DE4203401A1 - Verfahren und vorrichtung zum steuern einer pulverformpresse - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum steuern einer pulverformpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Pulverformpreßverfahren,
insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Steuern einer Pulverformpresse, mit der abgestufte
Formteile hergestellt werden.
Fig. 26 zeigt eine herkömmliche Pulverformpresse,
wie sie zum Beispiel in der JP-OS 53-8 08 767 beschrie
ben ist. Nach Fig. 26 wird in einen Formhohlraum 110
einer in einer Formträgerplatte aufgenommenen Form
101 eingefülltes Pulver von einem oberen Stempelteil
102 und einem unteren Stempelteil 103 zusammengedrückt.
Der untere Stempelteil 103 umfaßt einen ersten, einen
zweiten und einen dritten unteren Stempel 104, 105
bzw. 106 jeweils zylindrischer Form. Diese sind
konzentrisch zueinander angeordnet und dienen zur
Formung abgestufter Formteile.
Wie aus Fig. 7 hervorgeht, werden eine Form 100 sowie
der erste und der zweite untere Stempel 104 und 105
von einem Luftzylinder angehoben, und in dieser Lage
wird Rohmaterialpulver 101 in die Form 100 eingegeben,
wie aus Fig. 27A ersichtlich ist. Dann wird durch eine
nach unten gerichtete, durch den oberen Stempelteil
102 auf den ersten und den zweiten unteren Stempelteil 104
und 105 aufgebrachte Druckkraft sowohl der erste als
auch der zweite untere Stempel 104 und 105 nach unten
bewegt, so daß diese Stempel in Anlage mit einem
nicht dargestellten Anschlag gelangen. Auf diese
Weise wird der Preßvorgang abgeschlossen. Für jeden der
abgestuften Abschnitte 111 . . . wird eine Kompressions
kraft eingestellt, indem der Lufdruck des Luftzylin
ders während des Preßvorgangs auf einen geeigneten
Wert eingestellt wird.
Ob schon bei der oben beschriebenen bekannten Preß
form der Preßvorgang begonnen wird durch den Betrieb
des oberen Stempelteils 102, so nimmt, wenn sich der
Zustand gemäß Fig. 27B in denjenigen gemäß Fig. 27C
ändert, die Dichte eines ersten abgestuften Abschnitts
111 zwischen dem ersten unteren Stempel 104 und dem
oberen Stempelteil 102 zu, und gleichzeitig rutscht
Pulver des ersten abgestuften Abschnitts 111 zu
einem zweiten abgestuften Abschnitt 112 zwischen
dem zweiten unteren Stempel 105 und dem oberen
Stempelteil 102. Übersteigt die Preßkraft des obe
ren Stempelteils 102 die Füllkraft des ersten unte
ren Stempels 104, so bewegen sich der obere Stempel
teil 102 und der erste untere Stempel 104 gleichzei
tig nach unten, wie in Fig. 27D gezeigt ist. Weiter
hin gelangen gemäß Fig. 27E der obere Stempelteil
102 und der erste und der zweite untere Stempel 104
und 105 nach unten in Anlage an dem Anschlag, wo
durch der Preßvorgang beendet wird. Bevor der Preß
vorgang jedoch abgeschlossen ist, rutscht in dem
zweiten abgestuften Abschnitt 112 befindliches Pul
ver in den dritten abgestuften Abschnitt 113 zwischen
einem dritten Stempel 106 und dem oberen Stempelteil
102.
Auf diese Weise erfolgt im Stand der Technik eine
Verfestigung des Pulvers, während dieses von dem
ersten abgestuften Abschnitt 111 zu dem zweiten ab
gestuften Abschnitt 112 und dann weiter zu dem
dritten abgestuften Abschnitt 113 rutscht, während
der Preßvorgang voranschreitet. Als Konsequenz ent
steht manchmal ein Riß 114 an der zwischen dem er
sten abgestuften Abschnitt 111 und dem zweiten abge
stuften Abschnitt 112 gebildeten Ecke sowie in der
zwischen dem zweiten abgestuften Abschnitt 112 und
dem dritten abgestuften Abschnitt 113 gebildeten
Ecke.
Da weiterhin die Fülltiefe auf einer Vorberechnung
beruht und der Hub der Pressung eingestellt werden
muß, wird relativ viel Zeit sowie eine hohe Formge
nauigkeit erfordert, um qualitativ hochstehende
Formteile zu erhalten.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Pulverformpreß
verfahren und eine Pulverformpreßvorrichtung anzu
geben, die imstande sind, jeden abgestuften Abschnitt
eines abgestuften Formteils gleichmäßig zu pressen,
um so die Entstehung von Rissen in dem Formteil zu
verhindern und eine Einstellung der Fülltiefe und
eines Luftdrucks in dem zu der Apparatur gehörigen
Luftzylinder zu erübrigen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die in den Patentan
sprüchen angegebene Erfindung.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden die
Form und der untere Stempelteil nach unten oder
nach oben mit Bewegungsgeschwindigkeiten im Ver
hältnis zu einer Absenkgeschwindigkeit des oberen
Kolbens bewegt, an welchem der obere Stempelteil
befestigt ist, und zwar von dem Beginn der Kompres
sionszeit des oberen Stempelteils an, um die je
weiligen abgestuften Abschnitte des Formteils zu
pressen.
Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung wird
eine Vorrichtung zum Steuern einer Pulverformpresse
angegeben, in der ein abgestuftes Formteil mit meh
reren abgestuften Abschnitten geformt wird, indem
Pulver in einer Form komprimiert wird durch relati
ves Bewegen eines oberen Stempelteils, eines unte
ren Stempelteils, der mehrere untere Stempel in kon
zentrischer Anordnung zueinander aufweist, und der
Form, wobei die Vorrichtung aufweist:
eine Treibereinrichtung, mit der der obere Stempel
teil, der untere Stempelteil und die Form angetrie
ben und relativ zueinander bewegt werden;
eine Stellungsdetektoreinrichtung zum Erfassen der Stellungen des oberen Stempelteils, des unte ren Stempelteils und der Form;
eine Geschwindigkeitsdetektoreinrichtung zum Er fassen der Bewegungsgeschwindigkeiten des oberen Stempelteils, des unteren Stempelteils und der Form während der Zeit des Zusammendrückens der jeweiligen abgestuften Abschnitte des Formteils innerhalb einer Zeitspanne zwischen dem Beginn und dem Ende des Preßvorgangs; und
eine Steuereinrichtung zum Steuern der Treiberein richtung, um die relativen Bewegungsgeschwindigkei ten des oberen Stempelteils, des unteren Stempel teils und der Form derart zu steuern, daß die Ge schwindigkeitsverhältnisse des oberen und des un teren Stempelteils im wesentlichen im Einklang stehen mit einem Kompressionsverhältnis der Kom pressionsabmessungen der einzelnen abgestuften Ab schnitte des Formteils.
eine Stellungsdetektoreinrichtung zum Erfassen der Stellungen des oberen Stempelteils, des unte ren Stempelteils und der Form;
eine Geschwindigkeitsdetektoreinrichtung zum Er fassen der Bewegungsgeschwindigkeiten des oberen Stempelteils, des unteren Stempelteils und der Form während der Zeit des Zusammendrückens der jeweiligen abgestuften Abschnitte des Formteils innerhalb einer Zeitspanne zwischen dem Beginn und dem Ende des Preßvorgangs; und
eine Steuereinrichtung zum Steuern der Treiberein richtung, um die relativen Bewegungsgeschwindigkei ten des oberen Stempelteils, des unteren Stempel teils und der Form derart zu steuern, daß die Ge schwindigkeitsverhältnisse des oberen und des un teren Stempelteils im wesentlichen im Einklang stehen mit einem Kompressionsverhältnis der Kom pressionsabmessungen der einzelnen abgestuften Ab schnitte des Formteils.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die
Steuereinrichtung einen Rechner mit einer Berech
nungseinheit zum Berechnen der Stellungen und der
Bewegungsgeschwindigkeiten der unteren Stempel
sukzessive und in Abhängigkeit von Signalen, die
von der Positionsdetektoreinrichtung und der Ge
schwindigkeitsdetektoreinrichtung kommen. Eine
Speichereinheit speichert Sollwerte für die jewei
ligen unteren Stempel, welche vorab nach Maßgabe
der Abmessungen der abgestuften Abschnitte des
Formteils sowie abhängig von Fülltiefen des Pul
vers in den abgestuften Abschnitten. Eine Ver
gleichereinheit vergleicht die Sollgeschwindig
keiten mit den berechneten Geschwindigkeiten, wo
bei das Vergleichsergebnis zu der Treibereinrich
tung übertragen wird, um Differenzen in dem Ver
gleichsergebnis zu kompensieren.
