Die Erfindunq bezieht sich auf eine Motorbremse für
eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine, mit jeweils au
ßerhalb des Ausschubtaktes periodisch kurzzeitig auf
steuerbaren Ventilen, insbesondere im Bereich der Ver
dichtungs-/Zündumkehrpunkte der Arbeitskolben der
Brennkraftmaschine aufsteuerbaren Auslaßventilen, wobei
im Bereich des betreffenden Ventiltriebs ein Hydraulik
kolben vorgesehen ist, der von einer durch eine Pumpe
gespeisten Hydraulikdruck-Verteilereinrichtung über ei
ne zugehörige Steuerleitung synchron mit der Motordreh
zahl steuerbar ist, insbesondere gemäß einem oder meh
reren der Patentansprüche 1 bis 28 der Patentanmeldung
P 41 21 435.8-13.
Motorbremsen, die nach dem Dekompressionsprinzip arbei
ten, sind z. B. aus dem Sonderdruck aus ATZ Automobil
technische Zeitschrift 90 (1988), Heft 12, Aufsatz "Die
Motorbremse von Nutzfahrzeugen - Grenzen und Möglich
keiten zur Weiterentwicklung" oder aus der
DE-PS 30 26 529 bekannt. In letzterer Druckschrift ist
eine Dekompressions-Motorbremse beschrieben, dessen
Auslaßventile bei eingeschalteter Motorbremse über te
leskopartig verlängerbare Ventilstößel auch am Ende ei
nes jeweiligen Kompressionshubs geöffnet werden. Die
teleskopartige Verlängerung der Ventilstößel erfolgt
über Verdrängerkolben, die durch einen innenliegenden
Nocken angetrieben werden, während die Rückstellung der
Ventilstößel auf Normallänge über entsperrbare Rück
schaltventile erfolgt, die durch eine zentrale, pneuma
tisch angesteuerte Steuerscheibe gleichzeitig auf- und
zugesteuert werden. Die bekannte Steuerschaltung be
sitzt allerdings verhältnismäßig komplexen schaltungs-
und vorrichtungstechnischen Aufbau, was zudem zu auf
wendigen Montagearbeiten führt. Auch bereitet die zeit
lich exakte Ventilsteuerung insbesondere bei hohen
Drehzahlen Schwierigkeiten.
In der Haupt-Patentanmeldung P 41 21 435.8-13 ist eine
Motorbremse beschrieben, die mit einer zentralen Ver
drängerpumpe und einer synchron mit der Nockenwellen
drehzahl umlaufenden Verteilerscheibe zur zeitlich kor
rekten Zuführung des Hochdrucks zu den Dekompressions
ventil-Steuerleitungen und deren nachfolgende getaktete
Verbindung mit Niederdruck arbeitet. Auf der Pumpen
druckseite ist zur Hochdruckabsicherung ein federbela
steter Kolbenspeicher eingesetzt. Hierdurch läßt sich
in allen Betriebszuständen des Motors eine zeitlich ex
akte Ansteuerung der Ventile bei sehr geringem vorrich
tungstechnischem Aufwand sicherstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Motor
bremse zu schaffen, die bei geringem vorrichtungstech
nischem Aufwand eine präzise Ventilansteuerung erlaubt.
Diese Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 genann
ten Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Motorbremse werden somit die
Steuerleitungen für die Dekompressionsventile über eine
zentrale Verteilerscheibe gesteuert mit der Pumpenhoch
druckseite bzw. Niederdruck verbunden. Die hierdurch
erzielbaren Vorteile sind auf den Seiten 3 und 4 der
Patentanmeldung P 41 21 435.8-13 detailliert beschrie
ben. Zur Pulsationsglättung im Hochdruckbereich wird
hierbei ein Volumenresonator eingesetzt, so daß Druck
schwankungen im Hochdruckbereich, die durch Auf- und
Zusteuervorgänge der Dekompressionsventile und den Pum
penbetrieb und dgl. hervorgerufen werden können, zuver
lässig geglättet werden. Damit wird die Hochdruckseite
stabilisiert, wodurch die zeitlich exakte Steuerung der
Dekompressionsventile weiter gefördert wird. Die Ver
wendung eines Volumenresonators als Hochdruckspeicher
für die Motorbremse anstelle eines federbelasteten Kol
benspeichers besitzt die Vorteile, daß keine bewegten
Teile erforderlich sind und somit Verschleißerscheinun
gen ausgeschaltet sind. Hierdurch ergibt sich äußerst
hohe Lebensdauer. Weiterhin treten keinerlei Probleme
bezüglich Eigenfrequenz und Dynamik auf, so daß die Be
triebseigenschaften äußerst stabil sind. Ferner ist der
erforderliche bauliche Aufwand äußerst gering. Ein wei
terer Vorteil besteht in der Möglichkeit der äußerst
einfachen Anpassung des Speichervolumens an den Spei
cherbedarf. Auch gegenüber Kolben- und Membranspeichern
mit Gasvorspannung besitzt der Volumenresonator die
Vorteile, daß keinerlei Vorspannungsverluste durch Gas
diffusion durch die Trennmembran oder die Kolbendich
tung auftreten können. Ferner zeigt der Volumenresona
tor volle Funktion im gesamten Temperaturbereich, d. h.
arbeitet temperaturunabhängig. Darüber hinaus kann der
Hochdruckbereich einfach entlüftet werden. Verschleiß
erscheinungen von bewegten Teilen scheiden beim Volu
menresonator gleichfalls aus.
Die stationäre Anordnung des Volumenresonators erlaubt
eine einfache Montage und Zugänglichkeit des Volumenre
sonators und bei Bedarf auch eine problemlose War
tung/Neujustierung. Die axiale Ausrichtung zwischen der
Volumenresonator-Eintrittsöffnung und einem den Pumpen
hochdruck führenden, mit dem Pumpenrotor drehenden Ka
nal führt zu einer hochwirksamen Volumenresonatorfunk
tion, da Druckpulsationen direkt aus dem den Pumpen
druck führenden Kanal in den Volumenresonator eingekop
pelt und dort abgebaut werden. Der zwischen dem Volu
menresonator und dem drehenden Kanal liegende Übergang
zwischen drehendem und stationärem Bereich führt somit
zu keinerlei Beeinträchtigung der Volumendämpfer-Funk
tion.
