DE4222052A1 - Zweilagiges papiermaschinentuch - Google Patents
Zweilagiges papiermaschinentuchInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem zweilagigen Papiermaschinen
tuch, bestehend aus einem ersten und einem zweiten Längsgarn
system und mindestens drei Quergarnsystemen und bezieht sich
auf ein Papiermaschinentuch aus Kettgarn und Schußgarn, wel
ches so längs bzw. quer gewebt ist, daß eine Struktur aus
mindestens zwei Lagen entsteht.
Derartige Tücher, sogenannte Langsiebe, sind in dieser Tech
nik bekannt. Es werden viele Typen von Langsieben herge
stellt, zum Beispiel einlagige und mehrlagige Langsiebe. Un
ter den letzteren sind die zweilagigen Langsiebe vielleicht
am besten bekannt, und diese werden seit langer Zeit in der
Papierindustrie verwendet.
Doppellagige Langsiebe haben gegenüber einlagigen Geweben
viele Vorteile, da die Papierseite und die Abnutzungsseite
des Gewebes mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestattet
werden können. Normale doppellagige Langsiebe sind so aufge
baut, daß sie eine glatte Papierseite und eine grobe Abnut
zungsseite haben. Der Nachteil von doppellagigen Langsieben
ist, daß sie bei sehr dicht gewebtem Kett- und Schußgarn
schlechte Entwässerungseigenschaften haben. Das führt auf
grund der hohen Zuglasten zu Problemen bei den Papiermaschi
nen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die durch das Langsieb verur
sachte Papierprägung und Zuglast zu verringern. Diese Aufgabe
wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmale
gelöst.
Dabei ist vorgesehen, daß das besagte Gewebe aus zwei Längs
garnsystemen und mindestens drei Quergarnsystemen besteht,
wobei das erste Quergarnsystem aus Garnen eines ersten Durch
messers besteht und auf der Papierseite des Langsiebes liegt,
während das zweite Quergarnsystem aus Garnen eines zweiten
Durchmessers und das dritte Quergarnsystem aus Garnen eines
dritten Durchmessers gebildet werden, welcher wesentlich ge
ringer ist als der zweite Durchmesser. Dabei wird das erste
Längsgarnsystem mit den Garnen des ersten und zweiten Quer
garnsystems und das zweite Längsgarnsystem mit den Garnen des
ersten und dritten Quergarnsystems verwoben und das zweite
Längsgarnsystem dadurch vor Verschleiß geschützt, daß das
dritte Quergarnsystem im wesentlichen innerhalb des Gewebes
angeordnet wird, um so die niedrigeren Höcker des zweiten
Längsgarnsystems ebenfalls innerhalb des Gewebes zu halten.
Der Vorteil des Papiermaschinengewebes ist, daß die
Wasserdurchlässigkeit größer und die Zuglast geringer ist als
bei konventionellen doppellagigen Langsieben, es hat jedoch
auch eine gute Verschleißfestigkeit und eine nicht prägende
Papierseitenoberfläche sowie eine stabile Struktur.
Konventionell aufgebaute Langsiebe bestehen aus Längsgarnen,
die sowohl auf der Papier- als auch auf der Abnutzungsseite
mit jedem Quergarnsystem verwebt sind. Die hohe Garndichte
bei diesen bisher verwendeten Geweben führt gewöhnlich zu
Entwässerungsproblemen, und eine niedrige Garndichte macht
das Gewebe zu locker. Verschiedene Versuche wurden schon un
ternommen, um die Entwässerung, die Verschleißfestigkeit und
die Prägeeigenschaften zu verbessern, zum Beispiel durch Ver
wendung von mehr als einem Längsgarnsystem oder durch Verwen
dung von Quergarnen mit wechselndem Durchmesser auf der Ab
nutzungsseite des Gewebes, aber bisher haben Verbesserungen
einiger Eigenschaften stets zur Verschlechterung der anderen
Eigenschaften geführt. Die vorliegende Erfindung verbessert
sowohl die Entwässerungseigenschaften als auch die Stabili
tät, verglichen mit bisherigen Langsieben.