Die Erfindung schafft also ein Verfahren zum
Steuern einer Pulverformpresse, mit der abgestuf
te Formteile hergestellt werden, indem ein oberer
Stempelteil, ein unterer Stempelteil, welcher meh
rere untere Stempel umfaßt, und eine Form sich
relativ zueinander bewegen, um in der Form befind
liches Pulver zu komprimieren. Die Preßsteuerung
kann wirksam für jeden abgestuften Abschnitt des
Formteils dadurch erfolgen, daß die Form und der
untere Stempelteil dazu gebracht werden, sich mit
einer Geschwindigkeit eines oberen Kolbens nach
unten zu bewegen, nachdem das Pressen durch den
oberen Stempelteil begonnen hat. Die Preßsteuerung
kann für jeden abgestuften Abschnitt des Formteils
dadurch erfolgen, daß der untere Formteil dazu
gebracht wird, sich mit einer Geschwindigkeit nach
oben zu bewegen, die proportional zu der Aufwärts
geschwindigkeit des oberen Kolbens ist, nachdem das
Pressen durch den oberen Stempelteil begonnen hat.
Da in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Steuern des Pulverformpreßverfahrens jeder abge
stufte Abschnitt des Formteils durch die Stempel
teile mit einem Geschwindigkeitsverhältnis gebil
det wird, welches dem Verhältnis der Kompressions
abmessungen entspricht, werden sämtliche abgestuf
ten Abschnitte hinsichtlich des Kompressionsgrades
des Pulvers in jedem einzelnen Abschnitt des Preß
formvorgangs gleichmäßig komprimiert. Deshalb be
wegt sich das Pulver auch nicht in den abgestuften
Abschnitten, so daß das Produkt gleichförmig ge
bildet wird. Weiterhin wird jeder der Stempelteile
sowie die Form so gesteuert, daß diese Teile durch
unabhängig voneinander gesteuerte Antriebsquellen
angetrieben wird.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfin
dung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 eine schematische Skizze einer
Folge von Preßschritten, wenn ein
Rückzugsverfahren zum Steuern einer
Pulverformpresse gemäß einer Aus
führungsform der vorliegenden Er
findung verwendet wird; speziell
zeigen
Fig. 1A eine Seitenansicht
eines wesentlichen Teils der Pul
verformpresse während eines Pulver
füllschritts, Fig. 1B ebenfalls eine
Schnittansicht eines Abschnitts
ähnlich wie Fig. 1A zu Beginn des
Preßvorgangs, Fig. 1C eine Ansicht
eines Zwischenschritts beim Preßvor
gang, Fig. 1D eine Ansicht eines
Schritts bei Beendigung des Preß
vorgangs, und Fig. 1E eine Ansicht
eines Schritts, wenn die Pulverform
presse zurückgezogen wird;
Fig. 2A-2C Schnittansichten von Beispielen für
Pulverformteile;
Fig. 3A-3E Längsschnittansichten eines wesent
lichen Abschnitts einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung, wobei eine
Reihe von Preßschritten dargestellt
ist, bei denen die vorliegende Er
findung auf ein Doppelpreßverfahren
angewendet wird;
Fig. 4A-4C Längsschnittansichten eines wesent
lichen Abschnitts einer Ausführungs
form der Erfindung, wobei eine Folge
von Preßschritten für den Fall ge
zeigt ist, daß die Erfindung auf
Rückziehverfahren angewendet wird
und eine abgestufte Form eingesetzt
wird;
Fig. 5 eine Prinzipdarstellung des Aufbaus
einer Pulverformpresse;
Fig. 6A-6F Prinzipskizzen, die Beispiele für
den Preßmechanismus der Pulverform
presse veranschaulichen;
Fig. 7 eine Längsschnittansicht durch eine
spezielle Pulverformpresse, bei der
die Steuerung der Preßschritte ge
mäß Fig. 1 ausgeführt wird;
Fig. 8 eine Querschnittansicht entlang der
Linie VIII-VIII in Fig. 7;
Fig. 9 eine Querschnittansicht entlang der
Linie IX-IX in Fig. 7;
Fig. 10 eine Querschnittansicht entlang der
Linie X-X in Fig. 7;
Fig. 11 eine Querschnittansicht entlang der
Linie XI-XI in Fig. 7;
Fig. 12 eine Querschnittansicht entlang der
Linie XII-XII in Fig. 7;
Fig. 13 eine Querschnittansicht entlang der
Linie XIII-XIII in Fig. 7;
Fig. 14, 15 und 16 Längsschnittansichten einer Pulver
formpresse in verschiedenen Schrit
ten oder Zuständen;
Fig. 17A-17B eine Reihe von Pulverformpreßschrit
ten;
Fig. 18 ein Blockdiagramm eines Steuersystems
zum Steuern der Stempelschritte;
Fig. 19 ein Blockdiagramm eines Systems,
welches zu dem Steuersystem nach
Fig. 18 gehört;
Fig. 20 eine grafische Darstellung eines
Hubdiagramms der Preßschritte nach
Fig. 1, wobei ein oberer Stempel
teil vorübergehend angehalten wird;
Fig. 21 eine grafische Darstellung eines
Hubdiagramms des Preßschritts nach
Fig. 3, wobei der obere Stempelteil
vorübergehend angehalten ist;
Fig. 22 eine grafische Darstellung eines
Hubdiagramms des Preßschritts nach
Fig. 4, wobei der obere Stempelteil
vorübergehend angehalten ist;
Fig. 23 ein Blockdiagramm eines Beispiels
für eine Steueranordnung zum Reali
sieren der Preßschritte nach den
Fig. 20-22;
Fig. 24 eine Längsschnittansicht einer mo
difizierten Variante der Presse nach
Fig. 7;
Fig. 25 eine Längsschnittansicht einer wei
teren Modifizierung der Presse nach
Fig. 7;
Fig. 26 eine Längsschnittansicht zum Veran
schaulichen einer herkömmlichen
Pulverformpressen; und
Fig. 27A-27E Längsschnittansichten eines wesent
lichen Teils der herkömmlichen Pul
verformpresse.
Im folgenden wird die Erfindung anhand verschiedener
Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Fig. 1
bis 25 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Formverfahren gemäß einer ersten Aus
führungsform der Erfindung. Das Formverfahren erfolgt
durch Zusammendrücken oder Komprimieren von Pulver 3,
welches in eine Matritze 1 eingefüllt wird, die als
Metallform dient, wozu ein oberer Stempelteil 4 und
ein unterer Stempelteil 10 vorgesehen sind. Bei die
ser Ausführungsform erfolgt das Komprimieren durch
ein Rückziehverfahren, bei welchem die Matritze 1
zusammen mit der Abwärtsbewegung des oberen Stempel
teils 4 nach unten bewegt wird. Der untere Stempel
teil 10 enthält einen ersten unteren Stempel 11,
einen zweiten unteren Stempel 12 und einen dritten
unteren Stempel 13, die voneinander getrennt kon
zentrisch angeordnet sind. Der erste untere Stempel
11 befindet sich in der Außenlage und bildet im Ver
ein mit dem oberen Stempelteil 4 durch Zusammendrücken
den ersten abgestuften Abschnitt W1 des Formteils W.
Der zweite untere Stempel 13 befindet sich zwischen
dem ersten unteren Stempel 11 und dem dritten unte
ren Stempel 13 und bildet im Verein mit dem oberen
Stempelteil 4 unter Druck den zweiten abgestuften
Abschnitt W2 des Formteils W. Der dritte untere Stem
pel 13 befindet sich im Mittelbereich und formt
im Verein mit dem oberen Stempelteil 4 unter Druck
den dritten abgestuften Abschnitt W3 des Formteils
W. Bei der Pulverformpressung beträgt die vertikale
Kompression etwa die Hälfte der Kompression des
üblichen Verfahrens. Zum Vereinfachen der Erläute
rung der Abmessungen des Formteils W sei die Gesamt
höhe von dem ersten abgestuften Abschnitt Wl bis
zu dem dritten abgestuften Abschnitt W3 mit 3h be
zeichnet, während die Höhe von dem zweiten abgestuf
ten Abschnitt W2 bis zu dem dritten abgestuften
Abschnitt W3 mit 2h und die Höhe des dritten abge
stuften Abschnitts W3 mit h bezeichnet wird. Wie
in Fig. 1A gezeigt, wird hinsichtlich der Fülltie
fe des zu kompremierenden Pulvers die Höhe der
Oberfläche 1A der Matritze 1 in Bezug auf den drit
ten unteren Stempel 13 auf 6h eingestellt, und die
Höhe bzw. Tiefe des zweiten unteren Stempels 13
wird auf 2h eingestellt. Wie aus Fig. 1B hervor
geht, wird der obere Stempelteil 4 nach unten be
wegt, und wenn er die Höhe der Oberseite 1A er
reicht oder er geringfügig in die Matritze 1 ein
getreten ist und der Preßvorgang begonnen wird,
wird der obere Stempelteil 4 um ein Stück nach un
ten bewegt, welches dem Wert 3h entspricht, wäh
rend der dritte untere Stempel 13 in einer orts
festen Position verbleibt, der erste untere Stem
pel 11 um 2h nach unten bewegt wird und der zwei
te untere Stempel 12 um 1h nach unten bewegt wird,
wie in Fig. 1D gezeigt ist. Die Matritze 1 ist
derart ausgebildet, daß sie zusammen mit dem obe
ren Stempelteil 4 von dem Zeitpunkt an nach unten
bewegt wird, zu dem der primäre Preßvorgang durch
den oberen Stempelteil 4 abgeschlossen ist.
