DE4243427C1 - System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmaterial - Google Patents
System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem NahtmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein System zum Applizieren von Knoten in
chirurgischem Nahtmaterial gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Wenn in der Chirurgie Nähte gesetzt werden, muß das Nahtmaterial
in der Regel verknotet werden. Dies ist oft zeitaufwendig. In
einem nur schwer zugänglichen Operationsgebiet ist das Erstellen
eines Knotens in chirurgischem Nahtmaterial mit besonderen
Schwierigkeiten verbunden. Man verwendet daher oftmals
Schiebeknoten, die in einem leichter zugänglichen Gebiet um das
Nahtmaterial gelegt werden und dann längs des Nahtmaterials bis
zur gewünschten Stelle verschoben werden. Schiebeknoten sind
jedoch besonders aufwendig gestaltet und daher auch zeitaufwen
dig.
Aus DE 92 04 296 U1 ist ein vorkonfektioniertes endoskopisches
Nahtmaterial bekannt, bei dem das freie Ende einer mit einem
Schiebeknoten versehenen Schlinge in einem Fadenhalter geführt
ist, der als an beiden Enden offenes Röhrchen gestaltet ist. Bei
der Anwendung wird der Fadenhalter durch einen hohlzylinderför
migen Applikator geschoben, der durch eine Endplatte gegen Hin
einrutschen in die zum Einsatz kommende Trokarhülse gesichert
ist und zur Führung des Fadenhalters dient. Mit der Schlinge
kann eine Ligatur um einen vorragenden Gewebebereich gelegt
werden. Anschließend wird die Schlinge durch Ziehen am freien
Fadenende, das vom proximalen Ende des Röhrchens aus zugänglich
ist, geschlossen. Dabei kann der Knoten mit dem distalen Ende
des Fadenhalters zurechtgerückt werden.
Diese vorbekannte Vorrichtung ist nur zum Anlegen von Ligaturen
an vorragenden Gewebebereichen geeignet, da die vorkonfektio
nierte Schlinge bereits Schlingenform hat. Nähte können also
nicht erstellt werden. Das Einsatzgebiet ist daher sehr be
grenzt.
Von der Anmelderin wird unter der Bezeichnung "Pre-Tied ENDO-
KNOT" für die endoskopische Chirurgie ein Röhrchen vertrieben,
um dessen Mantelfläche der eine Endbereich eines chirurgischen
Fadens zu einem Schiebeknoten vorgeknotet ist. Im Inneren des
Röhrchens ist ein an dessen proximalem Ende faßbarer flexibler
Metalldraht längsverschiebbar geführt, der am distalen Ende aus
dem Röhrchen heraustritt und zu einer Öse geformt ist. Nachdem
zum Beispiel zum Ausführen einer Ligatur der Faden um ein ab
zubindendes Organ gelegt worden ist, wird sein freies Ende durch
die Öse geschoben. Anschließend wird die Öse zusammen mit dem
Fadenende durch Ziehen am proximalen Ende des Drahtes in das
Innere des Röhrchens hineinbewegt, wobei sich der Faden doppelt
legt und die flexible Öse sich auf eine geringere Ausdehnung in
der Richtung transversal zur Längsachse des Röhrchens verformt.
Nun kann der Schiebeknoten relativ zum Röhrchen in distaler
Richtung verschoben werden, bis er auf den in das distale Röhr
chenende eintretenden Faden übergleitet. In bezug auf den Schie
beknoten nimmt jetzt der Faden die Lage des Röhrchens ein, und
die entstandene Ligaturschlinge kann durch Bewegen des freien
Fadenendes in proximaler Richtung festgezogen werden.
Bei diesem chirurgischen Gerät, das nur zum Erstellen von Liga
turen bestimmt ist, erweist es sich als nachteilig, daß der
Faden im Bereich der Öse abgeknickt wird, was insbesondere dickerem
oder störrischem Nahtmaterial abträglich ist. Außerdem ist
die Einsatzweise des Geräts recht unflexibel, da es als Ganzes
in der Nähe seines Einsatzgebietes gehalten werden muß, wenn der
Schiebeknoten vor dem Festziehen nicht zu weit von seiner end
gültigen Lage entfernt sein soll.
Eine ähnliche, ebenfalls zum Erstellen von Ligaturen bestimmte
endoskopische Vorrichtung ist aus US 5 144 961 bekannt. Wieder
ist um die Mantelfläche eines an beiden Enden offenstehenden
Röhrchens der Endbereich eines chirurgischen Fadens zu einem
Schiebeknoten vorgeknotet. Um das freie Ende des Fadens am di
stalen Ende des Röhrchens in das Röhrchen einzuführen, ist je
doch keine Drahtöse als Einfädelhilfe vorgesehen, sondern der
Faden muß dort mittels einer Nadel direkt eingeführt (bei der
vorgesehenen endoskopischen Anwendung außerhalb des Körperinne
ren) und bis zum proximalen Ende des Röhrchens durchgeschoben
werden, wo er ergriffen werden kann. Nachteilig ist wiederum,
daß die Vorrichtung als Ganzes in der Nähe ihres Einsatzgebietes
gehalten werden müßte, wenn der Schiebeknoten vor dem Festziehen
nicht zu weit von seiner endgültigen Lage entfernt sein soll.
