DE4201481A1 - Einrichtung zur handhabung von materialbahnen in verarbeitungsmaschinen - Google Patents
Einrichtung zur handhabung von materialbahnen in verarbeitungsmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Handhabung von
Materialbahnen in Verarbeitungsmaschinen.
Die DE-OS 39 29 227 zeigt eine Papierbahntrenneinrichtung und
Papierbahnhalteeinrichtung für eine
Rollenrotationsdruckmaschine. Die Papierbahnhalteeinrichtung
besteht aus zwei Klemmkörpern, die aus elastischem, defor
mierbarem Material bestehen. Einer der Klemmkörper ist
relativ zum anderen Klemmkörper verschiebbar. Die
Anstellkraft wird durch Arbeitszylinder aufgebracht. Bei
dieser Lösung ist pro Druckwerk eine
Papierbahnhalteeinrichtung installiert, sowie jedem Druckwerk
eine Kontrolleinrichtung nachgeordnet.
Die DE-PS 33 09 558 zeigt eine
Bedruckstoffbahnfangvorrichtung, die hinter einem letzten
Druckwerk und vor einem thermischen Trockner angeordnet ist.
Diese weist zwei Zylinder auf, die beide angetrieben werden
und mit einem Überzug versehen sind. Die Zylinder haben
dieselbe Dimensionierung wie die Druckwerkzylinder der
vorhergehenden Druckwerke. Da der obere der beiden Zylinder
der Bedruckstoffbahnfangeinrichtung jedoch vertikal
verschiebbar ausgeführt ist, führt dies zwangsläufig zu einer
sehr aufwendigen Antriebskonfiguration.
Ausgehend vom skizzierten Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur
Handhabung von Materialbahnen dahingehend zu optimieren, daß
die im Falle eines Bahnrisses ergriffene
Materialbahnvorderkante unmittelbar in einen nachgeschalteten
Trockner einzufädeln ist, um ein rasches Wiederanlaufen der
Verarbeitungsmaschine zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine
separat antreibbare Walze und Andrückelemente nach einem
letzten Druckwerk angeordnet sind, um im Bedarfsfall eine
Materialbahn sowohl zu fangen als auch in einen Trockner
einzuführen.
Der Vorteil dieser Lösung ist darin zu sehen, daß bei einem
auftretenden Bahnriß hinter einem letzten Druckwerk, der in
den davorliegenden Druckwerken befindliche Bahnrest
aufgewickelt werden kann, dieser abgetrennt wird und die neue
Vorderkante der Materialbahn in einen nachgeschalteten
Trockner eingefädelt wird. Dazu bedarf es keiner weiteren
zusätzlichen Vorrichtungen. Nach Beseitigung des
aufgewickelten Bahnrestes kann die Maschine wieder anlaufen
und in den Fortdruckzustand übergehen, ohne daß es zu langen
Stillstandzeiten kommt.
In Weiterbildung des der Erfindung zugrundeliegenden
Gedankens werden ein Antrieb für die Walze und eine
Stelleinheit für die Andrückelemente durch eine Steuereinheit
gesteuert. Die Steuereinheit wird mit Signalen von Sensoren
beaufschlagt.
Die von den Sensoren der Steuereinheit übermittelten Signale
bewirken eine Aktivierung der Stelleinheit und damit der
Andrückelemente zum Ergreifen der Materialbahn. Die
Andrückelemente werden gegen die angetriebene Walze gedrückt.
Die Materialbahn verbleibt in einer definierten Lage und kann
anschließend aufgewickelt werden.
Eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung liegt
darin, daß der Betriebsmodus der Steuereinheit durch einen
Wahlschalter zwischen dem Modus "Fortdruck" und dem Modus
"Einfädeln" umschaltbar ist.
