DE4136477A1 - Tunneltrockner mit nachgeschaltetem tunnelofen, mit integrierter thermischer abgasreinigung - Google Patents
Tunneltrockner mit nachgeschaltetem tunnelofen, mit integrierter thermischer abgasreinigungInfo
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Description
Das Trocknen und Brennen von keramischen Produkten,
besonders von Ziegeln, erfolgt bereits zum Teil in
kontinuierlicher Folge im Durchlauftrockner und Ofen.
Bei halbtrockengepreßten Produkten werden Mauerziegel
auf Brennwagen gestapelt und durchlaufen Trocken- und
Brennprozeß. Die Behandlungszeiten sind wegen der
schlechten Konvektionsverhältnisse sehr lang.
Für feucht gepreßte Formlinge ist das ITO-System
bekannt geworden, das aber nur ein einlagiges Trocknen
und Brennen erlaubt. Die Gewichtsanteile an feuerfesten
Wagenplattformen, welche jeweils mit aufgeheizt werden
müssen, erfordern einen hohen Anteil an zusätzlichem
Brennstoffaufwand. Üblicherweise werden solche Trockner-
Ofensysteme im Gegenstrom betrieben, wo Luft/Rauchgas
im Gegenstrom zu den zu behandelnden Gegenständen in
einem oder mehreren Behandlungskanälen strömen.
Ein weiteres bekannt gewordenes Ofensystem nach
DE 39 18 746 A1 geht von einer Kreislaufströmung der
Ofengase aus, was aber leicht zu einer Sauerstoffver
armung- und Taupunktunterschreitung der Ofengase führt
und durch die vorgesehene externe Nachverbrennung
wieder erhöhter Brennstoff- und Bauaufwand entsteht.
Auch entstehen beim vorgesehenen Aufeinanderstapeln
des Behandlungsgutes ungünstige Konvektionsverhältnisse
für ein schnelles Trocknen und Brennen.
Bei einer Beimischung von leichtflüchtigen Porosierungs
mitteln, Zuschlagsstoffen oder Formölen besteht die Ge
fahr, daß in der Endphase der Trocknung, infolge erhöhter
Trockentemperatur bereits flüchtige Schadgase mit der
Trocknerabluft in die Atmosphäre gelangen.
Die bisher bekannten Tunnelöfen und Trockeneinrichtungen
erlauben unter hoher Leistung die gestellte Aufgabe nicht
zu erfüllen. Schnellbrennöfen wie z. B. bewährte Rollen
öfen mit vorgeschaltenen Trockenanlagen ergeben unter
hohem Einsatz von organischen Stoffen keinen sauberen
Abgas- bzw. Abluftstrom, weshalb es wegen des verschärften
Luftreinhaltegesetzes oft zu Belästigungen kommt.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Trocken- und Brennprozeß
so zu gestalten, daß
- 1) Ein kompakter, hintereinander, neben- und übereinander geschalteter Behandlungskanal anwendbar ist.
- 2) Eine ofeninterne thermische Reinigung der Abgase und erforderlichenfalls auch der Abluftbrüden aus dem Trockenprozeß möglich ist.
- 3) Schnelle Trocken- und Brennzeiten durch entsprechende umströmbare Lagerung des Behandlungsgutes erreicht wird.
- 4) Eine Mitverarbeitung und Behandlung flüchtiger und leicht flüchtiger organischer Substanzen zur Tonmasse ermöglicht wird, ohne daß Schadstoffe in die Atmosphäre gelangen können.
- 5) Ein frühzeitiges Entweichen von Schad- und/oder Geruchs stoffen während des Trockenprozesses nicht zu uner wünschten Emissionen führen kann, und womit die Ver arbeitung von geruchsintensiven Materalien und Gemengen möglich ist.
- 6) In die Kühl- und Brennzone soll in ihrem Zusammenwirken nicht eingegriffen werden, um insbesondere Brennqualität nicht zu beeinträchtigen.
Die Lösung der vor genannten Aufgabe erfolgt mit den
Merkmalen des Kennzeichnungsteils der Ansprüche 1 bis 10.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Fig. 1 erläutert,
die ein Ausführungsbeispiel darstellt mit einem hinter
einandergeschalteten Trockenkanal (1) mit Trockenzone T1
und T2, sowie Ofenkanal (2) mit Anwärmzone A, Brennzone B
und Kühlzone K. Das Brenngut, z. B. porosierte Ziegel sind
auf Transportwagen (3) gelagert und durchlaufen vorge
nannte Zonen nacheinander. Ein Kühlluftstrom (4) durchströmt
die Kühlzone K und als Gasstrom die Brennzone B und An
wärmzone A. Im Anfangsbereich der Anwärmzone A wird der
Gasstrom (4) umgelenkt und in Leitungen (5) zurückgeführt,
falls erforderlich unter Einsatz von Gebläsen (6).