Fig. 2A bis 2C zeigen Beispiele verschiedener stu
fenförmiger Preßformteile, die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren hergestellt sind. Fig. 2A zeigt
ein abgestuftes zylindrisches Formteil mit einem
großen, einem mittelgroßen und einem kleinen
Scheibenabschnitt, die in zwei Stufen konzentrisch
nach unten gestapelt sind. Das Formteil besitzt
einen ersten, einen zweiten und einen dritten ab
gestuften Abschnitt W1, W2 und W3 in der Reihen
folge von oben nach unten. In diesem Sinn können
die in Fig. 1 dargestellten Schritte die Bildung
des Formteils nach Fig. 2A darstellen. Fig. 2B
zeigt ein Produkt mit einem fünften und einem vier
ten abgestuften Abschnitt W5 und W4 in der Reihen
folge von oben nach unten, wobei die Abschnitte
zusätzlich zu dem in Fig. 2A dargestellten Form
teil vorhanden sind. Fig. 2C zeigt ein Formteil
mit einem abgestuften Ausnehmungsabschnitt W6.
Bei dieser Ausführungsform ist das Verhältnis der
Bewegungsgeschwindigkeit des oberen Stempelteils
4 bezüglich der Geschwindigkeiten des ersten und
des zweiten unteren Stempels 11 und 12 im wesentli
chen so einzustellen wie das Verhältnis des Kom
pressionsmaßes jedes der zuletzt abgestuften Ab
schnitte W1, W2 und W3. D.h., es wird das folgen
de Verhältnis eingestellt: VA : VB : VC=3 : 2 : 1,
wenn die Geschwindigkeiten des oberen Stempelteils
4, des ersten unteren Stempels 11 und des zweiten
unteren Stempels 12 mit VA, VB bzw. VC bezeichnet
werden; denn der erste abgestufte Abschnitt W1, der
zweite abgestufte Abschnitt W2 und der dritte abge
stufte Abschnitt W3 werden schließlich um die Be
träge 1h, 2h bzw. 3h zusammengepreßt. Das Geschwin
digkeitsverhältnis allerdings kann auf einen vorbe
stimmten Wert eingestellt werden, so daß ein opti
maler Preßzustand geschaffen werden kann, zusätz
lich zu der obigen Maßnahme, bei der das Geschwin
digkeitsverhältnis genauso eingestellt wird wie
das Verhältnis der Kompressionsstärke.
Wenn man VC als Bezugsgröße v hernimmt, ergibt sich
VA=3v; VB=2v und VC=v. Dann läßt sich das Aus
maß der Kompression in jedem abgestuften Abschnitt
mit dem Verlauf der Zeit t(s) folgendermaßen aus
drücken: für den ersten abgestuften Abschnitt W1,
VA-VB×t=vt; für den zweiten abgestuften Ab
schnitt W2, VA-VC×t=2vt; und für den dritten
abgestuften Abschnitt W3, VA×t=3vt.
Betrachtet man das Ausmaß der Kompression zu dieser
Zeit, so ergibt sich für den ersten abgestuften Ab
schnitt W1 ein Wert vt/6h-4h=vt/2h; für den zwei
ten abgestuften Abschnitt W2 ergibt sich ein Wert
2vt/(6h-2h)=2vt/4h=vt/2h; und für den dritten ab
gestuften Abschnitt W3 ergibt sich 2vt/6h=vt/2h.
Das Ausmaß der Kompression ist überall das gleiche.
Demzufolge werden der erste, der zweite und der
dritte abgestufte Abschnitt W1, W2 und W3 während
sämtlicher Preßzustände vom Beginn des Preßvorgangs
an bis zu dessen Abschluß zu einer gleichmäßigen
Dichte gepreßt. Da im Gegensatz zum Stand der Tech
nik das Pulver wegen der Differenz der Preßzustände
in den abgestuften Abschnitte W1, W2 und W3 sich
nicht bewegt, läßt sich ein in seiner Struktur
gleichmäßiger Pulverpreßformkörper herstellen.
Da eine gleichförmige Pressung erzielbar ist, kön
nen nach einer allgemeinen Regel berechnete Werte
für die Fülltiefen der abgestuften Abschnitte W1,
W2 und W3 verwendet werden. Die Einstellung der
Maschine gestaltet sich daher einfach.
Fig. 3A bis 3E zeigen ein Preßverfahren gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung. Gemäß diesen
Figuren wird im Gegensatz zu dem oben erläuterten
Ausführungsbeispiel ein Doppelpreßverfahren angewen
det, bei dem die Matritze 1 feststeht. Das Formteil
W′ ist ein zylindrisches Formteil mit lediglich zwei
Stufen aus einem ersten abgestuften Abschnitt W1′
und einem zweiten abgestuften Abschnitt W2′. Das
Formteil W′ wird unter Druck durch den ersten und
den zweiten unteren Stempel 11′ bzw. 12′ und den
oberen Stempelteil 4 geformt.
Wenn in diesem Fall die Geschwindigkeiten des oberen
Stempelteils 4, des ersten unteren Stempels 11 und
des zweiten unteren Stempels 12 mit VA′, VB′ bzw.
VC′ bezeichnet werden, so sollte das folgende Ver
hältnis eingestellt werden: VA′ : VB′ : VC′=1 : 0 : 1.
In der gleichen Weise, wie sie oben erläutert wur
de, sollte das vorbestimmte Bewegungsgeschwindigkeits-
Verhältnis während sämtlicher Preßstufen zwischen dem
Zeitpunkt, zu dem der obere Stempelteil 4 die Ober
seite 1A der Matritze erreicht hat oder geringfügig
in die Matritze eingetreten ist, bis zum Abschluß
des Preßvorgangs, gesteuert werden.
Bei dieser Ausführungsform wird angenommen, daß das
Ausmaß der Kompression die Hälfte des Ausmaßes beim
üblichen Verfahren beträgt. Wenn die Höhe eines
Formteils des ersten abgestuften Abschnitts W1′ mit
2h bezeichnet wird, beträgt die Füllhöhe für den
ersten abgestuften Abschnitt W1′ dann 2h und dieje
nige für den zweiten abgestuften Abschnitt W2′ 4h.
Unter der Voraussetzung VA′=VC′=v, beträgt
nach einem Verstreichen der Zeit t (2) nach dem
Beginn des Preßvorgangs das Ausmaß der Kompression
des ersten abgestuften Abschnitts W1′ dann vt/2h,
und dasjenige für den zweiten abgestuften Abschnitt
W2′ entsprechen 2vt/4h=vt/2h. Mithin werden die
Abschnitte stets mit einem konstanten Kompressions
hub gepreßt.
Im folgenden soll ein einstufiges Formteil W′′ er
läutert werden. Hierzu zeigen die Fig. 4A bis 4C
ein Preßverfahren gemäß einer dritten Ausführungs
form der Erfindung. Die Figuren veranschaulichen
den Fall, daß eine abgestufte Matritze 1 verwendet
wird, obschon auch ein Rückziehverfahren angewen
det werden könnte. Bei dieser Ausführungsform gibt
es einen unteren Stempelteil 10′′. Ein zweiter abge
stufter Abschnitt W2′′ wird zwischen dem unteren
Stempelteil 10′′ und dem oberen Stempelteil 4 kom
primiert. Ein erster abgestufter Abschnitt W′′
wird zwischen einem abgestuften Abschnitt 1B der
Matritze 1 und dem oberen Stempelteil 4 zusammenge
preßt.
Wenn in diesem Fall die Bewegungsgeschwindigkeit des
oberen Stempelteils 4 mit VA′′ und diejenige der Ma
tritze 1 mit VB′′ bezeichnet wird, während die Bewe
gungsgeschwindigkeit des unteren Stemptelteils 10′′
mit VC′′ bezeichnet wird, sollte das folgende Verhält
nis eingestellt werden: VA′′ : VB′′ : VC′′=2 : 1 : 0
(fest).
Bei dieser Ausführungsform wird weiterhin angenommen,
daß die Pressung um die Hälfte gegenüber der Pressung
beim üblichen Verfahren beträgt. Wenn die Höhe eines
Formteils des ersten abgestuften Abschnitts W1′′ mit
h und diejenige des zweiten abgestuften Abschnitts W2′′
mit 2h bezeichnet wird, soll die Fülltiefe oder Füll
höhe des ersten abgestuften Abschnitts mit 2h und die
jenige des zweiten abgestuften Abschnitts W2′′ mit 4h
bezeichnet werden. Wenn man annimmt, daß die Geschwin
digkeiten VA′′=2v und VB′′ 0v betragen, beträgt das
Ausmaß der Kompression für den ersten abgestuften Ab
schnitt W1′′ nach einer verstrichenen Zeit t (s) nach
dem Beginn der Pressung vt/2h, und das Ausmaß der
Pressung für den zweiten abgestuften Abschnitt W2′′
dann (VA′′-VC′′)t/4h=2vt/4h=vt/2h. Damit erfolgt
stets eine Pressung mit konstantem Kompressionsmaß.