Dadurch kann in vorteilhafter Weise erreicht werden, daß
während des Fortdruckzustandes der Verarbeitungsmaschine die
Sensorik aktiviert bleibt, die einen Materialbahnriß erkennt,
während im falle eines Risses der Materialbahn unmittelbar
auf den Modus "Einfädeln" umzuschalten ist, somit also
dieselbe Steuereinheit verwendet wird, jedoch mit einer
anderen aktivierten Erkennungssensorik.
In weiterer Ausgestaltung dieses der Erfindung
zugrundeliegenden Gedankens wird die Steuereinheit im
Betriebsmodus "Einfädeln" von Signalen einer Sensorik hinter
dem Trockner beaufschlagt.
Dadurch bleiben die Operationen beim Einfädeln solange
aktiviert, bis hinter dem Trockner eine aus diesem
austretende Materialbahn registriert wird.
Während des Fortdrucks hingegen wird die Steuereinheit mit
Signalen einer Sensorik vor und hinter dem Trockner
beaufschlagt, um sofort auf einen Riß der Materialbahn
reagieren zu können.
Eine Variante der Erfindung besteht darin, daß die Walze, die
Andrückelemente, der Antrieb sowie die Stelleinheit in einer
Materialbahnhandhabungseinheit zusammengefaßt sind. Diese
kann sehr nah am Eingang des Trockners und entsprechend
individuellen Anforderungen und Platzverhältnissen
aufgestellt werden.
Schließlich ist vorgesehen, daß der Trockner über eine
pneumatische Einziehvorrichtung verfügt. Im Betriebsmodus
"Einfädeln" ist diese über den Wahlschalter an der
Steuereinheit beim Einfädeln einer Materialbahn in den
Trockner automatisch aktiviert.
Abschließend ist in einer Variante vorgesehen, daß die Walze,
die Andrückelemente sowie die Stelleinheit am Trocknereingang
angeordnet sind.
Im weiteren wird die Erfindung anhand einer Zeichnung genauer
beschrieben, wobei in
Fig. 1 eine Variante der Einrichtung zur Handhabung einer
Materialbahn am Trocknereingang und in
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Einrichtung mit allen
Komponenten innerhalb einer geschlossenen
Materialbahnhandhabungseinheit
gezeigt sind.
Fig. 1 zeigt eine Variante der Einrichtung zur Handhabung
einer Materialbahn am Eingang eines Trockners.
In einem Druckwerk 1 einer Rotationsdruckmaschine sind
Druckwerkzylinder 2 angeordnet, die eine Materialbahn 6
beidseitig bedrucken. Die aus dem Druckwerk 1 herauslaufende
bedruckte Materialbahn 6 wird in einem Trockner 5 getrocknet
und gelangt von dort nach Passage einer Kühlwalzengruppe in
eine Weiterverarbeitungseinheit, die hier nicht dargestellt
ist.
Über einen Tachogenerator 3, der sich am Druckwerk 1
befindet, werden Impulse an eine Steuereinheit 4 übermittelt.
Anhand der übermittelten Impulse steuert die Steuereinheit 4
die Drehzahl eines Antriebs 10, der eine Walze 8 antreibt.
Oberhalb der angetriebenen Walze 8 sind Andrückelemente 9
angebracht, die von einer Stelleinheit 11 betätigt werden.
Die Stelleinheit 11 wirkt auf einen Hebel 12 ein, der am
Trockner 5 drehbar gelagert ist und an seinem freien Ende die
Andrückelemente 9 trägt. Die Andrückelemente 9 können
beispielsweise als nebeneinander drehbar gelagerte
individuelle Rollen oder als eine sich über die Breite der
Materialbahn 6 erstreckende Walze ausgeführt sein.
Die angetriebene Walze 8 ist durch einen Walzenträger 13 am
Gehäuse des Trockners 5 befestigt. Innerhalb des Trockners 5
ist eine pneumatische Einziehvorrichtung 5a untergebracht.
Durch die Einziehvorrichtung 5a können die Materialbahnen 6
solange durch den Trockner 5 transportiert werden, bis eine
Sensorik 14b ein Signal über das Vorhandensein einer
Materialbahn am Trocknerende an die Steuereinheit 4
übermittelt.
