DE4139078A1 - Hydraulische bremsanlage mit blockierschutzregelung - Google Patents
Hydraulische bremsanlage mit blockierschutzregelungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage mit
Blockierschutzregelung für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Aus der DE 35 38 839 A1 ist bereits eine blockiergeschützte
Bremsanlage bekannt, die jeweils mit einem in der Haupt
druckleitung eingesetzten und von Pumpendruck in Sperrstel
lung steuerbaren ersten Schaltventil versehen ist. Ein wei
teres jeweils elektromagnetisch steuerbares Schaltventil
gibt in der Grundstellung die Druckmittelverbindung von der
Hilfsdruckpumpe zur Radbremse und in seiner Umschaltstellung
den Druckmittelrücklauf von der Radbremse zum hauptzylinder
seitigen Druckmittelsammler frei. Ferner schließt sich zur
fußkraftproportionalen Druckregelung der Hilfsdruckpumpe je
weils eine mit einem Druckregelventil versehene Steuerdruck
leitung am Hauptzylinder an.
Die erläuterte Bremsanlage hat den Nachteil, daß das jeweils
beim Einsetzen der Bremsdruckregelung in durchgetretener
Stellung befindliche Bremspedal keine Rückstellung erfährt,
so daß ein nur kleiner Reservehub des Bremspedals verbleibt,
der im Falle einer Bremskreisleckage rasch erschöpft ist,
womit nur eine unzureichende Bremsenrestwirkung ermöglicht
wird. Ferner bedarf es einer Reduzierung der auftretenden
Ventilschaltgeräusche.
Daher ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Bremsanlage mit
den aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannten Merkmalen
derart zu verbessern, daß unter Umgehung der vorgenannten
Nachteile mit einfachen Mitteln ein funktionssicheres Brems
system geschaffen wird, das sich durch eine geräuscharme,
komfortable Bremsdruckregelung auszeichnet, wobei eine Ein
schränkung des maximalen Pedalhubes während der Druckmodula
tion verhindert werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die den Patentan
spruch 1 kennzeichnenden Merkmale gelöst, wonach ein elek
tromagnetisch betätigbares erstes Schaltventil in der strom
losen Grundstellung die Hauptdruck- und die Hilfsdrucklei
tung von der Rücklaufleitung trennt, während in einem vom
ersten Schaltventil hydraulisch sperrbaren Steuerleitungs
zweig ein Blenden- und/oder Drosselabschnitt wirksam ist,
der eine weitere zur Betätigung eines zweiten Schaltventils
führende Steuerdruckleitung aufweist.
Hierdurch ist gewährleistet, daß durch die Anordnung eines
Blenden- und/oder Drosselabschnitts im Steuerleitungszweig
des ersten Schaltventils eine weiche Umschaltung des hydrau
lisch gesteuerten zweiten Schaltventils erzielt wird, wäh
rend die gleichzeitig an der Hauptdruckleitung angeschlosse
ne Hilfsdruckpumpe Druckmittel zur Rückstellung des Pedals
in den Hauptzylinder fördert.
Durch die in den Unteransprüchen aufgezeigten Maßnahmen sind
zweckmäßige Ausbildungen der Erfindung angegeben, die im Zu
sammenhang mit den weiteren Merkmalen und Vorteilen der Er
findung nachfolgend anhand zweier Zeichnungen (Fig. 1 und
2) näher dargestellt und erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 einen ersten Hydraulikschaltplan einer blockierge
schützten Bremsanlage,
Fig. 2 eine zu Fig. 1 alternative Schaltungsanordnung ei
ner weiteren zweckmäßigen Ausführungsform einer
blockiergeschützten Bremsanlage.