Die Anordnung der Austrittsöffnung des drehenden Kanals
in einer Kammer, in der sich neben der Volumenresona
tor-Eintrittsöffnung auch ein Druckbegrenzungsventil
befindet, ergibt einen verhältnismäßig kompakten Auf
bau. Speziell wenn die Kammer über ein Ein/Ausschalt
ventil wahlweise mit dem Niederdruckbereich verbindbar
ist, kommt der Kammer somit zentrale Drucksteuerfunk
tion auf engem Raum zu.
Gemäß einer anders gearteten Ausgestaltung der Erfin
dung läuft der Volumenresonator mit dem Pumpenrotor um,
d. h. ist mit dem drehenden Teil der Motorbremse verbun
den. Hierdurch ergibt sich der zusätzliche Vorteil ei
ner Verbesserung der Pulsationsglättung, da das Spei
chervolumen durchströmt wird. Ferner bietet sich nun
die Möglichkeit der automatischen Entlüftung, und zwar
durch Ausnutzen der Zentrifugalkraft und der unter
schiedlichen Dichte von Luft und Öl. Ferner ist - mit
Ausnahme der Steuerebene zwischen umlaufender Vertei
lerscheibe und stationären Öffnungen der Steuerleitun
gen - keine Drehdurchführung zum stehenden Teil erfor
derlich, so daß sich optimaler Wirkungsgrad bei äußerst
geringer Leckage ergibt.
Speziell wenn der Volumenresonator in den Pumpenrotor
integriert ist, resultieren die weiteren Vorteile, daß
der vorhandene Bauraum optimal ausgenutzt wird, d. h.
äußerst kompakter Aufbau der Motorbremse erzielt wird.
Ferner kann selbst bei einem eventuellen Leck im Hoch
druckbereich keine Leckage nach außen gelangen, so daß
das System äußerst dicht ist.
Der Einsatz eines elastischen Ventilbands zur Abdich
tung des Volumenresonators gegenüber der Pumpe ermög
licht eine äußerst einfache Realisierung der Ventil
funktion mit sehr geringem Montage- und Wartungsauf
wand, wobei gleichzeitig mehrere in der Ebene des Ven
tilbands liegende Verbindungsöffnungen zwischen Pumpe
und Volumenresonator selektiv entsprechend den gerade
herrschenden Druckverhältnissen durch das Ventilband
geöffnet und geschlossen werden können.
Durch radialen und axialen Versatz der Zuström- und Ab
strömkanäle des Volumenresonators wird dessen Durch
strömung noch weiter verbessert, so daß sich gleichzei
tig auch die erzielbare Pulsationsglättung weiter er
höht.
Eine optimale Ausnutzung des Bauraums ergibt sich durch
Anordnung einer Niederdruck-Dämpfungskammer im Inneren
des Volumenresonators. Der hierbei entstehende Platz
kann durch die Niederdruck-Dämpfungskammer ausgefüllt
werden, so daß ohne nennenswerte Erhöhung des Bauraums
zugleich auch eine Niederdruckdämpfung erzielbar ist.
Die Niederdruck-Dämpfungskammer kann neben ihrer ei
gentlichen Funktion der Niederdruck-Dämpfung auch die
weitere Funktion der gewollten definierten Leckage aus
üben, indem über das Passungsspiel ihres Kolbens ein
definierter Fördermediumstrom abfließt. Dieser defi
nierte Leckagestrom wird durch Zuführung einer entspre
chenden Menge von Frischöl am Systemeingang ersetzt,
das somit eine definierte Kühlung des Systems bewirkt.
Der Dämpfungskammerkolben fungiert folglich zugleich
als Dämpfungsdrossel für die Abführung eines definier
ten Kühlstroms.
Eine besonders einfache bauliche Gestaltung ergibt
sich, wenn der Pumpenhochdruck zur Verteilerscheibe auf
deren den Steuerleitungen abgewandten Stirnfläche zuge
führt wird. Das unter Hochdruck stehende Fördermedium
kann somit die Steuerscheibe axial durchströmen, so daß
keine Umlenkverluste auftreten. Zugleich bewirkt der
auf die Verteilerscheiben-Rückseite wirkende Hochdruck
eine Vorspannung derselben in die Steuerebene, so daß
satte, im wesentlichen leckagefreie Anlage der Vertei
lerscheibe am stationären Teil gewährleistet ist.
Ferner ist die Steuerscheibe auch sehr einfach her
stellbar, wenn sie ausschließlich axial verlaufende
Kanäle zur Führung des Pumpenhochdrucks und des Nieder
drucks aufweist. Die Steuerscheibe kann dabei vorteil
haft aus gesintertem Keramikmaterial gefertigt sein, so
daß sich hohe Abrieb- und Erosionsfestigkeit ergibt.
Die Verteilerscheibe besitzt damit äußerst hohe Lebens
dauer.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist ein stationäres
Druckbegrenzungsventil vorhanden, das konzentrisch zum
Pumpenrotor angeordnet ist. Die konzentrische Ventilan
ordnung bringt den weiteren Vorteil, daß das Zusammen
wirken mit dem im Rotor befindlichen Hochdruckabschnitt
im Bereich möglichst kleiner Umfangsgeschwindigkeiten
stattfindet, so daß die Ventilfunktion zuverlässig ge
währleistet ist und Abrieb- und Reibungseffekte mini
miert sind. Die letztgenannten Erscheinungen lassen
sich durch Einsatz einer Axial-Drucküberführung noch
weiter verringern.
