Vor
richtung derart zusammengeschaltet ist, daß beim Umstellen der letztgenannten Vor
richtung auf die niedrige Übersetzungsstufe die erstgenannte Vorrichtung in Tätigkeit
gesetzt wird zwecks Ausgleichs des Bremskolbenhubes beim Bremsen auf der nied
rigeren und auf der höheren Übersetzungsstufe. Dabei wird von dieser Vorrichtung
ein den Kolbenhubunterschied ausgleichender zusätzlicher Leergang erzeugt, wenn
der Lastwechsel auf die niedrigere Übersetzungsstufe eingestellt wird. Der umstell
bare Anschlag in der Lastwechselvorrichtung ist dabei so angeordnet, daß er in wirk
samer Lage den Leergang für die Zwischenzugstange genügend vermindert, um die
se beim Bremsen schon dann in Wirksamkeit treten zu lassen, wenn der Bremskol
ben einen bedeutend kleineren Teil seines Hubes zurückgelegt hat, als bei normalen
Bremsklotzspielräumen erforderlich ist, um die Bremsklötze gegen die Räder anzu
setzen.
Aus der DE 37 38 294 A1 ist eine Sicherheitseinrichtung für einen selbsttätigen Ge
stängesteller bei Fehlfunktion desselben im Bremsgestänge von Schienenfahrzeu
gen bekannt, welcher eine Fehlfunktion des Gestängestellers anzeigt und die Funkti
on der Bremseinrichtung übergangsweise für kurze Zeit aufrecht erhält.
Diese Sicherheitseinrichtung für einen selbsttätigen Gestängesteller wird zwischen
dem zugeordneten, rahmenseitig abgestützten Steueranschlag des Gestängestellers
und dem Rahmen einer Halteeinrichtung angeordnet. Diese Halteeinrichtung legt den
Steueranschlag bis zum Erreichen eines definierten Kraftniveaus fest. Nach Über
schreiten des Kraftniveaus läßt die Halteeinrichtung eine Ortsveränderung des Steu
eranschlages zu, wobei ein mit dem Steueranschlag verbundener Signalgeber diese
Änderung der Ausgangslage auf eine Anzeige überträgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu erarbeiten, bei der bei
einer bekannten Umstelleinrichtung für den Systemwechsel gleichzeitig auch die
Umstellung des durch die Steuerstange überwachten Anlegehubes gesichert
wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs gelößt. Die vorgeschlagene
technische Lösung wirkt sowohl auf die Betätigung der Steuerstange als auch auf den
Kontaktbereich des Steuerbügels, insbesondere durch den die Achsübersetzung
vorbestimmten Abstand zwischen der Stirnfläche des
Gestängestellermantelrohres und dem Steuerbügel.
Erfindungsgemäß wird die Steuerstange in einem mit der Zugöse des
Gestängestellers fest verbundenen Lagerschild verdrehbar und axialbeweglich,
und in einem weiteren, mit der Zugöse der Zugstange fest verbundenen
Lagerschild ebenfalls verdrehbar gelagert. Dabei hat die Steuerstange an einem
Ende Stellelemente und wird über einen zylindrischen Bund und ein an der
Steuerstange befindliches Auge eines Betätigungshebels in einer vorbestimmten
Distanz bewegt.
Die vorgeschlagene Lösung läßt offen, in welcher Weise die Umstellung erfolgt.
Dies ist möglich durch bekannte Lösungen, z. B. durch eine einfache mechanisch
Kupplung mit einem Systemwechselkasten oder durch einen Arbeitszylinder.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben
werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1: die Einordnung der erfindungsgemäßen Lösung in die Bremseinrichtung
Fig. 2: die Seitenansicht gemäß Fig. 1
Es zeigt sich folgende Anordnung:
Das Bremsgestänge, bestehend aus Bremszylinder 1, Mittenbremshebel 2,
Festpunkthebel 3, Bremshebelverbinder 4, Hauptbremszugstange 5 und 6 sowie
der, einen Teil der Hauptbremszugstange 6 ausmachende Bremsgestängesteller
7 und die ihm zugeordnete Steuerstange 8 einschließlich ihrer Funktion sind
bekannt.
Weiterhin ist das Betätigungsgestänge eines hier nicht in Erscheinung tretenden
Lastwechselkastens über den Winkelhebel 9, Verbindungsstange 10,
Doppelgelenk 11 und Betätigungshebel 12 bekannt.
Die dem Bremsgestängesteller 7 zugeordnete Steuerstange 8 ist in, fest mit den
wagenmittigen Enden der Hauptbremszugstangen 5 und 6 verbundenen
Lagerschilden 13 und 14 drehbar gelagert, wobei das dem Bremsgestängesteller
7 zugewandte Ende der Steuerstange 8 eine Kurbelwange 15 aufweist, welche
zwei, um einen vorbestimmten Drehwinkel voneinander entfernte,
kurbelzapfenförmige Ausbildungen 16 und 17 unterschiedlicher Länge trägt.
Abhängig von der Drehlage der Steuerstange 8 befindet sich jeweils eine der
kurbelzapfenförmigen Ausbildungen 16 oder 17 in einem vorbestimmten Abstand
a oder b von der Stirnfläche des Bremsgestängestellers 7. Dieser Abstand
entspricht dem bekannten, durch die Achsübersetzung und dem Klotzspiel
gegebenen, fahrzeugspezifischen Anlegehub.
