DE4136784A1 - Verfahren zur herstellung hellfarbiger alkenylsulfat-pasten - Google Patents
Verfahren zur herstellung hellfarbiger alkenylsulfat-pastenInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C303/00—Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hell
farbiger Alkenylsulfat-Pasten durch Sulfierung von Laurical
koholen und nachfolgende Neutralisation und Hydrolyse mit
wäßrigen Basen.
Anionische Tenside vom Typ der Alkylsulfate, insbesondere
solche, die im Fettrest 16 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten,
zeigen ausgezeichnete Detergenseigenschaften und eignen sich
zur Herstellung von Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln.
Zur Herstellung dieser Stoffe geht man im allgemeinen von
Fettalkoholen aus, die zunächst mit geeigneten Sulfiermit
teln, beispielsweise gasförmigem Schwefeltrioxid in die ent
sprechenden Schwefelsäurehalbester überführt und anschließend
mit Basen neutralisiert werden, wobei wäßrige Pasten unter
schiedlichen Feststoffgehaltes erhalten werden [J.Am.Oil.
Chem. Soc. 36, 208 (1960)]. Bei Einsatz ungesättigter Fettal
kohole, müssen die Reaktionsprodukte zusätzlich zur
Neutralisation noch einer Hydrolyse unterworfen werden, um
ein Nachsäuern zu verhindern. Entsprechende Verfahren sind
beispielsweise in Ten. Surf. Det 15, 299 (1978) und Ind. Eng.
Chem. Prod. Res. Develop., 1, 24 (1965) beschrieben.
Die technische Verwendbarkeit von Alkylsulfaten auf Basis
gesättigter C16/18-Fettalkohole wird durch die Tatsache ein
geschränkt, daß wäßrige Pasten dieser Produkte schon bei
Feststoffgehalten von 30 bis 40 Gew.-% gelartig bis hochvis
kos und nicht mehr pumpfähig sind, so daß beispielsweise die
für die Herstellung von Pulverwaschmitteln übliche Sprüh
trocknung zur Weiterverarbeitung nicht in Betracht kommt.
Einen Ausweg bieten wäßrige Pasten von Alkenylsulfaten, also
Sulfatierungsprodukten ungesättigter Fettalkohole, die im
Vergleich eine deutlich niedrigere Viskosität als die gesät
tigten Produkte aufweisen und bei Pastenkonzentrationen von
50 Gew.-% auch noch bei Raumtemperatur fließfähig sind. Al
kenylsulfate besitzen jedoch den Nachteil, daß sie gegenüber
Alkylsulfaten eine deutlich schlechtere Farbqualität aufwei
sen und somit aus ästhetischen Gründen im allgemeinen nur
nach aufwendigen Bleichoperationen weiterverwendet werden
können.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, ein Verfahren
zur Herstellung von hellfarbigen Alkenylsulfat-Pasten zu
entwickeln, das frei von den geschilderten Nachteilen ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
hellfarbiger Alkenylsulfat-Pasten, das sich dadurch aus
zeichnet, daß man Lauricalkohole enthaltend
- a) ungesättigte Fettalkohole der Formel (I), R¹-OH (I)in der R1 für einen linearen, ungesättigten, aliphati schen Kohlenwasserstoffrest mit 16 bis 22 Kohlenstoff atomen und 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht und
- b) gesättigte Fettalkohole der Formel (II), R²-OH (II)in der R2 für einen linearen oder verzweigten, gesät tigten, aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen steht,
mit gasförmigem Schwefeltrioxid umsetzt und die sauren Reak
tionsprodukte anschließend mit wäßrigen Basen neutralisiert
und hydrolysiert.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die Verwendung
von pflanzlichen Lauricalkoholen gegenüber Fettalkoholen
tierischer Herkunft zu Alkenylsulfaten mit deutlich besserer
Farbqualität führt. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis,
daß sich die Farbe von Sulfierungsprodukten ungesättigter
Fettalkohole sprunghaft verschlechtert, wenn die Einsatz
stoffe eine kritische Iodzahl von 50 und einen kritischen
Gehalt von mehrfach ungesättigten Anteilen von 1,5 Gew.-%
übersteigen.
Unter Lauricalkohole sind im Sinne der Erfindung pflanzliche
Fettalkohole z. B. auf Basis von Palmöl, Palmkernöl oder Ko
kosöl zu verstehen, die eine Iodzahl im Bereich von 10 bis 50
und einen Anteil an mehrfach ungesättigten Bestandteilen von
0,1 bis 1,5 Gew.-% - bezogen auf den Fettalkohol - aufweisen.
Typische Beispiele für ungesättigte Fettalkohole der Formel
(I), die in den Lauricalkoholen enthalten sein können, sind
Palmitoleylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petrose
linylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Gadoleyl
alkohol oder Erucylalkohol in Betracht. Vorzugsweise enthal
ten die Lauricalkohole Oleylalkohol.