Besondere Bedeutung kommt auch dem Merkmal zu, daß auf
der Pumpen-Druckseite ein einstellbares, vorzugsweise
elektrisch steuerbares Druckbegrenzungsventil vorgese
hen ist, durch dessen jeweilige Einstellung der Pegel
des Pumpenhochdrucks gesteuert wird. Erfindungsgemäß
wurde nämlich erkannt, daß sich durch ein solches
Druckbegrenzungsventil die Motorbremsleistung überra
schenderweise stufenlos verstellen läßt. Durch die er
findungsgemäß mögliche Variation des wirksamen Hoch
druckpegels läßt sich somit in einfacher Weise die Mo
torbremsleistung variieren. Dies kann beispielsweise
zum weichen Einschalten der Motorbremse durch verlang
samtes rampenförmiges Ansteigen des Hochdrucks, gesteu
ert durch das Druckbegrenzungsventil, ausgenutzt wer
den. Weiterhin ist eine ABS-Einbindung möglich. Auch
läßt sich die maximale Motorbremsleistung nun selektiv
verändern. Diese Einstellmöglichkeit kann auch
unabhängig von der Verwendung eines Volumenresonators
als Hochdruckdämpfer und der Verwendung einer zentralen
Pumpe und einer Verteilerscheibe eingesetzt werden. Die
Systemauslegung mit Volumenresonator und Verteiler
scheibe gibt aber auch bei dieser Möglichkeit der Mo
torbremsleistungs-Einstellung durch Hochdruckpegelva
riation sehr günstige Wirkungen, insbesondere, da die
Funktion des Volumenresonators im wesentlichen unabhän
gig von dem jeweils gerade eingestellten Hochdruckpegel
ist.
Das als DBE-Ventil ausgeführte Druckbegrenzungsventil
läßt sich hierbei nicht nur zur stufenlosen Verstellung
der Motorbremsleistung, sondern auch zur Umschaltung
von Fahr- auf Bremsbetrieb sowie zur Druckabsicherung
des Hochdruckkreises im Bremsbetrieb einsetzen. Mit nur
einem einzigen Ventil lassen sich somit die Funktionen
"Ein- und Ausschalten der Motorbremse", "Maximaldruck
begrenzung des Systemdrucks" und "stufenlose Verstel
lung der Bremsleistung durch Druckvariation" erzielen.
Insbesondere betreffend letztere Funktion wurde er
kannt, daß der Ausfahrweg der Betätigungskolben an den
Dekompressionsventilen direkt abhängig vom Druckniveau
an der Pumpe ist.
Eine äußerst gute Steuerbarkeit ergibt sich, wenn das
Druckbegrenzungsventil als Proportional-Druckbegren
zungsventil ausgelegt ist. Über den Magnetstrom kann
somit der Systemdruck in einfacher Weise gesteuert und
variiert werden.
Unter Berücksichtigung des Vorstehenden wird mit der
Erfindung folglich auch ein Verfahren zur variablen
Einstellung der Bremsleistung einer Motorbremse ge
schaffen, bei dem der an die Dekompressionsventile für
deren Aufsteuerung angelegte Hochdruck entsprechend der
gewünschten Bremsleistung variabel ist.
Bezüglich weiterer Ausgestaltungsmöglichkeiten der Er
findung und der hierbei erzielbaren Vorteile wird auf
die Patentansprüche 2 bis 28 der Patentanmeldung
P 41 21 435.8-13 und die in der zugehörigen Beschrei
bung dort angegebenen Vorteile verwiesen, die hiermit
in den Offenbarungsgehalt vorliegender Anmeldung
miteinbezogen werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch die Steuermecha
nik eines Ausführungsbeispiels der
Motorbremse,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein weiteres Aus
führungsbeispiel der Motorbremse und
Fig. 3 ein schematisiertes Blockschaltbild
eines Ausführungsbeispiels des hy
draulischen Steuerkreises für die Mo
torbremse.
Das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel der Motor
bremse stimmt in weiten Teilen mit dem Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 2 der Hauptpatentanmeldung
P 41 21 435.8-13 überein. Soweit im folgenden nicht an
derweitig beschrieben, wird daher auf die Beschreibung
und die Zeichnungen der Patentanmeldung
P 41 21 435 8-13 verwiesen, deren Offenbarungsgehalt
hiermit in die Offenbarung vorliegender Anmeldung
miteinbezogen wird. Abweichend von dem Gegenstand der
älteren Patentanmeldung ist u. a., daß der Niederdruck-
Pulsationsdämpfer 58 gemäß Fig. 2 der älteren Anmel
dung durch einen Hochdruck-Volumenresonator 33 ersetzt
und anstelle des Hochdruck-Pufferspeichers 56 gemäß
Fig. 2 der älteren Patentanmeldung ein direkt wirkendes
Druckbegrenzungsventil 34 in der Pumpe verwendet ist.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 kann - mit Aus
nahme der vorstehenden Unterschiede - in Verbindung mit
einem hydraulischen Steuerkreis eingesetzt werden, wie
er in Fig. 1 der älteren Patentanmeldung
P 41 21 435.8-13 gezeigt und beschrieben ist.
In einem aus mehreren Teilen 1, 2 bestehenden Gehäuse
ist eine nachfolgend noch näher beschriebene Pumpe un
tergebracht, die ähnlich wie die Pumpe 18 gemäß Patent
anmeldung P 41 21 435.8-13 aufgebaut ist und arbeitet.
Die Teile 1, 2 des Gehäuses sind über mehrere Schrauben
miteinander verschraubt, von denen in Fig. 1 zwei in
entgegengesetzter Richtung eingeschraubte Schrauben 3,
4 gezeigt sind. Im Bereich der rechten Stirnseite des
Gehäuses 1, 2 ist auf einen im Gehäuse drehbar gelager
ten Pumpenrotor 5 ein Zahnrad 6 mittels einer zentri
schen Schraube 7 angeschraubt. Über einen Stift 8 sind
der Pumpenrotor 5 und das Zahnrad 6 gegenüber radialer
Verdrehung gesichert, so daß der Pumpenrotor 5 und das
Zahnrad 6 stets mit gleicher Drehzahl umlaufen. Das
Zahnrad 6 wird über seine Außenverzahnung durch ein
weiteres Zahnrad derart angetrieben, daß seine Drehzahl
stets der Nockenwellen-Drehzahl entspricht. Aufgrund
des nockenwellensynchronen Antriebs des Pumpenrotors
variiert die Pumpenleistung automatisch mit der Motor
drehzahl und stellt somit im gesamten Drehzahlbereich
jeweils den gerade benötigten Fluidstrombedarf sicher.