DE 78 02 791 U1 zeigt eine Vorrichtung zum Abbinden von biologi
schem Gewebe, die aus einer Lagerhülse mit einem in deren Innen
raum längs verlaufenden Faden und einer vor deren distalem Ende
geknoteten Schlinge mit einem Schiebeknoten sowie einer Einführ
hülse besteht. Beim Einschieben der Vorrichtung in eine Trokar
hülse wird die Schlinge von der später zurückgezogenen Einführ
hülse zusammengehalten. Durch Ziehen am freien Fadenende, das
über das proximale Ende der Lagerhülse zugänglich ist, kann die
Schlinge geschlossen werden. Auf diese Weise können Ligaturen an
vorspringenden Gewebeteilen gebildet werden, aber keine Nähte.
Der Einsatzbereich dieser Vorrichtung ist also sehr begrenzt.
In der US 5 129 912 ist eine Vorrichtung zum Anbringen eines
chirurgischen Fadens beschrieben, bei der ein Faden durch den
Innenraum eines Schafts verläuft. Vor dem distalen Ende des
Schafts ist der Faden zu einer Schlingenstruktur ausgebildet;
daran schließt sich ein Endbereich des Fadens mit einer Nadel
an. Bei Fertigstellung einer Naht wird die Nadel durch die
Schlingenstruktur geführt. Mit einer am Schaft angeordneten
Zugvorrichtung kann anschließend das der Nadel abgewandte Faden
ende festgezogen werden, wobei sich die Schlingenstruktur
schließt, wodurch eine Art Knoten gebildet wird. Nachteilig ist,
daß das Fadenende mit der Nadel am distalen Ende des Schafts
verbleibt und separat abgetrennt werden muß, um den Nähvorgang
zu beenden. Außerdem muß die Vorrichtung als Ganzes in der Nähe
ihres Einsatzgebietes gehalten werden, wenn der Knoten vor dem
Festziehen nicht zu weit von seiner endgültigen Lage entfernt
sein soll.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zum Applizieren
von Knoten in chirurgischem Nahtmaterial zu schaffen, bei der
auch, insbesondere in der offenen Chirurgie, dickeres und rela
tiv unflexibles Nahtmaterial, wie zum Beispiel eine Kordel,
verwendet werden kann und die ein bequemes, schnelles und zuver
lässiges Applizieren eines Knotens gestattet, auch nach Erstel
len einer Naht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein System zum Applizieren von
Knoten in chirurgischem Nahtmaterial mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Eine Komponente des erfindungsgemäßen Systems zum Applizieren
von Knoten in chirurgischem Nahtmaterial ist ein vorgeknotetes
chirurgisches Nahtmittel, welches eine an beiden Enden offen
stehende Hülse sowie ein chirurgisches Nahtmaterial wie einen
Faden, eine Kordel, ein Band usw. aufweist. Das Nahtmaterial ist
um die Hülse zu einem vorgeknoteten verschiebbaren Knoten gebun
den. An seinem freien Ende kann eine chirurgische Nadel ange
bracht sein. Eine weitere Komponente des erfindungsgemäßen Sy
stems ist ein chirurgischer Knotenapplikator mit einem Schaft,
dessen distaler Endbereich eine dem Außendurchmesser der Hülse
entsprechende Öffnung aufweist. Wird die Hülse in diese Öffnung
eingesetzt, so kann sie mit Hilfe einer Einzieheinrichtung in
den Innenraum des Schafts gezogen werden. Ferner ist eine Zug
einrichtung vorgesehen, die zum Ziehen des freien Endes des
durch die Hülse hindurchgeführten chirurgischen Nahtmaterials in
proximaler Richtung dient.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Systems können auch Knoten in
dickem und relativ unflexiblem Nahtmaterial appliziert werden.
So sind nicht nur Fäden, sondern auch Kordeln geeignet. In einer
bevorzugten Ausführungsform wird ein resorbierbares Material
verwendet, nämlich Polydioxanon (PDS; siehe z. B. DE-OS 40 12 602
und dort genannte Quellenangaben).