Gesättigte Fettalkohole der Formel (II), die ebenfalls Be
standteile der Lauricalkohole sein können, sind beispiels
weise Caprinalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetyl
alkohol, Stearylalkohol, Arachylalkohol und Behenylalkohol.
Vorzugsweise enthalten die Lauricalkohole Cetyl- und/oder
Stearylalkohol.
Die Sulfierung der Lauricalkohole kann in der für Fettsäure
niedrigalkylester bekannten Weise [J.Falbe (ed.), "Surfac
tants in consumer products", Springer Verlag, Berlin - Hei
delberg, 1987, S. 61] erfolgen, wobei kontinuierlich arbei
tende Reaktoren, die nach dem Fallfilmprinzip arbeiten, be
vorzugt sind. Dabei wird das Schwefeltrioxid mit einem
inerten Gas, vorzugsweise Luft oder Stickstoff verdünnt und
in Form eines Gasgemisches, welches das Sulfieragens in einer
Konzentration von 1 bis 8, insbesondere 2 bis 5 Vol.-% ent
hält, eingesetzt.
Die Lauricalkohole und das Schwefeltrioxid können im molaren
Verhältnis von 1 : 0,95 bis 1 : 1,3, vorzugsweise 1 : 1,05
bis 1 : 1,1 eingesetzt werden. Die Sulfierreaktion kann bei
Temperaturen T1 von 25 bis 90°C, insbesondere jedoch 30 bis
50°C durchgeführt werden.
Die bei der Sulfierung anfallenden sauren Sulfierprodukte
werden in wäßrige Basen eingerührt, neutralisiert und gleich
zeitig hydrolysiert, um ein Nachsäuern der Verbindungen zu
verhindern. Die Neutralisation/Hydrolyse kann bei Tempera
turen von 70 bis 90°C durchgeführt werden. Hierbei werden
Anteile an gebildeten Sultonen unter Bildung von Sulfonaten
hydrolysiert, ohne daß es zu einer Abspaltung der Sulfat
gruppe kommt. In einer bevorzugten Ausführungsform des er
findungsgemäßen Verfahrens werden die sauren Sulfierprodukte
unmittelbar nach Verlassen des Reaktors ohne weitere Abküh
lung neutralisiert, wobei die Hydrolyse gleichzeitig miter
folgt.
Als Basen für die Neutralisation kommen Alkalimetallhydroxide
wie Natrium-, Kalium- und Lithiumhydroxid, Erdalkalimetall
oxide und -hydroxide wie Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid,
Calciumoxid und Calciumhydroxid, Ammoniak, Mono-, Di- und
Tri-C2-4-Alkanolamine, beispielsweise Mono-, Di- und
Triethanolamin sowie primäre, sekundäre oder tertiäre
C1-4-Alkylamine in Betracht. Die Neutralisationsbasen
gelangen dabei vorzugsweise in Form 20 bis 50 gew.-%iger
wäßriger Lösungen zum Einsatz, wobei wäßrige Natriumhy
droxidlösungen bevorzugt sind.
Die Sulfierprodukte der Lauricalkohole stellen Gemische dar,
die im wesentlichen Alkyl- und Alkenylsulfate enthalten. Da
bei Einsatz ungesättigter Fettalkohole in die Sulfierung auch
eine Anlagerung des Schwefeltrioxids an die Doppelbindung
stattfindet, sind in der Mischung auch Stoffe enthalten, die
eine innenständige Sulfonatgruppe beziehungsweise eine
Sulfonat- und eine Sulfatgruppe enthalten können. Der Anteil
dieser innenständigen Sulfierprodukte kann üblicherweise 10
bis 25 Gew.-% - bezogen auf die Menge an Aniontensid - be
tragen.
Die Sulfierprodukte können nach Neutralisation in an sich
bekannter Weise durch Zusatz von Wasserstoffperoxid und/oder
Natriumhypochloritlösung gebleicht werden. Dabei werden -
bezogen auf den Feststoffgehalt in der Lösung der
Sulfierprodukte - 0,2 bis 2 Gew.-% Wasserstoffperoxid - be
rechnet als 100%ige Substanz - und/oder entsprechende Mengen
Natriumhypochlorit eingesetzt. Der pH-Wert der Lösungen kann
durch Zusatz von Alkali auf Werte von 7,5 bis 10 eingestellt
werden. Zur Stabilisierung gegen Bakterienbefall empfiehlt
sich ferner eine Konservierung, z. B. mit Formaldehydlösung,
p-Hydroxybenzoat, Sorbinsäure oder anderen bekannten
Konservieungsstoffen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen hell
farbigen Alkenylsulfat-Pasten weisen ausgezeichnete Deter
genseigenschaften und eine hohe Kaltwasserlöslichkeit auf.