Auf diese Weise wird in einer Ausnehmung der Matritze
befindliches Pulver komprimiert, indem der obere
Stempelteil 4, die unteren Stempel und die als Me
tallform dienende Matritze relativ zueinander bewegt
werden, wodurch Formteile entstehen. Die Bezeichnung
"Relativbewegung" bezieht sich hier auf sämtliche
Verfahren, bei denen der obere Stempelteil, die
unteren Stempel und die Matritze wie bei der ersten
Ausführungsform sämtlich bewegt werden, ferner gilt
die Bezeichnung für den Fall, daß die Matritze fest
steht und der obere und der untere Stempel wie bei
der zweiten Ausführungsform bewegt werden. Außerdem
gilt die Bezeichnung für den Fall, daß die unteren
Stempel feststehen und die Matritze sowie der obe
re Stempelteil gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel
bewegt werden.
Wenn der obere Stempel oder die unteren Stempel ge
trennt sind, auch dann, wenn jedes Teil fixiert ist,
so wird eine Relativbewegung insoweit veranlaßt,
als die anderen Bauteile bewegt werden. Selbstver
ständlich wird auch hier die Bedingung der "Relativ
bewegung" im Rahmen der vorliegenden Erfindung er
füllt.
Obschon bei jeder der oben beschriebenen Ausführungs
formen die Oberseite des Formteils flach ist, kön
nen auch solche Formteile geformt werden, die in
zwei Richtungen abgestuft sind, wie dies in Fig. 2B
gezeigt ist, wenn der obere Stempelteil unabhängig
in gleicher Weise ausgebildet ist wie die unteren
Stempel, wobei die Oberseite des oberen Formteils
eine abgestufte Gestalt aufweist und der Preßvor
gang gesteuert wird. Außerdem können die abgestuf
te Matritze 1 nach Fig. 4 und die getrennten Stem
pel kombiniert werden, um den Preßvorgang zu steuern.
Die Steuerung des Preßvorgangs kann verschiedene
Ausmaße annehmen. Fig. 5 zeigt eine konzeptmäßige
Darstellung des Aufbaus einer Pulverformpresse, die
den Formschritten nach Fig. 1 entspricht. Der obere
Stempelteil 4 wird von einem oberen Stempelantriebs
mechanismus 200 vertikal angetrieben. Der erste,
der zweite und der dritte untere Stempel 11, 12 und
13 werden in vertikaler Richtung durch einen ersten,
zweiten und dritten Unterstempel-Antriebsmechanismus
201, 202 bzw. 203 angetrieben. Die Matritze 1 wird
in vertikaler Richtung von einem Matritzenantriebs
mechanismus 204 angetrieben.
Der obere Stempelantriebsmechanismus 200, der er
ste, der zweite und der dritte Unterstempelantriebs
mechanismus 201, 202 und 203 und der Matritzenan
triebsmechanismus 204 sind an eine Antriebssteuer
einrichtung 205 angeschlossen. Der obere Stempel
teil 4, der erste, der zweite und der dritte unte
re Stempel 11, 12 und 13 und die Matritze 1 werden
derart angetrieben und gesteuert, daß die Bewegungs
geschwindigkeits-Verhältnisse beim Pressen der ab
gestuften Abschnitte W1, W2 und W3 im wesentlichen
die gleichen Verhältnisse sind wie die Kompressions
verhältnisse der komprimierten Abmessungen der ab
gestuften Abmessungen W1, W2 und W3 des fertigen
Formteils W.
Diese Steuerung erfolgt in der Weise, daß die
Postionen der Matritze 1, des oberen Stempelteils
4 und des ersten, des zweiten und des dritten un
teren Stempels 11, 12 und 13 jederzeit mit Hilfe
von Positionsdetektoreinrichtung 210, 211, 212,
213 und 214 überwacht werden. Die erfaßten Werte
werden zu der Antriebssteuereinrichtung 205 zurück
geführt.
Wie in Fig. 6 gezeigt ist, können für jeden der
Antriebsmechanismen 200, 202, 203 und 204 verschie
dene Antriebsarten vorgesehen werden, zum Beispiel
ein Mechanismus zum Antreiben von Fluiddruckzylin
dern, zum Beispiel Hydraulikzylindern, sowie Schrau
ben wie beispielsweise Kugelschrauben, ein Kurbel
mechanismus oder dergleichen.
Fig. 6A und 6B zeigen schematische Darstellungen
der Presse, wenn ein Fluiddruckzylinder 300 verwen
det wird, der mit Hilfe eines Servoventils 300a ge
steuert wird.
Fig. 6C und 6D zeigen ebenfalls konzeptmäßige Dar
stellungen für den Fall, daß ein Schraubenantriebs
mechanismus eingesetzt wird, bei welchem die Dreh
bewegung eines Servomotors 302 über ein Getriebe
303 und eine Mutter 304 umgesetzt wird in eine
Linearbewegung einer Gewindespindel 305.
Fig. 6E und 6F zeigen ebenfalls schematische Anord
nungen bei der Verwendung eines Kurbelmechanismus
306, wobei die Drehbewegung eines Servomotors 308
über eine Kurbelwelle 307 und eine Verbindungs
stange 310 in eine Linearbewegung eines Kolbens
309 umgesetzt wird.
Fig. 7 bis 19 zeigen einen speziellen Aufbau einer
Vorrichtung zum Steuern einer Pulverformpresse ge
mäß der Erfindung. Die Vorrichtung läßt sich für
verschiedene Preßverfahren verwenden, so zum Bei
spiel für das oben erwähnte Rückzieh- und Doppel
preßverfahren. Im folgenden soll als Beispiel der
Fall beschrieben werden, daß das Formteil W nach
dem Rückziehverfahren gemäß Fig. 4 formgepreßt wird.
Ein in den Figuren dargestellter Werkzeugsatz T
enthält eine Matritze 1 mit einem Loch 2 und den
oberen und den unteren Stempelteil 4 bzw. 10 zum
Zusammenpressen des in das Matritzenloch 2 einge
füllten Rohmaterialpulvers 3. Der obere Stempelteil
4 ist an einem oberen Kolben 5 montiert. Die Verti
kalbewegung des oberen Kolbens 5 veranlaßt, daß der
obere Stempelteil 4 in das Matritzenloch 2 einge
fahren wird, um das Pulver 3 zu komprimieren. Der
untere Stempelteil 10 umfaßt den ersten, den zwei
ten und den dritten zylindrischen unteren Stempel
11, 12 und 13, die um eine Kernstange 6 herum kon
zentrisch angeordnet sind.
Der erste untere Stempel 11 ist in einer extremen
Außenlage der Stempel über einen ersten Stempeladap
ter 21 mit einer ersten beweglichen Stempelplatte
31 verbunden, die sich in nächster Nähe einer Ma
tritzenplatte 30 befindet. Der zweite untere Stem
pel 12, der von außen gesehen die zweite Stellung
einnimmt, ist über einen zweiten Stempeladapter
22 mit einer zweiten Stempelplatte 32 verbunden.
Der von außen dritte untere Stempel 13 ist über
einen dritten Stempeladapter 23 an einer festen
Platte 33 fixiert, die als von der Matritzenplatte
30 am weitesten entfernte Stempelplatte dient und
an einem Pressenhauptkörper 7 fixiert ist.
Eine die Matritzenplatte 30 und ein Niederziehjoch
34 verbindende Stange 8 ist durch die erste und die
zweite Stempelplatte 31 und 32 und die feststehende
Platte 30 mittels einer Hülse 90 geführt, so daß
die Platten 31, 32 und 33 hin- und herbewegbar sind.
Der erste und der zweite untere Stempel 11 und 12
werden betätigt durch einen ersten bzw. einen zwei
ten Hydraulikzylinder 40 und 50. Der erste und der
zweite Hydraulikzylinder 40 und 50 sind in Reihe
zueinander angeordnet und sind konzentrisch mit dem
ersten bzw. dem zweiten Stempel 11 und 12 verbunden.
Der erste Hydraulikzylinder 40 befindet sich zwischen
der ersten Stempelplatte 31 und der zweiten Stempel
platte 32. Der zweite Hydraulikzylinder 50 befindet
sich zwischen der feststehenden Platte 33 und der
zweiten Stempelplatte 32. Die Hydraulikzylinder 40
und 50 sind miteinander über Pfosten 60 verbunden.