Der Pumpenrotor 5 ist an seinen beiden Seiten in Lagern
9, 10 drehbar gelagert und besitzt in seinem mittleren
Abschnitt mehrere, vorzugsweise fünf Radialbohrungen
11, die in gleichen Winkelabständen an seinem Umfang
verteilt sind. In jeder Radialbohrung 11 ist jeweils
ein becherförmiger, durch eine Feder nach außen vorge
spannter Verdrängerkolben 12 angeordnet, der sich mit
seiner radial außenliegenden Bodenfläche auf einer
Laufrolle 13 abstützt. Alle Laufrollen 13 rollen auf
einer exzentrisch gelagerten, den gesamten Umlaufbe
reich der Laufrollen 13 umschließenden Lauffläche 14
ab, so daß jeder Verdrängerkolben 12 bei einem Pumpen
rotor-Umlauf einen Pumpen- und einen Saughub ausführt.
Jede Radialbohrung 11 bildet mit ihrem radial innerhalb
des Verdrängerkolbens 12 liegenden Volumen eine Ar
beitskammer aus, die mit einer axial verlaufenden
Druck- und Saugleitung 15 verbunden ist. Die Druck- und
Saugleitung 15 steht mit einem Niederdruck-Ansaugbe
reich 16 über ein Ventil 17 in Verbindung, das als
Rückschlagventil arbeitet und einen Fluidstrom vom Nie
derdruck-Ansaugbereich 16 zur Druck- und Saugleitung 15
und über diese weiter in die Arbeitskammer eines sich
gerade nach außen bewegenden, d. h. einen Saughub durch
führenden Verdrängerkolbens 12 erlaubt, während es ei
nen Fluidstrom in Gegenrichtung sperrt.
Am Pumpenrotor 5 ist auf der dem Zahnrad 6 abgewandten
Seite der Radialbohrungen 11 eine Radialschulter 18
ausgebildet, an der eine konzentrisch zur Pumpenrotor-
Achse liegende Steuer- bzw. Verteilerscheibe 19 an
liegt. Diese ist durch einen Stift 20 drehfest mit dem
Pumpenrotor 5 verbunden und läuft mit diesem um. Die
Steuerscheibe 19 ist in axialer Richtung beweglich auf
dem Pumpenrotor 5 montiert und befindet sich mit ihrer
dem Zahnrad 6 abgewandten Seite in gleitender Anlage
mit einer Stirnfläche 21 einer Gehäuse-Innenschulter.
In der Stirnfläche 21 sind über den Umfang gleichmäßig
verteilt nicht dargestellte Axialbohrungen vorgesehen,
die jeweils in Anschlüsse für Einzel-Steuerleitungen
münden, die ihrerseits zum Dekompressionsventil (Aus
laßventil oder separates zusätzliches Ventil) des be
treffenden Motorzylinders führen.
Durch die Steuerscheibe 19 werden die Steuerleitungen
bei eingeschalteter Motorbremse aufeinanderfolgend
taktgerecht mit Druck zum Öffnen des Dekompressionsven
tils versorgt und anschließend wieder druckentlastet,
so daß das Dekompressionsventil wieder schließt. Die
Steuerscheibe 19 kann die in der Patentanmeldung
P 41 21 435.8-13 beschriebene Gestaltung haben.
Die Steuerscheibe 19 weist eine axial verlaufende, in
der Höhe der Steuerleitungen liegende Bohrung 22 auf,
die gegebenenfalls - in Draufsicht - Kreisbogenform be
sitzen kann und über eine Radialbohrung mit einem Ring
raum 23 verbunden ist, der in etwa in der Mitte der ra
dial innenliegenden Stirnfläche der Steuerscheibe 19
ausgebildet ist. Von den einzelnen Druck- und Sauglei
tungen 15 gehen Radial-Stichkanäle 24 aus, die bis zum
Ringraum 23 führen. Zwischen den Radial-Stichkanälen 24
und dem Ringraum 23 befindet sich ein Ventilring 25,
der durch ein elastisches Band gebildet ist. Der Ven
tilring 25 verlagert sich bei Druckbeaufschlagung eines
Radial-Stichkanals 24 an dieser Stelle radial nach au
ßen in den Ringraum 23, so daß Fluid in den Ringraum 23
strömen kann. Wenn andererseits der Druck im Ringraum
23 höher ist als der in einem Radial-Stichkanal 24
herrschende Druck, verschließt der Ventilring 25 die
Verbindung zwischen diesem Radial-Stichkanal 24 und dem
Ringraum 23 fluiddicht. Auf beiden Seiten des Ringraums
23 befinden sich Dichtungen, die die Grenzfläche zwi
schen der Steuerscheibe 19 und dem Pumpenrotor 5 ab
dichten und somit eine Leckage sperren.
Der Ringraum 23 ist weiterhin mit Radial-Stichkanälen
26 verbunden, die sowohl in axialer Richtung als auch
in Umfangsrichtung gegenüber den Radial-Stichkanälen 24
versetzt sind. Alle Radial-Stichkanäle 26 laufen in ei
ner zentralen, in der Pumpenrotorachse liegenden axia
len Bohrung 27 zusammen. Die zentrale Bohrung 27 geht
in eine mittige Ausnehmung in einer Druckplatte 28
über, die auf die dem Zahnrad 6 abgewandte Stirnfläche
des Pumpenrotors 5 aufgeschraubt ist. Die mittige Aus
nehmung der Druckplatte 28 setzt sich ihrerseits in ei
ner Durchgangsbohrung 29 eines Axial-Gleitschuhs 30
fort, der im Gehäuse dichtend befestigt und über einen
Stift gegen Verdrehen gesichert ist. Die Durchgangsboh
rung 29 ragt in eine Kammer 31 hinein und öffnet sich
in diese.
In die Kammer 31 mündet fluchtend zur Durchgangsbohrung
29 und mit geringem Abstand zu deren Mündung ein Ver
bindungskanal 32 ein, der zu einem Volumenresonator 33
führt. Der Volumenresonator 33 ist als Hochdruck-Volu
mendämpfer ausgelegt und konzentrisch zur Pumpenrotor-
Achse 5 am Gehäuse angeschraubt. Der Volumenresonator
33 ist als langgestrecktes Rohr ausgebildet, dessen
Stirnseiten mit Ausnahme des Kanals 32 abgedichtet sind
und dessen Abmessungen (Durchmesser, Länge) so dimen
sioniert sind, daß sich im Einsatzfrequenzbereich sehr
gute Dämpfungswirkung für Druckstöße ergeben, die sich
beim Auf- und Zusteuern der Dekompressionsventile oder
dgl. einstellen.