Im Falle eines Bahnbruches der Materialbahn 6 wird dies durch
die Sensorik 14a, hier unterhalb einer Materialbahn 6
angeordnet, an die Steuereinheit 4 übermittelt. Diese
aktiviert die Stelleinheit 11, die Andrückelemente 9 werden
auf die Walze 8 gedrückt. So wird die Materialbahn 6
beidseitig ergriffen und kann auf der Walze 8 aufgewickelt
werden. Dies kann beispielsweise dann erforderlich sein, wenn
durch abruptes störungsbedingtes Abbremsen der Maschine, die
in den Druckwerken zwischen den jeweiligen
Druckwerkzylindern 2 befindliche Materialbahn 6 unvollständig
bedruckt ist und entfernt werden soll. Der zu entfernende
Rest kann dann auf die Walze 8, die dann als Wickelwalze
dient, aufgewickelt und abgetrennt werden. Der neu entstande
ne Anfang der Materialbahn 6 wird zwischen
Andrückelementen 9 und der angetriebenen Walze 8 ergriffen,
dann mittels der pneumatischen Einziehvorrichtung 5a durch
den Trockner 5 geführt, bis die Sensorik 14b eine Rückmeldung
erzeugt, daß die Materialbahn 6 am Trocknerende zugänglich
ist. Die kombinierte Bahnfang/Einfädeleinheit erleichtert den
Transport der Materialbahn 6 erheblich und verkürzt die
Rüstzeiten, bis die Maschine wieder den Fortdruck aufnehmen
kann auf ein unvermeindliches Minimum.
Fig. 2 zeigt eine modifizierte Variante einer
Materialbahnhandhabungseinheit. Im Unterschied zur in Fig. 1
gezeigten Variante sind dort die Komponenten Walze 8,
Andrückelemente 9, Stelleinheit 11 sowie Antrieb 10 in einer
geschlossenen Handhabungseinheit 16 untergebracht. Beim
Betriebszustand "Fortdruck" ist die Steuereinheit 4 über den
Wahlschalter 4a so geschaltet, daß die Sensorik 15a bei
Bahnbruch sofort Signale an die Steuereinheit 4 übermittelt.
Die Steuereinheit 4 steuert die Stelleinheit 11 an. Die
Andrückelemente 9 werden an den Umfang der Walze 8
angestellt, die Materialbahn 6 ist somit ergriffen. In diesem
Betriebsmodus - die Druckmaschine ist jetzt gestoppt - kann
der in dem vorhergehenden Druckwerken befindliche
unvollständig bedruckte Rest aufgewickelt und anschließend
entnommen werden. Das Aufwickeln der verbliebenen
Materialbahn 6 erfolgt durch eine Anwahl am Wahlschalter 4a.
Das Aufwickeln wird zudem durch die frische Druckfarbe auf
der Materialbahn 6 begünstigt.
Nachdem der aufgewickelte Rest der Materialbahn 6 abgetrennt
und entnommen ist, kann eine Einfädelung der Materialbahn 6
in den Trockner 5 erfolgen. Dieser ist - wie in Fig. 1 - mit
einer pneumatischen Einziehvorrichtung 5a ausgestattet,
welche die Materialbahn 6 durch den Trockner 5 bewegt. Eine
Sensorik 15b erkennt den Abschluß der Einfädeloperationen in
den Trockner 5 und meldet dies an die Steuereinheit 4 zurück.
Die erfindungsgemäße Einrichtung erlaubt mithin ein Einfangen
der Materialbahn 6 bei Bahnriß und eine unmittelbare
Einfädelung der Materialbahn 6 in den Trockner 5, nachdem ein
Bahnrest aus der Maschine entfernt wurde. Dadurch kann die
Stillstandszeit der Anlage beträchtlich verringert werden,
die Produktion kann erheblich schneller wieder aufgenommen
werden.