Der erste und der zweite Hydraulikzylinder 40 und
50 haben die Form einer Ringhülse und werden in ihrer
Mittelachse von Löchern 44 bzw. 54 durchsetzt. Der
zweite untere Stempel 12 ist mit der zweiten Stem
pelplatte 32 einer nachfolgenden Stufe des zweiten
Stempeladapters 22 verbunden, der in das Durchgangs
loch 44 des ersten Hydraulikzylinders 40 einer dicht
bei der Matritze 1 liegenden vorausgehenden Stufe
eingesetzt ist. Bei dieser Ausführungsform ist der
zweite Stempeladapter 22 hin- und herbeweglich und
gegenüber Flüssigkeiten abgedichtet in das Durch
gangsloch 44 eingesetzt.
Der erste Hydraulikzylinder 40 besitzt ein Zylinder
rohr 41 und einen Kolben 42 als bewegliches Element,
welches durch Öldruck hin- und herbewegt wird und
in das Zylinderrohr eingesetzt ist. Eine Kolben
stange 43 ist einstückig mit dem Kolben 42 ausge
bildet und steht mit der ersten Stempelplatte 31
in Verbindung. Die Kolbenstange 43 sitzt gleitend
in einer Wellenführung 41A, die auf einer der Stirn
wände 411 des Zylinderrohrs 41 angeordnet ist. Das
Durchgangsloch 44 ist derart ausgebildet, daß es
die andere Stirnwand 412 des Zylinderrohrs 41, die
Kolbenstange 43 und den Kolben 42 durchsetzt.
Der zweite Hydraulikzylinder 50 enthält ein Zylin
derrohr 51 und als bewegliches Element einen Kol
ben 52. Ein Ende einer Kolbenstange 53 ist mit der
zweiten Stempelplatte 32 verbunden. Die Kolben
stange 53 sitzt gleitend in einer Wellenführung
51A an einer Stirnwand 511 des Zylinderrohrs 51.
Das Durchgangsloch 54 ist derart ausgebildet, daß
es durch die Kolbenstange 53 und den Kolben 52 hin
durchläuft. Die feste Platte 33 dient außerdem als
weitere Stirnwand 511 des Zylinderrohrs 51.
Der dritte untere Stempel 13 ist über den dritten
Stempeladapter 23 an der festen Platte 33 fixiert.
Der dritte Stempeladapter 23 ist hin- und herbeweg
lich und abgedichtet in das Durchgangsloch 54 des
zweiten Hydraulikzylinders 50 und den Adapter 22
eingesetzt. Außerdem befindet sich im Inneren des
dritten Stempeladapters 23 ein Durchgangsloch 231.
Die Kernstange 6 und ein Kernstangenhalter 6A sitzen
in dem Durchgangsloch 231.
Von den Kolbenstangen 43 und 53 abgewandte hohle
Führungswellen 45 und 55 sind einstückig an dem
ersten bzw. dem zweiten Hydraulikzylinder 40 und
50 angeordnet. Führungswellenlöcher 41B und 51B sind
an den Stirnwänden 412 und 512 auf der den Stirnwän
den 411 und 511 mit den Wellenführungslöchern 41A und
51A der Zylinderrohre 41 und 51 gegenüberliegenden
Seite angeordnet. Die Führungswellen 45 und 55 sind
gleitend in die Führungswellenlöcher 41b bzw. 51b
eingesetzt.
Gemäß obiger Beschreibung haben der erste und der
zweite Hydraulikzylinder 40 und 50 Doppelwellen-
Struktur. Wenn die Kolben 42 und 52 gleitend in
die Führungswellenlöcher 41B und 51B eingesetzt
sind, die sich in Gegenrichtung bezüglich der Kol
benstangen 43 und 53 erstrecken, und die Kolben
weiterhin an Stirnwänden 412 und 512 der Zylinder
rohre 41 bzw. 51 anliegen, läßt sich die Konzentri
zität zwischen den Stangen 43 und 53 und den Zylin
derrohren 40 und 50 erhöhen, so daß die Betriebs
genauigkeit des ersten sowie des zweiten Hydraulik
zylinders 40 und 50 verbessert wird.
Wenn Pulver in die Lücke zwischen dem ersten und dem
zweiten unteren Stempel 11 und 12 gelangt, besteht
die Gefahr, daß sich das Pulver mit dem Betriebsöl
im Inneren des Zylinderrohrs 41 des ersten Hydraulik
zylinders 40 über die zwischen den gleitenden Flä
chen des zweiten Stempeladapters 22 und der hohlen
Stange 43 und dem Kolben 42 des ersten Hydraulikzy
linders 40 gebildete Lücke vermischt. Wenn jedoch
die hohle Führungswelle 45 in der oben erläuterten
Weise ausgebildet und angeordnet ist, fällt das
Pulver außerhalb des ersten Hydraulikzylinders 40
durch den Gleitabschnitt zwischen der hohlen Füh
rungswelle 45 und dem zweiten Stempeladapter 22
herab, so daß die Gefahr des Eintritts von Pulver
in den ersten Hydraulikzylinder 40 beseitigt ist.
Das in die Lücke zwischen dem zweiten und dem drit
ten unteren Stempel 12 und 13 eintretende Pulver
bringt die Gefahr mit sich, daß sich das Pulver
mit dem Betriebsöl innerhalb des Zylinderrohrs 51
des zweiten Hydraulikzylinders 50 vermischt, indem
es durch die Lücke zwischen den Gleitflächen des
dritten Stempeladapters 23 und der hohlen Stange
53 und dem Kolben 52 des zweiten Hydraulikzylinders
50 gelangt. Wenn allerdings die hohle Führungswelle
55 in der oben beschriebenen Weise angeordnet wird,
fällt das Pulver außerhalb des zweiten Hydraulik
zylinders 50 nach unten, und zwar durch den Gleit
abschnitt zwischen der hohlen Führungswelle 55 und
dem dritten Stempeladapter 24, so daß die Gefahr
des Eintritts von Pulver in den zweiten Hydraulik
zylinder 50 ausgeschaltet ist.
Da gemäß obiger Beschreibung kein Risiko besteht,
daß Pulver sich mit dem Betriebsöl vermischt, läßt
sich der Gleitwiderstand praktisch auf Null redu
zieren, indem man eine geeignete Lücke zwischen
dem ersten Stempeladapter 21 und der Adapterauf
nahmefläche in dem Durchgangsloch 44 des ersten
Hydraulikzylinders 40 sowie zwischen dem zweiten
Stempeladapter 22 und der Adapteraufnahmefläche
des Durchgangslochs 54 des zweiten Hydraulikzylin
ders 50 ausbildet.
Die Fig. 14 bis 17 zeigen
Formpreßverfahren in
Verbindung mit der in Fig. 7 dargestellten Form
presse. Fig. 14 und Fig. 17A veranschaulichen den
Füllvorgang. In diesen Figuren steigt der obere
Kolben 5 an, um den oberen Stempelteil 4 über das
Matritzenloch 2 anzuheben. Die Matritzenplatte 30
wird von dem Absenkjoch 34 und einem unteren Kol
ben 35 in eine Füllposition gebracht. Der erste
und der zweite untere Stempel 11 und 12 werden
von dem ersten bzw. dem zweiten Hydraulikzylinder
40 und 50 in eine Füllstellung gebracht.
Fig. 15 und 17 zeigen einen Zustand, in welchem
der obere Stempelteil 4 nach unten bewegt ist,
wodurch das Pulver um ein vorbestimmtes Maß kom
primiert wird, während der erste und der zweite
untere Stempel 11 und 12 in vorbestimmten Positionen
sind, gemäß denen der Preßvorgang abgeschlossen ist.
Fig. 16 und 17F zeigen einen Zustand, in welchem
der obere Stempelteil 4 nach oben bewegt und die
Matritzenplatte 30 sowie der erste und der zweite
untere Stempel 11 und 12 nach unten bewegt sind
(siehe Fig. 17D und 17E) und eine Stellung ein
nehmen, in der das Formteil W zurückgezogen ist.
Die oben beschriebenen Vorgänge werden gesteuert
von einer Antriebssteuereinrichtung 70, die bei
spielsweise aus einer Kombination einer Positions
detektoreinrichtung 71, zum Beispiel einem Linear
sensor, einem Rechner 72, einem hydraulischen
Durchflußsteuerventil 73 und einer Hydraulikquelle
77 besteht, wie in Fig. 18 gezeigt ist.
Der obere Stempelteil 4 wird von dem oberen Kolben
5 angetrieben, wobei dieser Antrieb durch eine
Steuerkurve des Pressenhauptkörpers oder durch
einen Hydraulikzylinder erfolgt. Die Matritzen
platte 30 wird von einem unteren Kolben 35 ange
trieben, mit welchem das Absenkjoch 34 betätigt
wird. Die Matritzenplatte 30 wird von einer
Steuerkurve am Pressenhauptkörper, einem Hydrau
likzylinder oder dergleichen gesteuert. Bei dieser
Ausführungsform wird die Bewegungsgeschwindigkeit
der Matritzenplatte 30 in Bezug zu der Geschwin
digkeit des oberen Stempelteils 4 dadurch bestimmt,
daß die Geschwindigkeiten des ersten und des zwei
ten Hydraulikzylinders 40 und 50 gesteuert werden.
