DE4111151C2 - Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen und Vorrichtung zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen
aus beliebigen Werkstoffen mittels selbstverlaufendem
Fugmaterial und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Das Verfugen von Plattenbelägen ist seit langem bekannt. Es
dient dazu, die durch die mit Abstand verlegten Platten entstan
denen Zwischenräume (Fugen) mit einem Fugmaterial zu verschließen,
um sie gegen Feuchtigkeit, Schmutz und Schadstoffe zu
schützen. Dadurch wird zum einen die Haltbarkeit des gesamten
Plattenverbandes sowie seine Haftung auf dem Untergrund erhöht
und zum anderen - ggf. durch die Wahl eines geeigneten Fugmate
rials - die Wärmedehnung der einzelnen Platten ermöglicht und
eine dadurch bedingte Rißbildung der Platten bzw. des Untergrundes
vermieden. Dabei kann es sich um Platten aus den verschiedensten
Werkstoffen handeln, beispielsweise um Keramikplatten,
Steinzeugfliesen, Kunststoffplatten, Kunststeinplatten,
Marmorplatten, Betonplatten oder dergleichen, aber auch um Platten
aus Metall oder thermoplastischen Werkstoffen (Polyäthylen
od. dgl.). Auch die Wahl des Fugmaterials ist nahezu beliebig,
sie richtet sich nach der jeweiligen Art und Belastung der Platten.
So verwendet man vergießfähiges Fugmaterial, welches auf
der Basis von Kunstharzen wie Polyester-, Epoxyd-, Furan- oder
Phenolharzen oder auf der Basis von hydraulisch reagierenden
Bindemitteln wie Zement oder zementhaltiger Fugmasse gebildet sein
kann. Gerade bei Wandplatten oder -fliesen sollte dabei das
Fugmaterial zwar noch selbstverlaufend sein, jedoch nicht so
flüssig, daß es aus den Fugen herausläuft.
In der Regel geschieht das Verfugen manuell, indem das Fugmaterial
mit einem geeigneten und der Fugenbreite angepaßten
Werkzeug wie beispielsweise einer Fugenkelle oder einem Fugenspachtel
in den Fugenhohlraum hineingedrückt wird. Auch ist es
bekannt, Fugen mit dauerelastischem Fugmaterial zu füllen. Dies
geschieht mit Hilfe einer Handpresse und einer Kartusche mit
einer Spitze, deren Öffnung der Fugenbreite entspricht. Weiterhin
bekannt sind Maschinen, mit denen - insbesondere bei größeren
Fugenbreiten - das Fugmaterial in die Hohlräume zwischen den
Platten gepreßt wird. Dazu gehört auch eine Vorrichtung mit
einem antreibbaren Fugteller, der unterseitig nachgiebige Rührflügel
aufweist, mit denen das Fugmaterial in die Fugen eingebracht
wird (DE-GM 66 10 181).
Bei den bekannten Methoden der manuellen oder maschinellen Ver
fugung steht dem einzubringenden selbstverlaufenden Fugmaterial
sowohl im Fugenraum als auch im Hohlraum zwischen Platte und
Mörtelbettung bzw. Mörtelbettung und Untergrund ein das voll
ständige Eindringen verhinderndes Luftpolster entgegen. Dies ist
nachteilig, da einerseits Hohlstellen im Fugenraum verbleiben
und andererseits die vom Fugmaterial verdrängte Luft zur Bildung
von Lufteinschlüssen, -nestern und Lunkern im Fugmaterial
selbst führt.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, das eingangs
erwähnte und zuvor näher beschriebene Verfahren zum Verfugen von
Plattenbelägen in seiner Gesamtheit zu
verbessern und insbesondere so auszugestalten und weiterzubilden,
daß die Bildung von Lufteinschlüssen, -nestern und
Lunkern im Fugmaterial zuverlässig vermieden wird, und eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben.
Weiterhin ist es erwünscht, die Dichte des eingepreßten
Fugmaterials zu erhöhen.