Die Fig. 1 zeigt die zur Bremsdrucksteuer- und Regelung an
einer Radbremse 10 erforderliche Schaltungsanordnung. Am
Bremsdruckgeber 11 schließt sich das in die Hauptdrucklei
tung 2 eingesetzte und als 3/2-Wegeventil ausgeführte zweite
Schaltventil 7 an, das in seiner abbildungsgemäßen Schalt
stellung eine hydraulische Verbindung zur Radbremse 10 ge
währleistet. Bei Bedarf öffnet ein parallel zum zweiten
Schaltventil 7 angeordnetes Rückschlagventil 12 den Druck
mitteldurchlaß in Richtung des Bremsdruckgebers 11. Gleich
falls an der Hauptdruckleitung 2 angeschlossen befindet sich
zwischen dem zweiten Schaltventil 7 und dem Bremsdruckgeber
11 die an einer Hilfsdruckpumpe 13 angeschlossene Hilfs
druckleitung 3. Die Hilfsdruckpumpe 13 entnimmt Druckmittel
volumen aus einem Druckmittelsammler 9. Dieser Druckmittel
sammler 9 kann - wie abbildungsgemäß gezeigt - fester Be
standteil des am Bremsdruckgeber 11 angebrachten drucklosen
Nachlaufbehälters oder eines an der radbremsseitigen Rück
laufleitung 4 anbringbaren Niederdruckspeichers sein. Ferner
schließt sich zwischen dem Bremsdruckgeber 11 und dem zweiten
Schaltventil 7 an der Hauptdruckleitung 2 ein Steuerlei
tungszweig 5 an, in dem das elektromagnetisch schaltbare
erste Schaltventil 1 eingesetzt ist. Dieses Schaltventil 1
nimmt in der elektromagnetisch stromlosen Schaltstellung ei
ne Sperrstellung ein, wodurch die stromabwärts zum zweiten
Schaltventil 7 angeschlossene Steuerdruckleitung 8 drucklos
verharrt. Vor und hinter der Mündung der Steuerdruckleitung
8 in den Steuerleitungszweig 5 befindet sich jeweils ein
Blenden- und/oder Drosselkörper 6′, 6′′, wobei der stromab
wärts hinter dem Mündungsanschluß gelegene Blendenkörper 6′′
den Volumenstrom zum Druckmittelsammler 9 sowie den Schalt
druck zur Betätigung des hydraulisch gesteuerten zweiten
Schaltventils 7 einstellt, während der vor dem Mündungsan
schluß positionierte weitere Blendenkörper 6′ für eine mög
lichst weiche hydraulische und damit druckimpulsfreie Um
schaltung des zweiten Schaltventils 7 sorgt. Wie in der Fig.
1 beispielhaft gezeigt ist, mündet der Steuerleitungszweig
5 hinter dem Blenden- bzw. Drosselabschnitt gemeinsam
mit der am zweiten Schaltventil 7 angeschlossene Rücklaufleitung
4 in den als Druckmittelsammler 9 dienenden Nachlaufbehälter.
Die Rücklaufleitung 4 verbindet nach erfolgter
hydraulischer Umsteuerung des zweiten Schaltventils 7 die
Radbremse 10 mit der drucklosen Rücklaufleitung 4.
Abweichend von der Schaltungsanordnung zu Fig. 1 zeigt die
Fig. 2 eine alternative Ausführungsform des Erfindungsge
dankens, wonach der Anschluß des Steuerleitungszweigs 5 zwi
schen dem vom zweiten Schaltventil 7 zur Radbremse 10 füh
renden Abschnitt der Hauptdruckleitung 2 gelegen ist. An
sonsten besitzt die in Fig. 2 gezeigte Anordnung unter Ver
wendung gleicher Bezugszeichen einen zu Fig. 1 identischen
Aufbau, dessen Einzelheiten aus der Beschreibung von Fig. 1
bereits hervorgegangen sind.
Nachfolgend wird anhand von Fig. 1 die Wirkungsweise der
erfindungsgemäßen Bremsanlage erläutert.