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Systems zum Applizieren
von Knoten in chirurgischem Nahtmaterial wird zunächst ein vor
geknotetes chirurgisches Nahtmittel seiner sterilen Verpackung
entnommen. Wenn das freie Ende des chirurgischen Nahtmaterials
mit einer chirurgischen Nadel versehen ist, kann auf herkömm
liche Weise eine Naht erstellt werden. Dabei kann die Hülse mit
dem vorgeknoteten verschiebbaren Knoten in der Nähe der späteren
endgültigen Position des Knotens liegen. Alternativ kann die
Hülse auch bereits in die Öffnung im distalen Endbereich des
chirurgischen Knotenapplikators eingesetzt sein. Nachdem die
Naht bis auf das Applizieren des Knotens fertiggestellt ist,
wird die Nadel abgeschnitten und das freie Ende des chirurgischen
Nahtmaterials durch die in die Öffnung des Knotenapplikators
eingesetzte Hülse in den Innenraum des Schafts eingeführt,
was zum Beispiel mit Hilfe eines separaten Greifinstruments
erfolgen kann. Dort läßt sich das freie Ende mit der Zugeinrich
tung fassen. Mittels der Einzieheinrichtung kann nun die Hülse
in den Innenraum des Schafts zurückgezogen werden, bis der ver
schiebbare Knoten am distalen Endbereich des Schafts anliegt; zu
diesem Zeitpunkt übernimmt in bezug auf den Knoten das Nahtmate
rial vor seinem Eintreten in die Öffnung die Funktion der Hülse.
Mit Hilfe des distalen Endbereichs des Schafts kann der Knoten
zu seiner endgültigen Position dirigiert, ausgerichtet und ange
drückt werden. Dabei kann gleichzeitig die Zugeinrichtung betä
tigt werden, um das Nahtmaterial und somit auch den verschieb
baren Knoten festzuziehen. Nach Fertigstellung der Naht wird die
Zugeinrichtung freigegeben, um den chirurgischen Knotenapplikator
etwas von dem festgezogenen Knoten wegzubewegen, so daß ein
Stück Nahtmaterial wieder aus der Öffnung austritt. Wird das
Nahtmaterial dann in der Nähe der Öffnung durchtrennt, verbleibt
ein ausreichend langes Stück im Bereich des Knotens, um ein
Lösen des Knotens zu verhindern.
Das erfindungsgemäße System ermöglicht also ein schnelles und
zuverlässiges Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial; das aufwendige und schwierige Knotenknüpfen entfällt. Die
Einsatzweise des Systems ist flexibel; so kann beispielsweise
der distale Endbereich des Schafts auf vielfältige Weise zum
Ausrichten des Knotens verwendet werden. Auch liegt es im Ermes
sen des Chirurgen, wann er die Hülse in die Öffnung am Schaft
des Knotenapplikators einsetzt. Wenn das freie Ende des chi
rurgischen Nahtmaterials nicht mit einer chirurgischen Nadel
ausgerüstet ist, kann das erfindungsgemäße System zum Legen
einer Ligatur benutzt werden.
Anwendungsbeispiele für die offene Chirurgie sind der Verschluß
des Sternums (Brustbeins), die operative Behandlung der Halbge
lenke des Beckenringes (z. B. die Wiederherstellung der Symphyse
und auch die des Iliosakralgelenkes), die Operation des Schul
tereckgelenks (AC-Gelenks) sowie die Fixierung kleiner Knochen
fragmente (z. B. in Form einer Cerclage).
Vorzugsweise hat der Knoten ein kleines Knotenvolumen. Insbeson
dere bei der Verwendung von dickerem resorbierbarem Nahtmateri
al, wie zum Beispiel einer geflochtenen Kordel aus PDS, erweist
sich dies als vorteilhaft, denn es kann mehr als 100 Tage dau
ern, bis solches Nahtmaterial im Körper abgebaut ist. Während
dieser Zeit behindert ein Knoten mit kleinem Volumen naturgemäß
das Fortschreiten des Heilungsprozesses weniger als ein großer
Knoten. Besonders geeignet ist ein Clinch-Knoten nach Weston,
der ein geringes Knotenvolumen mit einer großen Haltekraft oder
Knotenreißkraft vereint.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zugeinrichtung des
chirurgischen Knotenapplikators, die beispielsweise eine Ratsche
aufweist, mit einer Einrichtung zur Begrenzung der Zugkraft
versehen, die auch mit einer Einrichtung zum Einstellen der
gewünschten Zugkraft ausgerüstet sein kann. Dadurch wird er
reicht, daß beim Ziehen des durch die Hülse hindurchgeführten
chirurgischen Nahtmaterials die gewünschte Zugkraft nicht über
schritten wird, was ein Reißen des Nahtmaterials zuverlässig
verhindert. Wenn beim Bedienen des chirurgischen Knotenapplika
tors das Nahtmaterial immer so lange eingezogen wird, bis die
Einrichtung zur Begrenzung der Zugkraft anspricht, lassen sich
die Naht und der Knoten mit einer genau definierten und auf den
jeweiligen Zweck optimal angepaßten Kraft schließen. So können
zum Beispiel alle sechs Nähte, die beim Verschluß des Sternums
mit resorbierbarem Nahtmaterial üblicherweise gelegt werden, mit
gleicher Kraft zugezogen werden, was dem Heilungsprozeß förder
lich ist. - Die Einrichtung zur Begrenzung der Zugkraft kann
beispielsweise auch einen einstellbaren, pneumatischen Druck
zylinder aufweisen.