Gelöst wird dieses Problem bezüglich des Verfahrens dadurch, daß
im Bereich des einzubringenden Fugmaterials zunächst ein Unter
druck erzeugt wird und anschließend das Fugmaterial in den
zwischen den Platten vorhandenen Hohlraum eingebracht wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die beschriebenen
Nachteile vermieden und erstmals ein luftblasenfreies, lunkerfreies
und porenfreies Einpressen von Fugmaterial in den Fugenraum
ermöglicht. Darüber hinaus wird erreicht, daß vor dem
eigentlichen
Verpreßvorgang auch Restfeuchtigkeit, Wasserdampf, Luftfeuchtig
keit und andere gasförmige Stoffe, sowie Staub, Schmutzteilchen
und andere Fremdkörperpartikel, die sich im Fugenraum und im Be
reich der Platten befinden, zuverlässig ent
zogen werden.
Wenn aus chemo-physikalischen Gründen mit lösungsmittelhaltigen
Fugmaterialien gearbeitet werden muß, sorgt das erfindungsgemäße
Verfahren ebenso für den Entzug von freiwerdenden lösungsmittel
haltigen Gasgemischen, indem diese kontrolliert aus dem Arbeits
raum entfernt werden. Dazu sind allerdings bestimmte Anforderun
gen an eine entsprechende Fug-Vorrichtung zu stellen, wie weiter
unten noch erläutert werden wird. Eine solche kontrollierte Ent
sorgung lösungsmittelhaltiger Substanzen ist mit den bekannten
Verfahren nicht möglich, so daß auch aus diesem Grunde das er
findungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft einsetzbar ist.
Zu einer Zeit, in der Arbeits- und Umweltschutzbedingungen eine
immer größere Rolle spielen, ist die vorbeschriebene Eigenschaft
von besonderer, wachsender Bedeutung.
Weiterhin bewirkt das erfindungsgemäße Verfahren eine wesentlich
höhere Dichte des Fugmaterials im Fugenraum. Durch diese Erhö
hung der spezifischen Dichte des Fugmaterials wird gleichzeitig
die chemische Resistenz des Fugmaterials deutlich verbessert.
Desweiteren wird eine höhere, intensivere Vernetzung des Fugma
terials an den Fugenflanken und am Fugenboden bewirkt und damit
eine wesentlich stärkere Klebfähigkeit dieses Fugmaterials im
gesamten Fugenquerschnitt erreicht. Gemeinsam mit besonders aus
gestalteten Platten, welche durch einen entsprechend profilier
ten Plattenrand eine kraftschlüssige Verbindung benachbarter
Platten untereinander ermöglichen, führt das erfindungsgemäße
Verfahren durch seinen hohen Grad an Vernetzung und die starke
Klebefähigkeit des Fugmaterials an den Fugenflanken zu einer
bisher nicht gekannten Dichte im Fugenraum. Die genannten Eigen
schaften sind insbesondere im Säureschutzbau gefordert, werden
aber ebenfalls dann bevorzugt angewendet, wenn entsprechende hy
gienische bzw. bakteriologische Anforderungen an die Oberfläche
der Plattenbeläge gestellt werden.
Im einzelnen gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, das erfin
dungsgemäße Verfahren auszugestalten und weiterzubilden, was im
folgenden nur beispielhaft erläutert werden soll.