Mit der Kammer 31 ist weiterhin ein direkt wirkendes
Druckbegrenzungsventil 34 verbunden. Das Druckbegren
zungsventil 34 ist vorzugsweise einstellbar, wobei die
Zugangsöffnung über eine Schraube 35 verschließbar ist.
Das Druckbegrenzungsventil ist auf einen bestimmten
Grenzdruck eingestellt und öffnet beim Überschreiten
des Grenzdrucks, so daß ein Druckabbau aus der Kammer
31 über das Ventil 34 und entsprechende Bohrungen in
die Niederdruck-Arbeitskammer 16 möglich ist. Durch
diese, vorzugsweise einstellbare, Druckbegrenzung wird
sichergestellt, daß sich im System kein unzulässig ho
her Hochdruck aufbauen kann, der zu Beschädigungen der
zu steuernden Teile oder der Dichtungen führen könnte.
In die Kammer 31 mündet weiterhin eine Bohrung 36, in
der ein Schieber 37 eines Wegeventils 38 angeordnet
ist. Das Wegeventil 38 ist elekrisch steuerbar und
dient als Ein-/Ausschalter für die Einschaltung/Aus
schaltung der Motorbremse. Der Schieber 37 ist in der
Position gezeigt, die er bei eingeschalteter Motorbrem
se, d. h. erregtem Wegeventil 38 einnimmt. Bei nicht er
regtem Wegeventil 38 ist der Schieber 37 zumindest
teilweise in das Wegeventil 38 hineingezogen, so daß
die Bohrung 36 in Fluidverbindung mit einer axial ver
laufenden Bohrung 39 gelangt, die ihrerseits in Fluid
verbindung mit der Niederdruck-Arbeitskammer 16 steht.
Auf gleicher axialer Höhe wie die Bohrung 39 befindet
sich eine mit dieser und der Niederdruck-Arbeitskammer
16 in Verbindung stehende Bohrung 40, die an ihrer der
Steuerscheibe 19 zugewandten Seite abgedichtet ist.
Parallel zur Pumpenrotor-Achse erstreckt sich ein Rohr
41, das einerseits im Gehäuse des Druckbegrenzungsven
tils 34 und andererseits im Gehäuse 1 gehalten ist und
einen definierten Kühlvolumenstrom aus dem
Pumpengehäuse abführt.
Der Niederdruck-Ansaugbereich 16 steht mit einer Ring
kammer 42 in Verbindung, die einerseits mit der Druck
entlastungsöffnung der Steuerscheibe 19 verbunden ist
und andererseits vom Ausgangsdruck eines Druckregelven
tils 43 gespeist wird, das im Gehäuseteil 2 eingebaut
ist und den Druck im Niederdruckbereich auf einem
gleichbleibenden Niveau von beispielsweise 1,5 bar
hält.
Die Motorbremse arbeitet wie folgt: Bei laufender
Brennkraftmaschine liefert eine nicht dargestellte
Schmierölpumpe Fluid unter Druck zum Druckregelventil
43, das den Druck auf ca. 1,5 bar reduziert. Mit diesem
Druck wird der Niederdruckbereich der Motorbremsen-
Steuerung versorgt, und zwar der Ringraum 42 und der
Niederdruck-Ansaugbereich 16. Durch den drehenden Pum
penrotor 74 werden die Laufrollen 12 zu einer Abrollbe
wegung auf der Exzenter-Lauffläche 14 gezwungen, so daß
die Verdrängerkolben 12 abwechselnd Saug- und Druckhübe
ausüben. In den Axialbohrungen, deren Verdrängerkolben
12 gerade einen Verdrängungshub durchführen, baut sich
somit Druck auf, so daß der Ventilring 25 von den je
weils zugehörigen Radial-Stichkanälen 24 abhebt und
Fluid in den Ringraum 23 strömen kann. Andererseits be
wirken diejenigen Verdrängerkolben 12, die gerade einen
Saughub durchführen, eine derartige Druckdifferenz zwi
schen der Ringkammer 23 und den zu ihnen gehörenden Ra
dial-Stichkanälen 24, daß der Ventilring 25 in diesen
Bereichen geschlossen bleibt, so daß kein Fluid aus der
Ringkammer 23 abgesaugt wird. Daher öffnet sich das
Ventil 17, so daß aus dem Niederdruck-Arbeitsbereich 16
Fluid in die Arbeitskammer des sich radial nach außen
bewegenden Verdrängerkolbens 12 nachströmen kann. Bei
geöffnetem Wegeventil 38 strömt das in den Ringraum 122
geförderte Fluid über die hiermit verbundenen Radialka
näle 26 und die Zentralbohrung 27 in die Kammer 31 und
gelangt über diese und die Bohrungen 36, 39 zurück zum
Niederdruck-Arbeitsbereich 16. Damit schließt sich der
Fluidkreislauf, so daß die Pumpe kurz geschlossen ist
und sich folglich kein Druck aufbaut, der zur Betäti
gung der Dekompressionsventile ausreichen würde.
Um die Motorbremse zu aktivieren, wird das Wegeventil
44 umgeschaltet. Dadurch wird der bislang vorhandene
Strömungsmittel-Kreislauf unterbrochen, so daß sich das
Fluid in den Bohrungen 26, 27, 29 und der Kammer 31
aufstaut und Hochdruck aufgebaut wird. Dieser Hochdruck
gelangt von dem Ringraum 23 zur Bohrung 22 in der Steu
erscheibe 19 und wird über diese zeitgerecht zu den
einzelnen Dekompressionsventilen übertragen, so daß
diese jeweils am Ende eines Kompressionshubs in den
einzelnen Brennkraftmaschinenzylindern geöffnet werden.
Das nachfolgende Schließen der Dekompressionsventile
erfolgt dann, wenn mit Niederdruck verbundene Öffnungen
in der Steuerscheibe 19 an der jeweils zugehörigen
Steuerleitung des betreffenden Zylinders vorbeilaufen.