Vorzugsweise ist die Öffnung in der distalen Stirnseite des Kno
tenapplikators vorgesehen und von einer ringförmigen Ansatzflä
che umgeben. Der Schaft kann in seinem distalen Endbereich auf
die Peripherie der ringförmigen Ansatzfläche zu abgeschrägt
sein. Diese Ausgestaltung der Ansatzfläche ermöglicht ein leich
tes und einfaches Ausrichten und Andrücken des Knotens, ohne ihn
dabei zu beschädigen. Der distale Endbereich des Schafts kann
auch rund oder oval oder in anderer Weise geformt sein, um opti
mal an die anatomischen Gegebenheiten angepaßt zu sein. Gegebe
nenfalls kann er als auswechselbares Endstück ausgebildet sein,
um einen gegebenen Knotenapplikator variabel zu gestalten.
Das vorgeknotete chirurgische Nahtmittel wird vorzugsweise un
abhängig von dem chirurgischen Knotenapplikator in sterilen
Verpackungen bereitgestellt. So kann ein und derselbe chirurgi
sche Knotenapplikator mit einer Vielzahl von vorgeknoteten chir
urgischen Nahtmitteln verwendet werden, die sich auch hinsicht
lich des Nahtmaterialtyps und des Knotentyps unterscheiden kön
nen. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Systems zum Applizieren
von Knoten in chirurgischem Nahtmaterial können daher mit gerin
gem Aufwand in vielfältiger und in auf den jeweiligen Opera
tionstyp optimal angepaßter Weise ausgenutzt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines vorgeknoteten chirurgi
schen Nahtmittels mit einer chirurgischen Nadel am
freien Ende des chirurgischen Nahtmaterials,
Fig. 2 eine schematische Ansicht des vorgeknoteten chirurgi
schen Nahtmittels aus Fig. 1 nach dem Abschneiden der
chirurgischen Nadel und nach dem Einführen des freien
Endes des chirurgischen Nahtmaterials in die Hülse,
Fig. 3 einen Längsschnitt eines chirurgischen Knotenapplika
tors mit in die Öffnung im distalen Endbereich einge
setzter Hülse eines vorgeknoteten chirurgischen Naht
mittels, wobei das freie Ende des chirurgischen Naht
materials durch die Hülse hindurchgeführt und an einer
Zugeinrichtung befestigt ist, und
Fig. 4 einen Längsschnitt des in Fig. 3 dargestellten chir
urgischen Knotenapplikators, wobei die Hülse weitgehend
zurückgezogen und das freie Ende des chirurgischen
Nahtmaterials in proximaler Richtung gezogen ist.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein vorgeknotetes
chirurgisches Nahtmittel 1 des erfindungsgemäßen Systems zum
Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmaterial. Das vor
geknotete chirurgische Nahtmittel 1 weist eine vorzugsweise
zylinderförmige Hülse 10 auf, die am proximalen Ende 12 und am
distalen Ende 13 offensteht, so daß ihr Innenraum 11 zugänglich
ist. Im Verhältnis zu ihrem Durchmesser kann die Hülse 10 auch
länger sein als in Fig. 1 dargestellt, vergleiche zum Beispiel
Fig. 3. Ein weiterer Bestandteil des vorgeknoteten chirurgi
schen Nahtmittels ist ein chirurgisches Nahtmaterial 15, wie
z. B. ein Faden oder eine Kordel aus einem für chirurgische Zwecke
geeigneten Material. Am freien Ende 16 des chirurgischen
Nahtmaterials 15 kann eine chirurgische Nadel 17 befestigt sein.
Der andere Endbereich des chirurgischen Nahtmaterials 15 ist als
vorgeknoteter verschiebbarer Knoten 18 um die Hülse 10 gebunden.
Ein Endstück 19 verhindert ein Lösen des Knotens.
Der in Fig. 1 gezeigte Knoten ist die Vorstufe zu einem Clinch-
Knoten nach Weston, wie er in Peter V. Weston, "Instruments and
Methods", Vol. 78, 144 ff (1991) beschrieben ist. Zur besseren
Veranschaulichung der Führung des chirurgischen Nahtmaterials 15
sind die Knotenschlingen aufgelockert eingezeichnet; in Wirk
lichkeit liegen sie eng an der Hülse 10 an. Ein vollständiger
Clinch-Knoten nach Weston entsteht, wenn das freie Ende 16 des
chirurgischen Nahtmaterials 15 nach Abschneiden der chirurgi
schen Nadel 17 über die Öffnung am distalen Ende 13 durch den
Innenraum 11 der Hülse 10 geführt wird, siehe Fig. 2, und wenn
anschließend die Hülse 10 in Richtung des in Fig. 2 eingezeich
neten Pfeiles zurückgezogen wird. Der Knoten 18 gleitet ohne
weiteres über die vorzugsweise glatte Oberfläche der Hülse 10
und ist auch noch verschiebbar, wenn er nach dem Zurückziehen
der Hülse 10 auf das chirurgische Nahtmaterial 15 übertritt.