Voraussetzung der erfindungsgemäßen "Vakuum-Verfugung" ist zu
nächst ein mit Fugen verlegter Plattenbelag. Bei der Verlegung
der Platten in Zementmörtel oder anderen hydraulisch abbindenden
Bindemitteln ist es zweckmäßig, zur Aufhebung der Alkalität des
Fugenraumes sowie zur Vermeidung von Luftblasenbildung die Fu
genflanken vor Beginn des Verfugens mit einem Epoxydharz oder
dergleichen zu haftgrundieren. Für den Fall, daß aus chemo-phy
sikalischen Gründen auf den Haftgrund verzichtet werden kann,
bietet das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil des Entzuges
an Wasserdampf und überschüssiger Restfeuchte aus dem vorhan
denen Verlegemörtel. Beim sich anschließenden maschinellen Fug
vorgang wird mit Inbetriebnahme einer Vakuumpumpe oder eines
Luftsaugers innerhalb des eigentlichen Fugraumes ein Unterdruck
gebildet, so daß dem einzubringenden selbstverlaufenden Fugmate
rial im Fugenraum und sogar in den Lunkern und Hohlstellen im
Mörtelbett zwischen Platten und Untergrund kein hinderliches
Luftpolster mehr entgegensteht.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
während des maschinellen Fugvorganges der Unterdruck im Fugraum
vorübergehend aufgehoben. Dadurch wird der atmosphärische Druck
zum Einpressen des Fugmaterials ausgenutzt. Dieser Vorgang kann
beliebig oft wiederholt werden, so daß durch die Wechselwirkung
von Unterdruck und atmosphärischem Druck das Fugmaterial bis zu
einem gewünschten Wert verdichtet wird.
Es ist von besonderem Vorteil, zur Nachbehandlung der bereits
verfugten Bereiche einen Wasser-Staubsauger od. dgl. zu verwen
den, um auch die Restpartikel bzw. Restbestände des niedrigvis
kosen Fugmaterials von der Plattenoberfläche zu entfernen. Diese
Reinigung kann beispielsweise mit Hilfe einer Saugbürste, eines
allseitig geschlossenen Wasserschiebers od. dgl. erfolgen. Be
sonders zweckmäßig ist es dabei, daß die Reinigung durch sich
rotatorisch parallel zur Plattenoberfläche und auf dieser bewe
gende Reinigungselemente erfolgt. Auf diese Weise wird erreicht,
daß ein Teil des überschüssigen Fugmaterials in den durch die an
den Plattenrändern oberseitig vorhandenen abgefasten Kanten ge
bildeten "Fugengraben" hineingetrieben wird.
Bei dem vorbeschriebenen erfindungsgemäßen "Vakuum-Fugverfahren"
erfolgt zuverlässig eine Zwangsverfüllung des gesamten Fugenrau
mes, so daß das Fugmaterial lunker- und porenfrei eingebracht
werden kann.
Gegenüber der herkömmlichen Verfugungstechnik ist beim erfin
dungsgemäßen Verfahren desweiteren von Vorteil, daß im "Vakuum
zustand" die eingeschlossenen Luftpolster den molekularen Ober
flächenspannungen der Fugmaterial-Flüssigkeit entgegenwirken.
Dies hat zur Folge, daß der Flüssigkeitsfilm in den dem einge
schlossenen Luftpolster benachbarten Bereichen zerreißt und die
nunmehr freiwerdende Luft dem Fugmaterial durch den herrschenden
Unterdruck entzogen wird.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung des zuvor beschriebenen Verfahrens, wobei diese Vorrichtung
erfindungsgemäß durch ein plattenseitig wenigstens teilweise of
fenes Gehäuse mit einer oberseitigen Abdeckung und seitlichen
Schürzen, mindestens einen angetriebenen drehbaren Fugteller, Mittel zur
Zufuhr von Fugmaterial und Mittel zum Erzeugen eines Unter
druckes im Bereich des einzubringenden Fugmaterials gekennzeichnet ist.
Besondere Ausführungsarten dieser Vorrichtung sind
Gegenstand der Patentansprüche 7 bis 14.
Die beanspruchten und in den Ausführungs
beispielen beschriebenen, erfindungsgemäß zu verwendenden Bau
teile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Materialaus
wahl und technischen Konzeption bzw. Verfahrensbedingungen kei
nen besonderen Ausnahmebedingungen, so daß die in dem jeweiligen
Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt An
wendung finden können, insbesondere sind sie auch unabhängig
voneinander zur Lösung der Aufgabe oder zumindest einer Teilauf
gabe vorteilhaft verwendbar.
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeipiels, das anhand der Zeichnung näher
erläutert werden soll. In der einzigen Figur ist - stark schema
tisiert und teilweise in gebrochener Darstellung - eine erfin
dungsgemäße Vorrichtung zum Verfugen von
Plattenbelägen aus beliebigen Werkstoffen mittels selbstverlau
fendem Fugmaterial dargestellt.