Druckschwankungen, die sich sowohl bei eingeschalteter
als auch bei abgeschalteter Motorbremse einstellen
könnten, werden durch den Volumenresonator 33 stark ge
dämpft, so daß der Druck gut geglättet ist und demzu
folge keine Gefahr einer fehlerhaften Ansteuerung der
Dekompressionsventile zu gewärtigen ist. Auch führt der
Abbau von Druckschwankungen zu einer Verringerung der
mechanischen Schockwellenbelastung der einzelnen Kompo
nenten. Weiterhin stellt der Volumenspeicher zu Beginn
der Ansteuerung eines Dekompressionsventils kurzzeitig
einen Volumenstrom bereit, der über die normale
Pumpenfördermenge hinausgeht. Hierdurch kann die Pumpe
kleiner dimensioniert werden.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der er
findungsgemäßen Motorbremse gezeigt. Bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel ist der gesamte Hochdruckbereich ein
schließlich des Volumenresonators im rotierenden Teil
untergebracht. Ein Pumpenrotor 44 ist an seiner rechten
Seite (gesehen gemäß Fig. 2) verbreitert ausgebildet
und umschließt einen internen Hohlraum 45, der als Vo
lumenresonator dient und gegenüber der Atmosphäre abge
dichtet ist. Der Pumpenrotor 44 trägt an seinem Auße
numfang eine Außenverzahnung 46, über die er durch die
nicht dargestellte Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
oder zwischengeschaltete Zahnräder antreibbar ist. Die
Antriebsübersetzung ist so festgelegt, daß der Pumpen
totor stets mit der Nockenwellen-Drehzahl umläuft. Der
Pumpenrotor 44 ist in Gleitlagern 47 und 48 drehbar ge
lagert, von denen das Gleitlager 47 am Außenumfang des
den Volumenresonators 45 umschließenden verbreiterten
Rotorabschnitts und das Gleitlager 48 im linken Rotor-
Endbereich (gesehen gemäß Fig. 2) angeordnet ist. Wei
terhin ist ein Axial-Wälzlager 49 zur Lagerung des Pum
penrotors 44 vorhanden, das auf der der Außenverzahnung
46 abgewandten Seite des Gleitlagers 48 angeordnet ist
und Axialkräfte aufnimmt, die im Druckfeld zwischen ei
ner rotierenden Steuerscheibe 50 und einer stehenden
Anlaufscheibe 51 entstehen.
Wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist auch bei
vorliegendem Ausführungsbeispiel der Pumpenrotor 44 mit
einer Mehrkolben-Verdrängerpumpe ausgestattet, und
weist hierzu mehrere, vorzugsweise fünf, Radialbohrun
gen 52 auf, in denen sich nach außen federvorgespannte
Verdrängerkolben 53 in radialer Richtung auf- und abbe
wegen können. Die Verdrängerkolben 53 liegen mit ihren
radial außenliegenden Oberflächen an Laufrollen 54 und
über diese an einer feststehenden Exzenter-Laufbahn 55
an. Bei der Pumpenrotor-Drehung werden somit die Ver
drängerkolben 53 radial auf- und abbewegt und führen
hierbei während der Auswärtsbewegung einen Saughub und
während der Einwärtsbewegung einen Druckhub aus.
Auf ihrer radial innerhalb der Verdrängerkolben 53 lie
genden Seite sind die Radialbohrungen 52 mit axialen
Bohrungen 56 verbunden, von denen jeweils ein gemäß
Fig. 2 nach oben führender Radial-Stichkanal 57 zum Vo
lumenresonator 45 führt. Der Bereich der Austrittsöff
nungen der Radial-Stichkanäle 57 zum Volumenresonator
45 ist jeweils mit einem Ventil in Form eines umlaufen
den Ventilbands 58 verschlossen, das bei einem Druckhub
der Verdrängerkolben die Verbindung zwischen dem Ra
dial-Stichkanal 57 und dem Volumenresonator 45 frei
gibt, während es den Stichkanal 57 bei einem Saughub
des zugehörigen Verdrängerkolbens 53 gegenüber dem Vo
lumenresonator 45 abdichtet.
Die axiale Bohrung bzw. der axiale Kanal 56 ist weiter
hin über einen axialen Kanal 59 mit einer Niederdruck-
Dämpfungskammer 60 verbunden, die zentrisch im Inneren
des Volumenresonators 45 angeordnet ist. Die Dämpfungs
kammer 60 dient zur Glättung von Druckschwankungen im
Niederdruckbereich und ist mit einem durch eine Feder
61 beaufschlagten, in Axialrichtung verschiebbaren Kol
ben 62 versehen, der bei Druckstößen entsprechende Aus
gleichsbewegungen ausführt und somit zum Abbau der
Druckschwankungen beiträgt. An der der axialen Bohrung
59 zugewandten Stirnfläche des Kolbens 62 liegt an des
sen Peripherie eine Elastomerdichtung 63 an, die im Zu
sammenwirken mit dem federbeaufschlagten Kolben 62 bei
Stillstand das Pumpeninneren abdichtet.
Zwischen den Axialbohrungen 56 und 59 befindet sich je
weils ein Ventil 64, das als Saugventil bzw. als Ven
tilplatte ausgebildet ist. Das Ventil 64 öffnet, wenn
der zugehörige Verdrängerkolben 53 einen Saughub aus
führt, und gibt somit die Verbindung des axialen Kanals
56 mit der Dämpfungskammer 60, d. h. der Niederdruck
seite frei, während es bei Ausführung eines Druckhubs
den Kanal 59 dichtend abschließt.
Die Zuführung des Niederdrucks zur Dämpfungskammer 60
erfolgt in folgender Weise:
Ein Druckregelventil 65 ist in einem stationären Gehäu
seteil 66 angeordnet und eingangsseitig mit der Druck
seite einer nicht dargestellten Schmierölpumpe verbun
den. Das Druckregelventil 65 regelt den Druck auf einen
festen Wert von etwa 1,5 bar. Der geregelte Niederdruck
wird über einen vom Druckregelventil 65 ausgehenden
axialen Kanal 67 zu einem Ringraum 68 geführt und ge
langt von diesem einerseits zur Steuer- bzw. Verteiler
scheibe 50 und andererseits über einen radialen Kanal
69 im Pumpenrotor 44 zu einem axialen Kanal 70, der
über den Durchgang einer Hohlschraube 71 in die Dämp
fungskammer 60 mündet.