Wenn der Knoten 18 mit Hilfe des unten beschriebenen Knoten
applikators in seiner räumlichen Lage festgelegt ist, kann die in
Fig. 2 gezeigte Schlinge aus chirurgischem Nahtmaterial 15
durch Ziehen des freien Endes 16 in Pfeilrichtung zugezogen
werden. Der Clinch-Knoten nach Weston zeichnet sich dabei durch
sicheren Halt aus. Weitere Vorzüge sind sein geringes Knotenvo
lumen und seine geringe Neigung, sich selbsttätig zu öffnen.
Anstelle des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Clinch-Knotens
nach Weston können auch andere vorgeknotete verschiebbare Knoten
verwendet werden, z. B. ein offener Knoten nach Melzer und Bueß
oder ein offener Roeder-Knoten.
Als chirurgisches Nahtmaterial eignet sich jedes beliebige für
chirurgische Zwecke benutzbare Nahtmaterial. Für die eingangs
beschriebenen Anwendungsgebiete sind ein Faden oder eine (ge
flochtene) Kordel aus dem resorbierbaren Material Polydioxanon
besonders vorteilhaft.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine einfach gestaltete Ausführungs
form eines chirurgischen Knotenapplikators des erfindungsgemäßen
Systems zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmateri
al. Ein im wesentlichen zylinderförmiger Schaft 20 weist im
distalen Bereich ein Kopfteil 22 und im proximalen Bereich ein
daran befestigtes Griffteil 24 auf. Am proximalen Ende des
Griffteils 24 ist ein Handgriff 26 vorgesehen.
Im distalen Endbereich 30 des Kopfteils 22, und zwar an der
distalen Stirnseite 32, ist eine Öffnung 34 angeordnet, die als
auf der Längsachse des Schafts 20 verlaufende Bohrung ausgestal
tet ist. Auf der distalen Stirnseite 32 ist die Öffnung 34 von
einer ringförmigen Ansatzfläche 36 umgeben. Vorzugsweise ist der
Schaft 20 im distalen Endbereich 30 auf die Peripherie der ring
förmigen Ansatzfläche 36 zu abgeschrägt, wie in den Fig. 3
und 4 gezeigt. Der Durchmesser der Öffnung 34 entspricht dem
Außendurchmesser einer Hülse 10, so daß die Hülse 10 dort einge
setzt werden kann.
Im Innenraum 38 des Kopfteils 22 ist eine Einzieheinrichtung 40
zum Zurückziehen der in die Öffnung 34 eingesetzten Hülse 10
angeordnet. Die Einzieheinrichtung 40 ist als ein längs ver
schiebbar gelagertes Klemmteil ausgestaltet, das zwei Klemmbac
ken 42 und 43 aufweist, die an dem in den Innenraum 38 ragenden
Abschnitt der Hülse 10 angreifen können. Die proximalen Bereiche
der Klemmbacken 42 und 43 sind über ein Federelement 44 verbun
den, das so vorgespannt ist, daß die Klemmbacken 42 und 43 mit
ihren Außenflächen an der Wand des Innenraums 38 anliegen. In
der Nähe des distalen Endes der Klemmbacke 42 ist ein Bedie
nungselement 46 befestigt, das mit einem dünneren zylindrischen
Abschnitt durch einen in der Wandung des Kopfteils 22 vorgesehe
nen Längsschlitz 48 geführt ist und sich dann zu einem größeren
Griffstück erweitert. Ein entsprechendes, mit der Klemmbacke 43
verbundenes Bedienungselement 47 erstreckt sich durch einen
Längsschlitz 49. Um die in die Öffnung 34 eingesetzte Hülse 10
in den Innenraum 38 zurückzuziehen, muß der Chirurg die Bedie
nungselemente 46 und 47 in Richtung der Pfeile E drücken, so daß
sich die Klemmbacken 42 und 43 aufeinander zu bewegen und den
proximalen Abschnitt der Hülse 10 greifen. Anschließend kann er
bei gedrückten Bedienungselementen 46 und 47 die Einzieheinrich
tung 40 in proximaler Richtung verschieben. Werden die Bedie
nungselemente 46 und 47 losgelassen, so kann die Einzieheinrich
tung 40 eine versehentliche Längsverschiebung der Hülse 10 nicht
verhindern. Daher ist vorzugsweise der Durchmesser der Öffnung
34 so auf den Außendurchmesser der Hülse 10 abgestimmt, daß zum
Verschieben der Hülse 10 Reibungskräfte überwunden werden müs
sen.