In der Bremslöse- wie auch in der blockierfreien Normal
bremsphase befinden sich die beiden Schaltventile 7, 1 in
der gezeigten die Radbremse 10 mit dem Bremsdruckgeber 11
verbindenden bzw. den Steuerleitungszweig 5 von der Rück
laufleitung 4 trennenden Grundstellung. Sobald über eine in
der Abbildung nicht gezeigte Steuer- und Regelelektronik die
primär anhand von unterschiedlichen Raddrehzahlen ermittelte
Schlupfschwelle überschritten wird, beginnt die durch Druck
halte-, Druckabbau- und Druckaufbauphasen gekennzeichnete
Bremsdruckmodulation, so daß im Falle der signalisierten
Überbremsung zunächst zum Ausfiltern von Störgrößen und da
mit zum Stabilisieren des Bremsdruckverlaufs beispielsweise
in Abhängigkeit von einer elektromagnetischen Puls-Pau
sen-Ansteuerung das erste Schaltventil 1 sowie abhängig von
der blendengesteuerten Druckfolgecharakteristik das zweite
Schaltventil 7 hydraulisch im Wechselrhythmus von der offenen
in die Sperrstellung geschaltet wird. Wie bereits eingangs
erwähnt, bestimmt der dem Mündungsanschluß der Steuerdruck
leitung 8 nachgeschaltete Blendenkörper 6′′ den Umschalt
druck, während der dem Mündungsanschluß vorgeschaltete Blen
denkörper 6′ die Druckaufbaugeschwindigkeit festlegt. Wäh
rend der gesamten blockiergeregelten Bremsung fördert die
Hilfsdruckpumpe 13 ungehindert Druckmittel in den Brems
druckgeber 11, so daß entgegen der eingesteuerten Fußkraft
eine maximale Rückstellung des Bremspedals erfolgt. Die
bremseninaktive Pedalendposition läßt sich beispielsweise
über einen die Hilfsdruckpumpe betätigenden Pedalkontakt
schalter steuern.
Zum Zwecke der Druckabbauphase wird das während der Brems
druckhaltephase gepulste erste Schaltventil 1 mit Dauerstrom
erregt, so daß durch die permanente Öffnungsstellung des er
sten Schaltventils 1 der in der Hauptdruckleitung 2 anste
hende Hilfsdruck der Pumpe 13 über die in den Steuerlei
tungszweig 5 einmündende Steuerleitung 8 in der blendenge
steuerten und damit das zweite Schaltventil 7 in der die
Radbremsen 10 vom Bremsdruckgeber 11 trennenden Stellung
hält, während gleichzeitig der in der Radbremse 10 befind
liche Restdruck über die Rücklaufleitung 4 zum Druckmittel
sammler 9 gelangt.
Nach Stabilisierung des Raddrehverhaltens und damit des
übertragbaren Kraftschlusses zwischen Fahrbahn und Fahrzeug
rad, schaltet das erste Schaltventil 1 wieder in die Sperr
stellung zurück, so daß das zweite Schaltventil 7 in Abhän
gigkeit der gewählten Blendencharakteristik hydraulisch ent
lastet wird, so daß beispielhaft anhand einer Rückstellfeder
gezeigt das zweite Schaltventil 7 wieder zwischen dem Brems
druckgeber 11 und der Radbremse die Druckmittelverbindung
freigibt.
Damit ist ein Bremssystem geschaffen, das mittels der be
schriebenen, verblüffend einfachen Ventilanordnung und
Steuerung kontinuierliche und damit geräuscharme Druckregel
vorgänge ermöglicht, was durch die erforderlichen und nur
geringen Steuervolumina des ersten Schaltventils 1 außer
ordentlich begünstigt wird. Zudem kann das erste Schaltven
til 1 ausgesprochen kleinbauend konstruiert werden. Als wei
terer Vorteil ist die prinzipielle Schaltungsanordnung zu
nennen, die jederzeit eine maximale Bremspedalrückstellung
während der Bremsdruckregelung gewährleistet.