Die Hohlschraube 71 dient nicht nur zur Führung des
Niederdrucks, sondern gleichzeitig auch zur mechani
schen Befestigung eines die Dämpfungskammer 60 samt
Kolben und Feder tragenden sowie die Kanäle 57 und 59
und das Ventil 64 enthaltenden Einsatzes 72, der abge
dichtet im Volumenresonator-Gehäuse aufgenommen ist.
Im Einsatz 72 befindet sich zumindest eine axial und
radial gegenüber der Radialbohrung 57 versetzte, stän
dig offene radiale Bohrung 73, die das Innere des Volu
menresonators 45 mit einer konzentrischen Axialbohrung
74 verbindet. Hierdurch wird ausreichender symme
trischer Fluidstrom sichergestellt. Durch den gegensei
tigen Versatz der Radialbohrungen 57 und 73 und einer
später beschriebenen Bohrung 77 wird erreicht, daß das
Volumenresonator-Volumen durchströmt wird, so daß die
vom Volumenresonator 45 im Hochdruckbereich durchge
führte Pulsationsglättung noch weiter verbessert wird.
Die axiale Bohrung 74 verläuft teilweise durch den Ein
satz 72 und im übrigen durch die Achse des Pumpenrotors
44 und mündet in eine Axial-Drucküberführung 75. Die
Axial-Drucküberführung 75 wirkt mit einem elektrisch
steuerbaren Druckbegrenzungsventil 76 zusammen, das
stationär gehalten ist.
Bei geöffnetem Druckbegrenzungsventil 76 kann das
Fördermedium nahezu druckverlustlos über die Axial-
Drucküberführung 75 durch das Druckbegrenzungsventil
DBE 76 zum Niederdruck-Bereich strömen. Dies entspricht
dem Systemzustand Fahrbetrieb, bei dem die Motorbremse
inaktiviert ist. In diesem Systemzustand ergibt sich
folgender Fluidstrom: Das vom Druckregelventil 65 zur
Dämpfungskammer 60 geströmte Fluid wird bei jedem
Saughub über das Ventil 64 in die Bohrung 56 und den
Pumpeninnenraum eingesaugt, wonach es beim
anschließenden Pumphub über den Stichkanal 57 direkt in
den Volumenresonator 45 strömt. Aus diesem gelangt das
Strömungsmedium über den oder die Radialkanäle 73 zur
zentralen Bohrung 74 und zur Axial-Drucküberführung 75
zum Druckbegrenzungsventil 76, aus dem es nahezu druck
los auf die Pumpensaugseite über den Kanal 70 und das
Innere der Hohlschraube 71 sowie die Dämpfungskammer 60
zurückströmen kann. Der Strömungsmedium-Kreislauf ist
damit kurz geschlossen.
Bei eingeschalteter Motorbremse wird der Pumpen-Hoch
druck durch das Druckbegrenzungsventil 76 festgelegt.
Das Druckbegrenzungsventil ist vorzugsweise analog
steuerbar, so daß die Größe des Strömungsmitteldurch
satzes von der Axial-Drucküberführung 75 zum Kanal 70
analog zwischen Null und Maximum steuerbar ist. Als
Folge hiervon ist der Pegel des sich einstellenden Pum
pen-Hochdrucks über die Größe der elektrischen Ansteue
rung des Druckbegrenzungsventils 76 variabel steuerbar.
Das Druckbegrenzungsventil 76 wirkt somit wie eine
hydraulische Dimmerschaltung. Zugleich wirkt das Druck
begrenzungsventil 76 auch als Überdruckventil, das bei
Überschreiten eines Grenzdrucks automatisch öffnet und
hierdurch einen sofortigen Abbau des Pumpen-Überdrucks
bewirkt.
Bei eingeschalteter Motorbremse - unter Festlegung des
Pumpendrucks durch das Druckbegrenzungsventil 76 - ge
langt das unter Hochdruck stehende Strömungsmedium über
einen axial vom Volumenresonator 45 ausgehenden Kanal
77 zu einer Drucküberführung 78, die auf der der An
laufscheibe 51 abgewandten Steuerscheibenseite anliegt.
Über einen entsprechenden axialen Durchgang in der
Steuerscheibe 50 gelangt das unter Hochdruck stehende
Medium dann auf die gegenüberliegende Steuerscheiben
seite und strömt - bei entsprechender Orientierung - in
einen (oder mehrere) Kanäle 79. Die Kanäle 79 sind in
gleichen Umfangsabständen verteilt und münden schräg
verlaufend in Abgänge 80. Die Abgänge 80 sind mit
Steuerleitungen verbunden, die zu jeweils einem der
Dekompressionsventile führen. Hierdurch werden die
Dekompressionsventile taktgerecht aufgesteuert.
Die Steuerscheibe 50 ist mit weiteren axialen Durchgän
gen versehen, über die der vom Druckregelventil 65 ab
gegriffene Niederdruck von der Steuerscheiben-Rückseite
auf die mit der Anlaufscheibe 51 ausgerichtete Steuer
scheibenseite gelangen kann. Das unter Niederdruck ste
hende Strömungsmedium kann vom Ringraum 68 über ent
sprechende umfangsmäßige Ausnehmungen an der Außenseite
der Steuerscheibe 50 zu den mit Niederdruck zu beauf
schlagenden axialen Durchgängen geführt werden.
Wie beim Gegenstand der Patentanmeldung
P 41 21 435.8-13 kann die Steuerscheibe an ihrer der
Anlaufscheibe 51 zugewandten Seite mit kreisbogenförmi
gen Schlitzen versehen sein, um die Einwirkdauer des
Pumpenhochdrucks bzw. des Niederdrucks auf die Dekom
pressionsventile an die erforderlichen Werte anzupas
sen.
Bei der Steuerscheibe 50 sind somit lediglich axiale
Durchgänge - und gegebenenfalls außenseitige Ausnehmun
gen zur Führung des Pumpensaugdrucks bis zu den ent
sprechenden axialen Ausnehmungen - erforderlich. Radia
le Bohrungen können folglich entfallen. Dies hat den
Vorteil, daß die Steuerscheibe 50 in einfacher Weise im
Sinterverfahren aus Keramik herstellbar ist und daher
äußerst hohe Erosionsfestigkeit und hohe Lebensdauer
besitzt.