Am Griffteil 24 ist eine Zugeinrichtung 50 zum Ziehen des freien
Endes 16 des durch die Hülse 10 hindurchgeführten chirurgischen
Nahtmaterials 15 in proximaler Richtung angeordnet. Die Zugein
richtung 50 enthält eine Schiebehülse 52, die auf dem zylindri
schen Schaftbereich des Griffteils 24 längs verschiebbar gela
gert ist. In der Nähe des proximalen Endes der Schiebehülse 52
sind zwei Griffstücke 54 und 55 angebracht. Am distalen Ende der
Schiebehülse 52 befindet sich eine Ratsche 56, die mit einer
Sperrklinke 57 in eine auf dem zylindrischen Schaftbereich des
Griffteils 24 in Längsrichtung verlaufende Zahnstange 58 ein
greift. Während die Sperrklinke 57 am Ende eines Hebelarms der
als Hebel ausgebildeten Ratsche 56 sitzt, ist der andere Hebel
arm als Auslösehebel 60 ausgestaltet. Die Zähne der Zahnstange
58 und die Sperrklinke 57 sind so aufeinander abgestimmt, daß
die Zugeinrichtung 50 in Richtung der Pfeile Z verschoben werden
kann, während in der entgegengesetzten Richtung eine Sperrwir
kung eintritt. Um die Ratsche 56 zu lösen, z. B. wenn die Zugein
richtung 50 zurück in distaler Richtung bewegt werden soll, muß
der Auslösehebel 60 gegen eine Federkraft auf das Griffteil 24
zu gedrückt werden, wodurch die Sperrklinke 57 von der Zahnstan
ge 58 abhebt.
Wie in den Fig. 3 und 4 dargestellt, ist das chirurgische
Nahtmaterial 15 durch den Innenraum 11 der in die Öffnung 34
eingesetzten Hülse 10, durch den Innenraum 38 des Kopfteils 22
(und dabei an dem Federelement 44 vorbei) und schließlich durch
einen Kanal 64, der auf der Längsachse des Schafts 20 verläuft,
geführt, bis es über eine an dem Griffteil 24 vorgesehene Aus
sparung 66 durch eine an der Schiebehülse 52 angeordnete Bohrung
68 in den Außenbereich tritt. Dort ist das freie Ende 16 des
chirurgischen Nahtmaterials 15 mit Hilfe eines Exzenterhebels 62
an der Zugeinrichtung 50 festgelegt. Durch Bewegen der Griff
stücke 54 und 55 in Richtung der Pfeile Z wird also das freie
Ende 16 in proximaler Richtung gezogen, wodurch die mit dem
chirurgischen Nahtmaterial 15 erstellte Naht sowie der ver
schiebbare Knoten festgezogen werden.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsform des
chirurgischen Knotenapplikators ist einfach ausgestaltet, um das
Grundprinzip zu verdeutlichen, nämlich eine in die Öffnung 34
eingesetzte Hülse 10 in den Innenraum 38 zurückzuziehen, wobei
der vorgeknotete verschiebbare Knoten 18 an die Ansatzfläche 36
zu liegen kommt, und das freie Ende 16 in proximaler Richtung zu
bewegen, um so die Naht und den Schiebeknoten festzuziehen. Die
einzelnen Details des chirurgischen Knotenapplikators, so die
Einzieheinrichtung, die Zugeinrichtung, die Art und Weise, wie
das freie Ende 16 des chirurgischen Nahtmaterials 15 an der
Zugeinrichtung 50 befestigt wird, die Gestaltung der Griffe,
usw., können anders ausgebildet sein. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn die Zugeinrichtung mit einer Einrichtung zur Begrenzung
der Zugkraft versehen ist, die vorzugsweise auf eine vorgegebene
maximale Zugkraft einstellbar ist. In diesem Fall ist sicherge
stellt, daß das chirurgische Nahtmaterial 15 nicht reißen kann
und die Naht mit einer vorgegebenen Kraft zugezogen wird. Die
Einrichtung zur Begrenzung der Zugkraft kann beispielsweise
einen einstellbaren, pneumatischen Druckzylinder aufweisen.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Systems zum Applizieren
von Knoten in chirurgischem Nahtmaterial wird im folgenden noch
mals zusammengefaßt:
Zunächst wird ein auf die vorgesehene Operation abgestimmtes
vorgeknotetes chirurgisches Nahtmittel 1 seiner sterilen Ver
packung entnommen. Wenn das freie Ende 16 des chirurgischen
Nahtmaterials 15 mit einer chirurgischen Nadel 17 versehen ist,
kann auf herkömmliche Weise eine Naht erstellt werden. Dabei
kann die Hülse 10 mit dem vorgeknoteten verschiebbaren Knoten
18 in der Nähe der späteren endgültigen Position des Knotens
liegen. Alternativ kann der proximale Bereich der Hülse 10 auch
bereits in die Öffnung 34 des chirurgischen Knotenapplikators 2
eingesetzt sein. Nachdem die Naht bis auf das Applizieren des
Knotens 18 fertiggestellt ist, wird die Nadel 17 abgeschnitten
und das freie Ende 16 des chirurgischen Nahtmaterials 15 durch
die in die Öffnung 34 des Knotenapplikators 2 eingesetzte Hülse
10 in den Innenraum 38 des Kopfteils 22 eingeführt, was z. B. mit
Hilfe eines separaten Greifinstruments erfolgen kann. Dieser
Zustand ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt, wobei in Fig.