Eine aus der US-PS 44 99 927 bekannte Anwendung verwendet
zwei separate Längsgarnsysteme, von denen eines mit den Quer
garnsystemen sowohl der Papier- als auch der Abnutzungsseite
und das andere nur mit den Quergarnsystemen der Papierseite
verwoben ist. Diese Anwendung zielt darauf ab, einige der
Längsgarne vor Abnutzung durch Abrieb zu schützen, aufgrund
eines weniger stabilen Gewebeaufbaus als bei konventionellen
zweilagigen Langsieben führt sie jedoch gleichzeitig zu er
höhter Lockerheit.
Eine weitere frühere Konstruktion, bei der die Längsgarne mit
nur einer Seite des Gewebes verwebt sind, wird in der US-PS
43 14 589 vorgestellt, wobei in einer Ausführungsform der
Erfindung einige der Längsgarne nur mit der unteren Lage der
Quergarne und in einer anderen Ausführungsform einige der
Längsgarne nur mit der oberen Lage der Quergarne und einige
Längsgarne nur mit der unteren Lage der Quergarne verwoben
sind. Ein weiteres Merkmal dieser Erfindung ist eine vergli
chen mit der Anzahl der papierseitigen Quergarne geringere
Anzahl von abnutzungsseitigen Quergarnen. Das soll die Ent
wässerung verbessern, da jedoch gleichzeitig die Längsgarne
nicht mit beiden Lagen der Quergarne verwoben sind, führt es
auch zu Lockerheit.
Quergarne mit wechselnden Durchmessern wurden bisher auch
schon verwendet. Ein Beispiel dafür ist die Erfindung gemäß
US-PS 38 51 681, wo wechselnde Durchmesser verwendet wurden,
um eine unebene Oberfläche für die Abnutzungsseite zu erzie
len und damit die Lebensdauer eines einlagigen Gewebes zu er
höhen. Eine bestimmte Begründung für eine Erhöhung der Le
bensdauer wird nicht angegeben, nur die Vermutung, daß dies
durch das Fließen des Wassers auf der unebenen Abnut
zungsfläche erzielt werden könnte, wobei ein Film gebildet
würde, der die Abnutzungsoberfläche schmiert und damit die
Abnutzung durch Abrieb verringert oder daß es sein kann, daß
die Verwendung dickerer Schußgarne größere Abnutzungsflächen
schafft, die die Lebensdauer des Gewebes erhöhen. In dieser
Anwendung scheint der zentrale Gedanke darin zu bestehen, daß
im Gegensatz zu der vorliegenden Erfindung die Quergarne
dicker als gewöhnlich sind.
Eine weitere Anwendung wechselnder Garndurchmesser wird in
der US-PS 36 03 354 vorgestellt. In diesem Patent geht es
darum, daß der Filz eines Papierherstellers einige dickere
Garne aus einem nicht zusammendrückbaren Material enthält.
Der Gedanke dieser Erfindung besteht darin, daß die Form des
Gewebes sich beim Passieren der Quetschwalzen nicht verändert
und damit der Hohlraum gegenüber den ausschließlich aus zu
sammendrückbaren Garnen bestehenden Geweben vergrößert wird.
Auch in dieser Erfindung wird der Vorteil durch die Verwen
dung dickerer Garne erzielt und nicht wie in der vorliegenden
Erfindung durch die dünneren Garne.