Bezugszeichenliste
1 erstes Schaltventil
2 Hauptdruckleitung
3 Hilfsdruckleitung
4 Rücklaufleitung
5 Steuerleitungszweig
6 Blenden- bzw. Drosselabschnitt
6′, 6′′ Blende
7 zweites Schaltventil
8 Steuerdruckleitung
9 Druckmittelsammler
10 Radbremse
11 Bremsdruckgeber
12 Rückschlagventil
13 Hilfsdruckpumpe
2 Hauptdruckleitung
3 Hilfsdruckleitung
4 Rücklaufleitung
5 Steuerleitungszweig
6 Blenden- bzw. Drosselabschnitt
6′, 6′′ Blende
7 zweites Schaltventil
8 Steuerdruckleitung
9 Druckmittelsammler
10 Radbremse
11 Bremsdruckgeber
12 Rückschlagventil
13 Hilfsdruckpumpe
Claims (8)
1. Hydraulische Bremsanlage mit Blockierschutzregelung für
Kraftfahrzeuge mit einem Hauptzylinder und einem Druck
mittelsammler sowie mit wenigstens einer Radbremse, die
über eine Hauptdruckleitung mit dem Hauptzylinder und
über eine Rücklaufleitung mit dem Druckmittelsammler
verbindbar ist, mit einem elektromagnetisch betätigbaren
ersten Schaltventil, das in seiner Ruhestellung den
Rückfluß von Druckmittel zum Druckmittelsammler sperrt
sowie in einer weiteren Stellung die Rücklaufleitung
freigibt, mit einem in die Hauptdruckleitung eingefüg
ten, hydraulisch gesteuerten zweiten Schaltventil, mit
einer in die Rücklaufleitung eingesetzten Hilfsdruckpum
pe, die aus dem Druckmittelsammler Druckmittel ansaugt
und über eine Hilfsdruckleitung der Radbremse zuführt,
mit einem Sensor zum Erfassen der Winkelgeschwindigkeit
des abzubremsenden Rades und mit einer elektronischen
Auswerteeinheit, die das Sensorsignal auswertet und
Schaltsignale für den Pumpenantrieb und das erste
Schaltventil erzeugt, dadurch gekennzeich
net, daß das elektromagnetisch betätigbare erste
Schaltventil (1) in der stromlosen Grundstellung die
Haupt- und Hilfsdruckleitung (2, 3) von der Rücklauflei
tung (4) trennt und daß in einem vom ersten Schaltventil
(1) hydraulisch sperrbaren Steuerleitungszweig (5) ein
Blenden- und/oder Drosselabschnitt (6) vorgesehen ist,
der eine weitere zum zweiten Schaltventil (7) führende
Steuerdruckleitung (8) aufweist.
2. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zum Druckmittelsammler
(9) führende Rücklaufleitung (4) am zweiten Schaltventil
(7) angeschlossen ist und daß der das erste Schaltventil
(1) aufweisende Steuerleitungszweig (5) in den Druckmit
telsammler (9) einmündet.
3. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zur Betätigung des
zweiten Schaltventils (7) vorgesehene Steuerdruckleitung
(8) zwischen einem ersten und einem weiteren Blen
den- und/oder Drosselkörper (6′, 6′′) des
Blenden- und/oder Drosselabschnitts (6) in den Steuer
leitungszweig (5) einmündet.
4. Hydraulische Bremsanlage nach mindestens einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Blenden- und/oder Drosselabschnitt (6)
stromabwärts hinter dem ersten Schaltventil (1) gelegen
ist.
5. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Steuerleitungszweig (5)
zwischen dem zweiten Schaltventil (7) und der Radbremse
(10) an der Hauptdruckleitung (2) angeschlossen ist.
6. Hydraulische Bremsanlage nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Schaltventil (1) als 2/2-Wegeventil und
das zweite Schaltventil (7) als 3/2-Wegeventil ausgebil
det ist.
7. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das zweite Schaltventil (7)
in seiner Grundstellung die Haupt- und Hilfsdruckleitung
(2, 3) mit der Radbremse (10) verbindet und in seiner
hydraulisch betätigten zweiten Umschaltstellung trennt.
8. Hydraulische Bremsanlage nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das zweite Schaltventil (7)
in seiner hydraulisch gesteuerten Umschaltstellung die
Radbremse (10) mit der Rücklaufleitung (4) verbindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914139078 DE4139078A1 (de) | 1991-11-28 | 1991-11-28 | Hydraulische bremsanlage mit blockierschutzregelung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914139078 DE4139078A1 (de) | 1991-11-28 | 1991-11-28 | Hydraulische bremsanlage mit blockierschutzregelung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4139078A1 true DE4139078A1 (de) | 1993-06-03 |
Family
ID=6445738
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914139078 Withdrawn DE4139078A1 (de) | 1991-11-28 | 1991-11-28 | Hydraulische bremsanlage mit blockierschutzregelung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4139078A1 (de) |
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- 1991-11-28 DE DE19914139078 patent/DE4139078A1/de not_active Withdrawn
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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