3 (wie auch in Fig. 4) von dem chirurgischen Nahtmaterial 15
nur das Teilstück mit dem Knoten 18 sowie das Teilstück mit dem
freien Ende 16, nicht dagegen das für die Naht bzw. Ligatur
verwendete Teilstück gezeigt ist. Das freie Ende 16 des chir
urgischen Nahtmaterials 15 wird nach seinem Austritt am proxima
len Ende 12 der Hülse 10 an dem Federelement 44 vorbei, dann
durch den Kanal 64 und über die Aussparung 66 und die Bohrung 68
bis zum Exzenterhebel 62 gefädelt, wo es durch Umlegen des Ex
zenterhebels 62 an der Zugeinrichtung 50 festgeklemmt wird.
Der Chirurg kann nun die Hülse 10 mittels der Einzieheinrichtung
40 in proximaler Richtung zurückziehen, wozu er die Bedienungs
elemente 46 und 47 in Richtung der Pfeile E zusammendrücken und
dann in proximaler Richtung bewegen muß. Der Knoten 18 legt sich
dabei an die Ansatzfläche 36 an. Wenn die Hülse 10 ganz in das
Kopfteil 22 eingetreten ist, siehe Fig. 4, gleitet der Knoten
18 auf das chirurgische Nahtmaterial 15 über. Mit Hilfe des
distalen Endbereichs 30 kann der Chirurg den Knoten 18 zu seiner
endgültigen Position dirigieren, ausrichten und andrücken. Um
die Naht und den Knoten 18 festzuziehen, muß das freie Ende 16
des chirurgischen Nahtmaterials 15 in proximaler Richtung, d. h.
in Richtung der Pfeile Z bewegt werden. Dies kann der Chirurg
durch Ziehen an den Griffstücken 54 und 55 durchführen. Dabei
verhindert die Ratsche 56 mit der an der Zahnstange 58 angrei
fenden Sperrklinke 57, daß sich das chirurgische Nahtmaterial
wieder lockert. Fig. 4 zeigt einen Zustand, bei dem die Zugein
richtung 50 weitgehend in proximaler Richtung verschoben ist.
Nach Fertigstellung der Naht drückt der Chirurg auf den Auslöse
hebel 60, um die Zugeinrichtung 50 wieder etwas in distaler
Richtung bewegen zu können, so daß am Knoten 18 wieder ein Stück
des chirurgischen Nahtmaterials 15 aus der Öffnung 34 austritt.
Wenn er das Nahtmaterial dann in der Nähe der Öffnung 34 durch
trennt, verbleibt ein ausreichend langes Stück im Bereich des
Knotens 18, um ein Lösen des Knotens zu verhindern.
Claims (25)
1. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial, mit einem vorgeknoteten chirurgischen Nahtmittel (1),
welches eine an beiden Enden (12, 13) offenstehende Hülse
(10) und ein chirurgisches Nahtmaterial (15) wie Faden,
Kordel, usw. aufweist, das mit einem vorgeknoteten ver
schiebbaren Knoten (18) versehen ist und das ein freies Ende
(16) hat, und mit einem chirurgischen Knotenapplikator (2)
mit einem Schaft (20), dessen distaler Endbereich (30) eine
dem Außendurchmesser der Hülse (10) entsprechende Öffnung
(34) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das chirurgische
Nahtmaterial (15) um die Hülse (10) zu dem vorgeknoteten
verschiebbaren Knoten (18) gebunden ist, und daß der chir
urgische Knotenapplikator (2) eine Einzieheinrichtung (40)
zum Zurückziehen der in die Öffnung (34) eingesetzten Hülse
(10) in den Innenraum des Schafts (20) und eine Zugeinrich
tung (50) zum Ziehen des freien Endes (16) des durch die
Hülse (10) hindurchgeführten chirurgischen Nahtmaterials
(15) in proximaler Richtung aufweist.
2. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das chir
urgische Nahtmaterial (15) ein Faden aus Polydioxanon ist.
3. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das chir
urgische Nahtmaterial (15) eine Kordel aus Polydioxanon ist.
4. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß am freien Ende (16) des chirurgischen Nahtmaterials
(15) eine chirurgische Nadel (17) angebracht ist.
5. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Knoten (18) ein kleines Knotenvolumen aufweist.
6. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Knoten
(18) nach dem Hindurchführen des freien Endes (16) des chir
urgischen Nahtmaterials (15) durch die Hülse (10) und nach
dem Zurückziehen der Hülse (10) ein Clinch-Knoten nach West
on (Fig. 2) ist.
7. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Zugeinrichtung (50) mit einer Einrichtung zur
Begrenzung der Zugkraft versehen ist.
8. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung zur Begrenzung der Zugkraft einen einstellbaren,
pneumatischen Druckzylinder aufweist.
9. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Zugeinrichtung (50) eine Ratsche (56) aufweist.
10. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Öffnung (34) an der distalen Stirnseite (32)
des Knotenapplikators (2) vorgesehen ist und von einer ring
förmigen Ansatzfläche (36) umgeben ist.
11. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schaft (20) in seinem distalen Endbereich (30) auf die Peri
pherie der ringförmigen Ansatzfläche (36) zu abgeschrägt
ist.
12. System zum Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmate
rial nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Einzieheinrichtung (40) ein im Innenraum (38)
des Schafts (20) längsverschiebbar gelagertes Klemmteil mit
zwei an dem in den Innenraum (38) ragenden Abschnitt der
Hülse (10) angreifenden Klemmbacken (42, 43) aufweist, wobei
die Klemmbacken (42, 43) über ein oder zwei, auf eine der
Klemmbacken bzw. auf beide Klemmbacken (42, 43) wirkende,
durch Längsschlitze (48, 49) in der Wand des Schafts (20)
nach außen geführte Bedienungselemente (46, 47) gegen die
Kraft einer Feder (44) aufeinander zu bewegbar sind.
13. Chirurgischer Knotenapplikator zum Applizieren des Knotens
eines vorgeknoteten chirurgischen Nahtmittels (1), welches
eine an beiden Enden (12, 13) offenstehende Hülse (10) und
ein chirurgisches Nahtmaterial (15) wie Faden, Kordel, usw.
aufweist, das um die Hülse (10) zu einem vorgeknoteten ver
schiebbaren Knoten (18) gebunden ist und das ein freies Ende
(16) hat, gekennzeichnet durch einen Schaft (20), dessen
distaler Endbereich (30) eine dem Außendurchmesser der Hülse
(10) entsprechende Öffnung (34) aufweist, durch eine Ein
zieheinrichtung (40) zum Zurückziehen der in die Öffnung
(34) eingesetzten Hülse (10) in den Innenraum des Schafts
(20), und durch eine Zugeinrichtung (50) zum Ziehen des
freien Endes (16) des durch die Hülse (10) hindurchgeführten
chirurgischen Nahtmaterials (15) in proximaler Richtung.
14. Chirurgischer Knotenapplikator nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zugeinrichtung (50) mit einer Ein
richtung zur Begrenzung der Zugkraft versehen ist.
15. Chirurgischer Knotenapplikator nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Begrenzung der Zug
kraft einen einstellbaren, pneumatischen Druckzylinder auf
weist.
16. Chirurgischer Knotenapplikator nach einem der Ansprüche 13
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugeinrichtung (50)
eine Ratsche (56) aufweist.
17. Chirurgischer Knotenapplikator nach einem der Ansprüche 13
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (34) an der
distalen Stirnseite (32) des Knotenapplikators (2) vorgese
hen ist und von einer ringförmigen Ansatzfläche (36) umgeben
ist.
18. Chirurgischer Knotenapplikator nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaft (20) in seinem distalen End
bereich (30) auf die Peripherie der ringförmigen Ansatzflä
che (36) zu abgeschrägt ist.
19. Chirurgischer Knotenapplikator nach einem der Ansprüche 13
bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzieheinrichtung
(40) ein im Innenraum (38) des Schafts (20) längsverschieb
bar gelagertes Klemmteil mit zwei an dem in den Innenraum
(38) ragenden Abschnitt der Hülse (10) angreifenden Klemm
backen (42, 43) aufweist, wobei die Klemmbacken (42, 43)
über ein oder zwei, auf eine der Klemmbacken bzw. auf beide
Klemmbacken (42, 43) wirkende, durch Längsschlitze (48, 49)
in der Wand des Schafts (20) nach außen geführte Bedienungs
elemente (46, 47) gegen die Kraft einer Feder (44) aufein
ander zu bewegbar sind.
20. Vorgeknotetes chirurgisches Nahtmittel für ein System zum
Applizieren von Knoten in chirurgischem Nahtmaterial nach
Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine an beiden Enden (12,
13) offenstehende Hülse (10) und durch ein chirurgisches
Nahtmaterial (15) wie Faden, Kordel, usw., das um die Hülse
(10) zu einem vorgeknoteten verschiebbaren Knoten (18) ge
bunden ist und das ein freies Ende (16) hat.
21. Vorgeknotetes chirurgisches Nahtmittel nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß das chirurgische Nahtmaterial
(15) ein Faden aus Polydioxanon ist.
22. Vorgeknotetes chirurgisches Nahtmittel nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß das chirurgische Nahtmaterial
(15) eine Kordel aus Polydioxanon ist.
23. Vorgeknotetes chirurgisches Nahtmittel nach einem der An
sprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß am freien
Ende (16) des chirurgischen Nahtmaterials (15) eine chir
urgische Nadel (17) angebracht ist.
24. Vorgeknotetes chirurgisches Nahtmittel nach einem der An
sprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Knoten
(18) ein kleines Knotenvolumen aufweist.
25. Vorgeknotetes chirurgisches Nahtmittel nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß der Knoten (18) nach dem Hin
durchführen des freien Endes (16) des chirurgischen Naht
materials (15) durch die Hülse (10) und nach dem Zurückzie
hen der Hülse (10) ein Clinch-Knoten nach Weston (Fig. 2)
ist.
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