Ein zweilagiges Langsieb mit offener Abnutzungsseite und ei
ner dichten Papierseite wird in der US-PS 49 85, 084 vorge
stellt. In diesem Fall wird die offene Struktur dadurch er
reicht, daß jedes zweite querverlaufende Untergarn ausgelas
sen und die Gewebestruktur so angepaßt wird, daß jedes Längs
garn sowohl mit den Garnen der Papier- als auch der Abnut
zungsseite verwoben wird. Diese Lösung macht es möglich, der
Papierherstellung ein Tuch mit allen erforderlichen Eigen
schaften wie nicht prägender Oberfläche, guter Entwässerung
und Konstanz, guten Laufeigenschaften und guter Verschleißfe
stigkeit zur Verfügung zu stellen. Die vorliegende Erfindung
verbessert die Verschleißfestigkeit gegenüber diesem Langsieb
beträchtlich, da die Flotten der Quergarne der Abnutzungs
seite länger ausgelegt werden können. Außerdem verringert die
vorliegende Erfindung gegenüber diesem Langsieb die Locker
heit, da die im Durchmesser kleineren Quergarne der Abnut
zungsseite die Gewebestruktur stabilisieren.
Die bisherigen Langsiebe mit einer offenen Abnutzungsseite
haben meist eine lockere Struktur, weil entweder die Höcker
der Längsgarne auf der Abnutzungsseite fehlen oder weil die
zusätzlichen Quergarne auf der Papierseite dort Platz erfor
dern und deshalb die Dichte der Quergarne, welche die Grund
struktur des Langsiebes bilden, herabgesetzt werden muß. Ein
Beispiel für zusätzliche Quergarne auf der Papierseite wird
im US-Patent 44 23 755 vorgestellt. Diese sogenannten Extra-
Schüsse stärken nicht die Struktur des Langsiebes, da sie
nicht mit den Garnen der Grundstruktur verwoben sind, sondern
nur unter den Flotten der Längsgarne zwischen zwei Quergarnen
der Grundstruktur verlaufen. Diese Extra-Schüsse liegen recht
lose auf der Papierseite des Langsiebes und erhalten prak
tisch keine Spannung.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Langsiebes liegt vor allem
darin, daß es trotz hoher Dichte von Kett- und Schußgarnen
gute Entwässerungseigenschaften besitzt. Ein weiterer Vorteil
ist, daß die durch diese Art von Langsieb verursachte Zugbe
lastung geringer ist als bei bisherigen Langsieben. Weitere
Vorteile sind eine glatte und nicht prägende Oberfläche der
Papierseite sowie gute Verschleißfestigkeit.
Die obengenannten Vorteile werden durch die Verwendung von
zwei verschiedenen Durchmessern des Quergarns auf der Unter
seite des Langsiebes sowie durch die Verwendung von zwei
Längsgarnsystemen erzielt. Beide Längsgarnsysteme sind sowohl
mit der Papier- als auch mit der Abnutzungsseite der Quer
garne verwebt, wobei der Unterschied darin besteht, daß das
erste Längsgarnsystem mit den Quergarnen größeren Durchmes
sers auf der Abnutzungsseite und das zweite Längsgarnsystem
mit den Quergarnen kleineren Durchmessers auf der Abnutzungs
seite verwebt wird. Dadurch wird es möglich, die Abnutzung
des zweiten Längsgarnsystems zu verhindern, da die Quergarne
mit dem kleineren Durchmesser innerhalb des Gewebes liegen.
Das zweite Längsgarnsystem wirkt als Lastaufnahme, während
das erste Längsgarnsystem den Verlust an der zur Verlängerung
der Lebensdauer des Langsiebes erforderlichen Abnut
zungsfläche ausgleicht. Diese Anordnung macht es auch mög
lich, über die gesamte Lebensdauer des Langsiebes die best
mögliche Zugfestigkeit zu erhalten, da die Festigkeit des
zweiten Längsgarnsystems unverändert bleibt.
Auch das Verweben beider Längsgarnsysteme sowohl mit der Pa
pier- als auch der Abnutzungsseite gibt dem Langsieb erhöhte
Steifigkeit, was die Lauffähigkeit verbessert und gleichzei
tig eine Bildung von Längsknittern oder -falten verhindert,
wie sie bei lockeren Langsieben häufig vorkommen.