Bezugszeichenliste
1 Druckwerk
2 Druckwerkzylinder
3 Tachowerkzylinder
4 Steuereinheit
4a Wahlschalter
5 Trockner
5a pneumatische Einziehvorrichtung
6 Materialbahn
7 Kühlwalzengruppe
8 Walze
9 Andrückelemente
10 Antrieb
11 Stelleinheit
12 Hebel
13 Walzenträger
14a Sensorik
14b Sensorik
15a Sensorik
15b Sensorik
16 Handhabungseinheit
2 Druckwerkzylinder
3 Tachowerkzylinder
4 Steuereinheit
4a Wahlschalter
5 Trockner
5a pneumatische Einziehvorrichtung
6 Materialbahn
7 Kühlwalzengruppe
8 Walze
9 Andrückelemente
10 Antrieb
11 Stelleinheit
12 Hebel
13 Walzenträger
14a Sensorik
14b Sensorik
15a Sensorik
15b Sensorik
16 Handhabungseinheit
Claims (9)
1. Einrichtung zur Handhabung von Materialbahnen, eine
Walze umfassend, die etwa mit Maschinengeschwindigkeit
angetrieben wird, zur Verhinderung von Druckwerkschäden
in einer Rotationsdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine separat antreibbare Walze (8) und
Andrückelemente (9) nach einem letzten Druckwerk (1)
angeordnet sind, um im Bedarfsfall eine Materialbahn (6)
sowohl zu fangen als auch in einen Trockner (5)
einzuführen.
2. Einrichtung zur Handhabung von Materialbahnen gemäß
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Antrieb (10) der Walze (8) und eine
Stelleinheit (4) für die Andrückelemente (9) durch eine
Steuereinheit (4) gesteuert werden.
3. Einrichtung zur Handhabung von Materialbahnen gemäß
Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (4) mit Signalen von
Sensoriken (14a, 14b; 15a, 15) beaufschlagt wird.
4. Einrichtung zur Handhabung von Materialbahnen gemäß
Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betriebsmodus der Steuereinheit (4) durch einen
Wahlschalter (4a) zwischen dem Modus "Einfädeln" und dem
Modus "Fortdruck" wählbar ist.
5. Einrichtung zur Handhabung von Materialbahnen gemäß der
Ansprüche 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (4) mit Signalen der
Sensoriken (15a, 15b) am Trockner (5) während des
Betriebsmodus "Fortdruck" beaufschlagt wird.
6. Einrichtung zur Handhabung von Materialbahnen gemäß der
Ansprüche 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (4) im Betriebsmodus "Einfädeln"
mit Signalen der Sensoriken (14a, 14b) am Trockner (5)
beaufschlagt wird.
7. Einrichtung zur Handhabung von Materialbahnen gemäß der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (8) die Andrückelemente (9), der
Antrieb (10) sowie die Stelleinheit (11) in einer
Bahnhandhabungseinheit (16) zusammengefaßt sind.
8. Einrichtung zur Handhabung von Materialbahnen gemäß
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trockner (5) über eine pneumatische
Einziehvorrichtung (5a) verfügt.
9. Einrichtung zur Handhabung von Materialbahnen gemäß der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (8), die Andrückelemente (9) sowie die
Stelleinheit (11) am Eingang des Trockners (5)
vorgesehen sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924201481 DE4201481A1 (de) | 1992-01-21 | 1992-01-21 | Einrichtung zur handhabung von materialbahnen in verarbeitungsmaschinen |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924201481 DE4201481A1 (de) | 1992-01-21 | 1992-01-21 | Einrichtung zur handhabung von materialbahnen in verarbeitungsmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4201481A1 true DE4201481A1 (de) | 1993-07-22 |
Family
ID=6449935
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924201481 Ceased DE4201481A1 (de) | 1992-01-21 | 1992-01-21 | Einrichtung zur handhabung von materialbahnen in verarbeitungsmaschinen |
Country Status (2)
Country | Link |
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Also Published As
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Date | Code | Title | Description |
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