Die in der einzigen Figur in ihrem grundsätzlichen Aufbau darge
stellte und im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung zum Verfugen
besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 2, einem drehbaren
Fugteller 3, Mitteln zur Zufuhr von Fugmaterial und Mitteln zum
Erzeugen eines Unterdruckes. Von letzteren Mitteln ist lediglich
ein Anschluß 4 eines Luftschlauches 5 angedeutet, der mit einer
nicht dargestellten Vakuumpumpe oder einem Luftsauger verbunden
ist. Ebenfalls nicht dargestellt ist der Antrieb des Fugtellers
3, der nahezu beliebig ausgeführt sein kann. Das Gehäuse weist
eine oberseitige Abdeckung 6 und seitliche Schürzen 7 auf.
Der einzige Fugteller 3 ist im beschriebenen und insoweit bevor
zugten Ausführungsbeispiel horizontal und parallel zur Platten
oberfläche angeordnet. Jedoch soll sich die vorliegende Erfin
dung keinesfalls auf diese Ausführung beschränken, so ist es
auch denkbar, mehrere - gegebenenfalls miteinander kämmende -
oder auch einen oder mehrere vertikal und senkrecht zur Platten
oberfläche angeordnete Fugteller zu verwenden.
Als Mittel zur Zufuhr von Fugmaterial sind ein weiterer Anschluß
8 sowie ein Materialschlauch 9 vorhanden, die der Beschickung
der Vorrichtung 1 mit niedrig viskosem Fugmaterial dienen. Der
Ausgang A des Materialschlauches 9 liegt dabei zweckmäßigerweise
unmittelbar über einer Fuge F und in Arbeitsrichtung vor dem
Fugteller 3, wie aus der einzigen Figur hervorgeht. Dort ist ein
Plattenbelag 10 mit Fugen strichpunktiert angedeutet,
welcher, wie bereits erwähnt, aus beliebigen Werkstoffen be
stehen kann.
Nicht dargestellt ist, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung Mit
tel zur Be- und Entlüftung des Gehäuses aufweisen kann, mit
denen in bereits beschriebener Weise eine Wechselwirkung von Un
terdruck und atmosphärischem Druck im Innern des Gehäuses er
zeugt werden kann.
Ebenso ist nicht dargestellt, daß die erfindungsgemäße Vorrich
tung über einen weiteren Anschluß für die Zugabe flüssiger Sub
stanzen zum Fugmaterial verfügen kann. Es ist aber ebenfalls
möglich diese Zusätze dem Fugmaterial bereits direkt dann zuzu
geben, wenn es aus einem Vorratsbehälter in die zur Vorrichtung
führende Zuleitung gepumpt wird.
Zur Führung der Vorrichtung 1 entlang einer Fuge F dient ein
Führungsholm 11, der in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfin
dung austauschbar ausgeführt ist und so eine Anpassung der er
findungsgemäßen Vorrichtung 1 an unterschiedlichste Fugenbreiten
erlaubt. Es versteht sich, daß der losgelöst dargestellte Füh
rungsholm 11 in geeigneter Weise mit dem Gehäuse 2 verbunden
ist. Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Führungsholm 11 mit
(nicht dargestellten) Dichtungselementen versehen ist, die den
Arbeitsraum des Fugtellers 3 in Arbeitsrichtung nach vorne zur
(noch nicht ausgefüllten) Fuge F hin abdichtet. Auf diese Weise
ist es möglich, den Unterdruck im Arbeitsraum mit verhält
nismäßig geringen Verlusten aufrechtzuerhalten.
Im Ausführungsbeispiel besteht der Fugteller 3 im wesentlichen
aus einem rotorähnlichen Element, an welchem eine Mehrzahl ela
stischer oder flexibler (nur schematisch dargestellter) Rührflü
gel 12 befestigt sind, die sich beim Aufsetzen der Vorrichtung 1
auf den zu verfugenden Plattenbelag 10 entsprechend dem Eigenge
wicht der Maschine andrücken. Je nach Drehrichtung erfolgt dabei
eine Verformung der Rührflügel 12, so daß die Rührflügel 12 ei
nerseits den Transport zur Fuge F bewirken und andererseits auf
das Fugmaterial ein Druck ins Innere der Fuge F ausgeübt wird.