Eine andere Möglichkeit, die Garne des ersten Längsgarnsy
stems gemäß der Erfindung zu verweben, besteht darin, sie mit
den Quergarnen der Abnutzungsseite sowohl des größeren als
auch des kleineren Durchmessers zu verweben. Die Längsgarne
des ersten Systems sind so angeordnet, daß sie auf jeder
Seite eines Quergarns des größeren Durchmessers mit einem
Quergarn des kleineren Durchmessers verwoben werden. Bei die
ser Anwendung sind die abnutzungsseitigen Quergarne kleineren
Durchmessers weiter innerhalb des Langsiebes angeordnet.
Diese Anordnung schützt die zweite Gruppe von Längsgarnen
besser und stellt wegen der relativ langen abnutzungsseitigen
Flotten der Längsgarne des ersten Systems auf der Abnutzungs
seite mehr Material zur Abnutzung bereit.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt eines Längsgarns des ersten Systems der
ersten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 2 einen Schnitt eines Längsgarns des zweiten Systems
der ersten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 3 einen Schnitt der ersten Ausführungsform der Erfin
dung.
Fig. 4 einen Schnitt eines Längsgarns des ersten Systems der
zweiten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 5 einen Schnitt eines Längsgarns des zweiten Systems
der zweiten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 6 einen Schnitt der zweiten Ausführungsform der Erfin
dung.
Fig. 1 bis Fig. 3 zeigen eine erste bevorzugte Ausführungs
form der Erfindung. Wie aus Fig. 1 bis Fig. 3 zu sehen ist,
besteht ein Papiermaschinentuch gemäß der Erfindung aus einem
ersten und einem zweiten Längsgarnsystem sowie mindestens
drei Quergarnsystemen. Ein Garn des ersten Längsgarnsystems
wird in Fig. 1 unter der Bezugszahl 1 dargestellt. Ein Garn
des zweiten Längsgarnsystems wird wiederum in Fig. 2 unter
der Bezugszahl 2 dargestellt.
Garne der Quergarnsysteme werden in den Abbildungen durch die
Bezugszahlen 3, 4 und 5 dargestellt.
Ein Schnitt des erfindungsgemäßen Papiermaschinentuchs wird
in Fig. 1 bei Garn 1 des ersten Längsgarnsystems gezeigt, und
ein Schnitt des Papiermaschinentuchs gemäß der Erfindung wird
in Fig. 2 bei Garn 2 des zweiten Längsgarnsystems gezeigt.
Ein weiterer Schnitt des Papiermaschinentuchs gemäß der Er
findung wird in Fig. 3 so gezeigt, daß die Flotten der zwei
nebeneinander liegenden Längsgarne 1 und 2 sichtbar sind.
Gemäß dem Hauptgedanken der Erfindung liegt mindestens ein
Quergarnsystem überwiegend auf der papierbildenden Seite des
Tuches. Die Garne des besagten Quergarnsystems sind in den
Abbildungen durch die Bezugszahl 3 dargestellt. Außerdem ist
wesentlich, daß mindestens zwei Quergarnsysteme überwiegend
auf der Abnutzungsseite des Tuches an der Papiermaschine an
liegen. Die Garne dieser beiden Quergarnsysteme sind in den
Abbildungen durch die Bezugszahlen 4 und 5 angegeben.
Gemäß der Erfindung besteht eines der abnutzungsseitigen
Garnsysteme des Tuches aus den Garnen 5, die einen kleineren
Druchmesser als die Garne 3, 4 der anderen Quergarnsysteme
haben.