Sie eignen sich daher zur Herstellung von pulverförmigen oder
flüssigen Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln sowie Produkten
der Haar- und Körperpflege, in denen sie in Mengen von 0,1
bis 25, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-% - bezogen auf den Fest
stoffgehalt der Mittel - enthalten sein können.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
In einem kontinuierlich arbeitenden Fallfilmreaktor (Länge
120 cm, Querschnitt 1 cm, Eduktdurchsatz 600 g/h) mit Man
telkühlung und seitlicher SO3-Begasung wurden 1300 (5 mol)
eines technischen Oleyl-Cetylalkohols auf Basis Palmöl (HD-
Palmocenol® 45-50, Verkaufsprodukt der Fa. Henkel KGaA,
Düsseldorf, FRG) bei T1=45°C mit 420 g (5,25 mol) gasför
migem Schwefeltrioxid (5 Vol.-% in Luft) - entsprechend einem
molaren Einsatzverhältnis Alkohol : SO3=1 : 1,05 - umge
setzt. Das saure Sulfierprodukt wurde kontinuierlich bei T2-
80°C in eine 37 gew.-%ige wäßrige Natriumhydroxidlösung ein
getragen und dabei gleichzeitig neutralisiert und hydroly
siert. Anschließend wurde das Reaktionsprodukt mit Natron
lauge auf einen pH-Wert von 10 eingestellt.
Kenndaten des Produktes | |
Aniontensidgehalt: | |
65,4 Gew.-% | |
- Sulfatanteil: | 53,1 Gew.-% |
- Sulfonatanteil: | 12,3 Gew.-% |
Unsulfierte Anteile: | 2,3 Gew.-% |
Natriumsulfat: | 1,4 Gew.-% |
Wasser: | 30,9 Gew.-% |
Farbzahl: | 39 Klett |
Analog Beispiel 1 wurden 1300 g (5 mol) eines technischen
Oleyl-Cetylalkohols auf Basis Rindertalg (HD-Talgocenol®
50-55, Verkaufsprodukt der Fa. Henkel KGaA, Düsseldorf, FRG)
vorgelegt und bei T1=45°C mit 420 g (5,25 mol) Schwefel
trioxid umgesetzt.
Kenndaten des Produktes | |
Aniontensidgehalt: | |
65,3 Gew.-% | |
- Sulfatanteil: | 52,9 Gew.-% |
- Sulfonatanteil: | 12,4 Gew.-% |
Unsulfierte Anteile: | 2,4 Gew.-% |
Natriumsulfat: | 1,4 Gew.-% |
Wasser: | 30,9 Gew.-% |
Farbzahl: | 74 Klett |
Der Aniontensidgehalt und die unsulfierten Anteile wurden
nach den DGF-Einheitsmethoden, Stuttgart, 1950-1984, H-III-10
bzw. G-II-6b ermittelt. Der Sulfatgehalt wurde als Natrium
sulfat berechnet, die Bestimmung des Wassergehaltes erfolgte
nach der Fischer-Methode.
Die Bestimmung der Klett-Farbzahl erfolgte nach 30minütiger
Bleiche mit 1 Gew.-% einer 35 gew.-%igen wäßrigen Wasser
stoffperoxidlösung. Die Messung wurde bei einer Konzentration
von 5 Gew.-% Aniontensid, pH = 7 und unter Verwendung einer 1
cm Rundküvette sowie eines Blaufilters (400 bis 465 nm)
durchgeführt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung hellfarbiger Alkenylsulfat-
Pasten, dadurch gekennzeichnet, daß man Lauricalkohole
enthaltend
- a) ungesättigte Fettalkohole der Formel (I), R¹-OH (I)in der R1 für einen linearen, ungesättigten, aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen und 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht und
- b) gesättigte Fettalkohole der Formel (II), R²-OH (II)in der R2 für einen linearen oder verzweigten, ge sättigten, aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen steht,
mit gasförmigem Schwefeltrioxid umsetzt und die sauren
Reaktionsprodukte anschließend mit wäßrigen Basen neu
tralisiert und hydrolysiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Lauricalkohole auf Basis von Palmöl, Palmkernöl oder
Kokosöl einsetzt, die eine Iodzahl im Bereich von 10 bis
50 aufweisen.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man Lauricalkohole einsetzt, deren Anteil
an mehrfach ungesättigten Bestandteilen 0,1 bis 1,5
Gew.-% - bezogen auf den Fettalkohol - beträgt.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man Lauricalkohole und
Schwefeltrioxid im molaren Verhältnis von 1 : 0.95 bis 1 : 1,3
einsetzt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Sulfierung bei einer
Temperatur von 25 bis 90°C durchführt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Neutralisation/Hy
drolyse mit 20 bis 50 gew.-%igen Lösungen von Alkalihy
droxiden durchführt.
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- 1992-10-30 WO PCT/EP1992/002499 patent/WO1993009091A1/de not_active Application Discontinuation
Also Published As
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Legal Events
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