Es soll noch einmal darauf hingewiesen werden, daß die erfin
dungsgemäße Vorrichtung im dargestellten Ausführungsbeispiel nur
äußerst schematisch wiedergegeben ist. Daher richtet sich auch
die spezielle Ausgestaltung der Rührflügel 12 nach der konkreten
Art der Fug-Vorrichtung (Anzahl und Anordnung der Fugteller
etc.) und dem vorgesehenen Einsatzspektrum (Fugmaterial, waage
rechter oder senkrechter Plattenbelag etc.). Weiterhin umfaßt
die vorliegende Erfindung auch solche Vorrichtungen, in die,
beispielsweise aufgrund ihrer Größe, der Vorratsbehälter für das
Fugmaterial sowie die Zufuhrpumpe und/oder die Vakuumpumpe bzw.
der Luftsauger integriert sind. Dies erlaubt ein unabhängiges
Arbeiten und eignet sich daher besonders für den mobilen Einsatz
auf sehr großen zu verfugenden Flächen.
Von besonderem Vorteil in Bezug auf Haltbarkeit und Unempfind
lichkeit ist es, wenn nach einer weiteren Lehre der Erfindung
als Material für die erfindungsgemäße Vorrichtung Edelstahl ver
wendet wird.
Wie bereits erwähnt, ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
möglich, auch lösungsmittelhaltige, gasförmige Gemische, welche
beim Einsatz von lösungsmittelhaltigem Fugmaterial frei werden,
kontrolliert zu entfernen. Dazu muß die entsprechende erfin
dungsgemäße Vorrichtung explosionsgeschützt ("ex-geschützt")
ausgeführt sein, d. h., daß sämtliche zündaktiven Vorrichtungs
teile entsprechend abgedichtet bzw. abgeschirmt sein müssen. Die
"ex-geschützte" Ausführung von Maschinen ist aus dem Bereich der
Arbeitssicherheit hinreichend bekannt und daher ohne Schwierig
keiten auf die erfindungsgemäße "Vakuum-Fugtechnik" übertragbar.
Eine solche erfindungsgemäße Ausführung kann auf einfache Weise
Unfälle, die durch die Zündung von frei gewordenen explosiven
Gasen durch elektrostatische Aufladung, zündaktive Stromverbrau
cher, Rauchen oder offenes Feuer entstanden sind, zuverlässig
vermeiden.
Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung über ent
sprechende nicht dargestellte Leitungssysteme, Abdeckungen und
Dichtungsprofile sowie über eine entsprechende Verschlußvorrich
tung verfügt, so daß der Unterdruck im zu verfugenden Bereich am
größten ist.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Einsatz
der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschränken sich nicht nur auf
die Verwendung von "problematischem" Fugmaterial, sondern die
erfindungsgemäße "Vakuum-Fugtechnik" ist immer dann anwendbar,
wenn der Fugenraum der (Platten-) Beläge aus belie
bigem Material satt mit einem entsprechenden Fugmaterial ver
fugt werden muß.
Der bevorzugte Anwendungsbereich wird jedoch überall dort sein,
wo besonders hohe Anforderungen an die chemische Resistenz, die
Klebefähigkeit bzw. Flankenhaftung, die Säurebeständigkeit und
die Dichte des Materials sowie auch im Hinblick auf biologische
Kriterien gestellt werden - also überall dort, wo das Eindringen
von Mikroorganismen in den Fugenraum bzw. Plattenbelag, das An
sammeln von Bakterienherden etc. vermieden werden muß. Dies be
trifft in erster Linie den Einsatz in der Pharmazie- und Lebens
mitteltechnik, also in Herstellungsbetrieben für Trocken- bzw.