Beide Längsgarne 1 und 2 sind mit den Quergarnen sowohl der
Papierseite als auch auf der Abnutzungsseite des Tuches ver
woben. Das wesentliche Merkmal des Papiermaschinentuchs gemäß
Fig. 1 bis 3 besteht jedoch darin, daß die Garne 1 des ersten
Längsgarnsystems auf der Abnutzungsseite nur mit den abnut
zungsseitigen Quergarnen 4 des größeren Durchmessers und die
Garne 2 des zweiten Quergarnsystems auf der Abnutzungsseite
nur mit den abnutzungsseitigen Quergarnen 5 des kleineren
Durchmessers verwoben sind.
Weiterhin wurde festgestellt, daß es besser ist, wenn die
Garne 5 eines abnutzungsseitigen Quergarnsystems wesentlich
kleinere Durchmesser haben als die anderen Quergarne 4 der
Abnutzungsseite. Die Durchmesser der Garne 5 können zum Bei
spiel etwa 25% kleiner sein als die Durchmesser der anderen
Garne der Abnutzungsseite.
Für die Herstellung der Garne kann jedes geeignete Material
verwendet werden. Zum Beispiel kann mindestens ein abnut
zungsseitiges Quergarnsystem aus Polyestergarnen bestehen,
während ein abnutzungsseitiges Quergarnsystem größeren Durch
messers aus Polyamidgarnen besteht.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird in
Fig. 4 bis Fig. 6 gezeigt. Auch diese Ausführungsform umfaßt
zwei Längsgarnsysteme und mindestens drei Quergarnsysteme.
Die Garne des ersten Längsgarnsystems sind in Fig. 4 durch
die Bezugszahl 11 angegeben. Die Garne des zweiten Längsgarn
systems sind in Fig. 5 durch die Bezugszahl 12 angegeben. Die
Garne der Quergarnsysteme sind in den Abbildungen durch die
Bezugszahlen 13, 14 und 15 angegeben.
Die zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in
Fig. 4 bis 6 ebenso dargestellt wie die erste Ausführungsform
in Fig. 1 bis 3.
Auch in dieser Ausführungsform liegt mindestens ein Quer
garnsystem vorwiegend auf der papierbildenden Seite des Tu
ches. Die Garne dieses Garnsystems sind in den Abbildungen
durch die Bezugszahl 13 angegeben. Darüber hinaus ist es we
sentlich, daß mindestens zwei Quergarnsysteme vorwiegend auf
der Abnutzungsseite an der Papiermaschine anliegen. Die Garne
dieser Garnsysteme sind in den Abbildungen durch die
Bezugszahlen 14 und 15 angegeben.
Erfindungsgemäß besteht eines der an der Papiermaschine an
liegenden Garnsysteme aus den Garnen 15, die einen kleineren
Durchmesser haben als die Garne 14 der anderen an der Papier
maschine anliegenden Quergarnsysteme.
Die Garne 11 und 12 beider Längsgarnsysteme sind mit den
Quergarnen sowohl auf der papierbildenden Seite als auch auf
der Abnutzungsseite des Tuches verwebt.
Das Hauptmerkmal der Ausführungsform gemäß Fig. 4 bis 6 ist
jedoch, daß die Garne 11 eines Längsgarnsystems auf der Ab
nutzungsseite sowohl mit den abnutzungsseitigen Quergarnen 14
des größeren Durchmessers als auch mit den abnutzungsseitigen
Quergarnen 15 des kleineren Durchmessers und die Garne 12 des
anderen Längsgarnsystem auf der Abnutzungsseite nur mit den
abnutzungsseitigen Quergarnen 15 des kleineren Durchmessers
verwoben sind.
Auch im Zusammenhang mit dieser Ausführungsform wurde fest
gestellt, daß die Durchmesser der Garne 15 eines abnutzungs
seitigen Quergarnsystems wesentlich kleiner als die anderen
Quergarne 14 der Abnutzungsseite sind. Die Durchmesser der
Garne 15 können zum Beispiel etwa 25% kleiner sein als die
Durchmesser der Garne 14.