Durch den auf die Rückseite der Steuerscheibe 50 ein
wirkenden Pumpen-Hochdruck im Bereich der Drucküberfüh
rung 78 wird die Steuerscheibe 50 zugleich auch hydrau
lisch gegen die Anlaufscheibe 51 vorgespannt, so daß
sich dichtende Anlage ergibt.
Die Abgänge 80 sind in ein aus Stahl bestehendes Teil
81 integriert, das in das aus Aluminium bestehende Ge
häuse 66 eingegossen ist.
Eine Kühlung des Strömungsmediums läßt sich in einfa
cher Weise dadurch erhalten, daß über das Passungsspiel
des Kolbens 62 ständig ein definierter Kühlstrom ab
fließt, der durch Frischöl vom Druckregelventil 65 am
Eingang des Systems ersetzt wird.
Auf der dem Volumenresonator 45 abgewandten Seite der
Radialbohrungen 52 ist am Außenumfang des Pumpenrotors
44 eine Stahldrehdichtung 82 vorhanden, die an ihrem
Außenumfang am feststehenden Gehäuseteil 66 anliegt und
den saugseitigen Druckbereich gegen Atmosphäre abdich
tet.
Weiterhin ist zwischen der Außenverzahnung 46 des Pum
penrotors 44 und dem Gleitlager 47 eine Elastomerdich
tung 83 vorhanden, die als Leerlaufschutz im Stillstand
dient.
In Fig. 3 ist ein schematisiertes Blockschaltbild des
hydraulischen Steuerkreises für die Motorbremse ge
zeigt, wie er bei den Ausführungsbeispielen gemäß den
Fig. 1 und 2 eingesetzt sein kann. Eine Schmieröl
pumpe 84 fördert Schmieröl von einem Tank 85 zu einem
Druckregelventil 86, das den Druckregelventilen 43 bzw.
65 gemäß den Fig. 1 und 2 entspricht und den Aus
gangsdruck auf einen Wert von ca. 1,5 bar regelt. Eine
der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Radialkolbenpumpen
mit Verdrängerkolben 12 bzw. 53 entsprechende Pumpe 87
ist saugseitig mit dem Druckregelventil 86 verbunden
und wird gemeinsam mit einer Verteiler- bzw. Steuer
scheibe 88 über ein Zahnrad 89 angetrieben, das den
Zahnrädern 6 bzw. der Außenverzahnung 46 in den Fig.
1 und 2 entspricht. Das Zahnrad 46 wird mit einem Über
setzungsverhältnis von 1 : 2 durch ein Zahnrad 90 ange
trieben, das mit einer Kurbelwelle 91 umläuft. Die
Pumpe 87 arbeitet ausgangsseitig auf einen Volumenreso
nator 92, der ausgangsseitig einerseits mit einem
Schlitz 88′ der Steuerscheibe 88 und andererseits mit
einem elektrisch steuerbaren, einstellbaren Druckbe
grenzungsventil 93 verbunden ist. Das Druckbegrenzungs
ventil 93 ist als Proportional-Druckbegrenzungsventil
ausgebildet und ermöglicht gleichzeitig die Erfüllung
folgender Funktionen mit nur einem einzigen Ventil: 1.)
Umschaltung vom Systemzustand Fahrbetrieb mit drucklo
sem Umlauf des Fördermediums über das Druckbegrenzungs
ventil 93, auf den Systemzustand Bremsbetrieb, bei dem
der an das Druckbegrenzungsventil 93 angelegte Magnet
strom den Systemdruck bestimmt; 2.) Maximaldruckbegren
zung des Systemdrucks und 3.) stufenlos verstellbare
Bremsleistung durch Variation des Drucks im Hochdruck
bereich. Es wurde festgestellt, daß der Ausfahrweg der
Betätigungskolben der Dekompressionsventile direkt ab
hängig ist vom Druckniveau an der Pumpe 87. Durch Va
riation des Drucks über das Druckbegrenzungsventil 93
läßt sich somit in äußerst einfacher Weise die Motor
bremsleistung stufenlos einstellen.
Das Druckbegrenzungsventil 93 ist ausgangsseitig mit
der Saugseite der Pumpe 87 sowie über eine Drossel 94
mit dem Tank 85 verbunden. Über die Drossel 94 fließt
ständig ein kleiner Leckstrom zum Tank 85 ab, der durch
die Schmierölpumpe 84 durch kaltes Frischöl ersetzt
wird. Hierdurch ergibt sich eine automatische Kühlung
des Motorbremssystems.
Ein kreisbogenförmiger Schlitz 88′′ ist mit der Saug
seite der Pumpe 87 verbunden. Weiterhin gehen von der
Steuerscheibe 88 Steuerleitungen 95 aus, die jeweils
mit einem Dekompressionsventil 96 verbunden sind, um
dieses taktgerecht öffnen und schließen zu können. Eine
nähere Beschreibung der Wirkungsweise des Steuerkreises
gemäß Fig. 3 findet sich in der Patentanmeldung
P 41 21 435.8-13, wobei allerdings die in der dortigen
Fig. 1 gezeigten Komponenten 44 und 56 durch das
Druckbegrenzungsventil 93 ersetzt sind und anstelle des
Hochdruckspeichers 54 gemäß Fig. 1 der älteren Patent
anmeldung bei vorliegender Erfindung ein Volumenresona
tor 92 eingesetzt ist.
Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel der erfin
dungsgemäßen Motorbremse ist es aber auch möglich, den
Volumenresonator 92 entfallen zu lassen oder durch
einen Kolben-Hochdruckspeicher oder dgl. zu ersetzen.
In gleicher Weise ist es möglich, die Steuerscheibe 88
entfallen zu lassen und den System-Hochdruck in anderer
Weise taktgerecht auf die Dekompressionsventile 96 zu
verteilen, beispielsweise durch Einfügung separat steu
erbarer Schaltventile in die Steuerleitungen 95. Die
variable Druckregelung mittels des Druckbegrenzungsven
tils 93 kann somit auch bei anders gearteten Motorbrem
sen zur variablen Motorbremsleistung eingesetzt werden.
Bevorzugt ist allerdings der Einsatz einer Verteiler
scheibe 88, da diese eine äußerst einfache Druckvertei
lung auf die einzelnen Steuerleitungen ermöglichte.