Flüssigkeitsmedikamente und Lebensmittel (Brauereien, Molke
reien, Eiscremewerke, Konservenfabriken etc.). Aber auch in sol
chen Einrichtungen, die besondere Anforderungen an die Hygiene
stellen, wie beispielsweise Krankenhäuser oder Großküchen, ist
die erfindungsgemäße "Vakuum-Fugtechnik" vorteilhaft anwendbar.
Ferner ist es auch zweckmäßig, das erfindungsgemäße Verfahren
überall dort anzuwenden, wo die Plattenbeläge durch drückende
oder nicht-drückende Flüssigkeiten, wie beispielsweise Wasser,
aber auch aggressive oder toxikologische Medien, etc. belastet
werden. Schließlich ist die Lehre der Erfindung aber auch in
"harmloseren" Naßbereichen, also auf Balkonen, Terrassen und an
deren Außenbelägen sowie im Schwimmbadbereich vorteilhaft an
wendbar.
Claims (14)
1. Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen aus beliebigen
Werkstoffen mittels selbstverlaufendem Fugmaterial, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich des einzubringenden
Fugmaterials zunächst ein Unterdruck erzeugt wird und
anschließend das Fugmaterial in den zwischen den Platten
vorhandenen Hohlraum eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fugenflanken des Plattenbelages vor Beginn der Verfugung
mit einem Epoxydharzmaterial haftgrundiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß während des maschinellen Fugvorganges der
Unterdruck vorübergehend aufgehoben wird, so daß dann
der atmosphärische Druck zum Einpressen des Fugmaterials
verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Nachbehandlung der bereits verfugten
Bereiche ein Wasser-Staubsauger derart eingesetzt
wird, daß die Restpartikel des niedrigviskosen Fugmaterials
von der Plattenoberfläche entfernt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entfernung der Restpartikel des niedrigviskosen Fugmaterials
von der Plattenoberfläche durch sich rotatorisch
parallel zur Plattenoberfläche bewegende Reinigungselemente
erfolgt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, gekennzeichnet durch ein plattenseitig wenigstens
teilweise offenes Gehäuse (2) mit einer oberseitigen
Abdeckung (6) und seitlichen Schürzen (7), mindestens
einen angetriebenen drehbaren Fugteller (3), Mittel
zur Zufuhr von Fugmaterial und Mittel zum Erzeugen
eines Unterdruckes im Bereich des einzubringenden Fugmaterials.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel für die Be- und Entlüftung des Gehäuses (2) vorgesehen
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch
einen Anschluß für die Zugabe flüssiger Zusätze zum Fugmate
rial.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet
durch einen Führungsholm (11) zur Führung der
Vorrichtung (1) entlang einer Fuge (F).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Führungsholm (11) auswechselbar oder in seiner Breite
veränderlich ausgeführt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Führungsholm (11) mit Dichtungselementen
zum Abdichten des Fugenraumes versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der mindestens eine Fugteller (3)
mehrere flexible Rührflügel (12) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) im wesentlichen
aus Edelstahl besteht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) explosionsgeschützt
ausgeführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4111151A DE4111151C2 (de) | 1991-04-06 | 1991-04-06 | Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
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DE4111151A DE4111151C2 (de) | 1991-04-06 | 1991-04-06 | Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4111151A1 DE4111151A1 (de) | 1992-10-08 |
DE4111151C2 true DE4111151C2 (de) | 1995-09-07 |
Family
ID=6428946
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DE4111151A Expired - Fee Related DE4111151C2 (de) | 1991-04-06 | 1991-04-06 | Verfahren zum Verfugen von Plattenbelägen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
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DE (1) | DE4111151C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2535481A1 (de) * | 2011-06-17 | 2012-12-19 | Ruth Rundmund-Dingslaken | Vorrichtung zum Entfernen von Fugenmasse |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE6610181U (de) * | 1968-07-04 | 1973-06-07 | Richard Grueb | Vorrichtung zum ausfugen von boden-und wandbelaegen. |
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1991
- 1991-04-06 DE DE4111151A patent/DE4111151C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4111151A1 (de) | 1992-10-08 |
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