Auch in der Ausführungsform von Fig. 4 bis 6 ist das Material
der Garne frei nach jeder einzelnen Situation wählbar. Minde
stens ein abnutzungsseitiges Quergarnsystem kann zum Beispiel
aus Polyestergarnen bestehen, während ein abnutzungsseitiges
Quergarnsystem größeren Durchmessers aus Polyamidgarnen her
gestellt sein kann.
Die Verwendung der im Durchmesser kleineren Quergarne 5 und
15 ermöglicht ein Papiermaschinentuch, das gleichzeitig eine
offene Struktur auf der Abnutzungsseite, gute Entwässerungs
eigenschaften, eine nicht prägende Papierbildungsseite, ex
zellente Verschleißfestigkeit und eine stabile Webstruktur
aufweist. Eine solche Kombination war auf der Grundlage der
bisherigen Technologie nicht möglich. Das erfindungsgemäße
Langsieb hat die Dicke eines normalen zweilagigen Langsiebes.
Die Garne 1, 2 sowie 11, 12 der Längsgarnsysteme sind abwech
selnd so aneinander angrenzend angeordnet, daß jedes an ein
anderes angrenzende Garn immer zu einem anderen Garnsystem
gehört, das heißt, an einem Garn 1 liegt immer ein Garn 2 an
usw. Durch diese Anordnung der Garne kann die Last über die
gesamte Tuchbreite gleichmäßig verteilt werden. Im Zusammen
hang mit der Erfindung ist es möglich, eine so gute papier
bildende Oberfläche zu schaffen wie bei den vorhergehenden
Lösungen, indem die Webfestigkeit des Längsgarnsystems so ab
gestimmt wird, daß die oberen Höcker der Längsgarne auf glei
cher Höhe liegen.
Die Konstanz der Fasern kann durch Erhöhung der Dichte der
Quergarne verbessert werden. Ein solches Verfahren ist bei
den vorhergehenden Lösungen, also bei konventionell struktu
rierter Abnutzungsseite, keinesfalls immer möglich, da diese
Änderung die Entwässerungseigenschaften verschlechtert. Die
erfindungsgemäß offene Bodenstruktur macht es möglich, die
Dichte der Quergarne zu erhöhen, da die gleiche Anzahl Garne
verglichen mit bisherigen Langsieben eine 10 bis 15% bessere
Wasserdurchlässigkeit ermöglicht. Die erhöhte Garndichte auf
der Papierseite stützt die Fasern besser als vorher, was zu
einer verbesserten Konstanz führt.
Große Zuglasten sind typisch für konventionelle zweilagige
Langsiebe mit hoher Garndichte auf der Abnutzungsseite. Wenn
eine Zuglast dann kleiner wird, wenn die Anzahl der Quergarne
auf der Abnutzungsseite kleiner wird, so wird angenommen, daß
die Kraft, mit der das Tuch einer Bewegung widersteht, von
der Anzahl der gegen die Entwässerungseinrichtungen der Pa
piermaschine schlagenden Garne abhängt. Dieser Theorie zu
folge ist es möglich, die Zuglasten zu verringern, ohne die
Papierherstellungseigenschaften zu verschlechtern, indem die
Hälfte der abnutzungsseitigen Quergarne im wesentlichen in
nerhalb des Langsiebes angeordnet wird.
Die oben gezeigten Ausführungsformen sollen in keiner Weise
die Erfindung einschränken, sondern die Erfindung kann im
Rahmen der Ansprüche recht frei verändert werden. Somit ist
klar, daß das erfindungsgemäße Papiermaschinentuch nicht ab
solut so sein muß, wie in den Abbildungen gezeigt, sondern
daß auch andersartige Lösungen möglich sind.
Zusammenfassend bezieht sich die Erfindung auf ein zweilagi
ges Papiermaschinentuch, bestehend aus einem ersten und einem
zweiten Längsgarnsystem und mindestens drei Quergarnsystemen.