Die Positionsdetektoreinrichtung 71 erfaßt die
Stellungen der ersten und der zweiten Stempelplatte
31 und 32. Die Einrichtung 71 ist zwischen der
festen Platte 33 und der ersten Stempelplatte 31
sowie zwischen der festen Platte 33 und der zwei
ten Stempelplatte 32 befestigt. Die Stellungen der
ersten und der zweiten Stempelplatte 31 bzw. 32
bezüglich der festen Platte 33 werden umgesetzt
in elektrische Signale, die dann erfaßt werden.
Der Rechner 72 enthält eine Recheneinheit 74, die
fortlaufend die Positionen und die Geschwindigkeiten
des ersten und des zweiten unteren Stempels 11 und
12 auf der Grundlage der von der Positionsdetektor
einrichtung 71 erfaßten Signale berechnet, der Rech
ner enthält weiterhin einen Speicher 25, in welchem
Soll- oder Zielgeschwindigkeiten für den ersten und
den zweiten unteren Stempel 11 und 12 gespeichert
sind. Diese wurden zuvor auf der Basis der Abmes
sungen des abgestuften Abschnitts W1 . . . des Form
teils W und der Fülltiefe des Pulvers berechnet,
eingegeben und abgespeichert. Der Rechner enthält
außerdem eine Vergleichereinheit 75, die die Soll
bewegungsgeschwindigkeiten mit den berechneten Ge
schwindigkeiten vergleicht und ein Vergleichssignal
für das Durchflußsteuerventil 73 des ersten und des
zweiten Hydraulikzylinders 40 und 50 erzeugt, um
die Differenz zwischen den Sollgeschwindigkeiten
und den errechneten Geschwindigkeiten auszugleichen.
Auf diesen Weise wird durch Steuern der jeweiligen
Bewegungsgeschwindigkeiten des ersten und des zwei
ten Hydraulikzylinders 40 und 50 derart, daß jede
Bewegungsgeschwindigkeit ein konstantes Verhältnis
bezüglich der Geschwindigkeit des oberen Stempel
teils 4 aufweist, während der erste und der zweite
untere Stempel 11 und 12 hydraulisch angetrieben
werden, die Steuerung des Zusammenpressens bei die
ser Ausführungsform mit einer relativ einfachen
Apparatur realisiert. Die jeweiligen Bewegungsge
schwindigkeiten des ersten und des zweiten Hydrau
likzylinders 40 und 50, die in dem Speicher 75 ab
gespeichert sind, sind nicht auf konstante Bewegungs
geschwindigkeiten beschränkt. Es ist lediglich not
wendig, daß die jeweiligen Geschwindigkeiten des
ersten und des zweiten Hydraulikzylinders 40 und
50 so bestimmt werden, daß ein konstantes Verhält
nis zu der Bewegungsgeschwindigkeit des oberen Stem
pelteils 4, d. h. des oberen Kolbens 5 gegeben ist.
In einer mechanischen Presse, in der eine Steuer
kurve verwendet wird, müssen die jeweiligen Ge
schwindigkeiten als Geschwindigkeitsmuster in Form
von Sinuswellen ähnlich wie bei dem oberen Kolben
5 gespeichert werden.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die Verwen
dung einer mechanischen Presse beschränkt. Auch
hydraulische Pressen sind möglich. Im Fall einer
hydraulischen Presse sollten die Bewegungsgeschwin
digkeiten des oberen Kolbens 5 und des unteren Kol
bens 35 so gesteuert werden, daß die Geschwindig
keit ein konstantes Verhältnis zu den jeweiligen
Geschwindigkeiten des ersten und des zweiten Hy
draulikzylinders 40 und 50 aufweist.
Diese Vorgänge können auch beispielsweise durch
eine Kombination aus der Positionsdetektoreinrich
tung 71, zum Beispiel eines Linearsensors, des
Rechners 70 und des hydraulischen Servoventils 79
gemäß Fig. 19 durchgeführt werden. Die vorliegende
Erfindung ist nicht auf hydraulische Servoventile
beschränkt. Man kann auch andere Ventile einsetzen,
zum Beispiel ein analoges oder digitales Propor
tional-Steuerventil.
Sollwerte für die erste und die zweite Stempel
platte 31 und 32 sind für jeden Schritt vorab in
den Rechner eingegeben. Momentane Positionen wer
den von einer Positionsdetektoreinrichtung erfaßt,
und die Information über diese Stellungen werden
rückgekoppelt. Die Steuer-Sollwerte werden mit den
erfaßten Werte verglichen und das hydraulische
Servoventil 79 wird über eine Servosteuerung 78
betätigt, um den ersten und den zweiten Hydraulik
zylinder 40 und 50 gesteuert anzutreiben. Das Servo
ventil 79 wird von verschiedenen Hydraulikwellen 77
mit Hydraulikdruck gespeist.
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel werden
von dem Zeitpunkt an, zu dem der obere Kolben sinkt
und die Bodenfläche des oberen Stempels die Obersei
te der Metallform erreicht oder geringfügig in sie
eindringt, d. h. wenn der Preßvorgang beginnt, die
Metallform und die unteren Stempel mit einer Ge
schwindigkeit nach unten bewegt, die proportional
zu der Sinkgeschwindigkeit des oberen Kolbens ist,
so daß jeder abgestufte Abschnitt des Formteils ge
preßt wird. Es benötigt jedoch lange Zeit, bis die
Form und die unteren Stempel sich mit einer Geschwin
digkeit proportional zur Bewegungsgeschwindigkeit
des oberen Stempelteils bewegen, wenn sie mit dem
Absenkvorgang beginnen, wenn die Bodenfläche des
oberen Formteils die Oberseite der Form erreicht hat
und der Preßvorgang beginnt. Es erfolgt also eine
zeitliche Verzögerung, innerhalb der die genannten
Teile sich nicht mit der gleichen Geschwindigkeit,
sondern nur angenähert gleich schnell bewegen. Dem
zufolge weicht die jedem Preßvorgang entsprechende
tatsächlich Füllhöhe von der berechneten Füllhöhe
ab, so daß das Einfüllen des Pulvers fein eingestellt
werden muß.
Um die ideale Bewegung von dem Zeitpunkt des Beginns
des Preßvorgangs an zu realisieren und zu erreichen,
daß sich der obere Stempelteil, die unteren Stempel
und die Form miteinander in Einklang bewegen, wird
vorzugsweise der obere Stempelteil vorübergehend an
gehalten, wenn der Preßvorgang begonnen wird, und
jeder Stempel sowie die Form werden gleichzeitig
mit vorbestimmter Beschleunigung und Geschwindigkeit
angetrieben, nachdem der obere Stempelteil angehal
ten wurde.
Fig. 20 zeigt eine grafische Darstellung eines Hub
diagramms für den Fall, daß der obere Stempelteil 4
vorübergehend während des Formprozesses gemäß Fig. 1
angehalten wird, wenn der Preßvorgang beginnt. Eine
vorbestimmte Beschleunigung, die Geschwindigkeit
und die Strecke der Abwärtsbewegung von dem oberen
Totpunkt werden für den oberen Stempelteil 4 spezi
fiziert, wenn dessen vorderes Ende die Matritzenober
fläche 1a erreicht hat, oder wenn er geringfügig in
das Matritzenloch 2 eintritt und die Öffnung des
Matritzenlochs 2 gefüllt ist, d. h. wenn der Preß
vorgang begonnen wird. Mit Beginn des Preßvorgangs
wird der obere Stempelteil 4 für eine so kurze Zeit
wie möglich angehalten (siehe Fig. 20a).
Dann werden der obere Stempelteil 4, die Matritze
1, der erste und der zweite untere Stempel 11 bzw.