Aus der heißeren Trockenzone T2 wird dabei ein feuchter
Abluftstrom (7) ebenfalls über die Leitung (5) dem Abgas
strom (5) des Ofens beigemischt und unter Erwärmung in
Richtung Brennzone B leitungsgeführt befördert. Dort sind
beheizbare Misch- und Brennkammern (8) vorzugsweise in
der Ofenwand installiert, um den Abluftstrom (7) und
Abgasstrom (4) aufzuheizen auf eine Temperatur von ca.
700-900°C, so daß alle organischen Stoffe und Kohlenmonoxyd
oxydiert sind. Dieser vereinigte, hoch erhitzte Abluft
strom (9), der auch separat geführt und aufgeheizt werden
kann, durchströmt nacheinander Anwärmzone A und Trocken
zone T2 und T1 in wärmeabgebenden Leitungen, die auch als
Wärmetauscher ausgebildet sein können innerhalb des
Ofens und Trockners, um Wärme indirekt an das Behandlungs
gut abzugeben unter eigener Abkühlung. Durch den hohen
Wasserdampfanteil im Abluftstrom (9) wird ein günstiger
innerer Wärmeübergang in der wärmeabgebenden Abluftleitung
erzielt. Ferner wird der Wärmewirkungsgrad dadurch erhöht,
daß der Abgasstrom eines üblichen Tunnelofens ohnehin nicht
annähernd feuchtegesättigt wäre. Somit wird der Wasser
dampf des Trockners weitgehend ohne eigene Trägerluft nach
draußen befördert. Auf diese Art kann auch falls zweckmäßig
die gesamte Wasserdampfmenge, welche im Trockner entsteht,
geruchs- und schadstofffrei in die Atmosphäre befördert
werden.
Falls aber keine sehr leicht flüchtigen Stoffe im oder am
Behandlungsgut sich befinden, kann Abluft auch aus dem
ersten Trockenabschnitt T1 über Öffnungen (10) direkt ab
geführt werden, ohne eine Hocherhitzung zu durchlaufen.
Über Zuluftöffnungen (11) kann dem Trockner ein Trockenluft
strom (12) zugeführt werden. Dieser kann unter nochmaliger
Abkühlung des Abluftstromes mittels ggf. externem Wärme
tauscher aufgeheizt werden. In den Abluftstrom (9) können
in dessen Leitungszug Filter zur Reinigung von organischen
Schadstoffen, z . B. SO2, Fluor, im geeigneten höheren
Temperaturbereich ofenintern zwischengeschaltet werden.
Schließlich ist zur Erzielung von schnellen Behandlungs
zeiten im System vorgesehen, daß das Trocknen und Brennen
der Formlinge auf stabförmigen keramischen Formlingsträgern
erfolgt, so daß das Behandlungsgut in jeder Phase der Be
handlung guten Konvektions- und Trockenbedingungen unter
liegt und allseitig möglichst jeder Formling umströmbar ist.
Dazu sind stabförmige keramische Formlingsträger, z. B. aus
SIC-Material mehretagig übereinander, mit vertikalen Ab
standshaltern- oder Ständern vorgesehen, die zum Be- und
Entladen der Transportwagen (3), samt den Formlingsträgern
von den Wagen abgenommen und wieder aufgesetzt werden.
Oder es sind feste Ständer mit Aufnahmekonsolen oder Organen
auf den Transportwagen verankert. Zur Komplettierung des
erfindungsgemäßen Trocken- und Brennsystems gehören noch
an sich bekannte Umwälzeinrichtungen, Armaturen, evtl.
Zwischenschieber, Stellorgane, Regel- und Heizeinrichtungen.
Die Erfindung senkt die Kosten von großen Produktions
anlagen für die Ziegelfertigung, die heute bei Investitions
summen von zwei- bis dreimal so hoch sind als die Jahres
produktionsmenge einer solchen Anlage.
Claims (10)
1. Tunneltrockner mit nachgeschaltetem Tunnelofen, mit
integrierter thermischer Abgasreinigung und mit auf
Transportwagen befindlichen Formlingen, zum Trocknen
und Brennen von vorzugsweise brennbare Stoffe enthaltene
keramische Formlinge dadurch gekennzeichnet, daß der aus
der Hochtemperaturzone des Ofens kommende aufgeheizte,
thermisch gereinigte Abluftstrom (9) im Bereich der An
wärmzone A innerhalb des Ofens und des Trockners in
wärmeabgebenden Leitungen geführt wird und schließlich
nach Wärmeabgabe im Eingangsbereich des Trockners aus
demselben herausgeführt und in die Atmosphäre geleitet
wird.