Das dem Bremsgestängesteller 7 abgewandte Ende der Steuerstange 8 weist im
Bereich des Lagerschildes 13 einen Bund 18 auf, der in Bezug auf das
Lagerschild 13 eine Reibkupplung bildet.
Auf dem, das Lagerschild 13 durchragenden Ende der Steuerstange 8 ist der
Betätigungshebel 12 fest aufgebracht, wobei das Auge des Betätigungshebels
12 und der Bund 18 eine, dem Kupplungsspiel entsprechende Axialbewegung
der Steuerstange 8 gestattet.
Es ergibt sich folgende Funktion:
Bei einer Umspurung des Fahrzeuges erfolgt durch den Drehgestellwechsel auch
eine Änderung der nicht näher dargelegten Achsübersetzung. Durch eine
bekannte Umstellvorrichtung erfolgt zum Zeitpunkt der Umspurung über die
Koppel 19 eine Verschwenkung des Winkelhebels 9 und damit über die
Verbindungsstange 10 und das Doppelgelenk 11 auch ein Verschwenken des
Betätigungshebels 12, mithin über Steuerstange 8 eine gleichartige Verdrehung
der Kurbelwange 15.
Durch diese Verdrehung gelangt die bis zu diesem Zeitpunkt in ihrem
Wirkungsbereich gelegene kurbelzapfenförmige Ausbildung 16 aus ihrem
Wirkungsbereich heraus, während gleichzeitig die kurbelzapfenförmige
Ausbildung 17 in ihren Wirkungsbereich hinein gelangt.
Damit wird das dem Anlegehub entsprechende Maß a geändert in das Maß b,
gemäß der durch das gewechselte Drehgestell nunmehr gegebenen
Achsübersetzung.
Der steuernde Einfluß des Maßes a bzw b im Zusammenwirken mit dem
Bremsgestängesteller 7 ist bekannt.
In jedem Fall entspricht das Verhältnis a/b dem durch die Drehgestelle
gegebenen Verhältnis der Achsübersetzungen. Auf diese Weise wird durch
Umlegen der Umstellvorrichtung während des Drehgestellwechsels ein in beiden
Betriebsbereichen gleiches Klotzspiel erreicht.
Bei angelegter Bremse besteht zwischen der kurbelzapfenförmigen Ausbildung
16 bzw 17 ein kraftschlüssiger Kontakt mit der Stirnfläche des
Bremsgestängestellers 7. Gleichzeitig wird durch die Funktionsweise des
Bremsgestängestellers 7 auf an sich bekannte Weise auch eine Drehkraft über
die kurbelzapfenförmigen Ausbildungen 16 bzw 17 in die Steuerstange 8
eingeleitet.
Durch die kraftschlüssige Anlage des als Reibkupplung ausgebildeten Bundes 18
am Lagerschild 13 wird eine Verdrehsicherung der Steuerstange 8 aktiviert,
unabhängig davon, daß durch die in ihren Endlagen formschlüssig arretierte
Umstellvorrichtung auch über Koppel 19 eine funktionswidrige Verdrehung der
Steuerstange 8 vermieden wird.
1
Bremszylinder
2
Mittenbremshebel
3
Festpunkthebel
4
Bremshebelverbinder
5
Hauptbremszugstange
6
Hauptbremszugstange
7
Bremsgestängesteller
8
Steuerstange
9
Winkelhebel
10
Verbindungsstange
11
Doppelgelenk
12
Betätigungshebel
13
Lagerschild
14
Lagerschild
15
Kurbelwange
16
kurbelzapfenförmige Ausbildung
17
kurbelzapfenförmige Ausbildung
18
Bund
19
Koppel
Claims (1)
1. Umstellvorrichtung für Bremsgestängesteller an einem Schienenfahrzeug mit
Umstelleinrichtung für Druckluftbremsen bei Bremssystemwechsel, wobei die
Steuerstange (8) in einem mit der Zugöse des Gestängestellers (7) fest verbundenen
Lagerschild (14) verdrehbar und axialbeweglich, und in einem weiteren, mit der
Zugstange (5) fest verbundenen Lagerschild (13) ebenfalls verdrehbar gelagert ist,
und im Bereich des Lagerschildes (13) einen Bund (18) aufweist, die Steuerstange
(8) an ihrem dem Gestängesteller (7) zugewandten Ende zwei kurbelzapfenartige
Ausbildungen (16) und (17) aufweist, welche zur Stirnfläche des Gestängestellers (7)
einen unterschiedlichen Abstand haben, und die einander zugekehrten Stirnflächen
des Bundes (18) und des Lagerschildes (13) als Reibkupplung ausgestaltet sind,
wobei der Bund (18) bzw. das Auge des Betätigungshebels (12) in bezug auf das
Lagerschild (13) ein dem Kupplungsspiel entsprechendes Axialspiel aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß durch die kraftschlüssige Anlage des als
Reibkupplung ausgebildeten Bundes (18) am Lagerschild (13) eine
Verdrehsicherung der Steuerstange aktiviert wird, unabhängig davon, daß durch die
in ihren Endlagern formschlüssig arretierte Umstellvorrichtung eine funktionswidrige
Verdrehung der Steuerstange vermieden wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Also Published As
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