Um eine effektive Entwässerung zu ermöglichen, liegt minde
stens ein Quergarnsystem (3) auf der papierbildenden Seite
des Tuches und liegen mindestens zwei Quergarnsysteme (4, 5)
auf der Abnutzungsseite. Eines der abnutzungsseitigen Garnsy
steme besteht aus Garnen (5) kleineren Durchmessers als die
anderen Garne (4, 5). Das erste Längsgarnsystem (1) ist nur
mit den Garnen des größeren Durchmessers (4) verwoben oder im
anderen Fall sowohl mit den Garnen größeren Durchmessers als
auch mit den Garnen kleineren Durchmessers, und das zweite
Längsgarnsystem (2) ist nur mit den Garnen des kleineren
Durchmessers (5) verwoben.
Claims (6)
1. Zweilagiges Papiermaschinentuch, bestehend aus einem er
sten und einem zweiten Längsgarnsystem und mindestens drei
Quergarnsystemen,
gekennzeichnet dadurch, daß mindestens ein Quergarnsystem
(3) überwiegend auf der papierbildenden Seite des Tuches
liegt und mindestens zwei Quergarnsysteme (4, 5) überwie
gend auf der Abnutzungsseite des Tuches an der Papierma
schine anliegen und daß eines der Garnsysteme auf der Ab
nutzungsseite aus Garnen (5) eines kleineren Durchmessers
als die Garne (4) der anderen abnutzungsseitigen Quergarn
systeme besteht und daß das erste Längsgarnsystem (1) nur
mit dem abnutzungsseitigen Quergarn des größeren Durchmes
sers und das zweite Längsgarnsystem (2) nur mit den abnut
zungsseitigen Quergarnen (5) des kleineren Durchmessers
verwoben ist.
2. Papiermaschinentuch gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet da
durch, daß die Durchmesser der Garne (5) eines abnutzungs
seitigen Quergarnsystems wesentlich kleiner sind als die
Durchmesser der anderen abnutzungsseitigen Quergarne (4).
3. Papiermaschinentuch gemäß Anspruch 1 oder 2, gekennzeich
net dadurch, daß mindestens ein abnutzungsseitiges Quer
garnsystem aus Polyestergarnen und ein abnutzungsseitiges
Quergarnsystem größeren Durchmessers (5) aus Polyamidgar
nen besteht.
4. Zweilagiges Papiermaschinentuch, bestehend aus zwei
Längsgarnsystemen und mindestens drei Quergarnsystemen,
gekennzeichnet dadurch, daß mindestens ein Quergarnsystem
(13) überwiegend auf der papierbildenden Seite des Tuches
liegt und mindestens zwei Quergarnsysteme (14, 15) über
wiegend auf der Abnutzungsseite des Tuches an der Papier
maschine anliegen und daß eines der Garnsysteme auf der
Abnutzungsseite aus Garnen (15) eines kleineren Durchmes
sers als die Garne (14) der anderen an der Papiermaschine
anliegenden abnutzungsseitigen Quergarnsysteme besteht und
daß ein Längsgarnsystem (11) sowohl mit dem abnutzungssei
tigen Quergarn größeren Durchmessers (14) als auch mit den
abnutzungsseitigen Quergarnen kleineren Durchmessers (15)
und das andere Längsgarnsystem (12) nur mit den abnut
zungsseitigen Quergarnen kleineren Durchmessers (15) ver
woben ist.
5. Papiermaschinentuch gemäß Anspruch 4, gekennzeichnet da
durch, daß die Durchmesser der Garne (15) eines abnut
zungsseitigen Quergarnsystems wesentlich kleiner als die
Durchmesser der anderen abnutzungsseitigen Quergarne (14)
sind.
6. Papiermaschinentuch gemäß Anspruch 4 oder 5, gekennzeich
net dadurch, daß mindestens ein abnutzungsseitiges Quer
garnsystem aus Polyestergarnen und ein abnutzungsseitiges
Quergarnsystem größeren Durchmessers (14) aus Polyamidgar
nen besteht.
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