12 gleichzeitig um einen vorbestimmten Betrag pro
portional der oben angegebenen Beschleunigung, Ge
schwindigkeit und Entfernung der Abwärtsbewegung
des oberen Stempelteils 4 nach unten bewegt (siehe
Fig. 20b). Dann erfolgt der eigentliche Preßvorgang
(siehe Fig. 20c). Wie dargestellt, werden die Be
wegungsgeschwindigkeit des oberen Stempelteils 4,
der Matritze 1 und des ersten, des zweiten und des
dritten unteren Stempels 11, 12 und 13 in der Praxis
geändert, und Beschleunigung, Geschwindigkeit und
Hub der Abwärtsbewegung werden in der gleichen Wei
se spezifiziert, wie es oben erläutert wurde. Der
obere Stempelteil 4 geht nach oben, und die Matritze
1, der erste, der zweite und der dritte untere Stem
pel sinken (siehe Fig. 20f, g und h). Wenn dieser
Rückzug abgeschlossen ist (siehe Fig. 20i), wird
Pulver gleichzeitig mit dem Herausnehmen des Form
produkts von einem nicht dargestellten Förderer in
die Form eingegeben (siehe Fig. 20j). Fig. 21 ist
eine grafische Darstellung, die ein Hubdiagramm für
den Fall darstellt, bei dem der obere Formteil 4
vorübergehend angehalten wird, wenn der Preßvorgang
während des gesamten in Fig. 3 dargestellten Ablaufs
begonnen wird. Der obere Stempelteil 4 geht nach
unten, und wenn er die Oberseite der Matritze 1A
erreicht hat, hält er für eine bestimmte Zeitspanne
an (siehe Fig. 21A). Anschließend wird der obere
Stempelteil 4 mit vorbestimmter Geschwindigkeit und
bestimmter Beschleunigung sowie ein bestimmtes Stück
weit nach unten bewegt, und der zweite untere Stem
pel 12′ wird um ein vorbestimmtes Verhältnis bezüg
lich Geschwindigkeit, Beschleunigung und Hub der
Abwärtsbewegung des oberen Stempelteils 4 nach oben
bewegt (siehe (b)). Dann erfolgt der Kompressions
schritt (siehe (c)).
Beschleunigung, Geschwindigkeit und Hub der Abwärts
bewegung werden genauso festgelegt, wie es oben
beschrieben wurde. Der obere Stempelteil 4 geht nach
oben, und die Matritze 1 sowie der erste und der
zweite untere Stempel 11′ und 12′ gehen nach oben
(siehe (f)). Wenn der Rückzug abgeschlossen ist,
(siehe (i)), wird Pulver in die Form eingegeben,
gleichzeitig mit der Herausnahme des Formteils von
einem nicht dargestellten Förderer (siehe (j)).
Fig. 21 ist eine grafische Darstellung eines Hub
diagramms für den Fall, daß der obere Stempelteil 4
vorübergehend während des Prozesses gemäß Fig. 4 an
gehalten wird, wenn der Preßvorgang beginnt. Der
obere Stempelteil 4 geht nach unten, und wenn er
die Oberseite der Matritze 1A erreicht hat, oder
wenn er etwas in das Matritzenloch 2 eintritt und
die Öffnung des Formlochs 2 gefüllt ist, d. h., wenn
der Preßvorgang beginnt, hält er für eine vorbestimm
te Zeitspanne an (siehe Fig. 22a). Danach wird der
obere Stempelteil 4 mit vorbestimmter Geschwindig
keit und Beschleunigung um ein vorbestimmtes Stück
nach unten bewegt und die Matritze 1 wird mit einem
vorbestimmten Verhältnis bezüglich der Geschwindig
keit, Beschleunigung und bezüglich des Hubs der Ab
wärtsbewegung des oberen Stempelteils 4 nach unten
bewegt (siehe b dieser Figur). Dann erfolgt der
Preßschritt gemäß c) dieser Figur.
Die Beschleunigung, die Geschwindigkeit und der Hub
der Abwärtsbewegung werden in der oben geschilderten
Weise spezifiziert. Der obere Stempelteil 4 geht nach
oben und die Matritze 1 geht nach unten (siehe f) die
ser Figur). Wenn der Rückzug beendet ist (siehe i)
dieser Figur), wird Pulver in die Metallform einge
geben, gleichzeitig mit der Entnahme des Formteils
durch einen nicht dargestellten Förderer (siehe j)
dieser Figur).
Wie in Fig. 23 gezeigt ist, sind zum vorübergehenden
Anhalten des oberen Stempelteils 4 beispielsweise
ein dritter und ein vierter Hydraulikzylinder 5A und
35A zum Antreiben des oberen Kolbens 5 bzw. des unte
ren Kolbens 35 zusätzlich zum ersten und zum zweiten
Hydraulikzylinder 40, 50 vorgesehen. Weiterhin die
nen Positionsdetektoreinrichtungen 71A, 71B, 71C und
71D, zum Beispiel in Form eine Linearsensors ausgebil
det, zum Erfassen des Steuerhubs durch den ersten bis
vierten Hydraulikzylinder 40, 50, 5A und 35A, den
Rechner 72, Servosteuerungen 78A, 78B, 78C und 78D,
hydraulische Servoventile 79A, 79B, 79C und 79D und
hydraulische Druckschaltungen 77A, 77B, 77C und 77D.
Vorab werden in den Rechner 70 Ziel- oder Sollwerte
für die Matritze 1, den oberen Stempelteil 4 und
die erste und die zweite Stempelplatte 31 bzw. 32
für jeden Prozeß eingegeben. Tatsächlich Stellungen
werden erfaßt durch die Detektoren 71A, 71B, 71C und
71D, und die Information über diese Positionen wird
zurückgeführt, um die Sollwerte mit den festgestell
ten Istwerten zu vergleichen. Die hydraulischen Ser
voventile 79A, 79B, 79C und 79D werden auf der
Grundlage des genannten Vergleichs über die Servo
steuerungen 78A, 78B, 78C und 78D gesteuert, um
den ersten bis vierten Hydraulikzylinder 40, 50, 5A
und 35A anzutreiben und zu steuern. Hydraulikdruck
wird den hydraulischen Servoventilen 79A, 79B, 79C
und 79D von hydraulischen Druckschaltungen 77A, 77B,
77C bzw. 77D zugeführt.
Die Bewegungsgeschwindigkeiten des ersten bis vier
ten Hydraulikzylinders 40, 50, 5A und 35A, die in
dem Speicher des Rechners 70 gespeichert sind, sind
nicht auf konstante Werte beschränkt. Die Geschwin
digkeiten werden so festgelegt, daß sich ein kon
stantes Verhältnis bezüglich der Geschwindigkeit
des oberen Stempelteils 4, d. h. des oberen Kolbens
5 ergibt. Wenn sich deren Geschwindigkeiten ändern,
d. h., wenn diese Teile beschleunigt werden, werden
die Geschwindigkeiten auf ein vorbestimmtes Ver
hältnis festgelegt.
Wie oben erläutert wurde, läßt sich die Preßsteue
rung gemäß der Erfindung durch einen relativ einfa
chen Aufbau mit Hilfe eines Verfahrens realisieren,
bei dem der obere Stempelteil 4, die Matritze 1
und der erste und der zweite untere Stempel 11 bzw.
12 hydraulisch angetrieben werden, während die Ge
schwindigkeiten des ersten bis vierten Hydraulik
zylinders 40, 50, 5A und 35A proportional derart
gesteuert werden, daß sie ein konstantes Verhält
nis bezüglich der Geschwindigkeit des oberen Stem
pelteils 4 aufweisen.
Die Durchbiegung des Pfostens 60 und der ersten
bis vierten Hydraulikzylinder 40, 50, 5A und 35A
wird mit Hilfe eines geschlossenen Regelkreises
geregelt, wobei die Stellungen der Stempelplatten
31 und 32, der Matritze 1 und des oberen Stempel
teils 4 von den Positionsdetektoreinrichtungen 71A,
71B, 71C und 71D erfaßt und die Information über
diese Positionen zurückgeführt wird. Damit las
sen sich durch Durchbiegen dieser Teile verur
sachte Einflüsse eliminieren.
Fig. 24 zeigt eine modifizierte Version der in Fig. 7
dargestellten Presse. Obschon der erste und der
zweite Stempeladapter 21 und 22 und die Stangen
43 und 53 des ersten und des zweiten Hydraulikzylin
ders 40 und 50 an der ersten und der zweiten Stem
pelplatte 31 bzw. 32 gemäß Fig. 7 befestigt sind,
da die Lasten von dem ersten und dem zweiten unte
ren Stempel 11 und 12 direkt von den Stangen 43 und
53 des ersten bzw. des zweiten Hydraulikzylinders
40 und 50 aufgenommen werden, haben die erste und
die zweite Stempelplatte 31 und 32 nicht die Funk
tion, während des Zusammenpressens des Pulvers
Lasten aufzunehmen. Stattdessen verhindern sie le
diglich die Drehung des ersten und des zweiten Stem
peladapters 21 und 22. Das in Fig. 24 dargestellte
Beispiel der Presse ist nicht mit der ersten und
der zweiten Stempelplatte 31 und 32 ausgestattet,
und die Stangen 43 und 53 des ersten und des zwei
ten Hydraulikzylinders 40 und 50 sind direkt mit
dem ersten bzw. dem zweiten Stempeladapter 21 und
22 verbunden. Um bei dieser Ausführungsform die
Drehung der Presse zu unterbinden, sind eine erste
und eine zweite Verriegelungsplatte 31′ und 32′
an den hohlen Führungswellen 45 und 55 des ersten
und des zweiten Hydraulikzylinders 40 und 50 mon
tiert. Wenn ein Mechanismus zum Verriegeln oder
Sperren der Stangen 43 und 53 mit lediglich dem
ersten und dem zweiten Hydraulikzylinder 40 und 50
vorgesehen ist, werden die erste und die zweite
Verriegelungsplatte 31′ und 32′ nicht mehr benötigt,
und eine solche Konstruktion der Presse kann also
noch weiter vereinfacht sein.