2. Tunneltrockner mit Ofen nach Anspruch 1 dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abgasstrom (4) die Kühlzone, Brennzone
und Anwärmzone durchströmt und am Beginn der Anwärmzone
zusammen mit einem Abluftstrom (7) aus dem Trockner in
Rückleitungen (5) innerhalb des Ofenmantels geführt wird,
die in mit Brennern (14) beheizbare Misch- und Brenn
kammern (8) führen.
3. Tunneltrockner mit Tunnelofen nach einem oder mehrerer An
sprüche 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, daß in den Misch-
und Brennkammern Gasein- und Austrittsöffnungen angeordnet
sind oder in den benachbarten Leitungsabschnitten zwecks
Austritt von Rückführgas (5) und/oder Ofengaszutritt zum
Abluftstrom (9).
4. Tunneltrockner mit Tunnelofen nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß dem Trockner
über seinem gesamten Bereich Zuluft über Öffnungen (11) zu
geführt wird und Abluft besonders im kälteren Anfangsbereich
über Öffnungen (10) entnommen wird.
5. Tunneltrockner und Tunnelofen nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß Abgasfilter,
z. B. Schüttschichtfilter (13) innerhalb oder außerhalb des
Ofenmantels in den heißen Bereich der Leitungszüge (5) und/
oder (9) zwischengeschaltet werden.
6. Tunneltrockner und Tunnelofen nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß das Trocken-
und Brenngut auf keramische Tragstäbe in Gruppen gesetzt ist und
diese im vertikalen Abstand mehrlagig übereinander
geschichtet auf Transportwagen geladen ist, getragen
von vertikalen, ebenfalls keramischen Stützen.
7. Tunneltrockner und Tunnelofen nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstäbe
automatisch, gegebenenfalls samt Stützen von den Brennwagen
abgenommen, von den gebrannten Erzeugnissen getrennt, er
neut mit Formlingen belegt und sodann wieder auf die Trans
portwagen geladen werden mittels an sich bekannter
mechanischer Mittel.
8. Tunneltrockner und Tunnelofen nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß Organe des
Trockners und Ofens mehrfach angeordnet sind und mit
Trennmitteln, z. B. Schieber den Trocken- und/oder
Brennkanal in Abschnitte unterteilt.
9. Verfahren zum Trocknen und Brennen von verbrennbare Stoffe
oder leicht flüchtige Zuschlagstoffe enthaltenes Brenngut
mit in der Kühl- und Brennzone und Anwärmzone in gegenge
setzter Bewegungsrichtung zum Brenngut im Ofenraum
strömendem Ofengas dadurch gekennzeichnet, daß das Ofengas
zusammen mit Trocknerabluft im Bereich der Anwärmzone
leitungsgeführt, im Gleichstrom strömt, und unter Aufheizung
thermisch gereinigt wird, dann wieder im Gegenstrom in
wärmeabgebenden Leitungen über die Anwärm- und Trocken
zone geführt wird, und gemeinsam am kälteren Trockner
eingang entnommen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß
ein Tunneltrockner/Ofen nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 9 verwendet wird.
Priority Applications (1)
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DE19914136477 DE4136477C2 (de) | 1991-11-06 | 1991-11-06 | Verfahren und Vorrichtung zur thermischen Behandlung keramischer Formlinge, die brenn- oder vergasbare Bestandteile enthalten |
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DE19914136477 DE4136477C2 (de) | 1991-11-06 | 1991-11-06 | Verfahren und Vorrichtung zur thermischen Behandlung keramischer Formlinge, die brenn- oder vergasbare Bestandteile enthalten |
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DE4136477A1 true DE4136477A1 (de) | 1993-05-13 |
DE4136477C2 DE4136477C2 (de) | 1994-10-06 |
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DE19914136477 Expired - Fee Related DE4136477C2 (de) | 1991-11-06 | 1991-11-06 | Verfahren und Vorrichtung zur thermischen Behandlung keramischer Formlinge, die brenn- oder vergasbare Bestandteile enthalten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4136477C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4412170C1 (de) * | 1994-04-08 | 1995-08-10 | Krantz Tkt Gmbh | Verfahren zur oxidativen Beseitigung von in Gasen enthaltenen Schadstoffen |
CN108151544A (zh) * | 2018-01-17 | 2018-06-12 | 广东中鹏热能科技有限公司 | 一种逆流式冷却系统的节能辊道窑 |
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DE3918746A1 (de) * | 1989-06-08 | 1990-12-20 | Rudolf Riedel | Tunnelofen |
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1991
- 1991-11-06 DE DE19914136477 patent/DE4136477C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4136477C2 (de) | 1994-10-06 |
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