Obschon bei den speziellen, in den Fig. 7 und 24
dargestellten Beispielen der erste und der zweite
Hydraulikzylinder 40 bzw. 50 als Doppelwellen-
Typ ausgebildet sind, ist es möglich, nicht die
Führungswellen 45 und 55 vorzusehen, wie in Fig. 25
dargestellt ist.
Wenngleich bei dem oben beschriebenen Ausführungs
beispiel die Stempeladapter und die Stempel getrennt
voneinander sind, können sie auch einstückig ausge
bildet sein, so daß jeder Stempel direkt mit einem
der Hydraulikzylinder verbunden ist, wie in Fig. 7
gezeigt ist. Eine Metallform kann direkt an der
Presse ohne Werkzeuge montiert werden.
Obschon bei dem oben erläuterten Ausführungsbeispiel
ein Fall erläutert wurde, bei dem Hydraulikzylinder
als Fluiddruckzylinder eingesetzt werden, ist die
Erfindung nicht auf die Verwendung von Hydraulik be
grenzt. Andere Arten von Fluiddruck, zum Bei
spiel Wasserdruck, oder aber auch pneumatischer
Druck, wie zum Beispiel Luftdruck, können als Be
triebsfluid verwendet werden.
Die Fig. 7, 24 und 25 zeigen lediglich Beispiele,
das erfindungsgemäß Steuerverfahren kann realisiert
werden durch die Ausgestaltung einer Pulverformpresse
gemäß dem Stand der Technik, wie in Fig. 26 gezeigt
ist, und das Verfahren kann auch mit Hilfe anderer
Pulverformpressen realisiert werden, deren Aufbau
von den oben beschriebenen Beispielen abweicht.
Da im Gegensatz zum Stand der Technik eine Bewegungs
geschwindigkeit, mit der jeder abgestufte Abschnitt
eines stufenförmigen Formteils gepreßt wird, derart
gesteuert wird, daß sie das gleiche Verhältnis auf
weist wie das Verhältnis der zusammengepreßten Ab
messungen jedes fertigen abgestuften Abschnitts, ist
das Ausmaß der Pressung in jedem abgestuften Ab
schnitt zu jeder Zeit während des Preßvorgangs das
gleiche, so daß verhindert wird, daß sich Pulver
zwischen den abgestuften Abschnitten aufgrund von
Unterschieden in der Kompression bei jedem abgestuf
ten Abschnitt bewegt. Demzufolge wird erfindungsge
mäß jeder abgestufte Abschnitt gleichförmig gepreßt,
wodurch die Bildung von Rissen unterbunden wird.
Da jeder abgestufte Abschnitt gleichmäßig gepreßt
wird, läßt sich die Füllhöhe des Pulvers leicht ein
stellen, ohne daß irgendeine Bewegung des Pulvers
berücksichtigt werden muß. Speziell dann, wenn ein
oberer Stempelteil beim Beginn des Preßvorgangs
vorübergehend angehalten wird und wenn danach der
obere Stempelteil, der untere Stempelteil mit mehre
ren Stempeln und die Metallform gleichzeitig betätigt
werden, so bewegen sich diese Teile mit der gleichen
Geschwindigkeit.
Claims (10)
1. Verfahren zum Steuern einer Pulverformpresse,
in der ein mehrere abgestufte Abschnitte (W1, W2 . . .)
aufweisendes Stufenformteil geformt wird, indem
ein Pulver in einer Form (1) zusammengepreßt wird
durch Bewegen eines oberen Stempelteils (4), eines
unteren Stempelteils (10) und der Form (1) relativ
zueinander,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - Erfassen eines Geschwindigkeitsverhältnisses von Bewegungsgeschwindigkeiten des oberen und des unteren Stempelteils (4, 10) zur Zeit des Zusammen drückens der jeweiligen abgestuften Abschnitte (W1, W2 . . .) des Formteils während der Zeit zwi schen dem Beginn und dem Abschluß des Pressens,
- - Erfassen eines Kompressionsverhältnisses von ge preßten Abmessungen der abgestuften Abschnitte des Formteils, und
- - Steuern der Relativ-Bewegungsgeschwindigkeiten des oberen Stempelteils (4), des unteren Stempel teils (10) und der Form (1) derart, daß die Ge schwindigkeitsverhältnisse etwa in Einklang stehen mit den Kompressionsverhältnissen der abgestuften Abschnitte des Formteils.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der untere
Stempelteil (10) mehrere untere Stempel (11, 12, 13)
aufweist, die relativ bezüglich des oberen Stem
pelteils (4) bewegbar sind, um die abgestuften Ab
schnitte (W1, W2...) des Formteils auszubilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der obere
Stempelteil (4), die unteren Stempel (10, 11, 12,)
und die Form (1) durch unabhängige Antriebsquellen
(40, 50, 5A, 35A) angetrieben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem der obere Stempelteil (4) an einem oberen
Kolben (5) der Pulverformpresse befestigt ist, die
Form (1) und der untere Stempelteil (10) mit Bewe
gungsgeschwindigkeiten nach unten bewegt werden,
die von dem Beginn des Kompressionsvorgangs des
oberen Stempelteils zum Pressen der abgestuften
Abschnitte des Formteils an proportional zu einer
Absenkgeschwindigkeit des oberen Kolbens (5) sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem der obere Formteil (4) an einem oberen Kol
ben (5) der Pulverformpresse befestigt ist, und der
untere Stempelteil (10) mit einer Bewegungsgeschwin
digkeit nach oben bewegt wird, der von dem Beginn
des Preßvorgangs des oberen Stempelteils (4) zum
Pressen der abgestuften Abschnitte des Formteils
an proportional zu einer Absenkgeschwindigkeit des
oberen Kolbens (5) ist.
6. Vorrichtung zum Steuern einer Pulverformpres
se, in der ein mehrere abgestufte Abschnitte aufwei
sendes Stufenformteil geformt wird, indem ein Pul
ver in einer Form zusammengepreßt wird durch Bewe
gen eines oberen Stempelteils (4), eines unteren
Stempelteils (10) und der Form (1) relativ zueinan
der, umfassend:
- - eine Einrichtung (5, 40, 50) zum Antreiben und Bewegen des oberen Stempelteils (4), des unteren Stempelteils (10) und der Form (1, 30) relativ zueinander;
- - eine Einrichtung (71) zum Erfassen der Positionen des oberen Stempelteils (4), des unteren Stempel teils (10) und der Form (1, 30);
- - eine Einrichtung zum Erfassen von Bewegungsge schwindigkeiten des oberen Stempelteils (4), des unteren Stempelteils (10) und der Form (1, 30) zur Zeit des Zusammenpressens der jeweiligen ab gestuften Abschnitte des Formteils während einer Kompressionszeit nach Beginn des Kompressionsvor gangs bis zum Abschluß des Kompressionsvorgangs;
- - eine Einrichtung zum Erfassen eines Preßdrucks bezüglich der abgestuften Abschnitte des Form teils; und
- - eine Einrichtung zum Steuern der Antriebsein richtung zum Steuern der relativen Bewegungsge schwindigkeiten des oberen Stempelteils, den un teren Stempelteils und der Form derart, daß Ge schwindigkeitsverhältnisse des oberen und des unteren Formteils im wesentlichen in Einklang stehen mit den Kompressionsverhältnisses der kompremierten Abmessungen der jeweiligen abge stuften Abschnitte des Formteils.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei der der un
tere Stempelteil (10) mehrere untere Stempel (11,
12, 13) aufweist, die konzentrisch zueinander ver
tikal angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinrichtung mehrere Antriebsquellen
aufweist, um die unteren Stempel (11, 12, 13) zur
Ausbildung der abgestuften Abschnitte des Formteils
unabhängig voneinander anzutreiben.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
bei der die Steuereinrichtung enthält: einen Be
rechnungsabschnitt (72) mit einer Berechnungsein
heit (74) zum sukzessiven Berechnen von Positionen
und Bewegungsgeschwindigkeiten der unteren Stempel
(11, 12, 13) in Abhängigkeit von Signalen, die von
der Positionsdetektoreinrichtung und der Geschwin
digkeitsdetektoreinrichtung geliefert werden, eine
Speichereinheit (75) zum Speichern von Sollwerten
für die jeweiligen unteren Stempel, welche vorab
berechnet werden nach Maßgabe der Abmessungen der
abgestuften Abschnitte des Formteils und Pulver-
Füllhöhen der abgestuften Abschnitte, und eine Ver
gleichereinheit (76) zum Vergleichen der Sollge
schwindigkeiten mit den berechneten Geschwindig
keiten, wobei das Vergleichsergebnis zu der An
triebseinrichtung geliefert wird, um eine durch
den Vergleich ermittelte Differenz zu kompensie
ren.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9
bis 9, bei der die Antriebseinrichtung hydraulisch
betätigte Antriebsmittel enthält.
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